Die Taverne

  • 1222-gaius-pngGaius & Tori


    Es war wirklich merkwürdig. Merkwürdig, was für eine Tiefe, was für eine Bedeutung in solch einfachen Worten doch manchmal stecken konnte. Gaius hatte seine Frage gestellt, hatte ein Grinsen auf den Lippen gehabt, während dies geschehen war - und wartete. Wartete auf eine Antwort der Blonden und irgendwie, ja irgendwie war es doch noch viel merkwürdiger, dass er diese Frage mit solch einem Ausdruck im Gesicht hatte stellen können. 'Nein', sprach sie und dieses einfache Wort - ah, es sagte so viel mehr aus als man zunächst meinen könnte. Natürlich hatte sie nein gesagt. Selbstverständlich. Aber was, hätte sie ja gesagt? Eine komische Vorstellung. Eine Vorstellung, die er bei seiner unbedachten Frage gar nicht erst in Betracht gezogen hatte. Aus Unwissenheit? Oder aber war der Zwerg so sehr von der Gewissheit überzeugt gewesen, sie würde zustimmen, dass er solch ein unverschämtes Lächeln hatte vorzeigen können? Aber es war egal, nicht? Was kümmerten einen was wäre wenn Situationen, wenn diese nicht in Kraft getreten waren? Was nütze es, sich diesen hinzugeben? Auch, wenn man zugeben musste - es war ein erschreckendes und gleichzeitig erleichterndes Gefühl, wenn man sich erst einmal darüber klar wurde, was für andere Optionen es gegeben haben konnte. Dem Schmied blieb wenig Zeit auf ihre Antwort zu reagieren - doch sprach das unwillkürliche Funkeln in seinem Auge, der Ausdruck in seinem Gesicht nicht sowieso schon Bände? Gaius blieb nicht wirklich Zeit Toris Gefühlschaos zu bemerken. Ah, wie auch? Manchmal war es wirklich schwer. Wirklich, wirklich schwer alle Emotionen, alle Blicke im Raum einzufangen. Aufmerksam genug zu sein, um nichts zu verpassen. Und diese kleinen Dinge dann auch noch richtig zu interpretieren.. Menschen verlangten teilweise wirklich das Unmögliche von ihren Gegenübern, huh? Der Einäugige war ein wenig überrascht davon, dass die Bezopfte ihr Gesicht in seiner Brust vergrub. Ahaha, musste das wirklich auch noch betont werden? Wie sollte man von solchen Dingen denn auch nicht überrascht sein? Passierten einem ja nicht jeden Tag - solche Sachen. Gott, wenn die junge Frau nicht spätestens jetzt sein Herz bis zum Himmel schlagen hören konnte, dann wusste er auch nicht. Und der Mann musste zugeben, dass ihn die Vorstellung ein wenig rot werden ließ. So sehr, dass er instinktiv seinen Blick zur Seite wenden musste und sein Herz vor Nervosität wahrscheinlich noch schneller pumpte. Ah. Er fühlte sich irgendwie.. entblößt? Was musste Tori gerade bloß nur durch den Kopf gehen? Was schlussfolgerte sie aus diesem Verhalten? Was schlussfolgerte er eigentlich aus eben jenem?! Und dann passierte es, diese kleinen Worte. Hatte sein Herz gerade einen Schlag ausgesetzt? Oder fühlte es sich bloß so an? Warum genau es das getan haben sollte war wirklich schwer zu erklären. Doch rasch widmete sein Auge sich wieder dem hübschen Kopf unter seinem. Was hatte der Kerl bloß angestellt. Das würde nicht gut enden, nein. Er würde das bereuen. Aber so, wie mit so ziemlich allen Sachen, die man irgendwann bereuen würde - im Moment war von Reue keine Spur. Im Moment, da war es ihm egal. Niemand denkt an den Sensenmann, wenn es an der Tür klopft. Nein, jeder wartet darauf, bis dieser einen gewaltsam mit sich in den Tod reißt. Gaius entkam ein leises, kaum hörbares Lachen. Doch natürlich hörte Tori es - so nah wie sie doch war. Selbst wenn sie es nicht hätte hören wollen - durch ihre Position blieb ihr sowieso nichts anderes übrig als die leichten Vibrationen des Geräusches zu spüren. "Du verlangst wirklich schwierige Dinge von mir, weißt du das eigentlich, Tori..?", fragte er leise. Wer auf der Welt konnte einem anderen schon jemals versprechen nicht zu verschwinden? Versprechen, einen niemals zu verlassen? Das Leben war nicht so freundlich diese Option den Lebewesen auf der Welt offen zu lassen. Ihnen was das anging eine Wahl zu lassen. Auf verschiedenste Art und Weisen. Und dennoch.. "Aber.. warum sollte ich so etwas unglaublich Dummes denn überhaupt vorhaben..?" Sie zu verlassen? Eher würde er die Welt vor seinen Augen untergehen sehen. Aber so war das nun einmal mit schlechten, schlechten Entscheidungen.. Doch wen hier interessierte solch eine schlechte Entscheidung unter diesen Umständen schon?

  • [Tori] & Gaius



    Tori regte sich nicht, ihr Brustkorb hob und sank sich nur flach. So hatte sie das Gefühl, die Zeit festhalten zu können, wenn auch nur für diesen einen Augenblick. Der Moment gehörte ihr, ihnen beiden, auch wenn sich die Maid niemals eine solche Situation hatte ausmalen können. Nie hätte sie so etwas gewagt. Was war nur geschehen...? In dieser Stille, den Kopf noch immer an Gaius Brust gedrückt, hörte sie klar und deutlich sein Herz schlagen, lebendig, stark und flatterhaft. War er... nervös vielleicht? Wegen ihr? Sie wagte es kaum aufzusehen, wollte lediglich weiter seinem Klang lauschen. Dennoch spürte sie, wie er seinen Kopf leicht drehte, den Blick zur Seite wandte. Ah, was ging nur in seinem Kopf vor? Was dachte er? Sie wünschte sich so sehr es zu wissen, gleichzeitig fürchtete sie sich ein wenig, falls darin eine Wahrheit enthalten war, die sie nicht verkraften konnte. Dieses Risiko das sie mit einem Mal bereit war einzugehen, passte nicht zu ihr und doch wirkte es nicht so beängstigend, solange er sie geborgen in seinen Armen festhielt. Welchen Sinn machte das? Das leise Lachen, welches ihm entwich, ließ sie schließlich doch ein wenig aufsehen. Sie sah zu ihm hoch - beziehungsweise nach unten, denn noch immer lag sie auf ihm - und musterte die Kontur seines Gesichtes. Die Worte, die er dann jedoch sprach, ließen sie innerlich ein wenig zurück weichen. Den Mund leicht geöffnet um dem etwas zu entgegnen, sich zu erklären und doch waren ihr die Worte zum Gebrauch entfallen. Sie wollte nicht verlangen. Sie wollte sich nicht aufbürden. Ihre Aussage war einem tief verwurzelten Wunsch entsprochen, eine sanfte Bitte. Niemals wollte sie Gaius dadurch Druck machen, nicht einmal unbewusst. War sie manipulativ gewesen? Aber ach, als ob sie das könnte! Nein und irgendwie glaubte sie trotz seiner Worte, dass er wusste, woher die drei kleinen Worte von vorhin gekommen waren. Eine Bitte. Eine Bitte, dessen Wahrheit sie nichtsdestotrotz näher zusammenband, einfach, da sie ausgesprochen wurde. Gedachte Worte haben nie dieselbe Kraft wie Gesprochene, dieser Tatsache wurde sie sich nun bewusst. Nun gleichzeitig freute sie sich umso mehr, als er klar machte, dass ein solcher Umstand - zu gehen, ohne sie - außerhalb der denkbaren Norm lag. Und dennoch lag in der Luft, dass die Möglichkeit immer bestand. Aus Gründen, die jetzt nicht klar, nicht vorhersehbar waren. Aufgrund von Umständen, die sich vielleicht ändern mochten. Die Ungewissheit ängstigte sie und doch nicht so sehr, wie es unter anderen Begebenheiten der Fall gewesen wäre. Die Zukunft war stets unsicher. Spielte sie dann in der Gegenwart überhaupt eine Rolle? Wenn sie doch genau jetzt die Zeit miteinander verbringen konnten? War das nicht alles, das zählte? "Ist es das? Schwierig?", flüsterte sie leise und stellte sich die Frage in gleichen Zügen selbst. Sie wusste keine Antwort darauf. "Es ist eine Bitte, kein Versprechen. Das reicht mir. Genau genommen..." Ihre Mundwinkel zuckten leicht. Zu wissen, das er es für nicht denkbar hielt, sie verlassen zu wollen und sich gleichzeitig darüber im Klaren zu sein, das sich alles, stets, jederzeit ändern konnte, äußere Umstände wie innere Überzeugungen, war ihr mehr wert, als ein Versprechen, über das sie weinen würde, wenn es in vielen Jahren gebrochen werden würde.

  • An einem Tisch in der Ecke [Danny]

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    Von Langeweile geplagt und vom Hunger verfolgt, erreichte Danny die Taverne. Hier musste es doch etwas geben, womit er sich sättigen könnte, nicht wahr? Tatsächlich hatte er am Morgen bereits gearbeitet, ein furchtbares Wort und ein noch schrecklicheres Schicksal, das ihn ereilt hatte! Und zwischenzeitlich hatte es sogar noch geregnet – die Flucht aus dem Warenhaus war ausgeschlossen gewesen, es sei denn, er hätte sich selbst ins Verderben stürzen wollen. Nicht etwa, weil er es nicht mochte, nass zu werden, oh nein. Es musste zwar nicht sein, doch ein paar Minuten durch den Regen zu rennen war nicht allzu schlimm. Nein, das Risiko war, sich eine Erkältung einzufangen. Alle Götter würden sich gegen ihn verschwören, würde er ihnen die Chance bieten, dessen war er sich sicher. Denn die meisten Menschen wussten nicht, dass man nicht offiziell arbeitete, wenn man krank war. Er würde das Bett hüten müssen, es gäbe somit keinerlei Entkommen – und dann würden sie zuschnappen wie eine Mausefalle, und versuchen seinen freien Willen zu brechen wie das Genick einer ihrer Opfer. ›Danny, hilf uns doch kurz, ja?‹ , so würde es anfangen und nie wieder enden. Ein unendlicher Albtraum.

    Eine der Bedienungen wollte ihm tatsächlich auch noch einen Tisch in der Mitte des Raumes andrehen, was er vehement, aber möglichst höflich abzulehnen versuchte. Stattdessen deutete er auf einen Tisch, der nahe einer Ecke stand, die wenig belebt aussah. Welch Glück, die Dame gab nach, und nahm sogar seine Bestellung auf. »Irgendwas, das nicht viel Geld kostet und den Magen füllt«, sagte er und sie schien überrascht zu blinzeln, bevor sie eiligst verschwand, um dies dem Koch mitzuteilen.

    Es roch recht streng in der Taverne, wie ihm auffiel. Schweiß, abgestandene Luft und Essensgerüche vermischten sich miteinander zu einem unappetitlichen Odeur, das jeder ausblenden würde, der sich länger als fünf Minuten hier drin aufhielt. Dennoch war er hier, um die Stunden der Arbeit zu vergessen, zu denen er gezwungen gewesen war. Oh, süße Entspannung, wirke deine Wunder auf diesen müden Mann. Würde er an irgendwelche Götter glauben – nein, würde er glauben, würden sie ihn alle verfluchen. Doch würde er an noch mehr glauben, die ihn nicht verfluchen wollten, so würde er nun beten, nicht mehr gestört zu werden. Zumindest nicht mehr heute.

  • 1159-anette-png[Anette] & Dannys Bestellung


    Es klebte. Allesklebte. Die Haare in ihrem Gesicht, die oberste Kleidungsschicht, der Notizzettel, auf dem die heutigen Austragungen vermerkt waren... Oder es zumindest einmal gewesen waren, denn mehr als ein paar verschwommene Schnörkel konnte man selbst mit einer Lupe nicht mehr erkennen. Das kleine Fräulein stand nur wenige Schritte von der hiesigen Taverne entfernt, damit beschäftigt, den Saum ihres roten Mantels auszuwringen. Ihr Anblick hatte dabei durchaus etwas gemein mit dem eines nassen Pudels, der einzige Unterschied, dass ihre Miene weitaus hätte grimmiger sein können. Diese schien nämlich unbeirrt wie eh und je, als hätte Mutter Natur sie auf ihrem morgendlichen Rundgang nie mit einer Dusche überrascht. Wahrscheinlich freute sie sich sogar über diese nette Geste - Warum sonst wäre sie schnurstracks in Richtung Mittagessen gerannt, ohne auch nur einen Gedanken an einen Kleiderwechsel zu verschwenden? Ihr wertes Heim war doch quasi gegenüber von dem Wirtshaus! Anette sah ihr Großmütterchen schon förmlich mit dem Finger wedeln und sie tadeln, "Mein Kind, nu' fang dir doch keine Erkältung ein!", aber das kümmerte sie in jenem Moment nur wenig, eher noch brüstete sie sich damit, dass sie schon weitaus schlimmere Wetterlaunen unversehrt überstanden hatte, ohne Kratzer und ohne auch je ein Anzeichen einer Krankheit davongetragen zu haben. Und sowieso, es war ja nicht so, dass ihre Klamotten wirklich an ihr klebten, sie könnte sie ja auch einfach so abstreifen. Und die Haare? Pah, so ein paar nasse Strähnen würden der wetterfesten Anette schon nichts anhaben! Der Abstecher nach Hause schien ihr daher absolut unnötig - Ihrem Magen übrigens auch, dem war seine wohlverdiente Belohnung nämlich wichtiger.

    Mit einem schwungvollen Satz und einem noch schwungvolleren »Hallo!!« trat das Blondchen entsprechend in die Schenke ein und wurde auch sogleich von einer der vielen bekannten Bedienungen in Empfang genommen. »Den üblichen Teller bitte!«, ihr stand eine gewisse Vorfreude im Gesicht, wie die Augen eines Welpen... Zumindest bis ihr Gegenüber ihr etwas verlegen, etwas entschuldigend mitteilte, dass das nicht möglich sei, weil die Semmelknödel aus seien - Ja, ihre geliebten Semmelknödel. Die, die sie so wahnsinnig gerne nach dem Dienst bestellte. Genau die. »Ich--«, begann die Briefträgerin ein wenig zögerlich, »...Schon okay.« Eine mehr als offensichtliche Lüge. Die Enttäuschung war nicht zu verbergen, der Anblick schien der Kellnerin fast noch deprimierender als das nasse Häufchen Elend, das einst Anettes Bommelmütze war. Doch gerade als die Dame ihr stattdessen das Gericht des Tages schmackhaft machen wollte, erspähte die Botin aus dem Augenwinkel eine weitere Bedienung, die... die letzte Portion Knödel einer anderen Person servierte?! Fast schon automatisch trat das Fräulein einen Schritt zur Seite, geradewegs an ihrer Gesprächspartnerin vorbei, und folgte der ersehnten Speise bis zu einem einsamen Tisch in der Ecke. Ihr Blick klebte an den Bällchen, dessen herzhafter Geruch ihr in der Nase kitzelte und das Wasser im Munde zusammenlaufen ließ. Zweifellos ein (noch) recht schamloser, sehnsüchtiger Blick. So sehnsüchtig, dass sie weder das bekannte Gesicht zu Tisch, noch die Ungeschicklichkeit der Situation wirklich bemerkte. Das hätten ihre Knödel sein können. Es hätten ihre sein können, wäre sie auch nur ein paar Minuten früher da gewesen. Es hätten...

  • [Danny & Anette]

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    Nicht, dass Danny tatsächlich enttäuscht war als er das Essen kommen sah – es roch angenehm und er konnte es kaum erwarten, seinen knurrenden Magen zu besänftigen. Mittlerweile hörte es sich an wie ein Monster, ein schrecklich wütendes Monster; bereit dafür, Bäume auszureißen und ganze Dörfer zu vernichten. Vielleicht ging es auch langsam zu Ende mit ihm, wenn er solche Gedanken hegte. Verhungert, ausgemergelt, so kurz vor dem Ziel verloren ...

    Und dann war da plötzlich das Essen. Knödel. Welch herrliche, duftende Köstlichkeit. Er griff nach einem von ihnen, um ihn genüsslich zu verspeisen; um sich selbst vor dem Monster, das in seinem Magen lebte, zu retten. Nur eine Sache – oder besser gesagt, ein Mensch, machte ihm einen Strich durch die Rechnung, nachdem einer der Knödel nur noch wenige Zentimeter von seinem Mund entfernt war. Anette.

    Natürlich war sie hier. Natürlich war Anette hier. Sie schien ein Talent zu haben, seine Ruhe zu stören; seine wohlverdiente Entspannung, nachdem er mehrere Stunden gearbeitet hatte. Womit nur hatte er all das verdient? Welche Götter hatte er verärgert? Er hatte doch nur gescherzt, als er sagte, dass sie sich alle gegen ihn verschworen hatten!

    Unter ihren Schuhen bildete sich langsam eine Pfütze, denn natürlich war sie zudem noch völlig durchnässt und sah aus wie ein trauriger Welpe, der die ganze Nacht draußen verbringen musste. »Hey, Anette«, seufzte er schließlich, nachdem er noch einmal zum Essen angesetzt und noch immer ihren bohrenden Blick auf sich gespürt hatte. »Willst du auch was oder wirst du jetzt meine persönliche Regenwolke sein?« Nass und ihn verfolgend. Nicht in Frieden lassend. Negative Energie. Und eine traurige Anette war ... seltsam, um es vorsichtig auszudrücken. Herzzerreißend gruselig. Angst machend berührend. Wie auch immer. Sie alle wussten, dass er nachgeben musste, wenn er etwas essen wollen würde, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Auch Danny hatte ein Herz, irgendwo unter tief unter seiner Haut. Zumindest wurde das vermutet.

    Er sah sie nicht an, als er den Knödel zurück auf den Teller legte und der Bedienung sagte, sie solle ihm irgendetwas anderes bringen. Und er blickte demonstrativ in eine andere Richtung, als er den Teller ein kleines Stückchen von sich weg und in ihre Richtung schob. Hoffentlich würde sie sich nicht auch noch zu ihm setzen, das würde er nicht ertragen können. Vermutete er.

  • Collette & Julia an einem Tisch


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    "Dann lass uns besser schnell was bestellen, nicht dass du uns noch verhungerst.", lachte Julia und tat es ihr dann gleich und sog die Luft der Taverne ein. Viele verschiedene Gerüche hingen hier in der Luft. Aber sie konnte nicht verneinen, dass der Geruch von Essen, der ihr über die Nase kitzelte, verführerisch war. Sofort lief ihr das Wasser im Mund zusammen und sie hatte fast schon ein bisschen Angst, dass ihr Magen gleich zu knurren anfangen würde. "Dein Apfelkuchen ist bestimmt viel besser.", verkündete Julia sicher und trug bei ihren Worten ein Lächeln auf den Lippen und hielt nach jemandem Ausschau, dem sie ihre Bestellung mitteilen konnten. "Ich denke Natalie hat sicher ein paar Aufgaben für uns. Auch wenn der letzte Monsterangriff jetzt eine Weile zurückliegt, gibt es sicher immer noch genug zu tun um auch die Vorräte wieder aufzufüllen." Sie lächelte und winkte dann einem Kellner zu. Mit einem freundlichen Lächeln und Cocos Hilfe wurden die Gerichte und Getränke bestellt. Dann hieß es jetzt wohl warten. "Das ist immer das schlimmste am Essen gehen... das Warten.", sie seufzte und lächelte dann wieder. "Und wenn Natalie keine neuen Aufgaben für uns hat, können wir immer noch am schwarzen Brett vorbei gehen und nachsehen, ob sonst jemand unsere Hilfe benötigt.", schlug sie vor, um einen Plan B zu haben.

  • 1990-normal-by-nijurah-d8joqgi-pngCollette & Julia | an einem Tisch


    Collette nickte und seufzte zugleich. „Ich hoffe dass wir die Vorräte dann einfach nur so zum Spaß auffüllen dürfen. Nicht weil bald wieder ein Monsterangriff bevor steht oder sonst irgendwas Doofes.. verstehst du? Ich will nicht für den Notfall sammeln auch wenn das der Sinn von Vorräten ist aber.. es ist traurig.“ Die junge Frau legte ihren Kopf auf die abgestützten Arme nachdem die Damen ihre Bestellung aufgegeben hatten und hungrig auf ihr Essen warteten. Julia brachte den Vorschlag vom schwarzen Brett und sofort wurde die Heilerin aufmerksam. Noch aufmerksamer als zuvor natürlich. „Das ist eine super gute Idee! Das können wir doch eigentlich auch davor machen oder?“ Collette war noch nie am schwarzen Brett gewesen und deshalb fand sie das auch sehr spannend. Einfach irgendwem zu helfen der gerade Hilfe brauchte und auch wenn es nur darum ging eine Kuh zu melken. Oder sowas. „Sicher gibt es da spannende Aufgaben für uns! Etwas anderes als Kräuter sammeln.. auch wenn ich das gern mache! Gehört ja schließlich als Heiler dazu und ist super wichtig und sowas aber du weißt schon!“ Ein aufgeregtes Funkeln lag in ihren braunen Augen. Was sie am schwarzen Brett wohl so erwartete?

  • 1159-anette-png[Anette] & Danny


    Es war eine absurde Szene, die sich da darbot. So wie das Blondchen mitten im Speiseraum, umgeben von zahlreichen Gästen, stand, wie sie der Bestellung eines vermeintlich Fremden quasi Löcher in die Materie starrte und dabei so vertieft war, dass all dies in den Hintergrund und somit aus ihren Gedanken rückte. Es war eine Szene, die, anders als man denken konnte, nur wenige Sekunden umspannte - Wenige Sekunden, die in ihrer Lachhaftigkeit jedoch so lange anhielten, dass sie dem Ganzen unausweichlich eine peinliche Note verliehen. Tatsächlich lag Anettes teils reuevoller, teils enttäuschter Blick nicht allzu lange auf den Klößen, da der Klang ihres eigenen Namens sie an den Füßen zurück in die Realität schleppte, bevor es noch mehr werden konnten.

    Gott! Sie spürte die Wärme ihre Wangen erobern. Wie unangenehm! Warum mussten ihr solche Missgeschicke immer in--- Moment mal. Ihr... Name? Die Briefträgerin hielt einen kurzen Moment inne, ehe sie sich neugierig zum Quell des Grußes wandte. Zottelige, blonde Haare, die perfekt zum Durchwuscheln einluden, eine Stimme, die nicht unbedingt begeistert klang, und die Tatsache, dass man ihrem Gesicht den Namen der lokalen Postbotin zuordnen konnte. Nicht viele Seelen Trampolis konnten diese Kriterien erfüllen, um genau zu sein fiel Anette da auch nur eine einzige Person ein: »Danny!«, stieß sie zu gleichen Teilen feststellend, überrascht und irgendwie auch erfreut aus - Immerhin hatte sie keinem kompletten Fremden das Essen weggestarrt! Oh Mann, das letzte, was sie gewollt hätte, wäre noch eine gruselige Person zu verärgern. Danny, allerdings, Danny hatte zu flauschige Haare, um in irgendeiner Form noch gruselig zu wirken. Und einen niedlichen Namen. Kein gruseliger Raufbold hieß Danny.

    »Darf ich?!«, zunächst hellauf begeistert streckte sie die Hand nach einem der Knödel aus, zog sie nur einen Augenblick später jedoch zögerlich zurück, »Ähh... Ich meine... Du hast dafür bezahlt, also sind es deine! Und sie haben das Anette-Gütesiegel für Köstlichkeit, also lass sie dir auch schmecken!« Er war zuerst da, er hatte sie verdient. Diese leckeren Knödel. Sie würde sich zur Abwechslung einfach mal ein anderes Feierabendgericht bestellen! Anders als diese Knödel. Diese wahnsinnig verlockenden Knödel. Mit ihrer kräftigen Farbe und dem schmackhaften Glanz und dem angenehm warmen Duft und... Verdammt. »Einen einzigen vielleicht..?« Sie konnte nicht widerstehen. Nicht wenn sie so... so verführerisch vor ihr lagen. Verdammt seid ihr, Semmelknödel! Als sie dann jedoch bemerkte, dass Danny den Teller bereits in ihre Richtung gestupst hatte, weiteten sich ihre Augen, jedwede Trauer sofort durch ein helles Strahlen ersetzt. Ohne groß einen weiteren Gedanken an Manieren zu verschwenden, fiel das Fräulein ihrer Bekanntschaft um den Hals - Natürlich ohnesich vorher den durchnässten Klamotten zu entledigen.

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    Oh, wie hatte er es geahnt, dass Anette seinem Angebot nicht würde widerstehen können. Doch wie hatte er mit Konsequenzen rechnen sollen, die ihn derartig aus dem Konzept bringen würden? Wie nur hätte er voraussehen sollen, dass er solch gemischte Gefühle spüren würde. Sie brachen über ihn herein und er konnte nicht anders, als den Kopf erneut zu ihr zu drehen, sobald sie ihre Arme um seinen Körper gelegt hatte. Feuchte Kälte fuhr durch seine Haut, gefolgt von seltsamen Blitzen, die ihn elektrisierten und ein Kribbeln zurückließen, wo auch immer sie ihn berührte.

    Hitze. Die Röte stieg in seine Wangen. Wut? Scham? Oder etwas ganz anderes? Er konnte es nicht einschätzen, seine Gedanken kreisten ein wenig, bevor er sich fing und ihr eine Hand auf den blonden Haarschopf legte. Ihre Haare erinnerten ihn an Sonnenschein. Die Ironie, dass sie tropfnass vor ihm stand und nun zu versuchen schien, sich an ihm zu trocknen, indem sie das überschüssige Wasser von seiner Kleidung aufsaugen ließ, ließ ihn sie schließlich vorsichtig von ihm schieben. »Schon gut, schon gut«, antwortete er und tätschelte ihr noch einmal den Kopf. Die Bedienung stellte ihm nun etwas vor die Nase, das allem Anschein nach irgendeine Art von Pasta war. »Aber bezahlen tust du für die Knödel.« So viel Gold hatte er nun auch nicht. Kein Wunder, drückte er sich doch gerne vor der Arbeit. Solange er über die Runden kam, machte ihm all das kaum etwas aus.

    Die Röte verschwand von seinen Wangen, und Danny konnte nicht anders als sich durch sein eigenes Haar zu fahren und zu seufzen. »Umarmst du ständig Fast-Fremde?« Er sah sie abwartend an, begann aber nun zu essen. Sie stand noch immer neben ihm und mittlerweile wusste er, dass er nichts anderes erwarten konnte als dass sie sich zu ihm setzen und ihm ihre Gesellschaft aufzwingen würde. Womöglich war das allerdings auch gar nicht allzu furchtbar.

  • 1159-anette-png[Anette] & Danny


    Mit schwungvollen Griffen riss Anette sich Mantel und Mütze vom Leib, um sie kurz darauf unsanft über die nächstbeste Stuhllehne zu werfen. Gleichsam eines Tieres schüttelte sie wild ihr Köpfchen, sodass unzählige Wassertropfen durch die Gegend spritzten und für einen kleinen Regenschauer sorgten, der sich sowohl über dem Tisch, als auch ihrem Sitznachbaren ergoss. Anschließend schob sie sich den Pony nach oben hin aus dem Gesicht, umklammerte Messer und Gabel und ließ sich erstaunlich entspannt in den erwählten Stuhl neben Danny plumpsen. Noch bevor ebendieser seine Zahlungsaufforderung komplett ausgesprochen hatte, unterbrach die junge Dame ihn jedoch mit einem zuversichtlichen »Mach dir darüber keine Sorgen!«, unterstützt durch einen hochgestreckten Daumen, welchen sie ihm grinsend unter die Nase hielt. Sie war bei weitem nicht der größte Verdiener und es gab so einiges, das sie sich selbst nach Monaten des Sparens nicht leisten konnte, aber für ein leckeres Feierabendessen hatte sie immer genug Münzen parat! Ganz davon einmal abgesehen, dass sie genau diese Bestellung schon seit Sonnenaufgang beabsichtigt hatte.
    Was sie da eindeutig stärker aus der Bahn warf, war die darauffolgende Frage des blonden Verkäufers. »Eh..?«, sie verzog die Miene und blinzelte ihr Gegenüber verwirrt an. Was für eine komische Frage. »Alsooo... ich kenne deinen Namen und deine Stimme, ich weiß wie du aussiehst und dass du Danny aus dem Warenhaus bist - Ich würde sagen, das ist bekannt genug! Und außerdem...«, das Fräulein unterbrach ihre säuselnde Aufzählung, um mit der Gabel einen der Knödel aufzuspießen und sich diesen ohne irgendeine Form der Zurückhaltung in den Mund zu stopfen, »haft du mir Knöbbl gegebem!« Kaum gesagt, wandte sie sich auch schon wieder von ihrem Gesprächspartner ab, um, noch immer kauend, schon das nächste Bällchen in Soße zu baden und so für den Verzehr bereit zu machen. Ihr Gesichtsausdruck wirkte friedlich, beinahe so als wäre sie die Entspanntheit in Person. Die Welt war schön, die Welt war heile. Sie hatte ihr übliches Mittagessen, einen Sitzplatz und sogar Gesellschaft.

  • Collette & Julia an einem Tisch


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    Julia konnte sich ein kleines Lachen nicht verkneifen. Collettes Reaktion war einfach zu bezaubernd. "Ich verstehe genau was du meinst. Niemand wünscht sich einen Notfall.", pflichtete sie ihrer Freundin schließlich mit einem gutmütigen Lächeln bei. "Und hoffentlich werden wir nicht zum Aufräumen verdonnert. So gerne ich das auch mache, für heute reicht es mir.", gestand die Badehausleiterin. Sie scheute sonst vor keiner Arbeit zurück, aber im Moment würde sie gerne etwas bedeutenderes tun als den Staub von Fläschchen zu wischen. Als Julia dann den Vorschlag mit dem schwarzen Brett äußerte, schien Coco noch begeisterter zu sein, als zuvor. Sie schmunzelte. "Ja, dann lass uns doch einfach zuerst ans schwarze Brett gehen und wenn uns da nichts zusagt, können wir immer noch einen Botengang oder Besorgungen für Natalie erledigen." Ein wenig war Julia erleichtert. So kamen die beiden eventuell nicht in die Verlegenheiten einfache Routineaufgaben übernehmen zu müssen, sondern konnten etwas anderes erleben. Ehe die beiden Frauen allerdings weiter tratschen konnten, kam ihr Essen an. Die Bedienung stellte es vorsichtig vor ihnen ab und verließ sie dann mit einem 'Guten Appetit' wieder. "Lass es dir schmecken. Ich bin schon echt gespannt wie lecker das Essen hier ist und was für Aufgaben uns so erwarten werden.", gestand Julia und mit dem üblichen sanften Lächeln auf ihren Lippen traute sie sich einen ersten Probierlöffel von dem ersten Gericht zu nehmen. Es schmeckte fantastisch. Sie hatte ganz vergessen, dass Fleischgerichte so lecker sein konnten.

  • 1222-gaius-pngGaius & Tori


    Hach, ob es schwierig war war tatsächlich eine gute Frage. Er war sich sicher. Sicher, dass es stimmte - aber wieso eigentlich? Konnte er es tatsächlich so genau sagen? So genau beurteilen? Ja und nein. Uff, wie oft würde es am heutigen Tage wohl noch auf ja und nein hinauslaufen? All diese vielen Gedanken, vielen Gefühle - sie wurden langsam wirklich anstrengend, wirklich viel. Es war wirklich faszinierend, dass es trotz allem irgendwie egal war. Es irgendwie wert. Was war eine Lawine an verwirrenden Dingen denn im Gegensatz zu diesem Moment? Diesem kurzen, vergänglichen (1,5 Jahre andauernden) Moment, der.. ja wie lange eigentlich schon anhielt? Gaius lauschte Toris leisen Worten, wusste nicht, ob diese eine Erwiderung verlangten und wusste ehrlich gesagt auch nicht, wie diese hätte aussehen sollen. Und so lagen sie einige Sekunden lang still da, ihre eigenen Herzen wahrscheinlich gleichzeitig so laut am schlagen, dass sie das einzige waren, was sie hören konnten und mit jedem Augenblick schien die Situation realer zu werden. Das klang merkwürdig, ja - war die Situation doch schon immer, die ganze Zeit über real gewesen, keine Fantasie, nichts ausgemaltes. Aber es war alles so schnell passiert, all die vielen Dinge die seit gestern Mittag geschehen waren und nun, in diesem kurzen Moment der Stille, der Ruhe, der Regungslosigkeit.. Was taten sie hier eigentlich? Was tat er? In was hatte er Tori da eigentlich hinein gezwungen? Benahm er sich gerade nicht wie der letzte Idiot? Der Griff des Zwerges lockerte sich, noch immer ruhten seine Arme auf der Maid, doch genoss diese mit einem Mal viel mehr Bewegungsfreiheit. Es machte keinen Sinn. Es machte keinen Sinn, dass ihm auf einmal der Gedanke kam, dass Tori vielleicht gerade unfreiwillig am Boden lag, dass er gerade eine merkwürdige und peinliche Begebenheit erschaffen hatte und trotzdem.. Trotzdem raste diese Idee durch seinen Kopf. Ich meine, wie sollte es das auch nicht? Der Langohrige war manchmal ein kolossaler Idiot, er war sozial gesehen relativ unbeholfen und.. Leos Worte. Oh, diese verfluchten Worte. Wieso hatte er auch solche Dinge andeuten müssen? Alles was Gaius gewollt hatte war doch einfach nur - "Oh. Oh.. ich war ja hergekommen.. um dich zu fragen... ob du Lust hast mit mir auf den.. großen Ball.. zu gehen.." Ja. Ja, dieser plötzliche, viel zu spät kommende Erkenntnis benötigte mehrere kurze Pausen um ausgesprochen zu werden. So sehr hatte der Einäugige das Ganze nämlich verpeilt. Die Iride der Mannes wanderte zum Gesicht der Blonden und er sah sie nichts-, aber gleichzeitig auch vielsagend an. Wie konnten die Geschehnisse ein paar Stunden nur so sehr vom eigentlichen Plan abweichen?

  • [Tori] & Gaius


    Tori lauschte ihrem Herzschlag, ihren beiden, ehe sie spürte, wie der Zwerg, auf dem sie lag, sanft und langsam den festen Griff um sie löste. Kurz hatte sie das Gefühl den Halt zu verlieren, zu fallen gar, aber das war Unsinn. Dennoch sah sie erstaunt auf. Da war ein Teil in ihr, der den Moment niemals vorbeiziehen lassen wollte - der ihn am liebsten ewig festgehalten hätte. Es hatte so gut getan, sie waren sich so nah gewesen wie noch nie - in vielerlei Hinsicht - und die Maid fürchtete dieses Gefühl wieder zu verlieren, wenn sie sich voneinander lösten. Ah, konnte sie sich diese Hoffnung leisten? Das schon alles irgendwie gut werden würde? Sie verstand so wenig - von Gaius, aber auch von sich selbst. Als der Zwerg die Stimme erhob, blinzelte sie kurz verwirrt. "Oh.", meinte sie langsam, nach einer kleinen Weile, als sie seine Worte schlussendlich aufgenommen hatte. Hatte sie richtig gehört? Plötzlich fühlte sie sich verlegen - zum einen geschmeichelt, denn offenbar hatte diese Intension ihn überhaupt her geführt, zum anderen war sie peinlich berührt, denn der Ball war längst geschehen. Sie war sich nicht sicher, ob Gaius dies bewusst oder ob er vielleicht ein wenig durcheinander war...? "A-Aber Gaius-,", wandt Tori schließlich ein, während sie sich aufrichtete und langsam vom Körper des Zwerges gleiten ließ (warum klingt das so falsch), sodass sie nun neben ihm auf dem Boden saß. "D-Der Ball... hat bereits z-zur gestrigen Nacht stattgefunden.", sagte sie vorsichtig. Noch immer wollte es nicht recht zu ihr durchsickern - Gaius... hatte sie auf den Ball einladen wollen? Sie beide auf einem Ball für die feine Gesellschaft? Was für ein abwegiger Gedanke! Sie hätten sie sicherlich blamiert, bestimmt war es besser so. Trotzdem verspürte Tori einen leichten Stich in ihrer Brust, wie bei einem Verlust - den verloren hatte sie nun den Traum, diese Idee, einmal unbeschwert mit ihm tanzen zu können. Tori lief rot an, als sie verunsichert fragte: "W-Wir k-könnten das a-aber... nach-holen... v-vielleicht?"

  • 1222-gaius-pngGaius & Tori


    Schon wieder so ein merkwürdiger Moment. Ein merkwürdiger Moment der einfach so davon strich - Tori dabei zuzusehen wie sie in Bewegung kam, ihr hübsches Gesicht langsam in weite Ferne rückte, nicht mehr nah war, nicht mehr so wunderbar nah. Gaius hatte es nicht erwartet, nicht so plötzlich - und das, obwohl doch er derjenige gewesen war, der plötzlich den Augenblick beendet, eine abrupte Aussage in den Raum geworfen hatte. Dadurch war es nicht mehr so intensiv, die Situation, das Knistern zwischen den beiden. Nicht so intensiv, nicht mehr so hypnotisierend und doch was der Schmied ein paar Sekunden lang verwirrt als die Blonde immer weiter von ihm weg war und sich aufsetzte. Gaius lauschte den kurzen Worten seines Gegenübers, folgte ihrem Beispiel dann und auch sein Oberkörper hob sich an, kam der Brillenträgerin dadurch wieder näher. Es fühlte sich ein wenig wie ein unbeholfener Tanz an, den sie da gerade vollführten. Unbewusst und doch irgendwie magnetisch? Dem Spitzöhrigen entkam ein kurzes belustigtes Aufschnauben, ein kleines, sanftes Kopfschütteln. "Nein.. nein ich weiß. Das.. das ist ja das Problem. Ich war gekommen um dich zu fragen und dann hab' ich dir stattdessen einen Haufen Ärger gemacht und jetzt.. naja, jetzt haben wir ihn.. wohl verpasst. Wie konnte ich das nur solange vergessen, immerhin bin ich doch extra dafü-" Der Einäugige zog rasch die Augenbrauen zusammen als ihm mit einem Mal etwas auffiel: "Moment, wie meinst du das, nachholen? Heißt das du hättest mit mir dort hingehen wollen?" Eine berechtigte Frage? Womöglich. Benötigt, nach einer so intimen Begegnung und den Gefühlen, die sie eben miteinander geteilt hatten? Für normale Menschen sicher nicht, für zwei unfähige Deppen wie die beiden wahrscheinlich schon.

  • [Tori] & Gaius


    Tori betrachtete Gaius und wie er sich langsam aufrichtete, ihr so wieder näher kam. So wie es sein sollte. Ah, was dachte sie nur? Dieser Zwerg mit seinen Gesten und Worten, er brachte sie so völlig aus dem Konzept. Was sollte sie nur machen, wenn er sie wirklich irgendwann verlassen würde? Darüber wollte sie jetzt nicht nachdenken. Und sowieso - er gehörte ihr ja nicht, sie hatte nicht das Recht Ansprüche zu stellen. So sah sie ihn nur an, schweigend, während er sich unbeholfen erklärte. Ein flüchtiges Lächeln zauberte sich dabei kurz auf die Lippen der Maid. Im Nachhinein betrachtet hatte Tori überhaupt nichts gegen 'den ganzen Ärger' den Gaius ihr eingebrockt hatte, einzuwenden. Ja, ihr Trank war ruiniert worden, sie hätten beinahe ein Kind verletzt und der Zwerg hatte auf sie gekotzt - aber er hatte es so auch geschafft einen Zauber einzusetzen, den er zuvor noch nicht angewandt hatte und, viel wichtiger noch, das hier war passiert. Was auch immer das hier genau war, sie wusste es nicht. Als sie jedoch direkt darauf angesprochen wurde, ob sie wirklich (und die Betonung lag auf wirklich) mit ihm hingegangen wollen würde, wurde sie nur erneut rot. Hätte sie gestern auch schon so einfach ja gesagt? Sie, inmitten so vieler, fremder Gesichter, die sie alle abfällig musterten? Sie, in eine Gesellschaft, in der sie sich nicht korrekt zu verhalten wusste? Ah, sie war so durcheinander, sie wusste überhaupt nichts zu antworten! Aber wen interessierte heute noch, was gestern war? Nun.. sie... immer, zumindest mit dieser einen Ausnahme, die gerade hier passiert war - was auch immer gerade hier passiert war. Sie war derart verlegen und beschämt, das sie auf die Frage von Gaius nur mit den Schultern zucken konnte. Aber wie sollte sie darauf nur ein Wort heraus bringen? Dazu war sie... vielleicht zu nervös? Wieder? Trotz allem? Aber doch nun in einem völlig anderen Zusammenhang. Aber was für eine Frage - so nah wie sie sich soeben gewesen waren, den flüchtigen Kuss den sie geteilt hatten - wie könnte da die Antwort auf die Einladung zu einem Ball jemals Nein lauten?

  • 1990-normal-by-nijurah-d8joqgi-pngCollette & Julia | an einem Tisch


    Das junge Mädchen war froh dass ihre Freundin genau verstand, was sie meinte. Routinearbeiten konnten auf Dauer einfach so öde sein und heute war ihr wirklich nicht nach ganz normalen Aufgaben. Auch wenn diese natürlich auch erledigt werden mussten aber vielleicht konnten sie sich heute davon drücken. Das bestellte Essen wurde nach und nach auf dem runden Tisch abgestellt und Collette musste schwer schlucken, da sich durch diesen leckeren Anblick jede Menge Speichel in ihrem Mund angesammelt hatte. Fast wie bei einem Hund.. Die braunen Augen der Heilerin glänzten und funkelten vor Vorfreude nur so, jetzt war sie sich sicher, dass ihre getroffene Wahl auf jeden Fall die Richtige gewesen war! "Und ich erst! Ich meine, das Essen kenne ich ja aber ich bin trotzdem jedes Mal wieder darauf gespannt!", erwiderte die die Bäckerstochter und nahm sich einen Löffel voll Gulaschsuppe, pustete erst einige Male an dem vollen Löffel und nahm ihn dann in den Mund. Ein zufriedenes Seufzen verließ ihren Mund und kurz lehnte sie sich auf ihrem Stuhl nach hinten "Das Fleisch ist super zart, total lecker! Hier, probier mal!" Coco schob ihrer Freundin vorsichtig die volle Schüssel entgegen und klaute sich im Gegenzug einen Happen von ihrer Gemüsesuppe, man konnte beinahe jede Gemüsesorte raus schmecken! "Was meinst du erwarten uns da für Aufgaben?", fragte sie Julia nachdem sie die restlichen Gemüsestückchen runter geschluckt hatte. "Mir hat noch nie jemand was davon erzählt, also schon vom schwarzen Brett aber was genau verlangt wird und wer da Hilfe benötigt, hab ich noch nie mitbekommen.."

  • Danny & Anette | an einem Tisch

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    Oh, auf welch ein Abenteuer hatte Danny sich nur eingelassen? Anette schien übermütig wie eh und je und hatte ihn als ihren Sitznachbarn auserkoren, um ihren Tag mit dem seinen zu verbinden. Dabei hatte sein Magen lediglich nach etwas Essbarem verlangt, nicht etwa nach einer derartigen Gesellschaft. Allerdings hatte sie so enttäuscht ausgesehen, dass selbst die abgestorbenen Zellen seines gleichgültigen Herzens sich geregt hatten – wie hatte er sich gegen den Blick aus ihren türkisblauen Augen wehren können? Ein Ding der Unmöglichkeit, ja, das war es gewesen! Vielleicht ein Werk des Teufels, würde er denn an ihn glauben. Mit ihm verhielt es sich wie mit den Göttern, sie alle hatten es auf seine Existenz abgesehen! Wer konnte es ihnen verdenken? Danny war ein großartiger Mensch, intelligent, gutaussehend, manch einer mochte sagen bescheiden – zumindest, was seine Gewohnheiten anging. Er brauchte keine Reichtümer zum Leben.

    Anette hingegen erinnerte ihn nicht ein ein übernatürliches Wesen. Nein, sie war ein Mensch, wie er. Doch einer von denen, die noch unschuldig auf die Welt blickten, gleich den Augen eines Kindes, wie er es einst gewesen war, bevor die Realität ihn wie so viele andere überwältigt hatte. »Anette. Du weißt absolut nichts über mich, das weißt du auch«, antwortete er mit einem tiefen Seufzen, gab sich allerdings geschlagen, sobald sie sich über ihre Knödel hermachte und enthusiastisch wie eh und je erschien. Wie konnte er ihr widersprechen? Er stützte seinen Ellenbogen auf den Tisch und seine Wange auf seine Hand und hob seinen anderen Arm, um ihr kurz die Hand auf den nassblonden Schopf zu legen und ihr Haupt zu tätscheln. »Wie wirst du deiner Dankbarkeit für diese Köstlichkeit Ausdruck verleihen?« Er grinste. Vielleicht würde sie sich ja wirklich erkenntlich zeigen, auch wenn er es nicht einmal wahrhaftig erwartete.

  • 1159-anette-png[Anette] & Danny


    Natürlich war es ihr bewusst. Dass sie den Blonden nicht wirklich kannte. Sie war vielleicht ein Naivchen, aber auch dem kleinen Kind in ihr war sehr wohl klar, dass ihre Beziehung nicht mehr als eine oberflächliche Bekanntschaft war. Es war ihr klar, dass sie sich viel zu schnell und viel zu herzlich an Leute hing, aber... es so direkt gesagt zu bekommen... Sie legte ihr neuestes Knödelopfer zurück auf den Teller, das Besteck an die Seite und blickte fast schon ein wenig entmutigt in ihr Soßenspiegelbild. »Du bist nett«, schnellte es anschließend hervor, sowohl in ihren Augen, als auch ihrer Stimme blitzte eine gewisse Dickköpfigkeit auf. Danny war nett, er war sympathisch, er war kein Fiesling im Schafspelz; da war die Briefträgerin sich sicher. Nicht nur hatte er ihr seine Knödel überlassen, sondern sie auch damals am Großen Baum vor der gruseligen, gehörnten Fee verteidigt! »Und überhaupt«, mit einem Schwung drehte Anette sich zu ihrem Gesprächspartner und starrte ihm fest entschlossen direkt in seine rosabraunen Augen, »wenn ich so wenig über dich weiß, dann ist es Zeit, dass du mir etwas über dich erzählst! Was ist deine Lieblingsfarbe? Und Essen? Was machst du, wenn du nicht hinter diesem stickigen Tresen hocken musst? Und.. und... ähh..« Sie verzog angestrengt die Miene und verschränkte die Arme vor der Brust. Es gab so viele Dinge, die sie hier hätte fragen können und doch kam ihr nichts passendes in den Sinn.

    Dann allerdings spürte sie - zum wiederholten Male - seine Hand auf ihrem Kopf, wie er sie ähnlich wie ein Tierchen oder gezähmtes Monster tätschelte. Es war ein komisches Gefühl und ehrlich gesagt war sie sich in diesem Moment auch nicht sicher, ob er sie überhaupt für voll nahm - Gleichzeitig war es aber eine warme, sanfte Hand. Zumindest deutlich wärmer und sanfter als die verbliebenen Regentropfen, die noch in ihren Haaren nisteten. »Ich könnte dir..!«, sprang das Mädchen sogleich voller Enthusiasmus auf, versteinerte jedoch noch mitten im Satz, als sie bemerkte, dass sie... eigentlich gar nicht wusste, was sie ihm hätte gutes tun können. Das war die harsche Realität, mit der er sie zuvor konfrontiert hatte. »Ähhh...«, überfordert starrte sie erneut auf ihren Teller, grübelte und grübelte, ehe sie sich irgendwann fingerschnipsend zurück an den Lockenkopf wandte, »Sag, magst du Kuchen? Kürbiskuchen um genauer zu sein?« Irgendwo im Chaos ihres Zimmers lag Mamas Rezept vergraben und, wer weiß, vielleicht konnte Danny sich ja für das Werk einer wahrlich schlechten Bäckerin begeistern?

  • Anette & Danny | an einem Tisch1218-danny-png


    Oh nein. Was hatte Danny sich nur dabei gedacht? Er hätte einfach seine Klappe halten sollen, denn nun saß eine nicht mehr essende Anette neben ihm – und das, obwohl noch Knödel übrig waren! Seite Augen weiteten sich bei dem Anblick, der sich ihm dort bot. Sekunden verstrichen, in denen sie wirkte als hätte sie ihren Mut verloren. Ein durch und durch seltsames, ja, sogar ungutes Gefühl. So sollte sie nicht aussehen. Sie sollte fröhlicher sein, so wie immer, auch wenn er sich sehr wohl bewusst war, dass Menschen nicht immer nur in einem Gemütszustand verweilen konnten. Nur … das hier, das war seine Schuld.

    Sie fing sich und stellte ihm mit einer Plötzlichkeit verschiedenste Fragen, dass er sie nur anstarren könnte. »Huh?«, machte er verwirrt, blinzelte mehrmals, bevor in sein Hirn sickerte, dass er ihr nun antworten musste. Ja, das wäre wohl das Beste. Es waren einfache Fragen, aber … Es war lange her, dass sich jemand wirklich für ihn interessiert hatte. Und sie schien so entschlossen zu sein, ihn kennenzulernen, dass es beinahe rührend wäre, würde es ihn nicht derartig irritieren. »Errate meine Lieblingsfarbe und ich sage dir mein Lieblingsessen.« Es wäre nun sehr einfach, wieder aus dieser Nummer herauszukommen. Danny hatte keine wirkliche Lieblingsfarbe und auch kein Leibgericht, doch er wollte es ihr nicht auch noch unnötig schwer machen. Vielleicht würde er einfach lügen und ihre Antwort auf seine Lieblingsfarbe als richtig gelten lassen, wer wusste es schon?

    Er stützte seine Wange wieder auf seine Hand und musste ein wenig lächeln als er sie aufspringen und versteinern sah, weil sie nicht wusste, wie sie sich erkenntlich zeigen sollte. »Ich hatte noch nie welchen«, antwortete er. »Aber wenn er von dir ist, muss ich ihn wohl probieren, hm? Stell sicher, dass er auch gut wird, sonst ziehe ich extra weit weg, damit du den ganzen Weg laufen musst, um mir die Post zu bringen.« Er grinste etwas und fuhr sich durch seine Haare. Irgendwie … war das alles doch nicht so schlimm. Es machte beinahe sogar Spaß.

  • 1159-anette-png[Anette] & Danny


    »Ein Ratespiel?!«, es war ein seltsamer Mix aus Verdutztheit, Begeisterung und Empörtheit, der da aus ihrem Mund prasselte, als Danny einer Antwort auswich, um ihr stattdessen eine Aufgabe zu stellen. Sogleich zog Anette die Augenbrauen in die Höh' und runzelte die Stirn. Sie ließ sich in den harten Holzstuhl fallen, drückte ihren Körper gegen die Lehne und wippte hin und her. »Hmm... Dannys Lieblingsfarbe...«, murmelte sie dabei, während ihre Äuglein sich auf einen zufälligen Punkt an der Decke fixierten. Sie war diejenige gewesen, die das Thema überhaupt erst aufgeworfen hatte, aber das hieß bei weitem noch nicht, dass sie auch nur die leiseste Vorstellung von einer Antwort hatte. Zunächst warf sie ihm aus den Augenwinkeln einen Blick zu, raufte sich dann jedoch immer noch ahnungslos durch die Haare. Sie würde einfach - wie so oft - ihrem Bauchgefühl folgen und ins Blaue hineinraten müssen. »Ich sage... blau! Oder grün! Blaugrün! Ich weiß nicht, die passen irgendwie so zu dir.« Anschließend ließ die Briefträgerin von der Tischkante ab, sodass sie mitsamt Stuhl ruckartig zurück nach vorne klappte. »Oh, aber so ein Rotbraun könnte ich mir auch ganz gut vorstellen...«

    Haach, es gab so viele Optionen und irgendwie schien keine plausibler als die andere... Noch immer nachdenklich gestimmt schob Anette sich den nächsten Knödel in den Mund, auf dem sie auch gleich munter rumkaute. Gerade als sie diesen jedoch schlucken wolte, entkam ihr ein entsetztes »WAAS?!«, dicht gefolgt von einem Hustenanfall ausgelöst durch die verschluckten Reste. Entsprechend hastig griff sie nach dem nächstbesten Glas Wasser. Hatte er gerade... Hatte er ihr gerade auf die selbstverständlichste Art und Weise direkt ins Gesicht gesagt, dass er noch nie Kürbiskuchen probiert hatte? Blinzeln. Irgendwie fehlten ihr die Worte. Nicht dass sie nicht wusste, dass unterschiedliche Menschen unterschiedliche Geschmäcker hatten, aber... Das musste sie sofort ändern! Kürbiskuchen war GÖTTLICH! Nun, zumindest der ihrer liebsten Ma. Der Gedanke an ihren eigenen allerdings... »Wie gemein!!«, entgegnete sie dem Verkäufer auf seine Drohung und plusterte schmollend die Wangen auf, ehe sie ihre Finger, dickköpfig wie sie war, in den Saum seines Ärmels grub. Natürlich war ihr klar, dass er scherzte und sie aufzog. Ebenso war ihr klar, dass er bestimmt nicht wegen eines verbockten Kuchens die Stadt verlassen würde. Aber... Auch wenn es nur ein Scherz war, sie wollte keinesfalls, dass jemand, egal wer, wegen ihr wegzog.

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