Die Schmiede

  • Collette & Julia verlassen die Schmiede


    2870-julia-pngAls der Schmied sich tatsächlich zu einer Antwort bewegen konnte, sah er genervt, aber ernst aus. Er stellte seine Fragen mit Nachdruck und forderte Julia damit regelrecht heraus. In ihrem Kopf hatte sie beide Fragen sofort mit einem Ja beantwortet. Sie wusste wann es notwendig war eine Waffe zu ergreifen und natürlich würde sie das nur im Notfall tun und dazu stehen. Doch welche Waffe war die geeignetste? Pfeil und Bogen sprachen sie sehr an, aber mit dem Säbel hatte sie vermutlich einen einfacheren Einstieg. Gerade als sie ihre Hand nach dem scharfen Gegenstand ausstrecken wollte, kam ihr der Monsterangriff in den Kopf. Hätte sie damals wirklich eine Waffe ergreifen können? Hätte sie wirklich dazu stehen können das Monster besiegt zu haben. Obwohl dieses Monster die Klinik angegriffen hatte, zögerte ihr Kopf. Sie hatte gegen Leo verloren. Sie ließ die erhobene Hand wieder sinken. Ein wenig über sich selbst enttäuscht seufzte sie. Das war nicht der Weltuntergang. Jetzt wusste sie woran sie arbeiten musste. Diese Waffe hätte sie vermutlich sowieso nur in Gefahr gebracht bei ihrem Abenteuer. Ein leichtes Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab, dann sah sie Leo an und nickte einmal kräftig. "In Ordnung. Ich komme wieder.", erklärte sie und ihr entschlossener Blick verriet, dass das noch lange nicht das Ende war. "Komm Collette. Wir schaffen diese Rettungsaktion auch ohne eine Waffe. Wir haben schon schlimmeres überstanden." Sie lächelte ihrer Freundin aufmunternd zu und bedeutete ihr so, dass es besser war, wenn sie ohne eine neue Waffe gingen. Sie würde sich dieses Recht irgendwann verdienen und dann zurückkommen. Bis dahin war aber noch Zeit. Und auch wenn Collette ein wenig enttäuscht schien, verließ sie trotzdem mit Julia die Schmiede, um auf Abenteuertour zu gehen.


    gehen ~>

  • [Cinnamon] kommt vom Runenarchiv an



    Ein wenig nervös war sie ja schon. Leo war bekanntermaßen kein herzlicher Gastgeber und die Schmiede mit all seinen Waffen in der Ausstellung gehörte nicht zu ihren Lieblingsorten. Das dumme war nur: Dieser verdammte Speer hatte ihr das Leben gerettet, also wollte sie gerne einen neuen haben. Seine Überreste befanden sich verteilt auf der Pluvia-Insel. Ob sich der Schmied hier verständlich zeigen würde? Wohl kaum. Man musste sich ja erst einer Waffe beweisen, bis er überhaupt jemanden eine aushändigte - aber das hatte sie ja schon hinter sich, sie wollte ja nur einen neuen! Dafür hatte sie die letzten Goldmünzen zusammengezählt, die sie hatte. Hoffentlich erinnerte er sich nicht allzu genau an die letzte Begegnung - sie war sich noch immer nicht ganz sicher, ob sie die Schmiede mit Speer und Leo's Segen verlassen hatte. Genau genommen verdankte sie der Waffe ja Gaius und Leo hatte ihnen beiden, als sie flüchteten, lauthals hinterhergebrüllt. An den genauen Wortlaut konnte Cinnamon sich jedoch nicht mehr erinnern und der griesgrämige Alte hoffentlich auch nicht. Von weitem sah die Anglerin noch wie Collette und Julia die Schmiede verließen - ohne Waffe, falls sie das vorgehabt hatten. Sah nicht so aus, als hätte er einen guten Tag. Cinnamon öffnete die Pforten und fand den Alten noch immer im Verkaufsraum anwesend - immerhin musste sie ihn so nicht herbeibrüllen. Niemand wurde gerne bei der Arbeit gestört. "Leo! Wie schön das du hier bist. Ich brauche einen neuen Speer." Die Geschichte was mit ihrem alten passiert war, behielt sie erstmal für sich, sofern er nicht danach fragte. Wenn es nach ihr ging, war sie schneller wieder draußen als sie reingekommen war.


  • Die beiden Mädchen verließen die Schmiede schließlich wieder mit dem Versprechen zurückzukommen und der Bärtige musste sich eingestehen, dass es ihn tatsächlich ein kleines bisschen überraschte. Sie hätte genauso gut darauf bestehen können ihre Waffe zu bekommen und wahrscheinlich wäre der Alte sogar darauf eingegangen da er keine sonderlich große Lust hatte weiterhin mit den beiden Gören zu diskutieren. Sie hätte darauf bestehen können, dass die Antwort auf beide Fragen ein klares und deutliches Ja war aber sie tat es nicht. Vielleicht weil noch Zweifel in ihr waren. Was auch immer der Grund war es wäre gelogen wenn Leo behauptet hätte, dass es ihn brennend interessieren würde. Genau genommen war es ihm einerlei. Er war eigentlich nur froh, dass wieder Ruhe in der Stube einkehrte und kein nervtötendes Geschnatter seine Arbeit störte. Ein tiefes Brummen drang aus seiner Kehle als er sich gerade wieder in den hinteren Bereich der Schmiede zurückziehen wollte als diese nervtötende Glocke an der Eingangstür zur Schmiede erneut ertönte und die nächste Göre hereinspazierte. Sein rechtes Auge zuckte nervös und seine Stirn zog sich in Falten. Er sah über seine Schulter. War das nicht die Enkelin von Kanno? Irgendwie sahen die Gören in dem Alter doch eh alle gleich aus. Vielleicht war es auch einfach um seine Augen nicht mehr so gut bestellt. Wer wusste das schon so genau. Für seine Arbeit hier genügte es allemal. "Wo soll ich denn sonst sein...?" murmelte der alte Griesgram in seinen Bart hinein ehe er sich wieder in die Richtung der nächsten Kundschaft drehte. Was war denn heute los? Man konnte beinahe meinen es gäbe etwas gratis. "Ich wüsste nicht das du jemals einen Speer von mir bekommen hast..." entgegnete der Alte schließlich und hob eine seiner buschigen Augenbrauen. Normalerweise wusste Leo genau wem er eine Waffe verkauft hatte und er war sich ziemlich sicher, dass diese Göre keine Waffe von ihm bekommen hatte. "Was ist mit deinem alten Speer passiert?" erkundigte sich Leo schließlich und fixierte die Brillenträgerin mit seinen dunklen Augen. Da gab er sich Mühe bei der Anfertigung seiner Waffen und diese Gören zerstörten sie wahrscheinlich noch beim erstbesten Kampf. Die Jugend von heute hatte wirklich keinen Funken Respekt.

  • [Cinnamon] & Leo



    Ugh. Er erinnerte sich nicht? Cinnamon war sich nicht ganz sich ob das nun zu ihrem Gunsten oder ihrem Nachteil ausfiel. Noch immer hatte sie sein brüllendes Gesicht vor Augen, als sie mit Gaius vor ihm weggelaufen war. Dabei... hatte sie an sich nichts falsch gemacht. Oder? Ohne sich in dieser Hinsicht zu erklären, entgegnete sie mit vor der Brust verschränkten Armen: "Woher soll ich denn sonst einen bekommen haben? Gibt ja hier keine Alternative, ist aber auch schon eine Weile her." Na hoffentlich bekam Leo das jetzt nicht in den falschen Hals. Sie seufzte und ließ die Arme locker. Natürlich fragte er nach. Sie war kurz davor einen ironischen Kommentar abzugeben - was sollte sie auch sagen? - verkniff sich das aber. Kam bestimmt nicht gut bei dem alten Griesgram an. Also blieb sie ehrlich und das sah man ihr auch an. Nur ungern erinnerte sie sich an den Vorfall im Monsterareal zurück. Die Angst, die sie verspürt hatte, die Flucht, die Panik, dieses verdammte Monstrum, was ihnen nach den Leben getrachtet hatte. Sie schüttelte sich kurz, ehe sie zu Wort ansetzte: "Er kam zum Einsatz. Und hat mir das Leben gerettet." Genau das was er sollte. Sie war nicht geschickt mit der Waffe, auf keinen Fall, es war pures Glück gewesen und das wusste sie. Dennoch wollte sie nicht daran denken, was passiert hätte, hätte sie den Speer nicht bei sich gehabt. "Daher hätte ich gerne einen Neuen, denn ich hänge an meinem Leben und die Welt ist verdammt gefährlich." Das wusste er wohl besser als so manch anderer. Sie wusste nicht ob die Erklärung ihm genügen würde, aber er würde schon fragen, wenn er mehr wissen wollte.


  • Er beäugte das Mädchen erneut. Ihr rotes Haar und diese Brille. Er hatte ihr ganz gewiss nicht unter normalen Umständen einen Sperr verkauft. Er erinnerte sich daran, führte eine mentale Liste über Menschen, die eine Waffe von ihm erhalten hatten und diese Göre stand gewiss nicht auf diesem imaginären Stück Pergament. Der Schmied strich über seinen grauen Bart und kniff die Augen ein wenig zusammen als würde er angestrengt nachdenken und tatsächlich. Nun erinnerte er sich. Er hatte Recht. Sie hatte keinen Speer bei ihm erworben. Sie hatte sich eine Waffe von diesem treulosen Faulpelz erschlichen den er hier ein Dach über den Kopf bot. Sie hatte ihre Arme vor der Brust verschränkt und sah ihn ohne Reue an. Der Alte lehnte sich auf den Verkaufstresen und lauschte stumm den Worten des Mädchen, die frech behauptete, dass sie den Speer hier bei ihm gekauft hatte und anschließend erklärte wie es dazu kam, dass sie erneut hier in seiner Schmiede stand. Dieses Mal war dieser Taugenichts nicht hier um dem Mädchen zu helfen. Dieses Mal musste sie sich dem Bartträger stellen. Nachdem sie zu Ende gesprochen hatte kehrte wieder Stille in der Schmiede ein, die der alte Mann so sehr genoss und im Anbetracht der Tatsache, dass heute permanent Menschen ein und ausgingen, so schmerzlich vermisste. Ein Lachen drang aus der Kehle des Schmiedes. Es donnerte durch den Raum für eine unbestimmte Zeit bevor er sich wieder beruhigt hatte und das Mädchen ins Visier nahm. "Ich bin mir nicht sicher ob ich es dreist oder gerissen finde, dass du es wagst hier noch einmal aufzutauchen..." Seine dunklen Augen schienen in dieser Situation noch viel dunkler als er die Rothaarige mit seinem Blick fixierte. "...nachdem du dir deine erste Waffe einfach erschlichen hast..." Der Grund warum er sich nicht erinnerte war das es kein Verkaufsgespräch zwischen ihnen gegeben hatte - nicht wirklich. Immerhin hatte sich Gaius eingemischt und ihr einen seiner Speere gegeben. Wenn er sich richtig erinnerte hatte der Taugenichts noch nicht einmal Geld dafür verlangt. Es grenzte an ein Wunder, dass diese Göre sich nicht aus Dummheit und Eigensinn selbst aufgespießt hatte. Glaubte sie am Ende, dass er eine Ausnahme machen würde nur weil sie die Enkelin des hiesigen Magiermeisters war? Da hatte sich dieses dreiste Gör gewaltig getäuscht...

    - NPC Account für das Rune Factory Rollenspiel -

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  • [Cinnamon] & Leo



    Dreist oder gerissen...? Tatsächlich sank Cinnamon's Selbstbewusstsein ein wenig. Vielleicht hätte sie sich in Gedanken doch ein wenig besser vorbereiten sollen, aber das war nunmal einfach nicht ihre Art. Nichtsdestotrotz würde sie sich weder als dreist noch als gerissen bezeichnen, sondern einfach nur als... Cinnamon. Direkt, ehrlich und ohne Hintergedanken. Was sollte sie auch vor dem Schmied zu verbergen haben? Er schien sich nun ganz eindeutig an den Vorfall zu erinnern - sie auch. Daher empfand sie seine darauffolgenden Worte auch als beleidigend. "Erschlichen?" Ein wenig sauer der Anschuldigung war sie schon, doch das Mädchen hatte sich problemlos im Griff. Sie rückte ihre Brille zurecht, ehe sie ihm entgegnete: "Hör mal, du hast Gaius angeschnauzt er solle arbeiten, er hat mir den Speer verkauft, ich habe bezahlt. Was soll daran erschlichen sein?" Wenn er interne Probleme in seinem Laden hatte, sollte er sich darum kümmern und sie das nicht ausbaden lassen. Wobei klar war, dass Leo und Fairness keine kompatible Mischung waren. "Ich habe trainiert." Nicht viel, aber immerhin! Vielleicht konnte Forté hier für sie bürgen? "Und weder mich noch meine Mitgesellen damit verletzt." Andere auf keinen Fall und sich selbst auch nie so, dass sie in der Klinik gelandet war. "Warum willst du mir also jetzt ein Nein erteilen?" Naja, jemand wie Leo brauchte wohl keinen Grund, aber blöd war die Situation dadurch nun allemal. Falls er sie tatsächlich mit leeren Händen ziehen ließ - einfach nur weil er bockig war, denn welchen Grund sollte es sonst geben? - war guter Rat teuer. Ob sie sich dann nochmal an Gaius wenden konnte? Das wäre dann wirklich erschlichen, aber ebenso ganz getreu dem Motto 'wie du mir, so ich dir' oder aber 'selffullfilling prophecy'. Das könnte man ja dann durchgehen lassen, oder?


  • Sie wiederholte fast schon empört seine Worte aber schien ihre Mimik sehr gut im Griff zu haben. Die Brillenträgerin rechtfertigte sich während der Alte seine Arme vor der Brust verschränkte und eine buschige Augenbraue hob. "Ich weiß was passiert ist..." donnerte seine Stimme durch den Verkaufsbereich als die Göre sich schließlich darauf berief, dass sie ihre Waffe keineswegs erschlichen war. Unglaublich mit welcher Unverschämtheit ihm diese Bälger begegneten. Sie wollten doch etwas von ihm. Er hatte genug Abnehmer für seine Waffen und war keineswegs auf die Bezahlung dieser Jungspunde angewiesen soviel war sicher. Sie versuchte es nun auf anderen Wegen aber die Art und Weise wie sie es versuchte widerstrebte dem alten Schmied. Sie war trotzig wie ein kleines Kind und Kindern vertraute er aus Prinzip keine Waffen an obwohl mit dem Alter nicht immer Weisheit kam soviel war sicher. Ein Lachen verließ die Lippen des Grauhaarigen als sie schließlich damit prahlte, dass sie noch niemanden damit umgebracht hatte. Leo klatschte in die Hände als sich das Mädchen mit damit rühmte. Selbstredend, dass es kein ernst gemeinter Applaus war aber das war an dieser Stelle wahrscheinlich unnötig zu erwähnen. War es das was sie wollte? Ein 'gut gemacht' oder gar ein 'schön, dass du niemanden damit verletzt hast'? Darauf konnte sie lange warten, wahrscheinlich sogar ewig. "Ich habe dir nie ein 'ja' erteilt..." erwiderte der Schmied schließlich und konterte damit auch letztendlich auf ihre Frage ehe er ein Seufzen ausstieß und sich über das Gesicht wischte, da er das alles schon so satt hatte. Die ewigen Diskussionen mit Menschen ob es sinnvoll ist eine Waffe bei sich zu tragen oder ob es bei Manchen besser war, dass sie lieber denjenigen den Vortritt ließen, die auch damit umgehen konnten. Vielleicht sollte er sich einfach zur Ruhe setzen. Das Alter hatte er schließlich schon. Es würde seinem alten Herzen bestimmt besser gehen, wenn er nicht Tag für Tag mit diesen Laien darüber diskutierte. Leo drehte sich herum und nahm einen der vielen Speere, die hinter ihm hingen und als Anschauungsobjekt für Kunden dienten. Er legte ihn auf den Tresen und sah dem Mädchen in die Augen. "Zeig mir wie du damit umgehst..." Der Alte deutete auf eine Trainingspuppe in der Ecke. Er wollte sehen ob es stimmte was sie von sich behauptete. Ob sie wirklich geübt hatte oder ob es schlicht und ergreifend gelogen war. Er würde die Art und Weise beobachten wie sie die Waffe in den Händen hielt - sicher oder unsicher. Ob es nicht vernünftiger war sie zu Bade zu schicken und sie erst trainieren zu lassen oder ob er sie guten Gewissens fortschicken konnte mit einem seiner Speere.

  • [Cinnamon] & Leo



    Leo machte sie lächerlich, aber davon ließ Cinnamon sich nicht beirren. Sie hatte genug Streitkämpfe mit ihrem Großvater ausgetragen, ständig ein Nein gehört. Trotzdem hatte sie nicht erwartet, dass der alte Schmied so störrisch war. Also klar, sie wusste von seinen Allüren, nachdem sie aber bereits seit einigen Jahren einer der Waffen aus diesem Etablissement getragen hatte, hatte sie schlichtweg nicht mehr mit gar so viel Gegenwehr gerechnet. Aber da hatte sie sich grundlegend getäuscht. Alter Sturschädel., dachte Cinnamon, ehe Leo sie plötzlich überraschte. Nach seinem Hohn und Spott hatte sie für einen Moment wirklich nicht mehr weiter gewusst. Sie war nun einmal nicht super wortgewandt und ihr waren damit wirklich die Worte ausgegangen. Daher gefiel ihr das Angebot Taten sprechen zu lassen umso mehr. Gleichzeitig wusste sie, dass die Aufgabe dadurch nicht leichter wurde. Im Gegenteil. Und plötzlich, da fürchtete sich der Rotschopf davor zu versagen. Häme gegenüber ihren Worten - das konnte sie ab, kein Problem. Sich jedoch auslachen lassen, weil sie in der Handlung selbst scheiterte? Die Blamage würde sie ihrer Lebtage wohl nicht mehr vergessen. Sie schluckte, als sie den Testspeer von Leo entgegennahm. Er lag schwerer in der Hand als ihre alte Waffe. Gaius hatte an einem wahrlich filigranen, dennoch tödlichem Werk gearbeitet. Ihre Hände wurden schwitzig, weil sie nervös war und ehrlich gesagt fühlte sich sich plötzlich tatsächlich vollkommen verunsichert. Genau das was er erreichen wollte, huh? Cinnamon zog eine Schnute, wie um zu sich selbst zurück zu finden. Sie konnte das! Einmal tief durchatmen. Oh man, aber wie genau sollte man denn mit so einer leblosen Puppe umgehen? Sie hatte geübt, das war nicht gelogen gewesen. Ab und zu mit Forte und wahnsinnig viel an Fischen am Fluss bei der Farm. Aber so war das nun wie mit allen Sachen: Für einige Wochen lang übte man quasi täglich (fast) und dann lag die Waffe wieder für Monate kaum angerührt in der Ecke. Sie wusste sie hätte sich mehr Mühe geben können, aber irgendwie, ja, da hatte sie der Frieden zu sehr eingelullt. Bis hin zu diesem vertrackten Vorkommnis auf der Pluvia-Insel. Ohne diesen Speer stünde sie wohl jetzt nicht hier, was? Aber war das Grund genug? Du hättest dir auch mehr Mühe beim Zaubern geben können., schalt sie eine innere Stimme. Sie wusste, sie sollte sich jetzt nicht ablenken lassen, nicht, wenn sie ihre grandiosen Bewegungen - die doch sehr steif aussahen - an der ollen Puppe verübte. Sie hatte sich die Waffe geholt, noch weit bevor sie zur Magie gelangt war. Der Zauber war noch immer neu für sie. Würde eine Waffe überflüssig werden, wenn sie die Magie meisterte? Aber wollte sie sich wirklich auf diesen einen Aspekt verlassen? Am Strand der Insel hatte es keine Wurzel gegeben, die sie hätte verzaubern können, selbst wenn sie das geschafft hätte. Das reichte um ihre Unsicherheit ob eine Waffe nach wie vor für sie relevant war, zu vertreiben. Für sie zumindest. Mist. Sie hatte sich doch zu sehr in Gedanken verloren, fatal im Kampf, auch... wenn das hier kein echter war. Das interessierte den Schmied herzlich wenig. Beinahe wäre ihr der Speer aus ihren schwitzigen Händen gerutscht und einmal wäre sie fast über ihre eigenen Füße gestolpert. Dinge, die dem alten Griesgram sicher nicht entgangen waren. Jetzt reicht's mir aber. Wie lange sollte sie noch vor diesem ollen Strohmensch entlang tänzeln? Sie warf die Puppe um und spießte sie auf, so, wie sie es mit ihren Fischen gerne tat. Hmm, eigentlich... Wenn sie ihren Wurzelzauber so damit kombinieren könnte, würde das ja ganz wunderbar funktionieren. Vorausgesetzt sie schaffte es ihn ohne Umschweife herbei zu rufen. Und vorausgesetzt Leo erlaubte ihr weiterhin den Besitz einer Waffe... Der Rotschopf drehte sich zu dem Schmied um, die Speerspitze artig an die Decke gerichtet und ein Schulterzucken war alles, was sie ihm noch zu sagen hatte. Mehr konnte sie nicht machen.

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    Der alte Griesgram verschränkte die Hände vor seiner Brust nachdem er den alten Speer, der eigentlich nur noch zu Testzwecken in der Schmiede lag und der schon beinahe so manche Bewohner der Stadt, die sich der Herausforderung gestellt hatten, aufgespießt hätte, auf den Verkaufstresen gelegt hatte. Erwartungsvoll und zugleich mit keinem Fünkchen Hoffnung schaute er die rothaarige Göre an, die sich der Herausforderung natürlich stellen wollte, gar keine Frage. Schließlich hatte sie die letzten Minuten ja genau dafür mit ihren rotzfrechen Worten gekämpft. Dass sie erneut ein Speer in ihren Händen tragen durfte und dass es diesesmal nicht einfach ergaunert war sondern von Leo höcht persönlich an sie überreicht wurde. Obwohl der talentierte Schmied sich ganz und gar darüber im Klaren war, dass sie ein 'Nein' sowieso nicht akzeptieren würde. So war das doch bei diesen Jungspunden. Die kannten kein 'Nein', die wollten immer alles und das am besten sofort und ohne etwas dafür zu tun. Ein verachtendes Schnauben kam über seine rauen Lippen und er schüttelte den Kopf, schaute mit seinen dunklen Augen ganz genau hin, was die Enkelin Kannos da veranstaltete. Wie sie um die Strohpuppe herum tänzelte als wären sie Gefährten. "Du denkst zu viel, Mädchen.", rief er der Rothaarigen zu, seine Stimme brummte und erneut schüttelte er seinen Kopf, strich mit den trockenen Händen über seinen langen Bart. Natürlich war es lebensnotwendig während eines Kampfes sein Hirn zu benutzen. Denn man musste stets darüber nachdenken, was der Gegner als nächstes machen konnte. Wie man selbst strategisch vorgehen konnte. Aber es gab einen Unterschied darin zu denken und das merkte Leo ganz klar daran, dass der jungen Frau Fehler passierten. Es waren kleine Fehler aber die konnten ihr in einem echten Kampf, in dem es manches Mal um Leben oder Tod ging, wirklich ihr wertvolles Leben kosten. Und dennoch bemerkte er den Eifer in ihren Bewegungen. Zumindest hatte sie ein wenig Übung im Umgang mit dieser Waffe, das konnte der Schmied erkennen, denn jemand der diese Waffe noch niemals in der Hand gehalten und sie noch niemals benutzt hatte, der hatte natürlich keinerlei Gespür dafür doch Cinnamon wusste wie man diese spitze Waffe führen musste. Und das beeindruckte den alten Herren doch etwas, was er sich jedoch in keiner Sekunde anmerken ließ und weiter aufmerksam über seinen langen Bart strich. "Wäre es ein echter Gegner, wärst du tot.", verkündete er nach einiger Zeit, nachdem die Rothaarige sich mit einem Schulternzucken vor den Tresen gestellt hatte. Selbst, wenn sie die Strohpuppe am Ende auf den Boden befördert und sie aufgespießt hatte, ein echter Kampf wäre anders ausgegangen. Da war sich Leo sicher und trotz seiner nächsten Aussage, schüttelte er abermals den Kopf. Der Schmied setzte sich in Bewegung, wanderte etwas in seinem Verkaufsraum umher und ließ seine Augen prüfend über die hergestellten Speere wandern, die sie an einer Stelle gesammelt hatten. Seine Hand schnellte ohne lange zu überlegen an eine Waffe, nahm sie aus der Halterung und trat an Cinnamon heran. Für sie hatte er sogar seine gemütliche Ecke hinter den Verkaufstresen verlassen. Das sollte sie zu schätzen wissen. "Der junge Nichtsnutz käme mir sowieso dazwischen.", erklärte der Schmied seine Entscheidung, Cinnamon einen neuen Speer zu verkaufen. Dieser war einen Ticken leichter als der Testspeer, denn Leo hatte bereits während ihrer Prüfung bemerkt, dass ihr dieser zu schwer gewesen war. Dafür hatte er einen Blick, das war ja auch Teil seines Berufes. Der Schmied riss ihr unsanft den Speer aus der Hand und legte ihr ihre neue Waffe in die Hand. "Und jetzt verschwinde, ich möchte ein für alle Mal meine Ruhe an diesem Tag." Leo schnaubte, trat wieder in seinen Bereich hinter den Tresen. "In Zukunft passt du besser auf deine Waffen auf, Gör.", schnauzte der Mann und machte sich darauf den alten Speer in seiner Hand an seinen Öfen zu etwas Neuem zu machen. Das wurde langsam Zeit.

  • [Cinnamon] geht~



    'Wäre es ein echter Gegner, wärst du tot.' Cinnamon schluckte bei diesen Worten. Sie hatte keine Intention zu sterben - danke, eine Auf-Leben-und-Tod-Erfahrung hatte sie gerade erst hinter sich gebracht - doch natürlich hatte der Schmied mit seinen Worten recht, das wusste sie. Ihr war auch klar, dass sie keine Glanzleistung vollbracht hatte. Daher überraschte es sie umso mehr, als Leo schließlich zu ihr stapfte um ihr tatsächlich einen neuen Speer auszuhändigen. Tatsächlich glaubte sie, die Bemerkung über Gaius war nur eine Ausrede. Hatte sie ihn also wirklich überzeugen können?! Unglaublich. Stolz fühlte sich Cinnamon nicht, dafür war sie noch viel zu nervös. Kaum bezahlt jagte er sie auch schon fort und der Rotschopf ließ sich nicht zweimal bitten. Vor den Pforten fiel das Mädchen dann schließlich auf die Knie und war kurz davor den Boden zu küssen, den Speer noch immer mit der einen Hand fest umklammert. Puuuhh.... Obwohl sie gerade am Anfang versucht hatte stark und selbstsicher zu wirken, hatte sie sich ganz schön gestresst gefühlt. Cinnamon hatte nicht geglaubt das Leo es ihr so schwer machen würde, nachdem es sich ja nur um eine Nachfolger Waffe handelte. Das war ihr eine Lektion gewesen und sie schwor sich wirklich besser auf ihren neuen Schatz aufzupassen. Allerdings, besser den Verlust der Waffe als ihres Lebens. Und auch wenn sie in einem Kampf tot gewesen wäre, wären ihr Aussichten ohne ein solches Werkzeug ja nur noch geringer. Dennoch nahm sie sich vor, fleißiger zu trainieren. Ob sie sich wieder häufiger mit Forte treffen konnte? Die talentierte Kriegerin hatte sie schon ewig nicht mehr gesehen. Nach einer Weile rappelte sich die Anglerin wieder auf, hielt den Speer einmal stolz in die Höhe und machte sich dann auf den Weg nach Hause~

  • [Raven] geht

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    Heute ist es endlich soweit... heute. Ganz bestimmt. Raven betrachtete das zarte Schmuckstück, das sie soeben fertiggestellt hatte. Seit Wochen verbrachte sie jede freie Minute damit, den Anhänger zu formen und mit ihren eigenen Händen etwas Neues zu schaffen. Es fiel ihr nicht schwer. Als Schmiedin wusste sie mit den Elementen umzugehen und das Feuer schien ihr ohnehin aufs Wort zu gehorchen. Der fertige Anhänger funkelte im Sonnenschein. Zarte metallene Flügel umspielten einen rund geschliffenen Rubin. Die Schwanzfedern des metallenen Phoenix verliefen um die Rubinkugel herum und bildeten gemeinsam mit den Flügelspitzen die Aufhängung. Der Schnabel des Phoenix war zu einem stummen Schrei weit aufgerissen. Der Anhänger war nahezu perfekt. Raven hätte stolz auf sich sein können. Doch die Einsamkeit trübte ihre Freude.

    Seit Wochen hatte sie sich nicht mehr aus dem Haus getraut. Ihre Angst allein zu sein, einsam zu sein, entzog ihr die Kraft, sodass sie nicht vor die Tür gehen konnte - und letztlich genau dadurch allein war. Einsam. Ein Wesen, wie niemand anderes in Trampoli. Wie sollte ein solches Wesen Freundschaften schließen?

    Sie hatte die lächerliche Idee, einen Anhänger zu formen - einen, der ihr wahres Wesen wiederspiegeln sollte. Furchterregend und mächtig. Von Feuer umspielt. Gefährlich. Wenn sie nur all die negativen Eigenschaften in diesen Anhänger schmieden konnte, dann konnte sie sich vielleicht endlich raus trauen, die Dorfbewohner kennen lernen und ein normales Leben führen? Wenn der Anhänger fertig ist, bin ich bereit, rauszugehen. So war der Deal, den sie vor Wochen mit sich selbst schloss. Und nun war es soweit: Der Anhänger war fertig. Diese Tatsache schürte noch größere Ängste.

    Raven fädelte die Silberkette in die Öse des Anhängers und schloss mit gekonnten Griffen die Kette, sodass kein Verschluss zu erkennen war. Sie legte sich die Kette über den Kopf um den Hals, hob ihre Haare an und betrachtete den Anhänger ein letztes Mal, ehe sie ihn auf ihre Brust sinken lies. Nur ein kleiner erster Schritt. Nur diesen einen ersten Schritt. Sie ging zur Tür, legte die Hand auf den Griff, schloss die Augen und atmete tief ein. Jetzt ist es soweit. Raven öffnete die Tür der Schmiede...

  • [Kyle] kommt an


    3813-kyle-pngDie zwei Krüge Bier waren auf dem Weg zur Schmiede schon in seinem Kopf angekommen, doch seiner Meinung nach hatte er keinerlei Probleme auf einer geraden Linie zu laufen. Er hatte ein Ziel im Kopf und er würde nicht von hier weggehen, bis er es erreicht hatte, auch wenn er wusste, dass Leo manchmal etwas pingelig bei der Auswahl seiner Kunden war. Ach, er soll sich nicht so anstellen. Ich hab mich doch schon bewiesen. Kann ich ja nichts für, wenn ich sein Schwert irgendwo verloren habe, während einer wilden Nacht. Zumindest war er aus irgendeinem Grund sehr optimistisch, dass er ihm das nicht übel nehmen würde. Der Bauer schwang die Tür auf und wankte ein wenig, bevor er sich mit einer Hand auf die Theke stützte. "Hey Leo! Ich brauch ein neues Schwert!", rief er in den Raum hinein. Zu lange hatte er die Besorgung eines neuen Schwertes vor sich hingeschoben, weil er sich nicht mit der ewigen Fragerei von dem Schmied befassen wollte. Wahrscheinlich war es gut, dass er gerade ein bisschen Alkohol intus hatte, denn dieser Umstand juckte ihn momentan wenig. Die Situation, von der er sich entfernt hatte, schob er weit in die hinterste Ecke seines Kopfes. So viele Dinge waren heute passiert, die er noch nicht mal ganz verarbeiten konnte, da kam auch schon das nächste Drama, mit dem er sich nicht beschäftigen wollte. Das machte er irgendwann anders. Vielleicht. Gerade wollte er nur noch das Gespräch hinter sich bringen, damit er sich nicht mehr so im Nachteil fühlte, wenn er in einen Kampf verwickelt war.

  • Leo wollte sich gerade hinsetzen und seinen alten Knochen die wohlverdiente Ruhe gönnen, die er sich heute schon redlich verdient hatte. Wie immer war die ganze Arbeit an ihm hängen geblieben. Wie immer hatten diese miesen Schamrotzer, die hier auf seine Kosten hausierten sich vor der Arbeit gedrückt. Die Bedingung an die ihr Aufenthalt in der Schmiede überhaupt erst geknüpft war. Natürlich hatte der alte Bartträger den Platz übrig und natürlich konnte er ein paar zusätzliche Hände, die ihm bei der Arbeit unter die Arme griffen gut gebrauchen aber besagte Hände waren mehr schlecht als recht vorhanden und so musste der alte Schmied sich um alles selbst kümmern. Um die Verarbeitung der Materialien kümmerte er sich gerne. Er genoss es wie das Metall sich unter der Einwirkung von Hitze und roher Gewalt seinem Willen beugte. Diese Dinge lagen ihm. Auf Kundenkontakt konnte der alte Griesgram jedoch gerne verzichten auch wenn James immer viel zu gutmütig mit den Interessenten umgegangen war. Leo selbst war es immer wichtig gewesen das seine Waffen in gute und vor allem fähige Hände weitergereicht wurden. Es müsste ihn nicht kümmern. Im Grunde konnte er froh sein wenn er seine Waren loswurde und sein Geld damit verdiente aber für den Grauhaarigen war dies nur Nebensache - Geld war nur ein Mittel zum Zweck - nicht mehr und nicht weniger. Eine Stimme um Verkaufsraum hatte Leo schließlich um seine Ruhe gebracht und so schloss er für einen Moment seine müden Augen, schlug sie im nächsten Moment wieder auf und runzelte die Stirn als er sich schließlich der Lärmquelle näherte und einen jungen Mann auf der anderen Seite des Tresens entdeckte, der nicht lange haderte und gleich mit der Sprache heraus rückte. Eigentlich eine Eigenschaft die der Schmied schätze wenn sie nicht von einem Betrunkenen stammte. Menschen, die sich Mut antrinken mussten waren dem Alten zuwider und so kam nur ein herablassender Laut über seine schmalen Lippen während seine dunklen Augen den Jungspund musterten, der hier so dreist nach einem neuen Schwert verlangte. "Was ist denn mit dem alten Schwert passiert...?" hinterfragte der Alte schließlich und versuchte sich an jenen Tag zu erinnern als der Junge, dessen Name völlig irrelevant war, bei ihm gewesen war um sich seine Waffe zu besorgen - was seine Beweggründe gewesen waren diesem Feigling überhaupt erst eine auszuhändigen. Mit erhobener Augenbraue musterte der Bartträger den Jüngling, bemerkte die Alkoholfahne, die ihm über den Tresen entgegen wehte. "Hast du sie im Suff verloren...?" mutmaßte der Schmied und ein abschätziges Lachen drang aus seiner Kehle und stempelte seinen Gegenüber gleich ab.

  • [Kyle] bei Leo an der Theke


    3813-kyle-pngWie er es sich gedacht hatte. Der alte Schmied bombardierte ihn gleich wieder mit Fragen, die er am liebsten nicht beantworten wollte. Gab es denn keine professionellen Schmiede mehr, die die Privatsphäre ihrer Kunden respektierten? Er rollte merklich mit den Augen. "Ist das wichtig?" Er versuchte zwar, der Frage auszuweichen, aber wenig später traf der Alte auch schon den Nagel auf den Kopf. "Ja hab ich. Und?" Nachdem Cammy verstorben und... wieder nicht verstorben war, hatte er für eine kurze Zeit die Kontrolle über sein Leben verloren. Er erinnerte sich nicht mal an die Hälfte dieser Nächte - und Tage - aber es war nicht unwahrscheinlich anzunehmen, dass er sie wahrscheinlich irgendwann mal gegen ein Bier eingetauscht hatte. "Manchmal hat man eben diese Tage. Beschissene Tage. Tage, an denen man ein Schwert gegen ein Bier eintauscht", zuckte er mit den Schultern. Er konnte sich zwar nicht erinnern, aber es hörte sich trotzdem amüsant an, es auszusprechen, und der Alkohol hatte sowieso seine Zunge so gelockert, dass es ihn nicht interessierte, was er gerade sagte. Egal wie sehr er sich anstrengte, er schien sowieso nie die passenden Worte zu finden. Er hatte keine Worte, um die Menschen um die er sich kümmerte, in seiner Nähe zu halten, und er hatte wahrscheinlich auch nicht die passenden Worte, um ein Schwert bei einem misstrauischen, wählerischen Schmied zu bestellen. Doch momentan hatte er keine mentale Kapazität, um sich deswegen Sorgen zu machen. Er war taub. Wie in all den anderen Nächten, in denen er sich taub getrunken hatte.

  • Der Jungspund nahm kein Blatt vor den Mund. Er sagte die Dinge geradewegs heraus. Vielleicht eine Eigenschaft, die der alte Schmied irgendwie an seinem Gegenüber schätzte, ihn zugleich aber missmutig seine buschigen Augenbrauen heben lies. Die dunklen Augen des Alten musterten den Kunden als suche er nach dem gewissen Etwas, dass ihn offensichtlich schon einmal dazu bewegt hatte diesem Kerl ein Schwert auszuhändigen. Vielleicht hatte er sich verändert - vielleicht war aber genau diese schonungslose Ehrlichkeit, die ihn letztendlich beeindruckt hatte weil Leo ebenfalls diese Art Mensch war. Ein Mensch der nicht viel auf geschönte Worte gab - ein Mensch der seine Aussagen nicht mit blumigen Worten ausschmückte um seinen Gegenüber auch ja nicht zu verletzen. Die Tatsache, dass der Kerl besoffen war schmälerte die Euphorie, wenn man es denn als solche bezeichnen wollte, ein kleines bisschen und dennoch lachte er einmal laut auf als die Worte des Anderen an sein Ohr drangen. "Es gefällt mir das du mir nicht versuchst irgendeine Geschichte zu erzählen in der du am Ende als strahlender Ritter da stehst..." meinte der Bartträger und lehnte sich auf den Tresen. Er erzählte mit einer gewissen Gleichgültigkeit von dem Verlust seines Schwertes - fast so als würde er nicht gerade dem Menschen gegenüber stehen der eben jenes Schwert damals geschmiedet und in seine Obhut gegeben hatte. Leo nickte nur knapp als der junge Mann von beschissenen Tagen sprach. Sie waren wohl Begleiter eines jeden Lebens. Mal mehr - mal weniger. Wahrscheinlich hatte auch der nach Alk stinkende Kerl hier vor ihm schon genug miterleben müssen. Es war längst keine Frage des Alters und das war sich Leo sehr wohl bewusst. "...aber glaubst du denn du hast auch im nüchternen Zustand den Mumm mir so etwas ins Gesicht zu sagen und mich im gleichen Atemzug um ein Schwert zu bitten oder bist du nur so mutig weil du besoffen bist...?" Der alte Schmied verschränkte die Arme vor der Brust und wartete auf die Antwort des Anderen - hatte dabei fast schon herausfordernd eine seiner buschigen Augenbrauen gehoben. Gehörte der junge Mann vor ihm zu dem Typ Menschen, der nur den Mund aufbekam wenn er sich Mut angetrunken hatte oder war er auch sonst so wortgewandt? Nicht das Leo jemand war, der Wortgewandtheit als eine Art von Kriterium sah um seinen Kunden eine Waffe auszuhändigen. Da waren andere Eigenschaften doch definitiv gewichtiger.

  • [Kyle] bei Leo an der Theke


    3813-kyle-pngHatte er den grantigen Leo gerade echt lachen gehört? Über das besoffene, sarkastische Gefasel, was er von sich gab? Etwas argwöhnisch musterte er den Schmied. Hatte er sich heute vielleicht auch schon ein paar Krüge hinter die Binde gekippt? Ein Ritter bin ich sicher nicht.., kam ihm als Gedanke gleich in den Kopf. Zum Glück war er betrunken, sonst hätte er sich vermutlich gleich wieder in die Trostlosigkeit gestürzt wenn er darüber nachdachte, wie oft er eigentlich der 'strahlende Ritter' hätte sein sollen, er allerdings auf ganzer Linie in diesen Situationen versagt hatte. "Keine Ahnung", zuckte er auf seine Frage hin nur mit den Schultern. "Dafür müsste ich wohl wieder nüchtern in die Schmiede kommen, oder?" Was brachte es denn jetzt, zu spekulieren? Gott, genau deswegen hatte er sich ja erst so davor gesträubt, sich um ein neues Schwert zu kümmern. Immer dieses elendige Gelabere und die 'Tests', die notwendig waren, um einfach als Kunde bedient zu werden. "Können wir das hier einfach kurz halten, wenn hier Betrunkene nicht bedient werden? Ansonsten leg ich mich nämlich einfach auf eine Bank draußen und nüchter mich aus".

  • Der alte Schmied musterte den Jungen. Vielleicht erinnerte er ihn ein Stück weit an sich selbst. So oder so er hatte etwas an sich was Leo daran hinderte ihn gleich aus der Schmiede zu befördern. Möglicherweise war er es über die Jahre hinweg einfach müde geworden zu testen ob seine Kunden seiner Waffen würdig waren oder ob es für die Allgemeinheit besser war wenn sie lieber keine Waffen führten. Es gab definitiv eine Vielzahl an Menschen, die in die zweite Kategorie zählten soviel war sicher. Ob der Kerl vor ihm dazu gehörte wusste der Bartträger nicht so recht. Er erinnerte sich nicht an das letzte Mal als er bei ihm gewesen war aber das war dem mittlerweile Grauhaarigen einerlei. Er erinnerte sich nicht immer an die ganzen Gesichter, die hier ein- und ausmarschierten. Eine seiner buschigen Augen hob sich als der Typ meinte, er wolle sich einfach auf der Bank vor der Schmiede ausschlafen wenn Leo ihn jetzt nicht bediente. Ein abfälliger Laut verließ die spröden Lippen des Alten als er genauer über den Vorschlag des Jungen nachdachte. "Vergiss es." drang es harsch aus der Kehle des Bartträgers. "Du vergraulst mir noch die ganze Kundschaft..." Er brauchte keinen nach Alkohol stinkenden Kerl, der hier vor seiner Schmiede herumlungert. Darauf konnte er gut und gerne verzichten weshalb sich Leo wortlos nach den an der Wand hängenden Schwertern umdrehte und eine Auswahl vor dem Anderen am Tresen auslegte damit er sich eines davon aussuchen konnte. Leo verschränkte die Arme vor seiner Brust und musterte den Kerl durch seine dunklen Augen. "Sei so gut und verletz wenigstens keine anderen Menschen damit...." murmelte der Alte in seinen Bart hinein und kniff die Augenbrauen zusammen. "Was du mit dir selbst anstellst ist mir einerlei..." Wenn er im Suff meinte mit dem Schwert zu hantieren konnte er das gut und gerne machen solange sonst Niemand dadurch zu schaden kam. Zuzutrauen wäre es dem Typen auch nachdem er ganz offensichtlich gerne einmal ein Paar über den Durst trank. Nichts was der Schmied nicht von sich selbst kannte aber dennoch konnte Leo selbst dann gut einschätzen wann es vernünftiger war lieber nicht zur Waffe zu greifen. Das konnte man nicht von Jedem behaupten.

  • [Kyle] bei Leo an der Theke


    3813-kyle-pngEigentlich hatte der Farmer keineswegs gemeint, dass er sich genau auf eine Bank vor der Schmiede ausnüchtern würde. Am liebsten waren ihm nämlich die Parkbänke in der Nähe von Plätzen mit etwas mehr Grün. Doch er machte sich nicht die Mühe, ihn zu verbessern. Es machte ohnehin wenig Unterschied für ihn in diesem Moment. Aus irgendeinem Grund scheinte es auch für den Schmied keinen besonderen Unterschied zu machen, denn nicht wenig später legte er ein paar Schwerter vor ihm auf den Thresen mit dem Kommentar, dass er sich doch eins davon aussuchen solle. Verwirrt blinzelte der junge Mann ein paar Mal. Er hatte nicht im Geringsten damit gerechnet, dass er heute tatsächlich bedient werden und mit einem neuen Schwert nach Hause gehen würde. "Oh mein Gott. Ich hab diesen dämlichen Gang zur Schmiede so lange vor mich hingeschoben, einfach weil ich keine Lust auf das Gelabere mit den Tests hatte und dabei hätte ich einfach besoffen aufkreuzen müssen?" Er wusste nicht, wie er außer mit Humor darauf reagieren sollte. Das was gerade passierte übertraf die mentalen Kapazitäten, die er gerade noch zur Verfügung hatte. Als Leo mit seiner Belehrung fortsetzte, wurde er jedoch für einen Moment ernst. "Ich hab noch nie jemanden mit dem Schwert verletzt" Bis jetzt hatte er nur Monster damit erledigt oder verletzt. Und Kreaturen mit dem Namen "Astor" hatten nun auch nicht wirklich viel Unterschied mit einem solchen, wenn wir ehrlich waren. Immer noch etwas langsam im Kopf blickte er auf die Reihe von Schwertern, die vor ihm lagen und sein Blick wandte sich wieder zu dem Mann vor ihm. "Aber warum? Sag, alter Mann, hast du dir auch schon was hinter die Binde gekippt?" Er konnte sich nicht davon abhalten, ein wenig zu lächeln, als er diesen Satz aussprach. Wahrscheinlich hätte er einfach Danke sagen, ein Schwert nehmen, bezahlen und gehen sollen, aber aus irgendeinem Grund war er einfach gerade sehr fasziniert von der Entscheidung des Schmieds.

  • [Tabatha] | Kommt von der Villa



    Als Tabatha die massive Eisentür zur Schmiede öffnete, vernahm sie gerade noch die letzten Worte eines anderen Kunden und runzelte dabei die Stirn. Wer wagte es in einem solch respektvollen Tonfall mit dem Schmied zu reden? Wer wagte es überhaupt in einer derartigen Unhöflichkeit zu sprechen? Als die Elfe näher herantrat, blieb auch der unsägliche Geruch von Alkohol nicht fern. Sie rümpfte unweigerlich die Nase. War dieser Mann etwa betrunken? Und wollte dann mit einem Schwert herumfuchteln? Innerlich tadelte sich Tabatha daraufhin jedoch. Aus einer einzigen, aus dem Kontext bezogenen Situation einen ganzen Roman dichten? Das war wahrlich unfair. Also bemühte sie sich um eine neutrale Miene und schickte sich an zu warten, bis sie ihrer Anfrage Gehör schenken konnte. Erst dabei fiel ihr auf, dass ihr der betrunkene Mann gar kein Unbekannter war.

    Zugegeben, vertraut war sie nicht mit Kyle. Doch er war ihr ein flüchtiger Begriff. Und, entgegen ihrer besten Vorsätze, war Skepsis möglicherweise kein falscher Ansatz. Keine abneigende Skepsis, nur... vielleicht eine gesunde Vorsicht, bis sie wusste, wie sie ihn einzuschätzen hatte. Ja. Das klang sinnvoll.

    Nun, dann galt es nur zu hoffen, dass der gute Mann den Schmied nicht bereits verärgert hatte, denn Leo war immerhin für seine Launen bekannt und sie hatte kein Interesse ihren freien Tag mit langen Diskussionen zu tränken. Zumindest keine Diskussionen der unnötigen Sorte.

  • Der Schmied hob eine seiner buschigen Augenbrauen als der Angetrunkene schließlich zugab, dass er seinen Besuch in der Schmiede wohl länger hinausgeschoben hatte weil er sich den Tests nicht stellen wollte, für die der Alte bekannt war. Es dürfte sich immerhin schon herumgesprochen haben, dass der Grauhaarige seine Waffen nicht an Jeden verkaufte. "Vielleicht hattest du nüchterner auch einfach nicht die Eier um hier aufzukreuzen..." äußerte Leo mit einem strengen Blick auf den Jungspund, der gerade die Schwerter, welche auf dem Tresen lagen genauer begutachtete aber offensichtlich auch überfordert schien mit dem Hauch an Gutmütigkeit, wenn man es denn als solche bezeichnen wollte, die der Schmied an den Tag legte. Vielleicht war er über die Jahre auch einfach müde geworden - gnädiger gegenüber den Anwärtern. Wer wusste das schon genau. Auch Leo hatte mittlerweile schon einige Jahre auf den Buckel und es war immerhin allseits bekannt, dass man im Alter so seine Eigenheiten entwickelte. Argwöhnisch musterte der Bartträger seinen Gegenüber. Bemerkte dabei wie sein Gesichtsausdruck sich wandelte und er dem Schmied in einem ernsten Tonfall versicherte, dass er noch nie Jemanden mit seinem Schwert verletzt hatte. Vielleicht war es etwas in seinem Blick, dass dem Alten glauben lies, dass er die Wahrheit sprach. Wahrscheinlich hatte er viel durchgemacht. Wie jeder hier. Es war noch lange kein Grund besoffen in der Schmiede aufzutauchen aber wahrscheinlich hatte der Jungspund seine Gründe. Ein argwöhnischer Lacher verließ die Kehle des alten Mannes als sein Gegenüber seine Entscheidung hinterfragte und ihn im selben Atemzug beschuldigte sich ebenfalls berauscht zu haben. Und auch wenn der Bartträger es genoss sich ab und an in der Taverne ein Bier zu gönnen so war er dann doch nicht der Typ, der an Festivitäten wie diesen teilnahm. Er hatte genug Arbeit in der Schmiede. Vor allem seit er hier alleine war - ihm keiner zur Hand ging. Auch wenn er die Arbeit der Anderen stehts mit Argusaugen begutachtet hatte, so war er um eine helfende Hand doch dankbar gewesen. Mit den Jahren wurde das Schmiedehandwerk nicht wirklich leichter - eher das Gegenteil. "Glaubst du ich erkenne nicht wer fähig ist eine Waffe zu führen...?" Erneut drang ein Lachen aus der Kehle des Alten. "Unabhängig davon in welchem Zustand er ist...?" Leo zog eine Augenbraue nach oben. Das kleine Glöckchen an der Eingangstür ertönte. Er schenkte der jungen Frau einen flüchtigen Blick ehe er sich am Tresen vor sich abstützte und auf die Entscheidung des Jungspundes wartete aber auch nicht allzu lange da er folgend nach dem Kragen seines Gegenübers griff und ihn so näher an sich heran zog, so dass nur er seine Worte hören konnte. "Ich hoffe für dich das bisschen Verstand in deiner Birne reicht aus um Andere durch deine zweifelhaften Entscheidungen nicht in Gefahr zu bringen. Sollte es dazu kommen werde ich dich finden und du wirst es bereuen diese Schmiede jemals betreten zu haben..." Leo lies seinen Gegenüber wieder los. Seine Mundwinkel huschten kurz nach oben als er sich wieder etwas entspannter auf den Tresen lehnte. Wenn der Kerl glaubte er müsse sich betrunken in Abenteuer stürzen war das seine Sache. Aber es war etwas Anderes wenn er Andere mit hinein zog.

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