Das Runenarchiv

  • Der Einäugige gab ein leichtes Schmunzeln von sich, als die blonde Dame neben ihm ein Kompliment zu seiner Schmiedearbeit von sich gab. Es freute ihn wirklich das zu hören - vor allem von ihr, einer Person, die Waffen und dergleichem doch so wenig abgewinnen konnte. Es gab dem Ganzen einfach ein ganz anderes, viel höheres Gewicht, irgendwie. Auch wenn er auch sonst nie ein gutes Wort hörte, wenn es um seine Arbeit ging. Von wem denn auch? Der alte Schmiedemeister meckerte doch viel lieber, als dass ihm je ein wertschätzendes Wort entweichen würde. Und die Meisten, die an eine von ihm geschaffene Waffe gelangten, hielten sie sowieso für eine Kreation des älteren Mannes. Aber das war ein anderes Thema. Und Gaius selbst machte es ja auch nichts aus - er war keine Person, die viel Wert auf solche Nebensächlichkeiten legte. Doch trotzdem war es schön, wenn Jemand, den man wertschätze, auch das wertschätze, was einem selbst am Herzen lag. Als der Zwerg so darüber nachdachte, fragte er sich, ob seine letzten Gedanken wohl zu dem zählten, was die Menschen als Kitsch bezeichnen würden. Wahrscheinlich schon. Und das brachte ihn erneut zu einem leichten Grinsen.
    Der Dunkelhaarige wand seinen Blick wieder zur Bebrillten, die gerade noch ein kurzes, melodisches Lachen preisgegeben hatte und ließ seine Augen dann zu dem Buch gleiten, dass sie vor sich und ihn ausgebreitet hatte. Jetzt, wo sie es aufgeschlagen hatte, sah das Ganze gleich viel komplizierter aus, als noch vorhin, als er bloß den faden Einband begutachten konnte. Das machte natürlich Sinn, war sogar fast schon eine selbstverständliche Erkenntnis - immerhin war es ja auch nicht das erste Buch, dass er in diesem Zustand erblickt hatte, jedoch.. Es war ein einfaches Werk, nicht? Und trotzdem schienen selbst die einzelnen, losen Worte, die zusammen mit großen Bildern die Seiten schmückten, so verflucht unübersichtlich. Er hatte das Gefühl, dass selbst diese kleinen, verloren wirkenden Buchstaben schon zuviel waren. Aber so wie er Tori gerade verstanden hatte, so musste er sie bloß lernen, nicht? Diese.. waren es 26 gewesen? 26 Zeichnen lernen, erkennen können, wissen, was sie bedeuteten und dann.. musste er sie einfach nur noch zusammensetzen, oder? Das ergab dann ein Wort? "Ich will jetzt nicht behaupten, dass ich mir das alles einfacher vorgestellt hatte.. aber ja, irgendwie dachte ich schon, dass das mit dem Lesen un Schreiben einfacher wäre.", kommentierte er leise und stieß dabei belustigt einen kleinen Schwall an Luft aus - das Gesagte musste man jetzt nicht unbedingt auf die Goldwaage legen. Irgendwie würde er das ja schon noch hinbekommen. Tori war sicher eine gute Lehrerin. "Immerhin scheint es ja außer mir jeder zu können." Was ihn ehrlich gesagt etwas verwunderte, aber was soll's. Nachdenklich begutachtete der Grauäugige eine Weile lang das Symbol, dem seine Begleitung soeben mit ihren Worten einen Namen gegeben hatte und lächelte. "A für Affe. Ja, ich verstehe. Ich werde das sicher innerhalb weniger Stunden wieder vergessen haben, aber ja, ich glaube, ich konnte soweit folgen. Aber es ist komisch, findest du nicht?" Er blickte hoch zur Langhaarigen und merkte, dass er wohl ein wenig tiefer darauf eingehen musste, wenn er wollte, dass sie verstand was er damit gerade überhaupt ausdrücken wollte. Dem Schmied entkam ein sanftes Glucksen. "Heh.. Ich meine.. es ist faszinierend, oder bilde ich mir das nur ein? Dieses abstrakte Gekritzel da, diese Buchstaben, die erst einen Namen bekommen, weil du ihn eben hast ausgesprochen. Weil irgendjemand ihn zu einem weit entfernten Zeitpunkt - oder vielleicht auch gar nicht so weit entfernt, was weiß ich schon - hat ausgesprochen, die Bedeutung aus dem Nichts gegriffen, geschaffen hat.. Ich weiß nicht, es ist halt irgendwie komisch. Aber auf eine gute Weise, verstehst du? So wie dich reden zu hören." Warte, hatte es das jetzt falsch ausgedruckt? War er wieder einmal zu arglos mit seinen Worten umgegangen? Gaius fiel merklich auf, dass man seinen letzten Satz missverstehen konnte und er hob schnell abwinkend die Hände: "Ah. Nein, - ich meinte.. Wie du eben gesprochen hast. Wie.. wie du manchmal sprichst. So komplett frei und mit solch einer plötzlichen Überzeugung, dass ich dir wahrscheinlich selbst dann mein Leben anvertrauen würde, wenn du mir erzählen würdest, es sei eine wundervolle Idee spontan einen Reitausflug auf einer Horde wilder Monster zu betreiben.. Es ist einfach faszinierend. Wenn du begeistert von etwas sprichst, habe ich das Gefühl, als würde ich gerade ein Buch lesen, dass du allein geschrieben hast, dass die Menschen unbedingt zu hören bekommen sollten und das, obwohl ich mit normalen Büchern bisher doch nichts anfangen kann. Wenn man dir lauscht, dann fällt es einfach auf, wie aus dem Nichts Bedeutung gewonnen werden kann. So.. wie ein lebendes Buch eben. Deshalb kann ich einfach nicht umhin immer wieder auf's Neue festzustellen, wie sehr dir deine Liebe zu diesen Dingen einfach in den Leib gemeißelt ist." Okay. Er nahm alles zurück - das würden Menschen jetzt sicher als Kitsch bezeichnen. Aber irgendwie war es einfach so herausgekommen. So völlig frei und nicht strukturiert formuliert. Aber Gaius war nun einmal ein Wesen, dass so ziemlich all das aussprach, was andere normalerweise nur dachten. War das etwas Schlechtes? Das konnte er aus Mangel an Erfahrung gerade nicht einschätzen. Immerhin behielten die Leute doch nicht umsonst viele Dinge nur in ihrem Kopf.. "..Ich bin vom Thema abgewichen, sorry. Bitte gib mir keine Strafarbeit auf.", scherzte er dann, sich dabei etwas hilflos den Hinterkopf reibend, nicht sicher, ob er seine arglose Ader aufrecht erhalten konnte oder nicht gerade für einen wirklich unangenehmen Augenblick gesorgt hatte.

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    Guess you might say I'm a little intense

    I'm on the bright side of being hell bent...~

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  • Dolce versank in der Welt des Buches, nahm ihr Umfeld nicht länger war, auch wenn sie bis gerade eben noch interessiert dem Gespräch der Beiden gelauscht hatte. Irgendwann hatte das Elfenmädchen jedoch das Interesse der beiden Streithähne verloren und hatte sich wieder ihrem Studium gewidmet. Irgendwann war das Buch jedoch bei einem Kapitel angekommen, dass die Elfe nicht sonderlich interessierte. Es ging in eine Richtung, der sie nicht länger folgen wollte und so war sie drauf und dran zum nächsten Buch überzugehen als schließlich die Blonde wieder zu ihr aufschloss als der junge Mann gegangen war. Ohne die Miene zu verziehen sah die Rosahaarige auf und streifte mit ihrem Blick das Gesicht der Anderen, die auf den Namen Selphy hörte. Behutsam hatte sie ein Bild aus Dolces Stapel der ausgewählten Bücher gezogen. Wie einen Schatz legte sie es vor der Anderen ab und strich über die verschnörkelte Goldschrift. Lediglich zwei Worte purzelten über die Lippen der jungen Frau während sie es in die Nähe der Elfe schob. Wortlos wandte sich Dolce wieder ab. Es verstrichen die Sekunden und doch entschloss sie sich für die Empfehlung der Anderen. Behutsam blätterte Dolce darin und staunte nicht schlecht. Das Buch umfasste einen grandiosen Schreibstil und ging genau auf die Sachen ein, für die sich die Elfe näher interessierte. Langsam hob sie ihren Kopf und blickte Selphy wortlos in die Augen. Dolce blinzelte. Sie öffnete ihre Lippen, doch kein Ton kam über sie. Bereits im nächsten Augenblick war sie von einem kräftigen Luftstoß unbekannter Ursache umgeben. Die Kopfbedeckung des Elfenmädchens wurde durch den Raum gefegt und im Eifer des Gefechtes, hatte Dolce ihren Zauberstab ergriffen und ohne dass sie auch nur ein Wort sagen musste, war der Sensenmann an ihrer Seite erschienen, bereit seine Meisterin zu schützen. Das Herz Dolces pochte schnell. Ihre Augen suchten den Raum nach drohender Gefahr ab und entdeckten...ein Mädchen. Sie war etwa in ihrem Alter und sah sie peinlich berührt und gleichzeitig geschockt an. Eine ganz normale Reaktion wenn man dem Sensenmann gegenüber stand vermutlich. Nachdem sich die Elfe jedoch abgesichert hatte, dass keine Gefahr drohte pfiff sie ihren treuen Gesellen zurück und steckte den Zauberstab beiseite. Das Menschenmädchen hatte den Zylinder vom Boden wieder aufgehoben und war gerade drauf und dran ihn seiner Besitzerin zurückzugeben, schien jedoch Hemmungen auf Grund der jüngsten Ereignisse zu haben. "Sei in Zukunft etwas vorsichtiger, sonst kostet es dich noch deinen Kopf..." Dolce funkelte die Fremde an und schnappte sich ihren Zylinder, bevor sie sich wortlos daran machte die Bücher vom Boden aufzusammeln. Nicht etwa um dem unbekannten Mädchen einen Gefallen zu tun oder etwa Selphy oder gar Kanno sondern um der Bücher Willen. Die Sorge war groß, dass ihnen etwas geschehen war aber scheinbar unbegründet. Möglicherweise war sie zu harsch zu der Fremden aber manchmal war es notwendig Menschen mit der Wahrheit zu konfrontieren. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren nahm Dolce sich wieder ihres letzten Buches an und verkroch sich darin bis diese lächerliche Prüfung vorbei war. Schnell merkte Dolce, dass dieses Buch so ziemlich genau dem entsprach, dass sie gesucht hatte und so meinte sie an Selphy gewandt zögernd. "Ist es möglich ein Buch mit nach Hause zu nehmen...für eine bestimmte Zeit?" Ausdruckslos blickte sie die junge Frau an und wartete auf ihre Antwort. Sollte dies nicht möglich sein, würde sie bald wohl öfter hier anzutreffen sein...


  • Julia reagierte nicht ganz so wie der alte Mann es erwartet hatte, aber wenn er so an die Jahre zurückdachte, die er in Trampoli schon lehrte, war es wohl vermessen gewesen überhaupt eine solche Annahme zu ergreifen. Sie verbiss sich sehr darauf mit ihrem Luftzauber zu ihm durchzudringen, doch all ihre Kraft vergebens, führte es nur dazu das ein kleiner Wirbelsturm durch die Hallen der Bücher wehte. Nun, Magie war eben viel weniger eine Sache der Kraft, als eine des Kopfes. Kanno war ein klein wenig enttäuscht von seiner Schülerin, doch sie rettete die Situation für sich, indem sie ihre Geschicklichkeit präsentierte - wenngleich der Greis ihre Methode aufs Äußerste missbilligte, so musste er die Leistung als solches nichtsdestotrotz anerkennen. Der alte Mann seufzte schwer und folgte Julia mit dem Blick, wodurch seine Aufmerksamkeit auch auf die anderen beiden Damen in nächster Nähe gezogen wurde. Selphy natürlich, wie immer präsent. Und eine Elfe. Eine Elfe dessen Gesicht dem alten Mann tatsächlich in keinster Weise bekannt vorkam, was ungewöhnlich war in einem Ort wie diesem. Eine Elfe die sofort auf einen möglichen Angriff reagierte. Kanno beobachtete die Szene zwischen den Frauen genau durch seine alten Augen hinweg. Der Magier ahnte das die Dame mit dem Schattenzauber nicht ohne Grund hier war und wenn sie ein besonderes Anliegen hatte, so wollte er sich die Zeit dafür nehmen, die benötigt wurde. So ließ er die Situation für den Moment bestehen wie sie war ohne sich einzumischen. Immerhin war es gerade Julia die seine volle Aufmerksamkeit benötigte. "Nun, ich kann sehen das du geübt hast.", begann er, "Aber ein guter Magier muss mehr können als lediglich einen Zauber aus dem Lehrbuch zu präsentieren! Was also hättest du besser machen können?", fragte er sie streng. Seine Schüler mussten nicht stets alles perfekt meistern - bei aller Liebe dann wäre die Anzahl an Magiekundigen wirklich sehr gering! - doch er wollte zumindest das sie ihre Schwächen erkannten und aus ihren Fehlern lernten. "In was überhaupt gedenkst du dich weiter fortzubilden? Bleibst du der Windmagie treu?" Julia beherrschte einen Offensiv- sowie Defensivzauber, beide der Windmagie angehörig. Er wollte gute Gründe hören, was sie sich denn vorstellte, auch um ihr einen Zauber zu lehren, der zu ihr passte - falls es soweit kommen sollte.


  • Julias Hoffnungen, dass die Elfendame ihr das Missgeschick nicht übel nehmen würde, wurde von ebendieser gnadenlos zunichte gemacht, als sie die Lippen zu Worten formte. Mal ganz abgesehen von dem Sensenmann, der plötzlich vor ihr stand und den ganz offensichtlich ihr Gegenüber erschaffen hatte. Die Graugrünhaarige schluckte. Für gewöhnlich gab sie bei solchen Kommentaren auch Kontra, aber aufgrund der Nervosität fielen Julia keine Worte ein, die passend gewesen wären. Außerdem hatte sie enorme Angst, dass der Sensemann ihr womöglich den Kopf abschneiden würde, sollte sie es auch nur wagen ihren Mund zu öffnen. Stattdessen wandte sie den Kopf von der mies gelaunten Person im Raum ab und sah zu der fröhlicheren. "Selphy?", die Blonde kicherte amüsiert. Anscheinend über die Badehausbewohnerin, aber Julia konnte es ihr nicht übel nehmen. Sie hatte ein wirkliches Chaos angerichtet. Eigentlich wollte die Dame mit dem gelockten Haar sich auf ihre Freundin zubewegen und sie in den Arm nehmen, aber Kannos Worte kamen ihr dazwischen. Als er sie fragte was sie besser hätte machen können überlegte sie kurz. Glücklicherweise hatte die Rosahaarige mittlerweile ihren Zauber-Sensenmann wieder verschwinden lassen. "Ich hätte die Bücherregale mit einer Windwand abschirmen können gegen meinen Luftstoß. Dann wären sie nicht aus den Regalen gefallen. Und nur mehr Kraft in einen Zauber zu stecken hilft wohl auch nicht. Etwas Technik wäre wohl besser gewesen.", gab sie zu und schluckte. Das waren keine guten Voraussetzungen für sie und einen neuen Zauber. Vergeblich versuchte Julia die Züge des alten Magiers zu deuten, aber sie konnte es nicht. "Da ich hier bin um mein Zuhause, vor allem das Badehaus, beschützen zu können, fände ich einen Wasserzauber passender.", gestand die junge Frau etwas kleinlaut. "Außerdem wäre etwas gut das mir bei meiner Ausbildung als Heilerin weiterhilft, wenn es denn so etwas gibt." Jetzt bereute es die Graugrünhaarige so spontan zu Kanno gekommen zu sein. Sie hätte sich wohl besser vorher schlau gemacht...



  • Kanno nickte langsam, als er Julia‘s Antwort vernahm. "Köpfchen ist gefragt...", kommentierte er murrend. Seine Laune war doch um einiges gesunken und er fragte sich ob Julia, so wie sie sich benahm, wirklich einen neuen Zauber aus seiner Hand verdient hatte. Ohne ein Wort zu sagen nahm er sich die Bücher, welche er vor der Ankunft seiner Schülerin herausgesucht hatte, und stellte sie mit einem dumpfen Ton auf dem Schreibtisch ab, während er in seinem Kopf die Möglichkeiten abwägte. Julia war nicht auf den Kopf gefallen, das nicht. Allerdings schaffte sie es auch nicht ihr eigentliches Potenzial zu entfalten. Vermutlich stand sie sich einfach viel zu oft selbst im Weg. Er befürwortete ihren Sinn für die Heilkunst, doch ihre Frage hätte sie sich sparen können, weswegen der Greis sich nicht dazu bemühte ihr eine Antwort zu geben. "Also schön.", meinte er schließlich grimmig und rief die Badehaushilfe zu sich. "Dann sollst du ihn haben, deinen Zauber.... aber arbeite an deiner Konzentration!", wies er sie an. Er kannte Julia als doch sehr gewissenhaft, weswegen Kanno ihrem Anliegen schlussendlich nachgab. Zudem schien es als würde es noch ein sehr langer Tag werden und seine alten Knochen sehnten längst den Moment der Ruhe herbei. "Hör gut zu, denn ich werde die Worte nicht wiederholen!", meinte er streng, ehe er anfing.


  • [IMG:http://fs5.directupload.net/images/151121/ivlm4grb.png] Gaius schien noch etwas skeptisch - oder vielmehr verwundert? - von der schriftlichen Sprache zu sein, ein Umstand welcher Tori umso entschlossener machte, eine erfolgreiche Lehrerin zu werden. "I-Ich denke nicht das hier jeder lesen kann.", entgegnete sie und wollte damit in erster Linie einfach nur eine positive Wirkung erzielen (ebenfalls seltsam, da dies meistens ja ganz umgekehrt der Fall war!), doch die blonde Maid kam nicht umhin ernsthaft über diese Worte nachzudenken. "I-Ich g-glaube-", begann sie daher langsam, "D-Der Grund warum in Trampoli verhältnismäßig... viele Menschen Lesen und Schreiben können ist der, dass wir hier einen ausgezeichneten Magier- sowie Alchemiemeister haben." Beide Wissenschaften waren immerhin auch maßgeblich für die Schrift und ihren Nutzen beteiligt gewesen. Natürlich war Trampoli nicht der einzige Ort, der Menschen mit derartigem Talent beherberge, doch war es sicherlich nicht Gang und Gebe, eine solch Akzeptanz selbst in der allgemeinen Bevölkerung zu preisen und vor allem zu lehren. Möglicherweise hatte auch die Heilkunst von Nathalie einen gewissen Einfluss auf den übergreifenden Bildungsstand dieser Heimat. Ob dies auch ein Grund dafür sein mochte, dass Trampoli bereits oftmals Schauplatz von Katastrophen wurde? Tori wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Gaius das A für Affe wiederholte - und prompt anmerkte, dass er das wohl schon bald wieder vergessen würde. Ein empörter Gesichtsausdruck folgte - ein bei dem Mädchen wirklich seltener Anblick - welcher jedoch schnell Erstaunen folgte und schließlich dem Gefühl von verwirrender Verlegenheit, dass ihr deutlich anzusehen war. Oh sie liebte es wenn Gaius begann Fragen zu komplexen Themen zu stellen und Überlegungen anzustellen. In solchen Momenten lauschte sie ihm so gern und gerade dann konnte man sehen, wie intelligent der Zwerg tatsächlich war, wenngleich er es doch hinter einer arglosen, verpeilten Art versteckte. Wie er jetzt jedoch so von ihr sprach... das... nein. Peinlich berührt sah Tori den Boden an, der mit einen mal unglaublich spannend erschien und wünschte sich in diesen zu versinken. Sie konnte den Blick des Schmiedes nicht erwidern, gleichzeitig wusste sie nicht wie sie diese Worte annehmen sollte. Ihr Herz schlug wie wild und ihr Gesicht fühlte sich unerträglich heiß an, während sie nervös ihre Hände knetete. "N-N-N-Nein, a-a-aber...", stotterte sie, den Blick nach wie vor fest auf den Boden gerichtet. Als Gaius schließlich geendet hatte, rauschte es in ihren Ohren und nach einem kurzen Moment, in dem beide schweigend auf ihren Plätzen saßen, fiel Tori ihrem Freund schließlich um den Hals und hätte ihn somit fast vom Stuhl gerissen. Ihre Brille verrutschte dabei und das Mädchen bemühte sich über alle Maßen nicht wieder in Tränen auszubrechen und hey, diesmal gelang es ihr tatsächlich die Augen trocken zu behalten. Dennoch war sie Ergriffen von Gefühlen und wusste diesen nicht anders Ausdruck zu verleihen, als in dieser Umarmung. "D-Du...", begann sie, doch dieses mal waren ihr die geliebten Worte ausgegangen und der Satz blieb unvollendet. Nach einer Weile in der versucht wurde das Gesagte zu verarbeiten, löste Tori sich schließlich und setzte sich wieder, ungläubig den Kopf schüttelnd, auf das ihre Zöpfe leicht hin und her wippten.


  • Nervös schluckte die Graugrünhaarige den Kloß in ihrer Kehle herunter, ehe sie sich traute Kanno wieder anzusehen. Allein sein Anblick machte ihr bewusst, dass sie viel zu lernen hatte. Und nicht nur das, sie befürchtete auch, dass der Meister der Zauberkünste sie womöglich doch ablehnen könnte. Als er ihr aber schließlich doch einen Zauber zusprach verschwand der Kloß in ihrem Hals augenblicklich und Erleichterung trat in ihr Gesicht. "Danke, das werde ich!", verkündete sie froh und ehrlich, als der Meister sie ermahnte an ihrer Konzentration zu arbeiten. Und sie würde sofort damit anfangen, sobald sie das Gebäude verließ. Gespannt und aufmerksam lauschte sie seinen Worten. Nebel schien der perfekte Zauber für sie zu sein. Mit einem breiten Lächeln und viel neu gefasstem Mut bedankte sich die Bewohnerin des Badehauses noch einmal bei ihrem Meister und ehe er es sich doch noch anders überlegen konnte und sie doch noch in eine Maus verwandeln würde, winkte die Dame mit dem gelockten Haar ihrer blonden Freundin mit einem Lächeln noch zu und verließ dann das Runenarchiv. Es wurde Zeit an ihrer Konzentration zu üben und den Zauber auszuprobieren. Der Polisee schien dafür das beste Plätzchen zu sein.


    Julia geht ~> Polisee


  • Selphy war gerade dabei gewesen, eines der verunglückten Bücher hochzuheben, da bemerkte sie Dolce, welche im von Julia hervorgerufenen Tulmult hochgesprungen zu sein schien. Doch das war nicht das Einzige, denn die Elfendame hatte etwas, das wie ein Zauberstab aussah erhoben. Allerdings war das nicht der Grund, warum die Bibliothekarin etwas erschrocken der Atem stockte. Nein, dafür war wohl eher die schattenhafte Gestalt vor Dolce verantwortlich, ohne Zweifel von der Rosahaarigen selbst hervorgerufen. Der Schreck war jedoch schnell verflogen, doch die Edeldame hatte nur wenige Momente Zeit die Gestalt interessiert zu mustern, bevor sie wieder zurückgerufen wurde, welche sich dann ebenfalls daran machte die Bücher wieder aufzusammeln. Etwas enttäuscht, die Demonstration von Schattenmagie nicht noch etwas weiter beobachten zu dürfen machte sich Selphy wieder daran, aufzuräumen. Mit den von den Regalen gefegten Büchern nun wieder sicher in den Armen, wandte sich die junge Frau in die Richtung, wo Julia gerade ihre Prüfung ablegte. Entweder redete sich die Dame mit dem Lockenkopf gerade um Kopf und Kragen oder sie gab genau das, was Kanno hören wollte von sich. Es war sicher nicht das, was der alte Mann zu Beginn erwartet hatte aber offenbar schien es zu funktionieren denn wenig später konnte die Blonde miterleben wie ihre Freundin einen neuen Zauber erhielt. Wenig später zog die Grünhaarige dann auch schon wieder von Dannen, wobei die Bibliothekarin ihr nur zum Abschied mit einem Lächeln zunickte, sichtlich erfreut über den Erfolg ihrer Freundin. Nun war wieder Stille in das Runenarchiv eingekehrt. Kanno verzog sich zurück in seine Kammer und Dolce war wieder in dem Buch, welches Selphy ihr vorhin empfohlen hatte vertieft. Fast hätte sie nach dem Zauber gefragt aber unterließ es dann doch die Elfendame zu stören. Stattdessen machte sich die Edeldame daran, die Löcher in den Regalen die von Julias unüberlegtem Zauber zurückgeblieben waren wieder mit ihren rechtmäßigen Eigentümern zu füllen. Es war nicht viel Zeit vergangen, da vernahm sie zu ihrer Überraschung die etwas zögernde Stimme der Elfe. Mit bedauernder Miene drehte sie sich zu der Dame um. „Leider muss ich Ihnen sagen, dass dies nicht möglich ist. Es war einmal Brauch, lange bevor ich dies mein Heim nennen konnte. Jedoch gingen so viele Bücher verloren, oder wurden beschädigt zurückgebracht. Manche hatten sogar die Anmaßung wertvolle Stücke zu verkaufen!“, erklärte sie Dolce, bemüht nicht zu aufgebracht über den Frevel mancher Menschen zu werden. „Ihr scheint mir den Wert dieser Exemplare zu erkennen und versteht deshalb sicher, warum Kanno es schon lange nicht mehr zulässt, dass die Bücher das Runenarchiv verlassen. Ich kann ihm da nur zustimmen.“ Dass sie selbst hin und wieder ein Exemplar aus dem Archiv schmuggelte um es draußen zu lesen musste ja keiner wissen. Und sie brachte die Bücher ja aller wieder unbeschadet an ihren Platz zurück. „Ich kann Ihnen nur anbieten, jederzeit hier vorbeizukommen. Diese Türen stehen immerzu offen.“ Sie schenkte der Elfe ein Lächeln, auch wenn sie sich inzwischen sicher war, dass sich die Rosahaarige nichts aus solchen Nettigkeiten machte. Nach kurzen Überlegen fügte sie noch an:“ Jedoch würde ich Ihnen empfehlen, sich einen Platz im hinteren Teil des Archivs für ihr Studium zu suchen. Wie Ihr gesehen habt, wird dieser Teil oft für diverse Prüfungen missbraucht, weiter hinten werdet Ihr aber kaum gestört.“ Die Bibliothekarin seufzte bedauernd. „Nur Wenige besuchen das Runenarchiv für die Bücher. Die Meisten belästigen Kanno für einen Zauber und verschwinden danach wieder.“ Ihre Missbilligung dieses Verfahrens war klar in ihrer Stimme zu hören. Wie dumm es doch war sich mit Magie zu befassen aber sich nicht die Mühe zu machen, auch die Theorie zu erlernen.

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  • Die Enttäuschung war Dolce nicht anzusehen. Sie senkte lediglich den Kopf und nickte kurz als die Blonde dem Elfenmädchen den Grund für den besagten Beschluss nannte. Der Rosahaarigen war nicht in den Sinn gekommen, dass sich derartige Tunichtgute an den Büchern vergriffen und ihnen Schaden zufügten aber es erschien ihr doch plausibel als sie den Worten der Anderen folgte. Selphy schien erbost und Dolce konnte diese Gefühlsregung doch tatsächlich irgendwie nachvollziehen, da auch ihr relativ viel an diesen wertvollen Büchern und Artefakten lag. Der Menschheit konnte man eben nicht vertrauen. Eine weitere Bestätigung für die Elfe. Beinahe nachdenklich schweifte der Blick Dolces über die Bücherregale als wollte sie sich vergewissern, dass noch alles hier war und unbeschadet. Dolce verstand also tatsächlich warum es nicht möglich war diese wundervollen Exemplare mit nach Hause zu nehmen um sie dort weiter zu studieren. Erneut nickte sie flüsterte ein kaum hörbares "Natürlich..." ehe sie ihre Nasenspitze erneut in die Literatur, welche vor ihr lag, steckte. Die Blonde lies jedoch nicht von dem Elfenmädchen ab und versicherte Dolce im nächsten Moment bereits, dass die Türen des Runenarchivs immer offen standen und sie somit jederzeit die Gelegenheit hatte ihre Studien zu vertiefen. Diese Tatsache milderte ihre Verstimmung bezüglich dieser Regelung etwas. Den Tipp sich weiter hinten zu verkrümeln um ungestörter zu sein nahm Dolce nur sehr gerne an. Sie hatte ohnehin nicht vor weiterhin hier im Vor4dergrund zu hocken, da wurde man nur unnötig von Menschen angesprochen und man verschwendete eventuell wertvolle Zeit, die man besser in Wichtigeres investiert hätte. Dolce erhob ihren Kopf und blickte in das freundlich lächelnde Gesicht der Anderen. Dolce blinzelte sie wortlos an und formte mit ihren Lippen ein 'Danke' aber es wollte kein Ton über ihre Lippen kommen und so senkte das Elfenmädchen ihren Kopf wieder und schlug das Buch, welches vor ihr lag schließlich zu. Eine Staubwolke fegte durch den Raum und Dolce musste niesen, da die einzelnen Staubpartikel in ihrer Nase unangenehm kitzelten. Die junge Elfe erhob sich schließlich von ihrem Platz nachdem sie sich die Seite gemerkt hatte auf der sie stehen geblieben war. Die Rosahaarige hatte einiges geschafft heute aber war natürlich gewillt den ganzen Schinken durch zu ackern aber nicht heute - nicht jetzt. Dieses unachtsame Mädchen hatte sie völlig raus gebracht und die Konzentration hatte sie für heute verlassen. Sorgsam trug sie die Bücher wieder in das dafür vorgesehene Regal zurück und strich ein letztes Mal über ihren Buchrücken, ehe sie schließlich davon abließ. Irgendwie fiel es Dolce schwer sich wieder von all dem Wissen, welches die zahlreichen Bücher beinhalteten, zu verabschieden und so blickte sie fast wehmütig zurück als sie wieder zu Selphy aufschloss. Dolce würde wieder kommen. So schnell es möglich war, soviel war sicher aber nun stand noch etwas aus. "Ich werde Kanno um einen Zauber bitten...und du?" Fragend blickte Dolce die Blonde an und wartete ihre Entscheidung ab. Schließlich hatte die Zylinderträgerin ihr genau dies bei ihrer Begegnung versichert, nicht wahr? Vielleicht würde sie es sonst nur noch länger hinauszögern und auch wenn das Elfenmädchen nicht sonderlich viel von Anderen hielt so schien Selphy das Thema Magie doch wesentlich ernster zu nehmen als alle Übrigen, die Dolce bisher kennengelernt hatte.


  • Selphy wusste nicht so genau, ob Dolce von der Regelung verstimmt war oder nicht, aber zumindest kam keine erboste Entgegnung wie sie es vielleicht von so manch anderen erwartet hätte. Die Elfendame schien tatsächlich, wie Selphy es schon vermutet hatte, zu verstehen, warum die Regelung existierte und akzeptierte dies auch mit einer leisen Zustimmung. Diese wurde nur noch verstärkt durch den andächtigen Blick, den die Rosahaarige durch das Runenarchiv schweifen lies. Ein Blick, den sie nur zu gut von sich selbst kannte. Gesprächig mochte Dolce nicht sein, aber für die Adelstochter war dies auch gar nicht nötig. Sie sagte genug durch einen Blick oder Handlung aus. So hatte sie auch kein Problem mit dem wortlosen Dank der Elfe auf ihren Rat, der ihr nicht über die Lippen zu kommen schien. Selphy nickte nur lächelnd. Wenn sie sich zwischen wortkargen Leuten wie Dolce, die jedoch jeden Satz bedächtig wählten und Leuten, die jeden einzelnen Gedanken ohne Überlegung hinausposaunten entschieden müsste, würde sie erste Kategorie ohne Zögern wählen. Wie sehr sie inhaltslose Diskussionen doch hasste. Und die Bibliothekarin hatte auch keinerlei Probleme eine Unterhaltung zu dominieren, sollte es nötig sein. Nun aber fühlte sie keinerlei Bedürfnis die Ruhe zu stören, die mit Julias Abgang wieder eingekehrt war. Stattdessen beobachtete sie Dolce, welche anscheinend mit ihrem Studium der Magiebücher für heute fertig war und nun begann, ihren Arbeitsplatz wieder sorgsam in den Ursprungszustand zurückzuversetzen und die Bücher an ihren rechtmäßigen Platz zu bringen. Eine weitere Welle Anerkennung für die Elfe überkam Selphy. Das war einer der Weiteren Dinge, die normalerweise in ihre eigenen Aufgaben fiel da diejenigen, die tatsächlich für die Bücher herkamen, es oft nicht für nötig erachteten auch wieder aufzuräumen. Sie konnte noch nicht genau sagen, ob sie die Dolce mochte, aber zumindest stand die Elfe schon höher in ihrer Achtung als so manch anderer. Sich ihrer eigenen unterbrochenen Aufgabe wieder bewusstwerdend, tat sie es der Dame mit dem Zylinder gleich und sortierte die restlichen Bücher ein, zu denen sie noch nicht gekommen war. Das hatte definitiv länger gedauert als sie gewohnt war, aber normalerweise hatte sie ja auch nicht so viele Unterbrechungen. Aber nun war sie endlich fertig und die Lücken, die von ihr selbst verursacht worden waren, waren wieder gefüllt. Wenig später gesellte sich auch Dolce wieder zu ihr. Die Rosahaarige überraschte Selphy damit, dass sie sich dieses Mal sogar von selbst äußerte und bekannt gab, dass sie zu Kanno gehen würde. Nachdenklich blickte Selphy in Richtung des alten Zauberers, der sie in seinem Runenarchiv aufgenommen hatte. Sie überlegte und zögerte kurz, doch dann traf sie eine Entscheidung. Entschlossen richtete Selphy ihren Blick zurück auf Dolce. „Ja.“, begann sie nickend. „Ich habe es schon viel zu lange aufgeschoben. Ich muss aufhören nur darüber nachzudenken und es auch wirklich tun, ansonsten werde ich nie etwas erreichen.“, meinte die Edeldame mit überzeugter und fester Stimme. Dolce hatte immerhin Recht gehabt. Es gab keinen Grund noch länger zu warten. Was Kanno wohl dazu sagen würde? Er hatte ja schon öfters versucht sie dazu zu überreden, einen Zauber zu lernen oder sogar in seine Lehre zu treten. Aber die Blondine war zuerst nicht allzu sehr an der Magie interessiert gewesen und als sie die Faszination doch mit voller Wucht packte, war sie immer so unschlüssig gewesen. Das war etwas, das sie nun zu bereuen anfing. Doch jetzt hatte sie die Chance und da der Gedanke nun in ihrem Kopf war und sich festgebissen hatte, war sie von dem Vorhaben mehr und mehr überzeugt.

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  • Einen Augenblick wirkte die Blonde nachdenklich, doch sie hatte ihren Entschluss verhältnismäßig schnell gefasst und das erstaunte Dolce doch sehr auch wenn sie es wie immer nicht zeigte und so nickte sie lediglich wortlos als sich Selphy erklärte. Es waren keine Worte notwendig ihren Entschluss zu festigen. Sie musste sich gegenüber der Elfe nicht erklären. Wie es den Anschein machte, benötigte Kanno genug Erklärungen und so konnte sie sich ihre Worte auch für eben jenen Magier aufheben wie auch Dolce es tun würde. Irgendwie war das Elfenmädchen gespannt auf die Prüfung, welche wohl durch den alten Mann erfolgen sollte. Immer wieder musste Dolce daran denken, dass sie ihren ersten Zauber nicht hier erlangt hatte und so fragte sie sich unwillkürlich ob der Brillenträger ihr überhaupt einen weiteren gestatten würde oder sie als potenziellen Feind ansah. Still blickte sie an eben jenen Schreibtisch, hinter welchen Kanno immer seiner Arbeit nachging. Der Platz dahinter war leer. Wo er wohl hingegangen war? Er würde bestimmt bald zurückkehren und ihre Prüfung würde beginnen. Eigentlich machte sich Dolce keine großen Sorgen oder zumindest nicht hinsichtlich ihres Talentes, wo doch auch das vorherige Mädchen scheinbar mit einem neuen Zauber von dannen gezogen war und das obwohl sie so dreist war ihre magischen Fähigkeiten für etwas derartig Lächerliches zu missbrauchen. Ein Gemisch der Gefühle. Dolce schwankte irgendwo zwischen Selbstvertrauen und Verzweiflung aber sie zeigte es nicht nach außen und atmete ganz ruhig ein und wieder aus. Es würde schon werden und wenn Kanno sich weigerte ihr einen neuen Zauber zu lehren, würde sich Dolce eben noch mehr bemühen. Jawohl. "Dann los..." Dolce näherte sich eben jenen sagenumwobenen Schreibtisch und ließ ihren Blick darüber schweifen. Er war mit zahlreichen Pergamenten und Büchern sowie einer Schreibfeder bestückt. Der Stuhl dahinter war leer aber vor wenigen Minuten hatte der alte Mann noch darauf gesessen. Dolce fühlte die Präsenz des Anderen. Er war hier noch ganz in der Nähe. Vielleicht hatte er sich in seine Gemächer zurückgezogen um einen Mittagsschlaf zu halten? Unmöglich. Es gab doch genug zu tun und schlafen konnte er auch in der Nacht. "Guten Tag, Kanno. Wir sind hier um neue Zauber zu erlernen und unsere magischen Fähigkeiten zu verbessern" Schließlich schloss auch Selphy zu Dolce auf und so erhaschte diese kurzzeitig ihre Aufmerksamkeit. Sie wirkte sehr entschlossen aber auch irgendwie nervös. Es musste eine ganz andere Erfahrung sein sich Kanno nun auf diese Weise zu nähern und nicht etwa als Gehilfin im Runenarchiv. Es dauerte nicht lange und Dolce wandte sich wieder von der Anderen ab und ließ ihren Blick über den Arbeitsplatz des alten Mannes wandern. Dolce kam nicht drumrum sich zu fragen wie es wohl war andere in der Magie zu unterrichten. Jeder war gewiss nicht dafür bestimmt Zauber auszuüben. Manche waren dafür bestimmt nicht talentiert genug oder weise genug. Aber Dolce interessierte sich eigentlich im Moment nicht dafür. Sie überbrückte gedanklich lediglich nur die Zeit bis der alte Magier auftauchte.


  • Nachdem Julia das Runenarchiv wieder verlassen hatte, um die Theorie in die Praxis umzusetzen, brauchte Kanno kurz einen Moment Ruhe, denn er hatte bereits aus den Augenwinkeln bemerkt, dass seine Anwesenheit heute nicht zum letzten Mal gefragt wurde. Er war kurz in die kleine Küche verschwunden, nur um wenig später mit einer heißen Tasse Tee zurück zu seinem Arbeitsplatz zu kehren, der - wie zu erwarten - bereits Gäste beherbergte. "Ich habe mir schon gedacht, dass ihr kommen würdet.", gab er kund und hustete kurz, ehe er fortfuhr. Sein Blick ruhte kurz auf Selphy, die neben der Elfe stand die das Wort ergriffen hatte. Selphy wohnte schon seit etlichen Jahren bei ihm im Runenarchiv und er hatte lange darauf gewartet, dass sie sich endlich an die Magie ranwagen würde und zwischenzeitlich nicht mehr daran geglaubt. Doch wie so oft machte sich die Geduld bezahlt. Was sie nun wohl bewogen hatte sich nun doch dazuzuentscheiden? Hatte die Elfe, die doch sehr abweisend wirkte, sie dazu erwogen? Oder war sie nur hier um passiv zuzusehen? Seine alten Augen wanderten wieder zu der Sprecherin und sie verloren etwas von ihrer üblichen Wärme. "Das war ein beeindruckender Sensenmann, den du vorhin gezeigt hast.", gestand Kanno dem Fräulein zu, doch seine Stimme ließ weniger die Anerkennung, die seine Worte aussagen vernehmen, als vielmehr eine Spur von Argwohn. Er musste vorsichtig bei ihr sein. Kanno konnte die Menschen sehr gut einschätzen, er musste es ja auch, doch diese Dame tat alles dafür nichts von ihrem Inneren nach Außen scheinen zu lassen. Selbst ihre Miene blieb die meiste Zeit über ausdruckslos, gefasst, unbeweglich und der Blick ihrer Augen reflektierte nur wie die Wasseroberfläche eines Sees, indem man sich selbst sah, jedoch nie das was sich darunter verbergen mochte. "Wie lautet dein Name?", verlangte er zu wissen, denn seiner Auffassung nach gehörte es zum Respekt dazu, zumindest den Namen dessen zu wissen, den man vor sich hatte, wenn man schon eine Anforderung stellte. "Und wie...", Der Greis unterbrach sich kurz, um einen Schluck Tee zu sich zu nehmen, "Bist du an diesen Zauber gelangt." Er stellte die Tasse ab und seine Augen fixierten die Elfe wieder. Kanno hatte bereits eine gewisse Ahnung, die er erst bestätigt haben wollte, weswegen er die Frage auch so formuliert hatte.


  • Seine Intuition oder was auch immer es sein mochte hatte Kanno also verraten, dass die Elfe und ihre blonde Begleitung bei ihm einkehren würden. Interessant. Dieser Magier wusste also mehr als es den Anschein machte. Wortlos nahm Dolce sein Kommentar hin, Ihr Blick ruhte auf dem alten Mann und sie wartete darauf, dass er sich wieder hingesetzt und seine Teetasse neben sich abgestellt hatte. Rauch stieg aus der Tasse auf und ein aromatischer Geruch drang zur der Rosahaarigen durch. Eine frisch gebrühte Tasse Tee wusste auch sie zu schätzen aber sie lies es sich nicht anmerken, dass sie sich vorgenommen hatte nach den heutigen Strapazen ebenfalls bei einer Tasse Tee zu entspannen. Im Stillen musterte Kanno die beiden Mädchen. Zuerst Selphy und anschließend die Elfe. Kurz glaubte sie ein Misstrauen in seiner Stimme wahrgenommen zu haben als er das Elfenmädchen auf den Sensenmann ansprach. Dolce war sich sogar ziemlich sicher einen gewissen Unterton zu vernehmen, der in ihr jedoch keinerlei Gefühlsregung auslöste. Sie hatte bereits damit gerechnet. Der alte Magier und Brillenträger wusste wem er welchen Zauberspruch beigebracht hatte und so war es nicht verwunderlich, dass es ihm nicht entging wenn jemand auftauchte, der über einen Zauber verfügte, welchen er nicht gelehrt hatte. Der Blick Dolces traf den des alten Magiers. "Dolce..." gab das rosahaarige Elfenmädchen schließlich knapp von sich und wandte seinen Blick nicht von dem alten Magier. Dieser tat es ihr gleich. Versuchte hinter die Fassade der Elfe zu blicken, doch sein argwöhnischer Blick verriet ihr dass es auch für ihn kein Leichtes war. Dolce hatte schließlich jahrelang daran gearbeitet keine Gefühle zuzulassen, die ihr hinderlich sein konnten. Ihre Mauer würde nicht so schnell einbrechen soviel war sicher. Die Elfe blinzelte, wandte ihren Blick aber nicht ab als Kanno die Frage stellte auf die sie gewartet hatte. Er kannte die Antwort bereits und Dolce hatte nicht vor sich in sinnlose Lügengeschichten zu verstricken, welche ohnehin zum Scheitern verurteilt waren und so antwortete sie dem alten Mann genauso gefasst wie sie ihm eben ihren eigenen Namen genannt hatte mit dem Namen des Magiers, welcher ihr diesen Zauber beigebracht hatte. "Durch Astor..." Es war unwahrscheinlich, dass der alte Magier nicht mit dieser Antwort gerechnet hatte. Es war unwahrscheinlich, dass es ihn überraschen würde aber es war doch im Bereich des Möglichen. Würde der alte Brillenträger sich nun weigern ihr einen weiteren Zauber anzuvertrauen, sie wegsperren oder gar töten? Abwartend blickte sie in die alten Augen des Anderen. Abwartend. Ruhig, so ruhig als wäre sie es die gerade einen kräftigen Schluck Tee zu sich genommen hatte und auf eine Antwort warten würde. Vor ihrem inneren Auge spielten sich die Ereignisse von damals ab. Keine schönen Bilder. Oft wurde die Elfe auch des Nachts damit konfrontiert aber die hatte gelernt damit umzugehen. Es gehörte zu ihrem Leben dazu und sie hatte vor einfach das Beste daraus zu machen...

  • Kanno mit Dolce & Selphy



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    Die Elfe warf ihm genau zwei Namen entgegen. Ihren eigenen und den des Magiers, der so viel Leid zu verantworten hatte. Der Greis setzte die dampfende Teetasse auf den zugehörigen Unterteller, wobei sie ein wenig lauter klirrte als üblich. Seine alten Hände, natürlich... jaja. Oder war es doch viel mehr die Bürde nun das Mädchen vor ihm trotzdem fair zu behandeln? Der alte Mann stand auf, was bei seiner Statur keinen großen Unterschied machte und ließ seinen Blick nachdenklich aus dem Fenster schweifen, anstatt zu den Mädchen zu sehen. "Das du trotzdem zu mir kommst...", murmelte er leise, kaum vernehmbar, denn die Worte galten allein ihm selbst. Wie sollte er weiter vorgehen? Als Lehrer musste er unvoreingenommen bleiben, doch gleichzeitig musste er stets wachsam sein, wen er lehrte und wen nicht - gerade die Magie war ein heikles Thema. Kanno schlurfte wieder zurück vor seinen Schreibtisch und sah beide Frauen abwechselnd an. Sie waren beides keine Tölpel, dass sah selbst ein Blinder. Doch er wusste nicht, welches Verhältnis diese beiden zueinander pflegten - oder ob es der reine Zufall war, der sie zusammen mit einer Bitte vor seinen Schreibtisch geführt hatte. Kanno räusperte sich hustend, ehe er das Wort ergriff. "Was tut ihr, wenn ich euch jetzt sage...", begann er mit rauer Stimme, "... dass ich Astor bin?" Er sah die beiden scharf an, "Und was tut ihr, wenn ich euch sage, dass die jeweils andere Person zu mir gehört, als meine Gehilfin, obwohl sie es wehement abstreitet?" Sie konnten das Szenario gerne weiterspinnen, er würde darauf eingehen. Welche Magie wollten sie nutzen, welche Strategie sich ausdenken und vor allem, wem Glauben schenken? Er wollte das sie Gedanken spannen, die unfassbar schienen, gar unmöglich und er wollte sehen wofür sie standen. Und was er vor allem wollte war sich selbst eines besseren belehren.

  • [Bei Kanno]


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    Kanno erhob sich von dem Stuhl auf dem er saß, welcher mindestens so alt war wie der Zauberer selbst. Er knarrte als sich der Alte erhob. Ein winziges Detail, dem die Elfe kaum Beachtung schenkte. Ihr Blick ruhte auf Kanno, welcher im Stehen nun nicht wirklich größer zu sein schien als eben noch im Sitzen. Er wandte sich von der Rosahaarigen ab aber seine Worte waren wohl dennoch an sie gerichtet. Es schien den alten Mann zu bestürzen, dass sie sich an ihn wandte um ihre Kräfte zu verbessern. Diese Tatsache wunderte Dolce doch tatsächlich. Der Brillenträger schien sonst immer so weise und manchmal wirkte es beinahe so als könne er die Zukunft selbst vor seinen alten trüben Augen vernehmen aber ihre Präsenz schien ihn doch ein kleines bisschen aus der Fassung zu bringen. Dolces Blick wanderte zu der qualmenden Teetasse, welche der Magier noch zuvor auf die dazugehörige Untertasse lauter als erwartet abgestellt hatte. Ein Zeichen seiner Aufgebrachtheit oder lediglich ein Zeichen des Alters? Wortlos blickte das Elfenmädchen wieder in die Richtung des alten Magiers. Er murmelte etwas in seinen weißen Bart und trat wieder hinter seinen Schreibtisch. Dies war wohl keine normale Situation für Kanno. Er ging anders vor als bei dem törichten Mädchen von eben. Er schien beinahe vorsichtiger und überlegter. Sollte er zwischen seinen Schülern nicht eigentlich keinen Unterschied machen? Natürlich. Sie war schon immer anders behandelt worden. Beinahe wäre ihr ein Schnauben entglitten aber Dolce schluckte es hinunter und musterte den alten Brillenträger nach wie vor, verfolgte jede seiner Bewegungen. Nach einem Räuspern seinerseits erhob er schließlich die Stimme und stellte beiden Mädchen eine Frage. Ihre Aufgabe? Die rosahaarige Elfe wartete ab bis Kanno seine Aufgabe gestellt hatte und unterbrach ihr Schweigen erst als sie sich sicher war, dass dem nichts mehr folgte. Sie musste nicht lange darüber nachdenken. Für Dolce lag die Antwort klar auf der Hand. Ob es das war was Kanno hören wollte war eine andere Geschichte. "Ihr seid nicht Astor. Ihr unterscheidet euch in vielerlei Hinsicht." Ihre Antwort war knapp. Dolces Gefühl für die Lebewesen auf dieser Erde war überdurchschnittlich. Sie war in der Nähe des bösen Magiers gewesen. Seine Präsenz hatte alles überschattet. Selbst wenn er sich in der Hülle Kannos verkrochen hätte so würde seine Präsenz ihn verraten. Durchdringlich und mit unveränderter Miene sah sie den Brillenträger an. Für den Fall dass seine Frage lediglich ein Szenario darstellen sollte fuhr Dolce jedoch fort. "Ich traue lediglich dem was ich sehe. Menschen verraten sich durch ihre Gestik und ihre Mimik. Ihre Worte wären unbedeutend..." Dolce blinzelte und lugte zur Blonden, ehe sie sich wieder dem Magier zuwandte. "Es ist entscheidend sein Umfeld mit allen Sinnen wahrzunehmen..." Nach diesen Worten verstummte die rosahaarige Elfe wieder und wartete ab ob ihre Begleiterin dem noch etwas hinzuzufügen hatte. Dolces Sinne waren geschärft wie eh und je. Diese Lektion hatte sie oft auf harten Wegen erkennen müssen.






  • Gaius Augen weiteten sich überrascht, als Tori sich urplötzlich und ohne Ankündigung zu bewegen begann. Hatte er etwa etwas so Dummes gesagt, dass sie jetzt wütend auf ihn war? Würde sie aufstehen und gehen? Ihm gar eine verpassen oder ihn raus scheuchen? Waren seine Worte einfach vollkommen absurd und unangebracht gewesen? Er war sich nicht sicher, konnte die Situation nicht deuten - merkte nur, dass der Bezopften die Worte fehlten und dann - dann, als sie noch näher kam und ihn noch mehr verdutzte -, dann .. fehlten ihm auf einmal die Worte. Perplex blinzelte er einige Male mit seinen Augenlidern, brauchte ein paar Momente um zu verstehen, in was für einer Situation er sich denn gerade befand. Also ja, klar - er wurde gerade umarmt, soviel war ihm auch klar. Aber wieso? Was.. Uhm.. Okay. Der Einäugige bewegte sich nicht, dachte sich, es wäre das Beste Tori einfach gewähren zu lassen. Nicht, dass er das musste - es war irgendwie.. angenehm. Aber auch merkwürdig? Wie gesagt, er war bisher nicht gerade der Zwerg mit dem kontaktfreudigstem Leben gewesen. War er eigentlich schon jemals vorher von Jemandem umarmt worden? Dem Schmied entkam ein leises Schmunzeln und als Tori von ihm abließ konnte er nicht anders als kurz zu Lachen. "Ich.. verstehe nicht?", gab er ehrlich und immer noch ein wenig belustigt zu - und was anderes zu sagen, das fiel ihm im Moment auch nicht ein. Wirklich, ihm fehlten noch immer die Worte. Dabei war das doch nichts Besonderes gewesen, oder? Aber wer sagte das freundschaftliche.. war es doch, oder? Momente nicht besonders waren? Vielleicht sollte er statt Lesen und Schreiben etwas über soziale Normen und soziale Fähigkeiten lernen.. und Tori (und Elena) ebenfalls dahin mitschleppen. "Ich, uhm..", er blickte zu Tori die immer noch wortlos da saß, "Und.. alles.. okay bei dir?"

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    Guess you might say I'm a little intense

    I'm on the bright side of being hell bent...~

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  • [Tori] & Gaius


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    "I-Ich auch nicht...", gestand Tori ein und senkte dabei verlegen den Blick. Wurde sie etwa rot? Ach, es war ihr einfach so peinlich! Sie hatte Gaius sicherlich überrumpelt, aber er schien nur verwirrt zu sein, so... wie er es meistens war. Tori mochte das an ihm. Seine sorglose Art und seine ernsten Gedanken, schienen nach außen hin nicht zusammenzupassen, aber es war genau diese Art, die sie an ihm so schätzte. Ein verlegenes Glucksen entwich ihrer Kehle - eine Mischung aus Schluchzen und Lachen? "I-Ich weiß nicht... i-ich denke s-schon..." Sie lächelte leicht. Wenn Gaius bei ihr war, musste sie sich eigentlich keine Sorgen machen, oder? Tori fühlte sich einfach... geboren und sicher in seiner Gegenwart, doch es war undenkbar dies laut auszusprechen! Also behielt sie den Gedanken für sich in ihrem Herzen. "M-Meinst du, du k-kannst dich noch weiter konzentrieren...?", erkundigte sie sich anschließend zaghaft. Ob er überhaupt wollte? Sie wusste auch nicht wie spät es schon war und wollte Gaius definitiv nicht weiter aufhalten, erst recht, wenn er keinen Nutzen aus ihrer Lehrstunde zog. Vermutlich drückte sie sich sowieso viel zu kompliziert aus! Das Licht, dass durch die wenigen Fenster ins Runenarchiv schien, war warm und warf lange Schatten, vermutlich würde die Sonne nicht mehr lange am Himmel stehen.

  • [Selphy] & Dolce bei Kanno


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    Stumm beobachtete Selphy den Austausch zwischen Kanno und Dolce. Sie hielt es für das Beste, sich zuerst still zu verhalten während die Elfe dem alten Magier antwortete. Überraschung und etwas Misstrauen kamen in der Blondine hoch. So, sie hatte den faszinierenden Zauber also von Astor gelernt? Sie selbst war noch nie auf den dunklen Magier gestoßen, hatte von ihm nur durch Hörensagen und das eine oder Andere Buch erfahren, aber was sie wusste war genug, um ihr einen Schauer über den Rücken zu jagen. Wenn es möglich war, wirkte Dolce im Moment um einiges kälter als noch Momente zuvor. Selphy war kein Experte in Emotionen, aber wenn sie raten müsste, würde sie sagen dass sie Rosahaarige auf diese Frage verzichten hätte können. Die Bibliothekarin ließ ihren Blick von der Elfendame zu Kanno schweifen. Der alte Mann wirkte, wenn möglich, noch etwas unfreundlicher als sonst. Zumindest Dolce gegenüber. Auch schien ihre Antwort ihn ungewöhnlich nachdenklich zu stimmen. Was wohl in ihrem Gastgeber vorging? Viel Zeit, darüber zu schwelgen hatte sie nicht, denn Kanno war offenbar bereit ihnen ihre Aufgabe zu stellen. Diese verleitete Selphy dazu, etwas perplex eine Augenbraue hochzuziehen. Im Laufe der Zeit, die sie hier verbracht hatte, bekam Selphy die eine oder Andere Aufgabe des Mannes mit. Ohne Zweifel war dies eine der Komplexeren. Ein Test ihrer geistigen Fähigkeiten. Der Blick der Edeldame wurde erst und konzentriert, keine Spur von ihrer für Gewöhnlich heiteren Miene. Ein Zeichen dafür, wie bedeutend dieser Moment für sie war. Zwar war es nur eine hypotetische Frage, da hatte Selphy keinen Zweifel, jedoch versuchte sie dennoch so rational und bedacht wie möglich darüber nachzudenken. Dolces Antwort kam zuerst, promt und klar. Die Blondine fixierte die Elfe mit ihrem Blick, ihr voller Fokus auf sie gerichtet. Es war klar, dass sie ihre Überzeugung von ihrer Antwort aus ihrer früheren…Bekanntschaft mit Astor zog. Auch ihre weiteren Worte wuren kühl und ohne Gestammel präsentiert, anders als so viele andere, die hierherkamen. Allein dafür stieg Dolce erneut in ihrer Anerkennung. Der Blick der Elfe war nun auf sie gerichtet. Ein Zeichen, dass nun von ihr erwartet wurde etwas bezusteuern. Sie blickte kurz in die intensiven Augen ihrer Bekanntschaft, dann wandte sie ihren nüchternen Blick zu Kanno. Sie wählte die Worte ihrer Antwort bedacht. „Astor…ist ein Lügner, ein Meister der Täuschung und Manipulation.“, sie hielt kurz inne um das ausdruckslose Gesicht des alten Magiers zu mustern. „Ich kann keinen Vergleich ziehen zwischen Kanno und Astor…meine Bekanntschaft hier jedoch schein überzeugt davon, dass Ihr nicht Astor seid. Ohne Zweifel durch ihre...Begegnung.“ Sie ließ ihren Blick zu Dolce schweifen. „Ich muss ihr zustimmen. Auf die Worte eines anderen zu hören wäre…töricht. Ebenso vorschnelle Schlüsse zu ziehen oder unüberlegt zu handeln. Ich muss mich allein auf meine Eindrücke verlassen. Es gibt keine perfekten Lügner. Worte sind irrelevant. Gestik, Tonfall und Mimik. Atmung und Herzschlag. Darauf muss man achten, das sind die entscheidenden Faktoren.“ Sie veränderte ihre Stellung etwas, um Kanno und Dolce gleichzeitig ohne größere Mühe im Blick zu haben. „In< solche einer Situation wäre es wichtig, seine Augen nicht von dem Gegenüber zu nehmen…ohne dabei seine Umgebung auszublenden. Ein kühler Kopf ist zu bewahren. Nervosität und Panik würde zugunsten des Lügners arbeiten…wer immer dies sein mag.“ Ohne Zweifel war Dolces Auffassungsgabe besser als die von Selphy, aber auch ihre eigene Konzentration lief auf Hochtouren.

  • NPC [Kanno]


    [IMG:http://i46.tinypic.com/2911b0h.png]


    Kanno verschluckte sich versehentlich an seinem Tee, als Dolche ihm so direkt antwortete. Als sich sein Husten wieder gelegt hatte, meinte er dazu nur: "Na, das will ich auch hoffen." Es war natürlich nur eine Hypothese gewesen. Er wollte wissen, wie sie in einem bestimmten Szenario reagieren würden, um ihre Denkweise und Handlungen nachvollziehen zu können. Das war wichtig in der Magie. Er lauschte den Antworten der beiden Damen interessiert. So wie er die Lage sah, durften sie wohl niemals an einen Zauber geraten, der die eigene Wahrnehmung trübte - aber gut, das zu erkennen war wirklich eines Meisters würdig. "Gut. Ich nehme an ihr wisst, was bei der letzten Begegnung mit diesem Mann geschehen ist?" Aufmerksam blickte er seine angehenden Schüler an. Er sprach natürlich von den Ereignissen auf der Walinsel, der Wiedererweckung der Toten und der Flucht von Astor. "Wie wärt ihr ihm gegenüber getreten?" Er formulierte es mit Absicht vage. Ob bekämpft, besiegt, gefangen war reines Gedankenspiel, denen sie sich annehmen durften. Welchen Zauber hätten sie gerne zur Hand gehabt? Wie hätten sie ihre Umgebung mit einbezogen? Gingen sie offensiv oder defensiv vor? Kanno hatte dort oben viele talentierte und starke Kämpfer gesehen und es hatte trotzdem nicht gereicht. Die Zeit war ihr Feind gewesen. Aber darum ging es jetzt nicht. Ausnahmsweise hatte die These Vorrang.

  • [Bei Kanno] Selphy & Dolce


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    Nun meldete sich auch die Blonde zu ihrer Rechten. Stumm lauschte Dolce den Worten des Mädchens. Eigentlich konnte sie ihre Aussage so unterschreiben, so stimmte sie jedem einzelnen Wort doch völlig zu aber ihre Lippen blieben stumm. Dolce war keine Freundin großer Worte und das würde auch auf Grund einer Prüfung nicht wirklich ändern. Die Elfe konnte es auch mit wenigen Worten auf den Punkt bringen wenn sie es so wollte. Immerhin schien Kanno ihr gegenüber anders vor zu gehen als bei üblichen Prüfungen. Er schien eine gewisse Vorsicht an den Tag zu legen als würde er tatsächlich glauben, dass sie im Namen von Astor hier war Dolce nahm diese Tatsache hin. Das Elfenmädchen war es gewohnt und so berührten sie die Vorurteile des Alten gar nicht. Wortlos stand das Mädchen da, während sie dem hustenden Magier beobachtete, dessen Tee wohl den falschen Weg genommen hatten. Als der Brillenträger sich nach einem Hustanfall wieder beruhigt hatte fuhr er fort. Der Bartträger rief die letzten Ereignisse mit Astor wieder in ihrem Gedächtnis hervor. Dolce hatte es nur durch Dritte erfahren. Sie selbst war zu dem Zeitpunkt auf der Insel gefangen auf Grund des miserablen Wetters. Wenn man den Worten der Anderen Glauben schenken konnte hatte Astor wieder seine Finger im Spiel gehabt. Dolce war sich dessen schon vorher bewusst gewesen. Sie hatte es aus einem ihr unerklärlichen Grund gespürt. Seine Präsenz auf der Walinsel. Die Rosahaarige blinzelte und senkte ihren Kopf während sie den ruhigen Worten des alten Mannes lauschte. Natürlich war seine Prüfung noch nicht beendet. Das hatte die Elfe auch gar nicht erwartet und so dauerte es noch etwas bis sie sich sicher war, dass Kanno seine Frage beendet hatte. Dolce hob ihren Kopf wieder an, sah den Brillenträger aber nicht direkt an. Sie war nicht wirklich eine Teamspielerin. Sie war gerne für sich und kämpfte auch alleine aber die Rosahaarige sah es selbst ein, dass gegen Astor niemand alleine ankommen würde. "Vorbereiteter." Dolces Augen trafen schließlich die des Magiers. "Es ist gefährlich da draußen und trotzdem lebt jeder so als würde Frieden herrschen..." Ein heikles Thema aber dennoch machte es sich nicht in der Stimme der Rosahaarigen bemerkbar. Sie war monoton wie immer. Ihr Blick war nichtssagend und auch ihre Mimik ließ nicht darauf schließen, dass dieses Thema ihr öfters durch den Kopf ging als ihr lieb war. "Man sollte ihn in die Enge treiben mit zwei unterschiedlichen Gruppen bestehend aus Magiern und Kämpfern." Dolce zuckte mit den Schultern und schloss ihre Lippen wieder. Es war irgendwie anstrengend derartig viele Wörter in den Mund zu nehmen aber wenn sie einen neuen Zauber erlernen wollte dann musste sie da durch. Die Elfe strich über den Ärmel ihres Kleides und verharrte dort in ihrer Position, während sie erneut das Wort ergriff. "Ich setze auf Angriffsmagie gekoppelt mit einem Ausweichmanöver..." Dolce hockte zwar liebend gerne vor ihren Büchern und braute ihre Tränke aber sie wusste wie wichtig es war körperlich fit zu bleiben. Regelmäßig trainierte sie um im Kampf keine ungewollten Überraschungen zu durchleben.

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