Die Kapelle


  • Mit vor Schock geweiteten Augen lauschte Dorothy den Worten des Halbmenschen. „Dunkle Magie…?“, hauchte sie ungläubig. Die ängstliche Frau hatte schon vermutet, dass es hier nicht mit rechten Dingen zuging, aber ganz so extrem hatte sie es sich nicht vorgestellt. Noch viel mehr schockierten sie allerdings die Worte, die Zaid danach sprach. Sie konnte es einfach nicht glauben. Cammy sollte wieder leben? Ihre Schwester, deren Begräbnis sie apathisch beigewohnt hatte und deren Grab sie fast täglich besuchte. Mit ihr gesprochen hatte. Um sie trauerte, jeden Tag, als wäre es gerade passiert und deren Tod ein so großes Loch in ihrem sensiblen Herz hinterlassen hatte, dass sie gar nicht mehr wusste wie sie ihr Leben wieder so fortführen sollte wie sie es gewohnt war und sich deshalb, ohne die Anwesenheit Zaids‘, in der Kapelle verschanzt hatte…sie sollte wieder da sein? Der Schock saß tief in den Gliedern der Priestertochter. „W-was? A-aber wie…w-wie ist das m-m-möglich?“ Sie fühlte wie ihr etwas schwindlig wurde. Mit solch überwältigenden Nachrichten war Dorothy noch nie gut umgegangen. Meist neigte sie auch zu Panikattacken. Doch langsam wurde die Erschütterung von etwas Anderen ersetzt. Hoffnung. Das hielt die Heilerin davon ab, sich von ihren Emotionen völlig überwältigen zu lassen. Dorothy schien nicht die Einzige zu sein, der diese Nachrichten nah gehen zu schien. Auch Lily dachte sofort an jemanden, den sie verloren hatte. „Ja…ja d-das würde ich…g-gerne.“, stimmte sie ihr also sofort zu. Sie musste einfach nachschauen! Es waren nicht alle Gräber verunstaltet gewesen, aber Dorothy konnte sich nicht daran erinnern, ob Cammy’s Grab darunter war oder nicht. Sie musste einfach nachschauen! Aber ihr war auch nicht der erste und durchdringende Blick Zaid’s entgangen. Sie hatte in den Jahren gelernt, seine Mimik zu deuten und er schien nicht allzu begeistert von dem Plan zu sein. Oder generell von der Aussicht, dass ihrer alten Freunde, und ihre Schwester, wieder zurück sein könnten. Er schien sogar…besorgt zu sein. Das hielt die Frau davon ab, sofort aus der Tür und auf den Friedhof zurück zu stürmen. Die Grünhaarige konnte sich nicht wirklich einen Reim darauf machen. War es nicht eine gute Nachricht? Sie hatte sich schon der Tür genähert, aber nun machte sie wieder ein paar Schritte auf den Blonden zu. „W-was ist los? Du…du freust dich nicht… Warum?“, fragte sie zaghaft.

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    Zaid befand sich gerade ziemlich in Gedanken. Es drehte sich alles um die Frage, in welchem Zustand sich die Auferstandenen befinden konnten. Waren sie überhaupt wiederzuerkennen? Immerhin lagen sie Jahre unter der Erde und mussten vom Laufe der Natur längst gezeichnet oder gar aufgelöst sein. Nein, Zaid wollte sich nicht vorstellen wie es Dorothy ergehen würde, wenn ihre halb zersetzte - aber irgendwie doch lebende - Schwester vor ihr steht. Aus diesem Grund freute er sich auch nicht, was seine Freundin (?) auch in ihrer Aufbruchstimmung feststellte. Und Lily schien auch etwas aufgebracht zu sein, jeder hier in diesem Raum hatte einen geliebten Menschen verloren. Betrübten Schrittes näherte er sich Dorothy, legte seine Hände auf ihren Schultern ab und sah ihr mitfühlend, aber dennoch abratend in die Augen. "Ich kann mir nicht vorstellen was du empfinden musst, wenn du von einem wiederbelebten geliebten Familienteil erfährst... Aber denk mal darüber nach. Sollte tatsächlich dunkle Magie im Spiel sein, ist sie womöglich nicht sie selbst. Und wer weiß, ob sie noch so aussehen wird, wie du sie in Erinnerung hattest." Er wollte es der Grünhaarigen auf keinen Fall aus dem Kopf schlagen, nach dem Rechten zu sehen. Vielmehr war es ihm wichtig, dass sie mit einer gewissen Bedachtheit an die Sache ranging. Nach einem kurzen Klopfer auf ihre Schulter wandte der Blonde sich wieder von ihr ab und blickte abwechselnd zwischen Lily und den Begebenheiten hinter dem Fenster umher. Es schien zumindest mittlerweile draußen weniger unheilvoll zu sein. Zaid war auf jeden Fall bereit. "Gut, wir sehen nochmal nach." Seine Sinne waren auf dem Weg geschärft, fast so wie zu der Zeit in den letzten zwei Jahren, wo er tagtäglich ums Überleben kämpfte. Dabei hatte er vor nicht allzu langer Zeit noch völlig konsterniert am Friedhof gestanden und wäre ein leichtes Ziel gewesen.


  • Während sich in Lily bereits die Unruhe in ihrem ganzen Körper breit machte und sich auch in Form von Gänsehaut bemerkbar machte, kamen ihr die Sekunden in denen Dorothy mit Zaid sprach, wie eine nicht ertragbare lange Zeit vor. Was genau die beiden Parteien dabei austauschen zog fast an der rosahaarigen Frau vorbei, denn in diesem Moment hatte sie nicht den Kopf um an irgendwas zu denken, bis auf die Leichen welche sich draußen befanden und ob sie nicht das ein oder andere sehr bekannte Gesicht wieder sehen würde. Es war wohl nicht die schlauste Idee, sich so ungestüm und in solch einem Zustand in dem sich beide Mädchen befanden auf die Gräber loszurennen, auch wenn ein Blick aus dem Fenster der Wirtin verriet, dass es draußen nicht mehr ganz nach einem Weltuntergang aussah, aber dennoch waren Gefahren nicht auszuschließen. Nicht nach alledem was Trampoli passiert war. Der nächste Blick den Lily wieder ihren neuen Bekanntschaften widmete machte ihr nochmal bewusst, dass Dorothy nun jemand an ihrer Seite hatte, der gut auf sie Acht geben würde und den Anschein machte, als würde auch er mehr über das Verschwinden von den liebsten der Grünhaarigen wissen. Um beide nicht weiterhin zu behindern, zwang sie sich ein eher trübes Lächeln auf die Lippen und nutzte die kurze Stille um selber zu Wort zu kommen. "Ich werde vor gehen und unten nach sehen. Falls irgendwas sein sollte, sind wir alle ja nicht weit weg voneinander." Die Frau schloss Gefahren außerhalb der Kapelle nicht aus und da Zaid auf sie den Eindruck machte, als wäre er der einzige der sich wohl einigermaßen verteidigen könnte, wäre es wohl nicht ganz unangebracht wenn man die anderen mithilfe der eignen Stimme auf sich, oder andere aufmerksam machen könnte. Mit den Worten verließ sie das Obergeschoss und machte sich mit immer schneller werdenden Schritten auf den Weg nach unten, durch die Kapelle, über den Friedhof, wo sie ganz genau nach bekannten Namen ausschau hielt und schlängelte sich in kürzester Zeit zum Grab ihrer Eltern durch. In fast perfekt gerade Linie drehte sie sich langsam zum Grab, unwissentlich welcher Anblick sie gleich erwarten sollte. Langsam und vorsichtig hob sie ihren Kopf dann an. Erde ... nur ...Erde. Nicht ganz sicher wie sie auf all das reagieren sollte, ließen ihre Beine nach und es fühlte sich an, als würde jegliche Kraft ihren Muskeln aus den Beinen entschwinden. So fiel sie eher sanft auf die noch nasse Erde auf die Knie und blickte das unversehrte Grab ihrer Eltern an. Zwar war es durchnässt und jegliche Blumen die einmal das Grab beschmückten, waren nun ertränkt, aber die eine Kerze, welche sich in einem kleinen Raum befand, brannte immer noch. Sie sind also nicht zurück. Ganz irritiert blickte sie auf die Namen ihrer Eltern, die genau auf Augenhöhe waren. Ein Gefühlschaos machte sich in in der Wirtin breit, sie wusste nicht mal was sie erwartet hatte zu sehen. Auf der einen Hand, schossen ihre Hoffnungen wieder in die Höhe als sie hörte, dass einigen Toten ein zweites Leben geschenkt wurde, ihre Eltern vielleicht einmal noch wiederzusehen. Sie war noch so jung als sie von ihr gingen und dennoch, hatte sie ihren Tod wohl bis heute nicht ganz verarbeitet. Andererseits wusste sie nicht, ob sie den Anblick von ihren dahingeschiedenen Verwandten ertragen würde. Ganz abgesehen von ihrer jüngeren Schwestern! Violet und Odette, würde es ihnen wirklich gut tun, wenn ihr gewohntes Leben nochmal aus der Bahn geworfen wurde, selbst wenn es einen guten Grund hatte? Alles warf die rosahaarige Frau dermaßen aus der Bahn, dass sie nicht mal wusste was sie gerade eigentlich fühlen sollte. Sie weinte nicht, sie freute sich nicht, alles was man an ihrem Gesichtsausdruck wohl entnehmen könnte, war die pure Verzweiflung.

  • Als Lucas ihm die Hand reichte, erwiderte Kelsey diese Bewegung. Er hatte keine Ahnung wieso - einen Fremden berühren? Ihm Nahe kommen? Niemals! Also.. eigentlich. Aber irgendwie, da hatte der unbekannte Mann es tatsächlich geschafft, ihn so sehr zu verwirren und gleichzeitig auch zu verschrecken, dass er sich nicht anders zu helfen wusste. Wer wusste schon, was der Bemützte hier tun würde, wenn er es nicht tat? Immerhin redete er so unverständliche Dinge! Aber vielleicht war Kelsey auch einfach zu klein und dumm um ihn zu verstehen? Schließlich hatte er auch nicht alles verstanden, was Candy und Marco von ihm gewollt hatten.. Lag es also an ihm und Lucas, wie der Erwachsene sich vorstellte, war gar nicht unheimlich? Aber Erwachsene waren doch allein aus Prinzip böse!! Als der Gottesgläubige nach dem Block fragte, schüttelte der Blonde so intensiv wie es ihm nur möglich war den Kopf. "Nein! Meins. Will nicht.", brachte er heraus und allein die Vorstellung, sein Gegenüber könnte diese Anmerkung ignorieren und trotzdem darin herumkramen, ließ ein paar kleine Tränchen in seinen Augenwinkeln erscheinen. Dabei war nicht mal etwas geheimes oder so darin! Und Kelsey schämte sich auch nicht für seine Bilder, ganz im Gegenteil, er war gut im Zeichnen! Nein wirklich, es war vielleicht das Einzige, was er wirklich außergewöhnlich gut konnte! Aber.. ja, aber was genau war dann so schlimm daran, sie ihm zu zeigen? Kelsey wirkte einen Augenblick lang verdutzt, denn in der Tat hatte er seinen kleinen Kopf mit seinem Verhalten selbst verwirrt und sah den Mann vor ihm sehr misstrauisch an. Er versuchte böse zu funkeln, um Lucas zu warnen, machte dabei allerdings mehr den Eindruck von einem Goldfisch, dem gerade Trockenfutter ins Aquarium geworfen wurde. "Nicht.. klauen.. meins.. ok?", murmelte er dann und löste seinen Griff um den Block ein wenig, sodass Lucas nun eventuell wieder Zugang hätte. War das dumm von ihm gewesen?? Würde der Mann seine Sachen jetzt mitnehmen?!


  • "Ha! Guck mal, der heult gleich!" prustete die Stimme in Lucas los. "Sei still." flüsterte dieser ihr dagegen. Er sah Kelsey sanftmütig an und legte ihm dabei die Hand auf sein Haupt. "Ich würde doch niemals etwas klauen dass dir gehört. Klauen ist ein Sünde mein Bruder." Wie könnte der Junge nur denken dass ein Messdiener der Kirche ihn beklauen würde? Konnte es etwa sein? Nein, das konnte es nicht! Oder doch? Wusste die verlorene Seele vielleicht gar nicht wirklich was ein Messdiener war oder noch schlimmer, was die Kirche war? Diesen Gedanken konnte Lucas nicht auf sich sitzen lassen. So etwas großzügiges, unterstützendes, wunderschönes, haltgebendes und ein unbeschreibbares konnte man doch nicht nicht kennen. "Mein Junge darf ich dich etwas fragen? Weißt du überhaupt wer G-Gott und die Kirche sind?" "Muss man nich kennen den Pappverein." Lucas versuchte sein Lächeln nicht unterbrechen zu lassen.


    ✶★"Eine kleine Überlegung, ein kleiner Gedanke an andere, macht den ganzen Unterschied aus."★✶

    - Winnie Puuh





  • Mit einem verschreckten Ausdruck auf ihrem Gesicht verarbeitete sie die sanften aber eindringlichen Worte ihres Freundes. Zuerst wusste sie nicht, wie sie sie verstehen sollte. Was meinte Zaid damit? Sie war noch immer unfähig klar zu denken, also dauerte es einige Momente bis die Bedeutung des Gesagten zu ihr durchdrangen. Ob sie noch so aussieht wie du sie in Erinnerung hattest… Der Heilerin lief ein kalter Schauer über den Rücken und sie fühlte, wie ihr Magen bei dem, was sein könnte rebellierte. Ihre süße, hübsche kleine Schwester war möglicherweise nun lebendig aber zu welchem Preis? Dorothy spürte, wie ihr bei dem Gedanken erneut die Tränen in die Augen traten aber die presste sie schnell zusammen, sich weigernd ihren Gefühlen erneut zu erliegen. Sie schüttelte etwas verärgert mit sich selbst den Kopf. Immerhin war sie nicht die einzige, die hiervon betroffen war. Bei dem Gedanken richtete sie ihre Aufmerksamkeit schnell auf Lily, oder zumindest versuchte es, denn die Rosahaarige hatte sich offenbar bereits auf den Weg gemacht. Das erfüllte die Grünhaarige mit schlechtem Gewissen. Sie konnte Lily doch nicht alleine einer so belastenden Situation überlassen! Aus diesem Grund war sie auch besonders froh, als Zaid endlich zustimmte, doch nachschauen zu gehen, auch wenn Dorothy ihm noch ansehen konnte, dass er wenig begeistert war.
    Als sich die Zwei auf den Weg machten, hatte die Priestertochter den Drang, den Blonden wieder an der Hand zu nehmen, hielt sich jedoch zurück. Sie hatte vorhin das Gefühl gehabt, dass er nicht allzu erpicht darauf war, was auch immer nun zwischen ihnen war Lily wissen zu lassen.
    Dieses Mal betrat Dorothy den Friedhof mit wesentlich mehr Besorgnis. Zwar hatte sich hier nur kurz zuvor einer der schönsten Momente ihres Lebens ereignet, aber nun hing der Schatten der möglicherweise wieder lebenden Toten darüber. Die ohnehin nicht besonders mutige Heilerin musste sich Schritt für Schritt zwingen, nicht einfach umzukehren und dem entgegenzublicken, was sie erwarten würde. Aber es ging hier um Cammy, sie würde nicht so feige sein und ihre Schwester enttäuschen indem sie weglief, wie sie es immer tat. Der Weg zu dem Grab war vertraut, hatte sie ihn doch hunderte Male beschritten. Doch noch bevor sie einen Blick darauf werfen konnte, fiel ihr Lily ins Auge. Die vorhin noch so gefasst wirkende Frau kniete am Boden, Schultern zitternd und eine hilflose und verzweifelte Aura ging von ihr aus. Zuvor hatte Dorothy trotz ihrer Angst nichts mehr gewollt, als endlich zu erfahren wie es um ihre Schwester stand, jeglicher andere Gedanke aus ihrem Kopf verband. Doch nun lag ihr Fokus auf ihrer Rosahaarigen Bekanntschaft. Zaghaft trat sie ein paar Schritte auf sie heran und nun konnte sie auch einen Blick auf das Grab, vor dem sie zusammengesackt saß werfen. Das ihrer Eltern. Völlig intakt. Der Heilerin zog es schmerzhaft das Herz zusammen. Sie hatte die Hoffung in den Augen von Lily gesehen. Hoffung, die anscheinend völlig missplatziert war. Empathie und ihre natürliche Fürsorglichkeit verleitete die Grünhaarige dazu, den Grund warum sie eigentlich hier war, und auch die Präsenz von Zaid in den Hintergrund zu schieben und entschlossen auf ihre neue Freundin zuzugehen. Wie es Lily früher an diesem Tag bei ihr gemacht hatte, ließ sie sich möglichst leise um die Frau nicht zu erschrecken neben Lily nieder, schlang ihre Arme um ihre Schultern und zog sie an sich. „Es tut mir so leid…“, murmelte Dorothy etwas erstickt. Sie wusste nicht, was sie sonst sagen sollte. Konnte sie überhaupt etwas sagen? Sie wusste nur, dass sie der Frau, die ihr heute zur Seite stand Trost spenden wollte.

    and we're definitely going to hell
    but we'll have all the best stories to tell

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  • [IMG:http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/zaaaaaaaaidmdfhnopdl48bct.pngAus der Entfernung beobachtete Zaid das weitere Geschehen am Friedhof. Zum Einen wollte er sich den bestmöglichen Überblick verschaffen um gegen mögliche Gefahren gut gewappnet zu sein und zum anderen wollte er nicht zu sehr mit den Gefühlen der anderen Beiden konfrontiert werden, sollten sie gleich am Grab ihrer Verwandten die von ihnen ersehnte Feststellung bekommen. Zaid war eben nicht gut im Umgang mit Gefühlen. Schließlich konnte er nicht nachvollziehen wie es sein muss, ein geliebtes Familienmitglied zu verlieren. Er hasste seine Eltern, vor allem seinen Vater und er wusste nicht mal, ob er überhaupt noch lebt geschweige denn wo das Grab seiner Mutter ist. Erwartungsgemäß überwältigten Lily ihre Emotionen, hatte sie schließlich seit seiner Vermutung komplett abwesend und aufgewühlt gewirkt. Aus der Distanz war sich der Blonde nicht ganz sicher, ob ihre Reaktion aus Freude oder Trauer erfolgte. Spätestens als Dorothy sich dazugesellte war die Sache klar. Ihre Familie blieb von der dunkeln Magie verschont. Mitfühlend hockte die Grünhaarige nun neben Lily, Zaid hingegen versuchte mit ernster Miene zu verstehen warum. Wollte sie nicht nach ihrer Schwester sehen? Es war ihm einfach unbegreiflich wie man so etwas wie Hoffnung haben konnte, wenn man nur im entferntesten die dunkle Magie verstand. Sollte eine tote Person wiederbelebt werden, ist diese dann nicht quasi an den Zaubernden gebunden? Oder anders gesagt, sollte eine wiederbelebte Person nicht sterben, passiert mit dem Zaubernden das gleiche? Der Blonde wünschte das niemandem, denn aus seiner Sicht war es besser, mit lange abgeschlossenem weiterzuleben als es wieder unnötig aufzurollen wenn so viele negative Komponenten mit einspielen. Astor... sollte er wirklich dahinter stecken... und sollten wir ihn eines Tages zur Strecke bringen, müssten sie dann nicht alle mit ihm gehen? Ein schlimmer Gedanke, war es doch aller Pflicht, ihn zu beseitigen. So aber sorgte dieser Halunke dafür, dass sich der eine oder andere es vielleicht anders überlegte nur um die wiederbelebten Personen am Leben zu erhalten... Die Aufregung war dem Blonden nun anzusehen und er wollte sich nicht vorstellen was passiert, wäre Dorothy davon betroffen. Wo war also Cammys Grab? Während die anderen beiden noch abseits nebeneinander hockten, klapperte Zaid die Gräber nach einer Cammy ab. Treffer. Das Grab war... leer. Ähnlich wie zuvor Lily sackte nun auch er im Boden zusammen. So ein verdammter Mist! Dieser elende Mistkerl Astor! Als ob Dorothy nicht schon zart besaitet genug wäre, musste dieser Penner ihre Gefühlswelt mit ihrer wiederbelebten Schwester nur weiter durcheinander bringen!? Das würde er ihm abgesehen vom Angriff auf Alvarna niemals verzeihen...

  • [IMG:http://i43.tinypic.com/t5q8fn.png] 


    Die sanften Fußschritte die sich der rosahaarigen Wirtin näherten nahm Lily gar nicht so recht war. Vorsichtshalber wäre es wahrscheinlich die schlauere Entscheidung sich umzudrehen und nachzusehen, wer sich denn dort auf sie zu bewegte, aber im Moment schienen beinahe alle ihre Körperteile wie paralysiert. Erst als sie zwei zierliche Hände auf ihrer Schulter ruhen bemerkte wusste sie, dass es Dorothy sein musste, später auch gefolgt von Zaid. Dennoch blieb ihr Blick starr auf den Buchstaben gerichtet, die den Grabstein seit Jahren schmückte. Was hatte sie sich denn erhofft? Ein fröhliches Familientreffen? Auszuschließen. Die Wirtin konnte schließlich nicht mal mit Sicherheit sagen, ob ihre Eltern die selben waren, die auf sie gut acht gaben als die rosahaarige noch ein kleines Kind war. Schweren Herzens und mit einem tiefen Ausstoßen der Luft aus ihrer Nase versuchte sie sich selber von trüben Gedanken und den Millionen Gefühlen und Gedanken die gerade ihren Kopf durchkreuzten loszureißen ehe sie sich ihrer neuen weiblichen Bekanntschaft zuwendete. "Es ist schon inordnung. Ich weiß nicht was ich mir dabei gedacht habe." Ein eher aufgezwungenes Lächeln zierte Lilys Lippen als sie der Heilerin in die Augen blickte. Ihr Mitgefühl stimmte die Frau zwar in einen etwas erleichterten Zustand, dennoch konnte sie nicht behaupten dass sie eine solche Sachen einfach abwinken konnte. "Du wolltest nach deiner Schwester sehen, habe ich Recht? WIr sollten hier nicht bleiben, hier gibt es nichts zu sehen. Wenn du es mir erlaubst, würde ich dich also gerne begleiten." Das sich Zaid bereits auf den Weg gemacht hatte und eine eher beunruhigende Entdeckung gemacht hatte war Lily im Moment ein sehr ferner Gedanke. Auch wenn sie sich seit einigen Stunden bemühte Dorothy die Angst und das Leiden zu nehmen, so wollte die Wirtin dennoch sicherstellen, dass sich am Grab der Schwester alles noch am rechten Fleck befand. Langsam also erhob sich Lily, ihre Knie und ihr Kleid komplett in dem dreckigen Matsch umhüllt blickte sie auf Dorothy. Das eben noch gezwungene Lächeln formte sich nun allmählich wieder zu einem sanften Lächeln ihrer Art die Lily oft von sich gab. "Zaid scheint schon vorgegangen zu sein, wir sollten ihn nicht warten lassen."

  • (sry für meinen Fail babe, du kannst dich auch gern wegposten wenn du willst, ich hab' dich ja solange warten lassen :c)


    Kelsey war da wirklich an einen komischen Kerl geraten. Der kleine Junge hatte ja schon viele verschiedene Menschen, ja sogar Erwachsene!!, gesehen und getroffen, aber jemanden wie ihn? Das war auch für ihn neu. Auch wenn es ja eigentlich sowieso keinen Unterschied machte, wer da vor ihm stand. Er hätte es so oder so lieber, wenn diese Person es nicht täte. Verwirrt von den Worten des Mannes, der sich aus irgendeinem Grund immer wieder selbst widersprach, blinzelte das Kind mit seinen nassen Äuglein. "Welcher.. Gott?", fragte er vorsichtig, wobei seine Betonung auf dem ersten Wort lag. Immerhin gab es doch so viele!! Und Kelsey glaubte an sie alle! Auch an die von ihnen, die so komische Namen hatten, dass der kleine Mann sie sich einfach noch nicht merken konnte. Also von wem genau sprach der Fremde da? Und was genau meinte er mit Kirche? War das auch einer dieser schwierigen Namen? Oder redete der Hut-Mann über etwas ganz anderes? Es gab so viele komplizierte Fragen, die dem Kind nun im Kopf rumschwirrten, aber was sollte er mit ihnen jetzt nur machen?! Sie laut aussprechen? Lucas etwas fragen? "Uuuuuuh..." Angestrengt dachte er nach. War es überhaupt eine gute Idee noch weiter mit dem Erwachsenen zu reden? Immerhin sprach dieser doch sowieso mehr mit sich selbst, als Kelsey mit ihm! Vielleicht würde er es also gar nicht merken, wenn er jetzt schnell weglaufen und ihn allein lassen würde? Aber wenn doch, dann würde das sicher nicht gut enden..! So schnell war Kelsey doch auch gar nicht.. ".. Kirche?", murmelte er also schlussendlich und schwer vernehmbar zwischen seinen Hamsterbäckchen hervor und hoffte inständig, dass er das Ganze hier überstehen würde, ohne wieder auf den Boden geschubst zu werden oder Ähnliches, so wie Candy es getan hatte. :(


  • Lucas war fassungslos, nein, sogar bestürzt über die Ahnungslosigkeit des Kindes. Hatte ihn Niemand aufgeklärt? Seine Familie, seine Nachbarn oder Freunde? Einfach unfassbar. "Sieh es dir an mein Junge, dass ist sein Königreich, alles was das Licht berührt, hat Gott für uns geschaffen. Der Boden auf dem du gehst und stehst, das Wasser das du trinkst, die Luft die du atmest, das alles hat er dir geschenkt." Fast begann der Blondschopf zu schwärmen. Es war einfach brillant was unser Herr alles für uns getan hatte. Jedoch, nach dem Blick des Jungens zu Urteilen, verstand er die Situation nicht ganz. "Weißt du was mein Kind? Komm am Sonntag um 9 Uhr noch einmal hier her und der Priester wird dir durch den Gottesdienst zeigen was Gott ist." Damit klopfte er ihm auf die Schulter. "Ich muss jetzt wieder weiter, machs gut Kleiner." Er drückte ihm einen Zettel aus seiner Hosentasche mit den Zeiten der Gottesdienste in die Hand und zog weiter.


    ✶★"Eine kleine Überlegung, ein kleiner Gedanke an andere, macht den ganzen Unterschied aus."★✶

    - Winnie Puuh




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  • Dorothy kannte den Schmerz in Lily’s Augen nur zu gut. Hatte sie ihn doch selbst schon mehr als nur einmal erlebt. Die Rosahaarige schien krampfhaft zu versuchen was auch immer sie wegen der Offenbarung, dass ihre Eltern noch genauso tot wie auch zuvor in ihren Gräbern lagen, ruhend und ungestört, fühlte zu verdrängen doch die Heilerin konnte nicht umhin den etwas leeren Blick und verkrampfte Haltung ihrer Freundin zu bemerken. Doch es schien im Moment nicht möglich, der Frau irgendwie zu helfen. Ihre angestrengten Überlegungen wurden abrupt angehalten als die Wirtin ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Grund lenkte, warum sie eigentlich hier war: Cammy. All die Neugier, der Drang unbedingt jetzt herausfinden zu müssen wie es um ihre Schwester stand war verflogen. Vielmehr hatte Lily’s Situation sie daran erinnert was sie erwarten könnte. Sie könnte auf ein leeres Grab stoßen, so wie sie es sich im Stillen erhofft hatte. Oder sie würde auf denselben Anblick wie Lily treffen. Jetzt, wo sie so im Schlamm saß und in Lily’s traurigen Augen blickte fragte sie sich, warum genau sie eigentlich dachte es sei so viel besser, wenn ihre Schwester wieder von den Toten zurückgekehrt wäre. Was es nicht etwas, das sie scheuen sollte? Sprach es nicht gegen alles, woran sie glaubte? Und Zaid hatte so wütend reagiert. Sollte sie ein leeres Grab nicht mehr fürchten als ein ungestörtes? Diese Gedanken schwirrten durch ihren ohnehin schon schmerzenden Kopf, als sie sich langsam vom Boden erhob und sie Arme um sich schlang in einem hoffnungslosen Versuch ihre Gefühlswelt stabil zu halten. Lily schien sich etwas erholt zu haben und ihr sanftes Lächeln schaffte es sogar, die Grünhaarige etwas zu beruhigen. Bei ihrer Erwähnung von Zaid drehte sie den Kopf in Richtung des Blonden, konnte jedoch seine Reaktion nicht erkennen. Furcht vor dem, was vor ihr lag ließ ihren Magen krampfen, aber Dorothy wusste, dass der Zeitpunkt gekommen war die Wahrheit zu erfahren. Zaghaft nickte sie Lily zu und die zwei näherten sich langsam aber bestimmt ihrem Ziel. Das erste, was Dorothy auffiel, war Zaid der auf dem Boden kniete und Flüche von sich stieß. Die Finger der Priestertochter krallten sich in ihre Oberarme. Das kann kein gutes Zeichen sein… Sie musste sich zwingen, weiterzugehen. Und so gerne sie den Moment auch hinausgezögert hätte, schließlich kam der Punkt an dem sie ihren ersten angstvollen Blick auf das Grab warf und ihre gerade eben so mühsam zusammengebaute Gefasstheit in tausend Stücke zerbrach. Ein erstickter Schluchzer entkam ihrer Kehle und bevor sie verstand was geschah, befand sie sich erneut auf den Knien, ihr Gesicht in den Händen vergraben. Sie wusste selbst nicht genau, ob die Laute die sie von sich gab ein Lachen war oder doch eher harsche Schluchzer. Das einzige was sie wusste, was dass ihr Körper taub war, es in ihren Ohren rauschte und das Grab zerwühlt und leer war . Sie bemerkte es selbst nicht einmal, aber zwischen all den Schluchzern und Lachlauten entkam ihrem Mund ein konstanter Strom von „Cammy, Cammy, oh Gott, Cammy…“

  • Kelsey wusste wirklich nicht was er sagen sollte - und das mal ganz davon abgesehen, dass er doch sowieso so gut wie nie mehr als ein paar lose Worte aussprechen mochte. Der Mann vor ihm wurde ihm von Sekunde zu Sekunde unheimlicher. Und die Worte, die dieser sprach halfen nun einmal gar nicht, zumindest, falls sein Plan gewesen war, ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Für einen kleinen Jungen wie ihn, der daran glaubte, dass es ganz viele verschiedene Götter gab, die über Elemente, aber auch einfache Dinge wie die Ernte oder den Himmel herrschten, klang das Ganze wirklich so, als sei Lucas verrückt. Ein verrückter Erwachsener der irgendeiner merkwürdigen und bösen Sekte angehörte, die versuchten die Leute an für ihre bösen Absichten zu gewinnen! Zumindest würde doch Niemand anderes solche Dinge von ich geben, oder? Und dann auch noch behaupten, ein erhabenes Wesen allein hätte all die tollen Sachen, die es hier auf der Welt gab, gemacht..! Dem Waisenkind schauderte es. Die Vorstellung an sich klang nicht einmal falsch oder schlecht! Aber dieser Fremde ließ sie gleich ganz anders wirken. Und so froh, wie in diesem Moment, als der Mann endlich das Weite suchte, war der kleine Blonde schon lange nicht mehr gewesen. Nichts wie weg hier! Sobald er Marco und Candy traf, musste er unbedingt etwas von diesem komischen Kauz erwähnen. Auch wenn er sich sowieso nicht vorstellen konnte, dass einer von Beiden das Gerede des Kerles toll finden würde.. Aber man wusste ja nie!! Kelsey war sich sicher, dass dieser Mann etwas Böses vorhatte, so, wie er sprach und seine Freunde mussten einen Feind ja kennen! Uh.. nur.. wo war er hier nochmal.. Verloren sah der Junge sich um, bevor er wieder dazu aufbrach, in die Stadt zu gelangen und hoffte, nicht wieder einer so ulkigen Person zu begegnen. ~


  • Leises Vogelgezwitscher hallte durch das kleine, schlicht möbelierte Zimmer des Wohnbereiches der Kappelle. Ein kleines Rotkehlchen hatte sich durch das Fenster ins Zimmer verirrt und sang nun freudig sein Lied mit heller lauter Stimme. Unter einer hellen, schneeweißen Decke reckelte sich ein zierliches Mädchen mit abstehenden, helllilanen Zöpfen und strahlend blauen Augen, welche verschlafen an die Decke starrten. Ihrem verwirrten Blick war anzusehen, dass sie nicht wusste, wohher dieses Geräusch kam, welches sie geweckt hatte. Ellie gähnte leise und setzte sich müde auf rieb sich den Schlaf aus den Augen. Sie versuchte es zumindest. Wieder erklang das Zwitschern des Rotkehlchen und Ellie sah zur Seite in Richtung ihres Kleiderschranks, worauf sich das Vögelchen niedergelassen hatte. "Oh nein, was machst du denn hier, kleines Vögelchen?" Fragte die Jungendliche erstajnt und besorgt um das kleine Tierchen und stieg aus dem Bett. Langsam schlich sie auf den Schrank zu und musterte das gefederte Tier aus der Ferne. Es sah wirklich hübsch aus mit seine farbigen Federn, welche sich über die ganze Haut erstreckten. "Ich freue mich ja über deinen Besuch, Herr Vogel, aber hier gehörst du wirklich nicht her." Ellie lächelte das Tierchen an und lief langsam, um den Vogel nicht zu verschrecken, auf das Fenster zu und öffnete es komplett, damit das Rotkehlchen mit Leichtigkeit hinausfliegen konnte. Danach schlich sie sich wieder auf den Schrank zu und hob die Hand mit einem "Kscht." zu dem Vogel hiauf und scheuchte ihn vorsichtig auf, weswegen er seine Flügel ausbreitete und aus dem Fenster flog. Zufrieden lächelnd sah Ellie ihm hinterher und lief zum Fenster, wo sie ihren Kopf auf den verschränkten Armen auf dem Fenster ablegte und nach draußen sah. Die Sonne stand hoch am Himmel und der Himmel war so klar, wie schon lange nicht mehr. Es war wie die Ruhe nach dem Sturm, welchen das Mädchen nicht mitbekommen hatte. Ihre blauuen Augen sahen verträumt auf die weiten Wiesen, welche an die Wand ihres Zimmer grenzten, kleine Blümchen auf dünnen Stängeln reckten sich der Sonne entgegen. Vielleicht sollte sie sich umziehen, denn noch trug Ellie ihr weißes Nachthemd mit einer blauen Schleife unter dem Brustteil. Lächelnd verabschiedete sie sich von der Aussicht und richtete sich auf. In ihrem Kleiderschrank befand sich ihr Kleid, weches sie anziehen wollte und nachdem sich Ellie dorthin begeben hatte, zog sie jenes Kleid aus dem Holzschrank. Sie legte das Kleid auf ihrem bett ab und zog das Nachthemd über ihren Kopf. Danach striff sich die Jugendliche ihr Kleid über und strich sich ihre zerzausten Zöpfe egwas zurecht. Sie faltete das Nachthemd zusammen und legte es unter die Bettdecke, welche sie kurz darauf ebenfalls zusammenlegte. Nachdem nun alles seine Ordnung hatte, zog sie sich ein paar Hausschuhe an und machte sich auf den Weg ins Badezimmer, wo sie sich ihr helllilanes Haar bürstete und ihre Zöpfe neu machte. Danach machte sich das Mädchen auf den Weg in die Küche, wo sie ihre Oma begrüßte. "Guten Morgen!" Sie Umarmte die alte Nonne und setzte sich zu ihr an den Frühstückstisch. Sie schmierte sich ein Brot mit Erdbeermarmelade und hörte sich derweil die Erzählungen ihrer Oma an. Ellie lauschte ihr gerne, denn Stella hatte immer etwas Interessantes zu erzählen, das wusste die Jüngere. "Kann ich dir bei irgendwas helfen?" Erkundihte sich die Hellhaarige und lächelte. Ihre Großmutter verneinte und das Mädchen nickte. "Weißt du, ich hatte heute Morgen einen Vogel in meinem Zimmer.Aber ich habe ihn wieder ins Freie gebracht. Keine Ahnung wie der kleine Kerl in mein Zimmer gekommen ist." Nachdem sie ihre Erzählung beendet hatte, lauschte sie Stellas Kommentar dazu, wecher sie zum lachen brachte. Ihre Oma hatte immer ein gutes Kommentar zu geben und mit ihr wurde es nie langweilig. Nachdem das Frühstück beendet war, erhob sich Ellie und lächelte ihre Großmutter an. "Ich werde mich etwas im Dorf umsehen. Bis später!" Verabschiedete sich, umarmte Stela nochmal und verließ den Wohnbereich. Als Ellie in den öffentlichen Teil der Kappelle kam, verlangsamte sie ihre Schritte und lief ehrfürchtig durch den großen Saal, ehe sie an die schwere Eingangstür kam. Sie sieß diese auf und helles Licht strömte in den Saal. Hinter der Jugendlichen hörte man nur noch die schwere Tür zu fallen, als sie die Kappelle verließ. Draußen sah sich Ellie unschlüssig um und entschied sich kurzfristig, einfach in irgendeine Richtung zu gehen und unterwegs zu entscheiden, was sie machen könnte.


    geht

    Nein ich bin nicht die Signatur. Ich sortiere hier nur den Buchstabensalat, den mein Besitzer hier eben fabriziert hat!


  • Dorothy wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war als sie langsam begann ihre Umgebung wieder wahrzunehmen. Der Schock saß definitv tief denn sie hatte nichts was seit dieser furchtbaren (oder furchtbar guten?) Entdeckung geschehen war, mitbekommen. Nicht ihre Hände, die sich in der Erde verkrallt hatten und dem Schmerz nach zu urteilen vermutlich von der rauen, harten Oberfläche verletzt wurden, nicht die heißen Tränen die ihre unermüdlich die Wangen hinunterliefen obwohl sie sich doch geschworen hatte heute nicht nocheinmal in Tränen auszubrechen, die brennenden Augen und erstickten Schluchzer und auch nicht die leicht zitternden Hände von Zaid und Lily, je eine auf ihre Schulter. Sie musste nicht nachsehen um das Mitgefühl Lily’s und den Zorn Zaid’s zu sehen. Mit zweiteren war sie bereits allzu vertraut, obwohl die kalte Wut des Halbmonsters nie auf sie gerichtet war. Und all dessen wurde sie sich gleichzeitig und mit voller Wucht bewusst und ganz plötzlich war der Heilerin alles zu viel. Ihre Emotionen hatten heute schon so oft verrückt gespielt und sie konnte einfach nicht mehr ertragen. Viel zu schnell erhob sich die Grünhaarige und versuchte den Schwindel, der sie überkam abzuschütteln. Sie wollte etwas sagen, sich erklären aber alles was ihrer rauen Kehle -hatte sie geschrien?- entkam war ein schwaches „Es tut m-mir leid“, was sich eher nach einem Schluchzen anhörte, ehe sie sie sich umdrehte und lief. Sie wollte die beiden nicht zurücklassen, einfach so, wirklich nicht. Nicht Lily, mit ihrer sanften mitfühlenden Art. Jemand der sich um sie gekümmert hatte ohne zweimal darüber nachzudenken. Sicher einer der nettesten Menschen die sie seit langem getroffen hatte. Und Zaid, der nun sicher mehr für sie war als nur ein Freund, bei dem sie sicher immer sicher fühlte und der zugleich ihre Gefühlswelt völlig durcheinanderbrachte. Sie wollte nicht vor ihm weglaufen nach somlanger Zeit aber sie konnte nicht anders. Der Friedhof und die Kapelle, ihr Heim und und Zufluchtstätte in den letzten Jahren, welches sie kaum jemals verlassen hatte, hatte nun eine erstickende Wirkung auf sie. Dieser Platz saugte das letzte bisschen Kontrolle über ihre Emotionen aus ihr und sie konnte es einfach nicht ertragen. Sie musste ihre Gedanken und Gefühle ordnen und das konnte sie nicht hier. Also lief sie.

    ->>Dorothy verlässt die Kapelle

  • [Kohaku] kommt an warum auch immer, nicht hinterfragen bitte


    Doppelpost whoops sorry


    Neugierig betrat Kohaku das Gelände der Kapelle. Hier war sie ja noch nie gewesen! Und dabei war es auch so nah an ihrem Baum! Nun, sie hatte nicht oft den Drang, die Gegend zu erkunden wenn sie sich ehrlich war. Und auf ihrer kleinen Wanderschaft durch den Wald hatte sie plötzlich dieses Gebäude hier entdeckt. Es war komisch geformt, so ganz anders als die Häuser der Menschen die sie sonst so gesehen hatte. Lansam schritt das kleine Schmetterlingsmädchen den Weg entlang. Wohnte hier überhaupt jemand? Es schien sehr still hier. Die Grünhaarige wusste gar nicht, was sie von dem Platz hier halten sollte. Schon gar nicht, als der Weg zu einem ummauerten Platz führte der gefüllt war mit…Steinen die aus dem Boden ragten? Verwirrt näherte sich das Mostermädchen, bis sie Schriftzeichen auf den Steinen sehen konnte. Lesen konnte sie leider nicht, aber so langsm wurde ihr klar wo sie sich befand. Sie hatte hiervon schon gehört. Ihre Augen weiteten sich etwas. Hier begruben die Menschen ihre Verstorben!. Etwas erschrocken machte sie einen Satz zurück. Was sollte sie jetzt machen? Einfach gehen? Kohaku wusste es nicht genau. Unter ihrer eigenen Art waren die Totenstätten etwas besonderes…vielleicht war es hier genauso? Aber dann war es doch sicher besser, einfach zu verschwinden? Die Grünhaarige überlegte kurz und war auch schon drauf und dran, einfach wieder zu verschwinden (und um ehrlich zu sein war es auch etwas unheimlich hier), aber dann kam ihr doch eine Idee. Etwas zögerlich bewegte sich das keine Mädchen durch die Reihen von Grabsteinen bis sie in etwa in der Mitte angekommen war. Dabei bemerte sie auch die Blumen und brennenden Kerzen, die auf den letzten Ruhenstätten dieser Menschen weilten. Das bestärkte sie nur in ihrem Beschluss. Das Mädchen zog ihre geliebte Flöte aus ihrer Tasche und saß sich im Schneidersitz auf den Boden. Dann hob sie das hölzerne Instrument an die Lippen und begann zu spielen. Sie tat dasselbe immer für die Blumen und Pflanzen im Wald, fest davon überzeugt, dass sie sie hören konnten und sich darüber freuten. Vielleicht konnten das auch die Geister der Toten?

    and we're definitely going to hell
    but we'll have all the best stories to tell

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  • Eine Musik durchfuhr die Dunkelheit. Wunderschön. Einzigartig. Ein herrlicher Klang, welcher sogar unter die Erde drang und an das Ohr eines gewissen Jemand. Die Musik war leise aber unter der Erde konnte man natürlich nicht so gut hören, das war doch klar. Der gewisse Jemand regte sich, streckte alle Viere von sich. Es fühlte sich an als hätte er eine Ewigkeit geschlafen. Wie gut tat es die alten Knochen wieder zu bewegen - ein wahrer Genuss. Langsam bewegte er sich unter der Erde, stieß die Erde fast schon gewaltsam von sich um sich durch die Dunkelheit zu graben und an die Oberfläche zu gelangen. Stück für Stück. Die Musik kam näher das konnte er deutlich hören auch wenn seine Ohren nicht gerade die Besten waren. Vielleicht war sie es die ihn anlockte oder vielmehr die Sehnsucht danach wieder die frische Luft in seine Lungen einzusaugen. Hier unten hatte er das Gefühl zu ersticken! Die Erde lockerte sich durch sein Tun. Fast schon geschickt drängte er sie beiseite um dem Ursprung der Musik auf den Grund zu gehen. Er war fast da. Ja gleich war es soweit.

    Unweit des grünhaarigen Schmetterlingsmädchen entfernt bewegte sich die Erde. Direkt vor dem Grabstein, in dessen Nähe sie ihr Musikspiel begonnen hatte um den Geistern der Toten eine Freude zu bereiten.

  • First Post Sharron

    1202-sharron-png


    Sie erwachte aus einem unangenehmen Traum, umgeben von Wasser. Ja... das Wasser war ihr etwas unheimlich geworden, seit sie ihr Leben durch einen Unfall im Meer verloren hatte. Noch immer fragte sie, was genau damals passiert war, aber sie wusste es nicht mehr und ihr Kopf wollte es ihr einfach nicht erklären. Vielleicht half es ihr, wenn sie an den Ort zurückkehrte, der für diese schlechten Träume verantwortlich war? Die Frau mit den blaugrauen Augen und der schneeweißen Haut kletterte aus ihrem Bett und tauschte ihr Nachthemd gegen eins ihrer langen, weißen Kleider. Vielleicht wäre es gut sich etwas anderes zu kaufen. Kein Wunder, dass die Dorfbewohner sie für einen Geist hielten, wenn sie immer so gekleidet war. Aber sie mochte den Stoff und sie liebte die Farbe. Wieso sollte sie sich für jemanden verstellen? Außerdem war das Kleid ja nicht ganz weiß, sondern mit roten und schwarzen Elementen geschmückt. Nachdem auch ihre Haare gekämmt und ordentlich gerichtet waren, verschönerte die mysteriöse Dame ihren Look noch mit ein paar Elementen und war auch schon bereit zum Aufbruch. Und ihr Forschungsdrang trieben sie an einen ganz bestimmten Ort.


    ~> Geht zum Strand

  • 1951-dorothy2-pngDorothy | in der Kapelle


    Sich mit ihrem besten Freund Fern unterhaltend entfernte sich das junge Fräulein immer weiter vom Badehaus und hatte sich für den friedlichen Weg entlang des Flusses entschieden. Das stetige Plätschern des Wassers beruhigte ihr hastig pochendes Herz. Warum musste sie sich solche peinlichen Situationen auch immer so arg zu Herzen nehmen, es war doch nichts Schlimmes, jeder war mal in Gedanken versunken und nahm seine Umgebung gar nicht mehr wahr! Die Heilerin seufzte leise und wäre im gleichen Augenblick beinahe auf ihren Hintern geknallt als ein kleines flauschiges Häschen aus einem nahegelegenem Busch hüpfte. Dorothy drückte Fern fest an ihre Brust, dann folgte sie ihrem Heimweg ohne weitere Zwischenfälle weiter. An der Kapelle angekommen, schob sie die schweren Tore der heiligen Hallen auf. Es war so ruhig, so angenehm. Das Mädchen atmete einmal tief durch ehe ihr auffiel, dass sie kein einziges bekanntes Gesicht im Haus Gottes erkannte. Genauer gesagt konnte sie überhaupt niemanden sehen. Das war auf einer Seite schön aber auf der anderen Seite fand sie das auch traurig. Nicht einmal ihr geliebter Vater war hier! „Wo sich Vater wohl befindet.. sollte heute nicht noch ein Gottesdienst stattfinden?“ Ihre roten Augen überflogen das Pergament, das am Eingang hing und die wöchentlichen Gebetsstunden verkündeten. „Hm. Lass uns.. einfach mal ein bisschen für Ordnung sorgen, das.. das hilft bestimmt.“, sagte die junge Frau, setzte ihren liebsten Freund auf eine Bank in der ersten Reihe und fegte das bisschen Schmutz, das sich in den letzten Stunden angesammelt hatte, beiseite. Schließlich sollte und musste alles sauber sein. Das war selbstverständlich.

  • Eunice kommt und entdeckt Dorothy


    1173-eunice-jpgEs waren ein paar Tage vergangen seitdem Eunice unter Leuten war. Nachdem sie der Ball und dann die Situation in der Klinik so eingenommen hatten, fühlte sich das junge Mädchen verpflichtet ihren Eltern ein wenig in der Bar zu helfen. Das war für sie nichts Ungewöhnliches, als gute Tochter half sie immer wieder aus und genoss den Kontakt mit den Kunden. Vor allem freute sie sich, wenn jemand etwas von ihr zum Essen haben wollte, war das ja eigentlich nicht ihr Aufgabenbereich. Aber Eunice's Kochkünste war unter den Gästen ja doch sehr bekannt. Doch heute wollte sich die Grünhaarige mal wieder etwas Zeit für sich nehmen, wobei es ihr vor allem um ihr Seelenheil ging. Eunice war eine sehr gläubige Frau und so war es ihr immer wieder ein Bedürfnis zur Kapelle zu gehen und für ihre Familie und Freunde zu beten. Heute würde sie auch Rosalind mit in ihre Gebete einschließen, denn sie wusste ja nicht, wie es der Adeligen ging. Sie öffnete die schweren Türe der Kapelle und trat mit leisen Schritten ein. Doch sie musste gar nicht leise sein, denn außer ihr schien nur ein weiteres junges Mädchen da zu sein, die jedoch nicht in Gebeten vertieft war, sondern sich um die Sauberkeit des Gebäudes kümmerte. Eunice wusste zwar vom Sehen, dass dies die Tochter des Priesters war, aber sie hatte mit ihr eigentlich noch nie viele Worte gewechselt. Aber das konnte man ja nun ändern."Oh, ich hoffe ich störe nicht beim Hausputz." Sie ging weiter bis sie auf Augenhöhe der ersten Reihe war. Dabei fiel ihr Blick auf ein Stofftier, der einzige Gegenstand auf den Bänken. "Ach herrje! Da hat wohl eines der Kinder sein Plüschtier vergessen." , sprach sie mit sorgenvoller Miene aus.

  • 1951-dorothy2-pngDorothy & Eunice | in der Kapelle


    Die schüchterne Heilerin trat mit jeder Sekunde weiter in ihre eigene kleine Welt, fegte fleißig den etwas schmutzigen Boden der Kapelle und stellte sich im selben Moment vor wie sie zusammen mit Fern auf einer grünen Wiese mit bunten Blumen saß und ein paar frisch gebackene Törtchen naschte. Ob vielleicht Zaid auch an ihrem Picknick teilhaben konnte? Wenn er doch nicht so weit weg wäre.. Dorothy vernahm die laute schwere Tür nicht einmal, als diese von einer jungen Dame geöffnet wurde und horchte erst auf als freundliche Worte ihre Ohren erreichten. Natürlich traf sie das völlig unerwartet, denn niemals würde sich das Mädchen daran gewöhnen dass sie eine fremde Person einfach so ohne Grund ansprach. Deshalb fiel ihr auch gleich der Stiel des Besens aus der Hand und der kurze Lärm, den er beim Aufkommen auf den Steinboden von sich gab, hallte leiser werdend durch die kleine Kapelle. „N-nein, sicher nicht, ich.. setzen Sie sich, ich glaube, ich weiß aber nicht wann.. also ob der Gottesdienst heute stattfindet. Leider ist.. also der Priester, er scheint nicht hier zu sein. Entschuldigen sie bitte!“ Dorothy verbeugte sich und hob in ihrer nächsten Bewegung den Besen auf. Nicht dass noch jemand darüber stolperte. Das würde wahrscheinlich eh nur ihr passieren. Als die hübsche Frau dann anmerkte, dass wohl eines der Kinder des Dorfes ihr Spielzeug vergessen hatte, hob die Tochter des Priesters ihren Kopf und ihre roten Augen suchten neugierig die Umgebung nach einem unbekannten Plüschtier ab. Was meinte die Unbekannte denn? „Oh nein, das arme Kind! Und.. das arme Plüschtier, wo.. wo ist es denn?“ Sie selbst entdeckte natürlich nur Fern, den sie zuvor auf die vorderste Bank gesetzt hatte, damit er es bequem hatte und ihr zugucken konnte. Aber sonst fand Doro nichts. Meinte das Mädchen etwa...?! „Ah! Also, uh, das ist.. mein Freund.“, sagte das Fräulein mit leiser Stimme und trat an das Plüschtier heran, strich ihm über den Kopf und lächelte leicht. Oder hatte die Besucherin der Kapelle doch ein anderes Tierchen gemeint und sie plapperte gerade sinnlos etwas daher? Oh je..

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