Die Schmiede


  • Leo, grimmig zu sehen, was in seiner Schmiede geschehen war, hämmerte tatsächlich auf einem heißen Stück Eisen herum. Natürlich wusste er, dass ein Ork hier gewesen war, doch seine Eingangstür war demoliert und auch sonst schien es hier chaotisch zu sein. Zwar war Leo selbst kein geordneter Mensch, doch dies war nicht seine Unordnung.
    Er wurde aus seiner Arbeit gerissen und war gezwungen, an den Tresen zu gehen, als er James‘ Stimme vernahm. „Was“, grummelte er und verschränkte die kräftigen Arme vor der Brust. Er schnaufte kurz, konnte schon ahnen, was jetzt kam. „Eine Waffe willst du? Hah!“ Er schien nun beinahe belustigt zu sein, deutete ihm aber mit einer Bewegung seines Kinns, dass er reden sollte. „Bin ja gespannt, was dir vorschwebt. Ein Kriegshammer dürfte es wohl nicht sein.“ Oder doch? Wie aber sollte er ihn heben? Leo zog die Augenbrauen zusammen.

  • [IMG:http://fc09.deviantart.net/fs70/f/2013/356/8/3/james_by_princesslettuce-d6yxlzz.pngWenig überraschend fiel der Empfang aus, aber das war James ja gewohnt. Leo gehörte zu den Menschen, bei denen man länger hinschauen musste um zu erkennen, dass auch er herzensgut war. Natürlich machten sich aber die wenigsten die Mühe. Es reichte den Leuten die in den Laden kamen schon aus, dass sie eine Waffe bekamen und den Schmied dann so bald nicht mehr zu Gesicht bekommen mussten. "Entschuldige die Störung, Leo, ich..." Sein Kopf dröhnte immer noch ziemlich von dem Zeug, das er eingeatmet hatte, was zur Hölle war das bloß? "... wollte nur meine Waffe umtauschen." Behutsam legte James ihm Bogen und Köcher auf den Tresen und deutete gleichzeitig auf den abgetrennten Finger, an dessen Stelle nun eine Metallwurst thronte. "Ich fürchte, diese Waffe ist nicht mehr das Richtige für mich unter diesen Umständen." Gescheites Zielen, Halten und Abfeuern des Pfeils war nun nicht mehr möglich. James aber wusste genau, was diese Waffe perfekt ersetzen konnte und so schilderte er das auch Leo. auch wenn dieser eher zu scherzhaften Fragen aufgelegt war, die der Blonde jedoch charmant belächelte. "Nein nein, ein Kriegshammer wäre da auch nicht das Richtige. Die Armbrust sollte dem eher Abhilfe schaffen." Beim Abzug der Armbrust könnte der Blonde sein Handicap optimal umgehen, da man zum abdrücken bekanntlich keinen Ringfinger braucht. Ob Leo mit seiner Vorstellung einverstanden war, blieb mal dahingestellt, jedoch traute er der Auffassungsgabe des Herrn voll und ganz und er würde sich auch nicht auflehnen, wäre dieser anderer Meinung.


  • Leo konnte nicht umhin als ein belustigtes Lachen auszustoßen, wenn dieses auch ein wenig zwielichtig klang. „Elena hat kein Auge für Aussehen“, schnaufte er und winkte James näher heran, nur um schließlich seine Hand zu ergreifen und den Finger zu begutachten. „Wenigstens gut verarbeitet ist er, lässt dich auch ein bisschen mehr wie ein Mann wirken. Obwohl bei dir wohl jegliche Hoffnung verloren ist, wenn du deinem Haar weiterhin so viel…Beachtung schenkst.“
    Tatsächlich wirkte Leo überaus belustigt und nahm Bogen sowie Köcher an sich und legte die Gegenstände beinahe sanft auf einen Tisch hinter ihm. Er würde ihn auf eventuelle Schäden überprüfen, diese ausbessern und wieder zum Verkauf stellen. „Immerhin hast du einen triftigen Grund“, brummte er und ging zurück in sein Hinterzimmer, nur um wenig später mit einer hölzernen Armbrust aufzutauchen, verziert mit einigen grazilen Ornamenten. „Als Ausgleich für den Klumpen an deiner Hand. Gerade angefertigt.“

  • [IMG:http://fc09.deviantart.net/fs70/f/2013/356/8/3/james_by_princesslettuce-d6yxlzz.pngLeicht nervös ließ James die Musterung des Schmieds über sich ergehen. Er hätte das bestimmt besser hinbekommen als Elena, daran bestand kein Zweifel, trotzdem hing er sehr an dem neuen Accessoire und zog rasch die Hand in der anderen schützend ummantelt zurück. Aufgrund der Tatsache, dass es eine Anfertigung seiner Schwester war, musste man diesem Finger einfach mehr Bedeutung beimessen. "Ich denke, sie macht sich ganz gut als Schmiedin. Aus diesem einfachen Metallklumpen wird bestimmt eines Tages etwas besonderes." Führte er wirklich gerade ein Smalltalk mit Leo? Dass man diesen Tag erleben durfte, glich einem Wunder... Was auch immer es war, was ihm diese Laune verliehen hatte, James würde sich nicht beschweren. Immerhin sorgte es dafür, dass er schnell und unkompliziert eine neue Waffe bekam. Und tatsächlich, die gewünschte Armbrust lag vor ihm auf dem Tresen. Vielleicht möchte Elena mir ja ein paar Eisenpfeile schmieden, das wäre eine tolle Ergänzung! Zwar sah er jeden Tag im Sortiment sämtliche Kreationen von Leo, dieses Exemplar hatte es ihm jedoch gerade besonders angetan. Fasziniert reckte James seine neue Errungenschaft in die Höhe und betrachtete es noch einmal im Sonnenlicht. Einfach ein Meisterwerk, aber das musste er dem alten Herrn sicher nicht sagen. Etwas wehmütig blickte er dann noch mal dem Bogen hinterher, als Leo diesen hinter den Tresen legte. Was hatte dieser Bogen nicht schon alles geleistet. Wäre mehr als nur ein Finger ab, hätte er bei der Rettungsaktion eine andere Waffe sein Eigen genannt? Es half nichts, darüber zu sinnieren und Leo wurde sowieso ungeduldig, vermutlich auch hungrig. "Vielen Dank... und das hier... ist für dich." Bekanntlich nahm der Schmied kein Geld an, fand aber auch nie die Zeit um was zu essen. James wusste das und hatte sich zuvor noch in der Küche darauf vorbereitet. Lächelnd hielt er ihm ein Lunchpaket mit allerlei Sandwiches hin und legte es auf den Tresen. Um ihn nicht allzu sehr seines Stolzes zu berauben, drehte der Blonde sich samt neuer Waffe um und machte sich auf den Weg zum Ausgang. Es war langsam an der Zeit, dem Runenarchiv einen Besuch abzustatten und sich etwas Wissen aus den Büchern zum Thema Kampftaktiken und Zauber anzueignen.
    James verlässt die Schmiede Richtung Runenarchiv~

  • "Albern?", wiederholte der Einäugige verwirrt eines der Worte Toris, nicht sicher, wie er nun zu verstehen hatte. Ehrlich gesagt wiederholte er es nur deshalb, weil es das Einzige war, dass gerade tatsächlich irgendwie hängen geblieben war und der Versuch, es laut auszusprechen sollte dabei helfen, zu verstehen, doch der Zwerg tat dies zunächst nicht. Zu verstehen war oft wirklich schwer. Es spielten sich stets so viele Dinge in den Gedanken, der Gefühlswelt, dem Körper eines anderen ab, die man selbst doch so gar nicht mitbekam - wie also sollte man dies auch wirklich tun? Und Gaius war noch dazu so wahnsinnig unbeholfen in solchen Situationen! Menschen waren so kompliziert, wirklich! Dabei waren sie das nicht einmal! Es ist schwer zu erklären. Aber mit Waffen umzugehen war tatsächlich viel einfacher. Zumindest, solange man nicht damit kämpfen musste. Argh, wieso dachte er gerade über Waffen nach? Okay, ja, weil er sie liebte. Halt, nein. Konzentration, bitte! Doch dann war es auf einmal sowieso vorbei. Naja, nicht die Sache mit Tori, sie verhedderte sich noch immer in ihren eigenen Worten - aber die Sache mit dem Konzentrieren, sie wurde jäh unterbrochen. Denn es musste ja so kommen, so, wie die Dinge es immer taten - der alte Schmiedemeister tauchte auf. Fast schon entsetzt blickte der Lehrling einen Augenblick lang auf, als er die knarzigen Schritte erhörte und schnell griff der Mann nach der Hand seines Gegenübers, um diesen mit beinahe schon übermenschlicher Geschwindigkeit mit sich mit, hinein in die hinteren Schmiederäume zu ziehen. Der Zwerg lies die schwere Tür hinter sich ins Schloss fallen und atmete daraufhin so erleichtert auf, dass man sich vielleicht einmal ernsthafte Gedanken darüber machen sollte, wie die Angestellten dieses Hauses wohl behandelt wurden. Mit einem kleinen, Schuld eingestehendem Grinsen sah der Schwarzhaarige auf, brachte ein kleines: "Sorry, aber der alte Mann ist schlimmer als jeder Ork.", hervor und schritt dann von der verriegelten Öffnung weg. Der plötzliche, wenn auch nur halbherzig gemeinte Adrenalinschub hatte zumindest diese merkwürdigen Gefühle, die eben noch seinen ganzen Körper regiert hatten, davon gefegt. Dabei war er sich nicht einmal selbst sicher, wieso er überhaupt so nervös geworden war. Normalerweise nahm er doch so ziemlich alles mit einer solch enormen Gelassenheit auf, dass er wahrscheinlich selbst dann noch entspannt wäre, wenn ein Komet direkt vor seinen Füßen einschlug. Ich meine, es war ja auch nicht so, als hätte er Angst vor Leo. Er befürchtete aller höchstens, dass eine Reaktion dessen Tori noch mehr Material für unbegründete Schuldgefühle liefern würde. Und ebenfalls war es einfach nur amüsant vor seinem Zorn zu fliehen und es machte das Ganze eben ein wenig interessanter. Ein wenig dramatischer? Wenn man so unbekümmert war wie der Zwerg, dann konnte man es sich erlauben, zu überdramatisieren. Solange man nicht vergaß, dass es alleine das war, so hatte es gar einen gewissen Reiz und brachte etwas Komödie in ernste Momente hinein. Aber das eben war anders gewesen. Er hatte sich wirklich Sorgen gemacht. Sorgen, irgendetwas drastisch falsch gemacht und das Mädchen irgendwie verletzt zu haben. Oder nein, es war nicht einmal das gewesen. Einfach nur, sie so aufgelöst zu sehen, wegen etwas, was mit ihm zu tun hatte, nein, besser gesagt wegen ihm - es war.. beängstigend? Kummer zu bereiten war das Letzte, war er wollte - in welcher Form auch immer. Selbst, wenn es vielleicht gar nicht seine Schuld gewesen war. Ah, schlechter Zeitpunkt diese Gedankengängen fortzuführen. "Kein Problem., begann er dann und auf seinen Lippen spiegelte sich ein sanftes Lächeln, "Weißt du, ich mache mir bekanntlich oft viel zu wenig Gedanken - und das ist okay. Genauso wie es okay ist, wenn du dir zu viele machst. Falls einer von uns beiden dabei den Kopf verliert, kann der andere ja nachhelfen. Zumindest klingt das doch nach einer ganz guten Idee, oder nicht?" Er schmunzelte und hoffte, dass das Gesagte zumindest ansatzweise Sinn machte - solche Gespräche wie gerade hatte er bisher noch nie geführt. Es war abstrus, aber gleichzeitig wollte er es auch nicht missen. Ahh, Tori war ja auch irgendwie der erste Mensch mit dem er sich richtig unterhielt?

    &thumbnail=1

    Guess you might say I'm a little intense

    I'm on the bright side of being hell bent...~

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Death XIII ()

  • [IMG:http://fs5.directupload.net/images/151121/ivlm4grb.png] Ein Glanz von Überraschung machte sich auf dem geröteten Gesicht der blonden Maid breit, als Gaius ihre Hand nahm und sie vom Eingangsbereich sanft fortzog. Aus dem Augenwinkel erhaschte sie noch einen alten Mann, Leo, den Meister der Schmiede. Er war der Grund für die rasante Flucht aus dem Hauptraum, die ihr kurz das Herz schneller schlagen ließ? Sie konnte sich diesen Umstand nicht ganz erklären, fühlte sich jedoch nicht beunruhigt, solange der Zwerg in ihrer Nähe war. Schlimmer als jeder Ork..., wiederholte sie in Gedanken, ehe Gaius von der Tür wegtrat. In Anbetracht ihrer Beziehung mit Orks war dies nahezu eine vermessene Aussage, doch sie war darüber nicht schockiert, nein vielmehr... amüsiert. Vielleicht war es auch nur die anhaltende Erleichterung darüber, dass Gaius ihr nicht böse war, die sie so fühlen ließ. "Dann muss dein Meister... ja w-wirklich schrecklich sein.", bemerkte sie und die Worte fielen über ihre Lippen ohne das sie groß darüber nachdachte. Ihr fiel erneut auf wie wenig sie über Gaius wusste. Wie kam es, dass er bei dem Schmied wohnte und blieb, wenn ihr Verhältnis derart angespannt war? Ihre Fragen wurden jedoch in den Hintergrund gedrängt als Gaius das Wort ergriff. Tori sah ihn mit großen Augen an und dachte über seine Worte nach. In ihren Ohren machten sie perfekten sind - und es schenkte ihr Sicherheit zu wissen, dass ihr gegensätzliches Verhalten sich so ausgleichen konnte. Sie nickte daher als Zeichen ihrer Zustimmung. "D-Danke.", sagte sie leise und wandte schließlich den Blick ab, den sie stattdessen über die Schmiedekammer werfen ließ. Es war wirklich erstaunlich was sich alles durch dieses Handwerk erschaffen ließe. Welche Waffe Gaius wohl führte? Sie wollte ihn danach fragen, doch ihr fiel ein welch dringlicheres Problem sie sich stellen mussten. "D-Du... du hattest doch Hunger, nicht... nicht wahr?", erkundigte sie sich vorsichtig, nicht, dass sie in ihrer Annahme doch falsch lag. Allerdings stand die Tatsache außer Frage, dass die kleine Gruppe sich etwas zu Essen machen wollte, ehe... unerwartete Ereignisse geschahen, wie sie es so oft in der kleinen Stadt taten. Tori selbst verspürte keinen Hunger - allerdings tat sie das fast nie. Ihre permanente Anspannung verdrängte dieses Gefühl und so war es vielmehr so, dass sie sich in Erinnerung rufen musste Essen zu sich zu nehmen, denn wenn sie nicht aufpasste, würde sie dies noch vergessen und ihren gewaltigen Fehler erst bemerken, wenn sie zu schwach geworden war. "Wir.. wir könnten ja.. vielleicht etwas speisen und a-anschließend würde ich g-gern m-mein Ver.. mein Versprechen einlösen...?", meinte sie, unsicher ob ihr Vorschlag Anklang bei dem Zwerg finden würde. Sie zupfte nervös an dem Saum ihres Ärmels herum und ihr Mund wurde trocken. Was wenn Gaius gar nicht mehr mit ihr unternehmen wollte? Immerhin hatte er ihr schon äußerst viel seiner Zeit geschenkt! Sie würde es natürlich auch vollkommen verstehen, wenn er andere Verpflichtungen hatte! War es da wirklich in Ordnung ihn einfach so zu fragen? Tori ließ sich üblicherweise von anderen mitziehen, es war ungewohnt und neu für sie selbst vorzubringen. Das wurde ihr jedoch selbst gerade nicht unbedingt bewusst, da sie viel zu gespannt war, was Gaius ihr antworten würde, sosehr, dass sie darauf achten musste nicht am Ende ihr Kleid aufzupfrimeln, denn sie war auf dem besten Weg dahin.

  • Gaius konnte nicht anders, als kurz und leise über die Bemerkung der Blonden zu lachen. Sein Meister musste also schrecklich sein? Nunja, bei dieser Aussage streiteten sich wohl die Gemüter. Einen wirklich guten Ruf hatte der berühmt berüchtigte Schmiedemeister nun wirklich nicht, zumindest nicht dann, wenn es um etwas anderes als seine Arbeit ging. Da konnte Niemand etwas anderes zu sagen. Und ein freundlicher, geselliger Knabe sah auch anders aus - und dennoch, so hatte der alte Mann ihn, sowieso die anderen verlorenen Seelen, die dieses Gemäuer hier nun ihr Zuhause nannten, für nichts weiter als Arbeit aufgenommen. Wie also sollte man den Kauz nun einschätzen? Gaius entschied sich dazu nichts weiter zu sagen, zumal es ihm kein guter Zeitpunkt schien und seine Bekanntschaft sowieso wieder das Wort ergriff, bevor ihm sich dafür überhaupt erst eine Gelegenheit bot. Ihre Danksagung irritierte ihn ein wenig, doch der Zwerg kam trotzdem nicht umhin daraufhin ein sanftes Lächeln über die Lippen zu bringen. Er hatte wirklich keine Ahnung, was genau passiert war, aber die Brillenträgerin hatte sich allem Anschein nach wieder etwas beruhigt. Das erleichterte ihn um einiges. So ungeschickt wie er in diesen Dingen war, so hätte er mit großer Wahrscheinlichkeit sonst auch gar nichts mit sich oder ihr anzufangen gewusst. Dass ihnen beiden dieser verzweifelte Verlauf nun erspart blieb war fast schon wieder ein Grund zu feiern. "Hunger?", wiederholte der Mann , wie doch so oft heute, etwas willkürlich eines der Worte der Belesenen, woraufhin sich seine Augenbrauen einen Moment lang fragend zusammenzogen. Da.. da hatte sie Recht. Hatte er nicht selbst noch vor ein paar Minuten etwas in der Richtung gesagt? Der plötzliche Stress hatten es ihn tatsächlich kurz vergessen lassen. Belustigt darüber stieß er einen kleinen Schwall Luft heraus und legte seine beiden Hände ineinander verworren in den Nacken. "Natürlich. Ja, natürlich können wir das, wenn du willst? Also, sowohl das Speisen als auch das Einlösen. Versprechen haben kein Zeitlimit, also.. müssen wir uns beide heute nicht unbedingt überanstrengen. Ich bezweifle nämlich, dass ich besonders gut im Lernen sein werde.." Der Einäugige grinste schief und entblößte dabei seine für einen Menschen vielleicht wohl etwas zu spitzen Eckzähne. Wäre ihm das selbst aufgefallen, dann hätte er sich vielleicht gefragt, ob die Blauäugige überhaupt wusste, dass er kein Mensch war? Immerhin hatte er ja auch viel zu spitze Ohren und war auch überdurchschnittlich stark - wobei sowieso nur Ersteres wirklich auffiel. Und selbst das deutete ja nicht genau auf seine Rasse hin. Bei all den Elfen, die es in diesem Land gab.. Aber das alles spielte ja keine Rolle. Für den Schmied zumindest nicht. Wieso sollte es das auch? Gaius runzelte ein wenig die Stirn nachdem er schnell über etwas wichtigeres nachgedacht hatte. "Warte.. wo.. wo wollen wir überhaupt hin? Ich habe keine Ahnung, wo man in dieser Stadt überhaupt etwas zu Essen bekommt.." Das war nun einmal der Nachteil, wenn man kaum das Haus verließ und keine Schilder lesen konnte. Oder schlug die Dame tatsächlich vor, bei ihr Zuhause zu speisen? War das normal so? Oder ein komplett abwegiger Gedanke? Wieso erschien es dem Zwerg so merkwürdig, diesen Gedanken als Möglichkeit anzusehen? Immerhin standen sie doch gerade auch in seinem Heim. Allerdings.. war er, wenn er es sich jetzt einmal nochmal genauer überlegte, noch nie in einer anderen Person's privaten Gemäuern gewesen. Und zum zweiten Mal an diesem Tage wurde der doch sonst so entspannte Junge etwas nervös. Hilfe, wie bei allen Göttern verhielt man sich in so einer Situation..?!

  • Es war angenehm, dass in Trampoli endlich wieder Ruhe herrschte. Zwar waren noch immer Spuren der mysteriösen Ereignisse zurück geblieben und die Stadt erholte sich nur langsam davon, aber die Luft war wieder so rein wie vor dem Vorfall, der Himmel war schon seit Tagen wolkenfrei und die Temperaturen stiegen tagsüber allmählich an. Es war deutlich spürbar geworden, wie dankbar die Bewohner für den momentanen Frieden waren, blieb nur abzuwarten, bis die das Chaos, welches noch vor einiger Zeit herrschte, wieder vergessen hatten und wieder unzufrieden mit ihrem Leben wurden, bis sie wieder einen Grund bekamen, um sich über jeden Funken Leben zu freuen. Die Menschheit war schon eine dumme Spezies, wenn man so darüber nachdachte. Nie lernte sie aus ihren Fehlern und das, was alltäglich war, wurde nicht mehr geschätzt und gewürdigt. Der Blonde seufzte, ehe er das Fenster seines Zimmers schloss um sich anschließend nach unten hinter den Verkaufstresen zu begeben. Die Arbeit wartete auf ihn. Etwas gutes hatte die düstere Stimmung allerdings gehabt. Viele der ansonsten unbewaffneten Einwohner wollten sich zu ihrem Schutz nun Waffen zulegen, wovon die Schmiede natürlich nur profitierte. Bevor der junge Mann die Tür zum Wohnbereich des Gebäudes schloss, griff er noch nach seiner neusten Errungenschaft, mit welcher er jedoch schlechter zurecht kam als erwartet. Mit der Armbrust war es nicht wirklich einfacher mit seinem Finger und seinen Bogen kannte er zumindest, weshalb er die beiden Waffen vor Arbeitsantritt direkt wieder austauschte. Vielleicht konnte Elena in seinen Finger ja eine Art Schussvorrichtung einbauen, so eine Art Einkerbung in die der Pfeil gelegt werden konnte. Oder noch besser, ein kleines Zielfernrohr! Nun, das war vermutlich Zuviel des Guten, jedoch würde er seine Schwester bei Gelegenheit darauf ansprechen, ob sich etwas mit der Idee anfangen ließ. Sie würde vermutlich sowieso ihre eigene Technik dafür entwickeln, James brauchte sich also gar nicht allzu große Gedanken darüber zu machen. Außerdem war es momentan nicht abzusehen, wann er überhaupt mal wieder in eine Situation verwickelt werden würde, in der er seinen Bogen brauchte, es hatte also Zeit. Gut gelaunt und erfrischt von dem wunderbaren Wetter draußen stellte er die Eingangstüre auf und hakte sie so ein, dass sie nicht wieder von alleine zufiel, ehe er seinen Platz hinter dem Tresen einnahm und für Leo eine Nachricht über den Austausch der Waffen hinterließ.


  • Der Weg vom Rathaus bis zur Schmiede war weiter als gedacht, aber da das Gebäude direkt neben dem Gasthof war und sich Odette gut daran erinnern konnte, verliefen sich die beiden jungen Damen ausnahmsweise einmal nicht. Ein weiterer Grund, warum sie die Schmiede vor dem Runenarchiv besuchen wollte, weil bei dem war sie sich doch nicht mehr ganz so sicher wo genau es sich befand. Obwohl sie nun schon länger hier lebten, hatte die junge Köchin immer wieder das Gefühl nicht weit herum gekommen zu sein. "Alchemie ist so ähnlich wie kochen.", plauderte Odette einfach während sie zusammen den Weg entlang gingen. "Mit dem Unterschied, dass man sich wirklich genau ans Rezept halten muss schätze ich." Zumindest schien der blonde Schönling aus dem Uhrenturm es genau so zu wollen! Aber vielleicht konnte man ja die ein oder andere Zutat hinzufügen, um dem ganzen ein wenig mehr... Geschmack zu verleihen? "Naja... jedenfalls ist Meister Arthur ein durchaus ansehnlicher Mann! Er würde dir gefallen Violet! Wäre Alchemie nicht auch etwas für dich?", fragte die Lilahaarige und sah ihre jüngere Schwester einmal eindringlich an, während sie ein nachdenkliches Geräusch machte. "Hmmm... wenn ich so an deine Zeit in der Küche zurückdenke wäre Magierin oder Heilerin aber wahrscheinlich passender!" Kurz lachte Odette. Ihre Worte waren keineswegs böse gemeint und Violet wusste das genau. Trotzdem steckte Wahrheit in ihnen. Violet und Lily waren zwar nicht unbegabt was das Kochen anging, aber wenn es nach der mittleren der drei Schwestern ging, dann war die älteste zu tollpatschig und die jüngste zu vorsichtig bei diesem Thema. Ihnen fehlte es an Leidenschaft. Aber das war nichts schlimmes, denn so konnte die Lilahaarige diese Aufgabe in der Familie übernehmen und sie hatte vermutlich den meisten Spaß von allen am Kochen. "Ich finde wir sollten uns einen deftigen Eintopf gönnen, wenn wir hier fertig sind.", strahlte die ältere der beiden und summte fröhlich vor sich hin, bis sie schließlich bei der Schmiede eingetroffen waren. Die Tür stand bereits offen, was bei dem heißen und sonnigen Wetter kein Wunder war. Vor allem wenn man bedachte, dass es in der Schmiede sicherlich noch heißer war. "Hallo!", rief die Lilahaarige freudig, als sie durch die Tür ging. Ein paar mal musste sie blinzeln, ehe sich ihre Augen an das Licht der Schmiede gewöhnt hatten. Draußen war es dank der gleißenden Sonne viel heller. Ein kurzer Blick durch den Raum reichte um zu erkennen, dass die einzige Person neben den beiden Schwestern der blonde Kerl hinter dem Tresen war. Kannte sie den nicht irgendwoher? "Wir wollten uns nach ein paar nützlichen Waffen erkundigen. Ich schätze mal hier sind wir richtig.", plapperte die Lilahaarige drauf los und ließ den Blick noch einmal über die unzähligen Waffen des Raumes schweifen. Schließlich blieben ihre Augen an einer Art Morgenstern hängen und sie blickte frech zu ihrer Schwester. "Na Violet? Wie wärs mit der da? Die passt doch perfekt zu dir!"


  • "Jaaaaames, icsch bin Zuhauseee!", rief die junge Frau in den Raum als sie die Eingangstür öffnete. Dass sich gerade noch zwei potentielle Kunden hier befanden, fiel ihr irgendwie nicht so auf, da sich ihr Gehirn gerade am meisten darauf konzentrierte nicht umzukippen, während ihre Leber hart am arbeiten war. Dass sie Leons Hand halten konnte, war wirklich eine große Hilfe, zumindestens wäre sie ohne wahrscheinlich schon irgendwo hingefallen und in einem Gebüsch eingeschlafen. "Halloo, hallo!", begrüßte sie schließlich die zwei anderen Frauen hier und winkte kurz mit ihrer freien Hand, ehe sie sich wieder ihrem Bruder widmete. "Wussstest du scho, dass ich in eina Beziehung bin?" Stolz verkündete sie die neue Nachricht und wartete auf ein paar Glückwünsche.

  • Es war schon später am Tag, als die ersten Kunden die Schmiede betraten. Bei dem Wetter kein Wunder, dass sich bis dato niemand für die Waffen hier interessierte, zudem war es hier natürlich furch den Ofen im hinteren Teil des Gebäudes noch zusätzlich warm. Die beiden jungen Damen, denen er gewiss schon einmal über den Weg gelaufen war, sprachen ihn direkt mit ihrem Anliegen an. „In welche Richtung soll es denn gehen? Fern- oder Nahkampf? Und lieber etwas Handlicheres, oder etwas, dass zwar etwas schwerer ist aber mehr Schaden anrichten kann?” Sobald er wissen würde, was den Gedanken der beiden zugrunde lag würde er schon wissen, was für sie am besten geeignet war. Sein Verkaufstalent musste er vermutlich gar nicht groß spielen lassen, die lilahaarige der beiden machte den Eindruck, als würde sie das für ihn schon übernehmen, sobald es zu der Frage des Kaufes kam.


    Während die beiden noch am Überlegen waren, traten auch schon die zwei nächsten in die Schmiede ein, diesmal aber definitiv keine Kunden. Und der gerade noch so freundliche Gesichtsausdruck des Blonden veränderte sich augenblicklich, als sich schon am ersten Wort, welches sein Schwesterherz von sich gab, anmerken ließ, dass sie mal wieder über die Stränge geschlagen hatte. lmmerhin war sie nicht alleine gekommen, so wie sie schwankte hätte sie niemals sicher den Weg hierhergeschafft. Ihre Worte tat er nur mit einem Kopfschütteln ab. Unglaublich, was der Alkohol mit seiner Schwester anstellen konnte, aber was war auch zu erwarten von jemandem mit der Körpergröße. Viel Platz für diesen war dort nicht. „Mit dem Alkohol? Na ich hoffe doch nicht.” Der blonde Händler seufzte und machte ein paar Schritte auf Elena und ihren Begleiter zu und je näher er kam, desto deutlicher wurde der Gestank, den sie aussonderte sobald sie ihren Mund öffnete. „So wie du riechst, solltest du nicht hier unten im Laden sein. Du vergraulst uns noch alle Kunden. Wie wärs, wenn du dich eine Weile hinlegst und deinen Rausch ausschläfst?”, sprach er mit ernstem Ton, was aber lediglich daran lag, dass er sich selbstverständlich um seine jüngere Schwester sorgte. Alles andere wäre hier im Gebäude in diesem Zustand sowieso zu gefährlich für sie. Hier unten die Waffen, die Schmiede hinten und selbst die Küche oben konnte ihr zum Verhängnis werden. „Ich mach dir dann später noch was zu essen, wenn du wieder etwas klarer bist, ja?” Seine eben noch so ernste Art war einem fürsorglichen Gesichtsausdruck gewichen. „Weck mich später ruhig, falls ich dann schon schlafen sollte.", bot er ihr an, während er ihr seine Hand auf die Schulter legte. Sobald sie den Weg nach oben eingeschlagen hatte würde er sich bei dem Fremden bedanken, dass er ihr bis nach Hause geholfen hatte.

  • Wankend und schwankend und dazu noch teilweise lallend erreichte das junge Paar? die Schmiede, Elenas Zuhause. Es war unglaublich schwül in der Hütte, doch ein frischer Wind wehte herein als sie die Tür öffneten. Auch ein Hauch von Alkohol. Elena wartete auch nicht lange damit die Neuigkeiten zu verkünden, anscheinend kümmerten sie die anwesenden Kunden nicht und das war wieder ein Beweis wie sehr der Alkohol in ihrem Blut und Hirn wirkte. Leon freute sich irgendwie über die Fürsorge vom unbekannten Bruder seiner Freundin und nachdem er vorgeschlagen hatte, dass sich die junge Frau hinlegen sollte, nickte auch er. "Das wäre vielleicht am besten für dich, hm?" Leon strich ihr über den Kopf und schob sie dann sanft in Richtung Treppe. "Ich bring sie eben ins Bett, ihr Zimmer kenne ich ja bereits!", informierte er den blonden Kerl, grinste und legte seine Hände von hinten an ihre Hüfte, damit sie die Treppe nicht hoch fiel und einigermaßen gerade lief. Auch wenn es ihm nicht anders ging aber in solchen Situationen konnte er sich doch irgendwie zusammen reißen. Vielleicht wollte er ja auch einen guten Eindruck hinterlassen.. oder so.. "Dein Bruder ist aber nett. Ich hätte auch gern was zu essen..", jammerte das Halbwesen leise und öffnete die Tür zu Elenas Zimmer. "Und jetzt ab ins Bett, meine Liebe."


  • "Alohol...? Neinnn, er heißt Leon!" Falls man auch nur ein Wort ihres Lallens verstehen sollte: Herzlichen Glückwunsch! Ihre hellen Augeb fielen immer wieder zu und es kostete die Schmiedin wirklich viel Mühe sie offen zu halten. Wobei das wort Schlafen gerade wirklich gut klang, doch als ihr Bruder das Wort Essen in den Mund nahm, ließ sie einen kleinen Freudensruf raus. Sie wünschte, er würde ihr jetzt schon etwas kochen, auch wenn sie sich höchstwahrscheinlich dann übergeben müsste. "Okeee, machst du morgen Bauchschpeckk?" Auch wenn es wohl keinem im Mittelalter bekannt war, so half fettiges Essen ja gut gegen einen Kater! Bevor sie eine Antwort von James bekommen konnte, torkelte sie gemeinsam mit Leon die Treppe nach oben, in Richtung Zimmer. "Aber... ich kann doch nicht in den Klamotten schlafen?" Müde sah starrte sie ihren Gegenüber an und hielt schließlich beide Arme in die Höhe um ihm so mitzuteilen, dass er ihr beim umziehen helfen sollte. Als kleines Kind hatte ihr Bruder sowas ja auch gemacht und jetzt, wo sie einen Freund hatte, durfte er diese Art von Hilfe doch übernehmen, nicht?

  • Warte, warte, warte...was??? War das ihr Ernst? Sprachund auch regungslos stand er für eine Sekunde da, in der James versuchte zu realisieren, was seine kleine Schwester da gerade von sich gegeben hatte. Leon? War das etwa der seltsame Typ, der sie gerade nach Hause gebracht hatte? Moment, das ging alles viel zu schnell. Noch bevor er irgendwie reagieren, geschweige denn wiedersprechen konnte, half der Fremde Elena die Treppe hinauf. Sekunde, er wusste wo ihr Zimmer war? War er schon öfter hier gewesen? Was zum Teufel war hier überhaupt los? Die Gedanken im Kopf des Blonden waren so wirr, dass er sich einfach keinen Reim darauf machen konnte, was hier gerade ablief. Hatte der komische Typ etwa vor, James Schwester in solch betrunkenem Zustand... Es grauste dem jungen Händler davor weiter zu denken. „lch bin gleich wieder da!”, rief er den beiden Kundinnen zu und stolperte in Windeseile die Treppe hinauf. Wenn sich dieser Leon an seiner betrunkenen Schwester vergehen würde...dann konnte der Hutträger für nichts garantieren. Vor Elenas Zimmertür verharrte er einen Augenblick. So ganz wusste er nicht, wie er die Situation angehen sollte, aber eines war klar: Keinesfalls würde er ihren...Freund noch länger mit ihr alleine lassen, das ließ er als Bruder nicht zu. Nicht, bevor er nicht ein ernstes Wörtchen mit ihm gewechselt hatte. Vorsichtig klopfte er an die Holztür, wagte es jedoch nicht, diese auch zu öffnen. „Ähm...Leon? So heißt du doch, oder? Hast du eine Sekunde?“ Keinesfalls wollte James unfreundlich erscheinen, falls jener es wirklich nur gut meinte, aber das galt es erstmal zu prüfen. Schließlich war es als älterer Bruder ja auch seine Pflicht, sich um solche Dinge zu kümmern. Auch, wenn Elena bestimmt nicht erfreut davon war, wenn er sich einmischen würde. James meinte es ja nur gut, er wollte ja nur ihr Bestes. Und wenn ein Fremdling seine betrunkene Schwester Heim brachte und alleine mit ihr in ihrem Zimmer war...dann war das Grund genug, um dem ganzen etwas auf den Grund zu gehen. Elena war in mancherlei Hinsicht ziemlich naiv, so konnte sich ihr Bruder auch vorstellen, dass Leon ihr in alkoholisiertem Zustand all das nur erzählt hatte und sie ohne nachdenken einfach drauf eingegangen war.

  • [IMG:http://orig12.deviantart.net/cd26/f/2017/034/f/7/leon_by_nijurah-daxrxec.png]„Aaah Elena, du denkst ja immer nur ans Essen.“ Leon grinste, aber wer konnte es der jungen Frau verübeln? Gerade wenn man bis oben hin mit Alkohol voll ist, hat man Lust auf fettiges Essen! Außer man hing mit dem Kopf schon über eine Grube und.. übergab sich. Das kam ganz auf die Übung an. Jetzt legte sich doch ein roter Schimmer auf die Wangen des Halbwesen als Elena ihre Arme hob und erwartete, dass man ihr aus den Kleidern half. Aber sie waren ja jetzt ein Paar, da war das doch normal. Und Leon war keiner der Kerle, die das sofort ausnutzen würden... oder? „Machen das nicht die kleinen Kinder, wenn ihre Eltern ihnen helfen sollen?“, fragte der langhaarige Jäger schmunzelnd und versuchte vorsichtig ihr das Shirt über den Kopf zu ziehen. Sie trug ja noch Unterwäsche also war nichts dabei. Ob jetzt Unterwäsche oder Badekleidung.. war ja im Grunde irgendwie gleich. „Na komm, leg dich hin.“ Leon drängte die junge Frau auf ihr Bett, nicht damit er endlich loslegen konnte, nein er wollte er lediglich aus der Hose helfen. Während er ihr die schmutzigen Schuhe auszog, hörte er leise Schritte und schließlich ein Klopfen. Gefolgt von einer Bitte vom blonden Bruder seiner Freundin. „Ja.. moment..“, antwortete er dem noch Fremden auf der anderen Seite der Türe. „Ich muss noch kurz deine Schwester ausziehen.“ Ja doch, irgendwie war diese Aussage gewollt und das Halbwesen grinste in sich hinein. „Also Unterwäsche muss dir als Schlafanzug reichen.“, sagte Leon, wand sich wieder an Elena und zog ihr die Decke bis zum Kopf. Sie sah so niedlich aus wie sie mit vom Alkohol leicht rotem Gesicht in ihrem Bett lag und kaum gerade aus gucken konnte. „Ich bin sofort wieder da, okay? Dein Bruder möchte irgendwas..“ Damit ließ er Elena zurück, öffnete die Tür und sah fragend in die hellen Augen des Mannes. Bevor er redete, schloss er allerdings die Tür hinter sich, Elena musste ja nicht alles mitbekommen. „Was gibt es denn?“

  • Die Augen des Blonden weiteten sich, als er Leons Worte hörte. Okay, wenn dieser Kerl nicht sofort die Tür öffnen würde, dann musste er eben zu anderen Mitteln greifen. Ein paar Sekunden würde er ihm noch Zeit geben, aber dann... zum Glück des Halbwesens öffnete dieses nach nicht allzu langer Zeit Elenas Zimmertür und schloss jene auch wieder hinter sich. Bevor James auf seine Frage einging, beziehungsweise ein paar Sachen klar stellte, musterte er den ihm fremden Mann, erlaubte sich jedoch noch kein Urteil über ihn. Das würde er noch früh genug fällen. „Hast du Zeit? Ich will mit dir reden. Ich denke das kannst du nachvollziehen.“ Ohne auf ein ja oder ein nein zu warten stemmte derjunge Händler die Hände in die Hüfte und begann mit den wohl für einen Bruder üblichen Fragen. „lch gehe einfach mal davon aus, dass du nicht einfach nur irgendjemanden abgefüllt hast an dem du dich vergreifen kannst, liege ich da richtig?" Die Frage war ziemlich direkt, aber bevor er lange mit Leon diskutierte, musste er wissen ob er ihn sofort aus dem Haus werfen musste, oder ob er normal mit ihm reden konnte. Keineswegs wollte er den ihm unbekannten damit angreifen, vielleicht war er ja wirklich ein netter Kerl der nur das Beste für seine Elena wollte, aber das musste erst einmal klargestellt werden. „Nimm mir die Frage nicht übel, aber ich habe dich hier noch nie gesehen, geschweige denn deinen Namen gehört und bevor ich hier jemand Fremdes in die Nähe meiner betrunkenen Schwester lasse, will ich sichergehen, dass es sich nicht um einen Lüstling handelt.” Und dieser Leon konnte nicht abstreiten, dass es somit etwas merkwürdig wirkte, wenn er plötzlich aus dem Nichts kam und sich als Elenas Freund hier vor ihm präsentierte.

  • [IMG:http://orig12.deviantart.net/cd26/f/2017/034/f/7/leon_by_nijurah-daxrxec.png]„Noch habe ich die Zeit. Elena hat nicht gerufen und aus dem Bett ist sie wohl auch noch nicht gefallen..“, sagte das Halbwesen zwischen den vielen Worten des großen Bruders und hielt dann die Klappe damit er auch ja nichts verpasste oder missverstand. Während der blonde Kerl erzählte und fragte, musterte Leon ihn. Ein echt hübscher Kerl und man sah ihm an, dass er sich einfach nur um seine kleine Schwester sorgte und nicht wirklich aus Streit aus war. Diese Ernsthaftigkeit fand Leon ja fast schon wieder witzig. „Also für was für einen notgeilen Mann hältst du mich denn?“, erwiderte der Jäger bestürzt, hielt sich dabei die Hand an die Brust und schüttelte dann mit dem Kopf. Natürlich war da auch etwas Spaß und Witz in seinen Worten, denn diese Überfürsorge fand Leon schon ziemlich süß. Schließlich war Elena alt genug und ihr Bruder hätte davon auch nie erfahren, wenn er nicht gerade in diesem Augenblick zuhause gewesen wäre. Aber vielleicht verstand er die ganze Situation auch nicht wirklich, weil er selbst keine kleine Schwester hatte. Er war Einzelkind, glaubte er zumindest. „Mach dir mal keine Sorge um Elena. Ich pass schon auf sie auf.“, versicherte er und zuckte dann mit den Schultern. „Wenn ich gewollt hätte, hätte ich sie wahrscheinlich auf den Weg hierher schon in irgendeinen Busch gezogen oder es irgendwo anders getan. Dann wären wir bestimmt nicht nachhause gekommen wo uns jemand stören könnte.“ So dumm und besoffen waren sie ja auch nicht. „Aber du wirst ab jetzt damit klar kommen müssen dass dir Elena nicht mehr alleine gehört. Schließlich bin ich ja jetzt da und als Freund ist es meine Pflicht auf sie zu achten und sie zu lieben. Ich hab sie schon mal ohne Verletzungen hier her bekommen und das war ziemlich schwer bei ihrem Seegang..“


  • Violet lief neben ihrer Schwester her und hörte ihr aufmerksam zu, wie diese über die Alchemie erzählte. "Das klingt wirklich toll." Ihre Augen strahlten, doch beide Schwestern wussten sehr gut, dass das nicht wirklich etwas für die Jüngste wäre, da diese bereits in der Küche zu zögerlich war. Sie musste kichern, als Odette anfing, von Master Arthur zu sprechen. Ein ansehnlicher Mann? Schön und gut, aber ob die Brünette das auch so sah? "Vielleicht treffe ich ihn ja eines Tages. Aber zuerst kümmern wir uns um die Waffen." Sie lächelte fröhlich, während die beiden Schwestern weiter den Weg entlang gingen und sich über die Berufe unterhielten. Ihre lilahaarige Schwester fragte sie schon kurz darauf, ob die Alchemie nicht auch etwas für sie wäre, doch bevor Violet antworten konnte, kam Odette selber in den Sinn, was dagegen sprach. "Da hast du sicher Recht. Beide Berufe interessieren mich sehr, aber ich bin mir nicht sicher, welcher der Richtige ist. Vielleicht sollte ich mich einmal genauer darüber informieren." Violet legte nachdenklich einen Finger an ihre Unterlippe. Bevor noch ein weiteres Wort zu diesem Thema fallen konnte, machte Odette auch schon den ultimativen Vorschlag, welcher der Jüngeren das Wasser im Mund zusammen laufen ließ. Eintopf klang unbeschreiblich gut! "Oh ja, bitte!" Wie ein kleines Mädchen klatschte die Brünette in die Hände und sah ihre Schwester fröhlich und hungrig an. Einige Momente später hatten die beiden die Schmiede erreicht. Als sie sie betraten, sah Violet sich ehrfürchtig und neugierig um, während Odette den Verkäufer gleich begrüßte. "Hallo." Grüßte die Jüngere nun ebenfalls und sah zu der Lilahaarigen hoch, welche sofort darauf los plapperte und das Anliegen der beiden erklärte. Kurz darauf entdeckte Odette auch schon einen Morgenstern und machte Violet darauf aufmerksam, fragte ob das nichts für sie wäre. "Ich weiß nicht.." Antwortete sie unschlüssig. Jedoch schaltete sich der Verkäufer auch schon ein und Violet schreckte hoch. Der junge mann hatte blondes Haar und trug einen Hut. Also auf den ersten Blick sah er mehr aus, wie ein Hutmacher, als ein Schmied. Jedoch täuschten Äußerlichkeiten eben nicht zu selten. Der junge Mann stellte einige Fragen und Violet ging tief in sich, um eine persönliche Antwort zu finden. Ihre Schwester schien es ihr gleich zu tun. "Also ich.. hätte gerne etwas nicht zu schweres und handliches.." Begann sie. Zwar hatte sie keinerlei kämperische Erfahrung, jedoch wollte Violet dies doch lernen! Und das Kind in ihr wollte sehr gerne Angesicht zu Angesicht mit dem Gegner ringen, wobei ihre vernünftige Seite ihr riet, sich auf Abstand zum Gegner zu halten. Violet hatte in ihren Gedanken gar nicht bemerkt, dass der blonde Mann sich kurzzeitig verabschiedet hatte und gegangen war. Nun fiel es ihr auf und sie sah fragend ihre Schwester an.

  • lm Gegensatz zu James schien Leon das Gespräch recht locker zu sehen. Aber in seiner Position hatte er es ja auch um ein vielfaches einfacher als James. Auf die Frage des Halbwesens hin zuckte der junge Händler nur mit den Schultern. „Weiß ich ja nicht, ich kenne dich ja nicht.“ Bildete er sich das gerade nur ein, oder klang Leons Stimme genau wie die seine? Seltsam. Ein wenig veräppelt fühlte er sich von Leon ja schon, dennoch erweckte der Fremde irgendwie einen merkwürdig sympathischen Eindruck bei ihm. Ob das so gut war blieb abzuwarten. Auch wenn Leons Worte Sinn machten und vernünftig klangen, so war ihm trotzdem nicht sonderlich wohl dabei, seine Schwester nun einfach jemand anderem zu überlassen. So viele Jahre hatte er sich um sie gesorgt, sie aufgezogen, war alles für sie gewesen und plötzlich war einfach jemand anders da, der ihm diesen Posten streitig machen wollte? Dem Blonden war durchaus bewusst, dass sich die Art der Beziehung nicht miteinander vergleichen ließ, aber dennoch missfiel ihm der Gedanke daran, Elena in Zukunft mit einem anderen Kerl zu sehen. Kommentarlos ließ er Elenas Freund ausreden, wartete eine Sekunde und kam anschließend nicht drum herum, ihm dennoch eine Warnung auszusprechen. „Sei gut zu ihr. Wenn du ihr wehtust, dann bekommst du es mit mir zu tun!” Er klang dabei total lächerlich, das war ihm durchaus bewusst, aber ohne diese Worte konnte er Leon einfach nicht ziehen lassen. „Ist nicht böse gemeint, ich hoffe du verstehst das.” Derjunge Händler wusste zwar nicht, ob Leon das Gefühl von Geschwisterliebe und den Drang, diejüngere Schwester vor allen Gefahren des Lebens zu schützen, kannte, seine bisherige Art ließ James aber darauf hoffen, dass seine Gefühle und Worte dennoch für ihn nachvollziehbar waren.

  • [Leon] bei Elena in ihrem Zimmer


    [IMG:http://orig12.deviantart.net/cd26/f/2017/034/f/7/leon_by_nijurah-daxrxec.png]

    „Ja, entschuldige.“ Natürlich war Leon ein vollkommen fremder Mann für den blonden Hutträger, da konnte er ja nicht wissen, dass das Halbwesen ohne jeglichen schmutzigen Hintergedanken an Elena interessiert war und sie volltrunken in die Schmiede gebracht hatte. Also noch waren keine schmutzigen Gedanken in seinem Kopf aber die würden sicherlich noch kommen, das war in einer Beziehung ja vollkommen normal und nichts, was einen Bruder zu interessieren hatte. Als James seine ernst gemeinte Drohung aussprach, umspielte kurz ein Grinsen seine Lippen. „Wie könnte ich ihr weh tun? Sie ist so ein wundervolles Mädchen. Ich könnte ihr niemals schaden und damit ihr Lächeln zerstören.“ Schmacht. Vielleicht sprach da unbewusst der Alkohol noch mit.. auch wenn es doch wahr war! „War das dann.. alles?“, fragte Leon zögernd, er wusste ja nicht ob Elenas Bruder noch etwas sagen wollte. „Falls nein, wir sehen uns jetzt ja bestimmt öfters. Sprich mich einfach an wenn dir was auf der Seele brennt!“ Der langhaarige Kerl klopfte James auf die Schultern, drehte sich herum und gesellte sich schließlich wieder zu Elena. „Also dein Bruder macht sich ja sehr viele Gedanken um uns.“

    nothing bad is gonna happen. i'm gonna take care of you now.

    i promise.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von schachtl ()

  • Die letzte Antwort auf dieses Thema liegt mehr als 365 Tage zurück. Das Thema ist womöglich bereits veraltet. Bitte erstellen Sie ggf. ein neues Thema.

    • :)
    • :(
    • heartblack
    • ;)
    • heartpurple
    • :P
    • heartblue
    • ^^
    • heartgreen
    • :D
    • heartyellow
    • ;(
    • heartorange
    • X(
    • heartpink
    • :*
    • heartred
    • :|
    • hmangry
    • 8o
    • hmheart
    • =O
    • hmexclamation
    • <X
    • hmquestion
    • ||
    • hmsad
    • :/
    • hmsleep
    • :S
    • hmtumbleweed
    • X/
    • hmhappy
    • 8)
    • hmnothing
    • ?(
    • hmill
    • :huh:
    • :rolleyes:
    • :love:
    • 8|
    • :cursing:
    • :thumbdown:
    • :thumbup:
    • :sleeping:
    • :whistling:
    • :evil:
    • :saint:
    • <3
    • :!:
    • :?:
    Maximale Anzahl an Dateianhängen: 10
    Maximale Dateigröße: 1 MB
    Erlaubte Dateiendungen: bmp, gif, jpeg, jpg, pdf, png, txt, zip