Dorothy & Eunice | in der Kapelle
Dorothy zitterte am ganzen Körper. Warum war diese böse Elfe hier? An einem so heiligen Ort hatte eine solche Person nichts verloren. Oder wollte sie ihre Sünden reinwaschen und um eine Entschuldigung bitten? In diesem Fall wäre sie doch aber direkt in das prächtige Gotteshaus spaziert und hätte sich nicht draußen aufgehalten, irgendwas in sich gestopft und die Zeit verstreichen lassen. Ob sie etwas plante? Dorothy versank in Gedanken, nichts Neues für die junge Dame und doch war es gerade ein völlig unpassender Moment. Die bestimmte Berührung des Mannes, der sie am Handgelenk sanft von sich drückte und damit weiter in die Kapelle hinein und weg von der Tür, weckte die Heilerin und so hob sie ihr von der Kapuze bedecktes Gesicht. Da Eric um ein gutes Stück größer war, rutschte der Stoff aus ihrem Gesicht und die Angsterfüllten Augen blickten direkt in die braunen Rehaugen. Vielleicht gingen ihre Emotionen gerade mit ihr durch, es handelte sich lediglich um eine normale Frau, die damals am See einen stattlichen Mann zusammen geschlagen, verschleppt und zuvor ihr gegenüber noch eine grausame Drohung ausgesprochen hatte.. nein, je länger Doro darüber nachdachte, desto mehr bestätigte sich ihr mulmiges Gefühl. „E-eric, nein.. nicht.. s-sie soll dir nicht wieder weh tun!“ Doch ihre zitternden Worte hörte der ältere Kerl nicht mehr, so war er nach draußen verschwunden und hatte die Tür hinter sich geschlossen. Mit der Bitte, dass die jungen Frauen auf keinen Fall die Kapelle verlassen sollten. Dorothy blieb einige Sekunden wie versteinert stehen, ihre blasse Hand wanderte langsam und irgendwie von selbst zum Türgriff, doch als sie die liebliche und auch besorgte Stimme des rundlichen Mädchens hörte, hielt die Tochter des Priesters inne. „Da draußen, da ist ein böses.. Mädchen. Sie hat Eric angegriffen.. ganz.. einfach so! Ich will nicht, dass sie ihm nochmal.. etwas antut oder.. schlimmer?“, erklärte sie und versuchte dabei so ruhig wie möglich zu bleiben, was ihr wirklich schwer fiel. Sie hatte sich halb zu Eunice gedreht. „Wir.. wir müssen ihm doch helfen.. oder nicht? Ich meine..“