Die Kapelle

  • 1951-dorothy2-pngDorothy & Eunice | in der Kapelle


    Dorothy zitterte am ganzen Körper. Warum war diese böse Elfe hier? An einem so heiligen Ort hatte eine solche Person nichts verloren. Oder wollte sie ihre Sünden reinwaschen und um eine Entschuldigung bitten? In diesem Fall wäre sie doch aber direkt in das prächtige Gotteshaus spaziert und hätte sich nicht draußen aufgehalten, irgendwas in sich gestopft und die Zeit verstreichen lassen. Ob sie etwas plante? Dorothy versank in Gedanken, nichts Neues für die junge Dame und doch war es gerade ein völlig unpassender Moment. Die bestimmte Berührung des Mannes, der sie am Handgelenk sanft von sich drückte und damit weiter in die Kapelle hinein und weg von der Tür, weckte die Heilerin und so hob sie ihr von der Kapuze bedecktes Gesicht. Da Eric um ein gutes Stück größer war, rutschte der Stoff aus ihrem Gesicht und die Angsterfüllten Augen blickten direkt in die braunen Rehaugen. Vielleicht gingen ihre Emotionen gerade mit ihr durch, es handelte sich lediglich um eine normale Frau, die damals am See einen stattlichen Mann zusammen geschlagen, verschleppt und zuvor ihr gegenüber noch eine grausame Drohung ausgesprochen hatte.. nein, je länger Doro darüber nachdachte, desto mehr bestätigte sich ihr mulmiges Gefühl. „E-eric, nein.. nicht.. s-sie soll dir nicht wieder weh tun!“ Doch ihre zitternden Worte hörte der ältere Kerl nicht mehr, so war er nach draußen verschwunden und hatte die Tür hinter sich geschlossen. Mit der Bitte, dass die jungen Frauen auf keinen Fall die Kapelle verlassen sollten. Dorothy blieb einige Sekunden wie versteinert stehen, ihre blasse Hand wanderte langsam und irgendwie von selbst zum Türgriff, doch als sie die liebliche und auch besorgte Stimme des rundlichen Mädchens hörte, hielt die Tochter des Priesters inne. „Da draußen, da ist ein böses.. Mädchen. Sie hat Eric angegriffen.. ganz.. einfach so! Ich will nicht, dass sie ihm nochmal.. etwas antut oder.. schlimmer?“, erklärte sie und versuchte dabei so ruhig wie möglich zu bleiben, was ihr wirklich schwer fiel. Sie hatte sich halb zu Eunice gedreht. „Wir.. wir müssen ihm doch helfen.. oder nicht? Ich meine..“

  • [Vor der Kapelle] Meg & Eric




    Ein Lachen. Natürlich. Je mehr er sich über die Elfe echauffierte desto mehr würde sie sich darüber amüsieren. Sie liebte es offensichtlich die Menschen um sie herum aufzuwühlen. Anscheinend ernährte sich dieses Biest förmlich von deren Schwächen doch was der Nutzen von all dem war, mochte dem jungen Mann nicht einfallen. Vielleicht war es ihm schlicht und ergreifend einfach nicht möglich ihre Gedankengänge, ihre Taten nachzuvollziehen. Sie waren zu unterschiedlich aber das war es nicht was Eric im Grunde ärgerte. Es war die Tatsache, dass Ganesha das Monster hinter diesem süßen Lächeln nicht zu sehen vermochte. Er hatte immer große Stücke von der Jägerin gehalten und konnte einfach nicht glauben, dass sie dies übersah. Es musste mehr dahinter stecken. Viel mehr als das Elfenmädchen zu offenbaren gewillt war. Er studierte ihre Mimik. Sie schien sich prächtig zu amüsieren, ihr Grinsen war kaum zu übersehen. In gewisser Weise wirkte sie wie ein kleines verzogenes Mädchen, welches mit ihren Mitmenschen spielte als wären sie ihre Püppchen. Glückliche Familie zu spielen war ihr wohl zu langweilig geworden. Seine braunen Augen studierten die Elfe wortlos, während sie zwischen liebes Mädchen und grausamen Biest wechselte als wäre es selbstverständlich. Sie war eine Schauspielerin. Sie hatte Freude daran diese Show abzuziehen, oder? Der Vorwurf, dass er ihr nicht genug Zeit gelassen hatte für ein richtiges Kennenlernen war wohl nicht wirklich ernst gemeint. Eric hob irritiert eine Augenbraue und war sich erst nicht sicher ob die Blonde überhaupt eine Antwort erwartete auf diese völlig schwachsinnige Aussage. Schließlich entfuhr dem jungen Mann ein Lachen. "Bewusstlos war es etwas schwierig Smalltalk zu führen..." Seine braunen Augen fixierten die Gestalt der Elfe, welche sich das letzte Stück ihrer Süßigkeit in den Mund schob und sich schwungvoll mit einer fast schon graziösen Geste aufstellte und den Abstand zwischen sich und Eric verringerte. Als sie so dicht vor ihm stand wurde dem Braunhaarigen erst bewusst, dass sie doch ein gutes Stück kleiner war als er selbst. Seine Muskeln hatten sich unbewusst angespannt als sie ihm so nahe gekommen war. So war die Blonde doch nach wie vor eine Bedrohung. Er wusste zwar in etwa was hinter dieser aufgelegten Maske steckte aber eigentlich auch nicht. Sie hatte tatsächlich nicht unrecht aber man kannte einen Anderen doch nie völlig. Man kannte immer nur das Bild, was sie einem gewillt waren zu zeigen. Ihre Worte klangen wie eine Drohung und vermutlich sollten sie genau das auch sein. Ihre blauen Augen sahen direkt in die seinen. Ein scharfer Blick. Ein starker Blick. So schnell wie sie sich ihm genähert hatte, hatte sich die Elfe auch wieder von ihm entfernt. Ihr langes blondes Haar folgte bereitwilligen ihren graziösen Bewegungen. Jede Bewegung wirkte im Grunde wie ein Tanz. Vielleicht war es genau das was diese Person so gefährlich machte aber er würde sie nicht mehr unterschätzen. Diesen Fehler machte Eric nur einmal. Blitzschnell griff seine Hand nach der ihren, umfasste sie am Handgelenk, während sich die andere Hand bereits bereithielt einen Angriff ihrerseits abzuwehren. "Versuch es doch einfach einmal. Ich entscheide was ich will und was ich nicht will..." Vielleicht entsprachen seine Worte der Wahrheit. Vielleicht wollte er ihr wirkliches Selbst sehen. Vielleicht wollte er sie aber einfach nur von den beiden Mädchen in der Kapelle ablenken - ihren blinden Zorn auf sich lenken bevor er wieder einen Unschuldigen traf.

  • Eunice und Dorothy


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    Eunice war sehr wohl aufgefallen, dass Dorothy ihre Hand um den Türgriff legte. Und dass, obwohl sie gerade mal vor zehn Sekunden darum gebeten wurde, hier in der Kapelle zu bleiben. Obwohl, eigentlich war es ja sogar mehr ein Befehl als eine Bitte gewesen. Sorgenvoll betrachtete Eunice die Kapuzenträgerin, die erst nach ihrer Frage wohl daran erinnert wurde, dass noch eine zweite Person mit ihr im Raum war. "Ein böses Mädchen?", echote sie verwirrt nachdem die Dorothy aufmerksam zugehört hatte. Es war eigentlich nicht in ihrem Sinne Unverständnis für die Situation aufzubringen, aber sie konnte sich gerade nur schwer vorstellen, wie ein "böses Mädchen" Eric verletzt. Monster waren böse und konnten wirklich großen Schaden anrichten, ja. Aber hatten sie hier in Trampoli wirklich auch Menschen um sich, die dazu in der Lage waren, anderen weh zu tun? Dorothy wirkte so verzweifelt, dass Eunice ihr unbedingt helfen wollte, nur sie wusste einfach nicht wie. Und vor allem wusste sie nicht, ob sie nicht doch auf den großen Mann hören sollten. "Bist du dir sicher, dass sie ihm wieder etwas antun möchte?" Sie ging die restlichen Schritte auf Dorothy zu und legte ihre Hand auf die ihre. Sie wollte sie damit gar nicht davon abhalten, die Tür zu öffnen, sondern ihr viel mehr mit der Geste ein wenig Trost spenden. "Glaubst du wir wären Eric eine große Hilfe? Ich kann nicht mal eine Fliege Schaden zufügen.", sagte sie und zeigte dabei ein trauriges Lächeln.

  • [Angelehnt an die Kapellentür] [...] Eric & Margaret

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    Die Elfe reagierte äußerlich nicht auf den Kommentar des jungen Mannes vor ihr. Innerlich kam sie jedoch zu dem Schluss, dass er offenbar nicht auf den Mund gefallen war. Wohl kaum Worte, die sie jemals vor dem Braunhaarigen aussprechen würde, dennoch hätte das eine amüsante Situation versprechen können, hätte sie nicht leider die Geduld, Lust und Zeit an ihn verloren. "Ah, fast vergessen, dass du mir so ein leichtes Spiel gemacht hast. Anscheinend warst du nicht so besonders, wie du glaubst, sonst wärst du mir im Kopf geblieben, meinst du nicht?". Natürlich entschloss sich die Elfe nochmal um, seine Worte unkommentiert im Raum stehen zu lassen. Es war absolut nicht Margarets Art, jemandem das letzte Wort zu geben. Ganz geschweige denn einem Menschen. Während sie sich ausrichtete, konnte sie die Anspannung ihres Gegenübers fast schon riechen. Es war wirklich niedlich, wie bedroht er sich von ihr fühlte. Die Blondine genoss jegliche Art der Feindseligkeit, welche er ihr entgegnete. Beinahe war es schon eine Lebensessenz für die Jägerin geworden, dass sich die Menschen vor ihr fürchteten. Genau auf diese Art und Weise konnte man am besten Konfrontationen vermeiden und einfach unter sich bleiben. Immerhin hatte sie schon früh die Erfahrung gemacht, dass man niemandem trauen konnte, aber vorallem nicht den Menschen. Wäre es nicht um den Willen ihrer jüngeren Schwester gewesen, dann hätte sie sich bestimmt bei dem Einen oder Anderen nicht so sehr zurückgehalten, wie sie es immer tat. Daria lag etwas an diesem Drecksort und auch, wenn Margaret ihre Schwester in diesem Punkt absolut nicht verstehen konnte, wollte sie die Jüngere respektieren. Immerhin war sie alles, was ihr im Leben lieb war.
    Schon im Inbegriff einfach aufzustehen und die Kapelle zu verlassen, spürte die Elfe plötzlich einen festen Griff um ihr Handgelenk. Sie war zu unvorsichtig gewesen. Normalerweise wäre sie einer solchen Bewegung schon längst ausgewichen. Erschrocken über den plötzlichen Mut ihres Gegenübers blickte sie ihm starr in die Augen. "Du hast nicht das Recht mich anzufassen." Ihre Worte klangen klar und ihre Stimmlage veränderte sich schlagartig, als sie zu ihm sprach. Seine Hände waren warm, was sich wahrscheinlich auf seine Anspannung zurückführen ließ, dennoch sorgten sie dafür, dass sich Gänsehaut auf ihrem Körper breitmachte. Margaret konnte sich nicht daran erinnern, jemals von einem Menschen so festgehalten worden zu sein. Mit einem harten Ruck versuchte sie sich erstmals loszureißen und seinem Griff zu entkommen, was jedoch ohne Erfolg geschah. "Du hast nicht über mich zu entscheiden." Gab die Elfe als Antwort klar zu verstehen, während sich nun auch ihre Muskeln anspannten. Margaret wusste, dass sie nicht alleine war und wahrscheinlich würden Augenzeugen schneller weg sein, als sie mit dem Menschen fertig sein würde. In Anbetracht der Strafen, welche auf sie warten würden, wenn sie härter vorgehen würde, holte sie mit ihrem freien Arm aus und zielte mit der Seite der Unterarms auf seine Brust, in der Hoffnung, ihn so von sich wegdrücken zu können.

  • [Vor der Kapelle] Greta & Eric




    Sie wollte ihren Mund einfach nicht halten. Ganz klar, dass sie das letzte Wort haben wollte. Die Elfe war leichter zu durchschauen als sie dachte, selbst jetzt als sie das Schauspiel bleiben hatte lassen blieb immer noch ein einfaches Mädchen, dass sich in der Welt behaupten wollte. Wahrscheinlich eine schwere Kindheit - irgendein Trauma - die Geschichte kannte man ja. Sie lebten hier in einer von Monstergebieten umzingelten Stadt und so erging es nicht nur Trampoli - so erging es jeder Stadt da draußen. So gut wie alle hatten ihr Päckchen zu tragen, hatten furchtbare Dinge gesehen und durchlebt aber das war keine Ausrede sich so zu benehmen, wie es die Elfe tat. Sie trug diese Negativität weiter und weiter. Ein nie enden wollender Kreislauf der Grausamkeit. Die dunklen Augen des jungen Mannes folgten ihren Bewegungen und ehe er sich versah, hatte er nach der Hand der blonden gegriffen. Blitzschnell drehte sie ihren Kopf, starrte ihn nahezu fassungslos an als hätte Eric gerade etwas Unglaubliches getan. Scharfe Worte. Bedrohlich. Schneidend wie ein Messer. Sie versuchte sich loszureißen, schaffte es jedoch nicht. Ihr Körper schien sich anzuspannen, auf Abwehr zu schalten. Sie nahm ihre zweiten Arm um den Dunkelhaarigen von sich zu schieben, so aus seinem Griff zu kommen und mit einem Mal lies Eric sie los und hob beide Hände. Nicht wirklich eine Kapitulation aber er wusste wann es besser war etwas sein zu lassen. Studierend sah er in die weit aufgerissenen blauen Augen des Elfenmädchens. Ärgernis und etwas ähnliches wie Mitleid machte sich in dem jungen Mann breit. Die Antwort lag nicht in dem tiefen blau ihrer Augen. Die Antwort lag verborgen hinter den zahlreichen Mauern, die sie sich aufgebaut hatte. Er öffnete seine Lippen um zu einer Antwort anzusetzen aber ihm fiel einfach keine passende ein. Er war niemand der Andere verletzte aber offensichtlich hatte er die blonde Elfe an einer sensiblen Stelle getroffen. Sie war ganz und gar nicht das harte Mädchen, dass sie vorgab zu sein und das kam gerade in dieser Situation deutlicher denn je zum Vorschein. Ein Lächeln zierte seine Lippen. "Niemand entscheidet über dich also ruhig Blut..." Abwehrend hielt Eric seine Arme immer noch nach oben und versuchte die Situation etwas zu entschärfen, was sich wahrscheinlich gerade bei der Blonden als besonders schwer erwies. Zugleich versuchte er zurückzurudern aber seine Deckung nicht aufzugeben, da er genau wusste wie gefährlich sie sein konnte. "Ich hoffe nur für dich es gibt eine Person in deinem Leben, der du nicht so begegnest...". Schließlich nahm Eric etwas Abstand und wandte sich schließlich zum Gehen um. Wenn sie sich nun aufmachen würde und Dorothy und das andere Mädchen im Ruhe lies war der Tag wenigstens nicht völlig erfolglos. Dennoch war sie eine Gefahr... für alle in der Stadt und im Grunde auch für sich selbst...

  • 1951-dorothy2-pngDorothy & Eunice | in der Kapelle


    Zögernd nickte das junge Fräulein. „J-ja, ich hätte nicht gedacht, dass.. dass diese Frau zu so.. etwas fähig ist! Aber i-ich hab es mit meinen eigenen Augen gesehen!“, erklärte sie ihrer neuesten Bekanntschaft, die sich langsam näherte und ihre warme Hand auf die ihre legte. Die roten Augen des Mädchens wanderten dorthin und sie merkte, wie sich die angespannten Muskeln in ihrem Körper etwas entspannten. Zwar nur leicht aber Eunice hatte eine ruhige Ausstrahlung, die ihr in diesem Moment wirklich gut tat. Langsam ließ sie die Türklinke wieder los. Eric hatte sie darum gebeten hier zu bleiben und wahrscheinlich hatte die andere Frau im Inneren der Kapelle sowieso recht, was konnten sie schon groß anstellen? Ein leises Seufzen verließ ihre Lippen. „Ich hoffe, diese Frau verlässt diesen Ort schnell wieder.. sie hat hier nichts verloren.“ Dorothy hob ihren Kopf ein Stückchen und entdeckte das Lächeln auf in Eunice' Gesicht. Auch sie selbst lächelte etwas. „Es bleibt uns.. wohl nichts anderes über als.. zu warten? Oder sollen wir Hilfe holen?“ Unsicher sah die Heilerin um sich, wen sollten sie schon holen? Sie konnten ja nicht aus der Kapelle, da vor der Türe schon das Grauen wartete. Durch die große Holztür hörte sie ganz leise Stimmen und es war doch schwerer als gedacht für sie, nicht nach draußen zu gehen. Aber was konnte sie schon groß machen außer Angst haben und davon laufen? „A-aber wenn was passiert dann.. dann sind wir da und können ihn.. versorgen!“ Deswegen war sie ja Heilerin geworden! Obwohl sie sich durch den Gedanken auch schlecht fühlte weil sie ja nicht wollte, dass Eric wieder so etwas Schlimmes durchmachen musste. „Ich dachte immer dass nur Monster so böse sein können.. warum, warum macht man als Mensch sowas? Ha-haben wir nicht schon genug Ärger, wenn die Monster von draußen zu nah an die Stadt kommen?“

  • [Angelehnt an die Kapellentür] [...] Eric & Margaret

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    Durchaus aufgeregt blickte sie nur in das Gesicht ihres Gegenübers. Sein Lächeln wirkte fast schon höhnisch und desto länger sie ihn ansah, desto mehr provozierte Eric die Elfe. Sein Kommentar verbesserte die Gesamtsituation absolut nicht und dementsprechend verzog sich auch das Gesicht der Blonden. Mit zusammengezogenen Augenbrauen riss sie beinahe schon ihren Arm von ihm weg und richtete sich wieder ihre Kleidung, auf welche sie immer fein säuberlich achtete. "Sagt derjenige, der mich gegen meinen Willen festhält.", zischte die Elfe nur, während sie ihn weiterhin aufmerksam beobachtete. Nachdem sie einmal den Fehler gemacht hatte, ihre Deckung so frei offen zu lassen, würde sie den Braunhaarigen sicherlich nicht so schnell wieder aus den Augen lassen. So nett und hilfsbereit wie er vorgab zu sein, war er eigentlich nicht. Das zeigte alleine schon der spöttische Blick, welcher Eric ihr entgegnete. Innerlich kochte ihr Blut und auch, wenn sie ihm, alleine für die bloße Berührung am liebsten eine geknallt hätte, allerdings verriet ihr ein kurzer Blick aus dem Augenwinkel, dass die Beiden nicht alleine waren. Auch wenn sich die Elfe sicher war - oder wohl vielmehr von sich selber überzeugt war -, dass sie jeglichen Widerstand leicht bewältigen könnte, wollte sie es nicht auf die Situation ankommen lassen. Immerhin verfolgten die Menschen ihr lächerliches Rechtssystem, geprägt von Konsequenzen für 'nicht tugendhaftes Verhalten'. Wie ironisch, dass bei solchen Verurteilungen die meisten Menschen, die in gutem Licht standen, eine geringere Strafe zu erwarten hatten, während jene, die mit weniger Privilegien auf die Welt gekommen sind, mit den vollen Strafen zurechnen hatten. Bei dem Gedanken im schlimmsten Fall eingesperrt zu werden rührte sich ein wenig etwas in ihrem Gesicht. Nicht, weil sie sich vor dem Alleinesein oder dem Entzug ihrer Freiheit fürchtete, damit hatte Margaret genug Erfahrungen gemacht. Es war der Gedanke daran, ihre kleine Schwester nie wieder im Arm halten zu dürfen und diese zierlichen Hände zu spüren, während sie die Ältere umarmte. Fast schon, als ob der Mensch Gedanken lesen konnte, deutete er auf den einen Menschen, der ihr mehr als ihr eigenes Leben bedeutete. Erst zum Sprechen angesetzt merkte sie jedoch, dass der Braunhaarige bereits das Weggehen andeutete. In diesem Moment wirkte eine Attacke seinerseits fast schon wie eine Bitte. Mittlerweile hatte sich nun doch ein Grinsen auf ihre Lippen geschlichen, während sie dem Menschen dabei zusah, wie er sich Zentimeter für Zentimeter weiter von ihr entfernte. "Merkwürdig wie die andeutest nicht mit mir reden zu wollen, dich dennoch mein Leben so sehr interessiert, dass du all diese unterschwelligen Fragen stellst." Sicherlich würde ihr Eric nicht mehr den Rücken zukehren. Dennoch bewegte sich die Elfe in einer schnellen, aber graziösen Bewegung auf ihn zu. Ihre Hände lagen dabei schnell auf seiner Schulter auf und ihr Lippen näherten sich seinem Ohr, so nah, dass sie ihren eigenen Atem auf ihrer Haut spüren konnte, da er an Erics Wange wieder zurückstoß. "Wenn du dich mir noch einmal näherst oder mir hinterherläufst, geschweige denn etwas über eine Person und mein Umfeld herauszukriegen, dann wirst du darum betteln, dass ich dich von deinen Schmerzen befreie." Während die Blonde sprach, bohrten sich ihre langen Nägel immer weiter in die Schulter ihres Gegenübers, nur um ihre Drohung weiterhin zu unterstreichen.

  • Eunice und Dorothy


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    Dorothy schien sichtlich bestürzt (oder vielleicht sogar verängstigt?) zu sein und es tat Eunice leid, dass sie ihr nicht wirklich ihre Sorgen nehmen konnte. Ihr fiel auch gar nicht auf, dass ihre Berührung scheinbar half, da sie zu sehr auf den panischen Gesichtsausdruck achtete. Vor allem weil die Person da draußen anscheinend richtig furchtbar war, geradezu böse. Das rundliche Mädchen würde es ja eigentlich nicht glauben, aber Dorothy bekräftigte noch einmal, dass wer auch immer vor Eric stand, wirklich finstere Absichten hatte. Auch wenn sie nur zu gut verstehen konnte, wo der Tatendrang von der Kapuzenträgerin herkam, war sie sehr erleichtert, dass sie mit ihrem Einwand anscheinend erreicht hatte, dass die zwei Mädchen noch eine Weile in der Kapelle blieben. "Ich bin mir sicher, dass Eric gerade kurzen Prozess mit ihr macht und sie gleich verschwindet.", meinte sie mit einem Lächeln. Der Fremden war wirklich nicht geholfen, wenn sie vor einem heiligen Ort einen Wirbel machen würde. "Ist denn jemand außer uns noch hier?", fragte Eunice und blickte sich ebenfalls um. Bis jetzt hatte sie eigentlich den Eindruck gehabt, dass sie alleine waren in dem Gebäude. Dorothy schien derweilen immer noch von einem Kampf auszugehen, aber sie versuchte es...positiver zu sehen? Eunice wusste es nicht Recht einzuschätzen, als Dorothy meinte, dass sie Eric dann versorgen konnte. "Kennst du dich etwa mit Verletzungen aus?" Eunice konnte höchstens kleine Brandwunden pflegen, weil sie diese selber beim Kochen sooft bekam. Die nächste Frage ihrer Gesprächspartnerin war interessant, aber auch durchaus komplex zu beantworten. Eunice war ebenso wie Dorothy ein sehr unschuldiges Mädchen und hatte noch nicht allzu viel von der Welt gesehen. Vielleicht war das auch der Grund, wieso sie einfach nur hilflos mit den Schultern zuckte. "Ich weiß es nicht..."

  • 1951-dorothy2-pngDorothy, Eunice, Eric & Margaret | vor der Kapelle



    Ein dankbares Lächeln malte sich auf die Lippen der Tochter des Priesters. Wahrscheinlich hatte Eunice wirklich recht und es würde nicht mehr lange dauern bis Eric wieder bei ihnen in der Kapelle war. Nicht dass sie den jungen Mann so einschätzte, dass er der Elfe was Böses antun würde aber sicher konnte er wirklich gut mit Worten umgehen und sie vertreiben. Weg von der Kapelle, an der sie nichts zu suchen hatte. Auch ihre roten Augen sahen sich im Inneren des Gotteshauses um obwohl sie eigentlich wusste, dass niemand sonst hier war. „Nein. Du, ich und Fern sind die einzigen Besucher in diesem Moment. Mein Vater ist nicht zuhause..“, antwortete das Mädchen und verunsicherte sich damit selbst. Es war ihnen also auch nicht möglich Hilfe zu holen. Also war Eric auf die beiden jungen Frauen angewiesen, falls etwas passieren sollte. Die Heilerin eilte zur vordersten Bank, auf der immer noch ihr bester Freund saß und nahm den Plüschhund behutsam auf ihre Arme. Sie drückte Fern an ihre Brust und ging zurück zu Eunice, die ihre nächste Frage stellte. Dorothy nickte. „Naja, ein.. ein bisschen schon, ich bin bei Natalie in der Ausbildung.“ Sie war noch ganz am Anfang, kannte nicht viel aber war bereit zu lernen. „Ich habe noch nicht.. allzu viel gelernt a-aber ich gebe nicht auf!“ Ein paar Schnittverletzungen und Platzwunden konnte sie sicher verbinden. In ihrem Zimmer hatte sie sogar einige Verbände und Wundauflagen, die sie von der Klinik mitgenommen hatte. Natürlich mit Erlaubnis! Dorothy wollte sich dadurch aber nicht in den Vordergrund rücken, bestimmt war das rundliche Mädchen ebenso talentiert darin anderen zu helfen. So lieb wie sie war! Traurig senkte sie ihren Kopf. Es wollte ihr nicht klar werden warum Menschen so handelten. Vorallem wenn man doch wusste, dass es auch noch ganz andere Gefahren gab. Sollte man da nicht zusammen halten? Unsicherheit machte sich erneut in ihr breit, reichte es wirklich aus hier zu warten? Doro drückte Fern noch fester an sich heran, ihr Kopf wanderte zur Seite und so richtete sich ihr Blick auf die verschlossene Kapellentür. Das letzte Mal, als die beiden auf der anderen Seite der Türe sich begegnet waren, hatte sie nichts getan. War nur vor Angst erstarrt und hatte nichts getan. Sollte es diesmal wieder so sein? Nur weil sie Angst hatte? Plötzlich griff die junge Frau nach der Türklinke, drückte diese nach unten und zog an der schweren Tür. „H-hör auf!“, rief sie mit heller Stimme, bevor sie überhaupt etwas gesehen hatte. Das musste sie aber nicht, denn Dorothy wusste wozu die Elfe in Stande war! Eric und die Blonde waren direkt vor der Kapelle und der Kerl war noch in einem Stück hier. Etwas Erleichterung machte sich in ihr breit aber vertrieb die Angst nicht vollkommen. „L-lass ihn.. sofort los!“ Dorothy hatte das Gefühl, nicht sie selbst zu sein. So war sie doch gar nicht, eigentlich redete sie nicht so laut und störte auch keine Gespräche zwischen anderen. Aber das wir war doch ganz anders. Im Türrahmen blieb das Mädchen stehen, guckte kurz zu Eunice zurück und richtete dann ihren Blick auf die anderen. Dass die Elfe Eric so nahe war, löste Unbehagen in ihr aus. Kamen sie.. ungelegen? Was flüsterte sie ihm zu oder.. was genau machte sie? So genau konnte Dorothy das aus ihrem Blickwinkel nicht sagen...

  • [Vor der Kapelle] Dorothy, Eunice, Meg & Eric



    Er hatte sie noch mehr provoziert, hatte die schlummernde Aggression in der blonden Elfe geweckt mit einer leichtfertigen Tat. Eigentlich hätte er sich denken können, dass es ihr zuwider war, wenn sich ihr Jemand entgegen stellte aber mit einer derartig heftigen Reaktion hatte Eric schlussendlich doch nicht gerechnet. Ihre Stirn hatte sich in Falten gelegt. Ihre Augen funkelten ihn hasserfüllt an. Sie waren so voller Zorn und Abscheu. Die Elfe spuckte ihm die Worte vor die Füße. Aufgescheucht wie ein wildes Tier wirkte sie, stehts auf der Hut. Noch mehr als zuvor. Es war vernünftig die Elfe nicht länger zu reizen. Sie war gefährlich und unberechenbar. Es war besser wieder Abstand zu schaffen. Vielleicht aber auch nur vielleicht hatte es gereicht um der Blonden klar zu machen, dass er nicht wehrlos und sie nicht allmächtig war. Vielleicht würde sie sich nicht mehr an Schwächeren vergreifen aber der Dunkelhaarige hielt dies für unwahrscheinlich auch wenn er nicht glaubte sie wirklich einschätzen zu können. Eric hatte sich gerade zum Gehen umgewandt als ihre Worte ihn dazu zwangen in der Bewegung inne zu halten. Ohne sie anzusehen, sich umzudrehen, öffneten sich die schmalen Lippen des jungen Mannes ein Stück um ihr zu antworten. "Verwechsle Mitleid nicht mit Interesse..." Er war sich nicht sicher ob es Mitleid war, was ihn zu dieser und ähnlichen Fragen verleitet hatte. Mitleid mit ihren vergangenen und zukünftigen Opfern vielleicht aber mit ihr als Person? Gut möglich. Normalerweise war man nicht von Natur aus böse. Wahrscheinlich hatte Greta oder wie auch immer sich die blonde Elfe wirklich nannte, einfach schlechte Erfahrungen gemacht aber das entschuldigte nicht, dass sie das nun andere Menschen spüren lies. Regelrecht elegant überwandte die Elfe den Abstand zwischen sich und dem jungen Mann mit der Amnesie. Er hatte nicht die Gelegenheit ihr auszuweichen, schon spürte Eric ihre Hände auf seinen Schultern und ihren Atem an seinem Ohr. Diese simple Geste jagte einen Schauer durch den Körper des Mannes. Zugleich blieben seine Gesichtszüge regelrecht unbeeindruckt und er verharrte in dieser Position, lauschte den Worten der Elfe, die so viel mehr über sie verrieten als die vielleicht glaubte. "Also gibt es da jemanden der an dich herankommt. Gut zu wissen, dass du ein Herz besitzt..." Ein Lächeln erschien auf seinen Lippen und er drehte den Kopf leicht und presste die Zähne aufeinander als die Blondine ihre Fingernägel in seine Schultern bohrte.

    Im nächsten Moment wurde jedoch die Tür zur Kapelle aufgerissen und mit ihr riss auch Eric seine Augen auf und erblickte dort in der Tür ein Mädchen mit grünem Haar, welches sich unter einer Kapuze versteckte. Dorothy. Nein. Ihre Stimme zerriss die Stille, welche gerade zwischen der Elfe und Eric entstanden war, vielleicht einem stillen Friedensvertrag gleichend aber eher nicht. Ihre Stimme zitterte aber sie bemühte sich stark zu wirken. Auch wenn er sich sorgte, dass es ein Fehler war, dass sie die Kapelle verlassen hatte. Auch wenn er sich ärgerte, dass sie nicht auf ihn gehört hatte so war Eric auch irgendwie stolz auf das Mädchen, welches so völlig gegen ihre Natur handelte, sich auf die Hinterbeine stellte und sich zur Wehr setzte. "Dorothy..." kam es den Braunhaarigen über die Lippen und er musste fast ein wenig lächeln. Ihren Plüschhund hatte sie fest an sich gedrückt und unsicher sah sie zu dem anderen Mädchen um dort die Antwort zu finden. "Alles in Ordnung..." versicherte der Braunhaarige dem Mädchen und hob die Hände um ihr zu beweisen, dass er unversehrt war um Dorothy zu beruhigen. Wie lange das noch so sein würde war ungewiss und auch die Tatsache ob Greta sich nun zurückziehen würde...

  • [Margaret] vor der Kapelle

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    Es wirkte fast schon ironisch, wie sarkastisch Eric mit ihr umging oder auch mit ihr sprach. Er zuckte keine Wimper, um der Elfe eine durchaus mutige Antwort zugeben, bedenkend, dass Margaret diejenige war, welche der Braunhaarige seine Verletzung zu verdanken hatte. Die Blondine war es durchaus nicht gewohnt, dass sich die Leute nicht vor ihr fürchteten, nachdem sie jenen mit Taten gezeigt hatte, wozu sie fähig war, ohne sich für ihr Verhalten zu schämen, ganz geschweige denn von dem Gefühl von Reue. Noch eben von ihrer Wut geprägt musste die Elfe nun ein wenig schmunzeln. War der eigentliche Fremde wirklich dabei, seine Grenzen bei ihr auszutesten? Eigentlich war die Elfe davon ausgegangen, dass die Grenzen klar und deutlich bei ihrem letzten Treffen gezogen hatte. Da der Jägerin durchaus bewusst war, dass der Mensch gerade dabei war, sie zu provozieren, floh das Schmunzeln schnell von ihren Lippen und wendete sich in einen sehr neutralen Gesichtszug um. "Ich brauche weder dein Mitleid, noch das von irgendwem anders." Abwertend schnaufte sie die Worte nur schnell über ihre Lippen. "Ihr Menschen sprecht immer von Mitleid, als wärt ihr eine Wohlfahrtsorganisation, die sich um Alles und Jeden kümmert. Merkwürdig, dass diese Regeln anscheinend nur für Euresgleichen gilt und ihr euch bei der kleinsten Gefahr sofort abwendet. Du bist ein sehr gutes Beispiel dafür, mein Lieber." So sehr sich die Elfe auch anstrengte, sie konnte sich das eine oder andere Kommentar einfach nicht verkneifen. Manchmal war ihr Mund einfach viel schneller als ihr Verstand und auch wenn ihr dies öfter schon zum Nachteil wurde, würde sie selber niemals diese Schwäche an sich selber anerkennen. "Bei uns spricht man bei sowas von Heuchelei.", dieses Mal murmelte sie ihre Worte eher und machte sich selber nochmal deutlich, warum sie die menschliche Rasse so sehr verabscheute. Immer das Gefasel von Moral und Ethik, alle preisten die 'guten Werte' an und predigten von ihnen, aber keiner scheint sich jemals daran halten zu können? Genau aus ihrem Hass gegenüber Menschen, die vorgaben etwas zu sein, was der Realität nicht mal im Geringsten entsprach, machte sie über Jahre zu der Person, die sie nun ist. Es waren ihre Erfahrungen, die sie kalt hatte werden lassen. Auch wenn er es wohl nicht wahr haben wollte, hielt sich Margaret für eine der ehrlichsten Personen auf dieser Welt. Auch wenn ihre Ellbogen-Mentalität sicherlich nicht jedem gefiel, tat sie nicht so, als würde sie die Welt oder irgendwer interessieren. Das einzige was bedeutsam ist, hat bis zum heutigen Tag die höchste Priorität, denn es waren genau diejenigen, die sie niemals im Stich ließen. Daria und sie selber. So sehr sie sich auch bemühte, den jungen Mann vor sich so gewaltfrei wie möglich unter Druck zu setzten, schienen all ihre Bemühungen gegen eine Wand zu fahren. Ihr Gegenüber hatte eine gute Aufnahmefähigkeit, das konnte sie nicht abstreiten, was sich allerdings zu ihrem Missfallen zeigen sollte. Margaret bevorzugte die Menschen auf eine gesunden Distanz, desto weniger sie über sie wusste, desto besser war auch ihre Lebensqualität. Als Eric zu verstehen gab, dass er von der einen Person Bescheid wusste, die ihr etwas bedeutete schluckte die Elfe kurz. Kein Mensch sollte jemals davon erfahren, dass diese eine bedeutsame Person Daria war. Menschen konnte man nicht vertrauten und die Elfe kann es einfach nicht riskieren, dass ihrer jüngeren Schwester etwas zustößt. Wer weiß, wozu diese abscheulichen Wesen im Stande waren? Für die Blondine war es schlimm genug, dass sich die Jüngere im Kreise der Menschen aufhielt, aber sie musste es akzeptieren. Auch der Gedanke, wie negativ sich ihr eigenes Verhalten auf ihre jüngere Schwester auswirken könnte, wüssten die Menschen, von ihrer Beziehung. Daria wäre am Boden zerstört, wenn sie die Gesellschaft wegen meines Verhaltens ausstoßen würde. Gerade jetzt, durfte sich die Elfe nicht aus der Fassung bringen lassen. Sie wusste genau, dass es nichts bringen würde, wenn sie nun jegliche Relation abstreiten würden.

    "Hör zu-", flüsterte sie in das Ohr ihres Gegenübers, ihre Lippen streiften dabei an dem Ohr des jungen Mannes, sie wusste ihre Reize einzusetzen, kam jedoch nicht dazu, ihren Satz zu beenden, da eine quirlige Stimme sie von hinten bereits unterbrach. Das ächzende Quietschen in der Stimme hatte einen hohen Wiedererkennungswert. Da sich weder ihre Stimmlage, noch der Satz sonderlich bedrohlich anhörten, machte sich Margaret gar nicht erst die Mühe, sich schnell zu ihr umzudrehen. Auf ihren Lippen zierte sich nun ein Grinsen, dass kaum zu verstecken war. Nur langsam löste sie sich von Eric. Die Elfe wusste nicht, in welcher Beziehung die Grünhaarige, wie war noch gleich ihr Name- Doris?, zu Eric stand. Umso besser konnte sie also mit diesem Moment spielen und noch ein wenig provozieren. Wie du mir, so ich dir, Eric. "Süß, deine Verehrerinnen sind gekommen.", flüsterte sie so leise, dass es wohl nur der junge Mann vernehmen konnte. Bei näheren Anblick des Mädchens, brach die Elfe beinahe in Gelächter aus. Sie stand so eingeschüchtert da und auch, wenn es sie wohl die größte Mühe gekostet hatte, vor ihr zu treten, konnte sie die Angst schon beinahe schmecken. Mit ihrem Plüschtier in der Hand und den Haaren im Gesicht wirkte das Mädchen kaum Elter als zwölf. "Ich gebe dir einen guten Rat, vielleicht solltest du dich nicht unbeliebt machen, indem du mit minderjährigen Mädchen verkehrst. Ich habe gehört, dass einige Dorfbewohner, vor Allem die Väter sehr allergisch darauf reagieren können." Nochmals waren ihre Worte ausschließlich an ihren Gesprächspartner gewidmet und so leise, dass Doris es nicht hören konnte. Margaret wollte nicht für bittere Tränen verantwortlich sein. Auch ihre Begleitung wirkte nicht sonderlich gefährlich, wenn sie nicht vorhatte, sich auf die zierliche Figur Margaret mit all ihrem Gewicht zu werfen. Ein schneller Blick zu Eric verriet ihr nun, dass er durchaus eine positive Beziehung zu dem Mädchen haben musste, dass war alleine an seinem Gesichtsausdruck schwer zu übersehen. Oh wie herrlich durchschaubar Menschen doch waren! Die Gelegenheit, um für ein wenig Aufruhe zu sorgen wurde ihr praktisch wie auf dem Präsentierteller serviert. "Aber, aber..", begann die Elfe nun laut genug zu sprechen, dass sie nun auch die beiden Mädchen hören konnte. Mit einer schnellen, graziösen Bewegung stellte sie sich neben Eric und umschlang seine Hüfte mit ihrem Arm und zog ihn dabei näher an sich. "Wir haben bloß ein nettes Pläuschen geführt. Wie in alten Zeiten. Es hat uns einfach gefreut, einander wiederzusehen." Solange Margaret diejenige war, welche die Kontrolle hatte, war ihr jeglicher Kontakt Recht. Besonders, wenn sie damit irgendwie Unruhe stiften konnte. "Habe ich nicht Recht, Eric?" Ihr Griff verfestigte sich ein wenig, während sie ihm jedoch das freundlichste Lächeln schenkte, was Margaret zu vergeben hatte, während sie ihre andere Hand sanft auf den Brustkorb ihre Gegenübers legte. Hatten die Mädchen irgendwas für den Mann über, dann würden sie sicherlich innerlich kochen und es gab wohl nichts auf der Welt, dass Margaret mehr freute, als sich an dem Leid von Menschen zu ergötzen. Außerdem war sie mit Eric noch lange nicht fertig und wenn er sich nun entschließen sollte, der Elfe in den Nacken zu fallen, hatte sie zumindest jeden Grund, um das Blatt zu wenden. Er wäre überrascht, wie gut ihre Manipulationskünste waren und in ihrem Kopf spielte sich schon ein genaues Szenario ab, wie sie all ihre bösen Taten gegenüber Doris erklären könnte und den Menschen am Ende im schlechten Licht dastehen zulassen.

  • Eunice, Dorothy, Eric und die Mobberin vor der Kapelle


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    Eunice hatte schon damit gerechnet, dass sie wahrscheinlich alleine in dem heiligen Gebäude waren. Dorothy's Vater war immer wieder gerne in der Bar bei ihren Eltern und ansonsten war er eigentlich immer gleich beim Altar anzutreffen. Es war zudem gut, dass die Grünhaarige mit der Kapuze sie an das Stofftier erinnert, was noch auf irgendeiner Bank liegen musste. Eunice hatte Fern nämlich schon ganz vergessen. Dorothy schien sich wohl auch erst jetzt wieder ihren besten Freund in Erinnerung gerufen zu haben, denn sie eilte sogleich nach vorne um ihn zu holen. Das rundliche Mädchen blickte ihr dabei zu und versuchte nebenbei ein wenig zu lauschen, was so vor der großen, schweren Tür vor sich ging. Aber man konnte wirklich keinen Laut vernehmen. Vielleicht waren sie ja schon weg? Aber nein, dann wäre Eric sicher wieder zu ihnen in die Kapelle gegangen, um ihnen zu sagen, dass nun alles in Ordnung war. Als Dorothy dann wieder neben ihr stand, beantwortete sie eine Frage, die Eunice sehr interessiert hatte. Tatsächlich bewunderte sie das schüchterne Mädchen und ihre Ausbildung bei der talentierten Ärztin. Sie selber hatte auch schon oft überlegt, sich weiter zu bilden, aber irgendwie hatte sie nie die Zeit. Die Arbeit in der Stätte ihrer Eltern, nahm einfach bereits zu viel Energie von ihr in Anspruch. "Das ist wirklich toll. Und jeder fängt ja mal an.", versicherte sie Dorothy und machte so ihre Bewunderung kund. Was danach folgte, ging für Eunice viel zu schnell. Sie folgte Dorothy's Blick zur Türklinke, doch bevor sie die aufkeimende Entschlossenheit in dem Gesicht ihrer neuen Freundin erkennen konnte, hatte diese schon die Klinke in der Hand und öffnete die Tür. Alles was sie machen konnte, was verdutzt den Mund aufreißen. Sie hatte der Kapuzenträgerin nicht so viel Mut zugetraut! Vielleicht half ihr ja wirklich das Plüschtier, welches sie noch immer fest an sich gedrückt hielt.

    Eunice blieb ein wenig hinter Dorothy und versuchte sich mal ein Bild von der Lage draußen zu machen. Dort stand Eric und eine Elfe, die jetzt nicht wirklich so furchtbar wirkte, wie sie jetzt von Dorothy gehört hatte. Zudem standen die Elfe und Eric ziemlich nah beinander, was schon eher nach einem freundschaftlichen Verhältnis aussah als nach einem Kampf um Leben und Tod. Die Priesterstochter schien jedoch die Situation anders als sie einzuschätzen und befahl, dass der junge Mann losgelassen werden sollte. Sie blickte danach einmal zu Eunice zurück, was diese als Zeichen sah, auch ein bisschen aktiver zu werden. Sie stellte sich also neben Dorothy im Türrahmen hin, was durch ihren Umfang schon ein bisschen eng wurde. Sie war noch immer ein wenig verwirrt, da sowohl Eric als auch die blonde Elfe neben ihm versicherten, dass alles in Ordnung war. "Vorhin wirkte Eric aber nicht wirklich erfreut dich zu sehen...", murmelte sie zaghaft und blickte zwischen allen Anwesenden hin und her.






  • 1951-dorothy2-pngDorothy, Eunice, Eric & Margaret | vor der Kapelle


    Oh nein, was hatte Dorothy da nur angestellt. Was hatte sie getan, warum hatte sie das getan! Warum hatte sie nicht auf Eric gehört und war zusammen mit Eunice im Inneren der Kapelle geblieben und warum hatte Fern sie nicht aufgehalten? Weil er vielleicht wollte dass das junge Fräulein mehr aus sich heraus kam und lernte sich etwas zuzutrauen, nicht nur im Schatten anderer zu stehen sondern Freunden helfen, wenn sie in Gefahr waren und Eric war das ganz offensichtlich. Oder? Als ihr Name über die Lippen des Mannes kam, kribbelte es vor Aufregung in ihrem Bauch und sie wusste nicht so recht ob das gut oder schlecht war. Sowieso konnte sie diese ihr wahnsinnig unangenehme Situation nicht deuten. Erst recht nicht mehr als die böse Elfe sich fast schon an Eric schmiegte und mit einem zuckersüßen Lächeln verkündete, dass doch alles in bester Ordnung sei. Da war doch etwas faul, nie und nimmer sprach dieses Weiblein die Wahrheit! Aber warum stimmte auch Eric dem zu, wieso sagte auch er dass alles gut war? Die Tochter des hiesigen Priesters bekam etwas Kopfschmerzen, bei all den Fragen, die sie sich selbst stellte, drohte er schon fast zu platzen. "Ja, a-aber...", kam ihr ganz leise und zögernd über die Lippen, war heilfroh als Eunice zu ihr aufschloss und ihre niedliche Stimme erhob. Sie war nicht allein mit ihren Gedanken, dass da etwas faul war. Das beruhigte Dorothy und war ein weiteres Mal froh darum sie in diesem Moment an ihrer Seite zu haben. Die Heilerin drückte ihren besten Freund an ihre Brust, ihr zartes Herz klopfte unaufhörlich, ganz wild vor Aufregung und auch ein bisschen Angst. Ein bisschen viel Angst aber das versuchte sie zu verstecken. Wahrscheinlich vergebens, wie man in ihren roten Augen sehen konnte. Diese richtete sie auf Eric. Er schien keine Verletzungen zu haben, es war kein Blut zu sehen, keine Wunden. Er schien nicht außer Atem von einem Kampf, den sie aber mit Sicherheit gehört hätten. "W-wieso soll.. sollte Eric sich freuen dich zu sehen, nachdem du.. du ihn so sehr verletzt hast!" Ihre stotternden Worte waren an die blonde Dame, die sich Greta nannte, gerichtet. Das widersprach sich doch alles! "Letztes Mal da.. da habe ich mich vielleicht nicht getraut aber.. das, das ist jetzt anders!" Ihr Herz sprang beinahe aus ihrer Brust. Wahrscheinlich war es die Angst um Eric und auch um Eunice, die aus ihr sprach. Warum sie sich überhaupt traute, Derartiges zu sagen. Zwar sah es nicht danach aus, dass sich die Geschichte vom See wiederholte und die Elfe handgreiflich wurde aber trotzdem wollte Doro das klar stellen. Auch wenn sie wirklich nicht wusste, was sie tun würde, wenn etwas passierte. Wahrscheinlich weinen. "Lass uns.. bitte einfach in.. Ruhe."

  • [Vor der Kapelle] Eunice, Dorothy, Greta & Eric



    Das selbstsichere Grinsen aus dem Gesicht der blonden Elfe verschwand als Eric es sich herausnahm sie zu provozieren, sie mit ihren eigenen Waffen versuchte zu schlagen. Greta oder wie auch immer ihr Name war, schien es nicht gewohnt zu sein, dass man sie nicht fürchtete, nicht vor ihr erzitterte oder ihr Paroli bot. Ein abwertender Unterton lag in der Stimme der Blonden als sie ihre Worte an ihn richtete. Irgendwie vorhersehbar wie der Braunhaarige fand. „Natürlich nicht. Du brauchst Nichts und Niemanden...“ fügte Eric schließlich der Aussage des Elfenmädchens hinzu und unterdrückte es mit den Augen zu rollen. Sie war doch leichter zu durchschauen als er geglaubt hatte. Die mysteriöse Elfe war doch nicht so ein Mysterium, wie er zuerst geglaubt hatte, wie sie selbst vielleicht glaubte. Nur weil sie nichts von sich Preis gab, bedeutete es noch lange nicht als könne man selbst nicht eins und eins zusammenzählen um ihren Charakter zu erklären. Mag sein, dass man ihre Geschichte so nicht völlig aufdeckte aber ob er das wollte war eine andere Frage. Mag sein das es nur Vermutungen waren aber offensichtlich lagen diese der Wahrheit nicht so fern. Natürlich konnte sich das alles andere als wortkarge Fräulein nicht auf die Zunge beißen und musste Öl ins Feuer gießen, ihn provozieren und gleich über die ganze Menschheit herziehen. Sie schloss von Einem auf den Anderen und verfluchte gleich die gesamte Rasse. Im Grunde war die Blonde nicht anders als die Wesen, die sie so verabscheute. „Interessant, dass du die Menschen verhöhnst, dass sie sich lediglich um ihresgleichen kümmern und im Grunde tust du selbst nichts anderes...“ wies Eric sie mit einem Lächeln auf den Lippen hin und wusste schon im Vorhinein, dass er sie mit dieser Aussage nur noch mehr reizte. Die Stimmung zwischen den Beiden war unangenehm. Die Luft schien zu knistern und man konnte die Feindseligkeit, die von der Blonden ausging regelrecht spüren. Als eine vermeintliche Person zur Sprache kam, die ihr nicht egal war, wirkte die Elfe beinahe vor den Kopf gestoßen und mit diesem Gefühl wollte der junge Mann sie zurücklassen aber es gelang ihm nicht, da sich Greta von hinten näherte. Ihre Stimme klang bedrohlich. Ihre Lippen streiften sein Ohr, während ihre Nägel sich in seine Schultern krallten. Er spürte ihren warmen Körper an seinem Rücken aber bevor das Biest ihre Drohung aussprechen konnte ertönte die liebliche Stimme Dorothys und brachte die Elfe damit zum verstummen. Nicht das sie das Mädchen fürchtete. Natürlich fühlte sie sich ihr überlegen, das war unschwer an ihrem Blick zu erkennen, den sie den Mädchen an der Kapelle zuwarf. Jedes Wort, dass über die Lippen der jungen Frau kam war darauf ausgelegt ihn zu provozieren, als wollte sie abschätzen in welcher Beziehung er zu den beiden anderen Mädchen stand. Berechnend wie eh und je. Erics Mundwinkel hoben sich leicht als die Worte der Blonden an seine Ohren drangen um Greta zu keinem Zeitpunkt das Gefühl der Überlegenheit zu geben. Er selbst war sich egal aber sie sollte keine Hand an Dorothy und ihre Freundin legen. Sie hatten nichts mit der Sache zu tun. Genau genommen wusste Eric noch nicht einmal was er mit der Sache zu tun hatte und warum er sich überhaupt in dieser Situation befand. „Welch verbitterte Worte...“ entgegnete er in der selben Lautstärke wie sie die Elfe gewählt hatte. „...du bist wohl einsam.“ Wieder bekämpfte Eric sie mit den selben Waffen. Waffen, welche die Elfe selbst gewählt hatte. Was genau dahinter steckte den beiden Anderen vorzuspielen, sie wären beste Freunde konnte der junge Mann nicht erkennen. Ein weiteres Spielchen, dass sie zu ihren Gunsten nutzen würde. Ganz bestimmt. Irgendwas hatte sie sich in ihrem kranken Kopf bestimmt ausgedacht. Wie damals am See hatte sie ein zuckersüßes Lächeln aufgesetzt und spielte wieder das liebe Mädchen, dem man nichts Böses unterstellen konnte. Bereits am Polisee hatte Eric sie ein wenig durchschaut gehabt, ihr das Schauspiel nicht abgekauft. Fast schon verführerisch suchte sie Körperkontakt zu dem jungen Mann, der sich tatsächlich fehl am Platz fühlte bei dem ganzen Szenario. „Natürlich. Ich entführe meine Freunde auch immer oder drohe ihnen...“ Eric legte seine Hand auf die ihre und führte sie bestimmt von sich weg nur um ihr ein aufgesetztes Lächeln zu schenken, dass wohl bedeuten sollte, dass er bei ihrem Spielchen nicht mitmachte. Natürlich würde es ihr nicht passen aber sie waren zu dritt und die Elfe war nur alleine. Eric wusste nicht inwieweit die anderen Beiden etwas gegen die Blonde ausrichten konnten aber das änderte nichts daran, dass er ganz bestimmt nicht darauf vertraute, dass sie die beiden Anderen verschonte wenn er bei ihrem Spielchen mitmachte. Er entfernte sich ein Stück weit von dem blonden Biest, immer noch zwischen ihr und den anderen Beiden stehend. Eunice und Dorothy spürten das an der Sache etwas faul war. Natürlich. Sie sahen die falsche Schlange hinter dem süßen Lächeln der Elfe. Die Stimmen der bedienen Mädchen waren unsicher, zitternd und doch bemühte besonders Dorothy sich der Anderen entgegen zu stellen. Ein Lächeln stahl sich auf die Lippen des Braunhaarigen als Dorothy selbst in dieser Situation noch höflich blieb, zugleich lies er Greta aber keine Sekunde lang aus den Augen, denn Eric vermutete bereits, dass es ihr nicht gefallen würde, dass sich die Situation in diese Richtung verändert hatte...

  • [Margaret] vor der Kapelle

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    Mit jedem Wort, dass aus Erics Mund ertönte fühlte Margaret das Blut förmlich in sich aufkochen. Warum sie sich mit dem ganzen Stress so auseinander setzte und nicht einfach verschwand, wie es wohl viel typischer für die Elfe wäre, konnte sie sich selber nicht erklären. Ein Teil in ihr würde dem Braunhaarigen am liebsten wieder an den Kragen gehen, sich auf ihn stürzen und auf seine Brust einschlagen, aber der andere Teil wollte einfach nur verschwinden. Dennoch kam es gar nicht in Frage, dass Eric das letzte Wort haben würde, dass würde ihr Stolz niemals zulassen. "Du kannst mir ja auflungern, um mir das Gegenteil zu beweisen. Du scheinst ja nach wie vor gut darin zu sein, mich während meiner eigentlichen Pause von der Seite anzumachen, meinst du nicht?" Deutlich versuchte sie ihrem Gegenüber zu verstehen zu geben, dass es immerhin nicht ihre Idee war, ein Gespräch zu führen. Da beide Parteien jedoch wirklich dickköpfig zu sein schienen, machte es fast den Eindruck, als würde das scheinbar ewige Hin und Her kein Ende nehmen würde, bevor nicht irgendeiner zuschlug. Anhand des Tonfalles des Braunhaarigen und seiner Gestik konnte sie erkennen, dass er sich auf eine gewisse Art ihr überlegen fühlte. Natürlich bemerkte die Blondine, die beobachtenden Blicke Erics und wie er sie zu lesen versuchte, das eigene Temperament der Elfe machte ihm diese Aufgabe nur noch leichter und stellte ihr selber ein Bein. Die Jägerin konnte es nicht riskieren, weitere Informationen, weder zu ihr, noch zu ihrem Umfeld preis zu geben. Vorsichtig atmete sie also tief ein und versuchte ihren eigenen Puls wieder zu regulieren, bevor sie ihm wirklich an die Gurgel ging. "Von irgendwem muss man das Verhalten gelernt haben." Wenn du bloß meine Schwester kennen würdest. In den Augen der Elfe war Daria das einzige Wesen auf dieser Welt, dass wirklich rein war. Eine gute Seele, die nicht zu zerstören schien. Das komplette Gegenteil von ihr selber. Vielleicht war auch das der Grund, warum Margaret ihre jüngere Schwester so liebte? Immerhin schien sie alles Gute in der Welt zu verkörpern. Alles, was Margaret über die ganzen Jahre so vergeblich zu suchen versuchte und nie finden konnte, befand sich eigentlich schon immer in ihrer Schwester. Es war bewundernswert, dass Daria ihre Gutmütigkeit nie zu verlieren schien, nicht mal mit dem Hintergrundwissen, was die Menschen den Elfen über Jahrzehnte antaten, oder was einige hinter versteckten Türen taten. Eric wusste nichts. Wie konnte er auch verstehen, welche Bürden Margaret mit sich rumschleppte? Keiner tat es, keiner war in ihrer Haut und keiner hat das gesehen oder erlebt, was sie hat. Ihr eigenes Wohlbefinden war der Elfe immer am wichtigsten und durch wenig Empathie schien es auch sehr fern an die Vergangenheit und Hintergründe Anderer zu denken. Mitgefühl, so wie es die Jägerin Wohl oder Übel lernen musste, hat in dieser Welt keinen Platz mehr. Nicht, wenn man überleben möchte. Mit einer schnellen Reaktion ihrer Augen wendete sie sich bei den Worten des Braunhaariges zu. Seine Annahmen häuften sich mit der Zunahme ihres Gespräches immer mehr und so langsam verlor Margaret die Geduld, um sich weiterhin in der Nähe stinkender Menschen aufzuhalten. "Verbittert sind sie nur, wenn du sie dir in deinem Kopf so ausmalst." Weiterhin bemüht ihren ruhigen Tonfall zu behalten sprach sie nur in knappen Worten zu ihm. Wenn sie nur Kontra gibt, konnte er sich schlecht weiterhin etwas ausmalen. "Wieso sollte ich einsam sein? Ich habe alles was ich brauche zum überleben. Mehr als genug sogar." Trotz größter Mühen, konnte die Elfe gelegentliches Eigenlob nicht ablegen. "In diesen Zeiten ist man alleine besser aufgehoben und das solltest du wissen." Kurz fiel ihr Blick über die beiden Mädchen die weiterhin auf der selben Stelle standen und wie kleine Schulmädchen wirkten. "Wer nicht stark genug ist, überlebt nicht, dass sollte ich dir nicht erklären müssen." Bei den nächsten Worten dämmte sie ihren eigenen Lautstärkepegel etwas, damit die jungen Mädchen nicht unbedingt gleich in Tränen ausbrachen. "Und wenn du glaubst, dass die beiden bei dem nächsten Krieg überhaupt eine Chance haben, dann liegst du mehr als falsch. Vielleicht ist verblendet dein Heldentraum manchmal deine Sicht, aber du wirst nicht die ganze Welt beschützen können. Nicht mal die beiden, wenn es darauf ankommt. Das wette ich mit dir. Daher liegt es doch nahe, sich gar nicht erst in Beziehungen zu begeben. Wer niemanden hat, kann niemanden verlieren. Das hat nichts mit Einsamkeit zu tun, sondern einem gesunden Sinn für Selbstschutz. Vielleicht solltest du dir das mal durch den Kopf gehen lassen, falls bei dir überhaupt nicht was ankommt. Ich mag zwar blond sein, aber naiv bin ich im Gegensatz zu diesen Landpomeranzen nicht." Ganz überrascht von sich selber musste die Elfe innehalten. Sie konnte sich nicht daran erinnern, was sie das letzte Mal so viel geredet hatte, geschweige denn überhaupt etwas was man als Rat bezeichnen könnte ausgesprochen hatte, für irgendjemanden, als ihre Schwester. Gott sie Dank brachten sie die beiden Ulknudeln wieder zurück zur Realität und sie musste Eric kurz mustern. Das bewegte sich in gar keine gute Richtung, gerade für sie selber nicht. "Immerhin bist du heil auf und so schlimm kann die Entführung nicht gewesen sein, du schienst mich ja so sehr zu vermissen, dass du dem Drang nicht widerstehen konntest, mich anzusprechen." Ganz provokant ignorierte sie das Abwenden von Eric durch das Zurückstreichen ihrer Hand und näherte sich ihm mit ein paar graziösen Bewegungen. Das Dorothy sie darum bat, die anwesenden Parteien einfach zu ruhe zu lassen, bestätigte sie nur in ihrem Verhalten und so begann sich ein leichtes Schmunzeln auf den Lippen der Elfe zu zieren. "Und wenn ich nun gehe, werdet ihr alle mich in Ruhe lassen?" Prüfend blickte sie noch einmal alle Anwesenden an, während sie eine Hand, nun sehr sanft und vorsichtig auf die Schulter von Eric legte, um zu verdeutlichen, dass sie bloß kein böses Blut hervorrufen würde. Wer wäre sie denn bloß, solch armen Kreaturen etwas an zu tun?

  • Eunice, Dorothy, Eric und die Mobberin vor der Kapelle


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    Dorothy bekräftigte Eunice's Vermutung, dass mit der blonden Elfe irgendetwas nicht in Ordnung war. Und vor allem, dass man wohl keinem einzigen Wort, dass über ihre Lippen kam trauen sollte. Während sich das Mädchen mit der Kapuze mehr traute, als Eunice ihr jemals zu gestanden hätte, stand sie selber ein wenig verloren da. Sie war keine Kämpferin, weder physisch noch psychisch. Ihr hatte schon immer ein wenig die Schlagfertigkeit gefehlt, die ihr wohl jetzt ein wenig geholfen hätte. Aber so stand sie neben Dorothy und blickte abwechselnd von Eric auf die anderen zwei Damen in der Runde. Sie konnte nicht wirklich verstehen, was die Elfe von sich gab. Sie schien absichtlich nur zu Eric zu sprechen, was Eunice nicht wirklich verunsicherte, sondern viel mehr ärgerte. Wieso wurden sie so außen vorgelassen? Ja, Dorothy und sie waren in diesem Konflikt wohl die Schwächsten, aber es war doch ziemlich unverschämt, dass man sie so gar nicht wahrnahm. Die letzte Frage hörte Eunice jedoch klar und deutlich und sie war sofort darum bemüht, eine Antwort zu geben: "Wieso sollten wir dich nicht in Ruhe lassen?", fragte sie verständnislos zurück. Klar, Eric war nach draußen gegangen, um mit ihr zu sprechen. Aber sie war sich eigentlich ziemlich sicher, dass von ihrer Gruppe niemand vorhatte das Mädchen weiter zu belästigen. So lange diese wirklich bei ihrem Wort blieb und von Dannen zog.

  • 1951-dorothy2-pngDorothy, Eunice, Eric & Margaret | vor der Kapelle


    Ein seltsames Kribbeln breitete sich im Körper der jungen Frau aus, Dorothy konnte es nicht zuordnen, war es gut oder schlecht, doch zusammen mit dem Zittern ihrer Gliedmaßen, war es ein vollkommen komisches Gefühl sodass sie ihren flauschigen Stofffreund näher an ihre stark klopfende Brust drückte. Das Mädchen hatte Angst, gar keine Frage, diese Elfe war zu allem fähig und das hatte sie selbst mit eigenen Augen gesehen. Doch hatte sie nicht in erster Linie Angst um sich selbst, dafür hatte sie zu wenig Selbstvertrauen, dafür hielt sie zu wenig von sich selbst als Person und fühlte sich zu unbedeutend, doch die Angst um Eric, Eunice und ihren besten Freund war stärker und sicher würde sie es diesesmal nicht soweit kommen lassen, dass dieser grauenvolle Mensch ihren Freunden etwas an tat! Dass sie nicht jedes Wort mithören konnte, missfiel der Heilerin sehr. Nicht etwa weil sie überaus neugierig war und alles wissen musste, aber sie wollte nicht dass diese böse Person gemein zu Eric war und ihm irgendetwas Schlimmes erzählte. Vielleicht sogar von ihr? Weil sie sich irgendwelche Unwahrheiten ausdachte um einen Keil zwischen alle zu treiben? Natürlich würde Dorothy ihr das zu trauen, doch weniger glaubte sie daran dass der junge Kerl sich auf diese Art etwas einreden ließ. Dass eben jener sich ihnen näherte und die dritte Dame fast links liegen ließ, zauberte ihr für einen kurzen Augenblick ein Lächeln auf die Lippen und ihre roten Augen wanderten hinüber zu Eunice, die über die angespannte Situation ebenso wenig amüsiert schien. Etwas anderes wäre ja auch einfach ein Unding. Das Fräulein nickte als ihre neue Freundin ein paar Worte verlor. „W-was für einen.. Grund hätten wir s-schon, dich besuchen zu wollen.“, stimmte sie in die Frage ein und schüttelte abweisend den Kopf. Niemand hatte Interesse Bekanntschaft oder gar Freundschaft mit dieser Elfin zu schließen, zumindest nicht sie selbst. Doch fühlte Dorothy ein schlechtes Gewissen in sich, vielleicht verurteilte sie die junge Frau auch einfach. Vielleicht gab es Gründe warum sie so handelte aber erklärten diese ein solches Verhalten und machten es dadurch wieder gut? „Du hast diesen.. Streit d-doch begonnen und si-sicher wollte Eric das einfach nur klären. Sein.. sein gutes Recht!“ Was genau Erics Absichten waren, konnte die Tochter des Priesters natürlich nicht wissen. Wahrscheinlich sollte sie sich da auch gar nicht einmischen und als sie die zierliche und doch grobe Hand der Blonden auf seiner Schulter entdeckte, zuckte sie im ersten Moment zusammen, dann fühlte sie sich plötzlich voller Energie, die Angst dass sich die Geschichte vom See wiederholte, drang Dorothy dazu ihren Arm auszustrecken und die Hand an seiner Schulter wegzuschlagen. Ein undefinierbares Funkeln lag in dem Rot ihrer Augen als sie anschließend in Gretas Augen blickte. Gefühlt eine halbe Ewigkeit später realisierte das junge Ding, was sie eigentlich getan hatte, und wich zurück, hielt ihre Hand vor ihren Mund und musste mit den Tränen kämpfen. „I-ich..“ Ihr fehlten schlichtweg die Worte, war sie dieses Verhalten von sich nicht gewohnt und so war es ihr furchtbar unangenehm. Aber ein bisschen Stolz auf sich selbst war sie, das hatte sie nur für Eric getan damit er nicht noch einmal verletzt wurde, jede Berührung der Schlägerfrau war gefährlich! Nach einem letzten wirren Blick zu allen Anwesenden, ließ Doro ihren Kopf hängen, die Kapuze fiel ihr dabei tief ins gerötete Gesicht.

  • [Vor der Kapelle] Eric und seine Girls



    Ihre Aussage war nicht ernst gemeint. Sie wollte wohl nur das letzte Wort haben. Es hatte keinen Sinn Jemanden etwas zu beweisen wenn derjenige ohnehin nicht bereit dazu war. Es war für sie ein Scherz. Wahrscheinlich war alles für sie ein schlechter Scherz und seine Worte prallten an ihr ab wie an einer Felswand. Eine Felswand, die sie sich selbst erbaut hatte aus welchem Grund auch immer. Es war nicht leicht mit ihr zu reden. Sie schien so leicht reizbar wie ein hoch entzündlicher Zaubertrank. Ein einziger Funke konnte eine Explosion hervorrufen. Unberechenbar. Ein Eigenschaftswort welches wie die Faust aufs Auge zu der Blonden zu passen schien. Im Grunde tat man ihr Unrecht sie als schlechte Person abzustempeln, oder? War Jemand überhaupt jemals böse oder lediglich das Produkt der erlebten Dinge? War jede Tat zu rechtfertigen? Die Antwort vermochte Eric nicht zu finden. Dazu kannte er die Elfe zu wenig. Eigentlich kannte er sie gar nichts. All das waren nur Hypothesen, die eventuell ihren Hang zur Gewalt rechtfertigten. Aber warum versuchte er überhaupt eine Rechtfertigung für ihre Taten zu finden? Vielleicht aus egoistischen Gründen. Vielleicht gab es Dinge in der Vergangenheit, die auch er nicht richtig gemacht hatte und die er versuchte auf diese Weise gerade zu biegen. Es gab keine richtige Antwort und so erwiderte Eric erst gar nichts auf ihre Frage, die Greta wahrscheinlich ohnehin nur gestellt hatte um das letzte Wort zu haben. Vielleicht war sie auch einfach eine verlorene Seele, die es nicht mehr auf den rechten Weg schaffte. Wer war er schon zu glauben, dass es möglich war ihr zu helfen. Die Blonde schien aufgewühlt, regelrecht wütend und doch versuchte sie es anscheinend in Zaum zu halten im Vergleich zu ihrer ersten Begegnung. Es war dem jungen Mann nach wie vor ein Rätsel, was genau er getan hatte um die Wut der Elfe auf sich zu ziehen. Ihre Worte klangen emotionslos und unbeeindruckt als würde sie über Nichtigkeiten sprechen. "Alles was du brauchst zum Überleben..." wiederholte Eric die Worte der Elfe. "Ist das alles? Dein einziges Ziel ist es zu überleben?" Wie bittersüß. Natürlich wollten sie alle überleben aber was war das für ein Leben? Reichte ihr Wasser und Brot sowie Luft zum Atmen? Damit konnte sie überleben aber war es ein erstrebenswertes Leben? Zum Leben gehörten Freunde, Liebe und Spaß dazu. Gleichermaßen wie Brot. Auch wenn er sich nicht mehr daran erinnerte wer er in der Vergangenheit war, was für ein Mensch er war, so war sich Eric sicher, dass er auch damals danach gestrebt hatte. Ihre Stimme wurde leiser. Die nächsten Worte galten nur ihm. Sie waren gegen die beiden Mädchen gerichtet, wirkten kalt und feindselig aber wie feindselig konnte die Person, die diese Worte aussprach wirklich sein, wenn sie extra leise sprach damit die Betroffenen ihre Worte nicht hörten? Ein leichtes Lächeln umspielte die Lippen des Jägers als Greta zu Ende gesprochen hatte. Vielleicht war das ihre Meinung aber sie entsprach ganz und gar nicht der von Eric. Auch er antwortete in einer Lautstärke, dass es nur für die Ohren der Blonden bestimmt war. "Alleine ist man schwach. Wenn jeder zusammenarbeitet kann man die Schwächen jedes Einzelnen ausgleichen. Jeder hat seine eigenen Stärken, die hilfreich sein können..." Er sah in die Richtung von Dorothy und ihrer Freundin. Sie mochten vielleicht körperlich nicht stark sein aber sie hatten Fähigkeiten, die einen anderen Menschen ergänzten. "Dann hast du eigentlich nur Angst Jemanden zu verlieren? Sich deshalb nicht auf einen Anderen einzulassen ist irgendwie... feige. " Wahrscheinlich provozierten seine Worte die der Elfe aber sie war sich der eigentlichen Bedeutung ihrer Worte offensichtlich nicht bewusst. Den Abstand zwischen sich und der Elfe verringerte diese mit einer regelrecht graziösen Bewegung wieder. Ihre Hand lag sanft auf seiner Schulter und doch hatte diese simple Geste etwas Bedrohliches. Ihre Frage war vielleicht berechtigt. Er hätte sie auch in Ruhe lassen können aber hatte sich dagegen entschieden. Aber war es nicht ein menschliches Bedürfnis Frieden zu schließen? War es nur das? Die Stimme von Dorothys Freundin drang an das Ohr des jungen Mannes. Mit einem fast schon herausfordernden Lächeln über seine Schulter sah er der Elfe direkt in die Augen. "Ja, warum sollten wir? Außer du willst vielleicht gar nicht in Ruhe gelassen werden...?" Er spielte mit dem Feuer. Provozierte vielleicht in einem Maße, das nicht angebracht war aber was wusste er schon vom Streit schlichten? Auch Dorothy meldete sich wieder zu Wort, Ihre Stimme zitterte. Bestimmt hatte sie Angst. Schließlich musste sie damals am See alles mit an sehen aber auch wenn es sie Kraft zu kosten schien, erhob sie ihre liebliche Stimme und kämpfte. Nein, Greta, dieses Mädchen war alles andere als hilflos. Die Mundwinkel des Jägers hoben sich ein Stück. Plötzlich, ehe sich Eric versah, näherte Dorothy sich ihm - nein vielmehr sie näherte sich Greta. Es geschah so schnell, dass der Dunkelhaarige erst im nachhinein begriff was gerade geschehen war. Irritiert und zugleich ein bisschen stolz musterte der junge Mann die Kapuzenträgerin. Wo hatte sie all ihren Mut her? Sie schien ihre eigene Tat nicht zu begreifen. Unweigerlich schob Eric sich zwischen sie und die Elfe. Es war schließlich kein Geheimnis, dass die Elfe vor Handgreiflichkeiten nicht zurückschreckte und das würde er in Hinblick auf die beiden anderen Mädchen nicht zulassen. Eine Hand legte sich auf den Kopf der Kapuzenträgerin. Ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen als er in ihre Richtung blickte. "Danke..." Sein Blick richtete sich schließlich wieder auf die Elfe, welche fast ein wenig perplex schien. Offenbar hatte sie diese Entwicklung der Geschichte nicht vorhergesehen. "Vielleicht solltest du einfach gehen..." Er sah ihr ins Gesicht. Seine Körperhaltung war angespannt, auf einen Angriff vorbereitet. Sie würde sich nicht einfach zurückziehen. Das wäre untypisch für die Elfe. Zugleich hatte er auch Eunice im Blick, die etwas abseits stand. Er wollte auf jede Tat vorbereitet sein. Doch war dies überhaupt möglich? Die Elfe war schließlich unberechenbar...

  • [Margaret] vor der Kapelle bei Erics Harem

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    Zum ersten Mal überkam die Blondine ein gewisses Gefühl von Unbehagen. In der Luft lag Stille, nicht nur von den beiden Mädchen, die bis auf einen kleinen Pieps, der einer Maus ähnelte, die kurz davor war um Gnade zu schreien, bevor man sie zertreten würde, sondern auch von Seiten Erics. Auch wenn es der Elfe bereits einmal gelungen war, den Blonden zu überwältigen – wenn auch nicht mit sonderlich fairen Methoden -, konnte sie sich trotzdem nicht auf ihrem Ruhm ausruhen. Gerade deshalb nicht, da sie ihm anscheinend nicht genug auf den Kopf geschlagen hatte, dass er jegliche Erinnerung an sie verlor. Es wäre doch deutlich einfacher für beide Parteien gewesen, wenn sich Eric einfach nicht mehr an den Vorfall gewöhnen würde. Die ganze Diskussion und das elendige Hin und Her. Spätestens bei dem offenbar neu aufgebrachten Mut der beiden Dorfstoffel hätte sie sich am liebsten einen Finger in den Hals gesteckt. Dementsprechend fiel auch ihre Antwort aus, als sie sich beiden Mädchen wieder zuwendete. „Ihr preist das Freisein doch immer so wunderbar an.“ Nicht, dass ihr Menschen eine Ahnung davon hättet, wie es denn mal ist, nicht frei zu sein und von einer anderen Rasse versklavt zu werden. „Dann lasst mich doch so frei in meiner Entscheidung sein, dieses Gespräch zu Ende zu führen.“ Ganz überrascht von ihrer viel zu freundlichen Art hielt sie kurz inne. Was war denn bloß los mit ihr? Ob es wohl an Eric lag, dass sie sich nicht gleich auf die beiden Mädchen stürmte und ihnen allesamt die Augen auskratzte und am besten auch gleich die Stimmbänder mit, damit man die ächzenden Stimmen gar nicht mehr hören musste. Undenkbar. Margaret schmiedete sich aus allem immer nur ihren eigenen Profit. Ob dabei Leute auf der Strecke bleiben oder nicht, war ihr egal, hauptsache sie würde am Ende genau das bekommen, was sie von Anfang an wollte. Offensichtlich musste Eric eine gewisse Rolle spielen, dass sie bisher noch nicht ihr Interesse an ihm verloren hat. Ob es vielleicht ein dicker Geldbeutel ist oder eventuell oder nur der Adrenalinstoß, den die Elfe damals erhielt, als sie den jungen Mann verschleppte. Beide Szenarien nochmal durchzuspielen klang für die Blondine durchaus lukrativ. „Das ist mehr als genug. Ich halte nichts von Oberflächlichkeiten. Vielleicht wirst du irgendwann auch mal schlau daraus und lernst, wer am wichtigsten ist zu beschützen.“ Margarets Mentalität war eindeutig. Entweder ich lebe und kann die eine wichtige Person in meinem Leben beschützen oder ich sterbe und dann war all dies für nichts. Das gerade Menschen nicht immer die beste Lebenserwartung hatten, war ihr bewusst. Umso mehr war es für sie unverständlich, wie sie sich so wenig um sich selber kümmern konnten. Was blieb denn am Ende übrig? Die Liebsten sterben oder sie gehen von alleine weg und alles was man hat ist man selber. Das eigene Kapital bestehend aus sich und niemand anderem sonst. „Ich ringe alle Stärken mit, die jemand brauchen könnte.“ Ihre Antworten wurden viele knapp und kühl. Wieso fühlte sie sich ihm gegenüber in irgendeiner Art und Weise verantwortlich ihm zu antworten? Es hatte ihn nichts anzugehen, was ihre Hintergründe waren, sich niemandem anzuvertrauen. Weder ihm, noch seinem hinten anstehenden Harem sollte überhaupt jemals so viel von ihr gehört haben. Ein scharfer Blick galt dem jungen Mann bei seinem nächsten Kommentar. Wer war er sie als feige zu beschimpfen?! Er hatte doch keine Ahnung, was Feigheit wirklich bedeutete. In ihrem unterdrückten Ärger hatte sie schon beinahe den Fettbauch und das Mäuschen vergessen. „Ich brauche keine Angst haben jemanden zu verlieren. Menschen kommen und sie gehen. Die Schwächeren wohl schneller als die Stärkeren.“, dabei schielte sie nur kurz zu den Mädchen rüber. „Natürliche Selektion nennt man sowas, das hat überhaupt nichts mit Feigheit zu tun.“ Nachdem sie zu Ende gesprochen hatte, knirschte sie leicht mit den Zähnen und presste ihre Nägel in die Handinnenfläche, da sie dies als einziges Ventil sah, ihre Wut auszulassen, ohne gleich für einen Wahnsinns aufstand zu sorgen. Das Eric gerade Öl ins Feuer kippte schien ihm durchaus bewusst. Auch er schien im Zwiespalt zu sein. Auf der einen Seite hasste er die Elfe für ihre Taten, auf der anderen Seite konnte er sich nicht von ihr abwenden, trotz der Tatsache, dass seine Begleiterinnen ganz offenbar seiner Meinung nach Schutz brauchten. „Dreh den Spieß nicht um, hier geht es um dich und warum du alleine aus eigenständiger Kraft dich nicht von mir abwenden kannst.“ Die Schritte und zarte Stimme des Menschenweibes waren nicht zu überhören. Mit einer schnellen Bewegung drehte sie ihren Kopf zu Dorothy, mit starrem Blick und beinahe schon aufstehenden Haaren machte sie ihr sehr deutlich, dass es eine Grenze gab, die sie besser nicht überschreiten sollte, wenn ihr ihr schönes Gesicht etwas wert war. Zusätzlich zu der bereits angestauten Wut kam Eric auch noch der grandiose Vorschlag, dass sich Margaret einfach aus der Situation entziehen sollte. Welch Wunder, welch Wunder. Zum ersten Mal schien der Blonde von sich aus sich zurückziehen zu wollen, aber das sollte er sich schon lange abgeschmiert haben. Nachdem Eric das Feuer in ihr so zum Kochen brachte dachte er doch wohl nicht, dass sie ihn so einfach gehen lassen würde? Er ist wirklich dümmer als gedacht. „Fein. Ich werde gehen, aber erst klären wir die Dinge auf und das auf meine Art. Ich lasse weder dich, noch irgendwen anders so prompt vor mir stehen und mir Halbwahrheiten an den Kopf schmeißen. Oder bist du dazu … wie waren deine Worte noch gleich? Ach ja! Zu feige.“ Durchaus provokant und mit starrem Blick war sie vollkommen auf Eric fokussiert. Nichts desto Trotz, wäre es für die beiden Dorftrottel nicht ratsam, sich ihr auch nur einen weiteren Zentimeter zu nähern, ohne, dass sie ihnen alle Haare vom Kopf riss.

  • Eunice and the Gang


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    Eunice‘ Frage wurde von Dorothy bestätigt, was dem rundlichen Mädchen Aufwind verlieh. Zudem ergänzte ihre neue Freundin noch, dass es ja eben die Blonde war, die diesen Disput heraufbeschworen hatte. Es war in der Welt der harmoniebedürftigen Eunice einfach unverständlich, wieso man von sich selbst aus so feindselig war. Was brachte es einen, ständig mit anderen Personen anzuecken? Und dass nur, um dann irgendwie verärgert zu sein, weil die anderen Personen darauf reagierten. Es war schön zu wissen, dass sich alle einig waren, was die Elfin anbelangte. Und auch wenn Eunice im Grunde eine absolute geduldige Person war und man sie so schnell nicht aus der Ruhe bringen konnte, merkte sie, wie sie langsam wirklich sauer wurde. Wieso belästigte diese gemeine Person sie noch immer?

    Was dann passierte, war so unvorstellbar, dass Eunice gar nicht mal richtig darauf reagieren konnte. Dorothy, die süße Kapuzenträgerin mit einem Plüschtier in den Armen, näherte sich den anderen Zwei und schlug die Hand der blonden weg. Diese Handgreiflichkeit hätte Eunice ihr niemals zugetraut, auch wenn es so wirkte als wäre die Grünhaarige selber von sich überrascht. Mit offenem Mund stand das Mädchen mit den Zöpfen da und fürchtete die Reaktion der feindseligen Frau. Die Frau war ja offensichtlich wahnsinnig, also wie würde sie sich nun gleich an Dorothy rächen? Eunice wollte ja am liebsten sich schützend vor ihrer neuen Freundin hinstellen, aber ihre Beine versagten ihr den Dienst. Glücklicherweise war noch Eric da, der sofort reagierte und sich vor Dorothy stellte. Eunice kannte ihn zwar nicht, aber gerade konnte sie nur daran denken, dass er definitiv einer von den Guten war. Interessanterweise schien die Elfe keine Vergeltung für den Stoß ausüben zu wollen, sondern war weiterhin auf Eric fokussiert. Eunice überlegte schon für einen kurzen Moment, ob ihr vielleicht der Braunhaarige gefiel. Wie sagte man so schön? Was sich liebt, das neckt sich. Nur, dass die Blonde das mit dem Necken ein wenig übertrieb…Doch durch die Ablenkung schaffte Eunice es endlich ein paar Schritte auf die restlichen Personen zuzugehen und stellte sich neben Dorothy hin. Sie fasste ihr sanft an den Arm, während sie sie voller Sorge musterte. „Ist alles okay bei dir?“

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