Der Strand


  • "... weil ich das sage." Bei diesem Worten brach Joe unwillkürlich in Gelächter aus. "So sind sie", sagte er kopfschüttelnd, "die Frauen. Jede von ihnen einzigartig und doch, sind sie alle gleich." "Weil ich das sage" und "Ich habe immer recht" sind typische Aussagen, die jede Frau, selbst diese wundersame Exotin, schon einmal von sich gegeben hat. Schließlich beruhigte sich der junge Mann wieder, fuhr durch sein kupfernes Haar und rückte die Schutzbrille zurecht.
    "Nein", erwiderte er lächelnd auf die Frage der jungen Dame. "Du hast eine andere - speziellere und viel geheimnisvollere Wirkung auf Männer. Oder trifft das vielleicht bloß auf mich zu? Ich weiß es nicht ... Meiner Meinung nach, kann man dich nicht als 'Partyfrau' sehen, nein. Dazu hast du zu viel Eleganz."
    Es wurde immer später, ungeduldig scharrte er mit seinem Fuß im Sand. Bade erwartete ihn bestimmt längst. Sodass sich der Mann keinesfalls provoziert von den Worten der Fremden fühlte. "Sagen wir es mal so", meinte er, "ich habe Pflichten zu erfüllen und momentan heißt das, diesen Einkauf hier nach Hause zu bringen. Mein Meister verlässt sich darauf. Allerdings kann ich es nicht mit meinen Gewissen vereinbaren, dich hier allein am Strand zu lassen. Auch wenn du vielleicht genau das möchtest. Jedoch hatte ich gehofft, dass du mir vielleicht - aber auch nur vielleicht - noch deinen Namen verraten könntest, bevor ich den weiten Weg nach Hause schreite?" Er lächelte. Mehr wollte er gar nicht. Nur ihren Namen und dann würde er gehen.


  • Carlos hatte sich vom Badehaus aus auf den Weg zu seinem Haus gemacht, es war ein mühsamer Weg gewesen und außerdem war es sehr kalt zu dieser Jahreszeit. Der eisige Wind begrüßte den Grünhaarigen mit einem kräftigen Stoß dieser kalten Luft und brachte ihn damit kurz zum Erzittern. Im Innenraum des Badehauses war es nämlich angenehm warm gewesen und ein Duft von ätherischen Ölen lag in der Luft, ganz zu schweigen von der warmen Quelle in der Carlos sich noch soeben befunden hatte. Seine Kleidung klebte an ihm denn das abtrocknen nahm er meist nicht so ernst, immerhin trocknete es ja ohnehin von alleine, man musste nur warten. Doch gerade jetzt verfluchte sich der junge Mann für seine Denkweise die der Wind ins kippen gebracht hatte. Allgemein war Carlos nicht sonderlich auf diesen Wetterumschwung vorbereitet gewesen, also musste er zuerst zu seinem Haus und sich dort andere Kleidung besorgen. Er machte sich auf den Weg zum Strand und immer hatte er die kühlen Luft im Nacken sitzen die ihn sogar ein wenig anspornte, ihm Motivation gab die Strecke schneller als gewöhnlich zurückzulegen. Es ging so weit bis der Grünhaarige sogar beschloss zu laufen um schneller in seiner warmen Hütte unterzukommen. Nach einer Weile des Laufens kam er dann am Strand an und ignorierte die anderen Menschen die sich dort tummelten und rannte zu seinem Haus. Er schloss die Tür seiner Strandhütte auf und ging hinein, die Tür fiel mit einem klicken wieder ins Schloss. Der junge Mann hielt es nicht für notwendig abzuschließen wenn er ja selbst anwesend war. Im Gegensatz zu den reichen Familien in Trampoli hatte er keinen Goldschmuck oder sonstigen wertvollen Besitz der ihm gestohlen werden konnte und das Gold, welches er nur in geringerem Maße besaß trug er meist bei sich und wenn nicht würde er den unerwünschten Eindringling kommen hören. Nun ging der Grünhaarige in sein Badezimmer und legte die durchgefrorenen ab. Anschließend ließ er sich warmes Wasser ein um sich zu waschen, nachdem er damit fertig war ging er zu seinem Kleiderschrank und nahm sich Unterwäsche, eine Hose sowie ein Oberteil mit kurzen und ein weiteres mit langem Armen aus dem Schrank und zog sich an. Die jetzige Kleidung war dem Wetter besser angepasst als jene die er zuvor im Badehaus getragen hatte, der Meinung war der junge Mann jedenfalls und um sich dahingehend zu versichern beschloss er wieder nach draußen zu gehen. Er nahm sich seine Tasche mit den Gold- und Silberstücken darin mit und vertäute diesen sicher an seiner Hose. Er war nun gewappnet und konnte dem Hauch der Frostgötter die Stirn bieten und wer weiß vielleicht ließ sich ja sogar jemand am Strand finden und Carlos konnte die Zeit mit einem der Bewohner Trampolis verbringen, denn trotz der Witterung war es für den jungen Mann keine Alternative den Nachmittag in seiner Strandhütte zu verbringen und das wo sich doch die ein oder andere interessante Persönlichkeit in Trampoli herumtrieb. Nun öffnete der Grünhaarige die Tür seiner Unterkunft und setzte den Fuß nach draußen, dort beobachtete er wer sich zurzeit am Strand aufhielt, bisher war keine der anwesenden ein Grund sich zu ihnen zu begeben. Aber auch er konnte nicht wissen wer früher oder später noch am Strand auftauchen würde und verließ bescheidenes Heim komplett um das Meer vom Strand aus zu betrachten.

  • [IMG:http://i156.photobucket.com/albums/t24/EVEYDAWN94/Rune%20Factory%203/sakusaku.png]



    Saku überlegte stark, ob sie Joe nicht vielleicht doch ihren Namen verraten sollte, jedoch forderte er dies im Zusammenhang mit seinem baldigen Aufbruch und dann würde sie wieder alleine sein. Nicht dass sie das schlecht fand, was sie insgeheim schon tat, doch ihr würde einfach langweilig werden. Sie wusste zwar nicht wieso, aber ihr Gegenüber begann im nächsten Moment zu lachen, als hätte sie etwas unfassbar Dummes gesagt. Das war wohl kaum möglich, schließlich war Sakuya durchaus intelligent und pflegte nichts unüberlegt zu faseln. Sie erwiderte eingeschnappt: "Du vergleichst mich also wirklich schon wieder mit allen anderen Frauen dieser Welt, soso. Ich würde das Gleiche gerne selbst tun, aber es gibt viele Männer auf diesem Planeten die nicht halb so frech und überzeugt von sich sind. Also wird dieser Vergleich wohl kaum möglich sein."
    Im nächsten Moment bereute sie ihre Worte ein wenig, da er ein herzliches Lächeln aufsetzte und sie als elegant bezeichnete. Dieses Wort gefiel ihr, jedoch war sie sich nicht sicher ob er es ernst gemeint hatte. Da er danach einfach schwieg und auch nicht weiter versuchte, sie anzusticheln, sollte er merken, dass sie das gut fand. Vielleicht sollte sie einfach noch einmal ganz neu anfangen und sich vorstellen, diesmal netter als das erste Mal. Das könnte Joe aber wiederum denken lassen, er triumphierte und so würde er wieder mit seinen ungehobelten Sticheleien anfangen. Sie entschloss sich also, ein schüchternes, zurückhaltendes Lächeln aufzusetzen und zu sagen: "Mein Name ist Sakuya. Du brauchst mich also nicht länger Exotin nennen, auch wenn mir das ziemlich recht war."
    Irgendwie musste sie noch sicher gehen, dass er jetzt nicht wirklich den Strand verlassen würde, denn so hätte sie niemanden mehr den sie zurechtweisen konnte.
    Allerdings hatte sie das Gefühl beobachtet zu werden und sah sich um. Etwas weiter entfernt sah sie einen Grünhaarigen in eine Strandhütte gehen und atmete erleichtert auf. Ein paar Minuten später, kam dieser aber wieder hinaus und stellte sich, nicht sehr weit von ihnen beiden entfernt hin, mit Blickrichtung aufs Meer. Er sah genauso besinnlich und in sich gekehrt wie sie wohl auch ausgesehen haben musste. Wenn Joe ging, wäre sie also doch nicht alleine... Sie würde ihn wahrscheinlich nie und nimmer von selbst ansprechen, schließlich war ihr Hass auf Menschen ja geblieben. Allerdings hat er sich eher in sehr große Skepsis gewandelt. Nach einer Weile Schweigen bemerkte sie, dass sie den Mann mit den grünen Haaren die ganze Zeit angesehen haben musste. Er war gut gebaut, keine Frage, schließlich hatte er ja nur wenig an. Im Gegensatz zu seinem Äußeren kam sie sich fast normal vor und nicht wie eine Exotin. Möglicherweise könnte sie ihn ja anrempeln sobald Joe weg war und sagen es wäre aus Versehen gewesen...Das wäre ganz schön dreist, schließlich würde sie lügen, aber ihre Scheu vor Fremden war einfach zu groß.



    (Tut mir leid, falls ich dich etwas dreist mit einbezogen habe Fishbone :D )

  • [img=http://s1.directupload.net/images/140530/juja8tm6.png,right]~> Sophia kommt aus Richtung der Lacus-Grotte


    Noch etwas von dem benommen, was sich gerade in der Grotte abgespielt hatte, fanden Sophias Füße fast von selbst den Weg zurück in die Stadt. Es war kalt, der eisige Wind spielte schon fast rabiat mit ihren violetten Haarspitzen. Sie war nicht sonderlich dem Wetter angemessen gekleidet. Woher hätte sie auch wissen sollen, dass sie die letzte Nacht nicht zu Hause in ihrem federweichen Bett verbringen würde? Woher hätte sie wissen sollen, dass sie auf Grund einer anfangs ungewollten Übernachtung in einem fremden Bett nicht die Möglichkeit haben würde, ihren scheinbar endlosen und doch viel zu kurzen Gang im Kleiderschrank entlang zu schreiten und sich eine kuschelige Jacke auszusuchen, auf die sie gerade Lust hatte? Sophia rieb sich die Oberarme, in der Hoffnung es würde ihr etwas Wärme spenden.
    Sie wusste nicht einmal wo sie überhaupt hinging. In die Villa? Nein. Dazu waren ihre Gedanken noch zu unsortiert. Viel zu viele Leute, die ihr unangenehmen Fragen stellen könnten – und würden! Die Adelstochter wollte sich erst gar nicht ausmalen, was ihr Vater wohl sagen oder fragen würde, wenn er erfuhr, dass sie sich seit … ohje, fast 24 Stunden nicht blicken lassen hat! Ein Seufzer trat über ihre zarten Lippen. Nein, damit wollte sie sich jetzt nicht befassen.
    Sophia stoppte und überlegte, wo sie nun hingehen sollte. Zwar musterte sie die umstehenden Häuser, sah zu, wie die Nachmittagssonne ihre schwachen Strahlen über die Dächer warf. Doch in ihrem Kopf schwebten nur lauter Sorgen und drückten ihr sonst so positives Gemüt um einiges. Sie wusste nicht, ob Barrett es schon aus der Grotte geschafft hatte. Ob er sich verlaufen hatte. Ob ihn die Sensengeister eingeholt hatten. Ob … Sophia zwang sich diesen Gedanken nicht zu beenden. Plötzlich erinnerte sie sich daran, als sie über seine Liebe zum Angeln gesprochen hatten. Was wiederum dazu führte, dass sie den Drang verspürte sich ans Wasser zu begeben. Also setzte sie die Füße wieder voreinander bis sie den weichen Strandsand unter ihren Schuhsohlen bemerkte.
    Vermutlich hätte sie lieber die örtliche Klinik aufsuchen sollen um die Schnittwunde an ihrem Unterarm untersuchen zu lassen. Aber egal. Würde schon in Ordnung gehen, wenn sie vorher erst noch ein paar Stunden die salzige Brise des Meeres genoss.
    Es waren noch ein paar weitere Personen vor Ort, die sie kurz mit ihrem Blick streifte, sonst aber weitesgehend ignorierte. Allerdings kam die Adelstochter nur unweit neben eines jungen Mannes zum Stehen, der ruhig an der Kante zum Meer stand und dessen Bewegung beobachtete. Seine Haare hatten fast die selbe Farbe wie das Wasser, ein angenehmens Seegrün, vielleicht ein wenig heller. Schnell wandte sie den Blick wieder ab, wollte sie doch nicht unbedingt seine Aufmerksamkeit durch ihr unhöfliches Verhalten auf sich ziehen. Zumal er sowieso nicht den Anschein machte, als hätte er einen immensen Rededrang.
    Ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie schließlich beobachtete, wie die gebrochenen Wellen abwechselnd den Sand hinauf krochen und sich langsam wieder in der Wassermasse versteckten.

  • ~Rosetta kommt am Strand an



    [IMG:http://i41.tinypic.com/34obnyx.png]


    Ach,der Strand. Gedankenverloren schaute sie auf das offene Meer.Rosetta hat zwar keine Schwimmsachen dabei,aber die braucht sie auch nicht.Sie ist nicht gekommen,um sich in die sanften Wellen zu werfen,sondern um neue Bekanntschaften zu schließen.Sie fasste sich und ging auf eine junge Frau mit langem lilanen Haar zu.Sie sah,im Gegensatz zu Rosetta,sehr edel gekleidet aus.Rosetta fiel auf,dass sie das Wasser,dass sich im Abendlicht spiegelte,anscheinend genau so faszinierend fand.Jetzt erst bemerkte sie,dass sie nur noch wenige Schritte von ihr entfernt war.Zögerlich sagte sie "Ähm hallo.Das Meer sieht heute Abend sehr schön aus,oder?" Das hatte die lilahaarige Dame wohl nicht gehört also beschloss Rosetta näher heranzugehen.Sie ist eigentlich keine schüchterne Frau,nur wenn es darum ging Leute kennen zu lernen hat sie sich immer lieber davor gedrückt.Sie brauchte nie so viele Leute um sich herum,die Fremden Kunden im Laden reichten völlig aus.Doch mittlerweile würde sie gerne mal jemanden kennenlernen.Also sagte sie nochmal zu der jungen Frau "Hallo,ich hoffe ich störe nicht.Es scheint nur,als würde Sie der Anblick des Wassers genauso verzaubern wie mich" sie versuchte ein Lächeln.




    EDIT (17.1.2015):
    Die lilahaarige schaute sie an.Dann wendete sie ihren Blick aber und ging an Rosetta vorbei.Was war das?Die junge Verkäuferin schaute ihr nach.Das hat ja nicht so gut geklappt....Rosetta war sich sicher, dass sie andere Dame sie gehört hatte.Sie trat etwas näher ans Ufer.Na gut,dann geh ich eben woanders hin.Sie sah sich um.Obwohl noch ein paar andere Personen anwesend waren,schienen sie alle doch mehr oder weniger beschäftigt.Am besten wäre es wenn sie nach Hause gehen wird.Moment,ich habe mir ein Ziel gesetzt und das werde ich auch einhalten!Mit einem selbstbewussten Blick ging sie den sandigen Strand weg vom Meer.


    ~Rosetta verlässt den Strand~

    Cersei Lannister: “A bit of a comedown from the chamber of the Hand. But then I don't suppose you need much room.”

    Tyrion Lannister:
     “Grand Maester Pycelle made the same joke. You must be proud to be as funny as a man whose balls brush his knees.”

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  • [img=http://s1.directupload.net/images/140530/juja8tm6.png,right]Völlig gebannt von dem Muster, das der Schaum immer wieder neu durch die Wellen zog, starrte Sophia in das kühle Nass. Sie war so sehr in ihre eigenen Gedankengänge vertieft, dass sie gar nicht bemerkte, wie eine blonde junge Dame neben sie trat und ganze zwei Mal versuchte ein Gespräch zu beginnen. Erst als die besagte sich wieder von ihr abwandte, realisierte sie die verschenkte neue Bekanntschaft. Ein Schuldgefühl breitete sich in ihrer Brust aus, was sie dazu verleitete sich nach der Person umzudrehen und ihr nachzusehen. Sophia wollte etwas hinter ihr her rufen, doch ihr fiel nichts Passendes ein, weshalb sie den zuvor geöffneten Mund wieder schloss.
    Über ihre eigene Dummheit den Kopf schüttelnd, wandte sie sich wieder dem Meer zu. Das arme Mädchen. Sicher hatte sie jetzt einen gänzlich falschen Eindruck von ihr und würde ihr in Zukunft aus dem Weg gehen. Frei nach dem Motto: Die redet eh nicht mit mir.
    Aber hey, eigentlich war es keine schlechte Idee. Sie selbst könnte doch auch einfach mal den Typen dort neben sich ansprechen. Einfach so ein nettes Hallo. Trotz des Anscheins nach, er würde bestimmt nicht viel schwätzen wollen. Unauffällig begann Sophia den Fremden mit den seegrünen Haaren zu mustern. Er machte einen interessanten Eindruck auf sie. Ein spitzbübisches Lächeln schlich sich in ihr Gesicht.
    Schlendernd überwand sie nun ein paar Meter um den Abstand zwischen sich und dem Kerl dort drüben zu verringern. Die Hände hielt sie hinter dem Rücken zusammengefaltet.
    Zwei oder drei Schritte neben ihm, hielt sie inne. „Das Meer ist schön, nicht wahr? So beruhigend.“, brachte sie nun ganz spontan über die Lippen. Ach Gott, wie einfallslos! Vermutlich würde er sie kurz ansehen, ein ‚Mhhmmh‘ brummen und gleich wieder weg sehen. Ein Wunder, dass sie nicht gleich das Wetter kommentiert hatte.
    Aber was sollte es. Die Wörter waren nun einmal gesprochen. Dem Wasser zugewandt spitze die Adelstochter ihre Ohren in der Hoffung, er würde auf ihren banalen Smalltalkversuch eingehen.


    ----Edit----


    Es verstrichen viele Minuten. Sophia konnte nicht sagen, wie viele es wirklich waren. Ihr kamen sie zumindest ziemlich lang vor, was vermutlich daran lag, dass sie immer noch gespannt auf eine Antwort der nebenstehenden Person wartete. Die Strahlen der Nachmittagssonne brachen sich wunderbar funkelnd auf der tiefblauen Wasseroberfläche. Die Adelstochter verspürte bei diesem Anblick jedes Mal aufs Neue eine seltsam beruhigende Wonne, die sich wie eine Duftwolke in ihrem Bauch zu bilden schien und sich dann im ganzen Körper ausbreitete. Sie schloss für einen Moment die Augen und ließ die Sonnenstrahlen und die salzige Luft auf ihrer Haut prickeln.
    Noch immer hatte der interessante junge Mann kein sterbens Wörtchen verloren, was Sophia schließlich dazu brauchte ihren Kopf zu drehen und sein Profil zu mustern. Vielleicht war er ja viel zu sehr in seine Gedanken vertief und hatte sie gar nicht gehört? Oder ignoriert? Sophia zog die Stirn kraus, da sie auf ihre stille Frage keine wirklich Antwort wusste. Nichtsdestotrotz beschloss sie noch ein paar weitere Minuten zu warten. Vielleicht würde er ihr ja gleich antworten.


  • Die Wasser vor ihm schlug seine Wellen in einem völlig einvernehmenden Rhythmus, der den Grünhaarigen die Geschehnisse um ihn herum vergessen ließ. Sogar die zwei Personen die nur unweit von ihm entfernt gestanden hatten wurden ausgeblendet, ihre Stimmen sowie die Silhouetten ihrer Körper verschwanden aus seinen Augenwinkeln als er sich dem Meer komplett hingab. Es wirkte fast so als hätte es ihn voll unter Kontrolle, die Macht über seinen Körper und seine Seele an sich gerissen und diese gehörten nun den tiefen des Meeres an. Man kannte ja die Erzählungen, der Seemänner welche von solchen Ereignissen immer wieder berichteten, nur gaben die alten Seebären meist hübschen und aufreizenden Sirenen die Schuld. Der junge Mann selbst hatte die Berichte der bärtigen Männer als Märchen abgetan. Wie sollten die schönen Nixen von denen sie berichteten überhaupt dort auf dem offenen Ozean überleben können. Und nun Stand er scheinbar selbst im Bann des Meeres und dabei sah er es doch jeden Tag von seinem Haus aus und noch nie war etwas Derartiges geschehen. Aber Nixen hatten daran keinerlei Schuld so viel war sicher, das Meer selbst schien diese beruhigende Atmosphäre mit sich zu bringen und ließ die Menschen sich dieser hingeben. Nixen so ein Unsinn, sagte er sich und seinem Bewusstsein nochmals. In seiner Gedankenwelt versunken hatte er nicht beachtet was geschehen war, er stand nur schweigsam dar bis ihn etwas aus seiner unabsichtlichen Trance riss. Carlos konnte sich nicht sofort erklären was ihn wieder ins Hier und Jetzt zurückgebracht hatte, bis er sich umsah. An seiner Seite befand sich nun eine junge Frau mit einer Schleife im Haar. Sie war hübsch und trug ein wunderschönes Kleid aus edlem Stoff, den sich nur wenige Bewohner leisten konnten. Die Violetthaarige sah in musternd an, vermutliche war sie diejenige der er zu verdanken hatte das er zukünftig nicht wie ein willenloser Sklave permanent das kühle Nass anstarren würde. Sie hatte den Grünhaarigen angesprochen und wartete vermutlich auf eine Antwort, er verfluchte sich selbst für seine mysteriöse Trance denn er hatte eine hübsche Frau in gewisser Weise ignoriert und das galt es nun wieder in Ordnung zu bringen. Carlos fasste sich etwas verlegen an seinen Hinterkopf und begann nun passende Wort zu formen, "Entschuldige, ich war in Gedanken versunken und habe nicht bemerkt das jemand hergekommen ist.", er hielt kurz inne. Na klasse, viel schlechter konnte ich das Gespräch ja nicht beginnen, dachte er sich. Dann sprach er weiter "Mein Name ist übrigens Carlos und ich muss mich nochmals entschuldigen, denn ich habe nicht verstanden was du vorhin gesagt, da meine Gedanken und auch die beruhigenden Wellen wohl die Überhand über meinen Körper gewonnen hatten". Er lächelte leicht und hoffte das die Blaublütige die Entschuldigung annahm und sich nicht dazu entschloss ihn als unhöflich zu betiteln und anschließend das Weite zu suchte.

  • [img=http://s1.directupload.net/images/140530/juja8tm6.png,right]Auch wenn Sophia die ganze Zeit auf eine Reaktion des Fremden gewartet hatte, zuckte sie innerlich doch glatt ein wenig zusammen, als dieser plötzlich den Kopf wandte und sich ihre Blicke trafen. Eigentlich hatte sie die Hoffnung fast aufgegeben, dass er überhaupt in irgendeiner Art und Weise zu verstehen gab, dass er sie bemerkt hatte. Dass sich aber nun doch ein Gespräch zu entwickeln schien, erfüllte ihr im Moment etwas trauriges Herz mit Freude und ein Lächeln umspielte ihre zarten Lippen.
    Die wohl sehr ernstgemeinte Entschuldigung, tat sie mit einem Nicken ab, stellte sich anschließend selber vor, nachdem der junge Mann sich als Carlos bekannt gemacht hatte. „Sophia.“ Sie machte einen leichten Knicks, der nicht allzu förmlich gemeint war, weshalb ein spitzbübischer Ausdruck ihren schmunzelnden Mund zierte. Sie hatte den Blick bemerkt mit dem er ihr pompöses und fein gearbeitetes Kleid gemustert hatte. Mal sehen, ob er sie jetzt für eine sehr feine Dame hielt. Ein Gedanke, der Sophia durchaus gefiel. Nach der ganzen Zeit, die sie mit Barrett verbracht hatte, wäre ein adretter Kerl, der wusste wie man mit einem Fräulein umsprang, gar nicht so verkehrt, wenn auch nicht zwingend notwendig. Jedoch wurde bei dem Gedanken an Barrett ihr Herz erneut schwerer und sie versuchte ihn wieder aus ihrem Gedankenstrom zu treiben, was mehr oder minder gut gelang.
    Etwas amüsiert lauschte sie seiner Begründung. Dann hatte das Meer ihn also tatsächlich so sehr verzaubert, wenn nicht sogar schon verhext. „Ach, ich hab … eigentlich auch nichts besonders wichtiges gesagt … “, ‚und wollte nur ein Gespräch anfangen‘, ergänzte Sophia den Satz gedanklich, wagte es jedoch nicht die Worte auszusprechen, konnte das doch etwas albern wirken. „Aber du hast Recht, die Wellen sind sehr beruhigend“, stimmte sie Carlos schließlich noch zu, wobei ihre violetten Augen hinauf zu seinen Haaren wanderten. Schon interessant, dass diese in ihrer Farbe dem Meer sehr ähnlich sahen. Vielleicht gab es da ja einen ominösen Zusammenhang? Fast hätte sie über diesen einfältigen Gedanken gelacht, doch eine kleine naive Stimme in ihrem Kopf behaarte darauf.
    „Was machst du hier so ganz allein?“ Eine Frage, die sie sich schon die ganze Zeit im Stillen gestellt hatte. Im Grunde genommen kein allzu ausgefallener Umstand. Immerhin war sie auch ohne Begleitung dem Verlauf der Straße gefolgt, bis der weiße Sand die Pflastersteine ablöste. Doch in ihrem Unterbewusstsein hoffe Sophia, dass der junge Mann eine interessante Geschichte zu erzählen hatte, die sie ihre Sorgen vergessen ließen.

  • ~Lynette kommt an~

    Nchdem sie ausgiebig geschlafen hatte, hatte sich die Rosahaarige entschlossen an den Strand zu gehen und das Meer zu betrachten. Mehr fiel ihr nicht ein. Es war ruhig und sie bemerkte nur ein paar andere Leute, welche die Rosahaarige aber komplett ignorierte. Ansonsten war die Idylle perfekt. Es war einigermaßen still und Lynn hörte das rauschen des Meeres. Sie stand nah an der Stelle, an der das kühle Nass über den Sand spülte. Die Einäugige seufzte. Sie dachte zurück, an siech damals und an ihre alte Heimat. So viel ist passiert. Lynette starrte einfach nur in die Weiten hinaus und vergaß alles um sich herum. Was wäre gewesen, wenn sie damals nicht gehandelt hätte? Wäre ihr Auge dann noch heil oder wäre sie tot? Sie wusste es nicht, denn sie wusste nicht was der mann damals vorhatte. Lynn wollte eigentlich nicht darüber anchdenken, aber es geschah einfach.



    Nach einer Weile bemerkte Lynette, dass sie einfach nur da stand und das Meer ansah. Sie beschloss woanders hinzugehen. Irgendwohin, wo sie nicht anfing nachzudenken oder dergleichen. Lynn machte kehrt, sah noch ein letztes Mal auf das klare, blaue Wasser und verschwand dann.



    -----> geht


  • Die junge Frau hatte sich ihm soeben als Sophia vorgestellt, das ganze brachte sie mit einem leichten Knicks und einem Schmunzeln welches ihre Lippen zierte in Verbindung. Carlos hatte sie bei ihrer eigenen Art der Vorstellung beobachtet und war sich ziemlich sicher das es nicht das erste Mal war dass die Violetthaarige einen Knicks vollführte, denn es wirkte elegant aber nicht übertrieben oder gar spöttisch. Ein weiterer Punkt neben dem hochwertigen Kleid, welcher den Grünhaarigen vermuten ließ das sich ihm gegenüber jemand mit blauem Blut befand. Und wenn sich jemand in ganz Trampoli befand der auch nur den Anschein erweckte zum Adel zu gehören dann war er mit Sicherheit ein Mitglied der Familie de Sainte-Coquille. Jedoch hatte Carlos noch keinen näheren Kontakt zu jemandem der Adelsfamilie, bis auf Bianca und diese Begegnung verlief auch nicht gerade zur Zufriedenheit von beiden. Es konnte also letztendlich nur besser laufen als der Vorfall im Badehaus, er konnte zudem von Glück sagen das man ihn nicht aus dem Badehaus geworfen hatte oder gar ein Zutrittsverbot erteilt hatte. Außerdem war es vorbei, also wieso weiterhin Gedanken daran verschwenden? Schließlich war es doch das Hier und Jetzt das zählte und die jetzige Situation sah nicht schlecht aus. Auf die Frage die Carlos zuvor gestellt hatte entgegnete Sophia jedoch nur das sie nichts von Belang gesagt hatte und stimmte ihm zu, was seine Meinung über das Meer und die Wellen anging. Der Grünhaarige lächelte, denn Sie schien seine Trance, welche von den Wellen verursacht wurde, nachvollziehen zu können oder zu seinem Glück nicht Übel zu nehmen. Die Violetthaarige stellte ihm nun eine weitere Frage, sie wollt wissen was ihn hierher verschlagen hatte und weshalb er allein hier war. Eine Frage über die der junge Mann eigentlich nicht lange nachdenken musste, schließlich war sein Haus nur einen Steinwurf von hier entfernt und musste sich umziehen, jedoch war das nicht gerade aufregend oder abenteuerlich war ihn hierherführte. Es war ja nicht mal interessant, allerdings gab es keinen anderen Grund für sein verweilen am Strand. Das hieß nicht das er das Meer und die frische Luft hier liebte, sonst hätte er sich nicht dazu entschieden hier zu leben, Tag für Tag in der Nähe dieser blauen Wogen die sich unaufhörlich bewegten, mal stärker und mal schwächer, ganz so wie die Laune der Natur es vorgab und der Wind das kühle Nass in Bewegung versetzte. Er verstand sich selbst manchmal nicht, denn eigentlich war das Meer doch immer gleich und doch konnte er sich nicht daran sattsehen. Aber was sollte der Grünhaarige seiner Begleitung aus diese Frage antworten? Carlos war sich nicht sicher und ließ seinen Worten einfach freien Lauf. "Also eigentlich ist die Antwort auf deine Frage vermutlich viel unspektakulärer und ganz anders als du es vermutlich erwartest", antwortete der Grünhaarige der Violetthaarigen ehe er die eigentliche Frage beantwortete. "Ich wohne nur ein paar Meter von hier entfernt", dabei deutete er in Richtung seiner Strandhütte, "und war eigentlich nur kurz in meiner Hütte um meine nasse Kleidung zu trocknen, dann ging ich nach draußen und das Meer hat mich in seinen Bann gezogen, so wie es öfters passiert als es mir eigentlich Lieb ist", sagte er zu Sophia. "Ich sehe diesen Ort täglich und er verändert sich nicht und dennoch kann ich mich nicht daran sattsehen", erklärte er Wahrheitsgemäß und ein grinsen umspielte seine Lippen. "Und was führt dich hierher, wie ich sehe bist auch du alleine hergekommen.", fragte er die Blaublütige neugierig, während er seinen Blick wieder kurzzeitig über die für ihn unerreichbaren Tiefen des Meeres schweifen ließ.

  • [img=http://s1.directupload.net/images/140530/juja8tm6.png,right]Ein wenig enttäuscht über diese recht simple und dadurch langweilige Geschichte war die Adelstochter schon. Sie versuchte jedoch sich das Ganze nicht anmerken zu lassen, was ihr vermutlich nicht allzu gut gelang. Ja, er hatte sie zuvor darauf hingewiesen, dass ihre Erwartung eventuell zu hoch sein könnte, aber die Hoffnung verlor man ja bekanntlich zuletzt.
    Sophia musterte ihn etwas nachdenklich, warf dann einen kurzen Blick auf die glitzernden Schaumkronen, ehe sie die Augen nieder schlug. „Weißt du, es ist zwar immer das gleiche Meer, aber ich würde nicht behaupten, dass es auch immer gleich aussieht.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete noch einmal das kühle Nass. „Je nachdem, wie stark die Sonne scheint, wie windig es ist oder welche Jahreszeit wir gerade haben …. es hat alles einen Einfluss auf das Bild was uns hier geboten wird.“ Eine kurze Pause entstand, in der man nur das Kreischen der Möwen sowie das Rauschen der sich im Sand brechenden Wellen wahrnahm. Sophia wandte sich wieder ihrer neuen Bekanntschaft zu. „Findest du nicht?“ Es musste schön sein so nah am Meer zu wohnen. Insbesondere im Sommer hatte Sophia sehr oft das Gefühl kaum Luft zu kriegen vor lauter Hitze. Nur hier schien man dann normal atmen zu können, ein Grund, weshalb sie sich früher in diesen heißen Monaten gewünscht hatte unten am Strand schlafen zu können und sich nicht zwischen ihren Bettlaken zu Tode schwitzen zu müssen. Allerdings, wenn die Adelstochter nun über ihre kindlichen Gedanken nachdachte, schienen sie mehr als naiv und irgendwie lächerlich. Ganz einfach kindisch eben, auch wenn sie sich manchmal genau das Selbe heute noch wünschte. Wie gut, dass niemand Gedanken lesen konnte.
    Dass niemand dazu fähig war, begrüßte Sophia auch bei Carlos' letzten Worten. Eine Reaktion ließ zunächst ein paar Minuten auf sich warten, da sie nicht recht wusste, wie sie darauf antworten sollte. Der Grund ihres Erscheinens hier am Strand, hatte eine lange Hintergrundgeschichte, eher eine Reihe aus verketteten Umständen. Ein unterdrücktes Seufzen kam über ihre Lippen, während sie nach den passenden Silben suchte. „Naja, ich … sagen wir ich bin ein wenig durcheinander und habe Angst.“ Ja das war durchaus das, was die ganze Sache im groben beschrieb. Vielleicht gehörte Carlos ja nicht zu den Menschen, die versuchten alle Informationen zu Tratschzwecken aus einem herauszuquetschen. Dass die junge Dame oftmals selbst dazu neigte, soll an dieser Stelle mal verschwiegen werden. „Nunja, dass Meer tröstet mich da etwas.“, schloss sie letztendlich.
    Sophias Blick tastete den feinen Sand nach einem hübschen Objekt ab. Kurz darauf hob sie eine kleine Muschel auf. Behutsam strichen ihre schlanken Finger über deren Oberfläche, um den Sand zu entfernen und somit die rosa schimmernde Oberfläche freizulegen. „Aber sag mal, wie lebt es sich so hier unten am Strand? Ich wusste bisher gar nicht, dass hier direkt am Wasser jemand wohnt!“ Neugierig, sowie erwartungsvoll betrachtete sie seine Gesichtszüge.


  • Die Füße der Elfe hatten sie schließlich an diesen Ort gebracht. Was hatte sie hier zu suchen? Hier lief sie lediglich Gefahr jemanden zu begegenen und die Rosahaarige legte es gewiss nicht darauf an einen von diesen elenden Heuchlern über den Weg zu laufen. Sie benötigte kein Mitleid und ganz gewiss hatte Dolce nicht vor jemanden den sie kaum bis gar nicht kannte ihr Leid anzuvertrauen. Dies war einer von vielen Augenblicken, wo sie einfach nur gerne ihre Ruhe gehabt hätte, mit ihren Gedanken alleine gewesen wäre und sich die gesamte Situation noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Ein ebenso sinnloses Unterfangen - schließlich würde sich dadurch nichts ändern. Ihre Vergangenheit war mit der alten Pico verpufft, hatte sich in Luft aufgelöst und würde nie wieder präsent werden. Sie musste sich damit abfinden. Gut möglich das Pico sich nie wieder daran erinnern würde. Das Elfenmädchen schluckte nachdem sie ein bedrücktes Seufzen von sich gegeben hatte. Das Schlucken fiel ihr schwer und nach wie vor hatte sie das Gefühl, dass ihr Jemand oder Etwas die Luft zum Atmen nahm. Beides so simple physische Vorgänge und doch musste sich die Rosahaarige gerade sehr intensiv darauf zu konzentrieren um nicht von ihrem Leid dahingerafft zu werden.
    holprigen Schrittes stolperte Dolce also vorbei an dem Rathaus und dem Ententeich daneben - alles Dinge die sie überhaupt nicht wahrgenommen hatte, zu sehr war sie mit sich und ihren Gedankengängen beschäftigt- Hätte sich ihr Irgendjemand in den Weg gestellt, hätte sie ihn wahrscheinlich eiskalt niedergetrampelt - nicht etwa aus Boshaftigkeit sondern weil alles um sie herum plötzlich so wenig Sinn zu machen schien und es dementsprechend unmöglich war diesen nichtigen Dingen Aufmerksamkeit zu schenken.
    Am Strand angekommen hob die Elfe ihren Kopf und ihr Blick wanderte über die sanften Wogen des Meres, welches sie mit seiner Schönheit versuchte zu locken. Ihre Augen waren gefüllt mit Sehnsucht. Sehnsucht nach Wärme, Freunde oder etwas Vertrautem. Fehlanzeige. Hier würde die Elfe definitiv nicht das finden was sie suchte. Sie hatte es hinter sich gelassen weil es zu sehr schmerzte sich damit auseinanderzusetzen. Wie feige sie doch war. Möglicherweise gab es noch ein Fünkchen Hoffnung und sie konnte das Ruder noch herumreißen aber die Rosahaarige hatte sich für den leichteren Weg entschieden. Wegrennen war immer der leichteste Weg.
    Dolces Füße trugen sie quer über den Strand und an einen Bootssteg, auf welchen sie sich schließlich niederließ. Sie fühlte sich wie ein Häufchen Elend und verdammt kraftlos. Ein Tag hatte nur so wenige Stunden und doch war heute so viel passiert - ihr ganzes Leben war durcheinander geraten. Das Elfenmädchen zog ihre Beine an ihren Körper und schlang ihre Arme darum bevor sie ihren Blick erneut auf das weite Meer richtete.


  • Auf der Suche nach einem geeignetem Plätzchen im Dorf an dem sie der Arbeit aus dem Weg gehen und sich davor drücken konnte, hatten sie ihre Beine zum Strand geführt. Der perfekte Ort, denn langsam stiegen die Temperaturen und vielleicht konnte man in wenigen Wochen auch schon wieder im Meer schwimmen gehen! ..Wenn man keine paranoiden Ängste vor gefräßigen Wassertieren hatte. Collette ließ ihren Blick über den Strand schweifen, entdeckte ein einsames Mädchen am Steg und einige Möwen die über dem salzigen Wasser ihre Kreise zogen. Das Mädchen ging nicht weit vom Meer in die Hocke und zeichnete einige Blümchen und Sterne in den nassen Sand, lächelte dabei fröhlich und überlegte, ob es vielleicht mal wieder an der Zeit für einen Ausflug war. Einen großen Ausflug.


  • Als Julia am Strand ankam fühlte sie sich noch viel nervöser als vorher. Hier war wohl der beste Platz um ein Bott zu finden mit dem sie zur Insel hinüber fahren konnte. Allerdings fand sie auf den ersten Blick kein Boot, sondern nur ein anderes Mädchen, das an einem Steg saß. Von weitem sah es so aus als ob die Fremde die Landschaft zeichnen würde, aber genau konnte Julia es von ihrem Standpunkt aus nicht erkennen. Vielleicht konnte die Blonde ihr ja weiterhelfen. Entschlossen und mit einem freundlichen Lächeln ging die Badehausbewohnerin den Steg entlang, bis sie bei der Fremden angekommen war. "Entschuldige bitte. Kannst du mir zufällig sagen wie ich zur Pluvia-Insel komme? Ich war noch nie dort und hab ehrlich gesagt keine Ahnung."


  • Das Mädchen erschrack in dem Moment so sehr, dass sie sofort mit wedelnden Armen auf ihren Hintern kippte. "Woooa, erschreck mich nicht so!", jammerte die Bäckerstochter und hopste wieder auf ihre Beine. Während sie sich den Sand von ihrem hübschen Kleidchen klopfte, guckte sie die junge Fremde ebenso fragend an. "Du möchtest zur Pluvia-Insel? Wieso das? Da sind Monster! Ganz ganz Hässliche und Böse!" Aber dennoch war ein solcher Ausflug dahin auch fürchterlich spannend. "Ich war selbst auch noch nie dort.. aber ich glaube, ein Boot ist schon mal ein guter Anfang!" Collette grinste breit, war dennoch noch überrascht, was eine so hübsche Dame auf dieser Insel wollte. "Suchst du dort etwas? Eine Blume? Ein Monster? Freunde? Ich kann auch deine Freundin werden, dann musst du dir keinen hässlichem Goblin suchen!"


  • Als das Mädchen vor Julia rücklings in den Sand fiel, schlug sich die Graugrünhaarige die Hände vor ihrem Mund zusammen. "T-t-tut mir leid!", stammelte sie und wollte ihrem Gegenüber die Hand reichen, aber das Blondchen war schon wieder auf den Beinen und fragte sie auch schon aus. Für einen kurzen Moment wusste Julia überhaupt nicht was sie sagen sollte, geschweige denn das sie zu Wort kam. Der Übermut des malenden Mädchens überraschte sie jetzt doch ein wenig. "Also ich... äh...", doch bevor Julia etwas sagen konnte, quatschte die Fremde schon weiter und fragte ob sie auf der Suche nach Freunden war. Jetzt konnte die Badehausbewohnerin doch nicht anders als kurz zu lachen. "Nein... nein, ich suche eigentlich nicht nach Freunden, aber es wäre mir dennoch eine Freude dich als meine Freundin gewinnen zu können.", sagte Julia und auf ihren Lippen lag ein freundliches, fröhliches Lächeln. "Aber dazu sollte ich mich wohl erstmal vorstellen. Ich bin Julia und arbeite im Badehaus. Aber heute bin ich im Auftrag von Natalie unterwegs. Ich soll ihr eine Heilpflanze von der Pluvia-Insel besorgen, um zu beweisen, dass ich es würdig bin eine Heilerin zu werden." Das sollte doch als Erklärung reichen, oder? "Und du bist? Was führ dich heute denn hier her?"




    Gähnend lief Odette am Strand entlang. Sie hatte nach dem Fest keine weitere Gelegenheit gefunden gehabt sich auszutoben. Jeden Tag war sie in der Küche und arbeitete, was ihr natürlich genauso viel Spaß machte wie viele andere Dinge, aber es war dennoch schön mal wieder etwas anderes zu sehen als den Gasthof von innen. Deswegen hatte sich die Lilahaarige den heutigen Tag frei genommen und spazierte jetzt endlich gemütlich am Strand entlang. Das Meer war heute relativ ruhig und zu gerne wäre die Köchin noch eine Runde schwimmen gegangen, aber womöglich war es so oder so noch zu kalt dafür. Wann das Wasser wohl warm genug war? Gedankenverloren war sie auf einen Steg zugegangen, an dessen Ende Odette nun eine andere Person entdeckte. Schon aus der Entfernung stand fest, dass sie das Wesen nicht kannte, aber das machte ja nichts. Langsam und mit dem Blick aufs Meer gerichtet ging Odette den Steg bis nach vorn zu der Unbekannten, neben der sie stehen blieb. "Wunderschön und beruhigend, nicht wahr?", fragte sie lächelnd. Ihre Augen glänzten voller Abenteuerlust und Sehnsucht. Wie schön das Meer doch war...


  • Collette legte den Kopf schief als das hübsche Mädchen zu lachen begann. Was hatte sie denn jetzt so lustiges von sich gegeben? Bevor die Bäckerstochter ihr aber abermals ins Wort fiel, hielt sie inne und hörte der Fremden interessiert zu. Fröhlich klatschte Coco anschließend in die Hände und hüpfte kurz aufgeregt auf ihren Beinen hin und her. "Du willst Heilerin werden? Das ist ja wunderbar!", meinte sie lächelnd und mit funkelnden Augen. "Ich bin bereits eine Heilerin! Ich stehe zwar noch am Anfang meiner Ausbildung aber ich will ganz stark werden um allen Menschen zu helfen, die meine Hilfe benötigen!" Natürlich freute sich das Mädchen immer wenn sie auf Gleichgesinnte traf. Menschen, die das gleiche Ziel hatten sie. "Mein Name ist Collette und ich arbeite in der Taverne. Ich helfe dort ab und zu aus, damit ich mein Dach über den Kopf behalte. Ich hänge sehr an meinem Zimmer! Nicht nur, weil ich sonst auf der Straße schlafen müsste und wer will das schon mir tun die Menschen die kein Zuhause haben eh so leid.. aber ja, ähm.. wo war ich? Ach ja, mein Zimmer! Ich habe es ganz liebevoll eingerichtet und ich fühle mich so wohl dort und es wäre ein Jammer wenn ich es räumen müsste! Deswegen kümmere ich mich um die Gäste und backe Kuchen und Kekse.. ich liebe es zu backen und die glücklichen Gesichter zu sehen!" Die Heilerin klatschte sich die Hand vor den Mund. "Tut mir leid..", murmelte sie und lächelte daraufhin. "Ich rede immer viel zu viel! Aber wenn du auf die Pluvia-Insel musst, dann gehe ich mit dir! Das kann gefährlich sein dort.. zumindest habe ich das gehört. Und zum Glück habe ich auch meine Dolche dabei!", erzählte sie und klopfte zufrieden auf ihre Ledertasche, in welcher ihre Waffen lagen. Das sie die ein oder andere Frage Julias übergangen hatte, war dem Mädchen gar nicht aufgefallen und so schnappte sie sich ihre Hand und zog ihre neue Freundin sanft mit zum Steg, an dessen Ende sie auf ein kleines Boot zeigte. "Ich glaube es wird niemand wütend werden, wenn wir uns das kurz ausleihen."


  • Die Blondine stellte sich ebenfalls als Heilerin heraus und unbewusst wurde sie Julia noch sympatischer. Wie praktisch es doch war, dass einen Gemeinsamkeiten zusammen brachten. Vielleicht war es ganz gut, wenn die beiden zusammen zur Pluvia-Insel aufbrachen. Schließlich sollte es dort vor Gefahren nur so wimmeln und wenn Julia Glück hatte, dann konnte sie eventuell ja noch das ein oder andere von der anderen angehenden Heilerin lernen. Als die Fremde sich dann schließlich als Collette vorstellte und wieder anfing einfach drauf los zu plappern lauschte die Graugrünhaarige ihr aufmerksam und staunte nicht schlecht. Eine Bäckerin oder Konditorin war sie also. Das klang ja verführerisch. Vielleicht konnte Julia ihre neue Freundin ja mal um eine Kostprobe bitten. Als Collette aufgefallen war wie viel geredet hatte schlug sie sich die Hand vor den Mund und entschuldigte sich. Wieder eine Aktion, die Julia zum lachen brachte. "Mach dir keine Sorgen! Ich lausche gerne den Worten von anderen. Ich arbeite nicht umsonst im Badehaus. Auch wenn die meisten Besucher dort in Ruhe und Stille entspannen, so gibt es immer wieder Personen, die einem viel zu berichten haben. Ich mag es viele Geschichten zu hören und wir sind ja jetzt schließlich Freundinnen, oder? Also kannst du mir auch immer alles sagen." Hoffentlich bereute es die junge Dame nicht irgendwann das gesagt zu haben. Manchmal konnte es schließlich auch wirklich anstrengend werden jemand anderem zuzuhören. Aber im Moment fand sie es ganz angenehm Collette um sich zu haben. Allein hätte Julia wohl doch ein wenig Angst bekommen und so schien es ein angenehmes Abenteuer zu werden. Vielleicht wurde es ja so interessant wie das damalige mit Selphy. Als die Blonde die beiden über den Steg zu einem Boot führte nickte die Badehausbewohnerin nach kurzer Überlegung. "Es sieht fast so aus, als hätte es jemand für uns hier gelassen. Wir bringen es einfach später wieder zurück, dann sollte das alles kein Problem sein." Was sollte schon großartig damit passieren? Die Gefahren lauerten schließlich auf der Insel selbst, oder? Hoffentlich begegneten sie ihnen nicht. Ohne weiter zu zögern kletterten die beiden jungen Frauen in das Boot und schon kurze Zeit später glitten sie übers Wasser in Richting Pluvia-Insel.


  • Schritte. Dolces Körper wurde von einem Zucken durchfahren als sie bereits ahnte, dass es mit der vorherrschenden Ruhe bald vorbei war. Ihr Blick verharrte allerdings auf dem Meer, welches vereinzelte Wellen schlug und die Rosahaarige in eine Art Bann zogen. Innerlich hoffte das Mädchen, dass der Bann derartig stark wäre, dass sie den Neuankömmling nicht bemerkt hätte und sie sich weiterhin mit ihren Gedanken beschäftigen konnte. Selbst wenn ihr nicht gerade etwas Derartiges passiert wäre, hätte die Elfe keine große Lust danach verspürt sich mit Smalltalk auseinanderzusetzen zumal Dolce den Menschen in dieser Stadt nicht wirklich wohlgesinnt war. Sie misstraute ihnen - sie misstraute allem. Mit großer Wahrscheinlichkeit war dieses Misstrauen dafür verantwortlich, dass sie es überhaupt so weit geschafft hatte- Zumindest war die Rosahaarige dieser Meinung und so lange diese Annahme nicht widerlegt wurde, würde sie daran festhalten. Der Blick Dolces huschte kurz nach rechts. Eine ihr unbekannte Person hatte sich zu ihr gesellt. Zuerst verharrte sie wortlos neben der Elfe und in der Rosahaarigen steig die Hoffnung auf, dass sie vielleicht nicht auf ein unbedeutsames Gespräch, welches sinnfreier nicht sein konnte, aus war. Wenige Sekunden später wurde die Hoffnung des Elfenmädchens zerstört. Früh genug hatte sie es immerhin noch geschafft die Tränen von ihren Wangen zu wischen, welche zuvor noch unaufhörlich geflossen waren, als sie feststellen musste, dass ihre einzige Freundin ihre Erinnerungen verloren hatte. Wenn es etwas gab worauf Dolce noch weniger Lust hatte als auf Smalltalk dann war es falsches Mitleid von Fremden, die überhaupt keine Ahnung hatten wie es in ihr aussah. Erneut huschte Dolces Blick zu dem Mädchen mit dem lilafarbenem Haar, welches mit sehnsüchtigem Blick über das Meer sah. Dolce bevorzugte es aber dann doch ihrem Blivk zu folgen und ebenfalls die Atmosphäre auf sich wirken zu lassen. Sie zog ihre Beine noch näher an ihren Körper und legte ihr Kinn auf ihren Knien ab. "Ein guter Ort um allein zu sein..." kam es schließlich über die Lippen des Elfenmädchens. Ihre Stimme war monoton und lies nicht auf ihre derzeitige Stimmung schließen. Dennoch war sie überrascht, dass sie sich nicht erhob und das Weite suchte - wahrscheinlich fühlte sich die Rosahaarige einfach zu kraftlos und schwach. Die Begegnung mit Pico hatte an ihr gezerrt.

  • [img=http://s1.directupload.net/images/140530/juja8tm6.png,right]Und wieder verstrichen unzählige Minuten, in denen Sophia sich allmählich zu fragen begann, ob ihr Gegenüber überhaupt an einem Gespräch mit ihr interessiert war. Missmutig lupfte sie eine Augenbraue, wandte ihren Blick schließlich nach einer gefühlten Ewigkeit wieder der kleinen Muschel zu, die sie zwischen ihren Fingern hin und her drehte. Gedankenlos befreite sie die schimmernde Oberfläche von jedem einzelnen Sandkorn, welche die Sonnenstrahlen in tanzenden Regenbogenfarben zurück warf. Sophia sah den hübschen Farben eine Weile zu, ehe sie erneut versuchte eine Reaktion in Carlos‘ Gesichtszügen zu erhaschen. Vergebens. Ein kaum merklicher Seufzer trat über ihre Lippen. Da hatte das Meer den jungen Mann wohl wieder in seinen Bann gezogen, schien förmlich seine ganzen Gedanken aufzusaugen. Sollte sie jetzt einfach gehen und ihn allein zurück lassen? Ein Gedanke, der der Adelstochter nicht so wirklich gefiel, verursachte er doch irgendwie eine starke Regung ihres schlechten Gewissens. Vielleicht bemerkte er ja gleich, dass er ihr immer noch eine Antwort schuldig war. Zugegeben, die Wahrscheinlichkeit war vermutlich nicht allzu hoch, doch anfangs hatte diese Taktik ja auch funktioniert. Also beschloss Sophia noch ein wenig zu warten, setzte sich noch während dieser Entscheidung in den von der Sonne erwärmten Sand und schlang die Arme um ihre Knie. Gedankenverloren beobachtete sie wie die Sonne den Himmel Rot, Orangen und Rosa malte.
    Doch Carlos gab keinen Mucks von sich und Sophias Geduld löste sich langsam in Luft auf. Ein letzter Blick, dann entschied sie sich zu gehen. „Okay Carlos.“, die junge Dame erhob sich, klopfte den feinen Sand von ihrem eigentlich eh schon dreckigen Kleid. „War nett dich kennen gelernt zu haben.. bis dann.“ Ein letztes Mal wartete sie auf eine Antwort, auf irgendein Zeichen, dass sie zu ihm durchgedrungen war. Dann wandte sie ihm den Rücken zu und folgte dem Verlauf der sich am Ende des Strandes brechenden Wellen. Die zarten Finger vergrub sie in den Taschen ihres Kleides, spielte mit der rechten Hand weiterhin mit der kleinen rosafarbenen Muschel. Okay, diese Art von Ablenkung war dann wohl gescheitert. Das Beste wäre wohl, wenn sie nun einfach nach Hause gehen würde. Ein heißes Bad, um die Verwirrung und die Angst, die ihr Herz fest umklammert hielten, einfach auszuwaschen. Sie lächelte müde bei diesem Gedanken und steuerte schließlich auf den festen Boden zu, der sie wieder ins Innere der Stadt führen würde.


    -> Sophia verlässt den Strand in Richtung der Villa

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