[Tori] & Gaius | im Hinterhof
Tori wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, in denen sie einfach nur tanzten - frei und unbesorgt. Sicher, Profitänzer waren sie nicht, mit der Etikette des Adels konnten sie nicht mithalten. Doch in diesem Moment verstand Tori was Gaius meinte - mit dem improvisieren, dem einfach tun. Niemand sah sie hier, niemand verurteilte sie, es waren nur sie beide. Und vor Gaius oder vielmehr für ihn - da musste sie keine Messlatte erreichen, sich nicht verstellen. Es war, als fiel gerade eine Last von ihren Schultern, von der sie nicht geglaubt hatte, sie zu tragen. Auch der Zwerg schien dies zu bemerken, ihre selten vorhandene Leichtigkeit, ja, man mochte es fast schon Ausgelassenheit nennen, wenn man in ihren Maßstäben rechnete. "Jaa...", bestätigte sie leise und konnte nicht verhindern, wie ihre Wangen rot anliefen. Was sah er? Was war sie für ihn, wie viel bedeutete sie ihm? Sie wollte es so gerne wissen und doch fürchtete sie sich vor der Antwort. Ob sie überhaupt eine bekommen würde, selbst wenn sie fragte? Oder wusste sie es nicht längst? Vermutlich würde er so etwas in die Richtung antworten. Das es keiner Worte bedarf, vielleicht. Ach und dabei waren ihr Worte doch so wichtig! Und dann fragte er sie nach dem Grund. Tori hielt inne. Eine Drehung beendet sanken ihre Arme, jedoch ohne seine Hand dabei loszulassen. "W-Wieso Gaius?" Sie sah zu ihm auf, war noch immer wie positiv aufgeladen vom Tanze, von dem sie nie gedacht hätte, einmal zu bekommen. Sie wusste, was er sie fragen wollte, wenn sie auch nicht wusste, warum er fragte. Und kannte sie selbst überhaupt die Antwort? Sie drehte den Kopf leicht, sodass sie nun über seine Schulter sah, statt in sein Gesicht. In ihren Augen spiegelte sich die Nachdenklichkeit. "I-Ich g-grüble stets nach u-und ü-überdenke z-zu viel u-und m-m-ache m-mir s-ständig Sorgen..", begann sie, während sie weiter nach den passenden Worten suchte. "G-Gerade aber... da konnte ich a-alles vergessen. Dank dir. Und d-darum... darum bin ich froh." Tori wandte den Kopf wieder leicht in seine Richtung und ein zaghaftes Lächeln spiegelte sich auf ihre Lippen. Natürlich war da auch noch der Tanz an sich, ein Wunsch der erfüllt wurde, die Bewegung als solche. Alles hatte dazu geführt sich im Moment aufzuhalten: Nicht in der sorgenvollen Zukunft und auch nicht in der tristen Vergangenheit. Wie oft lebte Tori wirklich in der Gegenwart und erfreute sich daran? Wenn sie so darüber nachdachte, viel zu selten. "Es wird l-langsam d-dunkel...", fügte sie noch hinzu, denn so sehr sie den Moment auch festhalten konnte, sie würde es wohl nicht können.