Die Klinik


  • Tori nickte schüchtern. Mit höchster Aufmerksamkeit lauschte sie der Ärztin, sog jedes ihrer Erklärungen geradezu in sich auf. N-Nicht sehr.. a-appetitlich? Tori schluckte. Sie wusste genau was Nathalie damit ausdrücken wollte - ob man sich daran wohl gewohnen würde? Sie kannte den Anblick, seit ihrer Flucht aus Alverna und jetzt die Ereignisse auf der Pluvia-Insel hatte sie manchmal das Gefühl, es würde nie aufhören und nie vergessen werden.
    Tori zuckte kurz zusammen, da sie erst nicht bemerkt hatte, dass Nathalie längst wieder bei ihr war. Artig hielt sie ihr den Arm hin und horchte auf die Instruktionen der Ärztin. "Schildkrötenverband.", wiederholte sie flüsternd. Geschwind war der Verband an ihrem Ellbogen befestigt und sie sollten die Rollen tauschen. Tori schluckte nervös. Hoffentlich vermasselte sie jetzt nichts!
    Mit einem flauen Gefühl in der Magengegend, griff sie nach dem Desinfektionsmittel, das dem Mädchen prompt aus der Hand fiel. Hastig hob sie es wieder auf und sagte sich, dass sie ja eigentlich nichts falschmachen konnte, immerhin hatte sie gut aufgepasst. Mit neuem Mut verwendete sie die Wundauflage, die bereitlag und griff mit der anderen Hand (leider nach wie vor zittrig) zur Mullbinde. Tori versuchte den Verband ordentlich zu umwickeln ohne das er rutschte, ob er wohl zu locker anlag? Nach der Fixierung, für die die sie noch ein paar Versuche benötigte, da er anfangs nicht halten wollte, sah sie nervös hoch zu Nathalie. "Uhm.."


  • Das blonde Mädchen schien sehr wissbegierung und interessiert. Bestimmt war sie jemand der relativ leicht lernte. Wahrscheinlich war dies ein Gedanke der so ziemlich jeden im Kopf herumschwirrte wenn er die Blonde sah aber Nathalie kam nicht aufgrund ihres Äußeren auf diesen Gedanken. Es war die Art wie sie das Gesagte förmlich in sich aufsog. Die Ärztin und Heilerin hatte zu diesem Zeitpunkt eigentlich ein sehr gutes Gefühl was das bezopfte Mädchen anging. Der nötige Wille schien da zu sein um den Beruf der Heilerin zu erwählen. Nun kam es noch auf die nötige Praxis an. Auch wenn dieser Beruf auch sehr theoretisch war so war die Praxis dennoch unverzichtbar. Die junge Brillenträgerin schien nervös zu sein. Ihre Hände zitterten und Nathalie hatte Sorge, dass das Mädchen ihr von der Liege kippen würde. Sie war ein nervliches Wrack. War die Ärztin nicht liebevoll genug mit ihr umgegangen? Sie hatte sich doch so große Mühe gegeben das schüchterne Mädchen nicht noch mehr zu verängstigen. Trotz Anfangsschwierigkeiten trug Nathalie schlussendlich doch einen recht stabilen Verband. Was sollte sie sagen? Die Blonde hatte die Aufgabe zu ihrer Zufriedenheit erfüllt oder nicht? Nathalie war sich unsicher. Würde das Mädchen in echten Situationen auch klarkommen? Die Frau kratzte sich nachdenklich am Kinn. "Du musst dir sicherer sein. Wenn hier ein Verletzter hereinkommt darf er deine Unsicherheit nicht erkennen und selbst wenn du dich innerlich fürchtest etwas falsch zu machen. Der Verletzte vertraut schließlich darauf das du ihm helfen kannst und darauf musst auch du vertrauen." Ein sanftes Lächeln zierte die Lippen der Ärztin. Vielleicht würden sie ja das Glück haben und ein Testobjekt würde sich in die Klinik verirren. Es wunderte Nathalie sowieso warum in letzter Zeit recht wenig los war. Normalerweise war die Klinik um einiges voller. Noch konnte die Frau nicht beurteilen ob das Mädchen als Heilerin geeignet war.


  • Völlig außer sich betrat Kelsey die Klinik. Sein Geheule übertrumpfte alle anderen Geräusche, die er um sich herum hätte wahrnehmen können. Eine tiefe llange Fleischwunde zierte seinen Fuß, die er sich vor nur wenigen Minuten eingefangen hatte. Ohne auch nur das geringste Wissen, was man in einer solchen Situation machen sollte, hatte er die Wunde notdürftig im Schuh versteckt. Natürlich hatte die Sohle längst die Farbe des Blutes angenommen, ebenso wie sein Oberteil und die Hände, mit denen er das Blut wegwischen wollte. Womöglich hatte sich sein Bein längst entzündet und musste im schlimmsten Fall sogar amputiert werden, so schmutzig wie er doch war! Gemeinsam mit Quinn hatte Kelsey am Strand gespielt. Barfuß. Ein großer Fehler, wie sich herausstellen sollte. Als sie sich in das Meer stürzten und immer mehr die Sicht zu ihren Füßen verweigert war, lief er plötzlich genau mit dem Fuß über ein scharfkantiges Objekt unter sich im Wasser und konnte sich vor Schmerzen, die durch das Salzwasser noch begünstigt wurden, kaum noch auf den Beinen halten. Hysterisch sprang er aus dem Wasser und ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, die Wunde zu desinfizieren oder vor sonstigem Schmutz zu schützen, hüpfte er in seine Schuhe und rannte Richtung Klinik. Auch Quinn ließ er ziemlich überrascht zurück. "Na-Nathalie...?" Nur schwer brachte er diese Worte wohlbemerkt sehr verheult hervor. Doch es gelang ihm zumindest, die Aufmerksamkeit der Ärztin und ihrer Begleitung zu erhaschen. "Mein Fuß tut so weeeh!!"


  • Tori sah gespannt zu der Ärztin hoch. Es war schwierig auszumachen, was sie dachte - oder Tori hatte einfach nur wenig Erfahrung damit zu erahnen was in ihren Mitmenschen vorging. Vielleicht hätte sie sich in ihrem ursprünglichen zu Hause nicht so viel mit Büchern beschäftigen sollen. Oder vielleicht hätte sie bei Ankunft in Trampoli erst gar nicht damit aufhören sollen. Das blonde Mädchen schob den Gedanken beiseite. Nicht jetzt. Sie musste konzentriert bleiben. Wer wusste schon was als nächstes von ihr verlangt wurde? Tori hatte das Gefühl, sich endlich beweisen zu müssen, das hatte sie bisher noch nie geschafft. Würde sie erneut versagen? In dem Moment erhob Nathalie erneut das Wort und ihr Lehrmädel fühlte sich in ihrem Unvermögen bestätigt. Sich sicher sein.. keine Unsicherheit zeigen.. den Menschen Mut machen.. w-wie?! Tori senkte betreten den Blick. Wie sollte sie anderen Menschen Mut machen können, wenn sie es bei sich selbst nicht schaffte? "I-Ich-", setzte sie an und wollte sich Nathalie erklären, als just in diesem Moment ein kleiner Junge reinplatzte der alles andere als gesund aussah. Genau genommen war er blutverschmiert und wimmerte, lebte er überhaupt noch? Oder war es ein Untoter? Aaah.. nein, ganz ruhig. Sie sah gar nicht erst zu Nathalie, da sie ihren Blick sicherlich nicht ertragen könnte - ein Blick voller Erwartungen. Oh nein, sie würde dem sicher nicht gerecht werden und was dann? Dann könnte sie ihr nie wieder unter die Augen treten und musste in eine andere Stadt ziehen. Halt nein erstmal musste man etwas mit dem Jungen tun. Aber was? "I-Ich.. B-Bitte be.. beruhige d-dich erstmal!", meinte sie ein klein wenig verzweifelt. Irgendwann schaffte das Mädchen es sogar Kelsey zum setzen zu bewegen. Doch als sie ihm den blutigen Schuh ausziehen wollte, brach sie einfach ab. Sie konnte nicht, es war ihr unmöglich. Wie hatte sie sich das je anmaßen können? Tausend Albträume krochen beim Anblick der roten Flüssigkeit in ihren Kopf und ließ sie erlahmen. "I-I-Ich k-kann d-das n-nicht, Na-Nathalie..", meinte sie wimmernd und verdeckte das Gesicht mit ihren Händen. Sie war hoffnungslos, ein hoffnungsloser Fall.


  • Mit ihren Worten schien Nathalie das blonde Mädchen noch mehr eingeschüchtert zu haben, was ihr im nächsten Moment irgendwie Leid tat. Eigentlich steckte hinter ihrer Predigt das Vorhaben den Menschen Mut zu machen aber es schien nach hinten loszugehen zumindest war der Gesichtsausdruck der Blonden dementsprechend niedergeschlagen. Nathalie war gewillt ihr zum Trost die Hand auf die Schulter zu legen aber just in dem Moment war Kundschaft eingetrudelt und es schien sich ernst anzuhören. Es handelte sich dabei um Kelsey, den Waisenjungen der von dem hiesigen Priester aufgenommen worden war und nun bei ihm in der Kapelle lebte. Er hauste noch nicht lange hier aber die Ärztin hatte ihn ab und an schon draußen vor der Klinik mit Quinn, dem anderen Waisenmädchen spielen gesehn. Allerdings war der Junge in diesem Zustand nicht zum Wiedererkennen. An allen ersichtlichen Stellen hatte der Junge Blut so das ein Laie erst beim zweiten Mal hinsehen die eigentliche Blutungsursache ausmachen hätte können. Das blonde Mädchen gewann einiges an Pluspunkten weil sie sofort handelte und den Ernst der Lage verstanden hatte. Auch wenn sie ziemlich eingeschüchtert wirkte schaffte sie es doch den Jungen dazuzubringen sich hinzusetzen um einen Blick auf die eigentliche Verletzung zu werfen. Beim Anblick des blutdurchtränkten Schuh brach die Blonde jedoch ab. HAtte Nathalie das arme Mädchen überfordert? Vielleicht hätten sie klein anfangen und es nicht gleich am lebenden Objekt testen sollen. Die Ärztin biss sich auf die Lippen. Aber in der Praxis war es auch oft so. Man hatte keine Zeit sich langsam daran zu gewöhnen. Oft geriet man einfach in eine derartige Situation und dann musste man sich auch zu helfen wissen. "Ist schon in Ordnung." Zärtlich legte die Ärztin ihre Hand auf die Schulter des Mädchens und begleitete sie auf einen Sessel, von welchem sie nicht direkte Sicht auf den Verletzten hatte. Als sich Nathalie schließlich vergewissert hatte das es der Blonden gut ging widmete sie sich wieder dem verletzten Jungen zu. Er hatte jetzt oberste Priorität. Kinder waren sowieso ein Fall für sich. Sie waren immer überhysterish und die Meisten fürchteten sich auch noch vorm Arztbesuch. Es war immer ziemlich knifflig diese dann zu beruhigen und so bewunderte es die Brillenträgerin, dass das Mädchen es geschafft hatte. Nathalie versorgte Kelseys Wunde und at diesen sich auf der Liege niederzulassen und sich für eine Weile hier auszuruhen. Er hatte viel Blut verloren und darum war es nicht unwahrscheinlich das sein Kreislaufsystem eine schnelle Mobilisation nicht mitmachen würde. Die Ärztin legte dem tapferen Jungen schließlich noch ein kühles Tuch auf die Stirn und lagerte seine Beine etwas hoch. Sie gab ihm auch noch ein ziemlich zuckerhaltiges Getränk zu trinken, welches gleichzeitig Belohnung war und auch Energie spenden sollte. Als Kelsey schließlich komplett versorgt war widmete sich die Ärztin wieder dem bezopften Mädchen. Noch immer hatte sie ihr Gesicht mit ihren Händen verdeckt. Behutsam schob Nathalie diese mit ihren Händen beiseite und sah die Blonde an. Ein freundliches Lächeln setzte sich auf ihre Lippen. "Du brauchst dir keine Vorwürfe machen. Nur die wenigsten sind für diese Art Beruf geeignet. Dieser Anblick ist oft ziemlich schwer zu ertragen und du brauchst nicht denken das ich diese Dinge mit links mache. Vor jedem Tun muss ich drei Mal tief durchatmen und dann scheint die Zeit viel langsamer zu vergehen. Man muss einen klaren Kopf bewahren. Möglicherweise musst du erst selbst reifen um diesen Beruf angehen zu können oder aber es ist nicht das Richtige für dich. Man muss viele Dinge ausprobieren um das zu finden, worin man gut ist und das einem auch interessiert. Du darfst dich durch Niederlagen nicht einschüchtern lassen. Im Großen und Ganzen hast du etwas dazugelernt. Du hast gelernt das dies im Moment nicht das Richtige ist. Nicht jeder kann von sich behaupten sich diese Mühe gemacht zu haben. Ich bin froh das es Menschen wie dich gibt, die sich diese Mühe machen, denn nur wenn man es gerne tut macht man es auch gut. Es gibt zuviele Menschen da draußen die nicht das machen was sie gerne tun und darum werden sie nie wirklich zufrieden und glücklich mit ihrer Arbeit sein."


    (Danke für deinen Einsatz Zwerg :>)

  • (danke für eure NPC Unterstützung C: )



    Als Nathalie dem Mädchen ihre warme Hand auf die Schulter legte, entspannte sich Tori sich umgtehend. Ihr viel ein riesengroßer Stein vom Herzen. als sie die Verantwortung abgab. Gespannt beobachtete sie die Ärztin in ihrem Element, wie sie geschickt und beinahe ohne mit der Wimper zu zucken die Situation in den Griff bekam. Dem Jungen war geholfen und ihr jetzt auch. Nathalie's Worte ermutigten das Mädchen trotz seiner Unsicherheit. Sie bekam sogar ein Lob zu hören, was sie zuerst gar nicht verstand - sie war doch gescheitert! Doch die Worte der Ärztin waren ehrlich und aufbauend, auch wenn Tori wohl noch etwas Zeit brauchen würde diese vollends zu verstehen.
    "I-Ich danke I-Ihnen vielmals für I-Ihre Zeit..", bedankte sie sich schüchtern und verbeugte sich ungelenk. "U-U-Und f-für den Verband natürlich..", fügte sie beim Anblick ihrer Arme noch hinzu. Ein zaghaftes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, als sie sich verabschiedete und leise aus der Klinik schlich.


    » Geht.

  • ~Kommen an~


    Raguna betrat mit Melody die Klinik. ,,Da wären wir. Ich hoffe man kann dir helfen, wegen deinem starken Husten'', sagte der Junge besorgt. Er setzte sich ins Wartezimmer. ,,Sag Melo, ich hoffe es ist in Ordnung, wenn wir hier sind. Ich möchte einfach nur, dass du wieder gesund wirst.'', fragte Raguna. Er klopfte Melody leicht auf die Schulter, grinste sie einmal kurz an und nahm sich dann eine der dort liegenden Zeitungen. Was hat sie nur gemacht? Wieso war Melo so dreckig im Gesicht? All diese Fragen durchbohrten den Braunhaarigen, doch er konnte seine Freundin einfach nicht fragen. Schließlich wäre es auch unpassend, wenn man in der Klinik sitzt und sich über soetwas unterhält. Deshalb versuchte Raguna sich seine Fragen selbst zu beantworten

  • (Tut mir Leid, ich hatte letzte Woche leider ziemlich viel Stress und bin immer erst so gegen Acht nach Hause gekommen)


    Melody war den ganzen Weg lang nur stumm neben Raguna gegangen, mit dem Versuch, so nah wie möglich bei ihm zu sein. Melody ging es schon wesentlich besser, doch in dieser Situation wollte sie es sich natürlich nicht sofort anmerken lassen. Immerhin hatte Melody trotz allem gewisse heilerische Fähigkeiten und es schien ihr gelungen zu sein, zumindest die offene Wunde in ihrem Hals größtenteils zu schließen. Allerdings schien es für die Rosahaarige trotzdem angebracht ins Krankenhaus zu gehen, da es leicht sein konnte, dass sie eine ernsthafte Verletzung in der Lunge davongetragen hatte. Melody hatte davon gehört, dass Leute an zu viel Sand in der Lunge erstickt waren. Als Melody dieser grausige Gedanke in den Sinn kam, klammerte sie sich mit beiden Händen fester an Ragunas Arm. Als sich Melody im Wartezimmer hinsetzte, fiel der Rosahaarigen auf, dass Raguna sie etwas fragend anschaute. Im ersten Moment hatte sie das Gefühl, als hätte sie irgendetwas falsch gemacht, als ihr der Gedanke in den Sinn kam, dass sie ja immer noch voller Sand war. Als Raguna wegschaute, versuchte die Rosahaarige, so schnell wie möglich zumindest den Dreck aus ihrem Gesicht zu entfernen. Als Raguna sich wieder zu ihr gesetzt hatte, lehnte sich Melody vorsichtig zu ihm hinüber und warf einen Blick in die Zeitung, die Raguna sich genommen hatte. Auf den ersten Blick schien sie keine interessanten Nachrichten zu enthalten, bis Melody eine kleine Meldung in einer der untersten Zeilen erspähte. "Verrückte provoziert Reaper und entkommt um ein Haar!", war die Schlagzeile. Inzwischen war Mello an einem Punkt angelangt, an dem sie bereits selbst über ihre eigene Dummheit lachen konnte. "Sie nennen mich als eine Verrückte? Diese Leute haben aber überhaupt keinen Anstand!", sagte Melody gespielt empört und musste unwillkürlich grinsen. Langsam fing sie an, sie wieder etwas aus ihrer Schockstarre zu lösen und zu ihrem wahren Charakter zurückzufinden.


  • An das Ohr der Ärztin traten Stimmen doch diese Stimmen schienen sich in keinster Weise zu nähern. Ungewöhnlich. Normalerweise rief man panisch nach ihr oder wagte es zumindest an die Türe zu klopfen um auf sich aufmerksam zu machen. Die Besucher schienen keine dieser Dinge in Betracht zu ziehen und hatten sich allen Anschein nach zu Folge im Wartezimmer platziert und warteten ab. Worauf warteten sie? Waren sie lediglich hier um einen der Patienten zu besuchen oder waren sie selbst Patienten? Diese Fragen würde sich scheinbar nicht von selbst beantworten und so erhob sich die Rosahaarige von ihrem Sessel im Behandlungsraum um nach dem Rechten zu sehen. Die Arzneimittel mussten wohl später geordnet und aussortiert werden. Patienten hatten Vorrang auch wenn sie beschlossen hatten im Wartezimmer ihr Dasein zu fristen. Wie gut das die Ärztin heute gute Laune hatte und aufgrunddessen nicht vorhatte die Besucher zu tadeln. Mit schnellen Schritten näherte sie sich dem Wartezimmer und öffnete schwungvoll die Tür zu eben jenem. Ihre Augen fixierten die beiden Neuankömmlinge, welche allen Anschein nach zu Folge ein Liebespaar waren so wie sich das Mädchen an den jungen Mann klammerte. Bei genauerem Hinschauen musste die Ärztin sogar feststellen, dass das Mädchen keineswegs eine Unbekannte war und umso mehr wunderte sie sich warum Melody nicht sofort zu ihr ins Behandlungszimmer gekommen war. Die Rosahaarige kannte sich schließlich hier mittlerweile schon aus, da sie bei Nathalie vor längerer Zeit einmal in die Lehre gegangen war. Möglicherweise war dies der Grund ihres Besuches. Vielleicht zog das Mädchen es in Erwägung ihre Heilerfähigkeiten auszubauen und den nächsten Schritt zu gehen. Wie auch immer. Dies würde sich bald herausstellen schließlich hatte die Ärztin und Mutter keineswegs vor die Beiden anzuschweigen und auf eine Reaktion zu warten schließlich waren sie auch bisher nicht sonderlich aktiv gewesen. "Guten Tag. Wie kann ich euch helfen?" fragte sie schließlich und ihr Blick wanderte von dem jungen Mann zu ihrer Schülerin und wieder zurück. Auf den ersten Blick konnte man keinerlei Krankheiten oder Einschränkungen erkennen aber dies musste keineswegs bedeuten das sie gesund waren und der Grund ihres Besuches tatsächlich anderer Natur war.

  • Als Raguna die Stimme einer Person vernahm, schaute er auf und blickte der Ärztin ins Gesicht. ,,Guten Tag, wir beide sind hergekommen, weil Melody in letzter Zeit sehr schlimmen Husten hat. Auch konnte sie vorhin nicht wirklich sprechen und war auch schon zusammengebrochen'', erzählte der Junge aufgeregt, um auf die Frage der Ärztin zu antworten. Er schaute kurz zu Melody, dann wieder zu der Frau zurück. Leider fiel ihm im Moment nichts weiter ein, denn eigentlich hatte er alles erzählt. Doch vielleicht hatte Raguna auch überreagiert? Vielleicht würde die Ärztin das alles nur belächeln. Machte er sich Sorgen um nichts? Nein, das konnte nicht sein. Wenn jemand zusammenbricht, kann es nichts gutes bedeuten. Da war Raguna sich sicher. Nun wurde der Junge erneut von vielen Zweifeln geplagt.

  • Illuminator fühlte sich leer, so leer. Sie fühlte sich einsam. Orientierungslos. Sie wusste nicht, wo sie war, noch was sie hier her geführt hatte. Das einzige, was sie spürte, waren die Schmerzen im Nacken. Die Schmerzen, die sie schon die ganzen letzten Wochen begleitet hatten. War es kein Traum? Ihr Luftschiff? Ihr Baby? Wo ist es? Warum ist es nicht bei ihr? Wieso liegt es nicht neben ihr? Was macht sie um Gottes Namen hier? Warum ist sie nicht da, wo sie gebraucht wird? Bei ihrem Luftschiff, da wird sie gebraucht. Da will sie hin. Sofort hin. Sie machte Anstalten sich hinzusetzen - ouh, ihr armer Rücken - bloß keine Müdigkeit vortäuschen, keine Schwäche zeigen! Aufsetzen, durchatmen, an sich herunter sehen ... Illuminator wurde nicht schlauer daraus. Alles, was sie sah, war verschwommen. Wo ist ihre Brille? Nein, ihre Brille war ja kaputt gegangen. Erinnere dich! Wo ist ihr Monokel? Irgendwo musste es doch sein. Sie betastete ihre Kleidung da, wo sie das Monokel befestigt hatte. Aber ... diese Kleidung? Das ist gar nicht ihre Kleidung! Sie trug ein weißes Nachthemd! Etwas, was man trug, wenn man einen Unfall hatte und in die ... Klinik kam. Schlagartig wurde ihr schlecht. Schrecklich schlecht. Am liebsten hätte sie sich übergeben. Letztendlich konnte sie sich aber doch zusammenreißen - keine Schwäche zeigen!
    Erneut tastete sie um sich. Irgendwo hier musste ihr Monokel doch sein. Wenn sie wirklich in einer - urgh - Klinik lag, müsste es hier doch irgendwo sein! Man würde ihr etwas so »wertvolles« doch nicht wegnehmen, oder? Und plötzlich - ganz plötzlich - erfühlten ihre flinken Finger etwas kaltes, glattes, rundes. Ihr Monokel! Mit zittrigen Händen setzte sie es an ihr Auge und befestigte die Schnur an ihrer Kleidung. Sie wusste, was sie sehen würde und doch starb sie gerade an Todesängsten: Sie würde sehen, dass sie sich in einer Klinik befand. Sie würde Betten sehen, viele Betten. Alle in einem Raum. Manche werden besetzt sein, andere nicht. Es wird eine Schwester geben, es wird Ärzte geben, es wird Verletzte geben, es wird SPRITZEN geben! Lange, lange rang sie mit sich selber, keine Müdigkeit vortäuschen, bis sie schließlich die Augen öffnete und das Erwartete erblickte. Erneut wurde ihr schlecht. Sie musste hier raus. Ganz schnell raus! Hier wollte sie nicht bleiben. Hier nicht. Nicht in einer Klinik. Sie musste zu ihrem Baby! Zu ihrem armen, verletzten Baby! Hier verschwendete sie nur Zeit - und Nerven. Illuminator warf die Bettdecke zur Seite. Sie blickte um sich, konnte ihre restlichen Sachen jedoch nicht finden. Wo war ihre Kleidung? Sie ahnte ja nicht im Geringsten, dass die Waschfrauen momentan versuchten, dass Blut aus den Fasern zu waschen. Und wenn sie es ahnen würde, würde sie die Arbeit dieser Frauen nicht einmal wertschätzen können. Das war ihre Kleidung und niemand hatte sie anzufassen, noch zu waschen. Ist doch nicht das Problem, irgendwelcher Waschfrauen, wenn da etwas Blut dran klebte, pah!
    Auf zwei wackeligen Beinen stehend blickte sie sich hilflos um. Wohin? Wohin? Sie vernahm Stimmen. Irgendwoher kamen diese Stimmen. Aber woher? Aus dem Flur? Sollte sie einen Blick wagen? Nein! Sie würden wollen, dass sie sich wieder hinlegen würde! Und dann könnte sie nicht zu ihrem Luftschiff. Zu ihrem Baby! Nein, das ginge nicht. Sie musste dorthin. Dann konnte sie eben nicht durch den Flur gehen. Aber wo sonst hin? Wohin? Wohin? Da! Freude stieg in ihr auf. Dass sie nicht gleich darauf gekommen war? Das Fenster! Durch's Fenster! Besser ging es nicht! Sie musste durch's Fenster! Aber ihre Kleidung? Sollte sie im Nachthemd auf die Straße? Anders ging es nicht! Sie musste hier raus. Sie hasste Kliniken, Ärzte und Medizin ... Man war ihr hilflos ausgeliefert und für Illuminator gab es nichts Schlimmeres, als diese Vorstellung. Bevor sie das Fenster aufreißen konnte, flechtete sie ihre wirren, langen Haare zu einem langen Zopf, damit sie sie nicht behinderten, und kletterte dann aus dem Fenster. Glücklicherweise befanden sie sich eineinhalb Meter über den Boden. Trotzdem entpuppte es sich als Hürde ohne Verletzungen aus dem Fenster zu springen. Illuminator spürte einen spitzen Schmerz im Nacken! »Argh!« Zusammenreißen, keine Schwäche zeigen, weiter gehen!
    geht~


  • « Gaius, James, Daria und Tori kamen an-
    und es grenzte an ein Wunder. Gaius schien reichlich verwirrt zu sein und sich einiges gestoßen zu haben, Tori war absolut willenlos und von James brauchte man gar nicht erst anfangen. Der junge Kerl hatte noch am Strand das Bewusstsein verloren, was wohl an seinem Blutverlust lag. Die ehemalige Brillenträgerin hatte das erst überhaupt nicht mitbekommen, zumal sie ja sowieso alles verschwommen sah. Sie hatte erst begriffen, als Daria irgendwelche Worte gerufen hatte, die sie eh nicht verstand und dann versuchte James zu schultern, was eine Schwierigkeit für sich darstellte. Gaius hatte seine letzte Kraft - und wohl auch seine letzte Konzentration - dafür aufgebracht der Elfe zu helfen. Und sie selbst? Unnütz wie immer. Tori fühlte sich schrecklich, physisch wie psychisch. Jetzt hatte sie drei Unschuldige mit in ihre präkäre Lage hineingezogen. Nur weil sie zu unfähig gewesen war, sich selbst vor den Orks zu schützen. Sollte das hier je überstanden sein, schwor sie sich, nie wieder jemanden so zur Last zu fallen. "Nie wieder.", wiederholte sie leise flüsternd. Irgendwelche Menschen in weißen Kitteln kamen herbei und nahmen sich je einer Person an. Auch Tori wurde weggezogen und so verlor sie die anderen erstmal aus ihrem eingeschränkten Sichtfeld. Wie würde es weitergehen?


    (so. creative. not.)


  • Der Dunkelhaarige hatte sich sichtlich zusammenreißen müssen, um der Elfe zu helfen. Immerhin konnte er ja kein Blut sehen, war verletzt und im Allgemeinen nicht die kräftigste Person - was einen blutverschmierten Kerl zu tragen gewiss nicht erleichterte. Doch irgendwie schaffte er es die ganze Zeit über wegzusehen und erst in der Klinik angekommen und von den Angestellten - ohne Widerstand leisten zu können - weggezogen, hatte er genug Zeit um das warme, klebrige Gefühl zu identifizieren, welches sich auf seinem Oberkörper breitgemacht hatte. Wie viel Blut hatte James nur verloren, wenn er allein während ihrer Transportaktion geschafft hatte, den Zwerg mit so viel eben jener Flüssigkeit zu bedecken..? Bevor Gaius weiter überlegen konnte, war es schon auf ein Bett gesetzt worden und irgendwelche Leute hantierten an seinem Kopf herum, war vorallem daran ersichtlich wurde, dass eine Stelle am hinteren Teil kurz höllisch zu brennen began. "Uhh..", brachte er noch leise hervor, und knapp eine Minute später hatte man ihm schon einen Verband um den Kopf verpasst und ihn - ein wenig unsanft und fordernd - zu Bett gedrückt, ehe die Menschen, die sich um ihn gekümmert hatten, von anderen gerufen worden und verschwanden. Scheinbar war James Situation kritisch, denn sie alle versammelten sich um ihn herum. Der Grauäugige schloss sein gesundes Auge und versuchte einige Minuten lang still liegen zu bleiben und sich von dem eben Geschehenem zu erholen. Obwohl er wohl am wenigsten Erholung von den Dreien brauchte. James Zustand war mehr als offensichtlich gewesen, auch ohne, dass Gaius ihn hatte sehen müssen - und Tori .. auch wenn das Fabelwesen nicht die aufmerksamste Person war, so war selbst ihm aufgefallen, was für eine Art von Gedanken durch ihren Schädel hatten fließen müssen. Der Einäugige richtete sich wieder auf und da ihm wenig oder gar kaum Beobachtung entgegengebracht wurde, war es ein leichtes, sich aus dem Zimmer zu stehlen. Auch wenn er sein Verlangen, die Szene überzudramatisieren und die Ärzte durch ein Missgeschick darauf hinzuweisen, dass er verschwand, mit großer Mühe zurückhalten musste. Kennen tat der Schmied James nicht wirklich - zumal er, entgegen der anderen, seine Zeit zumeist in der Werkstatt verbrachte - doch er wusste, dass seine beiden Mitbewohner eine innige Beziehung verband. Nuja, Elenas Standpunkt kannte er nicht wirklich, doch der andere Blondschopf machte die Wichtigkeit seiner Schwester oftmals mehr als offensichtlich. Deshalb war es für den Jungen das logischte, zur Schmiede zu eilen, - und hoffensichtlich unterwegs nicht wieder jemand Entführtes zu begegnen (passiert in letzter Zeit ja Niemandem..) - wo er sich nach der Schwester des Verletzten umsehen würde. ~


  • Mit letzter Kraft schafften es Gaius und die Elfe den bewusstlosen Mann in die Klinik zu tragen. Schon als sich die Türen öffneten wurde James ihnen aus den Händen gerissen und in ein leeres Zimmer geführt. Daria konnte nur noch erkennen, wie sich einige Ärzte um ihn versammelten, ehe die Tür zufiel und ihr die Sicht versperrte. Eine junge Pflegerin erkundigte sich nach dem Geschehen, was passiert war aber die Magierin hob nur kurz die Schultern. „Ich.. weiß es leider nicht genau.. wir wurden auf der Insel angegriffen und er hat.. dieses Monster abgelenkt..“, versuchte sie das grausame Geschehnis zu erklären. Erschöpft fiel das blonde Mädchen auf einen der Stühle, die im Flur bereit standen und beobachtete noch, wie sie Tori in ein anderes Zimmer führten. Ebenso wie Gaius. Alle waren weg und Daria blieb alleine zurück. Wartend und fertig mit den Nerven. Seufzend lehnte sie sich zurück und schloss die Augen, sodass sie gar nicht bemerkte, dass der verletzte Kerl das Weite suchte. Die junge Elfe versuchte sich zu beruhigen und hoffte zugleich, dass die Ärzte jeden Moment um die Ecke bogen und von James rascher Genesung berichteten.


  • Mitten in der Nacht - und im Schlafhemd - stürtzte das blonde Mädchen in die Klinik und schreckte dabei ein paar Krankenschwestern auf. Ihr Bruder... er schwebte doch nicht etwa in Lebensgefahr, oder doch? Gaius hatte ihr keine Details gegeben und ihr nur das Wichtigste gesagt, woraufhin sie schon längst aus der Schmiede verschwunden war. Doch dem Anscheind nach war der Dunkelhaarige ihr auf dem Weg hier hin gefolgt, da sie mitbekam wie er einige Meter weiter hinter ihr ebenfalls das Gebäude betrat, aber das kümmerte sie im Moment nicht. Verdammt, in welchem Zimmer lag er bloß...? Eilig schritt die Schmiedin durch die Gänge und warf immer wieder Blicke durch die kleinen Fenster in den Türen um nachzusehen, wer sich in welchem Zimmer befand, doch jedes Mal konnte sie nur unbekannte Gesichter sehen. Mittlerweile war sie am Ende des Ganges angekommen, wo ein Elfenmädchen auf einem der Stühle saß und sogar dabei ziemlich fertig aussah. Für zwei Sekunden musterte sie die Fremde, ehe sie einen Blick in das Zimmer neben ihr warf und... tatsächlich, James lag auf einem der Betten! Vorsichtig öffnete sie die Tür um den Jungen nicht zu erschrecken, doch als sie näher an das Bett trat, fiel ihr auf, dass er... entweder schlief oder ohnmächtig war. Ein Schockgefühl durchfuhr ihren ganzen Körper und brachte sie zum Stillstehen. Er war definitiv noch am leben, doch dieser Anblick war etwas, das Elena nie erwartet hätte. Er war doch immer ein vorsichtiger Mensch gewesen, was in aller Welt war bloß passiert? Die Schmiedin bewegte sich wieder langsam nach vorne und ließ sich auf einem Stuhl direkt neben dem Bett nieder. Es war auch keine Krankenschwester im Raum, was wohl heißen musste, dass es ihm wenigstens auf eine gewisse Art und Weise gut gehen musste, zumindestens vermutete sie das. "... J-James?" Mit leiser Stimme sprach sie ihren Bruder an, doch sie bekam keine Antwort. Seufzend lehnte sich die Blauäugige zurück und schloss für einen Moment die Augen. Zwar sah es nie wirklich danach aus, dass ihr James wichtig war, doch er war schließlich alles was sie hatte, sie wollte ihn um keinen Preis verlieren. Sie war sich sicher, dass er trotz ihres Verhaltens gegenüber ihm wusste, dass sie ihn liebte, oder nicht? Innerlich hoffte sie darauf, dass ihr endlich jemand erklären würde, was hier eigentlich los war...


  • ~Auch Gaius war wenige Momente nach der Blonden zurückgekehrt, - was vorallem daran lag, dass er nicht allein mit dem Wüstenfuchs, oder was auch immer dieses Ding gewesen war, zurückbleiben wollte - und beobachtete aus sicherer Entfernung, was seine Kollegin jetzt machen würde. Die Nachricht des Schmiedes hatte sie mehr als offensichtlich aufgewühlt, denn je näher sie der Klink gekommen war, desto schneller war ihr Tempo geworden. Im Gebäude angekommen hatte der Grauäugige nicht einmal mehr die Möglichkeit gehabt mit ihr Schritt zu halten, selbst wenn er nicht angeschlagen gewesen wäre. Er konnte gerade noch mitansehen, wie sie hinter einer Tür verschwand und das Elfenmädchen von vorhin wieder allein im Gang sitzen ließ. Gaius war sich nicht sicher, wohin er jetzt sollte, - oder ob die Ärzte ihn nicht gleich wieder zu Bett bringen würden, sollten sie ihn entdecken - doch während er nachdachte und dabei ein paar Schritte nach Vorne ging, erblickte er aus dem Augenwinkel heraus das Zimmer, in welchem die zuvor Entführte lag. Er drehte sich zur hölzernen Tür um und starrte einige Sekunden lang in den Raum hinein. Sollte er tatsächlich.. hinein gehen? Er wollte sich nach dem Zustand des Mädchens erkunden, doch würde sie ihm überhaupt auf irgendwelche Fragen antworten können? Oder überhaupt wollen? Schließlich hatte der Zwerg im Endeffekt nicht viel dazu beigetragen, sie zu retten. Ja, er hatte ihre Situation in letzter Sekunde verbessert und sie vor einem makaberen Tod bewahrt, allerdings wäre keiner von den Anwesenden hier überhaupt erst in der Klinik gelandet, hätte er seine Panik bloß für eine Minute zur Seite gelegt und dem Mädchen etwas früher geholfen. Der Dunkelhaarige biss sich auf die Lippe, als er beobachtete, wie die Pfleger an Tori herumhantierten. Die Brillenträgerin hatte keine offenen Wunden, es waren eher mehrere Prellungen und Kratzer, wenn es hochkam, doch schien sie sichtlich verstört und die Angestellten versuchten sie zumindest ein wenig zu beruhigen. Sicher würde es ihr besser gehen, hätte der Waffennarr sie davor bewahrt, überhaupt erst von dem Halbwesen angegriffen zu werden. Was redete er da eigentlich? Es würde dem Mädchen definitiv besser gehen, wenn er verhindert hätte, dass sie durch die Luft geschleudert wurde und das hätte nebenbei auch die Notwendigkeit von James und Daria genommen, sich für diese beiden Idioten in Gefahr zu begeben. Der Grauhaarige linste wieder in die Richtung der Elfe - auch sie wirkte volkommen erschöpft, besorgt und von den Geschehnissen überwältigt. Wie sollte es auch anders sein? Er selbst war immerhin vollkommen nutzlos gewesen, das arme Fabelwesen hatte sich ganz allein darum kümmern müssen, sie lebendig von der Insel zu bekommen. Und James? Gaius wusste nicht einmal, was mit diesem war. Irgendetwas stimmte nicht mit seiner Hand. Das war mehr als offensichtlich gewesen. Außerdem verlor er eine Menge Blut. Und das Bewusstsein verloren, ja, das setzte dem Ganzen natürlich noch die missende Krönung auf. Ob der Bruder Elenas überhaupt überleben würde..? Inzwischen hatte der Junge sich die Lippe schon längst blutig gebissen, doch anstatt aufzuhören, ballten sich bloß seine Hände zu Fäusten. Kein Wunder dass Elena ihn nicht leiden konnte! Egal was mit James passieren würde - es war seine Schuld. Würde der Weltenbummler sterben .. wäre es ganz allein die Schuld des Zwerges. Seine Unfähigkeit hätte dem Bruder der Schmiedin das Leben gekostet .. wie erbärmlich konnte er bloß sein?!
    Gaius öffnete die Tür und trat in Toris Zimmer. Während er dies tat fuhr er sich mit dem Ärmel seiner Jacke über den Mund, um das Blut wegzuwischen. Die Schwestern entfernten sich inzwsichen von der Blonden und unternahmen auch keine Versuche, den Jungen dazu zu zwingen, sich zu erholen. Es war mehr als offensichtlich, dass er sich sowieso nicht daran halten würde. Ausdruckslos setzte er sich auf einen Hocker in der Nähe von der Blonden und beobachtete sie einige Momente still. "Wie.. geht es dir?", fing er dann nach einer langen Pause an, in welcher er das Personal gebeten hatte, ihm ein neues Oberteil zu besorgen, da seines zum Großteil in Blut getaucht war. Doch was sollte er jetzt sagen? Sein Verhalten war nicht rechtzufertigen, also platzte er einfach mit dem raus, was ihm als Erstes in den Kopf kam: "Tut mir Leid was meinetwegen alles passiert ist." Echt schwache Leistung, lobte er sich selbst im Stillen. Als ob er damit irgendetwas hätte ungeschehen machen können, irgendetwas besser, oder anders. Stattdessen hatte er bloß eine miese Entschuldigung in den Raum geworfen, die ihn Selbst wünschen ließ, an James Stelle zu sein. Zumindest wäre das fairer gewesen, nicht? Was hatte er sich auch dabei gedacht, die Schmiede zu verlassen. Nicht nur, dass er keinem vom Nutze war, überall wo er hinging, schaffte er auch noch, das Leben anderer zu verschlechtern. Kein Wunder also, dass Elena ihn nicht leiden konnte. Auch ihr Leben hatte der Dunkelhaarige immer wieder erschwert - gott, vielleicht hatte er ihr mit seiner letzten Aktion das Wichtigste auf der Welt genommen!? Also auch kein Wunder, wenn ihn überhaupt Niemand leiden konnte.

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    Guess you might say I'm a little intense

    I'm on the bright side of being hell bent...~

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  • Überall waren Leute, Ärzte und Pfleger, die ihr helfen wollten.
    Tori beachtete sie nicht. Sie schienen nicht real, nichts schien mehr real zu sein. Das Mädchen überhöhrte selbst die Diagnose, die die Heiler kund gaben. Solche nichtigen Angaben über ihren Körper waren unrelevant, nicht von Bedeutung. Das konnte heilen. Andere Dinge konnten es nicht. Oder zumindest nicht mehr.
    Ein Knarzen an der Tür war zu hören. Tori riss umgehend den Kopf herum, als jemand unerwartet das Krankenzimmer betrat. Der Anblick von Blut beruhigte das Mädchen in dem Moment nicht im Geringsten, da half es nicht, dass sie nach wie vor alles lediglich verschwommen wahrnahm - im Gegenteil. Ihre Brille fehlte der Blonden mehr als angenommen. Die kleinsten Bewegungen erschreckten sie, nie konnte sie ausmachen, was um sie herum geschah, was eine Gefahr darstellen mochte.
    Nach einigen verstrichenen Augenblicken registrierte sie jedoch, dass der blutverschmierte Besucher kein Feind war, sondern der Zwerg, der sie gerettet hatte. Eine Rettung, die ich niemals verdient hätte..., dachte sie bei sich, wagte es jedoch nicht die Worte auszusprechen, denn sicher würden sie ihre Leidgenossen ddamit verärgern - wenn sie also schon zusammen litten, sollte sie sich zumindest dankbar zeigen. Sie stand in ihrer Schuld. Gaius setzte sich.
    Auf seine Frage hin, schüttelte das Mädchen lediglich den Kopf - sie war unfähig diese zu beantworten oder eine gleichartige Gegenfrage zu stellen. Die darauffolgenden Worte überraschten sie. Erstaunt blickte Tori in das verschwommene Gesicht des Zwerges. "N-N-Ne...ein...!!", meinte das unsichere Mädchen sofort abwehrend. Wieso entschuldigte er sich? Was sollte das?! Sie war doch Schuld an der ganzen Misere! Wäre sie nur in der Lage gewesen, sich zu verteidigen! Oder würde es sie gar nicht geben...
    Tori verschlosse den eben gedachten edanken tief in ihrem Herzen. Insgeheim wusste sie schon, warum der junge Mann sich entschuldigte. Das Winken, als er ging, während sie am Baum gefesselt hing; die Verzweiflung, die in ihr hochstieg und die unmittelbar darauffolgende Todesangst, würde sie nie vergessen und würde sie sicherlich auf ewig prägen. Aber - war sein Handeln nicht nachvollziehbar? Sie hätte in keinem Moment den Mut aufgebracht zwischen ein riesiges tödliches Monster und sein auserkorenes Opfer zu springen - er hatte sich dazu entschlossen. Vielleicht eine Kurzschlussreaktion, aber nichtsdestotrotz mit dem Ergebnis, dass sie es schlussendlich alle mehr oder weniger lebend zurück geschafft hatten. Wobei James noch so ein offener Punkt war. Lebe... bitte!, flehte sie insgeheim, auch wenn eine bösartige Stimme in ihr flüsterte, dass der Wunsch reiner Eigennutz war, mit dem Zweck ihre Schuldgefühle nicht noch zu verstärken. N-Nein...! Eine Stimme in ihr schrie, doch kein Laut drang über ihre blassrosa Lippen. Mühsam versuchte sie sich wieder auf die jetzige Situation zu konzentrieren. "-E-Es ist... meinetwegen p-passiert..!", beharrte sie, wollte ihren drönenden Kopf in Zaum halten. "Ohne d-dich... w-wäre ich jetzt.. TOT!" Ihre Stimme zitterte bei der Aussprache ihrer Worte. Tot! Das endgültige Aus, es war so unfassbar Nahe gewesen, dass selbst der Gedanke daran, die Erinnerung, sie in panische Angst versetzte. "-I-Ich d-danke d-d-dir f-für de..deinen Mut.", fügte sie hohl hinzu, mit dem Kopf immer noch in den vergngenen Geschehnissen, die sie so schnell nicht loslassen würden.


  • Es war alles schwarz um ihn herum geworden. Die Kraft war gänzlich aus seinem Körper gewichen und das letzte was er noch verschwommen wahrnehmen konnte, ehe er sein Bewusstsein verlor, war sein Mitbewohner Gaius.
    Die Atmung des Blonden wurde flach und unregelmäßig und durch den Verlust seines Fingers verlor er immer mehr und mehr Blut. Es wäre wirklich kritisch geworden, hätten Daria und Gaius es nicht geschafft ihn so schnell wie möglich in die Klinik zu bringen. Dort angekommen nahmen sich sofort einige Ärzte seiner an, kümmerten sich um seine Hand und sorgten dafür, dass er schließlich auf einem guten Weg war wieder fit zu werden.
    Im Grunde nahm James nichts von seiner Umwelt wahr. Es war einfach, als wenn er in einen stockdunklen Raum gesperrt wäre, ohne in der Lage zu sein etwas dagegen zu unternehmen. Eine halbe Ewigkeit verbrachte er so, ohne dabei im Geiste wirklich bei sich zu sein. Wie in Trance wartete er darauf, dass etwas passierte. Etwas mit ihm passierte. Was war das? Hatte er etwas gehört? Wie ein leises Hintergrundrauschen nahm er die Geräusche wahr, nicht in der Lage ihren Ursprung zu deuten. Das wahllose Brummen in seinem Kopf änderte ständig seine Lautstärke und nach einer Weile machte es den reisenden Händler fast wahnsinnig – falls das in seinem aktuellen Zustand überhaupt möglich war. Endlich verstummten sie wieder, doch schon kurz darauf begannen sie erneut, diesmal jedoch noch leiser und nicht so penetrant wie zuvor. Und dann hörte er ganz leise eine ihm bekannte Stimme. Sie flüsterte seinen Namen und augenblicklich spürte der junge Mann die Anwesenheit seiner Schwester.
    James Atmung veränderte sich, wurde etwas schneller. Seine rechte, unverletzte Hand begann sich ein wenig zu verkrampfen und seine Gesichtsmuskel zuckten leicht.


  • Toris Reaktion auf seine Worte hinterließ den Jungen mit einem verwirrten Ausdruck zurück. Er wollte ihr für einen Moment sogar ins Wort fallen, doch dann kam stattdessen eine Schwester mit einem schlichten, sauberen Oberteil ins Zimmer, welches jene kurz darauf wieder verließ und der Dunkelhaarige zog sich schnell die blutverschmierten Oberteile aus, um zumindest eine Sache erledigt zu haben. Da Tori ohnehin nichts zu sehen schien, - okay, inzwischen hatte Gaius gemerkt, dass sie doch zu irgendeinem Anteil etwas erblickte, zumindest ihren Kopfbewegungen nach zu urteilen, doch wirklich viel war dieser Anteil auch nun wieder nicht - machte er auch keine Anstalten sich irgendwie von ihr abzuwenden oder Sonstiges und kaum hatte man sich versehen saß der Zwerg nun wieder vollkommen - okay, man ignoriere die Wunden und den Dreck auf der Hose - sauber vor der Entführten. Doch etwas auf ihre Aussagen erwiedern tat er nicht. Auch seine Bewegungen hatte der Schmied unterbunden - dass einzige Geräusch im Raum war das, durch die Stille so unsagbar laut klingende, Aus- und Einatmen der Beiden. Was die Blonde allerdings nicht mitbekam war, dass der Junge sie während dieser Stille musterte und je länger er dem Mädchen ins Gesicht blickte, desto mehr veränderte sich seine eigene Miene. Natürlich war es mehr als offensichtlich, wie verstört sie war. Wer würde es nach solch einem Tag denn nicht sein?! Aber das war es nicht, was Gaius so sehr mitnahm. Es war die Tatsache, dass man ihr, selbst ohne ihr eigenes Schuldeingeständnis, absolut ansah, wie sehr sie an sich Selbst zweifelte. An allem zweifelte. Vorallem, dass die Blauäugige ruhigen Gewissens sagen konnte, all das Geschehene wäre ihretwegen passiert.. Er seufzte leise. Was sie tat war nicht dumm - immerhin hatte er es auch vor wenigen Sekunden gemacht! Alles auf sich zu schieben, obwohl dies, wenn man nur einen kurzen Augenblick über den Rand sah, absolut lächerlich war. Der Dunkelhaarige fragte sich für einen Augenblick, ob so ein Verhalten einfach das Naheliegenste war - ob jeder von ihnen gerade dachte, sie hätten den Vorfall auf irgendeiner Weise zu verantworten - und musste dann kurz auflachen, als er feststellte, dass es höchstwahrscheinlich tatsächlich so war. Mit einem Mal wurden all seine Gedanken lächerlich. Allgemeine Vorwürfe lächerlich. Gaius stand auf und ging langsam zum Bett der Blonden und hob seine Hand ein Stück weit nach Oben. Langsam und so, dass Tori jede Bewegung mitbekam - um sie nicht zu verschrecken. Dann grinste er breit und auch ein leises Kichern folgte, als seine Hand sanft auf ihrem Kopf zum Stehen kam. "Bescheuert. Alles was wir Beide gerade gesagt haben, war einfach nur mehr als bescheuert. Weder du noch ich haben an dem Ganzen irgendeine Schuld. Wenn überhaupt, dann haben diese Orks alles zu verantworten. Du kannst dich ja schlecht dafür entschuldigen, dass du entführt wurdest. Und sag nicht, es war weil du zu schwach warst - wow, dass hätte ich an deiner Stelle jetzt nämlich auch gesagt." Er hielt kurz inne, begutachtete, die noch immer recht ordentlich aussehenden Zöpfe der Dame, und wuschelte ihr dann leicht durch die Haare, wobei sich einer der Zöpfe endgültig löste, was den Jungen sichtlich amüsierte. "Nicht die Opfer gehören bestraft, sondern die Verbrecher. Jeder von uns hätte an deiner Stelle sein können.." Gaius nahm die Hand wieder von ihrem Kopf und ließ sich zurück auf den Stuhl fallen. Machte das, was er sagte überhaupt Sinn? Oder laberte er eine Fremde mit Dingen zu, die ihn nur wie einen Idioten dastehen ließen? Der Zwerg legte seinen Kopf nach Hinten und starrte die weiße, fahle Decke an. "Ich bin.. übrigends Gaius, falls dich das aus irgendeinem Grund interessieren sollte. Außerdem.. trägst du eine Brille, oder? Schlag mich ruhig, wenn ich falsch liege. Ich arbeite in der Schmiede, also könnten Elena oder ich dir eine neue besorgen, wenn du magst.."


  • Unzählige Minuten saß Daria im Flur. Hin und wieder liefen Besucher oder Personal an ihr vorbei, jedoch bemerkte die Elfe dies nicht wirklich. Irgendwie war alles um sie herum ausgeblendet. Sie machte sich Vorwürfe. Eigentlich war doch nur sie an dem Schlamasel Schuld, nicht wahr? Sie hätte Tori und Selphie nie dazu zwingen sollen, auf die Insel zu gehen.. vorallem nicht Tori, das Mädchen hatte doch scho zuvor viel zu viel Angst gehabt! Aber nein, die Magierin musste natürlich auf sie einreden.. und dann hatte sie auch noch vergessen, dass Tori entführt wurde. Wie auch immer ihr so etwas entfallen konnte. Bevor die Blonde noch weiter in ihrem Selbstmitleid versank, schüttelte sie den Kopf und sprang auf. Dabei stieß sie an einen jungen Heiler, der an ihr vorbei huschte. „Entschuldigen sie..“, murmelte das Mädchen und beobachtete den in weiß gekleideten Mann, der in das nächste und somit James' Zimmer huschte. Leise folgte sie dem Arzt und blieb an der Tür stehen, sodass sie seine Worte mit anhören konnte.
    „Sie sind wohl eine Angehörige?“, fragte der großgewachsene Kerl und rückte seine Brille zurecht. Der Heiler warf einen Blick in seine Unterlagen, blätterte durch die Dokumente und klemmte sie anschließend unter seinen Arm. „Dem jungen Mann hier geht es seinem Zustand entsprechend. Er hat seinen linken Ringfinger verloren.. wie genau, das haben wir natürlich noch nicht herausgefunden. Anscheinend durch einen scharfen Gegenstand.. aber genaueres kann uns James nur selbst erzählen.“ Der junge Mediziner kontrollierte den Sitz des Verbandes an der Hand des Bogenschützen. „Der hohe Blutverlust zerrt natürlich am Körper des Jungen und dies erklärt auch die momentane Ohnmacht. Allerdings gibt es keinen Grund sich Sorgen zu machen. Unsere Pfleger kümmern sich intensiv um ihn und kontrollieren seine Vitalwerte, sodass sich sein Zustand nicht weiter verschlechtern sollte. Die Blutung ist soweit gestoppt und er sollte auch bald wieder zu sich kommen.“ Der Medizinmann drehte sich herum, verabschiedete sich von Elena und verschwand in den dunklen Flur.
    Daria sprang abermals zurseite, guckte dem jungen Mann nach und steckte anschließend ihren Kopf durch die Tür. „H-hi..“, begrüßte sie das blonde Mädchen an James' Bett zögernd. Eigentlich wollte Daria nicht stören.. aber sie konnte nicht länger alleine draußen sitzen.

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