Die Klinik

  • Sophia bei Eric in einem Krankenzimmer


    Etwas verlegen griff sie nach Erics Arm, den er ihr angeboten hatte. Sachte legte sie ihre Finger in seine Armbeuge und kam nicht umhin zu bemerken, dass die dortigen Muskeln besser trainiert wurden, als sie gedacht hätte. Sophia spürte seine Wärme, und spürte ihr Herz einige Takte schneller schlagen. Sie lauschte dem Klopfen, hoffte, dass er es nicht fühlen konnte. Ja, wer hätte gedacht, dass der Tag so enden würde. Ein Schmunzeln bildete sich auf ihren wohlgeformten Lippen. Eric hatte Recht. Sofort überlegte Sophia was sie denn sonst noch so getrieben hätte, was eigentlich gar nichts zur Sache tat. Das Schicksal hielt manchmal seltsame Überraschungen für seine Kinder bereit. In den Vermutungen der Adelstochter wäre wohl eher der Mond vom Himmel gestürzt, als dass sie so ungeschickt mit einer ganz besonderen Person zusammentraf. Eine verbale Antwort gab sie nicht auf seine Aussage, die vermutlich auch gar nicht erwartet wurde.


    In der Klinik angekommen, gab Sophia den Arm ihrer Begleitung wieder frei. Nicht, weil sie seine Nähe als unangenehm empfand - im Gegenteil. Doch sie wollte vermeiden, dass am Ende noch getuschelt wurde. Vermutlich war es eh schon merkwürdig genug, dass eine Adlige so unbekümmert mit einem im Gesicht übel zugerichteten jungen und vor allem adretten Mann zur Abendstunde in die örtliche Klinik spazierte. Wie es sich gehörte, blieb Sophia nun zurück, als Eric mit einer Ärztin in einem der Räume verschwand.

    Zunächst stand sie etwas verloren in der Nähe des Tresens herum, unsicher, was sie nun tun sollte. Ihr entging nicht, dass die Tür des Zimmers, in dem sich Eric nun befand, offen gelassen wurde. Für einen kurzen Augenblick überlegte sie, ob dies nun hieß, dass sie ebenfalls folgen sollte, doch Sophia verwarf den Gedanken schnell wieder. Selbst wenn dem so wäre: Ihre Erziehung verbot es ihr. Doch es war nicht zu leugnen, dass sie nur zu gern der Versuchung widerstehen würde. Sie wollte wissen, wie es Eric ging. Waren es doch schlimmere Verletzungen als gedacht? Ein Zerwürfnis zwischen Herz und Verstand. Einige Male schielte die junge Dame zur Tür hinüber, sah jedoch schnell wieder weg. Doch irgendwann war die Neugier einfach zu groß und Sophia machte einige leise Schritte Richtung Türrahmen, gerade so weit, dass sie Eric sehen konnte. Sie wusste nicht recht, was sie erwartet hatte, aber dass ihr Retter in der Not dort mit freiem Oberkörper saß, ganz sicher nicht. Ihr Herz stolperte für einige Sekunden. Sie hatte gewusst, dass Eric gut gebaut war. Natürlich hatte sie das gewusst. Immerhin waren sie ein Paar gewesen. Und dennoch beflügelte sie sein Anblick, ließ die Nervosität durch ihren Körper sprudeln.

    Ziemlich spät stellte sie erst fest, dass seine entblößte Haut mit einigen blauen Flecken und Blutergüssen bedeckt war. Zu allem Überfluss öffnete Eric nun die Augen und sah in ihre Richtung. Sofort stieg ihr die Schamesröte in den Kopf, als seine sanften braunen Augen den Blick ihrer violetten Iriden kreuzten. Schnell wandte sie sich ab, dass sie weder ihn noch er sie sehen konnte. Die Adelstochter schlug die Hände an den Kopf. Oh verdammt! Hoffentlich würde er jetzt nicht schlecht von ihr denken! Welch’ närrisches Verhalten von ihr! Sie kam sich so unglaublich kindisch vor. Nicht nur, weil er sie ertappt hatte, sondern auch, weil sie die malträtierten Stellen nicht sofort bemerkt hatte, obwohl diese alles andere als leicht zu übersehen waren. Sorge machte sich wieder in ihrer Seele breit. War er doch stärker verletzt?

    Die restliche Zeit der Behandlung verbrachte Sophia direkt neben dem Eingang mit dem Rücken zur Wand. Unruhig wartete sie darauf, dass die Ärztin das Zimmer verließ. Dann endlich bat man sie herein. Mit zögernden Schritten und ihrer Sorge um ihn direkt ins Gesicht geschrieben, trat sie nun neben ihn. Die Adelstochter wollte etwas sagen, konnte allerdings auch keine Worte finden, doch ihr Gegenüber kam ihr glücklicherweise sowieso zuvor. Stumm nickend nahm sie Erics Erklärung zur Kenntnis. Seine folgenden Worten brachten die junge Dame jedoch halb aus der Fassung. Nach Hause gehen?! Wie sollte sie ruhigen Gewissens allein nach Hause gehen, wenn er hier in der Klinik lag? Wegen ihrer Tollpatschigkeit! “N-nein!”, platzte es daher etwas ungestüm aus ihr heraus. Schnell realisierte sie ihr unschickliches Verhalten, räusperte sich kurz und schlug die Augen nieder. “Entschuldige … nein. Ich möchte dir gern noch ein wenig Gesellschaft leisten.” Langsam hob sie den Blick wieder und sah ihm in die Augen. “Sofern du es gestattest.”, fügte sie noch mit einem kleinen Lächeln hinzu. Schnell kehrte jedoch der sorgenvolle Ausdruck zurück. “Hast du Schmerzen? Kann ich etwas für dich tun?” Hoffentlich gab es etwas, was sie für ihn tun konnte. Sophia wollte sich gerne so gut es ging für seine Hilfe revanchieren.

  • [In einem Krankenzimmer] Sophia & Eric


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    Es tat gut sie so nah an sich zu spüren. War es überhaupt möglich, dass eine Person einen zugleich beruhigte aber auch nervös machte? Der Jäger wusste nur, dass sie ihm diese widersprüchlichen Gefühle vermittelte und das obwohl dieses Mädchen ihm eigentlich fremd war. Die vertrauten Gesten - sie wies ihn nicht zurück und hier an diesem Abend fühlte es sich gut an zumindest einen Hauch Hoffnung zu haben auch wenn die ganze Situation unglaublich verwoben war. Wie ging man mit Jemanden um, den man früher geliebt hatte und diese Liebe nur noch wie eine ferne Erinnerung war - nicht mehr und nicht weniger? Es gab keine Richtlinien. Es gab kein Richtig und kein Falsch. Er musste es selbst für sich entscheiden. Eric bewegte sich auf dünnem Eis. Ihre Beziehung zueinander schien so zerbrechlich, kaum greifbar und doch konnte man es nicht leugnen, dass es schön war endlich Jemanden zu haben mit dem man eine gemeinsame Geschichte teilte - unabhängig davon das er sich nicht an diese gemeinsame Geschichte erinnerte oder nur an sehr fragile Bruchstücke - einzelne Bilder, die vor seinem inneren Auge erschienen nur um den jungen Mann zu verwirren. Vielleicht waren es gar keine echten Erinnerungen sondern vielmehr Wunschdenken weil er sich auf Biegen und Brechen versuchte zu erinnern. Nur sie konnte ihm diese Antworten geben auf die zahlreichen Fragen, die im Kopf des Braunhaarigen herumschwirrten aber doch nicht über seine Lippen kamen, da er einfach den Moment mit ihr genoss - ihre Körperwärme, ihren Duft, ihre ganze Präsenz.

    Bereitwillig folgte Eric in der Klinik den Anweisungen der Ärztin, die ihn offensichtlich sehr gründlich untersuchte. Er fand es erst etwas übertrieben. Immerhin war es nur eine kleine Schlägerei - ein paar Schürfwunden - einige Prellungen aber er war nicht der Fachmann und so lies er die Untersuchung über sich geschehen. Die hieße Ärztin war bekannt für ihre Kompetenz und er war er schon diese in Frage zu stellen. Ein Grinsen bildete sich auf seinen Lippen als sein Blick den der vor der Tür stehenden Sophia kreuzte. Sie sah wirklich unglaublich süß aus wenn ihre Wangen vor Scham gerötet waren und sie versuchte dies zu verbergen. Es war fast schon schade, dass sie sich danach zurückzog, sich seinem Blickfeld entzog. Das Grinsen auf den Lippen des Jäger blieb noch eine Weile bestehen, ehe es wieder verschwand und er den Worten der Ärztin lauschte. Offensichtlich waren es doch nicht nur ein paar Kratzer und so nickte Eric zögernd als er sich die Empfehlung der Ärztin anhörte. Selbstverständlich wollte er nicht hier bleiben aber auf Grund seiner Vorgeschichte war es vielleicht nicht schlecht wenn er zur Beobachtung blieb. Die Sorge im Gesicht des Mädchens machte sein Herz schwer also lächelte er sie beruhigend an. Es amüsierte ihn sogar ein kleines bisschen, dass sie seinen Vorschlag so vehement ablehnte. Ein Lachen drang aus seiner Kehle. Da war sie - das impulsive Mädchen, dass sich nichts vorschreiben lies. Der Blick seiner braunen Augen wanderte über ihr hübsches Gesicht. Er konnte sich gut vorstellen, dass er sich damals in sie verliebt hatte. Sie räusperte sich, drosselte ihre Ungestümheit und offenbarte wieder noble Mädchen, dass wohl seit Kindertagen die richtige Etiquette eingebläut bekommen hatte. Er erwiderte den Blick ihrer lilafarbenen Augen und lächelte leicht. "Ich könnte mir keine bessere Gesellschaft vorstellen..." Es war rührend wie sie sich um ihn sorgte aber er schüttelte nur den Kopf als sie sich nach etwaigen Schmerzen seinerseits erkundigte. "Du hast mir einen Teil meiner Vergangenheit wieder gebracht - das ist mehr als genug für einen Tag, meinst du nicht?" Er schenkte Sophia ein Lächeln, konnte immer noch nicht so recht glauben, dass es durch einen Zufall dazu gekommen war. Irgendwie war er dieses Schlägertypen sogar dankbar, dass es so gekommen war. Wahrscheinlich hätte er sie von sich aus nicht angesprochen. Natürlich hatte ihr Antlitz seine Aufmerksamkeit schon beim Betreten der Taverne auf sich gezogen aber er wusste nicht ob er diesem Gefühl sie zu kennen weiter nachgegangen wäre wenn diese widerlichen Kerle ihr nicht so harsch auf die Pelle gerückt wären. Eric rutschte in dem Bett etwas weiter hinüber um für Sophia Platz zu machen damit sie nicht permanent stehen musste. Er nahm ihre Hand, strich mit seinem Daumen sanft darüber ehe er sie wieder ansah. Sie wirkte so unruhig, vielleicht sogar ein bisschen aufgelöst, gab sich die Schuld an dem was passiert war aber dem war nicht so. Weder damals noch heute. Sie traf keine Schuld. "Darf ich dich etwas fragen...?" kam es schließlich zögernd über die Lippen des jungen Mannes und als sie nickte fuhr er ebenso zögernd vor. "...war ich damals ein anderer Mensch oder war ich der Selbe wie ich heute bin...?" wahrscheinlich war es zu früh diese Frage zu stellen. Sie hatten sich erst vor wenigen Stunden wieder gesehen nach einer gefühlten Ewigkeit. Sopha kannte den Menschen, der er geworden war doch gar nicht, oder?

  • 1931-sophia-pngSophia bei Eric in einem Krankenzimmer


    Erics Worte zauberten ein Lächeln auf ihre Lippen, worin auch ihre Erleichterung stand. Erst jetzt fiel ihr die Anspannung auf, die vorher ihren Körper durchzogen hatte. Sophia hatte doch mehr Angst gehabt, dass er sie, trotz ihrer Bitte noch bleiben zu können, nach Hause schicken würde, als ihr überhaupt bewusst gewesen war. Das Lächeln hatte jedoch auch in der Wortwahl des jungen Mannes seinen Ursprung. Es war schwer zu glauben, dass ihm tatsächlich kein anderer Mensch einfiel, mit dem er lieber Zeit verbringen würde, als mit einem Mädchen, was er gar nicht kannte. Beziehungsweise nicht mehr kannte. Aber sie wollte sich auch nicht allzu viele Gedanken darüber machen und freute sich daher lieber schlicht über diese Worte, welche ihr Herz so sehr erwärmt hatten.

    “Nunja …” begann sie auf seinen darauffolgenden Satz einzugehen, legte jedoch eine kurze Pause ein, um die richtigen Worte wählen zu können. “Es ist ja nicht so, als wäre dies meine Absicht gewesen.” Ein kurzer Laut der Belustigung drang aus ihrer Kehle, der keinerlei negativen Ursprungs war. “Vielmehr ein … glücklicher Zufall.” Sie erwiderte das Lächeln ihres Gegenübers. Tatsächlich entsprach der letzte Satz, den sie formuliert hatte, voll und ganz der Wahrheit. So war es doch häufig eher eine dahergesagte Floskel, als ein ernst gemeinter Inhalt. Die Adelstochter war wirklich glücklich darüber, dass sie durch dieses eher unschöne Erlebnis den Menschen wiedergefunden hatte, den sie doch eigentlich schon so lange vermisst hatte. Auch das war etwas, was ihr nach langem Warten und Bangen und dem Unwissen um Erics Verbleib gar nicht mehr bewusst gewesen war. Nannte man das dann Selbstschutz?

    Sophia zögerte zunächst, als Eric ein wenig Platz für sie auf der Bettkante machte und ihr wortlos bedeutete, sich zu ihm zu setzen. Kurz sah sie Richtung Tür, ob jemand beobachten konnte, was in diesem Zimmer geschah. Nicht, dass sie irgendetwas bestimmtes vor hatte! Vielmehr war es wieder diese antrainierte Art des Adels, dass man sich in der Öffentlichkeit gut überlegen musste, was man wo mit wem tat. Sei es nur ein Pläuschchen halten. Doch schnell kam sie zu dem Entschluss, dass es hier vermutlich eh niemanden stören würde. Vielleicht war es ihr insgeheim auch einfach nur völlig gleichgültig. Also ließ sie sich, ohne großartig viel Abstand zwischen ihren Körpern zu lassen, langsam neben ihm auf der Kante seines Bettes nieder. Sofort umfing sie wieder sein Geruch, der auch nach all den Jahren immer noch so vertraut war und sowohl Herzklopfen, als auch ein Gefühl der Ruhe verursachte. Jedoch übertönte das schneller schlagende Herz das Empfinden der Ruhe sofort, als er ihre Hand nahm. Eine sachte Berührung und doch so voller Empfindungen.

    Seine Frage ließ Sophia den Kopf heben, hatte sie doch zuvor auf ihre ineinander gelegten Hände geschaut. Ein etwas seltsamer Ausdruck lag in seinen Gesichtszügen, weshalb die Adelstochter noch ein wenig nervöser wurde. Was wollte er fragen? War es ihm so unangenehm? Hatte er Angst sie zu verletzen? Sollte sie doch gehen? Hatte sie was falsch gemacht? Zögernd nickte sie, als sie bemerkte, dass er offenbar in irgendeiner Form eine Antwort abzuwarten schien. Doch nachdem er seine Frage beendet hatte, war sie froh, dass es doch nicht so schlimm war, wie sie es sich ausgemalt hatte. Ein simples “Hmm…”, verließ ihre Lippen zunächst nur. Sie empfand es für schwierig das jetzt schon einzuschätzen. Zudem wollte sie auch nichts Falsches sagen und ihn am Ende mit ihrer Antwort verletzen. “Ich denke so ganz kann ich das noch nicht abwägen.” erwiderte die junge Dame daher langsam. “Bisher erkenne ich aber ebenso viel Tapferkeit und Einfühlsamkeit wie damals.” Wieder schenkte sie ihm ein ehrliches Lächeln, dass mit viel Anerkennung gefüllt war. “Ich bin sicher diese Dinge haben sich wenn überhaupt nur vervielfacht!”, sie kicherte und hoffte die etwas bedrückende Stimmung in seinen schönen braunen Augen wieder vertreiben zu können. Menschen konnten sich über die Jahre stark ändern, wenn diese viel erlebten oder durchmachten. Das war ihr bewusst. Was sie nicht wusste war, womit Eric die vergangene Zeit seit ihrer letzten Begegnung gefüllt hatte. Genauso wenig wusste er das über sie. Jedoch gab es von ihrer Seite aus nicht allzu viel zu erzählen. Außer, dass sie aus Alvarna mit all den anderen Menschen geflüchtet war. War er auch unter diesen ganzen Leuten gewesen? Und wenn nicht: Warum war er ausgerechnet hier in Trampoli wieder anzutreffen? Sophia zog angesichts ihres stillen Monologs die Stirn etwas kraus. War es in Ordnung diese Frage laut zu stellen, oder drängte sie ihn am Ende damit in eine Ecke, in die er nicht wollte? Wie immer siegte jedoch ihre Neugier: "Darf ich ebenfalls etwas fragen?" Eine kurz, vielleicht etwas zu theatralische Pause entstand, ehe sie weiter sprach. "Kannst du dich daran erinnern, weshalb du hier in Trampoli bist?" Vielleicht war die Frage auch sinnlos. Vielleicht war dies alles bereits vor seinem Gedächtnisverlust passiert und er befand sich aus Gründen hier, die er selbst nicht einmal verstand oder gar wusste

  • [In einem Krankenzimmer] Sophia & Eric


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    Sie schien erleichtert, dass er sie hier bei sich haben wollte. Dabei war es doch irgendwo selbstverständlich. Wer hatte nicht lieber einen Menschen an seiner Seite anstatt alleine auszuharren. Der Mensch war immerhin ein soziales Wesen - der Eine mehr der Andere weniger. Aber er genoss ihre Anwesenheit, ihre Nähe. Natürlich war sie ihm fremd aber zugleich löste jede Berührung ein Kribbeln aus und dieses Kribbeln schlug Wellen - Wellen der Erinnerung und selbst wenn es nur ein einziges Bild war - ihr Lachen - wie sie ihn anstrahlte. In solchen Momenten glaubte Eric tatsächlich, dass er sich irgendwann wieder erinnern würde, den Absprung schaffen - eine Verbindung zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart herzustellen. Sein Blick kreuzte den ihren. Mit ihrer Hilfe konnte er es schaffen aber war es nicht zugleich unfair das von ihr abzuverlangen? Sophias Leben war weitergegangen. Ihre Uhr hatte sich weitergedreht. Sie hatte sich weiterentwickelt und war es nicht unfair von Eric von ihr zu verlangen, dass sie gemeinsam nach seinen Erinnerungen suchten. Wahrscheinlich. Es war egoistisch. Er musterte schweigend ihr Gesicht. Das Lächeln auf ihren Lippen. Das Funkeln in ihren Augen. Unweigerlich fragte er sich was zwischen ihnen passiert war. Was vorgefallen war, dass er gegangen war und dieses Mädchen alleine gelassen hatte, wo irgendetwas in ihm den Wunsch verspürte sie überhaupt nie mehr alleine zu lassen. Seine Lippen blieben stumm, erstickten diesen egoistischen Wunsch im Keim. Der Jäger lauschte stattdessen den Worten des Mädchens, dem einst sein Herz gehörte. Sie waren bedacht und unweigerlich musste der Braunhaarige schmunzeln. Es fühlte sich so an als kannte er diese Marotte von ihr. Als würde es zu ihr passen, zu ihr gehören. Ein Laut der Belustigung drang aus der Kehle des Mädchens und Eric musste gestehen, dass er unheimlich süß klang. Einerseits war Sophia diese edle Dame, adrett gekleidet und scheinbar sehr darauf bedacht welchen Eindruck sie bei Anderen hinterließ aber hinter dieser Fassade steckte ein abenteuerlustiges Mädchen. Vielleicht erinnerte er sich nicht an ihr altes Ich und ihr neues Ich war vielleicht auch noch fremd aber dennoch hatte der junge Mann das Gefühl als wäre keine Sekunde vergangen. Da war dieses vertraute Gefühl in ihrer Nähe, bei jeder Berührung, bei ihrem Anblick. "Vielleicht sollte ich mich öfters von Schlägertypen verprügeln lassen..." gab Eric schließlich zu bedenken als Sophia von einem glücklichen Zufall sprach. Wahrscheinlich würde sie gleich wieder zurückrudern, ihre Aussage umformulieren. Vielleicht würde es ihr unangenehm sein, dass sie es so bezeichnet hatte. Ein Lachen drang aus der Kehle des Mannes. Tatsächlich war es aber genau das. Ein glücklicher Zufall. Wenn man es so bezeichnen wollte vielleicht eine schicksalhafte Begegnung. Immerhin war Trampoli eine völlig neue Stadt - sowohl für sie als auch auch für ihn und trotzdem hatte es Beide hierhin verschlagen.

    Sophia zögerte, sah sich um bevor sie sich schließlich doch neben ihm auf dem Bett nieder lies. Ihre Nähe tat so unheimlich gut. Sie war irgendwie heilend obwohl die Tatsache, dass sie ihn permanent, allein durch ihre Anwesenheit an seine Amnesie erinnerte irgendwie zeitgleich deprimierend war. Zu gerne würde er sich erinnern - an ihre gemeinsamen Zeiten - ihretwegen - nicht allein nur seinetwegen. Eigentlich hatte Eric erst vor Kurzem für sich den Entschluss gefasst dem nicht mehr weiter nachzugehen, die ewige Suche zu beenden und einfach ein neues Leben zu leben - unabhängig von seiner Vergangenheit. Aber das Leben hatte offensichtlich andere Pläne mit ihm. Seine Hand ruhte auf der ihren, spürte die von ihr ausgehende Wärme in unmittelbarer Nähe. Für einen Moment schloss Eric die Augen und genoss einfach nur diesen Moment, verweilte in diesem Augenblick. Als der junge Mann seine Augen wieder langsam öffnete sah er das Mädchen an seiner Seite an - sah sie einfach nur an um sie sich einzuprägen, sie nicht wieder zu vergessen. Sie wirkte unsicher als er er das Wort erhob, anschließend nahezu erleichtert über die Worte, die dann folgten - oder vielmehr die Frage. Ihre Worte zauberten ein Lächeln auf die Lippe des Mannes und er schenkte ihr einen dankbaren Blick, drückte ihre Hand. "Manchmal habe ich das Gefühl ich weiß nicht wer ich bin oder wer ich einmal war..." Er machte eine kurze Pause und senkte dabei die Augenlider ehe er sie langsam wieder aufschlug nachdem er die passenden Worte für sich gefunden hatte. "...manchmal bin ich mir selber fremd." Vielleicht erklärten seine Worte annähernd ein wenig was in ihm vorging und sein Verhalten. Er konnte ihre Gedanken beinahe hören, sah das es in ihr tobte und auch sie unzählige Fragen quälten. Natürlich. Er verstand es sogar - nur zu gut aber dennoch plagte ihn die Sorge, dass er vielleicht keine passenden Antworten hatte oder vielleicht nur Antworten, die ihr ein mieses Gefühl gaben. Zu gerne hätte er ihr befriedigendere Antworten gegeben aber er konnte einfach nicht und lügen erschien ihm äußerst unklug in dieser Situation. Schließlich rückte das hübsche Mädchen aber doch mit der Sprache heraus, stellte die Frage, die in ihrem Kopf offensichtlich am lautesten war. "Ich... hatte eigentlich aufgegeben nach der Vergangenheit zu suchen und habe akzeptiert, dass die ewige Suche zu nichts führte außer das ich ständig eine Unruhe in mir hatte, die nicht gestillt werden konnte - ich wollte einfach neu anfangen..." Er sah sie an, hatte tatsächlich Angst davor wie sie reagieren würde. Ehrlichkeit war nicht immer eine gute Sache, oder?

  • Sophia Bei Eric

    Öfters von Schlägertypen verprügeln lassen? Erschrocken hob sie den Kopf, sah Eric an, seinen wohlgeformten Mund aus dem gerade dieser absurde Satz gekommen war. “Aber was redest du denn da!” Entrüstet schüttelte Sophia den Kopf, ihre Miene war ernst, wurde aber schnell wieder weicher mit dem darauffolgenden Satz: “Ich möchte mir doch nicht ständig Sorgen um dich machen müssen..” Sie wandte den Blick ab. War das zu direkt gewesen? In ihrem Kopf hatten die Worte nicht so sehr persönlich geklungen. Vermutlich hatte sie unbewusst einfach zu viele ihrer im Unterbewusstsein schlummernden Gefühle für diesen Mann mit einfließen lassen. Sie presste die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen, versuchte das zunehmende Glühen ihrer Wangen zu unterdrücken, und schloss die Augen für einen Moment. Viel zu lange hatte sie sich damals um in gesorgt. Hatte Angst gehabt, sich im Zuge der verstreichenden Zeit gefragt, ob er überhaupt noch lebte. Vorwürfe hatte sie sich gemacht. Bis irgendwann ihr Herz so voll von all dem gewesen war, dass sie versuchen musste, all das hinter sich zu lassen. Sophia dachte an den Tag zurück, an dem sie für sich beschlossen hatte, dass Eric von nun an Geschichte war. Dass er bestimmt sowieso nie wirklich an ihr interessiert gewesen war. Sie hatte sich ab diesem Tag eingeredet, dass die liebevollen Küsse, die zärtlichen Berührungen einfach nie wirklich da gewesen waren. Und irgendwann konnte die Adelstochter nichtmal mehr sagen, ob es Eric überhaupt in ihrem Leben gegeben hatte, oder ob er nur in ihren Träumen existiert hatte.

    Doch hier saß er nun. Genauso adrett wie die schwammige Erinnerung an ihn. Sophia studierte sein Gesicht zum gefühlt hundertsten Mal, doch aus irgendeinem Grund konnte sie sich einfach nicht an ihm satt sehen. Als ob ihr Verstand versuchte die Leere von damals damit zu füllen.

    Seine Worte rissen sie aus ihren Gedankengängen und sie begann seiner Stimme aufmerksam zu lauschen. Eine längere Pause entstand nachdem er wieder verstummt war. Die junge Dame dachte gründlich auf seinen Worten herum. Währenddessen sah sie wieder hinunter auf seine Hände, die ihre immer noch umschlossen hielten. “Ich wage zu behaupten, dass es jedem Menschen zeitweilig einmal so ergeht. Jeder von uns gelangt einmal in seinem Leben an einen Punkt. An einen Scheideweg.” Sie hob den Blick, verlor sich fast in dem schönen Braun seiner Augen. “Die Amnesie hat es dir auferzwungen. Dein Verstand vergass was war und wer du geglaubt hast du sein.” Vorsichtig entzog sie eine Hand aus seinem Griff und legte sachte ihre Fingerkuppen auf seine Brust, direkt dorthin, wo sich sein Herz befand. Sein Herzschlag löste ein Kribbeln in ihren Fingern aus, das sich schnell in ihrem ganzen Körper ausbreitete. ”Aber dennoch befindet sich alles immer noch hier. Ich bin mir sicher, dass du hier drin immer noch weißt, was für dich wichtig ist. Was dich ausmacht.” Sophia zog ihre Hand wieder zurück, legte sie auf seinen Unterarm, drückte diesen leicht und ergänzte flüsternd, aber mit Nachdruck: ”Das Herz vergisst niemals irgendetwas.”

    Sie begann zu lächeln und hoffte wieder, dass sie ihm damit nicht etwas zu nah getreten war. Aber er offenbarte ihr hier viele seiner Gefühle, also war das doch auch okay, wenn sie alles was sie dachte aussprach? Sie hatte so viele Frage an ihn, doch auch ihre letzte hatte er nicht beantworten können. Vermutlich war es klüger allerlei Fragen gänzlich zu unterlassen. Entweder sie hatte Glück und Eric erinnerte sich von allein an kleine Dinge oder eben nicht …? Konnte sie überhaupt etwas tun, um seine Erinnerungen in Bildern zurückzubringen? Sie fühlte sich hilflos, machtlos und wollte dennoch so gern dazu beitragen, dass er sich nicht mehr so verloren fühlte. “Verzeih mir die Frage. Das war … ungeschickt von mir. Ich verspreche dir, dass ich dir keine Frage dieser Art mehr stellen werden.” Sie wollte nicht, dass Eric sich andauernd selbst in Frage stellte, nur weil sie ihren Mund nicht halten konnte. In seinem Kopf schwebten gewiss tausend mal mehr unbeantwortete Sätze umher, als in ihrem eigenen. Eine Sache wollte sie aber dennoch wissen. “Sag, was ist das Erste, an das du dich erinnern kannst?” Sie hoffe, dass es sich um etwas Schönes handelte, das seine Laune heben würde, wenn er daran zurück dachte.

  • [Im Krankenzimmer] Sophia & Eric




    Er schmunzelte als er den empörten Gesichtsausdruck wahrnahm, der sich auf ihren zarten Zügen widerspiegelte. Entrüstet schüttelte sie ihren Kopf, ihr lilafarbenes Haar folgte den Bewegungen und unweigerlich sah Eric das hübsche Mädchen vor sich einfach nur an, studierte ihre Mimik, ihre Gestik. Sie war vertraut und doch irgendwie war ihr Antlitz neu, jeder Regung in ihrem Gesicht war neu für ihn und doch lösten sie ein warmes Gefühl der Geborgenheit aus. Sein Schmunzeln wurde zu einem Lächeln. Es war irgendwie goldig, wie ernst sie seine Worte nahm dabei war es doch klar, dass der junge Jäger auf Schläge durchaus verzichten konnte. Er fand eigentlich keinen Gefallen daran wenn er ehrlich sein musste aber das war eine andere Geschichte. Sophia entzog sich dem Blick seiner dunklen Augen und sein Lächeln wurde etwas breiter als sie gestand, dass sie sich nicht ständig um ihn Sorgen machen wollte. Die Worte waren so selbstverständlich über ihre rosigen Lippen gekommen, sie sie nun zusammenpresste als konnte sie selbst nicht glauben was sie da gerade gesagt hatte. Eric wandte seinen Blick. Nicht ab, fing die Unsicherheit, die sich nun auf ihrem Gesicht abzeichnete ein. Ihre Wangen zierte ein leichter rosa Schimmer und irgendwie sah sie richtig süß aus wenn diese edle Dame doch im Grunde auch nur ein Mädchen wie jedes andere war mit Komplexen und Unsicherheiten. Aber das Sophia etwas Besonderes war stand durchaus außer Frage. Nicht umsonst hatte er ihr damals sein Herz geschenkt. Sie war durchaus einzigartig und berührte sein Herz nach wie vor auch wenn seine Erinnerungen an ihre gemeinsame Zeit getrübt waren - viel mehr als das eigentlich. Sie waren kaum vorhanden. Da war nur ihr Lächeln, dass er vor seinem inneren Auge sah, wusste nicht recht ob es sich um eine Erinnerung handelte oder vielleicht lediglich um ein Wunschdenken. Sophia wirkte so betroffen, so verloren in ihren eigenen Gedanken, dass er nicht anders konnte und seine Hand an ihr Gesicht legte, mit dem Daumen über ihre Wange strich, ihre zarte Haut berührte unter seinen Fingerkuppen spürte. Er verweilte einen Moment. Genoss es sie zu spüren und da waren sie wieder: vereinzelte Erinnerungsfetzen vor seinen Augen. Ihr Lachen, ihre Lippen auf den seinen, das Gefühl welches darauf zurück blieb, kleine Szenen ihrer Liebe. Seine Augen weiteten sich ein Stück als er in die ihren sah, eine Haarsträhne hinter ihr Ohr strich ehe er fast schon zaghaft seine Hand wieder zurückzog. Sie waren sich im Grunde fremd und doch hatte der Jäger den Wunsch ihr näher zu sein als es vielleicht angemessen war. Er drückte ihre Hand, die sich fast schon automatisch auf die ihre gelegt hatte als wäre dies der Platz wo sie hin gehörte. Dabei war es schon lange nicht mehr so, oder? Und doch schlug sein Herz einige Takte schneller in ihrer Nähe. Er lauschte ihren Worten - gütige Worte obwohl er sich doch selbst unheimlich fremd war. Vielleicht war er gar kein guter Mensch gewesen. Vielleicht hatte das Schicksal ihn bestraft, ihn deshalb seiner Erinnerungen beraubt. Eric glaubte tatsächlich nicht an so etwas banales wie Schicksal und zugleich irgendwie doch. Er war seit so langer Zeit auf der Suche nach seiner Erinnerung und wusste doch schlussendlich gar nicht mehr ob es nicht irgendwie bittersüß werden würde, wenn er sich daran erinnert. Nach allem was Sophia ihm erzählt hatte. Was für einen Grund mochte er gehabt haben, dass er sie einfach alleine gelassen hatte. Dieses unglaubliche Mädchen - sein Mädchen. Ein Seufzen verließ die schmalen Lippen des Mannes und er fuhr sich mit seiner freien Hand durchs Haar bevor er bemerkte wie sie sich seinem Griff entzog und es ein Ziehen in seiner Brust gab, er kurz irritiert den Kopf hob, den er zuvor gesenkt hatte. Hatte er etwas falsch gemacht? Doch im nächsten Moment spürte sie seine Hand auf seiner Brust und es hatte irgendwie eine heilende Wirkung sie so nahe an seinem Herzen zu spüren, als würde sie es komplett umfassen und die Narben darauf mit einer einzigen Berührung heilen. Eric senkte seinen Blick. Er ruhte auf ihrer Hand, streifte die porzellanfarbene Haut des Mädchens. Er lächelte, spürte wie allein durch ihre Berührung sein Herz ein wenig schneller schlug. Ihre Blicke trafen sich und einen Augenblick sahen sich die Beiden einfach nur an, genossen diesen winzigen Moment, da all die anderen Momente so weit weg zu sein schienen. „Das hast du schön gesagt...“ kam es leise über die Lippen des Mannes und doch hatte er Sorge sie zu enttäuschen. Das Gefühl mochte da sein, sein Herz - es erinnerte sich an Sophia, wie könnte es nicht aber zugleich hatte er das Gefühl es hatte ihm selbst etwas voraus. Während sein Herz sich über die Tatsache freute dieses Mädchen wieder gefunden zu haben herrschte ins einem Kopf ein noch größeres Chaos als zuvor und er versuchte sich gedanklich Worte zurecht zu legen aber letztendlich wollte er sie nicht vor den Kopf stoßen oder ihr ein schlechtes Gefühl geben. Manchmal war es vielleicht besser zu schweigen, einfach nur zu genießen und dieses manchmal war vielleicht genau jetzt. „Dann hoffe ich das sich mein Herz ein kleines bisschen beeilt...“ Er lächelte und seine Augen versanken in den ihren für einige Momente. Der Jäger schüttelte den Kopf und versuchte so die aufkeimenden Sorgen des Mädchens beiseite zu schieben. „Du kannst mich alles fragen - ich weiß nur nicht ob ich immer eine Antwort darauf habe...“ Seine Mundwinkel zuckten kurz nach oben um das Mädchen neben ihm ein bisschen aufzumuntern, da sie irgendwie niedergeschlagen wirkte oder sich Vorwürfe zu machen schien. „Das erste nach dem Verlust meiner Erinnerung...?“ harkte Eric schließlich noch einmal nach Und schloss für einen Moment seine Augen weil er es nicht mehr wusste tatsächlich. Er lehnte sich nach hinten, bettete seinen Kopf auf dem Kissen und richtete den Blick seiner braunen Augen wieder auf Sophia. „Ich erinnere mich an den Brand damals in Alvarna....“ Er sah es noch heute direkt vor sich - die züngelnden Flammen, die alles dahingerafft hatten - den Menschen ihr zu Hause nahmen. Alles was davor passiert war, war ein einziges schwarzes Loch aber Sophia brachte ein wenig Licht in diese Dunkelheit. „Dein Lachen... es erinnert mich an früher....“ versuchte Eric doch etwas unbeholfen zu erklären. „Ich sehe dein lachendes Gesicht vor mir wenn ich die Augen schließe...“ Ein Lächeln erschien wieder auf seinen Lippen und er versuchte jenes vertrauteGefühl in Worte zu fassen, welches er verspürt hatte als er sie in der Taverne gesehen hatte. „Ich wusste, dass ich dich kenne aber konnte dieses Gefühl nicht zuordnen, weißt du...“ Der junge Mann sah erneut in ihre Augen, war ihr so nahe als schließlich die Tür zum Krankenzimmer aufgestoßen wurde und erneut Jemand hereintrat um ihn in die Augen zu leuchten und wohl irgendwas zu überprüfen aber so genau kannte sich Eric damit leider nicht aus. Offensichtlich war alles in Ordnung und als er Schmerzen verneinte versicherte die Heilerin ihm, dass wohl alles in Ordnung war und er bald nach hause konnte wenn sein Zustand sich in der nächsten Stunde nicht verschlimmerte.

  • ~Xiao Pai und Seriza kommen an


    Mutig wie das junge Mädchen war, brachte sie Xiao Pai in Richtung Klinik. Auf dem Weg bogen sie ein- zweimal falsch ab, was nicht schlimmer war, denn sie unterhielten sich in der zwischen zeit sehr gut. Xiao Pai hatte erfahren dass ihre Begleitung Seriza heißt und stellt sich dann selber vor. Desweiteren hatte Xiao ihr von ein paar ulkigen Erlebnissen erzählt, schließlich ist ihr schon viel passiert was Berichtenswert war.

    In der Klinik angekommen, wurden beide in ein Zimmer begleitet. Eine liebenswerte Krankenschwester erkundigte sich danach, was passiert war. Sie bat die beiden einen Moment auf den behandelnden Arzt zu warten und verließ das Zimmer.

    Xiao Pai wandte sich an Seriza. "Ich bin dir unendlich dankbar dafür dass du mich her gebracht hast! Dafür darfst du gerne mal umsonst in unser Badehaus kommen wenn du willst!" Eine Entschädigung war nur mehr als fair. Schließlich hatte sich das Kind so gut um sie gekümmert. "Wenn du magst, kannst du jetzt nach Hause gehen, ich komm schon allein zurecht." Entgegnete sie der Kleinen. Schließlich wollte Xiao Pai nicht, dass das Mädchen jetzt auch noch wegen ihr, ihre Zeit vertrödelt.


    ✶★"Eine kleine Überlegung, ein kleiner Gedanke an andere, macht den ganzen Unterschied aus."★✶

    - Winnie Puuh




  • 1931-sophia-pngSophia Bei Eric

    Sein Herz solle sich beeilen … ja das wünschte Sophia sich in gewisser Weise auch. Allerdings wusste sie nicht, warum genau sie so empfand. Ging es ihr mehr um Eric oder mehr um sich selbst? Wollte sie seinetwillen, dass die Erinnerungen zurückkehrten, damit er sich besser fühlte? Sich nicht mehr so leer fühlte, wie es offenbar der Fall war? Oder wollte sie ihre Neugier stillen, die ständig in ihr brannte, wenn sie sich mal wieder fragte, warum er fortgegangen war und was in der Zeit zwischen diesem Moment und dem jetzt alles vorgefallen war? Oder wollte die Adelstochter vielleicht seine ganze Liebe zurück? Bei diesem Gedanken krampfte sich ihr Herz ein wenig zusammen. Wollte sie die Zärtlichkeit, seine Nähe, seine Küsse von damals zurück? Seine Nähe hatte sie doch schon. Spürte seine Wärme, seine Berührungen. Sie sah die Zärtlichkeit in seinem Blick. Oder war es vielleicht doch mehr Wehmut? Wusste sie tatsächlich, dass er sich doch irgendwie zu ihr hingezogen fühlte nach all den Erinnerungslücken? Vielleicht bildete sie es sich ein. Vielleicht macht er sich selbst auch etwas vor. Vielleicht machten sich beide etwas vor? Aber wie sollte sie das Klopfen in ihrer Brust sonst verstehen? War es eine andere Art der Aufregung? Wollte sie nur daran glauben, dass sie ihn immer noch so attraktiv fand wie damals? Welch närrische Überlegung! Sophia versuchte dieses Gedankenkarussell bei Seite zu schieben. Wo käme sie ihn, wenn sie selbst das Verlangen in ihrem Herz in Frage stellte? Mit den eigenen Gedanken hatte man doch schon genug zu tun. Sie drückte seine Hand, was für ihn wohl völlig zusammenhangslos und seltsam erschien. Immerhin konnte er ihre Gedanken nicht lesen. Doch in diesem Moment half ihr es den nötigen Halt zu finden, den sie brauchte. Herrgott, Eric war real. Seine Gefühle ebenso wie ihre eigenen, auch wenn die Chance bestand, dass sie manches auch falsch deutete. Plötzlich schämte sie sich dafür alles irgendwie in Frage zu stellen. Vielleicht war der heutige Tag auch einfach zu turbulent gewesen und ihr Kopf hatte all die Eindrücke noch nicht richtig verarbeiten können...

    Die Adelstochter musterte seine Gesichtszüge, während er sprach und sich zurück auf die Matratze sinken ließ. Fast hatte sie gar nicht mitbekommen was er sagte, da sie so damit beschäftigt war den Klang seiner Stimme in sich aufzusaugen. Bei der Erwähnung des Brandes in Alvarna wurde sie jedoch hellhörig. Sie blinzelte. Eigentlich hätte Sophia erwartet, dass Eric sich daran nicht mehr erinnern konnte. Oder das er das gar nicht miterlebt hatte. Sie hatte irgendwie angenommen, dass er schon vorher Alvarna verlassen hatte. Es fühlte sich seltsam an, dass Eric also deutlich länger irgendwo in der Stadt gewesen war, ohne, dass sie Kontakt zu ihm gehabt hatte. Ihre Enttäuschung, die Frustration, die sie lange Zeit nach seinem Verschwinden aufgefressen hatte, griff plötzlich nach ihrem Herzen. Kurz öffnete sie den Mund, um dazu etwas zu sagen, schloss ihn dann jedoch schnell wieder, da sie nicht recht wusste, was sie überhaupt sagen sollte. Kurz darauf ergänzte sie jedoch ein: “Ja, der Brand…” Eigentlich wollte sie über diese schreckliche Zeit auch gar nicht reden. Ihre Gefühle wirbelten im Moment sowieso schon viel zu schnell umher und durcheinander.

    Dass er sich irgendwo zwischen den dunklen Lücken in seinem Kopf an ihr Lachen erinnern konnte, stimmte sie fröhlicher und der Gedanke an den Brand verschwand im Hintergrund. Ein Schmunzeln zierte ihre zarten Lippen. Sofort flog ihr Geist wieder zurück zu den Minuten in der Taverne, als die beiden zufällig aufeinander getroffen waren. Kurz dachte sie auf seinen Worten umher, legte den Kopf dabei etwas schief. “Also hast du mich schon vorher entdeckt? Als ich die Taverne betreten habe? Oder kamst du erst später hinein?”, eigentlich keine besonders wichtigen Dinge, doch Sophia fragte sich, ob sie ihn bei der Beobachtung der anderen Gäste übersehen hatte oder ob er das Gebäude erst betreten hatte, als ihre Aufmerksamkeit schon bei den beiden Damen an ihrem Tisch gelegen hatte. “Ich gebe zu, dass ich doch durchaus…. “ sie suchte nach dem richtigen Wort, wog dabei den Kopf ein wenig hin und her “... schockiert war, als ich erkannte, weshalb mir das Antlitz so bekannt erschien.” Ein Lächeln auf ihren Lippen. ‘Schockiert’ war nicht unbedingt das absolut richtige Wort, doch es würde genügen. “Da wollte ich nur einer Dame einen Gefallen tun und plötzlich bist du dort.” Kurz kicherte Sophia. “Nie und nimmer hatte ich erwartet dich dort an der Bar anzutreffen.”

    In diesem Moment wurde die Tür zu Erics Krankenzimmer aufgestoßen und eine Schwester trat herein. Hastig erhob die Adelstochter sich von der Bettkante und machte einige schnelle Schritte zur Seite Richtung Bettende. Fast hatte sie unwillkürlich eine Entschuldigung über ihre Lippen gebracht doch sie war schnell genug das zu realisieren, um den Mund geschlossen zu halten. Schließlich hatte sie absolut nichts Falsches gemacht. Auch wenn sie das Gefühl peinlich berührt zu sein, nicht gänzlich abschüttelt konnte. Wer wusste schon, was die gute Schwester nun dachte?

    Aufmerksam beobachtete sie das Tun der Pflegerin aus dem Augenwinkel, hielt den Blick aber gesenkt. Die Tatsache, dass Eric wohl schon sehr bald wieder nach Hause gehen konnte, ließ die junge Dame erleichtert ausatmen. Die Schwester verschwand, schloss die Tür hinter sich und hinterließ Stille. Sophia lauschte ihren Schritten, die schnell verhallten. Erst dann wandte sie sich wieder Eric zu, machte einige Schritte zur Bettmitte, blieb jedoch neben der Kante stehen. “Möchtest du dich noch ein wenig ausruhen? Etwas Schlaf tut bestimmt gut.” Sie lächelte. Wieder die selbe Frage wie zum Anfang. Aber hieß es nicht, dass Schlaf die beste Medizin war? Bestimmt galt das auch für lädierte Gesichter. Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, lag das Bedürfnis nach einigen Stunden Nachtruhe schwer auf ihren Schultern. Doch so richtig wollte sie Eric auch nicht verlassen. Hatte sie Angst es könnte wieder ein Abschied werden, nach dem erst einige Jahre vergehen mussten, bis sie wieder in seine schönen braunen Augen sehen konnte? Vielleicht. Ein wenig nervös strich sie über den Rock ihres Kleides. Ihr Inneres schrie danach ihm ihre Angst mitzuteilen, doch sie wollte ihn nicht damit verletzen. Also schwieg sie und wartete auf den Klang seiner Stimme, der eine Antwort mit sich bringen würde.


    “Our hearts told our heads to let go.”

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  • [Seriza] ~ bei Xiao


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    Tatsächlich schafften die beiden es, irgendwann bei der Klinik anzukommen. Einige Male waren sie falsch abgebogen aber schlussendlich erreichten sie ihr Ziel. Seriza vermerkte sich innerlich, dringlichst noch ein paar Flüge über das Dorf vorzunehmen, damit sie sich die Wege besser einprägen konnte. Allerdings war der verlängerte Weg keineswegs völlig ohne Sinn, denn die Unbekannte, welche sich als Xiao Pai vorstellte, erzählte dem Halbdrachen einige wirklich lustige Gesichten. Die Arme schien äußerst tollpatschig zu sein und so ergaben sich zahlreiche urkomische Ereignisse. Endlich in der Klinik angekommen, wurden die beiden auch bald in Empfang genommen und in ein Behandlungszimmer geführt, wo sie auf den Arzt warten sollten. Den Dank und das Angebot für das Badehaus nahm Seriza lächelnd an. "Danke. Aber das habe ich gern gemacht." Antwortete sie. Wenn sie keine Lust gehabt hätte, dem armen Mädchen zu helfen, dann hätte sie es auch nicht getan. Ihr Leben in Trampoli sollte ein völlig neues Leben für die Silberhaarige ermöglichen. Ohne Sorgen, mit Freunden und Spaß. Da war es doch ein leichtes, jemandem zu helfen, der eventuell ja ein Freund werden könnte. "Das macht mir nichts aus, wirklich." Was erwartete sie schon Zuhause? Nichts eigentlich. "Darf ich hier bleiben oder soll ich draußen warten?" Fragte sie dann. Vielleicht wollte Xiao ja nicht, dass Seriza zu viel über ihre Krankengeschichte erfuhr. Jedoch stand eines fest, Seriza würde in der Klinik bleiben, ob nun im Behandlungsraum oder davor. So eine Gelegenheit, eine Freundschaft zu schließen, nachdem sie es bei ihren ersten Begegnungen in Trampoli so vergeigt hatte, konnte sich das Halbwesen schließlich nicht entgehen lassen.

  • [Im Krankenzimmer] Sophia & Eric


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    Er vermochte nicht zu sagen was in ihrem Kopf vorging, mit welchen Gedanken sie sich quälte, denn sie behielt sie nur für sich. Vielleicht war es gut so. Erst Ordnung in das Chaos im Kopf zu bekommen bevor man einen weiteren Menschen daran teilhaben lies, ihn Einlass gewährte. So war es wohl vernünftig. So war es gut und dennoch wollte ein Teil von ihm nachharken, um Einlass bitten - hungrig nach Erinnerungen und gemeinsamen Momenten. Irgendwann würde der Funke überspringen und er würde sich wieder an alles erinnern können - irgendwann - oder? Es war nur eine Frage der Zeit. Mit ihr war die Hoffnung darauf wieder da und selbst wenn Eric sie noch so drosselte, sie keimte ihn ihm bereits, war unaufhaltsam. Vielleicht war es naiv. Wahrscheinlich sogar aber dennoch konnte der Jäger das aufregende Kribbeln in seinem Bauch nicht ignorieren - wie auch. Es erhob sich über alle anderen Gefühle hinweg, überflutete ihn und doch konnte Eric nicht zuordnen ob es nicht letztendlich Angst war, was er verspürte. Die Vergangenheit war greifbar nah und das Einzige was er empfinden sollte war pure Freude aber so war es nicht. Er konnte es nicht leugnen. Er hatte gleichermaßen Angst vor dem was er vor sich selbst versteckte. Der junge Mann verspürte den sanften Druck ihrer Hände, die nach wie vor mit seinen verwoben waren - in etwa wie ihre gemeinsame Zeit. Ein leichtes Lächeln huschte über seine Lippen. Er hatte kein Wort gesagt, war sich sicher, selbst seine Mimik hatte nichts verraten aber selbst so spürte sie wann er genau so eine Geste brauchte. Eric hob seinen Kopf an und musterte das Mädchen an seiner Seite. Nach wie vor hing sie ihren Gedanken nach. Sie waren so laut, dass er sie förmlich hören konnte. Für einen Moment öffnete der Jäger seine Lippen um sich nach ihren Gedanken zu erkundigen aber stand es ihm überhaupt zu - war es ihm erlaubt an ihrer Gedankenwelt Teil zu nehmen? Das allein blieb letztendlich nur ihr überlassen und offensichtlich wollte sie lieber für sich sein. Erst aufräumen. Wer könnte es ihr nach diesem Abend verdenken? Nicht im Traum war Eric in der Lage sich auch nur im Entferntesten auszumalen wie es ihr ergangen war. Keine Worte konnten es beschreiben - niemals. Stattdessen entschied sich der junge Mann ihre Frage zu beantworten. Je mehr er versuchte sich an diesen Tag zu erinnern, desto stärker wurde sein Kopfschmerz. So war es schon immer gewesen, beinahe so als wollte ein Teil von ihm verhindern, dass er sich genauer daran erinnerte. Er hörte den Schmerz in den wenigen Worten, die sie diesbezüglich von sich gab und damit war klar, dass dies wohl kein Thema war, welches ihre Stimmung heben würde. Wie könnte es auch? Und dennoch war die Neugierde zu groß, hm? Man konnte einfach nicht anders als sich in eine Richtung zu bewegen, die einem doch nur Schmerz brachte. Wahrscheinlich lag es in der menschlichen Natur. Umso mehr erfreute sich Eric daran als wieder ein Lächeln auf den rosafarbenen Lippen des Mädchens erschien. Der Jäger konnte nicht anders als es zu erwidern. Ihr Lächeln war ansteckend. Er schüttelte den Kopf. "Nein, ich kam erst später..." Eric lies den Moment für sich Revue passieren, dachte daran was er zu jenem Zeitpunkt gespürt hatte. "...dann habe ich Dorothy an einem Tisch entdeckt und bei ihr saß dieses Mädchen, dass ich irgendwie mit einem guten Gefühl verband aber..." Das Lächeln, welches auf seinen Lippen erschienen war ebbte ab. "...ich konnte mich nicht erinnern, wo ich sie zuvor gesehen hatte..." Er hatte ihr kurz in die Augen gesehen bevor er seinen Blick wieder senkte. "Besagtes Mädchen traf ich dann an der Bar wieder..." Den Rest der Geschichte kannte Sophia ja. Als die Adelige darüber berichtete, dass sie doch schockiert war ihn nach all der Zeit dort wieder zu sehen musste er doch ein wenig beschämt lächeln. Man traf jemanden den man vor Jahren aus den Augen verloren hatte schließlich nicht täglich einfach so in einer anderen Stadt einfach so wieder. Das war schon fast zuviel des Zufalls. Als die Tür so abrupt geöffnet wurde riss auch Eric erschrocken die Augen auf. Zeitgleich sprang Sophia von der Bettkante auf und entfernte sich rasch von dem Bett als hätte sie etwas falsch gemacht. Beinahe kostete es ihm ein Schmunzeln, welches aber schnell zu einem erleichterten Lächeln wurde als die Schwester ihm prophezeite, dass er wahrscheinlich schon bald wieder nach Hause konnte, wenn es nicht akut zu einer Verschlechterung seines Zustandes kam. Davon wollte er einfach nicht ausgehen, weshalb er sich mit Worten des Dankes von der Schwester wieder verabschiedete, die im nächsten Augenblick schon wieder den Raum verließ. Zögernd näherte sich Sophia wieder dem Bett, hatte offensichtlich Sorge, dass er nicht ordentlich zur Ruhe kommen konnte wenn sie hier war und in gewisser Weise stimmte das auch aber gleichzeitig war ihre Anwesenheit so wohltuend. Der Tag hatte an ihm gezerrt und sein Körper verlangte nach Schlaf. Wie gerufen entglitt dem jungen Mann ein Gähnen und er drehte den Kopf in die Richtung des hübschen Mädchens, welches sich gerade nervös den Rock zurecht strich. "Du hast ja Recht..." gab er sich schließlich geschlagen und Seufzte schwer. Morgen würden sie ihn vielleicht schon wieder nach Hause entlassen und bis dahin blieb ihm wohl nichts über als die Nacht hier zu verbringen, was ihm zwar zuwider war aber man konnte wohl nichts machen. Eric rappelte sich ein wenig im Bett auf und sah fast schon besorgt in ihre Richtung. Der Gedanke, dass sie mitten in der Nacht alleine durch die Stadt ging war ihm zuwider. "...aber vielleicht solltest du dir auch deine eigenen Worte zu Herzen nehmen..." Er schielte in ihre Richtung. Auch Sophia wirkte geschafft vom Tag. Eric lehnte sich ein wenig in ihre Richtung, strich eine verlorene Haarsträhne hinter das Ohr des Mädchens und lächelte. "Ich bleibe... versprochen."

  • [Seriza] ~ geht

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    Xiao brauchte eine Weile ehe sie dem Halbwesen antwortete. Und Seriza verstand auch. Ihre neue Bekanntschaft wollte etwas Privatspähre, welche die Silberhaarige ihr auch gern gab. Der Halbdrache nickte verstehend und verabschiedete sich. Mit einem letzten Blick zurück auf das Behandlungszimmer, verließ Seriza die Klinik. Und nun? Ihr Spaziergang hatte durch das Aufeinandertreffen mit Xiao ein jähes Ende gefunden. Nicht, dass es sie störte. Schließlich bemerkte sie so langsam ein leises Knurren in ihrem Bauch. Und so spazierte sie mit einem milden Lächeln auf den Lippen durch Trampoli zurück nachhause.

  • Sophia bei Eric | geht


    Sophia wusste nicht recht, ob sie erleichtert war oder doch eher unruhiger wurde, als Eric ihr Recht gab, dass Ruhe für ihn nun angebracht war. Ja, sie wusste, dass er diese brauchte. Sein Gähnen vor einigen Minuten hatte es nur noch allzu deutlicher gemacht. Doch es ließ auch ihre stille Angst wachsen. Sie wollte dieses Zimmer gar nicht verlassen. Sie wollte Eric nicht verlassen. Die Adelstochter schloss die Augen und versuchte durch ein paar tiefe Atemzüge ihr schneller klopfendes Herz wieder zu beruhigen. Eigentlich war doch alles in Ordnung, oder? Ihre Bedenken würden unbegründet bleiben, nicht wahr?

    Die folgenden Worte des jungen Mannes ließ sie die Augen langsam wieder öffnen. Kurz zuckten ihre Mundwinkel ein Stückchen nach oben, formten ein kleines Lächeln. Doch es verschwand ebenso schnell wieder wie es gekommen war und gab wieder die etwas verkrampfte Linie ihrer Lippen preis. Er hatte Recht, sie war wohl ebenso erschöpft vom Tag, brauchte Ruhe. Die Glieder fühlten sich längst schwer an, wie sie nun bemerkte.

    Sophia hob den Blick, studierte zum wiederholten Male sein Gesicht. Seine Augen, seine Lippen, das markante Kinn. Sorge war eindeutig darin zu lesen. Wusste er was ihr durch den Kopf ging? Dachte er über das selbe nach? oder war es doch etwas gänzlich anderes? Eric hob seine Hand, ihre Augen folgten dieser mit einer gewissen Neugierde, wanderten jedoch wieder hinüber zu ihm, als seine Finger sachte eine Haarsträhne hinter ihr Ohr strichen. Wieder ein Lächeln auf ihren zarten Lippen, diesmal ehrlicher, wärmer. Und es blieb, wurde sogar noch ein wenig breiter, als der schöne Mann vor ihr versprach zu bleiben. Also wusste er doch, was ihr durch den Kopf ging. Sophia fühlte sich ein wenig ertappt, aber dennoch war sie auch erleichtert darüber nichts sagen zu müssen. Sie hätte eh nicht gewusst, wie sie es in Worte hätte fassen sollen. Mehr als ein einfaches “Danke.”, fiel ihr deshalb auch nicht ein. Bei diesem einzelnen Wort schwang jedoch so viel Emotion mit, dass sie ganz einfach hoffte es würde genügen.

    Bevor die Hand ihres Gegenübers aus ihrer Reichweite verschwand, umfasste sie diese mit ihren eigenen, drückte sie. Ihr Blick huschte über sein Gesicht, lediglich für einen kurzen Moment, dann fiel dieser auf das Fenster und die dunkle Nacht dahinter. Eigentlich war ihr auch gar nicht wohl dabei in der Dunkelheit allein die Rückreise zur Villa anzutreten. Der Weg von hier aus war sogar recht weit. Aber was nützte es. Hier zu übernachten war unter gar keinen Umständen eine Option.

    “Also dann … wünsche ich dir eine erholsame Nacht.”, begann sie nun ihre Abschiedsrede, während bei dieser Feststellung die Furcht stärker nach ihrem Herzen griff und es schmerzhaft zusammendrückte. Langsam ließ sie seine Hand los. “Bald kommt ein Karnevalszug in die Stadt..” begann sie leise, “Es … wäre mir eine Freude, wenn ich dich dort sehen würden.” Sophia wollte nicht darum betteln, dass er auch käme. Das gehörte sich auch nicht für eine Dame. Doch sie hoffte einfach, dass Eric die Art und Weise ihrer Formulierung richtig deuten konnte.

    Als ihre Finger schließlich den Türgriff berührten, sah sie noch einmal zu Eric hinüber, studierte seine Gesichtszüge kurz, lächelte etwas verlegen, angesichts dieser doch etwas kindischen Handlung und schloss anschließend leise die Tür hinter sich.

    Vorsichtig lehnte sie sich mit dem Rücken gegen die Tür des Zimmers, welches sie gerade eben verlassen hatte. Sie schloss für einen kurzen Moment die Augen, um ihr wild schlagendes Herz sowie die schäumenden Gefühle in ihr etwas zu beruhigen. Ein tiefer Seufzer folgte und Sophia verließ die Klinik.


    >> Sophia verlässt die Klinik in Richtung Villa

  • Eric geht




    Ihre Lippen bildeten ein Lächeln. Es war ehrlicher als das zaghafte Lächeln vorhin. Er sah in ihre einzigartigen Augen und konnte nicht anders als ebenfalls zu lächeln. Seine braunen Augen musterten ihr Gesicht. Er spürte ein leichtes Kribbeln in sich als er sie so ansah. Ein vertrautes und doch neues Gefühl. Sie verabschiedete sich von ihm und ein Teil von ihm wollte sie bitten zu bleiben - hier - an seiner Seite aber das war ein egoistischer und unbedachter Wunsch. Sie konnten nicht einfach mittendrin starten. Für sie war so viel passiert und in seinem Kopf herrschte einfach nur Dunkelheit. Eine Dunkelheit, die ab und an kurz von ihrem Lächeln erhellt wurde aber trotzdem nicht die Menge an Licht in die Sache brachte, die er sich wünschte - mehr denn je. Um ihre Fragen zu beantworten weil sie es verdient hatte. Ihre Hände waren immer noch miteinander verwoben aber er spürte wie sie sich langsam seinen Griff entzog. Sie würde den Heimweg antreten. "Sei vorsichtig... Sophia." bat er sie als dem Jäger ihr verunsicherter Blick auffiel. Ihm war bewusst, dass sie sich zu wehren wusste im Ernstfall. Eric war sich nicht sicher warum aber er hatte so ein Gefühl. Sophia war eine starke Persönlichkeit. Seine Mundwinkel zuckten nach oben und seine dunkelbraunen Augen weiteten sich etwas als das Mädchen von einem Karnevalsumzug sprach. "Das klingt schön..." Irgendwie hatte er so eine Ahnung, dass ihr so etwas gefallen könnte. Sein Lächeln wurde breiter und er begegnete ihrem Blick. Es schmerzte irgendwie sie gehen zu sehen. Seine Lippen öffneten sich einen Spalt, wollten sie zum Bleiben überreden aber zugleich wusste der Jäger, dass ihm dieser egoistische Wunsch verwehrt bleiben würde, dass es ihm nicht erlaubt war sie danach zu bitten. Ein letztes Mal sah sie sich nach ihm um. Er hob die Hand zum Abschied, bemühte sich um ein aufmunterndes Lächeln auch wenn er seine eigenen Wünsche, Gedanken ja gar Sorgen für sich behielt. Die Tür schloss sich und erst jetzt bemerkte Eric, dass er seinen Atem angehalten hatte. Ein Seufzen kam über seine Lippen und seine Hand sank wieder, wie auch er sich wieder zurücksinken lies. Er sah zur Decke. Keine Worte der Welt vermochten zu beschreiben wie es gerade in ihm aussah. All das wirkte noch so unwirklich - so surreal. Gestern noch hatte er für sich beschlossen, dass er die Vergangenheit Vergangenheit sein lies und heute war er ihr begegnet und sie hatte alles auf den Kopf gestellt. Immer wieder versuchte er sich an die Zeit mit ihr zu erinnern - die geteilten Momente aber es gelang ihm nicht völlig. Immer nur vereinzelte Szenen tauchten vor seinem inneren Auge auf. Eric lag noch lange wach - auch als die Krankenschwester erneut herein kam um seinen Zustand zu überprüfen. Irgendwann wurden die Kopfschmerzen so stark, dass er ein Schmerzmittel verlangte und wahrscheinlich war es zuletzt eben jenem Mittelchen zu verdanken, dass er irgendwann doch einschlief.

    Er fühlte sich am nächsten Morgen wie gerädert, war noch ganz benommen als man sich wieder seine Pupillen ansah und weitere neurologische Tests mit ihm durchführte. Selbst im Halbschlaf erfüllte der junge Mann die Aufgaben anscheinend zur Zufriedenheit der Anwesenden und man erlaubte ihm zu gehen. Sie drückten ihm noch ein Fläschchen mit Schmerzmittel in die Hand und erneuerten den Verband um seinen Kopf ehe sie ihn entließen.

  • [Lily] First Post | in der Klinik



    Lily nahm einen tiefen Atemzug. Einen sehr tiefen. Heute! Heute würde sie Natalie fragen! Nicht, dass sie sich das nicht gestern schon gesagt hatte. Und den Tag davor. Und den Tag davor. Aber dann war ihr ständig etwas, nunja äh, dazwischengekommen. Genau. Und das hatte sicher nichts damit zu tun, dass sie fürchtete, der Aufgabe, die sie sich lange schon in den Kopf gesetzt hatte, nicht gewachsen zu sein. Lily wollte Heilerin werden, lange schon, aber nie hatte die Zeit gereicht, wo sie sich doch um ihre jüngeren Schwestern kümmern musste. Was sie mit Leib und Seele gern getan hatte. Aber die Kleinen wurden groß und waren nun quasi selbstständig! Odette auf jedenfall... und bei Violet würde es wohl auch nicht mehr zu lange dauern, achje! Und das Kümmern lag ihr irgendwie in der Seele, seien es ihre Schwestern, jedwege Tiere, die ihr über den Weg liefen, oder eben ihre Kunden, die jeden Abend kamen um sie zu hören. Also gut! Keine faulen Ausreden mehr! Und damit betrat sie die Klinik und fragte nach der Obersten Heilerin Natalie, um sich von ihr ausbilden zu lassen.


    [Cinnamon] & Joe << von der alten Ruine | vor der Klinik



    Wann würde es dem humpelnden Joe auffallen, dass Cinnamon nicht das Runenarchiv, sondern die Klinik anpeilte? Vermutlich gar nicht, denn zum einen war er hinüber und zum anderen mussten lag die Klinik auf dem Weg, wenn man ins Runenarchiv wollte. Ein Glück, denn die Diskussionen wären sonst nur anstrengender geworden. Und sie war sich sicher, diese würden kommen.

    "Also Freundchen.", begann Cinnamon mit strenger Stimme und bereute sofort die Wahl des Wortes 'Freundchen', denn weiß der Geier, was Joe sich daraus wieder reimen würde. "Du bist verletzt und dir hängt noch das Gift der Riesenschnecke raus. Wir lassen dich durchchecken. Entweder das oder du kannst alleine nach Hause humpeln. Und damit meine ich nicht das Runenarchiv, sondern die Kaserne!" Nein, diesmal verschwendete Cinnamon ihre Energie nicht an nette Worte. Vielleicht half es ja, wenn sie klare Kante zeigte und er hörte zumindest dann auf sie. Der Rotschopf sah vom Klinikgebäude zu Joe. "Haben wir uns verstanden?" Er hatte ihr heute jeden Nerv - und fast das Leben - geraubt, da war ihr der Tonfall hoffentlich vergönnt.

  • Joe (halbbewusstlos) & Cinnamon
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    Wann - ja wann - würde es dem humpelnden Joe auffallen, dass Cinnamon nicht das Runenarchiv, sondern die Klinik anpeilte? Ganz ehrlich: gar nicht! Er war ja so hinüber. Er hatte den Kopf gesenkt. Mit jedem Schritt wackelte der schwere - und doch so leere - Kopf von rechts nach links. Immer wieder. Die Augenlider halb geschlossen. Den einen Arm auf dem Stab und anderen auf Cinnamons Schulter gestützt. Und wenn sie ihn bis ans andere Ende der Welt geführt hätte, er wäre ihr gefolgt. Ohne Widerrede. Ohne Widerstand. Sie hatte das Sagen. Er vertraute ihr. Voll und ganz.
    "Also Freundchen", unterbrach sie irgendwann mit strenger Stimme die absolute Ruhe. Und auch wenn sie das Wort 'Freundchen' im nächsten Atemzug bereute, freute es Joe umso mehr, dass sie ihn ausgerechnet so genannt hatte. Er war verletzt, ja, und das Gift der Riesenschnecke hängte immer noch an ihm. Äh. Bitte was-? Cinnamon setzte ihn direkt vor der Klinik ab. Er hatte die Wahl. sagte sie, entweder er humpelte alleine nach Hause - was absolut unmöglich war - oder er ließ sich von geschulten Fachpersonal untersuchen. Wenns sein muss ... Er konnte nicht mehr reden, auf halben Wege hatte seine Stimme den Dienst versagt ... Er nickte. Immerhin hatte er eh' keine Wahl. Kurz vor der Kliniktür versagte seine letzte Kraft. Mit all seinem Gewicht stütze er sich auf Cinnamons Schulter. Ihr Speer, der sich in seiner anderen Hand befand, fiel scheppernd auf dem Boden. Seinen schweren, aber nutzlosen Kopf legte er müde auf ihrer Schulter ab. Er war völlig hinüber. Lag es an den Ereignissen aus den alten Ruinen oder waren das die Verbleibnisse der Riesenschnecke? Vielleicht beides. Keine Ahnung. Aber er war - nicht das er sich daran erinnern könnte - noch nie so schwach und noch nie so müde gewesen ...

  • [Bei Lily am Empfangstresen]


    In letzter Zeit war es ruhig gewesen. Zu ruhig. Die Heilerin fürchtete schon es könnte diese besagte Ruhe vor dem Sturm sein von dem Alle immer redeten aber sie nutzte die Zeit, die ihr dadurch geschenkt wurde dafür wieder neue Medizin herzustellen. Ihre Vorräte mussten aufgefüllt werden - Heiltinkturen mussten gemischt werden und auch von ihrer speziellen Wundsalbe war nicht mehr viel da. Es war immer eine Mammutaufgabe die zahlreichen Kräuter, die dafür von Nöten waren zu beschaffen. Ab und an hatte sie ihre Heiler Lehrlinge damit beauftragt aber wenn genug Zeit war ging die Ärztin auch gerne Mal selbst auf die Suche. Sie kannte die Plätzchen wie ihre Westentasche - wusste ganz genau wo sie suchen musste. Immerhin machte sie diesen Job schon eine ganze Weile. Irgendwann hatte sie zwar erwartet, dass ihr Sohn das Ruder an sich reißen würde aber dem war anscheinend nicht so. Wahrscheinlich hatte er mit seinen Teenager Zwillingen auch alle Hand voll zu tun. Ein amüsiertes Lachen entfuhr der Heilerin als sie schließlich ihren Namen hörte. Jemand fragte am Tresen nach ihr und da sie dem Herzchen am Empfang einen Weg ersparen wollte, schloss sie zu ihr auf und sah in das Gesicht eines Mädchens. Sie hatte sie schon öfters gesehen aber ihr Name wollte ihr gerade nicht einfallen. Die Mundwinkel der Brillenträgerin huschten nach oben als sie den Blick ihrer blauen Augen auf den Neuankömmling richtete. Sie schien nicht verletzt - nicht offensichtlich zumindest aber vielleicht führte das Mädchen ein anderes Gebrechen zu ihr. Nicht alle Dinge waren auf den ersten Blick ersichtlich weshalb Natalie schließlich über ihre Brillengläser hinweg zu der Anderen sah. "Wie kann ich dir helfen, Liebes?" erkundigte sich die Ärztin schließlich und war fast ein bisschen froh darum den Tag nicht ausschließlich mit dem Anrühren von Tinkturen und Mischen von Salben zu verbringen. Schließlich hatte sie diesen Beruf nicht deshalb gewählt...

  • [Lily] & [Cinnamon] & Joe & Natalie | Klinikeingang


     


    "Wie kann ich dir helfen, Liebes?" Als Natalie höchstselbst auf sie zukam und sich erkundigte, konnte Lily nicht anders als der Freundlichkeit mit einem offenen Lächeln zu entgegnen. Da waren all die Nervosität und Zweifel wie weggeblasen. "Also es ist so.", begann sie, "Ich habe schon lange darüber nachgedacht, mich in der Heilkunst ausbilden zu lassen. Als meine Schwestern klein waren, hab ich immer ihre kleinen Wunden versorgt, Verbände angelegt und bin bei ihnen gewesen, wenn sie mit einer Grippe im Bett lagen. Und jetzt sind sie erwachsen und, naja, auf einmal habe ich mehr Zeit für mich und da wollte ich-,"

    BAM! Die Eingangstür ging auf, aber nicht leise und sanft, sondern mit jeder Menge Energie. Lily wurde in ihrem Redefluss unterbrochen und drehte sich verblüfft zum Quell der Aufregung um.

    "Wir brauchen Hilfe!", platzte es aus Cinnamon heraus. Sie hatte die Tür aufgetreten, da sie keine Hand freihatte. Joe hatte ihren Speer fallen gelassen - ein Frevel an sich und sie kam nichtmal dazu ihn dafür zu schelten - und sie hatte versucht ihn aufzuheben, was sich als unmöglich herausstellte, da Joe sich umso mehr auf sie abgestützt hatte. Und der Junge war schwer. Joe hatte nichts dazu gesagt, dass sie ihn in die Klinik schaffen wollte, sondern nur genickt - und das so gar keine Widerrede kam, war bedenklich genug. Er hatte sie nichtmal aufgezogen. Die Lage war ernst.

    Mühevoll schleppte sie Joe ins Gebäudeinnere und erkannte dabei die Oberste Heilerin genauso wie Lily. Seit wann war sie denn eine Heilerin? Aber konnte ihr nur Recht sein.

    "Wir waren bei den Alten Ruinen. Dem da geht's gar nicht gut. Er hat sich mit einigen Wildkatzen angelegt und ist bei unserer Flucht mit dem Fuß umgeknickt. Außerdem hat er letztens - verflucht, das war ja erst gestern gewesen - jedenfalls war er vergiftet. Grandpa hat ihm zwar geholfen, aber vermutlich hätte der Holzkopf sich erstmal ausruhen sollen, bevor er schnurstracks in ein Monsterareal rennt...", erklärte Cinnamon kurz und knapp. Ihr selbst war zwar nichts passiert, aber die Erschöpfung forderte langsam ihren Tribut.

    Lily öffnete den Mund und schloss ihn wieder, perplex darüber, wie gedankenverloren sie sich verhalten konnten. Und wie gemein sich jemand ausdrücken konnte, über eine Person die halbohnmächtig im Argen hing. Aber immerhin war das Cinnamon, über die sie hier sprachen, Verantwortung war ja noch nie ihr Fall gewesen. Lily schürzte die Lippen, sagte jedoch nichts dazu, sondern trat an den Mann heran, um Cinnamon unter die Arme zu greifen. Die Frau sollte selbst einmal ausgiebig durchgecheckt werden. Vielleicht war sie auch verletzt und merkte es gar nicht, bei dem ganzen Adrenalin was offensichtlich in ihr pumpte. Sie merkte, wie Cinnamon sich ein wenig versteifte, dann jedoch zögerlich nachgab. "Wir kriegen das schon wieder hin. Beruhig dich.", meinte Lily beschwichtigend zu ihr, auch wenn sie wohl zu stur war, um die Worte annehmen zu können. An Natalie gewandt fragte sie: "Gibt es ein Patientenzimmer, auf den wir sie bringen können?" Den Fall würde sie dann lieber der Obersten Heilerin überlassen. Wegen einer Lehre konnte sie ja auch an einem anderen Tag wiederkommen...

  • [Am Empfang] Natalie bei Lily, Cinnamon und Joe




    Das Mädchen war vermutlich gerade gewillt ihre Beweggründe zu schildern warum sie gerne eine Ausbildung zur Heilerin anstrebte, als die Eingangstür zur Klinik aufgerissen wurde und mit einem kräftigen Rumsen gegen die Wand dahinter knallte. Unweigerlich zuckte Natalie vor Schreck zusammen auch wenn es gewiss nicht das erste Mal war, dass hier Jemand mit ordentlich Karacho hereingestürmt war. In einer Klinik durchaus nichts ungewöhnliches und doch schoss der Puls der Brillenträgerin jedes Mal dabei in die Höhe. Der Blick der Ärztin fiel auf die beiden Neuankömmlinge - insbesondere auf den jungen Mann, welcher von Kannos Enkelin gestützt wurde - das war sie doch oder nicht? Es war schon länger her als sie Cinnamon das letzte Mal zu Gesicht bekommen hatte. Die alarmierenden drei Worte des Mädchens führten dazu, dass Natalie keine Zeit verlor und den Empfangstresen umrundete um nach dem Verletzten zu sehen. Als Allererstes nahm sie den jungen Mann entgegen - stützte ihn an Stelle der Anderen weil auch Cinnamon schon ziemlich erschöpft schien. Zwar schilderte sie ohne Punkt und Komma das was geschehen war und dafür war die Brillenträgerin ihr auch unheimlich dankbar aber auch der Enkelin des Magiermeisters war die Erschöpfung deutlich anzusehen. Sie rang nach Luft als Natalie ihren Blick über sie gleiten ließ - forschend - suchend. Nicht das ihr etwas entging. Oft stand man selbst so unter Schock weil man sich um einen Anderen so sehr sorgte, dass man selbst einfach nur funktionierte - egal wie es um einen selbst stand. War dies hier ebenfalls der Fall oder war es nur die Müdigkeit, die der Rothaarigen ins Gesicht geschrieben stand? So oder so war es auch wichtig sie im Auge zu behalten weswegen Natalie kurz nickte als ihre vielleicht neueste Schülerin sie nach einem Patientenzimmer fragte. Die Ärztin deutete in die Richtung der einzelnen Untersuchungsräume. Es waren nicht viele aber für die Beiden war noch alle Mal Platz. "Wärst du so freundlich und begleitest Cinnamon gleich in den ersten Raum?" Ihre Stimme war erstaunlich ruhig im Anbetracht des Tonfalls den die Enkelin des Magiermeisters an den Tag gelegt hatte aber für Natalie standen solche Dinge eben an der Tagesordnung. Es war auch wichtig in solchen Situationen die Ruhe zu bewahren. Einstweilen unterstützte Natalie Joe dabei auf der Liege Platz zu nehmen, die gleich im Eingangsbereich stand - für genau solche Fälle. Als dieser sich mit einem Murren hingelegt hatte schob Natalie ihn auf der Liege ebenfalls in den ersten Raum. Der Raum bot ausreichend Platz um zwei Patienten zu behandeln. Obwohl sich die Beiden kannten zog die Ärztin den Vorhang vor aber nicht ohne Lily noch einmal zu versicher, dass sie gleich nebenan war und sich um Joe kümmerte falls sie etwas benötigte. Erneut glitt der Blick der Brillenträgerin über Cinnamon, welche inzwischen ebenfalls auf einer Liege Platz genommen hatte. "Danke, dass du ihn hergebracht hast..." kam es über Natalies Lippen, ehe sie hinter dem Vorhang verschwand und sich des jungen Mannes annahm. Sie kontrollierte seine Vitalzeichen, welche allesamt im Normbereich waren und checkte auch seinen verstauchten Knöchel, von dem Cinnamon gesprochen hatte. Er sah übel aus - war wirklich stark geschwollen, weshalb er unbedingt versorgt werden musste. "Ich muss dich jetzt auf Verletzungen untersuchen, in Ordnung?" erklärte die Brillenträgerin ihre folgenden Tätigkeiten. Der Körper des Anderen von Kratzern und Schrammen übersät musste Natalie feststellen als sie ihm aus den Klamotten geholfen hatte. Jedoch schien keine Verletzung derart erst das es seinen Zustand rechtfertigte. Erschöpfung? Vermutlich. Cinnamon hatte von einer Vergiftung erzählt - wahrscheinlich war sein Körper davon noch geschwächt. Natalie legte ihm einen Venenzugang und hing dem jungen Mann etwas Flüssigkeit an den Tropf. Das würde ihm ein wenig helfen das Gift aus dem Körper zu befördern falls noch etwas davon in seinem Kreislauf war. Dies erklärte sie dem Kerl auch nebenher auch wenn dieser die Augen geschlossen hielt - seinen Körper zur Ruhe kommen ließ. Etwas was er wirklich bitter nötig hatte. Manchmal forderte der Körper eben die Ruhe selbst ein wenn man sie ihm nicht freiwillig gab. "Ist bei euch alles in Ordnung?" hakte die Ärztin schließlich in Richtung Cinnamon und dem anderen Mädchen nach während sie schließlich auch noch alles für einen Verband bereitlegte, welchen sie am verstauchten Knöchel des Verletzten anbringen würde...

    - NPC Account für das Rune Factory Rollenspiel -

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  • Joe & Cinnamon und die anderen
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    An folgendes Geschehen erinnerte sich der Hüne nicht mehr: Cinnamon brachte ihn in die Klinik, er stützte sich, den Kopf an ihrer Schulter gelehnt, sabbernd, an ihrem Arm ab. Eine junge Arzthelferin - so schön, wie eine goldgelockte Halbgöttin lächelnd - kümmerte sich liebevoll um die süße Cinnamon. Eine bebrillte, hübsche Ärztin hingegend nahm sich dem dummen, jungen Rothaarigen an. Joe. Hin und wieder schloss er die Augen. Sein Gedächtnis hatte Lücken. Große und kleine. Er sollte sich ausziehen? Nichts lieber als das! Sie tastete seine Brust ab, dann seinen Unterarm, vermutlich nahm sie seinen Puls. "Unter diesen Umständen", grinste der Hüne. "... ist der äußerst hoch! Das, meine Schöne, können Sie mir doch nicht verdenken, oder?" Er richtete sich entgegen der ärztlichen Anweisungen auf. "Wissen Sie zufällig, wo meine hübsche Begleitung ist? Ich glaube, sie benötigt Hilfe." Cinnamon - die hatte er, bei den Anblick der hübschen, älteren Ärztin nicht vergessen. Nein - ganz im Gegenteil, obwohl er halb dem Dilierum verfallen war, sorgte er sich noch um seine geliebte, süße Begleitung. "Cinnamon?!" Er hob den Fuß, den die Ärztin eigentlich versorgen wollte. "Bist du da? Ich br-brauche dich ..." Er zitterte leicht. Leicht bis ... doll. Er hatte doch ebend ihre liebliche Stimme gehört, oder? Es würde ihn helfen, um einiges helfen, wenn sie seine Hand halten würde, während die Ärztin das tat, was Ärzte ebend so taten

  • [Lily] & [Cinnamon] & Joe & Natalie | Patient:innenenzimmer


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    Nur widerwillig folgte Cinnamon Lily in besagtes Krankenzimmer - dabei fühlte sie sich selbst großartig! Naja gut, das war vielleicht übertrieben, aber ihr fehlte zumindest nicht gravierendes. Immerhin wusste sie den Hornochsen jetzt in sicheren Händen - und einfach gehen konnte sie ja jetzt schlecht.

    "Komm, hier rein und setz dich.", wies Lily sie an und Cinnamon zog eine Schnute, folgte aber ihren Anweisungen. Lily musterte sie daraufhin von oben bis unten, was den Rotschopf dazu veranlasste auch an sich herab zu sehen. Abgesehen von einigen Schürfwunden und Kratzern und eingerissenen Klamotten - oh man sie war so mies im Nähen - konnte sie jedoch nichts ausmachen.

    "Mir geht's gut.", betonte sie, "Gib mir einfach eine Salbe für die Wunden oder so und gut ist."

    Lily zögerte. "Das muss ich erst Nathalie fragen."

    Cinnamon zog die Augenbrauen nach oben. "Was, du kennst dich selbst nicht aus? Da fühle ich mich ja direkt in besten Händen."

    "Ich bin noch keine Heilerin.", verteidigte Lily sich, "Das wollte ich bei Nathalie anfragen, als ihr zwei reingeplatzt seid."

    "Oh, tut mir aber leid, wenn wir dein wichtiges Anliegen unterbrochen haben."

    "Das meinte ich doch gar nicht! Sei nicht so kindisch."

    "Ja, so hast du mich immer gesehen, nicht wahr?", platzte es aus Cinna heraus. Beide verfielen in Schweigen. Naja, vielleicht hatte sie es gerade wirklich ein wenig provoziert, und wenn schon? Ein Wunder, dass sie mal befreundet gewesen waren - aber das ist lange her.

    "Hast du sonst Beschwerden? Ist dir schlecht, hast du Fieber, siehst du irgendwie verschwommen?"

    "Nochmal: Mir geht's gut."

    Sie vernahmen das Gejammer eines verletzten Joe, der nach ihrem Namen rief.

    "Kümmert euch lieber um den da. Der hat mehr abgekriegt."

    Lily seufzte. Dann hörte sie Nathalie's Stimme, die sich nach ihnen erkundigte.

    "Hier ist soweit alles in Ordnung." Zumindest im weitesten Sinne. "Gibt es für Kratzer und Schürfwunden eine Salbe, die aufgetragen werden kann?", erkundigte sie sich dann und übersah, wie Cinnamon die Augen verdrehte.

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