Das Runenarchiv

  • [Joe] & Cinnamon
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    Es war faszinierend Cinnamon bei der Arbeit zu zusehen, er folgte ihr auf Schritt und Tritt - aber mit ausreichend Sicherheitsabstand, schließlich trug sie den Speer immer noch dicht bei sich. Er glaubte zwar nicht, dass eine Gefahr von ihr ausgehen könnte, aber ... sicher ist ebend sicher. Bade würde sagen: Vertraue niemanden! Auch wenn derjenige eine viel zu große, grüne Mütze und zwei niedlich gelockte Zöpfe trug.
    Schnell hatte sie ein Buch gefunden: Kampfkunst für Anfänger. Bei dem Wort "Anfänger" verzog er unmerklich das Gesicht. Er hasste es, wenn Bade ihn als blutigen Anfänger betitelte. Denn ein oder anderen Kampf hatte er in seinen Leben sinnloserweise schon austragen müssen. (Provokation, gerade dem männlichen Geschlecht gegenüber, gehörte einfach zu seinen Leidenschaften).

    Natürlich blieb es nicht bei einem Buch, Cinnamon entdeckte noch eins und noch eins und noch eins ... Sie drückte ihm den ganzen Stapel in die Hand, Woah! Damit konnte man ja Krafttraining machen. "Äh ... ich danke dir", ertönte es hinter dem Bücherstapel. Unmöglich, das konnte er doch nicht alles lesen! Jetzt sollte er sich also für eines entscheiden ... Er brachte den Stapel zu einen Tisch ganz in der Nähe und legte die Bücher sorgfältig nebeneinander ab. Ausversehen hat sich dabei auch das Buch "Klaus der kleine Krieger" dazu verirrt. Und weil es das dünnste von allen war, deutete er mit einer Selbstsicherheit darauf und sagte: "Ich denke, ich werde das da nehmen!"

  • [Cinnamon] & Joe



    Hups, hatte sie ihm etwa zu viel aufgetragen? Im wahrsten Sinne des Wortes! Ein wenig ulkig sah es schon aus, der große Kerl verloren mit einem Bücherstapel. Tatsächlich bedankte er sich bei ihr, was ihr ein zufriedenen Gesichtsausdruck bescherte. Cinnamon folgte Joe zu dem Tisch, als er alles ablud und beobachtete ihn bei seiner Observation. Er wirkte ein wenig überfordert mit dem Angebot, vielleicht hätte sie es doch einfach bei dem einen belassen sollen? Ihr Zweifel bestärkte sich, als der Rotschopf selbstsicher auf Klaus, der kleine Krieger deutete. Mit Überraschung im Blick zog Cinnamon erneut die Augenbrauen nach oben, die Arme hatte sie zwischenzeitlich vor der Brust verschränkt. Der Speer war im Gang verblieben, da war er ja gut geparkt - nicht etwa hatte die Anglerin ihn dort vergessen, bei aller Liebe! Immerhin hatte sie dem ollen Schmied ja geschworen, von jetzt an besser darauf aufzupassen. Cinnamon wippte ein wenig auf den Füßen nach vorne und nach hinten. Ob sie ihn darauf ansprechen sollte, was er da gewählt hatte...? Oder besser nicht? Sie wollte ihm ja nicht in seinem Stolz verletzen, denn irgendwie, da fand sie ihn tatsächlich ganz sympathisch. Vielleicht bekam sie es ja durch die Blume hin? Obwohl Wortklauberei ja nun wirklich nicht ihre Stärke war. "Gute Wahl.", erklärte sie daher, überlegte kurz bevor sie fortfuhr: "In spannender Erzählweise werden Wichtigkeit und Risiken aus kindlicher Sicht beschrieben. Das ist es, nachdem du gesucht hast, oder...?" Ob der indirekte Hinweis auf Kinderbuch so auch ankam?! Oder klang sie zu ernsthaft überzeugt? Uuhh... Aber eine Sache fragte Cinnamon sich da doch und legte bei ihrer Nachfrage dabei den Kopf leicht schief. "Sagmal, warum suchst du überhaupt nach einem Buch über Kampfkunst?" Sie war tatsächlich neugierig. Joe suchte ja immerhin nicht nach einem fesselnden Roman, sondern nach einem Sachbuch für Wissen - Klaus, der kleine Krieger war da sicherlich perfekt - also musste ja etwas mehr dahinter stecken.

  • [Joe] & Cinnamon
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    Gute Wahl? Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Stolz über seine Entscheidung nahm er das Buch in die Hand, sein Zeigefinger gleitete über die Inschrift. Kr-Krieger ... oder? Das Wort "Krieger" konnte er gerade so erkennen, irgendwo in der Kaserne hatte er das mal gesehen. Und wenn Cinnamon seine Wahl noch bestätigte, musste es doch das richtige Buch sein!
    Mittlerweile hatte sie ihren Speer beiseite gelegt, ein Zeichen dafür, dass sie ihn nicht mehr als Bedrohnung ansah.
    Er bemerkte nicht, dass es sich hierbei um ein Kinderbuch handelte. Aufgrund der Tatsache, dass er nicht wusste, das es so etwas wie Kinderbücher gab. Es gab ja niemanden der ihn als Kind aus einem Buch hätte vorlesen können. Bücher waren in seinen Augen eher etwas für die höhere Gesellschaft, für die Intellektuellen ... oder wie das heißt. Dass es auch Bücher für Kinder gab, konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen.
    Und deswegen und aufgrund der Freude, endlich ein geeignetes Buch gefunden zu haben, überhörte er in Cinnamons nächsten Satz das "kindlich" gekonnt. Er stutzte nicht einmal, als er anfing das Buch durchzublättern und einen flüchtigen Blick auf Illustrationen vom kleinen Klaus legte, wo er mit erhobenen Schwert gegen einen Drachen kämpfte. Er hatte ja keine Ahnung, vielleicht musste das ja so aussehen. "Danke, Cinnamon", sagte er aufrecht, "Ohne dich hätte ich mich hier nicht zurecht gefunden." Und vielleicht musste er das Buch ja gar nicht lesen, vielleicht reichte es Bade ja schon, dass er sich eins besorgt hatte. Sich mit der Materie auseinandergesetzt hatte.
    "Naja", sagte er schließlich auf Cinnamons Frage, "ich lebe ja wie gesagt in der Kaserne. Ich möchte ein Krieger werden. Und obwohl ich da jetzt schon mehrere Monate lebe und arbeite, verweigert mir Bade immer noch den Unterricht." Er verschränkte die Arme vor der Brust und sagte mürrisch: "Er hält mich für einen Raufbold ... er glaubt nicht an meine ernsthaften Absichten ... Deswegen soll ich mich wengistens theorethisch damit auseinandersetzen." Kurz biss er sich auf die Unterlippe. Hatte er ihr jetzt zu viel erzählt? "Es gibt da nur ein Problem ..." Mist! Jetzt hatte er zuviel gesagt ... Mit schief gelegten Kopf sah er Cinnamon an. Komisch, es kommt nicht oft vor, aber irgendwie hatte er das Bedürfnis, sich ihr zu öffnen. Vielleicht weil er vermutete, dass sie ihn nicht dafür auslachen würde ... na, wenn er sich da mal nicht irrte! "Weißt du", sagte er und griff mit der freien Hand nach ihrer - das tat er, weil er wusste, dass der Speer einige Meter von ihnen entfernt stand.
    Eindringlich sah er in ihre Augen, dann sagte er ernst und ohne rot zu werden: "... ich kann nämlich nicht lesen..."

  • 1907-leon-pngLeon & Shara | bei Meister Kanno


    Aus dem kleinen Kämmerchen, in dem sich der alte Meister anscheinend die meiste Zeit auf hielt, wenn er nicht gerade dabei war Neulinge in die Welt der Magie zu entführen, hörte das junge Halbwesen ein leises Geräusch. Leise Schritte, die immer näher kamen und neugierig richteten sich seine tierischen Ohren auf als der Meister schließlich vor ihnen auftauchte und die beiden erwartungsvoll anschaute. Leon hielt sich zunächst zurück. In erster Linie waren sie wegen Shara hier. Sie wollte einen neuen Weg einschlagen, neue Dinge lernen und auch, wenn er selbst auch um einen weiteren Zauber bitten wollte, so blieb er erstmal stumm und hörte den schüchternen und zögernden Worten des Mädchens zu. „Glaubt mir, das will sie wirklich sehr.“, unterstützte er die Aussage der hübschen Frau und nickte. Ein Lächeln umspielte seine Lippen und er legte einen Arm um Shara, schaute kurz in ihre Richtung und widmete sich dann dem Meister persönlich. „Heutzutage ist man einfach nirgendwo mehr sicher und wir haben uns gerade sehr viel darüber unterhalten, wie wichtig es ist, sich verteidigen zu können. Und anderen damit zu helfen! Ich habe erst neulich ihre Enkelin beschützt. Glaube ich, hoffe ich? Wir sind einem mächtigen Monster begegnet und bin bei der Ablenkung, wofür ich meinen Zauber benutzt habe, zwar beinahe ums Leben gekommen aber hier stehe ich und bitte um einen weiteren Einblick ins Reich der Magie!“, plauderte der junge Kerl als wären sie gerade dabei gemeinsam ein Tässchen Tee zu trinken. Aber Leon musste schließlich von seinen Heldentaten berichten, damit Kanno auch wusste, dass er würdig war einen zweiten Zauber zu erlernen. „Haben sie ihre Enkelin getroffen? Ich hoffe wirklich, dass es ihr gut geht..“ Er legte seinen Kopf kurz zur Seite und löste dann auch seinen Arm von Shara, blieb aber weiter dicht bei ihr stehen. „Ohne Shara wäre ich vielleicht nicht mehr am Leben also ihr Wille, jemanden zu helfen und unterstützen ist wirklich sehr groß.“

  • [Cinnamon] & Joe



    Cinnamon freute sich darüber, als Joe richtig und ernsthaft seinen Dank bekundete, wurde jedoch das seltsame Gefühl nicht los, mit ihrer gut gemeinten - und ja auch angefragten - Hilfe, völlig am Ziel vorbgeigeschossen zu sein. Daher hatte sie auch nachgefragt, welche Hintergedanken der große Kerl hegte, wenn sie auch nicht mit einer genauen Antwort gerechnet hatte. Es musste ja auch gar keinen speziellen Grund geben. Doch Joe erzählte ihr tatsächlich ganz offen von seiner Situation und dem Konflikt mit dem Kriegermeister. Dabei hatte er die Arme vor der Brust verschränkt und den Blick mürrisch abgewandt. Sie selbst kannte Bade natürlich auch, allerdings nicht besonders gut. Es reichte ihr mit einem der alten Meister des Dorfes unter einem Dach zu leben. Als sie noch kleiner war, kamen die Lehrmeister von Trampoli ihr immer vor wie eine eingeschworene Sekte, daher war sie allen argwöhnisch begegnet. Später musste sie feststellen, dass ihre Theorie, wie die von Kindern häufig so war, natürlich ein wenig unsinnig war... oder etwa doch nicht? Dennoch verwunderte es sie, dass ausgerechnet Bade jemanden zum Lesen aufforderte. Allerdings glaubte sie auch, dass es tatsächlich auch sehr viele Holzköpfe gab, die mit ein ein wenig Wissen schnell Schlimmes anstellen konnten. Daher ging ja auch ihr Opa sehr gewählt mit seinen Schülern um. Bade musste wohl ähnlich vorgehen, aber wenn er gar zu sporadisch war dann, hey, liefen Leute wie Cinnamon durch die Gegend, die verzweifelten Besuchern fast die Nase abschlugen. Gut, dass Leo das nicht gesehen hat. Sie rieb sich kurz die Schläfen, weil sie nicht ganz wusste, wie sie die eben erhaltene Information bewerten sollte. Doch das war noch gar nicht alles. Überrascht blickte sie wieder auf, als Joe plötzlich nach ihrer Hand gegriffen hatte. Da gab es noch etwas? Ohne eine Spur von Verlegenheit erzählte Joe ihr schließlich, dass er nicht lesen konnte. "Oh.", mehr als einen leisen Hauch als Kommentar bekam sie spontan nicht über die Lippen. Sie war ein wenig perplex, das konnte man wohl sagen und das ließ sich in ihren roten Augen ganz einwandfrei ablesen. Dennoch schätzte sie seine Ehrlichkeit, Cinnamon mochte es einfach, wenn die Leute direkt und klar in ihren Anliegen waren. Sie selbst sprach ja auch häufig, ohne davor nachzudenken... was wohl nicht immer die beste Eigenschaft war, aber es ließ sich nur schwer abstellen. Die Fischerin nahm einen tiefen Atemzug, ehe sie ihm entgegnete: "Sag das doch gleich!" Sie hätte es sich vielleicht denken können - ihrem Großvater wäre das bestimmt nicht entgangen! Obwohl auch Gaius seinen Zauber aus einem Buch aussuchen konnte, doch das wussten wohl weder Cinnamon noch Kanno. Oder? Kanno?! Manchmal vergaß sie einfach, dass es nunmal nicht selbstverständlich war, weil sie selbst kaum darüber nachdenken müsste - immerhin war sie ja auch in einer Bibliothek aufgewachsen. Die Bildung in Trampoli konnte sich wahrlich sehen lassen, dank der vielen Meister gleichwohl, doch gerade für Leute die von außerhalb herkamen, schien es schwierig. Ah, Moment! Mit der freien Hand rückte Cinnamon ihre Brille zurecht, ehe sie kurzerhand eine andere Richtung einschlug - und somit Joe, der ja noch immer ihre andere Hand hielt kurzerhand hinterherzog. "Ich glaube hier war etwas...", murmelte sie, mehr zu sich selbst, ehe sie sich ohne groß darüber nachzudenken, aus seinem Griff löste. Sie standen nun vor einem Regal, mit einigen vielen Pergamentrollen, die sorgsam in runden Hüllen im Regal aufbewahrt waren, wie Weinflaschen in einer Bar. Sie musste sich auf die Zehenspitzen stellen und brauchte dafür beide Hände um das Gesuchte zu ertasten - was musste es auch soweit oben sein! "Wir haben auch ein paar gut bebilderte Illustrationen, die Bewegungsabfolgen im Kampf zeigen. Ein paar Notizen stehen zwar schon dabei, aber es hält sich in Grenzen. Die sind allerdings sehr alt, mitnehmen darfst du sie daher nicht." Durfte man das überhaupt mit den Büchern? So genau wusste sie das gar nicht... Vorsichtig zog Cinnamon die Pergamentrolle aus ihrer Schutzvorrichtung. Ach wie perfekt! Die gezeichnete Person zeigte eine Speerträgerin, da könnte sie gleich mit über die Schulter schauen... Die Brillenträgerin wandte den Blick vom Papier wieder zu dem Rotschopf vor ihr. "Willst du es denn lernen? Lesen, meine ich." Sie fragte ganz forsch. Nicht jeder wollte sich damit auseinandersetzen und das war okay. Sie hielt nichts von Zwang und dem Anpassen an eine Gesellschaft, auch wenn es sich bei dieser Fähigkeit doch um eine sehr nützliche erwies. Aber das musste jeder für sich selbst entscheiden. Verurteilen oder auf ihn herabsehen, nein, das kam der bezopften Frau wirklich nicht in den Sinn. Woher denn auch?

  • [Kanno] mit Shara & Leon | Magierprüfung



    Diese beiden gaben schon ein äußerst ungewöhnliches Paar ab. Tatsächlich kam es ganz, wie er vermutet hatte - sie waren hier um ihn um sein Wissen zu bitten. Das Mädchen äußerte sich unsicher, ihre Schüchternheit unverkennbar, während Leon, nun, einvernehmend war wie stets. Als der Wüstenfuchs jedoch von einem Nahtod Erlebnis berichtete, indem auch seine eigene Enkelin involviert war, wurden seine Beine schwach. Ein Glück konnte er sich auf seinen Gehstock abstützen. Was hatte dieses Kind nun schon wieder angestellt...? Der alte Mann hatte wirklich gehofft, seine Cinnamon würde nach ihrem letzten, tiefer gehenden Gespräch ein wenig zur Vernunft kommen. Aber offenbar hatte er sich da getäuscht. Als bekannter Rotschopf dann wie vom Teufel gerufen das Runenarchiv betrat und beinahe einen weiteren Besucher erstach, wurde ihm kurz Angst und Bang, weswegen er für einen Moment die Augen schließen musste. Er murmelte etwas leises und schickte einen Zauber in Richtung seiner Enkelin, welcher den Speer für die Zeit über verstumpfen sollte - er würde ihn später wieder aufheben, ganz sicher... Tatsächlich war der Wunsch groß, zurück in seinen Sessel zu kehren, aber wenn er seine Schüler nicht mehr im Stehen unterrichten konnte, nein, dann sollte er das Lehrerdasein wahrhaftig an den Nagel hängen! "Ihr geht es gut.", beschwichtigte der Greis seinen Anwärter. Zu gut, offenbar. "Dennoch möchte ich mehr darüber erfahren. Inwiefern war die Magie dir hilfreich?" Zauber im Angesicht größter Gefahr dennoch einsetzen zu können, zeugte von größter Geistesgegenwärtigkeit. Er runzelte kurz die Stirn. "Wie seid ihr überhaupt in eine derartige Situation gelangt?" Sollte Magie ihn wie seine Enkelin etwa übermütig gemacht haben?! Das wäre das Gegenteil vom eigentlichen Sinn! Kanno wandte seinen Kopf zu dem orangehaarigen Mädchen. "Du hast geholfen? Darf ich fragen, was du getan hast - oder besser: hättest du mit der Kraft von Magie anders agiert?" Sich im Ernstfall zu helfen wissen, sich zu verteidigen, anderen zu helfen, zu unterstützen - das waren gewiss alles sehr löbliche Eigenschaften. Doch er hatte sie schon so oft gehört, dass sich die Worte mit der Zeit abgetragen hatten. Sicher, das durften sie nicht, wenn doch der Wille da und das Herz darüber rein war, doch er war ein alter Mann geworden. Insbesondere bei dem Mädchen war er sich noch ein wenig unschlüssig. War es ihr Wunsch oder hatte das Halbwesen sie in seinem überschwänglichen Enthusiasmus schlichtweg überredet? Das konnte passieren. Zweifellos brauchte es Entschlossenheit um sich der Magie anzueignen. Entschlossenheit und Respekt - konnten sie ihm das beweisen?

  • [Joe] & Cinnamon
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    Cinnamon reagierte wie erwartet - und Joe nutzte die Gunst der Stunde, um ihr immer noch ganz tief in die Augen zuschauen. Diese schönen, roten Augen ... welche sie hinter dicken Brillengläsern versteckte. Er beobachtete die kleinen Bewegungen ihrer Augen, die leichte Fältchenbildung auf ihrer Stirn. Es war so interessant ihre Reaktion zu beobachten und dass man ihre Verwirrtheit in ihren Augen ablesen konnte. Kurzzeitig war sie wie ein offenens Buch für ihn. Und Joe konnte nicht anders, als diesen Augenblick zu genießen. Zudem er immer noch fest ihre Hand hielt.
    Er beobachtete, wie sie tief Luft holte, ehe sie sagte "Sag das doch gleich!", was ein lustiger Gedanke war, wenn man so tatsache eine Bibliothek betreten würde. "Hallo, ich bin der Joe, ich bin zu dumm zum Lesen, man reiche mir ein Buch!" Aber Cinnamon schien gleich eine Lösung parat zu haben. Sie zog ihn kurzerhand hinter sich her und sie landeten kurzerhand an einem Regal, dass sich deutlich von den anderen abhob. Joe wirkte sichtlich überrascht, als die Rothaarige eine alte, muffig riechende Schriftrolle aus einem der Behältern zog. Sie breitete die Rolle vor ihm aus und Joe erkannte gleich eine Kriegerin, die mit einem Speer bewaffnet war. Natürlich fiel dem Rothaarigen nichts besseres dazu ein, als etwas forsch mit dem Finger auf die besagte Kriegerin zu tippen und zu sagen: "Hey, die sieht ja aus wie du!" Er lächelte schief, ehe ihm wieder einfiel, dass Cinnamon ja gesagt hatte, er dürfe die Rolle nicht mit nach Hause nehmen. Dann war es bestimmt auch ein Unding so mit dem Finger darauf zu tippen. Reflexartig hob er die Hände - fast so wie vorhin, als sie ihn mit ihren Speer bedroht hatte - und entschuldigte sich rasch dafür: "Verzeih, das war dumm von mir!"
    Dann beäugte er mit gerunzelter Stirn nochmals die Bebilderung auf dem Papier. Hmm. Eines Tages würde er an ihrer Stelle stehen - ganz sicher! Dann könnten andere schlaue Leute (Cinnamon vielleicht?) ein Bild von ihn zeichnen und ihn für immer in so einer muffig riechenden Schriftrolle verewigen. Cinnamons Frage holte ihn schließlich in die harte Realität zurück. Hm? Was hatte sie gesagt? Kurz war dem Rothaarigen die Verwirrung im Gesicht anzusehen. Ah, ob er lesen lernen wollte, hatte sie gefragt ... Und sogleich befand er sich wieder im Hier und Jetzt. Er nutzte die Vorlage, setzte sein charmantestes Lächeln auf und sagte: "Oh, ich würde sehr gerne lesen lernen! Bis lang hat sich nur noch kein so intelligenter und herzensguter Mensch gefunden, der sich meiner annahm ..." Das hätte er ja so stehen lassen können, aber Joe wollte nichts den Zufall überlassen. "Vielleicht könntest du mir ja ... helfen? Du wärst bestimmt eine tolle Lehrerin." Und dabei ging es Joe nicht wirklich ums Lesen lernen. In Wahrheit fand er den Gedanken nur spannend, noch etwas mehr Zeit mit mit Cinnamon verbringen zu können.
     

  • [Bei Meister Kanno] Leon & Shara



    Uff. In ihrem Kopf hatten sich die Worte viel entschlossener und selbstbewusster angehört als sie letztendlich über ihre Lippen gekommen waren. Bestimmt war dem Magier dies nicht verborgen geblieben und bestimmt dachte er dass sie an ihren eigenen Worten vielleicht sogar zweifelte aber dem war nicht so. Sie wollte nützlich sein. Sie wollte an sich arbeiten. Sie wollte sich und Menschen die ihr etwas bedeuteten im Ernstfall schützen können und nicht einfach tatenlos zusehen. Diese Machtlosigkeit wollte sie nie wieder spüren. Shara presste die Lippen aufeinander und hörte die unterstützenden Worte des Halbwesens neben sich, spürte wie er einen Arm um sie legte. Kein Zweifel war in seinen Worten zu hören. Er stand zu jedem gesagten Wort und es machte sie irgendwie glücklich das er seine Worte dazu nutzte um ihr zu helfen. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen und es fühlte sich an als würde sie allein durch diese simple Geste an Kraft gewinnen. Die Aufmerksamkeit des Magiermeisters schien erst auf Leon zu liegen. Unweigerlich hatten sich die blauen Augen des Mädchens etwas geweitet als sie die Worte Leons neben sich vernommen hatte. Die Enkelin des Magiers war in jenem Kampf beteiligt gewesen. Er hatte sie beschützt und deshalb hatte Shara ihn am Strand gefunden? War das die ganze Geschichte. Dem Mädchen wurde richtig mulmig zu Mute. Sie bemerkte den Hauch Sorge in Leons Stimme aber Kanno beruhigte ihn gleich wieder. Offensichtlich wusste der Brillenträger mehr als die beiden Prüflinge. Der kleine Zauber war Shara völlig entgangen. Sie war ohnehin schon genug mit dieser Situation beschäftigt um ihre Aufmerksamkeit auch auf andere Menschen im Archiv lenken zu können. Als der alte Herr sich wieder ihr zu wandte erwiderte sie seinen Blick. Leon hatte seinen Arm mittlerweile von ihr gelöst aber dennoch stand er an ihrer Seite und das gab ihr Kraft. Kraft sich Kanno entgegen zu stellen - seine Fragen ehrlich zu beantworten. Shara schüttelte den Kopf. "Ich habe nur das getan was Jeder in dieser Situation getan hätte..." Es war zwar löblich, dass Leon sie ins gute Licht rückte aber er stellte sie besser dar als sie wirklich war, oder? "...ich habe Leon nur in die Klinik gebracht nachdem ich ihn verletzt am Strand gefunden hatte..." Das Mädchen schielte kurz in die Richtung des Halbwesens, hoffte irgendwo dass er es ihr nicht übel nahm, dass sie seine perfekt zurecht gelegten Worte irgendwo mit Füßen trat. Shara zuckte mit den Schultern als sie wieder zum Magier sah. Ein leichtes Lächeln zierte ihre Lippen. "Ich weiß nicht ob ich anders agiert hätte..." Kurz senkte sie den Blick aber hob ihn gleich darauf wieder. "Ich weiß nur, dass ich das Gefühl der Machtlosigkeit nicht mochte. Ich will auch etwas bewirken können!" Entschlossenheit funkelte in ihren blauen Augen und mit einem festen Blick begegnete sie dem des Magiers.

  • [Selphy] wacht auf -> verlässt das Runenarchiv


    Schon als die etwas exzentrische Bewohnerin des Runenarchivs die Augen öffnete, war ihr bewusst, dass es ein guter Tag war. Die Sonne schien ihr schon in die Augen und sie konnte Vögel zwitschern hören. Die Klänge der Natur konnten sie nur selten aus ihrem geliebten Bücherparadies locken, doch heute fühlte sich Selphy tatsächlich dazu bereit, die Ruhe ihres Zuhauses zu verlassen und die Welt wieder einmal zu erkunden. Wer weiß, vielleicht konnte sie sogar wieder die eine oder andere Bekanntschaft machen? Viel Kontakt hatte sie hier ja nie. Das fiel der jungen Edeldame ja gar nicht so oft auf, da sie durchaus zufrieden mit ihrem derzeitigen Leben war, aber manchmal musste man doch einen Fuß vor die Tür setzen! So sprang die nun sehr energiegeladene Frau regelrecht aus ihrem Bett und konnte sich gar nicht schnell genug bekleiden und frisch machen, um anschließend regelrecht aus dem Runenarchiv zu sprinten~

  • [Cinnamon] & Joe



    Cinnamon blinzelte für einen Moment verwirrt, ehe sie kurz prustete. "Klar, schön wär's.", entgegnete sie seinem Vergleich zur Illustration auf der Schriftrolle mit einem breiten Grinsen. Wenn sie die Speerabfolgen einmal so hinbekommen könnte, wie die Figur auf dem Bild, dann hätte sie einiges an Skills dazugewonnen. Die rotbezopfte Frau wusste, dass sie noch einiges zu lernen hatte - aber eigentlich wollte sie sich auch irgendwie mehr auf die Magie konzentrieren... Beides gleichzeitig? Wer war sie bitte, Superman? Seine Entschuldigung hingegen winkte sie ab. "Du darfst sie schon anfassen, nur halt nicht mitnehmen.", beruhigte sie ihn schmunzelnd. Ihren Vorschlag mit dem Lesen, schien er sich tatsächlich ernsthaft durch den Kopf gehen zu lassen. Cinnamon musterte den schlaksigen Kerl forsch. Entgegen seiner direkten, vielleicht auch schroffen Art, schien sich kein hohler Geist dahinter zu befinden, im Gegenteil. "Warte was?", entkam es ihr dann allerdings doch und die Verwirrung in ihrem Blick war ihr sicher ganz deutlich anzusehen. Intelligent? Herzensgut? Von wem sprach er da? Cinnamon konnte sich selbst gut genug einschätzen, dass sie eher Worte wie exzentrisch und... naja an herzensgut war vielleicht schon was dran. Als Joe dann auch noch meinte, ob sie ihn nicht unterrichten wollen würde, geschah folgendes: Sie wusste nicht recht, ob sie entsetzt dreinblicken oder kurz auflachen sollte, so geschah eine Mischung aus beiden und das Lachen blieb ihr im Halse stecken. "Alsooooo, das war es eigentlich nicht was ich damit sagen wollte.", erklärte sie schließlich, "Nicht das ich keine Lust darauf hätte, aber ich glaube ich bin eine ganz furchtbare Lehrerin, glaub mir!" Wie ging man da überhaupt vor? Oh Gott, allein wenn sie daran dachte, dass sie auch irgendwann früher oder später in die Fußstapfen von Kanno treten sollte, wurde ihr ganz Angst und Bang. Hoffentlich lebte ihr Opa noch ein gutes Jahrhundert! Kein Wunder, hab ich mich auch deswegen ewig vor der Magie gedrückt. Das und viele Gründe. "Wie du darauf kommst... Aber ich kenn jemanden, der da vielleicht eher in Frage käme." (der Charakter ist nur 24/7 blocked lol) Außer natürlich er ließ sich von ihrer Art, die Dinge anzugehen, nicht abschrecken. Cinnamon jedenfalls garantierte für nichts! Außerdem hoffte sie, dass sie Joe jetzt nicht irgendwie blöd vor den Kopf gestoßen hatte - das war nicht an ihrer Absicht gelegen, aber wie so oft, hatte sie direkt gesprochen ohne sich ihre Worte vorher einmal zu überdenken. Aber im Grunde war doch auch nichts dabei gewesen, oder? Ein wenig Direktheit könnte der Gesellschaft ihrer Meinung nach echt nicht schaden!

  • [Joe] & Cinnamon
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    Er durfte die Schriftrolle anfassen, aber nicht mitnehmen. Schade. Auch wenn die Bilder hübsch anzuschauen waren, waren sie somit nutzlos für ihn. "Hast du vielleicht noch irgendwas anderes? Was, das du entbehren kannst?", er lächelte sie mit schiefgelegten Kopf an. "Du weißt schon, was, das meinen guten Willen beweist." Vielleicht wird ihn Bade ja durchschauen - nein, er wird ihn ganz sicher durchschauen -, aber den Befehlen des Kriegermeister in keinsterweise Folge zu leisten, würde ihn wohl noch mehr missfallen. Joe konnte hier also nicht ohne Buch rausgehen.
    Nach Cinnamons Reaktion schien sie nicht mit seiner Frage gerechnet zu haben - und dabei hatte Joe gehofft ... gedacht, dass sie gerade darauf angespielt hatte. Hm? Oder vielleicht war sie auch nur zu schüchtern? Oder zu bescheiden? Die Hoffnung stirbt zuletzt! "Ach Quatsch", sagte er und legte seine Hand auf ihre Schulter, wie immer Körperkontakt suchend. "Du wärst bestimmt eine gute Lehrerin und es wäre mir eine Ehre und eine Freude von dir unterrichtet zu werden." Er suchte ihren Blick, starrte sie regelrecht an und seine Augen riefen: "Komm schon, wenn Bade mich schon hängen lässt, musst wenigstens du mir helfen." Auf ihr Mitleid hoffend, nahm er die Hand wieder von ihrer Schulter und wandte ihr kurz den Rücken zu. "Du kannst es dir ja noch mal überlegen", säuselte er und bewegte sich dabei ein paar Schritte durch die Gänge. Dabei fiel sein Blick erneut auf den Speer, welche Cinnamon vor ein paar Minuten noch gegen ihn gerichtet hatte. "Ah!" Da ist er ja! Schnell hatte er das Gerät in den Händen - Cinnamon hatte, jetzt, wo sie ihn kannte, bestimmt nichts dagegen, wenn er sich das mal etwas genauer anschaute. "Eine sehr interessante Waffe hast du hier." Seine flinken Finger wanderten über den Griff, der hübsch verziert war weiter hinauf bis zur Spitze. Hmmm? Irgendwas war seltsam. Er fuhr mit dem Finger über das Endstück des Speers und ... der ist ja stumpf? Kurz lachte der Rothaarige in sich hinein, klar hätte sie ihn trotzdem ernsthaft damit verletzten können - Speer im Auge, ob stumpf oder nicht, war nicht so lustig. Aber das! Ha! Joe überlegte kurz etwas dazu zu sagen, aber Leo wird dem bezopften Mädchen nicht ohne Grund eine stumpfe Waffe verkauft haben. Der Mann verstand sein Handwerk. So behielt er es besser für sich.
    Mit reichlich Sicherheitsabstand richtete er den Speer auf Cinnamon - mehr oder weniger bemüht eine der Kampfhaltungen aus der Schriftrolle nachzuahmen. "Also!", sagte er. "Jetzt bist du dran! Jetzt ist der Moment zu beweisen, dass du mit so einer Waffe umgehen kannst!" Er deutete auf die Schriftrolle, die noch immer vor Cinnamon ausgebreitet lag. Er übergab ihr den Speer und wartete darauf, dass sie eine der Kampfabfolgen nachahmen würde. Er wollte heraus finden, warum Leo ihr eine stumpfe Waffe verkauft hatte ... also musste er sie - wenn auch "trocken" mal in Aktion sehen.

  • [Cinnamon] & Joe



    Oh. Cinnamon verstand, worauf Joe hinauswollte. Er musste Bade ja irgendwie beweisen, dass er sich tatsächlich mit der Materie auseinandergesetzt hatte. Kurz grübelte sie, so spontan viel ihr jedoch nichts ein. Erst recht nicht, nachdem Joe sie weiterhin zu überzeugen versuchte, sie als Lehrerin in Beschlag zu nehmen. Ausgerechnet! Die Überraschung blitzte in ihren roten Augen auf, als der schlaksige Kerl seine Hand auf ihre Schulter legte. Wollte er der Intensität so mehr Ausdruck verleihen? Sein mitleidiger Blick klopfte sie dabei tatsächlich ein wenig weich. "Also...", begann sie zögerlich, ehe Joe sie mit dem Kommentar unterbrach, sie könne es sich ja noch einmal überlegen. Vielleicht konnte sie ja Tori um Rat fragen, wie man jemanden am Besten das Lesen beibringen konnte?! Oh, ihr gefiel es gar nicht, dass sie überhaupt darüber nachdachte. Dadurch war sie für den Moment so beschäftigt, dass es ihr entging, dass der Kerl sich bereits zurück zwischen die Bücherregale aufgemacht hatte und sich an ihrem Speer zu schaffen machte. Ihrem Speer. Das war ihr neu gewonnenes Baby und ihr gefiel es gar nicht, wie sich jemand daran zu schaffen machte - vielleicht war sie ja doch recht besitzergreifend was solcherlei Dinge betraf. Selbst wenn Joe ihr sympathisch war, blieb ihr für einen Moment vor Empörung die Luft weg. Er kam jedoch wieder auf sie zu und reichte ihr die Waffe. Im Gegensatz zu Joe hatte sie nicht bemerkt, dass etwas nicht in Ordnung war. In ihrer Gutgläubigkeit wäre sie nie davon ausgegangen, dass Leo ihr einen stumpfen Speer übergeben hätte - nein, ausgeschlossen. Wenn dann hätte er ihr erst gar keinen gegeben, soviel stand fest. Den kleinen Zauber den ihr eigener Großvater aus Sicherheitsgründen gewirkt hatte, hätte sie spüren können - nur war sie viel zu abgelenkt gewesen. Auch gerade jetzt war sie zu sehr auf ihr Gegenüber fixiert, als das sie den Makel bemerkte. "Na hör mal.", protestierte sie, "Das hier ist immer noch eine Bibliothek, kein Schlachtfeld.", meinte sie erbost und zog ihren Speer an sich. Sie hatte ihn ja nur hier im Archiv, weil sie gearde erst nach Hause gekommen war und nunmal hier lebte! Das war etwas ganz anderes - im ernst! "Vielleicht ist an Bades Vorbehalten ja etwas dran.", fügte sie unbedacht hinzu. Es war ihr so rausgerutscht, nachdem Joe ihr erzählt hatte, der Kriegermeister hielte ihn womöglich für einen Raufbold. Wer zettelte auch eine Kampfhandlung in einer Bücherei an? Selbst, wenn es nur zum Test sein sollte... und ja, vielleicht war es ihr unangenehm. Sie hatte sich am heutigen Tage schon vor dem Schmied beweisen müssen und war nur haarscharf durchgekommen. Sich vor einem zweiten Zuschauer zu blamieren - vor allem wenn ihr Großvater auch noch in der Nähe war - kam ganz sicher nicht in Frage. Sie wäre jedoch nicht Cinnamon, wenn sie nicht mit einem Gegenvorschlag parat stünde. Die Fischerin richtete die Speerspitze forsch auf den großen Kerl. "Was hältst du davon. Du trainierst ein wenig mit mir und im Gegenzug erzähle ich Bade von deinen guten Absichten hier. Oder bringe dir das Lesen bei. Das kannst du dir dann aussuchen." Klang nach einem fairen Deal oder? Cinnamon grinste den Rotschopf keck an, während sie den Speer wieder zu sich zog und nicht aus der Hand ließ, als sie ihn neben sich aufstellte.

  • [Joe] & Cinnamon
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    Hm. Ausgiebig studierte er Cinnamons Gesicht. Belustigt sah anders aus. Er wusste nicht so recht, was er davon halten sollte. Während er seinen Spaß hatte, mit dem Speer herumzufuchteln, verstand Cinnamon in dieser Hinsicht anscheinend überhaupt keinen Spaß. Sie wirkte gar erleichtert, als er ihr endlich den Speer überreichte. Anscheinend hatte er sich etwas zu viel herausgenommen. Cinnamons schüchterne und unsichere Art hatte er ebend zu stark provoziert. Sein Verdacht bestätigte sich, nach ihrem spitzen Kommentar. "Hey", erwiderte er mit einem schiefen Lächeln, "das habe ich dir im Vertrauen erzählt! Nicht, dass du das im nächsten Moment gegen mich verwendest!" Er war ihr nicht böse. Im Gegenteil, er hätte nicht erwartet, dass Cinnamon doch so schlagfertig war. Das machte sie noch interessanter!
    Als sie ihn vor die Wahl stellte, ihn entweder "lesen" bei zu bringen oder ein gutes Wort für ihn bei Bade einzulegen, musste er mit zusammen gekniffenen Augen die Arme verschränken. "Du machst es mir nicht leicht ...", gestand er ihr und tippte mit den Fuß nervös auf und ab. Sein Blick ruhte auf ihren Speer ... Warum zum Teufel verkaufte Leo ihr einen stumpfen Speer? Was hatte es mit diesem Mädchen auf sich ... Konnte man sie überhaupt mit diesem Ding allein lassen? Joe hatte überhaupt keine Ahnung, wie er Cinnamon den Umgang damit beibringen sollte - er kannte sich ja selbst nicht damit aus. Wie gesagt, seine Kämpfer-Erfahrung beruhte aus der ein oder anderen Kneipen-Schlägerei. Und er kannte dieses Mädchen mit den roten Zöpfen und der eigenartigen Kopfbedeckung doch gar nicht ... Aber das änderte nichts an der Tatsache, dass er unbedingt mehr Zeit mit ihr verbringen wollte. "Ich werde dich unterrichten", sagte er ganz selbstbewusst - er musste schließlich Eindruck auf sie schinden. "Und glaube nicht, dass ich nicht gerne lesen lernen würde ... das würde ich wirklich gerne! Vor allem, wenn jemand wie du mich unterrichten würdest ... Aber ich würde viel lieber ein großer Krieger werden!" Der größte und stärkste aller Zeiten! "Davon habe ich schon immer geträumt", gestand er und blickte ihr wieder tief in die bebrillten und tief roten Augen. "Aber ich würde es sehr zu schätzen wissen, wenn jemand so wundervolles wie du ein gutes Wort bei Bade für mich einlegen würde." Er lächelte, obwohl er nicht glaubte, dass ein Wort von Cinnamon auch nur irgendetwas bei Bade bewirken würde ... Er kannte sie ja nicht wirklich, aber er bezweifelte ihren Einfluss - wer war sie schon, dass Bade ihr überhaupt zuhörte?, ... schließlich war sie stolze Besitzerin eines stumpfen Speers ... doch Joe hatte sich dagegen entschieden, das der Rothaarigen mitzuteilen. Und weil er ihre Gunst gewinnen wollte, tat er so, als wäre er völlig davon überzeugt, dass ihr Wort Bade zum Umstimmen bewegte.

  • [Cinnamon] & Joe



    Cinnamon schnaubte bei seiner Entgegnung, klang dabei jedoch leicht amüsiert. Tja, wer so leichtherzig und redselig war, der musste sich nicht wundern, wenn jemand seine eigene Worte an ihn zurückpfefferte! Er schien auch in keinster Weise eingeschnappt darüber zu sein, was die Fischerin doch erleichterte - sie mochte seine direkte Art und offenbar konnte er auch einstecken. Cinnamon bemerkte ebenfalls, wie sehr Joe ihren Speer ins Visier nahm. Er hatte es doch nicht etwa auf ihre Waffe abgesehen?! Oder war er etwa neidisch? Das etwas mit der Waffe nicht ganz in Ordnung war, hatte die rotbezopfte Frau noch immer nicht bemerkt. Würde es vermutlich erst, wenn sie ihn wirklich einsetzte - also einen Fisch damit aufspießte oder ähnliches. Oder etwa doch mit Joe ins Training ging?! Denn just in dem Moment eröffnete ihr der schlaksige Kerl, er würde sie nur allzugerne unterrichten. Cinnamon zog skeptisch eine Augenbraue nach oben. "Ich hab gesagt mit dir trainieren, nicht von dir belehrt werden.", hielt sie dagegen. An Großspurigkeit wohl kaum zu überbieten. Aber das störte sie überraschend wenig, eher freute sie sich darüber, tatsächlich einen Trainingspartner gefunden zu haben, nachdem Forté ständig beschäftigt war. Tatsächlich war sie auch erstaunt, über die Leichtfertigkeit über die er von seinem Traum sprach. Seine Prioritäten standen jedenfalls fest. Er war in der Hinsicht so das komplette Gegenteil von ihr selbst, die kein genaues Ziel verfolgte, nicht recht wusste, wo ihr Platz war. Ob sie jemals bereit sein würde Kanno's Erbe anzutreten. Wie lange war sie davor weggelaufen, sich überhaupt mit der Magie zu beschäftigen? Wie nachlässig war sie mit ihren Kampfübungen gewesen? Manchmal fühlte sie sich wirklich wie ein hoffnungsloser Fall und so kam es das, auch wenn Joe maßlos übertrieb, sie sich trotzdem ein wenig bestärkt fühlte. "Ich glaub zwar nicht, dass ich bei Bade viel erreichen kann, aber hey, die Abmachung gilt.", erwiderte sie mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht. Sie war tatsächlich ziemlich motiviert. Es beruhigte sie auch ungemein, vorhin Leon wieder gesehen zu haben - damit wurde ihr eine weitere Sorge genommen. Außerdem hatte Joe etwas an sich, welches es nicht zuließ, die Gedanken mit Brüten und Grübeln zu verbringen, sondern es drängte sie zum Aktivismus! "Komm, lass uns gehen!", forderte sie ihn auf, während sie voran schritt. Ihr Großvater, der nun mitten in seiner Lehrstunde war, würde wohl nicht sehen wie sie das Runenarchiv wieder verließ und vergessen den Zauber, der auf ihren Speer lag, wieder aufzuheben. Na, ob das nicht noch ein böses Ende nehmen würde?


    Cinnamon & Joe gehen~

    (lass du sie ankommen - wo auch immer du willst :D)

  • 1907-leon-pngLeon & Shara | bei Meister Kanno


    Erleichtert atmete das junge Halbwesen auf als Meister Kanno ihm verkündete, dass seiner Enkelin wohl nichts Schlimmeres passiert war. Dass es ihr gut ging und genau das hatte er mit seiner wilden Aktion auf der Insel ja erreichen wollen. Jetzt musste er nur noch heraus finden, wie es dem kleinen Vögelchen ergangen war. Seiner Gleichgesinnten, dem anderen Halbwesen. Aber sicher ging es dem Mädchen auch gut, das hoffte er zumindest. Als die kratzende Stimme des Magiermeisters ertönte, er damit eine Frage an Leon stellte, schaute dieser von Shara auf und kratzte sich am Hinterkopf. „Ach, naja..“ Der Jäger überlegte kurz ob er die Geschichte ein bisschen umformen sollte. So, dass er ganz gut weg kam und es so aussehen ließ, dass sie auf einer gefährlichen Mission waren um jemanden zu retten aber am Ende würde seine Lüge sowieso auffliegen und den Großmeister Kanno anlügen? Wer wäre er denn! „Wir waren gemeinsam mit einem weiteren Halbwesen unterwegs. Wollten unsere Fähigkeiten ein bisschen aufbauen und halt ein Abenteuer erleben. Durch einen kleinen Fehler ist ein Monster auf uns aufmerksam geworden und da mussten wir uns verteidigen. Die Mädchen schienen eher eingeschüchtert und ängstlich daher hab ich den Kampf halt mehr oder weniger übernommen und das Monster abgelenkt damit die anderen fliehen konnten.“, erzählte er den ungefähren Hergang, so gut er sich noch erinnern konnte. Leon fasste sich an den Kopf, spürte ein leichtes Ziehen und hob dann seine Schultern. „Ich hab mit meiner Magie die Natur ein bisschen durcheinander gebracht und dem Monster kurz die Sicht genommen mit den Blättern und der Erde, die ich aufgewirbelt habe.“ Ja, so in etwa musste das gewesen sein. „Danach ist alles schwarz.. daher wusste ich bis jetzt auch nicht, ob Cinnamon es geschafft hat. Aber es hätte mich auch gewundert wenn sie es nicht da raus geschafft hätte.“ Leon lachte. So leicht war die Rothaarige sicher nicht unter zu kriegen. Der junge Kerl hielt schließlich inne und überließ seiner Begleitung das Wort. Shara sprühte beinahe vor Energie, noch ganz anders als vor einigen Stunden, wo sie noch schüchtern darüber gesprochen hatte, dass sie doch eh nichts bewirken konnte. Wenn Meister Kanno diese beeindruckenden Worte nicht überzeugen konnte, dann doch sicher ihre hübschen blauen Augen oder?

  • [NPC Kanno] | Leon & Shara



    Der alte Magiermeister lauschte den Erklärungen der beiden Anwärter ruhig und mit großem Interesse. Als Leon jedoch von dem kleinen Abenteuer berichtete, stampfte Kanno verärgert mit seinem Gehstock auf und schüttelte missbilligenden den Kopf. Das Leben war zu kostbar um in leichtfertigen und undurchdachten Aktionen in eine solche Gefahr zu geraten. Und wenn er hörte, dass auch seine Enkelin Cinnamon beteiligt gewesen war, wurde er nicht nur sauer, nein, dem alten Mann wurde auch schwer ums Herz. Wann würde das Kind endlich erwachsen werden? "Ich habe dich nicht als Schüler angenommen, damit du dich durch die dir gegebene Gabe in Leichtsinn begibst!", rügte der Magiermeister streng. Selbstsicherheit war gut, zu viel jedoch mündete in Hochmut, eine gefährliche Eigenschaft. Wovon Leon offenbar im Übermaß besaß, mangelte es dem Mädchen hingegen - eine wirklich interessante Kombo, die sich da gefunden hatte. Shara's Worte schafften es, ihn zu berühren. Sie schien sich wirklich sicher zu sein und der Greis war überzeugt, dass mit ein wenig Arbeit an ihrem Selbstbewusstein, ihre Unsicherheit schwinden konnte. "Das klingt sehr löblich.", meinte er daher und nickte ihr anerkennend zu, "Vergiss jedoch nicht, das Wirken kommt aus dir selbst, nicht aus der Magie als solches. Du wirst dich auch mit einen Zauber in Situationen wiederfinden, in denen du dich machtlos fühlen wirst. Der Unterschied muss dir klar werden.", erklärte er und räusperte sich. Machtlos hatten sich im Angesichts des Monsters wohl auch Leon, Cinnamon und das andere Halbwesen gefühlt, dem war er sich sicher. In Anbetracht einer Übermacht ist dieses Gefühl auch nur verständlich. Nachdenklich strich Kanno sich über den Band. Die Voraussetzungen waren nicht perfekt, aber das galt es auch nicht anzustreben. Er hatte Shara's Willen und Eifer bemerkt und war überzeugt davon, dass sie die Gabe der Magie nicht missbrauchen würde - sie war ehrlich. Und Leon hatte sich bereits einmal bewährt, hatte es auch mehrfach schon im Kampf getan, wie der Magier wusste - dass sich junge Leute auch gerne dem Übermut hingaben lag in ihrem Naturell. Wichtig war nur und das galt nur für beide, für alle, die eigenen Fähigkeiten richtig einschätzen zu lernen. Kanno nickte schließlich bedächtig. "Gut, ich verstehe. Gibt es einen speziellen Zweig der Magie, dem ihr euch widmen wollt?" Er fragte direkt, würde aber auch nicht zögern, für sie zu entscheiden, sollte es zu Unschlüssigkeiten kommen. Leon selbst hatte ja bereits den Weg der Windmagie beschritten, doch das musste nicht heißen, dass auch der zweite Zauber von diesem Zweig sein musste. Was würde es also werden...? Für den alten Mann war es immer wieder interessant zu sehen, in welche Richtung sich seine Schüler bewegten.

  • [Bei Meister Kanno] Leon & Shara




    Sie schwieg während Leon seine Geschichte erzählte. Zum ersten Mal hörte sie die ganze Geschichte - wie es überhaupt erst dazu kam, dass sie ihn am Strand gefunden hatte. Wie es überhaupt erst dazu kam, dass er so schwer verletzt war. Bisher hatte das Halbwesen sich immer relativ bedeckt gehalten was das anging, hatte nicht viel davon Preis gegeben. Sie schielte in die Richtung des jungen Mannes, lauschte der Erzählung. Hatte er sich alleine gegen das Monster behauptet? Es schien beinahe so. Da war er wohl mehr oder weniger glimpflich davon gekommen und hoffentlich die beiden Mädchen von denen er erzählte ebenfalls. Sie knabberte ein wenig auf ihrer Unterlippe und fragte sich insgeheim wie es ihr wohl in einer derartigen Situation ergangen wäre. Sie wäre wohl ebenfalls auf die Hilfe eines Anderen angewiesen gewesen, was natürlich in Ordnung war aber sie wollte auch etwas bewirken in der Welt - etwas beitragen. Natürlich hing es nicht von diesem Zauber ab, den sie hoffentlich erlernen durfte - der Wille war da aber manchmal fehlte einfach das Vertrauen in sich selbst. Sie wünschte sich tatsächlich sie könnte sich eine Scheibe von Leons Selbstbewusstsein abschneiden. Nur ein klitzekleines Stück. Es war das Lachen ihres Begleiters, dass sie wieder aus ihren Gedanken riss. Er schien erleichtert zu sein, dass es die Mädchen offenbar geschafft hatten. Unweigerlich zauberte sich auch ein Lächeln auf die Lippen der Floristin und als es der Magiermeister war, der sich wieder zu Wort meldete richtete sie den Blick ihrer blauen Augen wieder auf ihn. Erst jetzt bemerkte sie das die Geschichte ihres Begleiters Kanno offensichtlich weniger gut gefiel. Seine Stirn hatte sich in Falten gelegt und er schüttelte verärgert den Kopf. Beinahe dachte sie das es das wohl war mit ihren neuen Zaubern. Er tadelte Leon für seinen Leichtsinn und als der Brillenträger seinen Blick auf sie richtete weiteten sich ihre Augen ein wenig in der Erwartung das nun sie an der Reihe war abgeurteilt zu werden. Er gab ihr aber vielmehr einen weisen Rat und mit entschlossenem Blick nickte das Mädchen, hielt seinem prüfenden Blick stand auch wenn es nicht gerade leicht war. Als er sich schließlich nach der Richtung in die sie sich zaubertechnisch bewegen wollten sammelte Shara erst einmal einen Moment ihre Gedanken. Es gab so viele Möglichkeiten und es erschien ihr schwer sich für einen zu entscheiden. Das Angebot war so breit gefächert. "Ich... fühle mich mit der Natur sehr verbunden..." begann das Mädchen schließlich zögernd und versuchte einen Mittelweg um ihr Anliegen zu schildern aber Kanno auch nicht unnötig viel Zeit zu stehlen. "... und beschäftige mich gern mit Pflanzen weil ich das Gefühl habe einen guten Draht zu ihnen zu haben." Sie lächelte leicht und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Ich hatte an Erdmagie gedacht..." Manchmal wenn sie draußen war spürte sie regelrecht die Energie um sich herum. Die Energie der Erde, die des Wassers und die des Windes, der durch ihre haare wehte. Man musste nur genau aufpassen.

  • 1907-leon-pngLeon & Shara | bei Meister Kanno


    „Okay, Meister Kanno.“, erwiderte das junge Halbwesen, senkte seinen Kopf für einen kurzen Augenblick und hob ihn sogleich wieder. Schaute den alten Herren an. „Dann sagt mir doch wie wir unsere Fähigkeiten sonst trainieren sollen. Im Wald an einem alten Baum, an unschuldigen Tieren?“ Der Jäger verschränkte seine Arme vor der Brust, hob seine Augenbrauen und erwartete eine vernünftige Antwort. „Es war allemal leichtsinnig von uns. Das möchte ich nicht bestreiten und auch nicht schön reden. Aber es ändert nichts an der Tatsache dass wir einzig an solchen Orten unsere Fähigkeiten ausprobieren können. Es ist schließlich noch kein Meister vom Himmel gefallen und zu warten bis dieser boshafte Magier wieder irgendwelche Monster auf unsere Stadt losschickt, da übe ich lieber an einem anderen Ort.“, erklärte sich der junge Kerl, war sich dabei aber nicht einmal sicher ob Kanno ihm zuhören würde. Oder ob er es hören wollte. Jedoch hatte er einen weisen Mann vor sich, der nicht einfach so ein Urteil über jemanden fällte. Leon wollte seine auf einer Seite unüberlegte Handlung nicht schön reden, dem Magier jedoch auch seine Seite der Geschichte erzählen. Die doch auch seinen Sinn hatte und das ihm dieser Vorfall geholfen hatte stärker zu werden, war für ihn zumindest nicht abstreitbar. Leon lockerte seine Haltung ein bisschen, wollte schließlich nicht dass der alte Meister dachte er wäre ein trotziges Kind, auch wenn er sich ein bisschen angegriffen fühlte. Sollte er Cinnamon das nächte Mal sich selbst überlassen? Sicher auch nicht das, was der Opa wollte aber er war schließlich nicht hier um zu streiten. Viel mehr wollte er Shara unterstützen. Dafür waren sie hergekommen. Der Luftmagier wollte an ihrer Seite sein wenn sie sich auf diesen Weg begab. Ihr zur Seite stehen und ihr zeigen, dass er da war, wenn sie sich doch nicht ganz sicher war. Doch ihre Worte klangen so ernst, so glaubwürdig und Leon lächelte dabei. War stolz auf das hübsche Blumenmädchen. „Ich bleibe meiner Magie treu.. sie passt am besten zu mir.“, antwortete er dem Magiermeister, hatte da auch keine Sekunde überlegt. Luft war einfach sein Ding. Seine Antwort kam nach der seiner Begleitung, die er auch kurz angesehen hatte. Fast wie ein stolzer Papa.

  • [NPC] Kanno | Shara & Leon



    Kanno sah das Halbwesen durchdringend an. Es kam so selten vor, dass jemand dem alten Meister Widerworte gab, das der Greis eine solche Reaktion schon gar nicht mehr gewöhnt war. 'Ein gezieltes Training' hörte sich auch anders an als 'sich leichtsinnig in ein Abenteuer stürzen'. Er befürwortete das Lernen und Trainieren der Magie selbstverständlich, nur war es schon allzu oft vorgekommen, dass Schüler sich zu sehr auf ihren Zauber verlassen hatten und es unglücklich geendet war. So etwas nahm ihn stets mit, auch wenn er sich als Meister davon distanziert gab. Leon war jedoch ein fähiger Bursche mit Talent obendrein, das stand fest. So wunderte es Kanno auch nicht, dass er sich ohne zu Zögern erneut für die Windmagie entschied. Etwas anderes hatte er nicht erwartet. Auch die Wahl des schüchternen Mädchen schien sehr nachvollziehbar. "Also schön.", brummte er und so sparte sich der alte Mann jegliche weitere Kommentare. Kanno stakste mit Unterstützung seines dritten Beines in die Regale, um ein bestimmtes Buch zu holen. Wieder bei seinen Schülern angekommen, wandte er sich zuerst dem Halbwesen zu, der mit der Magie schon vertraut war. Er hatte die gesuchte Seite sofort gefunden. Ein Zauber der sich in Kombination seines jetzigen sicher geschickt kombinieren ließe. Ohne Umschweife begann der Greis Worte in einer alten, fast vergessen Sprache zu rezitieren. Ein Gefühl reiner Energie schien durch den Raum zu gehen und sich bei Leon zu sammeln, solange, bis das letzte Wort die Lippen des Meisters verlassen hatten.




    Er unterzog Leon noch einen kurzen Prüfblick, ehe er sich dem Mädchen zuwandte. Hier ging er langsamer, bedachter vor, überlegte für einen Moment welcher Zauber für sie der Richtige sein, welcher ihr entsprechen mochte. Das Verlangen nach Kraft, die Sehnsucht im Herzen, ein sicherer Geist in einem verunsicherten Charakter. "Hmhmhm.", machte Kanno, ehe er den Blick der jungen Frau suchte. "Also dann." Er fragte nicht nach, ob sie sich bereit fühlte - sie hatte ihren Wunsch genannt. Die Worte hatten diesmal einen anderen Klang, erneut strömte Energie in den Raum, sammelte sich nun bei Shara, vorsichtiger noch, als wollte sie erst sehen, wer sich dieser Energie, dieser Kraft bemächtigen wollte. Ein anderes Gefühl, doch ebenso voller Intensität wie zuvor.



    Zufrieden mit dem Erfolg machte Kanno einen Schritt zurück und sah noch einmal von einem zum anderen. "Auf das ihr eure Kräfte weise einsetzt um euch und anderen eine Hilfe zu sein.", erklärte er, "Und nun fort mit euch, der Tag war lang und es ist spät." Der alte Meister wollte sich nicht ansehen lassen, wie sehr die Lehrstunden an seinen Kräften zehrten und diesmal auch noch zwei auf einmal. Dabei fungierte er nur als Mittelsmann. Er war wirklich nicht mehr der Jüngste, aber solange Trampoli ihn brauchte, solange würde er hier sein.

  • [Verlassen das Runenarchiv] Leon & Shara




    Shara sog unbewusst die Luft ein als sie bemerkte, dass Leon offenbar ein kleines bisschen auf Konfrontationskurs war. Dem Meister Widerworte entgegen brachte und ihm seine Sicht der Dinge schilderte. Die Augen des Mädchens hatten sich ein Stück weit vor Überraschung geweitet. Ein kleines bisschen war sie ja schon beeindruckt von den mutigen Worten ihres Begleiters das musste sie sich eingestehen. Selbstsicher hatte das Halbwesen seine Hände vor der Brust verschränkt und seine hellen Augen funkelten in die Richtung des Brillenträgers. Leon war wirklich unglaublich. Unwillkürlich musste das Mädchen lächeln als sie ihn so da stehen sah. Er war wirklich bockig wie ein kleines Kind. Es war ihr schon mehrere Male aufgefallen aber das machte ihn nicht weniger sympathisch. Vielleicht sogar mehr. Weil es ihn irgendwie echt machte. Mit seinen Ecken und Kanten. Dennoch lockerte ihr Begleiter seine Haltung nach seiner Aussage ein wenig. Wahrscheinlich weil er selbst bemerkte, dass er vielleicht ein wenig zu weit ging, dass letztendlich sie etwas von Kanno brauchten und nicht umgekehrt. Sie spürte seine Blicke als sie dem Magier antwortete. Sah ihn im Augenwinkel lächeln und freute sich ein kleines bisschen, dass sie diese Hürde offenbar irgendwie geschafft hatte. Die Angst sich Kanno entgegen zu stellen bezwungen hatte.

    Sie spürte die Energie im Raum als Leon seinen Zauber erhielt, hörte die fremdartigen Worte des Brillenträgers, die eben jene Energie beschworen hatten. Für einen Moment schloss Shara die Augen. Spürte einfach nur und war nahezu überwältigt von der Kraft, die sich im Raum angesammelt hatte. Langsam öffnete sie ihre Augen wieder als Kanno sich ihr zu wandte, offenbar ein wenig Bedenkzeit brauchte um den richtigen Zauber zu finden. Vielleicht weil sie so unentschlossen war, nicht mit dem Selbstbewusstsein an die Sache heran ging wie der Andere. Doch auch nun drangen die fremdartigen Worte des Magiers an ihr Ohr. Shara schloss erneut die Augen und spürte eine Wärme, die sie umgab und schließlich Besitz von ihr ergriff. Sie spürte eine Energie, die sie vollkommen umgab, sie spürte sie bis in die Fingerspitzen bis die Worte des Magiers verklangen. Unbewusst fasste sie sich an Herz, als spüre sie darin eine Veränderung aber im Grunde war doch alles wie vorher, nicht wahr? Dankbar erwiderte sie den Blick des älteren Mannes und lächelte ein kleines bisschen. "Vielen Dank..." Er zog sich mit wenigen Worten zurück. Das Procedere schien ihm nicht minder viel Kraft gekostet zu haben auch wenn er es gut verbergen konnte. Als die Beiden wieder unter sich waren sah Shara zu ihrem Begleiter. Ein breites Grinsen zierte ihre Lippen. Sie legte die Hand auf ihren Mund um ein leises Quietschen zu unterdrücken, welches wohl so etwas in der Art wie Freude ausdrücken hätte sollen. Ohne darüber nachzudenken überwandte sie die Zentimeter, die sie und das Halbwesen trennten und schlang ihre Arme um ihn voller Dankbarkeit. Ohne Leon hätte sie sich niemals getraut. Das Mädchen strahlte ihn an und ihre Lippen formten Worte des Dankes. Nur ganz leise. Sie wollte Kanno im nachhinein nicht auch noch verärgern wo er ihr schließlich so eine wertvolle Gabe zugesprochen hatte. Nach wenigen Sekunden löste sich das Mädchen wieder vom Anderen und ihre Wangen zierte ein leichter Rosaschimmer als sie sich bewusst wurde, dass sie vielleicht zu weit gegangen war. Sie hatte nicht gewusst wohin mit ihrer Euphorie. Hatte ein Ventil gesucht. Insgeheim wappnete sich Shara schon wieder für ein blödes Kommentar seitens des Anderen. So war er nun einmal. Gemeinsam verließen die Beiden das Runenarchiv - jeder für sich mit einem neuen Zauber.

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