Die Klinik


  • Nathalie hatte gerade die beiden Mädchen verabschiedet, als ein junger Mann durch die Tür trat. In seinen Armen lag ein bewusstloses Elfenmädchen. Sie war blass und schien eine Menge Blut verloren zu haben aber auch der Blondschopf schien nicht gerade bei bester Gesundheit zu sein. Er war ebenfalls sehr geschwächt und seine Stimme war brüchig. Wer weiß wie weit er die Rosahaarige schon getragen hatte. Ohne eine Sekunde länger zu zögern kam die Ärztin den Beiden entgegen und bat sie sofort in den nächsten Behandlungsraum. Sie bat den Blonden sich hinzusetzen während sie sich um das Elfenmädchen kümmerte. Während Nathalie die zahlreichen Wunden säuberte bat sie den jungen Mann ihr die Situation zu schildern. Es war wichtig zu wissen woher die Wunden stammten und als er ihr mitteilte, dass sie sich die Wunden im Kampf gegen Hyänen zugezogen hatte verabreichte Nathalie ihr gleich auch eine Impfung gegen Tollwut. Bei den wilden Bestien da draußen wusste man nie welche Krankheiten sie mit sich herum schleppten und aus diesem Grund bekam auch jeder Patient, der von einem Tier gebissen wurde prophylaktisch eine Impfung. Vorsicht war schließlich besser als Nachsicht. Während die Ärztin Dolces Wunden versorgte warf sie auch nebenher immer ein Auge auf den jungen Mann, welcher die Elfe hierher gebracht hatte. Ihn würde Nathalie gleich als Nächstes versorgen aber im Moment hatte die Rosahaarige oberste Prioriät. Jede Sekunde zählte und so versorgte Nathalie die klaffenden Wunden. Sie reinigte sie, enternte mit einer sterilen Pinzette die Fremdkörper aus der Wunde und nähte sie sofern es nötig war aber nicht ohne die betroffene Stelle vorher zu betäuben. Schon bald waren alle sichtbaren Verletzungen versorgt. Nathalie hatte dem Mädchen noch eine Infusion angehängt, da ihr Körper sehr viel Flüssigkeit verloren hatte. Nun konnte man lediglich abwarten. Zwischenzeitlich hatte sie zwar die Augen geöffnet aber ihr Körper war derartig kraftlos, dass die Elfe sogleich wieder eingeschlafen war. Nathalie warf noch einen letzten Blick auf Dolce ehe sie sich dem jungen Mann zuwandte. Sie wies ihn an sich auf eine freie Liege zu legen. "Fühlst du dich gut? Wurdest du ebenfalls verletzt?"Auf dem ersten Blick konnte die Brillenträgerin keinerlei Verletzungen entdecken aber der Blonde war bei Bewusstsein und eine von Nathalies Helferlein hatte ihm auch bereits etwas zu trinken gebracht also konnte er gut für sich selbst sprechen.

  • ~Pico kommt an~
    Ihr Knöchel tat weh, und ihr Kopf schmerzte immer noch. Ein Pochen dröhnte in ihrem Gehörgang und die Augen taten weh, wenn sie sie versuchte zu öffnen. Ihr Antlitz musste sehr elendig aussehen. Ein älteres Mütterchen, welches ihr zufällig begegnete bemerkte die traurige Gestalt und nahm sich Pico an. Das Mädchen war skeptisch, doch das Mütterchen strahlte eine wohlige Wärme aus, die Pico nur allzu gerne in sich aufnehmen würde.
    „Wie siehst du denn aus Kind, deine ganze Kleidung ist zerrissen und schmutzig, zudem bist du von Schürfwunden übersät und Oh“, die Alter erschrak, sie hatte das getrocknete Blut auf Pico’s violettem Haar entdeckt. „Was ist den passiert meine Kleine?“ Die alte Frau, welche ein altes, verwaschenes und schon von Gebrauchspuren übersätes grünes Kleid trug und ihr Haar, welches schon gräulich schimmerte, zu einem Dud zusammengebunden hatte, roch süßlich, nach Beeren.. welche es jedoch waren konnte Pico nicht einordnen. Bei dem Versuch den Geruch einzuordnen pochte ihr Kopf noch stärker. Das Mütterchen wollte eben was zu der Kleinen sagen, als dieser schwarz vor Augen wurde und sie ihr Gleichgewicht verlor. Wie ein Sack war das Mädchen in sich zusammen geklappt.
    Zu Pico’s Glück war die Alte nur Vorausgehen und mit ihrem Enkel unterwegs, welcher nach einer viertel Stunde die Stelle erreichte wo Pico ohnmächtig wurde und das Mütterchen über sie wachte. Ohne große Kraftanstrengung, zumindest schien es so, nahm der Junge, welcher von seiner Großmutter Jonathan genannt wurde, das Mädchen hoch und trug sie.
    „Wir müssen sie in die Klinik bringen, nur der Gottvater weiß was dem armen Ding zugestoßen ist.. wir müssen uns beeilen.. schnell, lauf die voran, ich werde euch folgen“, mit diesen ermahnen Worten machte sich Jonathan auf den Weg Richtung Klinik.


    In der Klinik angekommen legte Jonathan das Mädchen auf einer Liege, welche neben dem Eingang stand, ab. Er konnte niemanden entdecken und machte sich auf die Suche nach einer Heiler oder einem Heiler. Pico ließ er unbeachtet auf der Liege zurück.

    Die kürzesten Wörter, nämlich "ja" und "nein" erfordern das meiste Nachdenken.


    -Pythagoras von Samos-


  • Seine Mutter war gerade beschäftigt und so begab sich der junge Mann in das Behandlungszimmer nebenan. Irritiert musterte er das Mädchen, welches dort auf der Liege lag und sich nicht rührte. Bei näherer Betrachtung musste Ray feststellen, dass sie nicht bei Bewusstsein war. Außer ihr war niemand im Raum. Schnell sah er sich auch im Warteraum um aber auch dieser war menschenleer. Wie war sie hierher gekommen? Hatte sie sich alleine hergeschleppt und hatte nachdem sie sich mit letzter Kraft auf die Liege gehieft hatte, das Bewusstsein verloren? Fragen über Fragen welche zum jetzigen Zeitpunkt keinerlei Rolle spielten. Ray musste sie untersuchen und ihre Verletzungen behandeln. Erstaunlicherweise sah seine Patientin aus wie eine Puppe. Ihre Haut ähnelte Porzelan. Sie lag hier als würde sie lediglich schlafen, doch als der junge Mann sie ansprach und ihr einen Schmerzreiz zufügte, reagierte sie nicht und das war ein klares Zeichen für Ray, dass dieses Mädchen nicht ihren wohlverdienten Schönheitsschlaf hielt. Rays Handlungen waren regelrecht automatisiert und das war in einem Fall wie dieser es war, dringend nötig. Jeder Handgriff musste sitzen, denn jede Sekunde zählte. Ohne zu zögern wurden die Wunden des unbekannten Mädchens versorgt, Medikamente in die Vene injiziert und Flüssigkeit intravenös substituiert um etwaigen Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Als das Mädchen vollkommen versorgt war, räumte Ray den dabei entstandenen Müll weg und desinfizierte alles säuberlichst. Jetzt konnte man nur noch abwarten. Hoffentlich würde sie durchkommen. Sie war doch noch so jung. Der junge Mann verweilte noch im Behandlungsraum. Er würde sie unter keinen Umständen unbeobachtet lassen. Ihre Vitalzeichen mussten weiterhin kontrolliert werden und eventuell musste die Therapie geändert werden weil sie darauf nocht ansprach. Im Moment fühlte sich Ray auf eine Art und Weise hilflos. Er konnte nicht mehr für dieses Mädchen tun, als er bis jetzt getan hatte und irgendwie erschien es trotzdem nicht genug zu sein...


  • Von dem ganzen Trubel, bekam die kleine Pico natürlich nichts mit. Sie träumte von Anny und Dolce, ohne zu wissen wer die beiden waren oder welche Rolle sie in ihrem lebten schon spielten, in ihrem Traum spiegelten sich ihr ebenso fremd gewordene Erinnerungen, von ihren Eltern und vor allem von Dolce, dem Uhrenturm und ihrer lieben Puppe. Wie aus einem Märchen, das sie einmal gehört hatte, ging sie in ihrem Traum durch verschiedene Türen und beobachtete wie eine Fremde, ein Eindringling, die dargestellten Szenen beziehungsweise ihre Erinnerungen. Dies schien für sie Das Mädchen empfand keinerlei Gefühl für Zeit und Raum, es fühlte sich an wie ein lustiges Spiel, das nie enden sollte. Eine plötzliche Unruhe herrscht, alles um sie herum wurde hektisch und panisch, eine höhere Macht schien sie weg zu ziehen, welche sie hier nicht duldete. Das war der Moment, in welchem Ray ihr Medikamente injizierte, ihr Puls schneller wurde und sie dem Aufwachen näher kam. Als ob sie schon wach wäre, spürte sie zwei verschiedene Pochen, eins von ihrem Herzschlag, das andere war in ihrem Kopf, ein Schmerz, den sie mit jeder Sekunde stärker wahrzunehmen schien.
    Ein wenig öffnete sie ihre Augen, spürte ihren kompletten Körper, jeden Finger, jeden Reiz und jeden Schmerz. Pico erblickte eine Gestalt, die leicht über ihr gebeugt war, ein gehauchtes : "Was..", drang ihr über die Lippen bevor sie wieder ihr Bewusstsein verlor. Sie wollte noch nicht aufwachen, ihr Traum war zwar schon vergessen, aber die wohlige Wärme die sie dabei empfand nicht ..

    Die kürzesten Wörter, nämlich "ja" und "nein" erfordern das meiste Nachdenken.


    -Pythagoras von Samos-


  • Eine ganze Weile saß Ray schon da und hatte vergebens auf ein Zeichen gewartet. In all dieser Zeit schwand mehr und mehr die Hoffnung, dass seine Behandlung anschlagen würde. Fast wäre er sogar eingeschlafen und hätte glatt verpasst, dass sie kurz wach wurde und einen Ton von sich gab. Sofort sprang der Arzt auf und musterte das Gesicht des Mädchens. Es machte den Eindruck, als würde sie sich gerade an die Welt der Träume schmiegen und auf ewig ins Licht verschwinden wollen. Doch nicht mit ihm. Das konnte ihr wohl so passen, ihm einfach hier wegzusterben! Mit dem Handrücken versetzte er ihrem Gesicht einen kräftigen Schlag. "Heeey, aufwachen! Wag es ja nicht, den Löffel abzugeben!" gröhlte er sie an, während die Arme fest an Schulter gegriffen und sie ordentlich durchgeschüttelt hatten. Unkonventionell für einen Arzt, aber vielleicht würde das ja was bringen.


  • War es wirklich eine gute Idee gewesen sich hier her zu begeben? Julia wusste es nicht wirklich. Die ganzen letzten Monate hatte sie sich Gedanken darüber gemacht ob es eine gute Idee war einen Beruf zu wählen und welches wohl der beste für sie war. Und seit einiger Zeit war sie sich sicher dass Heilerin genau das richtige für sie sein musste. Trotzdem war es jetzt ein wenig komisch in der Klinik zu stehen und ihre Pläne in die Tat um zu setzen. Vielleicht sollte sie doch noch eine weitere Nacht darüber schlafen und sich nochmal überlegen ob das das richtige für sie war. Nein! Sie durfte jetzt nicht zweifeln. Sie musste es testen wenn sie Klarheit darüber wollte, ob der Beruf des Heilers der richtige für sie war. Also nahm sie all ihren Mut zusammen und rief den Namen ihrer (hoffentlich) zukünftigen Ausbilderin. "Natalie? Bist du da und hast zufällig Zeit?" Jetzt gab es kein Zurück mehr, aber die Grünhaarige war fest entschlossen sich nicht unterkriegen zu lassen und ihr bestes zu geben.


  • ...wieder in ihrer Traumwelt angelangt, begann sie wieder zu träumen, dieses Mal nicht von Gesichtern ihrer Vergangenheit, sonder von Musik, die sie nicht hörte, aber sehen konnte. Eine Harfe und eine Violine lieferten sich in ihrer Fantasie einen Wettstreit und ihre Melodien durchflossen die Sphäre, in der sich Pico zumindest in geistlicher Form befand. Die Zeit schien unendlich, beziehungsweise spielte keine Rolle, da sie ihr nicht bewusst war. Es waren nur Farben, überall Farben, so schön ... so unglaublich friedlich. Ein Lächeln zeichnete sich auf ihrem Körper ab, der immer noch in dem tödlichen Koma verweilte.
    Die Gestalt, den Arzt, den Pico zuvor kurz erblickt hatte schien nicht länger geduldig sein zu wollen. Er versetzte ihr eine kräftige Backenschelle, grölte sie an und schüttelte sie, an den Schultern gepackt, durch. Im selben Moment als er ihr diesen Schlag verpasst, spürte ihre geistliche Form, wie ihr Gesicht zu brennen begann, der Schmerzreiz durchzuckte ihren ganzen Körper, die Musik beziehungsweise, das Farbenspiel endete und ihre Welt schien einzustürzen. Plötzlich riss sie wie im Affekt ihre Augen auf und erblickte eine männliche Gestalt, die ihr irgendetwas entgegen schrie, was sie aber nicht verstand, besser gesagt nicht hören wollte. Zu friedlich war ihre vorherige Situation gewesen und somit das absolute Gegenteil zu dieser hier. Pico realisierte sekundenschnell das diese fremde Gestalt sie an den Schulter gepackt hatte, bevor Ray die Chance hatte seinen Griff zu lockern wand sich Pico, zugegebenermaßen flink und sehr schnell, aus seinen Händen und rutschte soweit auf der Trage zurück, um einen möglichst großen Abstand zwischen ihr und ihm zu bringen. Mit aufgerissenen Augen, blickte sie ihn an, sie sagte nichts, kein Wort. Wie ein Häschen in der Falle hockte sie da und so fühlte sie sich auch. Das Mädchen hatte keine Ahnung wo sie war oder geschweige denn wer sie war... das Einzige was ihr bewahrt blieb, war das Bewusstsein ihrer Existenz...

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    -Pythagoras von Samos-


  • Hier im Hause herrschte Hochbetrieb. Ohne Ray an ihrer Seite wäre Nathalie bei all den Patienten sicher zusammengebrochen. Julia betrat gerade die Klinik, doch sie gehörte nicht zu den Leuten, die akute Beschwerden vorzuweisen hatten. Eigentlich passte es der Ärztin nicht in den Kram, dass sie sich jetzt damit herumschlagen musste, doch sie war bekannt dafür immer mit größter Mühe Freundlichkeit aufsetzen zu können, egal wie viel sie gerade um die Ohren hatte. "Jaha, ich komme!" Gut, der erste Eindruck trügte, sie war ziemlich genervt. Ziemlich außer Atem richtete sie sich vor Julia auf und setzte erneut zu Wort an. "Was kann ich für dich tun, Liebes? Du siehst gesund aus."


  • Erleichterung machte sich in Julia breit, als Natalie auftauchte und anscheinend gute Laune hatte. Aber gleichzeitig merkte ihr Julia auch an, dass die Ärztin ziemlich in Eile zu sein schien. Sie kannte die kleinen Anzeichen von sich selbst, wenn es im Badehaus ohnehin schon genug zu tun gab und dann auch noch mehr Gäste auftauchten. Man war zwar freundlich, aber man musste eben schnell weiter. Dennoch lächelte Julia beim Anblick der erfahrenen Heilerin. "Ich... also ja mir geht es gut. Ich bin eigentlich auch nur hier, weil ich mich zukünftig gerne nützlich machen würde. Ich würde gerne Heilerin werden. Aber wenn es dir gerade nicht passt komme ich gerne ein andermal wieder." Wobei es Natalie wahrscheinlich nie passen würde. Schließlich war die Klinik ständig besucht von allen möglichen Verletzten, die sich in den Monsterkämpfen irgendwelche größeren, oder kleineren Wunden zugezogen hatten.


  • Mit den Gedanken war die Ärztin schon wieder ganz woanders. Sie war schon wieder bei ihren beiden Schützlingen im Behandlungsraum. Die Rothaarige war im Stress und das nicht zu knapp und hatte wirklich keine Zeit für nettes Geplauder. Vermutlich zeigte sie dies dem Neuankömmling mit jeder Sekunde und auch mit jeder Mimik und Gestik. Ihr Blick huschte immer wieder zur Tür hinter der sich die zwei Verletzten befanden. Ray hatte mit seiner eigenen Patientin zu kämpfen, wie man eindeutig aus dem Nebenraum vernehmen konnte.Selbstverständlich gab es nicht viele andere Gründe die Klinik zu besuchen. Es waren immer die selben. Entweder man brauchte ärztliche Hilfe oder aber man wollte sich ausbilden lassen. Freundschaftliche Besuche hatten klar abgenommen aber nathalie verbrachte die begrenzte freie zeit, die ihr übrig blieb, ohnehin lieber damit sich zu entspannen. "Liebes..." Nathalie klang schrecklich müde und nahm kurzzeitig ihre Brille ab um sich die Augen zu reiben nur um sie anschließend wieder aufzusetzen und die potenzielle Heilerin durch sie wieder anzusehen. "...es ist tatsächlich gerade etwas unpassend..." Die Ärztin atmete tief durch als sie die Enttäuschung in den Augen des Mädchens sah. Vielleicht würde sie es ja schaffen alles unter einen Hut zu bekommen? Es würde ihr gewiss einiges abverlangen aber wahrscheinlich musste sie da einfach durch. "...aber vielleicht kannst du mir ja etwas unter die Arme greifen?" Ein gezwungenes Lächeln schlich sich auf die Lippen der Brillenträgerin. Mit großer Wahrscheinlichkeit würde eine Anfängerin ihr wesentlich mehr Arbeit machen als sie ihr abzunehmen aber so würde das junge Mädchen zumindest nicht enttäuscht von dannen ziehen. Nathalie brachte ihren Schützlingen gerne etwas bei aber sie mochte es noch viel lieber, wenn sie dafür die entsprechende Zeit hatte. Abwartend sah sie das adrett gekleidete junge Ding an und war im Gedanken schon wieder bei ihrer näcshten Tätigkeit. Noch immer schien die Brillenträgerin unter ziemlichen Stress zu stehen, den sie sich mit großer Wahrscheinlichkeit auch selber machte.



    Die Augen des Mädchens öffneten sich ruckartig. Mit ihren unvergleichbaren grünen Augen starrte sie den jungen Arzt voller Angst an. Sie sah aus als hätte sie ein Gespenst gesehen und so kam der Langhaarige nicht darum herum sich umzudrehen und ein etwaiges Schreckgespenst auszumachen.Hinter ihm war aber niemand und so kam er schließlich zu dem Entschluss, dass es sich bei dem angsteinflößenden Subjekt wohl um ihn handelte. Mit einer beruhigenden Geste versuchte der junge Mann dem Mädchen die Angst zu nehmen doch sie versuchte den Abstand zwischen sich und ihm immer weiter zu vergrößern, bis sie schließlich mit ihrem Rücken an der Wand hinter sich anstieß. Ray bemühte sich in einem ruhigen Ton zu sprechen. "Hab keine Angst, Kleine." Er sah ihr tief in die Augen, in welchen nach wie vor die Angst stand. "Weißt du was dir passiert ist?" , fragte Ray mit sanfter Stimme und bemühte sich um ein zärtliches Lächeln, welches aber leider nicht erwidert wurde. Dem jungen Ding musste etwas wahrhaft schreckliches passiert sein. Diese Angst in ihren Augen rührte ganz bestimmt nicht daher, dass sie schüchtern war. Diese Angst war echt. Diese Angst war mit Schüchternheit keineswegs zu vergleichen. Ray biss sich auf die Unterlippe. Ein schwieriger Fall. Vielleicht sollte er seine Mutter um Hilfe bitten? Er schüttelte innerlich den Kopf. Nein. Sie hatte selbst genug zu tun und hatte bestimmt keine Zeit sich auch noch um diese Patientin zu kümmern. Viel mehr bereitete es ihm Sorgen, dass sie Kleine nicht vielleicht ans Abhauen dachte. Er würde sie nicht festhalten dürfen aber es wäre gewiss sehr viel besser wenn sie noch eine Weile in der Klinik verweilen würde. Sie war noch behandlungsbedürftig und es gab noch einiges an Klärungsbedarf bezüglich ihrer Verletzungen.


  • Julia blickte ein wenig enttäuscht, als Natalie ihr verkündete, dass es in der Tat gerade etwas unpassend war. Dennoch konnte sie verstehen, dass die Heilerin viel um die Ohren hatte und sie wollte sich ihr auf keinen Fall auf zwängen. Schließlich lag das Wohl der Verletzten an erster Stelle und nicht das einer neugierigen jungen Frau. Aber als die rothaarige Ärztin es sich dann doch noch anders überlegte flammte wieder Hoffnung in den Augen der Grünhaarigen. „Wenn ich dir irgendwie helfen kann, dann tue ich das liebend gern. Womit kann ich dir zur Hand gehen?“, fragte sie daher voller Eifer. Schließlich gehörte Julia keineswegs zu der faulen, oder müden Sorte. Sie gehörte zu der Sorte Mensch, die sich mit ganzem Herzen für eine Arbeit engagierten und egal wie lange es dauern würde: Sie würde Natalie auf jeden Fall eine Hilfe sein. Auch wenn es am Anfang sicher schwierig war sich an eine solche Arbeit zu gewöhnen.


  • Ihre zukünftige Schülerin wirkte enttäuscht und Nathalie konnte es ihr sehr gut nachempfinden. Die Reaktion des Mädchens war völlig normal schließlich hatte sie sich zu diesem Schritt überwunden und nun klang es so als würde die Ärztin ihr eine Abfuhr erteilen. Die Rothaarige brachte es also nicht übers Herz die Jüngere zu enttäuschen und so beschloss sie die Begeisterung der Grünhaarigen erneut zu wecken und sie somit auf ihren ersten Schritten zur Heilerin zu begeleiten. Es waren mühvolle Schritte. Es war alles andere als ein Kinderspiel und die Ärztin war sich noch nicht sicher, ob sich das junge Mädchen dessen bewusst war. Manchmal glaubten die Leute, die durch die Türe der Klinik traten um Heilerin zu werden, dass es sich um einen tollen Job handelte, in dem es ausschließlich darum ging den Menschen das Leben zu retten. Wer dies glaubte, irrte gewaltig. Es handelte sich um einen sehr schwierigen Job, für den man physisch und psychisch besonders stark sein musste, denn nicht immer war man in der Lage den Menschen, dass Leben zu retten. Allzu oft war man nicht mehr in der Lage ihnen das Leben zu retten und damit musste man fertig werden können. "Folge mir..." , beantwortete Nathalie schließlich die Frage des Neulings und ohne auf eine Reaktion oder gar eine Antwort zu warten, betrat die Ärztin schließlich wieder das Behandlungszimmer, in welchem nach wie vor die schwer verletzte Elfe sowie ihr Begleiter verweilten. "Ihre Verletzungen habe ich schon versorgt aber sie müssen dennoch noch zur Beobachtung hier bleiben." Diese Worte galten dem Mädchen an ihrer Seite. Nathalie verlor kein Wort darüber wie tragisch der Zustand der Rosahaarigen war, da dies angesichts der Tatsache, dass sich die Patienten im selben Raum befanden, äußerst unprofessionell wäre.Die Brillenträgerin bewegte sich auf die Ablagefläche zu, auf welcher sich neben den ganzen medizinischen Utensilien auch ein Pergament mit Feder und einem kleinen Tintenfässchen befand. Die genannten Utensilien drückte die Rothaarige der angehenden Heilerin in die Hände, welche sie daraufhin fragend musterte. "Deine Aufgabe besteht darin den jungen Mann bezüglich des Unfallgeschehens zu befragen." Während die Ärztin diese Worte aussprach, deutete sie auf den Blondschopf, welcher auf der Liege verweilte (Danny). Dies müsste für den Anfang genügen. Nathalie kam die Aufgabe nicht sonderlich schwer vor aber war ihrer meinung nach ein wesentlicher Bestandteil des Heilerdaseins. Man musste schließlich etwaige weitee Gefahrenquellen ausmachen. Nathalie selbst begab sich zur der Elfe,deren Augenlider sachte flackerten. Ihre Hautfarbe war schon wesentlich besser als zu dem Zeitunkt ihrer Ankunft. Sie war noch nicht überm Berg aber es war zumindest eine Besserung ersichtlich. Die Brillenträgerin kontrollierten die Durchflussgeschwindigkeit der laufenden Infusion und beschleunigte diese ein wenig nur um anschließend ihre Patientin weiterhin zu kontrollieren. Nathalie überprüfte auch ihre Vitalzeichen, da diese bekanntlich als erstes auf ein Abweichen vom Normzustand hinwiesen.


  • Immer noch wie ein Häschen in der Falle hockte Pico dicht an die Wand gekauert, auf der Trage. Dieser Fremde versuchte sie mit Gesten und Tonfall zu beruhigen, es half sogar etwas. Jedoch antwortete sie nicht auf seine Fragen, mit einem Kopfschüttler wehrte seine Fragen ab. Zugegebenermaßen, sie wusste ja wirklich nichts ... sie kannte nicht einmal ihren Namen. Ein erneuter Panikanfall kam in ihr auf, sie riss ihre Augen noch mehr auf, was wohl für einen Fremden sehr gruselig aussehen musste.
    Sie blickte den Fremden direkt an, in seine blauen Augen, die so unendlich tief zu sein schienen. „Ich weißt nicht“, flüsterte sie kaum hörbar, „ich weiß nichts mehr .. weißt du wer ich bin?“, fragte sie, gerade so laut, das er es vernommen haben könnte.

    Die kürzesten Wörter, nämlich "ja" und "nein" erfordern das meiste Nachdenken.


    -Pythagoras von Samos-


  • Mit durchaus besorgter Miene musterte Ray das Mädchen vor sich. Sie litt anscheinend unter einer Amnesie, doch er konnte nicht sagen, ob sie sich davon erholen würde. Ihr Gedächtnis wies scheinbar keine Lücken auf, sondern war komplett gelöscht, und es wurmte den jungen Arzt, dass er keinerlei Antwort auf ihre Fragen kannte. Sie könnte ihn fragen, ob sie wieder gesund werden würde, dort konnte er ihr zumindest mehr Mut zusprechen. „Nein, tut mir leid“, erwiderte er zögerlich auf ihre Fragen, seine Stimme verweilte in einem beruhigenden Tonfall, um sie nicht noch weiter zu verschrecken. „Erinnerst du dich an irgendetwas?“ Vielleicht gab es Ansätze, irgendwas, das ihm sagen konnte, wie schlimm es um ihr Gedächtnis wirklich stand. „Vielleicht, wie du hierher gekommen bist?“
    Mit besorgtem Blick betrachtete er erneut ihre Wunden, sah ihr schließlich aber in die Augen. „Wie geht es dir jetzt? Hast du Schmerzen, meine ich?“ Ray glaubte nicht, dass er etwas übersehen hatte, doch seine kleine Patientin konnte ihm sicher mehr Aufschluss darüber geben. Ihre Gesundheit war momentan das Wichtigste, natürlich zählte dazu auch, mehr über die Amnesie herauszufinden, doch von jetzt auf gleich konnte er nicht mal eben einen Trank mixen, der ihr alles Verlorene zurückgeben konnte, das war ihm nicht möglich, so gern er auch wollen würde.


  • Entfernte Stimmen drangen an das Ohr der Elfe. Sie schienen auf mysteriöse Weise nah und doch so fern zu sein. Dolce bemühte sich ihnen zu antworten auch wenn sie den Inhalt der Worte, die scheinbar an sie gerichtet waren, nicht verstand. Ihre zarten Lippen öffneten sich einen Spalt aber so sehr sie sich auch bemühte, Dolce brachte es nicht fertig auch nur den leisesten Ton hervorzubringen. Das Elfenmädchen bemühte sich zu kämpfen. Von jeher hatte sie gelernt sich den schwierigen Dingen zu stellen anstatt einfach aufzugeben. Aufgeben war für die Rosahaarige niemals eine Option gewesen. Sie war alles andere als schwach und wenn sie nun aufgeben würde, würde das gegen ihre Prinzipien verstoßen. Alles um sie herum war dunkel und kalt. Hatte sie vielleicht ihre Augen geschlossen? Wo war sie? War sie beim Angriff der Hyänen in der Wüste verstorben? Unzählige Fragen schwirrten im Kopf der Elfe herum. Fragen auf die sie keine Antwort hatte und auf die ihr auch niemand eine Antwort geben konnte schließlich war sie nicht in der Lage irgendwelche Worte hervor zu bringen. Diese Tatsache machte es unmöglich die Stimmen um Antwort zu bitten. Mit großer Wahrscheinlichkeit würde die Antwort sowieso nicht verstehen können. Alles was diese Stimmen ihr versuchten Mitzuteilen ging schließlich in unverständlichem Gemurmel über. Die Unwissenheit lastete schwer auf den Schultern Dolces aber die Situation schien ausweglos. Wie lange würde sie es noch schaffen durchzuhalten und gegen dieses Müdigkeitsgefühl anzukämpfen? Minuten? Stunden? Tage? Jegliches Zeitgefühl war ohnehin verloren gegangen. Aber spielte zeit überhaupt noch eine Rolle? Nicht hier.
    Seit Stunden fühlte sich die Elfe kräftiger. Die einst verschwommenen Worte der Stimmen hatten sich in vereinzelte Wortbrocken verwandelt. Wortbrocken, die die Rosahaarige mit aller Kraft versuchte zu einem Satz zusammenzufügen, doch es war unmöglich. Es war zu anstrengend. Es fühlte sich an als würde irgendetwas ihr Denken manipulieren. War sie gestürzt? Nein. Zumindest konnte sich das Elfenmädchen nicht daran erinnern. Ihre Erinnerung hatte sie ohnehin in Stich gelassen also wie war es möglich sich noch darauf zu verlassen? Richtig. Die Antwort lautete: Gar nicht. Mittlerweile schien das Kämpfen wieder leichter zu gehen, als würde Dolce von irgendwoher Kraft beziehen. Eine Kraft, mit der es vielleicht wieder möglich war, die Augen zu öffnen und von diesem dunklen Ort zu verschwinden. Mit aller Kraft, welche die Rosahaarige aufbringen konnte, versuchte sie ihre Augenlider zu öffnen. Es fühlte sich an als würden Gewichte auf ihnen ruhen und ein Öffnen somit zu etwas Unmöglichen machen. Sie hatten sich einen Millimeter bewegt! Oder? Oder? Die Dunkelheit hatte sich für eine Millisekunde gelichtet aber genau in dem Moment hatte die Elfe die Kraft verlassen. Es gab also doch noch Hoffnung. Dolce war vielleicht doch nicht dem Untergang geweiht.
    Sie hatte gelernt sich ihre Kräfte aufzusparen. Von Sekunde zu Sekunde schien sie an Energie zu gewinnen und wenn sie genug Kraft gesammelt hatte, würde sie vielleicht ihre Augen öffnen können und sich eine Vielzahl an Fragen beantworten, die nach wie vor unbeantwortet in ihrem Kopf herumschwirrten. So würde es sein. Bald schon könnte sie Pico wieder in die Arme schließen und ihren Plan eine Alchemistin zu werden weiter verfolgen. Aber vor allem würde sie endlich dieser abscheulichen Dunkelheit entfliehen können. Allmählich drückte die ständige Finsternis auf das Gemüt der jungen Elfe.
    Der Zeitpunkt war gekommen, nun war es soweit. Die Stimmen um sie herum waren nun ganz deutlich und die Rosahaarige verstand jedes einzelne Wort. Dolce blinzelte. Das Gewicht, welches einst auf ihren Augenlidern gelegen zu haben schien, war verschwunden. Dennoch war es ungewohnt. Vorsichtig und behutsam öffnete sie die Augen. Das Licht blendete ihte an die Dunkelheit gewohnten Augen. Aus diesem Grund kostet es das Elfenmädchen eine unheimliche Überwindung, ihre Augen dennoch offen zu halten. Zu groß war die Furcht wieder in der Dunkelheit unter zu gehen und nicht wieder zurückzufinden. Ohne darüber nachzudenken starrte Dolce an die Decke. Sie rührte sich nicht, da es plötzlich nicht mehr wie früher war. Früher war es selbstverständlich die Gliedmaßen zu bewegen und sich aufzusetzen aber im Moment kostete es sie sogar einiges an Überwindung die Augen offen zu halten und die neu gewonnen Eindrücke zu verarbeiten. Der Kopf Dolces neigte sich in die Richtung der Stimmen. Sie war in der Klinik. Das wusste die Rosahaarige auf Anhieb, da dieser Raum entsprechend eingerichtet war. Er hatte sie wahrscheinlich hierher getragen als sie in der Wüste ohnmächtig geworden war. Langsam schloss die Elfe ihre Augen nur um sie danach wieder zu öffnen. Danny. Er war ebenfalls verletzt geworden. Man konnte es klar an den Verbänden erkennen. Seine Verletzungen schienen aber wesentlich weniger schlimm ausgefallen zu sein. "...." Der Versuch zu sprechen scheiterte aber Dolce gab nicht auf. Sie versuchte es gleich noch mal. "Danke..." Ihre Stimme klang gebrochen aber das war egal. Der sonst so wortkargen Elfe war es wichtig dieses einzige Wort hervozubringen. An wen genau es gerichtet war, war unklar aber es musste gesagt werden.

  • Iris lachte so erleichtert wie sie es noch nie getan hatte, als sie die Klinik erreicht hatte. Mit ihrer zerrissenen Kleidung und humpelnd und voller Wunden betrat das Gebäude. Sie zog sich vor bis zum Tresen und sagte schwer: "Ich brauche Hilfe... Ich wurde von einem Rudel Silberwölfe auf der Walinsel angegriffen!" Sie hielt sich mit einem Arm nach oben. Ihre Knie und Schenkel waren fast komplett rot und ihr Gesicht sah auch nicht gerade Gut aus. Sie hatte Bissspuren fast überall auf dem Körper und die Kleidung war durchbohrt und aufgerissen. An den Stellen der Kleidung quoll ebenfalls Blut hervor. sie würde wohl eine Blutspende brauchen und hoffte sehnlichst, dass sie wegen dieser Biester nicht sterben musste.


  • Natalie verweilte am Bett der Elfe, alle Patienten wurden versorgt, sie konnte und musste sich die Zeit nehmen, neben ihrem Bett zu bleiben und zu warten, bis sie aufwachte. Doch das Mädchen schien sich beeilen zu wollen, öffnete die Augen, nachdem sie stetig deutlichere Anzeichen auf ihr baldiges Aufwachen gezeigt hatte.
    Noch immer ging es ihr nicht gut, Natalie wusste nicht einmal, was genau passiert war, doch darum würde sich hoffentlich bald die junge Dame kümmern, die ihr eben noch den Wunsch vorgetragen hatte, Heilerin zu werden. „Ich bin froh, dass du aufgewacht bist“, begann Natalie schließlich zu sprechen und trat noch einen Schritt weiter ans Bett heran, während sie die rosahaarige Elfe weiterhin musterte. Momentan gab es rein physisch nichts für Natalie zu tun, doch psychisch war sie noch längst nicht fertig. „Hast du Schmerzen?“ Das war erst einmal die wichtigste Frage, doch sie sollte auch ihr Gedächtnis überprüfen, ihr eventuell auch Fragen beantworten, sollte sie welche haben. Wo sie war zum Beispiel.
    Doch dies schien für das Mädchen keine Rolle zu spielen, denn sie tat sich schwer zu sprechen, gab sich dennoch Mühe, dem Blonden ihren Dank auszusprechen. „Schone dich“, riet sie ihrer Patientin. Zu viel zu sprechen war in ihrem Zustand nicht von Vorteil. „Wir behalten euch beide noch eine Weile zur Beobachtung hier. Nur zur Sicherheit.“ Ihre Verletzungen hatte sie schließlich schon versorgt.




    Melody kam aus einem anderen Zimmer geeilt, sobald sie sah, dass eine neue Patientin hier war und dringend Hilfe brauchte. Sofort kam sie mit einer Liege auf sie zu und bat das Mädchen (Iris) sich zu setzen. „Setz dich. Oder leg dich am besten hin“, sagte sie und half ihr, ihren Körper abzulegen, damit ging sie natürlich vorsichtig vor, um ihr nicht noch mehr Schmerzen hinzuzufügen.
    Sie selbst war noch nicht lange hier, war scheinbar gerade rechtzeitig gekommen, nachdem Natalie ihr Bescheid gegeben hatte, dass die Klinik überfüllt war und sie dringend noch mehr Heiler brauchten, um alle so gut wie möglich behandeln zu können. Melody war zwar noch nicht allzu erfahren, doch würde mit Sicherheit ihr Bestes geben. Natalie schien tatsächlich in die Zukunft sehen zu können – oder sie hatte die Lage einfach nur richtig eingeschätzt.
    Wie dem auch sei, schob sie die Liege mit dem Körper des fremden Mädchens vorsichtig, aber dennoch schnell in eines der Behandlungszimmer. „Oh“, sagte sie, „oh, oh! Wir kriegen das schon wieder hin!“ Sie nickte der Patientin optimistisch zu und holte so viele Utensilien wie möglich aus den Schränken. Sie musste sich beeilen, die Blutungen stoppen, die Wunden reinigen und verbinden. Tatsächlich war sie ein wenig überfordert mir der Situation, doch Natalie und Ray hatten selbst genug zu tun, sodass sie sich nicht auf ihre Hilfe verlassen konnte. Und sie gab sich größte Mühe, um die silberhaarige Patientin nichts davon merken zu lassen. „Es ist ein Wunder, dass du es bis hierher geschafft hast, wirklich!“ Sie sah ernst aus, inspizierte dann allerdings erst einmal die Wunden. Es waren zahlreiche, die meisten davon tief, als hätte das Rudel versucht, sie zu zerreißen. Hatte sie die etwa wütend gemacht? „Ein Glück konntest du fliehen…“

  • Iris hustete und war heilfroh, dass sie jemand bemerkt hatte. Sie sagte enttäuscht: "Fliehen kann man es nicht nennen... Wir hatten einen kleinen Silberwolf gehabt und uns um inngekümmert. Er hatte die Gruppe aufgehalten, da sie uns dann wahrscheinlich in Stücke zerrissen hätten. Ich habe mich die Ranke runtergequält und bin bis hier her gehumpelt..." Dann blieb sie still und fasste sich an ihr Knie. Dort war die größte Wunde. Sie war knapp bis in den Knochen gebohrt. Wahrscheinlich hätte es den Knochen auseinandergebrochen, wäre der kleine Silberwolf nicht dazwischen gekommen. Sie wusste nicht ob sie sich etwas gebrochen hatte, aber es fühlte sich schwer danach an. Sie kniff vor schmerz die Augen zusammen als die Heilerin ihre Wunden verband und säuberte. Wiekonnte mir das nur passieren... Vielleicht hätte ich die Warnung des Silberwolfes beachten sollen...


  • Melody sah erschrocken auf das Ausmaß der Wunden, beruhigte sich allerdings schnell wieder und holte ein leichtes Schmerzmittel, das sie noch hier hatten. Die Klinik war überfüllt, zu viele Menschen auf einem Ort, doch zumindest Vorräte hatten sie noch genug. „Shh“, machte sie beruhigend und hob den Kopf des Mädchens ein wenig an, damit sie die Flüssigkeit in der kleinen Schale trinken konnte. Es würde nicht viel helfen, die Schmerzen aber hoffentlich erträglich genug machen, damit sie nicht ohnmächtig wurde. Melody wusste nicht, was passieren würde, wenn das geschah.
    Vorsichtig, aber präzise begann sie die Wunden zu reinigen. Sie wusste genau, was zu tun war, jeder Handgriff saß, Verletzungen hatte sie schon oft genug desinfiziert, keine allzu anspruchsvolle Aufgabe, wie sie fand. Da dies allerdings ein ganz anderes Ausmaß hatte, musste sie sie auch schnell arbeiten, es durfte keine Zeit verloren gehen, verschwendet werden. „Damit wirst du es besser aushalten können.“ Die Schmerzen würden nicht ganz verschwinden, dafür waren die Wunden so groß, zu tief, zu zahlreich, doch allein Linderung würde dem Mädchen helfen.
    „Wir?“, fragte Melody erschrocken. „Wer denn noch?“ Und wo war der Rest des Wirs? Sie zwang sich selbst, ruhig zu bleiben, atmete tief durch und reinigte die Wunden weiter. Die Brüche mussten gestützt oder geschient werden, damit sie richtig heilen konnten, doch dafür musste sie die erst einmal finden. Doch bereits beim Reinigen erkannte sie die gebrochenen Stellen, viele waren es glücklicherweise nicht, doch es musste alles behandelt werden. Das würde Arbeit werden, Melody war sich nicht einmal sicher, ob ihre Patientin durchkam, doch sie war zuversichtlich. Ihr würde niemand wegsterben, das musste sie einfach verhindern!

  • Iris gehorchte und trank. Es klappte tatsächlich. Auch wenn der schmerz nicht ganz verschwand so tat es doch nicht mehr allzusehr weh. Um die Frage der Heilerin zu beantworten sagte Iris: "Meine Freundin Cecilia war auch dabei. Auch sie hatte es ganz schön mitgenommen. Ich konnte nicht auf sie warten, aber der Rudel ist sowieso verschwunden und ich habe nicht gesehen wie sie umgefallen ist. Ich hoffe, dass sie noch herkommt. Auch sie ist stark verletzt..." Sie machte sich ganz schön Sorgen um Cecilia. Was, wenn sie es nicht mehr geschafft hatte? Was soll ich dann machen? Ich hoffe, dass wenigstens ich durchkomme. Ich habe Glück, dass Silver den Rudel wenigstens davon abgehalten hatte, uns zu töten....

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