Die Klinik


  • Die Magierin hingegen beobachtete die Arbeit der Heilerin jede Sekunde. Zu hoch war ihr Interesse und außerdem konnte sie sich so ein Bild von der Wunde machen. Eventuell würde sie dieses Wissen noch einmal brauchen. Spätestens wenn James sie einmal bitte, seinen Verband zu wechseln. Dann hatte sie zumindest einen Vergleich. Aber doch hoffte die Elfin, dass der blonde Mann es selber schaffen würde, seine Wunde zu versorgen. Auch Daria atmete erleichtert auf, als die Heilerin verkündete, dass sie sich keine Sorgen machen brauchten. Das Mädchen erwiderte James' Lächeln und war insgeheim ziemlich glücklich über die Tatsache, dass er sie mitgenommen hatte. Auch wenn es an sich eigentlich nichts Besonderes war. Daria schmunzelte etwas, als der Bogenschütze fast schon fluchtartig die Klinik wieder verlassen wollte. „Natürlich, es hält uns ja nichts mehr hier.“, antwortete die Blondine lächelnd und schlug auf dem Weg nach draußen vor, noch eine Kleinigkeiten zu essen. Damit der junge Mann nicht mit leerem Magen nachhause musste. Hungrig putzen und staubwischen war doch auch nicht das Wahre und das würde James wohl machen, wenn er wieder zurück in der Schmiede war. Deswegen entschieden sich die beiden dazu, erstmal einen Happen zu sich zu nehmen, bevor sich ihre Wege eventuell wieder trennten.

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    Dorothy hatte die letzten Tage immer mal wieder zu Cecilia geschaut und sie versorgt. Die arme Elfe war auch nach ihrer Ankunft noch in einer bedauernswerten Verfassung. Doch nach und nach -scheinbar brachten sich Dorothys Heilkünste doch etwas- schien sie langsam zu genesen. Das grünhaarige Mädchen hatte deswegen schon mit Nathalie gesprochen und beide waren zu einer Übereinkunft gekommen. Sie ging langsam auf Cecilias Bett zu: "Wie gehts dir...?" Es war eine rein formale Frage, denn Dorothy wollte eigentlich nur ihre Botschaft überbringen und nach Hause gehen. Sie war jetzt schon viel zu lange in der Klinik. Daheim würde es sicher schon extrem unordentlich ohne sie aussehen. "Du darfst heimgehen...wenn...du willst...Aber du musst dich trotzdem noch...schonen.", sagte sie nun Cecilia das, was sie mit Nathalie ausgemacht hatte. Die Elfe war einigermaßen auf dem Damm. Sie brauchten das Bett für andere Patienten.

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    Cecilia lächelte Dorothy an. "Gut soweit." Als die grünhaarige ihr sagte, sie könne nun gehen, freute die Elfe sich sichtlich. "Okay. Danke für alles Dorothy." Die Orangehaarige stand auf und lief etwas herum. Ihre Verletzungen waren noch nicht ganz weg, doch Ceci war bereit zu gehen. Sie lächelte Dorothy nocheinmal an und versprach ihr, sich zu schonen. Dann verließ Cecilia erhobenen Hauptes die Klinik und sog draußen die frische Luft ein. Sie hatte es überstanden. Frohen Mutes ging sie ihres Weges, welcher sie aber in der nächsten Zeit nicht wieder in ein Monstergebiet führen würde, zumindest nahm Ceci sich das vor.


    ----> Geht

  • [Könnte jemand bitte meinen Kieli wieder zusammenflicken? Er ist noch etwas demoliert durch das letzte Event auf der Pluvia- Insel :D ]


    [img=http://s14.directupload.net/images/141110/iv8j7rb2.png,right]--> Kiel kommt von der Pluvia-Insel


    Kiel war am Ende all seiner Kräfte. Ihm war speiübel vor lauter Anstrengung, die selbst das Gehen mit einbezog.
    Völlig benommen taumelte der junge Mann die Gassen entlang. Es war keine Menschenseele unterwegs. Warum auch? Die meisten Bewohner Trampolis liefen gerade über die bunte Traumwiese auf der Bonbonbäume aus dem Boden wuchsen. Zwar wusste Kiel nicht wie spät es im Moment eigentlich war, doch er hatte ewig braucht übers Meer zurück zum Festland zu kommen. Die hässlich blutende Wunde an seiner Schulter hatte das Rudern nicht einfach gemacht. Am Horizont färbte die gerade erwachende Sonne den dunklen Nachthimmel rosé, vertrieb die tanzenden Sterne.
    Doch für die Schönheit der Himmelgestirne hatte der junge Mann im Moment nichts übrig. Sein ganzer Arm war bereits taub vor Schmerz, das Hemd dunkelrot vom eigenen Blut verfärbt. Krampfhaft zwang er sich einen Fuß vor den anderen zu setzen und somit zur örtlichen Klinik zu gelangen, in der Hoffnung man hatte dort die Arbeit schon wieder aufgenommen.
    Sein Atem ging stoßweise, die Sicht war ihm vor lauter dunkler Flecken schon so gut wie verwehrt. Nichtdestotrotz erkannte der Blonde schon die Klinik. Es war nicht mehr allzu weit! Doch seine Beine gaben bei diesem triumphierenden Gedanken nach, er sackte auf die Knie und rang mit sich selbst darum nicht in Ohnmacht zu fallen. Seine Schulter schmerzte höllisch. Kurz hob er die Hand, welche er die ganze Zeit auf die dort prangende Wunde gepresst hatte, und begann sich allmehlig zu fragen, wo das ganze Blut überhaupt noch her kam. Verdammter Pfeil!
    Tapfer biss Kiel die Zähne zusammen, stemmte sich nach oben, wobei ihn wieder der Schwindel und die einhergehende Übelkeit überkamen. Zweiteres ließ ihn kurz würgen.


    Nach weiteren nie enden wollenden hundert Schritten stolperte er in den Eingangsbereich der Klinik und schleppte sich auf eine der Bänke die unweit der Tür an der Wand standen. Viele Schwestern oder Patienten waren hier auch nicht unterwegs. Aber immerhin hatte jemand schon die Tür entriegelt. Vielleicht hatte er ja Glück und es würde gleich jemand zufällig vorbei kommen. Er selbst konnte keinen einzigen Schritt mehr tun. Aber es war ja zum Glück auch nicht wirklich schwer zu erkennen, dass er Hilfe brauchte.
    Viel weiter konnte der junge Mann auch gar nicht mehr denken, da er nun den Kampf um sein eigenes Bewusstsein an die Dunkelheit verlor.


  • Ray sah zu den beiden Geschöpfen vor sich, beide mehr oder weniger hilflos in ihrer jetzigen Lage. Dennoch konnte er momentan nicht viel tun, noch immer war das Krankenhaus unterbesetzt und er sah bereits eine weitere Person hereinkommen. Ein Junge, ein junger Mann, der sich setzte und die Hand gegen seine Schulter presste. „Bitte ruht euch aus, eine Schwester wird bald nach euch sehen. Vielleicht kannst du ihr helfen, ihr Gedächtnis zurück zu erlangen? Du scheinst sie zu kennen.“ Ray lächelte die Elfenfrau an und machte sich mit eiligen Schritten auf den Weg zu dem Jungen, der mittlerweile ohnmächtig geworden war.
    Angestrengt verfrachtete er ihn auf eine Liege in einem der Behandlungszimmer, dazu hatte er sogar ein wenig Hilfe von einer Schwester gebraucht, auch wenn der Junge sicherlich kein Riese war. Zunächst einmal würde Ray sich einen Überblick über die Wunden verschaffen müssen, je nachdem, wie schlimm es aussah, musste er dann weitere Entscheidungen treffen.
    Sobald dies getan war, musste Ray sich um die Schulterwunde kümmern, die alles andere als gut aussah. Der Pfeil, so ging er der aufgrund des Aussehens der Wunde aus, musste unachtsam entfernt worden sein, vielleicht von dem Jungen selbst oder von einem Fremden. Momentan war dies unwichtig, zunächst einmal musste die Blutung gestoppt werden, damit der Junge sich wieder erholen konnte und nicht auf seinem Tisch verblutete. Ray musste schnell handeln und in seinem Kopf war nur noch Raum für die Behandlung dieses Patienten, damit er überlebte und schnellstmöglich wieder auf die Beine kam.
    Sobald die Blutung also gestoppt war, konnte Ray weiter vorgehen, um die Wunde zu behandeln. Noch immer war er in Eile, doch seine Ruhe verlor er nicht und jetzt, wo die Blutung gestoppt war, fürchtete Ray nicht mehr jede Sekunde um das Überleben seines jungen Patientens. Mit geschickten Händen behandelte er die Wunde weiterhin, während er gleichzeitig immer mal nach dem sonstigen Wohlbefinden des Jungens sah.



    Natalie hatte gesehen, dass Dolce aufstand, natürlich, immerhin war sie direkt neben ihr gewesen. Gerne hätte Natalie sie ans Bett gefesselt, doch sie schien besorgt um ihre Freundin zu sein und es sollte in Ordnung gehen, solange sie sich nicht anstrengte, zumindest eine Weile. Eben noch hatte sie nach ihrer Patientin gesehen, nun kam sie zurück zu Julia und dem anderen Ankömmling, der eben noch von Julia befragt worden war.
    „Nun, wir werden die Wunden reinigen müssen. Außerdem sollten wir sicherstellen, dass sich nichts entzündet.“ Und dann war da noch die Tollwut, gegen die sie vorgehen mussten, darum kümmerte Natalie sich auch gleich, indem sie eine Spritze holte und den Impfstoff in Dannys Arm injizierte. „Hilf mir doch bitte beim Reinigen der Wunden, Julia.“ Dafür holte Natalie bereits die Dinge hervor, die sie brauchte und begann, zeigte Julia dabei allerdings, wie man richtig vorging, damit sie helfen konnte.


  • Nein. Das durfte nicht wahr sein. Jedes Wort, welches über die Lippen der Jüngeren kam, versetzte Dolce einen sprichwörtlichen Stich ins Herz. Tausende von Hyänen hätten ihr nicht so zusetzen können wie die Worte ihrer Freundin. Vorsichtig hatte sie sich von der Jüngeren gelöst und war einen Schritt zurückgestolpert. Ihre Augen hatte sie weit aufgerissen und sie starrte durch das Geschöpf, welches vor ihr auf der Liege saß, hindurch. Die Hoffnung das es sich lediglich um einen grausamen Alptraum handelte war groß. Sehr zum Leidwesen der Elfe fühlte es sich aber zu real an. Selbst der schlimmste Alptraum hätte nicht derartige seelische Qualen in ihr auslösen können. Benommen blinzelte das Elfenmädchen, welches die Worte ihrer Freundin noch immer nicht wahrhaben wollte. Pico verhielt sich nicht so wie die Rosahaarige es von ihrer Freundin gewohnt war. Eine förmlich unüberwindbare Mauer schien sich zwischen den Beiden aufgetan zu haben. Eine Mauer, welche die beiden Mädchen ansonsten zusammen aufgebaut hatten um sich vor anderen Lebewesen zu schützen. Die Tatsache, dass die Elfe nun außerhalb dieser Mauern stand, setzte ihr ziemlich zu und die hätte schwören können, dass diese bittere Erkenntnis ihr das Herz brach. Bisher hatten sie immer zusammengehalten und es waren immer sie Beide gegen den Rest der Welt gewesen. Nur einander hatten sie vertrauen können und nun schien es im Leben der Rosahaarigen niemanden mehr zu geben. Ihre Freundin war ihr fremd geworden oder besser gesagt sie war irer Freundin fremd geworden. Unentwegt spielten sich vergangene Szenarien im Kopf des Elfenmädchens ab. Szenarien, welche den Zusammanhalt der Beiden verdeutlichten und der Rosahaarigen aufgrund der jüngsten Ereignisse so weh taten, dass sie am liebsten in sich zusammengesackt und einfach liegen geblieben wäre. Dolce stützte sich an der Wand ab und blickte zu Boden. Es fühlte sich an als würde ein nicht vorhandener Kloß ihr die Luft zum Atmen nehmen. Die Elfe schaffte es nicht auch nur ein Wort über die Lippen zu bringen und verweilte für wenige Minuten einfach nur in dieser Position. Der Schmerz lies nicht nach. Er wurde immer stärker, unerträglicher und wenn sich Dolce nicht alle Mühe gegeben hätte, hätte sie wahrscheinlich unentwegt weiter geheult. Wahrscheinlich wäre es eine Erleichterung gewesen derartig zu handeln aber die Elfe schaffte es einfach nicht. Sie war wie erstarrt. Keine einzige Träne entglitt ihr. Wie in Trance stand sie einfach da, den Kopf gesenkt und betroffen von der Tatsache, dass sie die Schuld an diesem grausamen Schicksal trug. Das Elfenmädchen hatte ihre Freundin alleine zurückgelassen um ihre eigenen Ziele zu verfolgen in der Annahme, dass dieses Abenteuer zu gefährlich für Pico war. Sie hatte sich geirrt. Die Gefahr hatte hier gelauert. Sie hatte darauf gewartet, dass sie in einem passenden Moment zuschlagen kann. Dies war Dolces Strafe dafür, dass sie so egoistisch gewesen war. Ihr Egoismus hatte sie ihre einzige Freundin gekostet. Pico war immer schon Dolces wunder Punkt gewesen und man hatte sie genau an diesem Punkt getroffen. Man hatte die Rosahaarige Schach-Matt gesetzt.
    Zu sehr war die Rosahaarige mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt um das Verschwinden des jungen Mannes mit dem langen Haar zu bemerken. Seine Worte erreichten ihn nicht. Sie waren unwichtig geworden wie alles Andere auf dieser Welt. Das einzig Wichtige wurde der Elfe genommen und allen Anschein nach würde sie es auch nicht wieder bekommen. In Zeitlupe hob das Mädchen den Kopf an und blickte die Jüngere, welche immer noch in der selben Position verharrte an. Sie sah gleich aus wie ihre Freundin und tief in ihrem Inneren war sie es auch noch aber Dolce hatte das Gefühl jemand vollkommen Fremden gegenüberzustehen. Die Augen der Elfe waren ausdruckslos und leer. Die Freude Pico wiederzusehen war vergangen. Irgendetwas in der Elfe schien gestorben zu sein und mit diesem Etwas auch ihre Freude.
    Dolce verschränkte ihre Arme vor der Brust. Ihr Gesichtsausdruck lies es nicht zu, dass man hinter ihre Fassade blicken konnte. Bewusst versuchte die Rosahaarige sich ihre Verletzbarkeit nicht anmerken zu lassen. "Amnesie...hm." Dolce wusste aus Büchern, dass es möglich war, dass sich die Betroffenen nie wieder an ihre Vergangenheit zurückerinnern konnten und sie für immer in Vergessenheit geriet. Dieses Wissen machte ihr zu schaffen aber dennoch war da ein kleiner Hoffnungsschimmer, dass sich Pico doch noch daran erinnerte. "Weißt du wer dir das angetan hat? Erinnerst du dich an irgendein ...klitzekleines Detail?" Dolce fiel es schwer die Starke zu spielen. Ein Phänomen, welches lediglich in Zusammenhang mit ihrer Freundin zu beobachten war, denn normalerweise war dies ein Leichtes für die Elfe.


  • Der Verletzte stellte sich schließlich als Danny vor. Irgendwie kam ihr der Blondschopf bekannt vor, aber das war kein Wunder, denn wenn man im Badehaus arbeitete, dann kannte man so ziemlich alle Gesichter im ganzen Dorf. Aber es war immer wieder schön einen Namen zu einem Gesicht zu wissen. Mittlerweile war Julia auch viel begabter darin sich Namen zu merken. Als sie noch klein war fiel ihr das noch schwerer, doch sie lernte schnell sich damit zurecht zu finden als sie anfing ihrer Arbeit nach zu gehen. Während Danny in knappen Worten beschrieb was passiert war schrieb Julia das Geschehene nieder. Allerdings wäre ihr fast die Feder und das Pergament aus der Hand gefallen, als der junge Mann seine Wunde präsentierte. Wie konnte die Graugrünhaarige nur so leichtgläubig sein zu glauben, dass er nicht verletzt war? „Das sieht verdammt schmerzhaft aus.“, gab sie ziemlich geistreich von sich und konnte sich einfach nicht vorstellen was um Himmelswillen die zwei Abenteurer mitgemacht haben mussten. Bevor Julia überhaupt wieder Herr ihres Verstands, oder der Lage wurde war Natalie bereits eingegriffen. Die Heilerin schien im Gegensatz zu ihrer Auszubildenden genau zu wissen was getan werden musste. Ihr wäre es vielleicht auch früher oder später eingefallen, aber im ersten Moment schockte sie das Ausmaß der Wunde doch ein wenig. Julia war kleinere Verletzungen und Blut von den Badehausgästen gewohnt. Es gab schon einmal ein Kind das ausgerutscht war und sich dabei die Hand gebrochen hatte und einmal hatte sich Persia so stark an einer Kante der Steine geschnitten, dass das halbe Becken mit Blut vollgelaufen war, aber trotzdem war sie im ersten Moment nicht auf das hier gefasst. Glücklicherweise kam die junge Frau mit dem Anblick von Blut klar und als Natalie sie darum bat zu helfen zögerte die Grünhaarigee nicht lange, sondern beobachtete die Bewegungen der erfahrenen Heilerin und tat es ihr dann gleich. Vorsichtig tupfte sie das Blut mit einem stark riechenden Desinfektionsmittel ab. „Ist das reiner Alkohol?“, sprach sie schließlich ihre Gedanken aus und war tatsächlich neugierig auf eine Antwort von Natalie. Dann warf sie einen kurzen Blick auf Danny. Das musste doch höllisch weh tun, oder etwa nicht? „Hattest du keine Schmerzen?“, fragte sie daraufhin überrascht.

  • [img=http://s14.directupload.net/images/141110/iv8j7rb2.png,right]Alles schwarz. Überall Dunkelheit, die auf eine gewisse Art und Weise irgendwie entspannend wirkte. In solchen Situationen begann Kiel zu verstehen, weshalb der Körper überhaupt keine vollkommene Kontrolle mehr über sich selbst haben wollte. Und, dass die Ohnmacht in manchen Situationen ein verdammter Segen war.
    Umso mehr fragte er sich unbewusst, weshalb diese wohltuende Schwärze nun langsam zu schwinden begann, dumpfe Stimme an sein Ohr drangen, wie in der Ferne zerplatzende Luftballons. Das Blut rauschte laut in seinen Ohren, er hatte das Gefühl das man seinen zittrigen Atem noch in drei Kilometern Entfernung hören konnte. Kiel öffnete die bleischwären Lieder einen Spalt breit, das Licht brannte auf seiner Netzhaut, sein Blick war milchig, es war kaum etwas zu erkennen. Nur dunkle Schemen zeichneten sich ab. Schnell ließ er die Augen wieder zufallen. Alles drehte sich plötzlich als hätte sich sein Kopf in eine Waschmaschine verwandelt und schleuderte nun dessen Inhalt durch. Dieses widerliche Gefühl zwang ihn seine Augen erneut dem Licht preis zu geben. Er blinzelte. Sein Mund war trockener als der Wüstensand, die Zunge klebte ihm am Gaumen fest, was er versuchte durch schlucken zu bekämpfen, aber es half absolut nichts.
    Eine heftige Welle des Schmerzes durchflutete seinen Körper und weckte seine eingeschlafenen Nervenbahnen wieder auf. Kiel sog scharf die Luft ein, presste die Augenlieder fest aufeinander, sodass schon helle Punkte vor seinem inneren Auge zu tanzen begannen. Kiel wusste nicht, was derjenige, der sich anscheinend gerade um seine Schusswunde an der linken Schulter kümmerte, gerade tat, aber es brannte höllisch! Die Vermutung lang nahe, dass er jetzt als nächstes damit begonnen hatte eine alkoholische Flüssigkeit zum Einsatz zu bringen, um das Fleisch zu säubern. Das wusste ja fast jeder, dass dieses Prozedur verdammt nochmal weh tat! Aber da hörten seine Kenntnisse auch schon wieder auf. Er hasste Schmerzen. Man konnte sie nicht unterdrücken, konnte sich nicht gegen wehren und nicht überspielen. Und Kiel war kein besonders harter Kerl, was er sich auch nur ungern eingestand. Er wagte es nichteinmal der Behandlung zuzusehen.
    Kiel fühlte sich so furchtbar elend, die Übelkeit hatte auch wieder zu ihm zurückgefunden, was die Sache nicht besser machte. Was würde er nicht dafür gegeben Fortés tröstende Stimme zu hören, was er niemals sagen würde. Da half nur beten, dass das hier alles in ein paar Minuten vorüber war. Ein weiterer stechender Schmerz ließ ihn kaum merklich stöhnen. Verflucht, lass es bloß schnell vorbei sein!


  • Es war kalt. Eiskalt. Die unerbittliche Kälte haftete sich an ihren Körper an, bohrte sich tief in Fleisch und Mark; es setzte sich fest, sog sich dran und ließ nicht ab. Immer wenn ein neues Fünkchen Kälte ihren Körper für sich beanspruchte, jagte es ihr einen schrecklich unangenehmen Schauer den Rücken hinunter. Es war kalt. Klirrend kalt. Und nass, es war feucht. Sie versuchte verzweifelnd zu atmen, der Drang nach Luft war ein unwahrscheinlich großer Gegner, doch es schmerzte, wie tausend kleine Messerstiche in ihre zusammengezogene Lunge. Ihre Miene verzog sich, dominiert von einem einzigen Gefühl. Panik wuchs in ihr heran, Angst, Furcht. Etwas zog sie in die gräuliche Tiefe. Unsichtbare Hände umschlungen ihren Körper, umschlungen ein jedes Glied, sie zogen, zerrten unerschütterlich. Wie stählerne Ketten, wie schwere Handschellen, deren Gewicht kein Entkommen erlaubten. In die Tiefe.


    Mit weit aufgerissenen Augen schrak Raven auf, viele fleißige Schweißperlen kugelten ihre Stirn, anschließend ihre Wangen hinunter. Sie keuchte, schnappte panisch nach der rettenden Luft - Es fiel ihr schwer, unglaublich schwer, als würde ein rasiermesserscharfes Seil sich um ihre Kehle schnüren. Nervös grub die Rothaarige ihre zitternden Hände in etwas weiches, angenehmes, etwas, das sie schützte, wärmte. Langsam glitt ihr Blick nach unten, mit verschwommenem Augenmerk erahnte sie eine komplett weiße Decke. Sie schluckte, trocken war ihr Hals. Es schmerzte. Vorsichtig ließ die junge Frau ihre schweren, brennenden Augenlieder fallen, sog möglichst viel des Sauerstoffes ein. Tiefes Einatmen galt bekanntlich der Beruhigung, nicht wahr? Innere Ruhe. Oh ja, die sehnte die Blauäugige sich in ebenjenem Momente herbei. Sie versuchte mühsam, ihr Ziel zu erreichen, doch immer und immer wieder stellte sich ihr etwas in den Weg, etwas unangenehmes - Hin und wieder zuckte das Fräulein vor lauter Kälte zusammen, verschränkte rasch die Arme schützend vor der Brust. Es war kalt. Verdammt kalt. Müde blinzelte sie, wollte wissen, wo genau sie sich denn eigentlich befand. Der Raum war recht leer, er war in sehr hellen Tönen gehalten, weiß und Pastellfarben, er wirkte gleichermaßen verschreckend, wie auch freundlich und einladend. Es war ein seltsamer Raum, recht klein, quadratisch, mehr als eine knarrende, alte Liege - auf der sie offensichtlicherweise lag - und ein Nachttisch mit einer hübschen Blumenvase ließ sich nicht ausmachen. Es war... Unbekannt..? Perplex legte das Halbwesen den Kopf schief. Unbekannt, fremd, DAS war ganz bestimmt nicht ihr Zimmer! Aber... Wo war sie anstelle dessen..?
    Blitzartig zuckte ein Bild vor ihren eisblauen Augen auf, ließ einen Strang Erinnerungen an ihr vorbei huschen. Wie stärkster Regen prasselten sämtliche Eindrücke auf sie herein, wie eine Flut sogen sie die Schmiedin in die Tiefe. In die Tiefe. Wenig davon angetan fasste die Frau elfischer Abstammung sich an die pochende, verschwitzte Stirn. Das, was sie ursprünglich für einen schlechten Albtraum gehalten hatte, so erinnerte sie sich, war weitaus mehr als nur eine nebelige Illusion im Schlaf - Nein, noch schlimmer! Entnervt stöhnte Raven auf, in einer Klinik, einer kalten Klinik, da, genau da befand sie sich. Es war ihr ein Rätsel, wie genau sie ihren Weg dahin gefunden hatte, doch - wenn man es genau nahm - besaß sie zu diesem Zeitpunkt keinesfalls die Geduld, welche für derartige Gedanken notwendig war. Wichtiger erschien ihr allerdings die Tatsache, dass irgendetwas sie - schelmisch wie der, die oder das auch war - in das eiskalte Wasser des hiesigen Sees befördert hatte.
    Ein lauter, nicht überhörbarer Seufzer entkam ihrer Kehle, ehe der Rotschopf die Decke beiseite warf und sich gemächlich aufsetzte. Jedoch sollte die nächste Feststellung sie schon bald wieder einholen, sie sich weitere Fragen stellen lassen. Ihre Klamotten. Verwundert fasste die junge Frau sich an alle möglichen Stellen ihres Körpers, sie tastete, fühlte. Ein dünner Stoff umhüllte sie. Dünn und weiß, wie die Räumlichkeit an sich. Kein Wunder, wenn man genauer darüber nachdachte, immerhin waren ihren eigentlichen Kleidungsstücke wohl komplett durchnässt, vermutlich tropften sie sogar jetzt noch - wie lange auch immer Raven sich ausgeruht hatte - irgendwo vor sich hin. Um genauer zu sein stellte die Langhaarige dies just nach der Fragestellung fest, erblickte sie doch binnen weniger Momente die triefenden Stoffe hinter der massiven, zugleich jedoch auch zerbrechlichen Fensterscheibe ihres Klinikzimmers.


    Es zog einige Zeit, vielleicht eine Viertelstunde, ins Land hinein und die Halbelfe fand sich am auserkorenen Ort, der Stelle, an der sie ihr Hab und Gut entdeckt hatte, wieder. Unangenehm. Ja, wahrlich fühlte sie sich in ihrer Haut unangenehm, nicht etwa die Peinlichkeit mit einer abstrahierten Version von Nachthemd durch die Gegend zu laufen war es, nein, sondern viel mehr der sachte wiegende Wind erfüllte sämtliche Kriterien für das Unbehagen - Selbst eine zarte Brise ließ einen erkalten, wenn man quasi nackt im Freien stand, oder etwa nicht..? Jedenfalls streckte die Rothaarige eine Hand aus, strich den schweren Arm ihres Mantels entlang. Feucht. Die Augen rollten, vorsichtig blickte sie sich um, wollte sicher gehen, dass es auch ja keinen einzigen Zeugen geben würde, ehe ein gleißendes Licht sie umhüllte, die Gestalt eines recht farbenfrohen Vogels preisgab. Wenn der Wind nicht ausreichte, so mussten die Menschen aushelfem, nicht wahr? Genau das tat auch sie! Lediglich mithilfe der mysteriösen Kräfte, die sie bereits seit Anbeginn ihres Gedächtnisses inne hatte. Weit holte der Halbphönix mit den anmutigen Schwingen aus, schlug kräftig zu, sodass eine energiereiche Böe die ungewaschene Wäsche aufwirbelte, jedwedes zurückgebliebene bisschen Wasser austrieb. Anschließend folgte eine knappe Rückverwandlung, ein Weg zurück in das Zimmer, welches als Umkleide missbraucht wurde, sowie das nachdenkliche Verlassen des Gebäudes. Sie fühlte sich ausgelaugt, von allen Kräften verlassen. Der Tag missfiel ihr, ganz und gar, so sehr, dass sie fast schon befürchtete, dass die Situation sich nicht hätte verschlimmern können... Oder...?


    ► Der Platz des Volkes



  • Die Augen seines Patienten flackerten. Immer wieder versuchte der Blonde die Augen zu öffnen, schloss sie schlussendlich aber doch wieder, weil es sich bei diesem Unterfangen um etwas undenkbar Schwieriges handeln musste. Zu leicht war es, nicht gegen die aufkeimende Müdigkeit anzukämpfen und sich ihr hinzugeben. Schlussendlich waren es mit großer Wahrscheinlichkeit die Schmerzen, wellche bei der Reinigung der Wunde entstanden sein mussten, die den jungen Blondschopf daran hinderten die Augen geschlossen zu halten. Der Patient fühlte, wie der Schmerz seinen Körper durchfuhr, er rang nach Luft und seine Mimik war angespannt. Die Augenlider hatte er aufeinandergepresst so wie auch seine Zähne. Der gesamte Körper des Blonden war angespannt und verkrampft. Ray biss sich bei diesem Anblick auf die Unterlippe und fuhr mit der Reinigung der Wunde fort. Es war wichtig die Kontamination so gering wie möglich zu halten, da ein Eindringen von Bakterien die Situation seines Patienten erheblich verschlimmern konnte. Der Pfeil oder zumindest die pfahlartige Waffe, welche für den angerichteten Schaden verantwortlich war, hatte schon genug Keime in das Wundgebiet gebracht und diese besagten Keime versuchte Ray nun sorgfälltig daraus zu entfernen. Eine Schreckliche Qual für den Betroffenen aber zugleich eine unvermeidbare Handlung im Bereich der medizinischen Versorgung. Entschuldigend lächelte der langhaarige seinen Patienten an. "Die Wunde muss gereinigt werden. Ich weiß es es ist sehr unangenehm..." Der Sohn Natalies hielt es nicht für nötig den Verletzten bezüglich der Notwendigkeit einer Wundreinigung aufzuklären. Es lag eigentlich auf der Hand. So fuhr der junge mann mit seiner Arbeit fort und reinigte die Wunde behutsam. Ray sah sich die Wunde penibelst genau an um schließlich festzustellen, dass sich keine weiteren Fremdkörper darin befanden. Jeder Fremdkörper hätte schließlich wieder eine Infektion zur Folge und eine Infektion im großen Ausmaß, machte einem Patienten, der so viel Blut verloren hatte, wie sein Gegenüber, zusätzlich zu schaffen und könnte im schlimmsten Falle seinen Tod zur Folge haben. Ray behielt dies stehts im Hinterkopf, während er die Verunglückten versorgte.
    Nachdem die Wunde gereinigt war, hatte Ray sich die von Natalie eigens angerührte Paste auf ein Leinentuch gegeben und mit diesem die Wunde abgedeckt. Die Paste war sozusagen ein Allheilmittel. Sie war aus den besten Kräutern der Umgebung zusammengemischt worden. Kräuter, welchen eine desinfizierende Wirkung innewohnte. Die Wunde war groß aber Ray wusste, dass es nicht richtig war sie mit einer Naht zu versehen. Etwaige eingedrungene und sich möglicherweise immer noch in der Wunde befindende Balterien, hätten sich im verschlossenen Wundgebiet vermehren können und genau dies war es, was der Arzt verhindern wollte. Der Körper war selbst in der Lage Wunden zu reinigen und das konnte er nicht, wenn die Wunde mittels einer Naht verschlossen war. Allen Anschein nach hatte der Junge außerdem noch einmal Glück im Unglück gehabt. Der Angreifer hatte keine ausschlaggebenden Nerven durchtrennt, wodurch lebenslange Folgen zurückbleiben konnten. Der Langhaarige konnte dies feststellen, indem er den Blonden bat, die betroffene Hand zu bewegen. Die sensorische Wahrnehmung war ebenfalls gegeben. Ein gutes Zeichen. Überzeugt nickte Ray. "Sehr gut. Du hattest Glück im Unglück..." Nichtsdestotrotz hatte diese Verletzung an dem jungen Mann gezerrt und es war von äußerster Wichtigkeit, dass er noch einige Tage zur Beobachtung in der Klinik blieb. Der Blutverlust war nicht einfach so an ihm vorbeigezogen. Die Haut des Jungen war fahl und er sah entkräftet aus. Er brauchte jetzt viel Flüssigkeit um eine Dehydratation zu verhindern. Ray reichte dem Blondschopf ein Glas Wasser, nachdem er ihm geholfen hatte sich in eine halbwegs aufrechte Position zu bringen. " Wir müssen dich leider noch einige tage hierbehalten um deine Kreislaufsituation sowie deine Wunde zu beobachten." Niemand hörte diese Worte gerne. Jeder war lieber zu Hause in seinen eigenen vier Wänden aber es war nur zu seinem Besten und wenn der Junge auch nur ein kleines bisschen Einsicht zeigte, würde er wissen, dass Ray im Recht war.


  • Mit dem gewohnten mürrischen Ausdruck auf seinem Gesicht betrat Brodik die Klinik. Er hatte überhaupt keine Ahnung warum er sich das hier überhaupt antat. Er konnte seine Hand doch sowieso nicht bewegen, was sollten ihm diese Heiler hier schon helfen? Naja. War wohl besser sich das mal von einem Experten ansehen zu lassen, bevor noch mehr kaputt ging. Zudem war die Farbe in der das schmerzende Körperteil angelaufen war schon ein wenig beunruhigend für ihn. "Hallo?", rief der lausige Wächter und wartete darauf dass ihm jemand helfen würde.


  • Die Arbeit schien kein Ende zu nehmen, sodass Melody sich noch immer in der Klinik aufhielt und sich erneut um einen Patienten kümmern musste, der soeben das Gebäude betreten hatte. Sobald er auf sich aufmerksam gemacht hatte, kam die junge Heilerin aus einem der Zimmer gelaufen und musterte den Mann. Er schien zumindest laufen zu können, allerdings sah seine Hand nicht besonders gesund aus, sodass sie eilig auf ihn zu ging. „Hallo“, begrüßte sie ihn und deutete auf ein freies Behandlungszimmer. „Was ist passiert? Bist du noch irgendwo verletzt außer an deiner Hand?“ Sie ging vor und bedeutete ihm, sich zu setzen, damit sie sich die Verletzung genauer ansehen konnte.
    Dabei nahm sie bereits einige Salben hervor, sowie Schmerzmittel, Verbände und Material, um eine Schiene anfertigen zu können, sollte sie das brauchen. Auch Desinfektionsmittel durfte nicht fehlen, sie wusste immerhin noch nicht, was er genau hatte, dennoch könnte er weitere Verletzungen haben, um die sie sich ebenfalls kümmern müsste.


  • Wie schön es doch war, dass immerhin andere Menschen ihre Arbeit ernst nahmen im Gegensatz zu ihm. Sofort war eine Heilerin bei ihm, die ihm zugegebenermaßen vom Aussehen her allerdings ein wenig komisch vor kam wegen des Hexenhuts. Er ließ sich aber nicht davon beirren, sondern folgte ihr in eins der Behandlungszimmer und setzte sich dort hin. "War ein Übungskampf, um mich an meine neue Waffe zu gewöhnen. Ist wohl etwas außer Kontrolle gelaufen. Hab noch nen Krazter am Bein, aber das wurde schon von meiner Kollegin behandelt. Ist glaub ich nicht so schlimm wie meine Hand. Kann man die noch retten?", fragte er und besah sich die blauen Finger die er immer noch nicht bewegen konnte. Er hoffte inständig, dass die erfahrene Heilerin jetzt keine blöden Witze machte. Sowas konnte er in solchen Situationen echt nicht ab. Er wollte hier einfach nur so schnell wie möglich raus. Um sicher zu gehen, dass auch sein Bein richtig verarztet wurde krempelte er seine Hose so nach oben, dass der Verband sichtbar wurde, den er vorsichtig vom Bein löste. "Das tut eigentlich kaum noch weh und das obwohl der Streitkolben feststeckte.", murmelte Brodik und war selbst darüber verwundert. Vielleicht lag es einfach daran dass seine Hand so unglaublich schmerzte, dass er die anderen Schmerzen schon gar nicht mehr richtig wahr nahm.


  • Melody blickte die Hand an, Witze zu machen würde sie sich ganz sicher verkneifen. Nicht nur, weil das absolut unprofessionell wäre, sondern auch, weil der Mann sich allein durch sein Auftreten – und den Berg an Muskeln gepaart mit dem Gesichtsausdruck! – Respekt verschaffte. „Zu retten ist sie sicherlich“, sagte sie schnell und besah sich dann das Bein. „Es ist gut, dass es nicht mehr wehtut. Ich gebe dir trotzdem ein Schmerzmittel wegen deiner Hand und verbinde deine Verletzung am Bein neu.“ Erst dann würde sie sich um seine Hand kümmern, die deutlich mehr Aufmerksamkeit brauchte.
    Sie überreichte ihm also ein kleines Gefäß, in dem sich das Schmerzmittel befand und gab ein wenig Salbe auf sein Bein, um den Heilungsprozess zu beschleunigen. Anschließend wurde es erneut verbunden und sie machte sich an seine Hand. Sie konnte nur hoffen, dass das Schmerzmittel die Behandlung erträglich machen würde, denn sie begann sich nun vorsichtig um die Verletzung zu kümmern. Gut sah das sicherlich nicht aus, sie vermutete – nein, wusste, dass es sich um einen Bruch handelte und dass dieser geschient werden musste, damit die Knochen nicht falsch zusammenwuchsen. Ganz vorsichtig bereitete sie also die Schiene vor und begann sie ihm anzulegen, angenehm war das sicher nicht.
    Sobald auch diese Aufgabe bewältigt war, fixierte sie die Schiene und gab eine weitere lindernde Salbe auf die Gelenke, eine Salbe, die von Natalie persönlich angemischt worden war, sodass sie sicherlich zumindest ein wenig helfen würde. Ein kleines Döschen davon gab sie ihm schließlich in die Hand. „Ich wäre dann fertig. Trag sie zwischendurch immer auf die Stellen auf, die ich dir eben gezeigt habe. Ich hoffe, es war nicht allzu schlimm.“


  • Professionell arbeitete sich die Heilerin von seinem Bein zu seiner Hand vor und reichte ihm ein paar Schmerzmittel und Salben. Klar war die Prozedur an seiner Hand nicht angenehm, aber der Grauhaarige verzog nur ein paar mal gequält das Gesicht und gab keinen Mucks von sich. Egal was sie ihm hier antun würde, er hatte sicherlich schon schlimmeres erlebt. Als das Hexenmädchen ihm erklärte wo er welche Salbe auftragen musste passte er gut auf und nickte als Zeichen dafür dass er verstand. "Danke für die Hilfe. Hab schon schlimmeres erlebt als das hier, also keine Sorge.", erklärte der Wächter freundlich und Lächelte dabei so gut es ging. Nach der ganzen Einsalberei und dem Verbinden pochte seine Hand im Moment zwar noch mehr, aber er war sich sicher, dass sich der Schmerz schon bald legen würde. Es fühlte sich zumindest mal entspannender für seine Hand an geschient zu sein. Und außerdem würde er dem schmerzverdrängen jetzt auf jeden Fall noch mit einer ordentlichen Menge Alkohol nachhelfen. "Danke nochmal." Waren Brodiks letzte Worte, bevor er mit seinen Heilmittelchen die Klinik verließ.

  • [img=http://s14.directupload.net/images/141110/iv8j7rb2.png,right]Es schien fast eine ganze wenn nicht schon drei Ewigkeiten zu dauern, wenn man denn die Ewigkeit überhaupt messen konnte. Diese Prozedur der Wundreinigung war jedenfalls echt zum verrückt werden!
    Am liebsten hätte Kiel den netten Menschen angeschrien, der ja nur sein Job tat, wenn nicht sogar sein Leben damit rettete, dass er sich um seine hässliche Schusswunde kümmerte. Nur zu gern würde er ihm in einem lautstarken Wutanfall seine Frustration in verbaler Form an den Kopf werfen. Dieser würde dann auch gleichzeitig dazu dienen den Schmerz hinaus zu schreien. Aber das wäre ungerecht. Also hielt Kiel den Mund. Stattdessen nickte er zaghaft auf die entschuldigenden Worte des Krankenpflegers, krallte die Finger lieber in das saubere weiße Laken und presste die Zähne fest aufeinander als wollte er sie in tausend Einzelteile zerspringen lassen.
    Gerade, als Kiel der Meinung war, dass er es nicht mehr aushalten würde, ließ der gute Mann für ein paar Sekunden von ihm ab. Diesen Augenblick nutzte er um hörbar erleichtert die Luft auszuatmen und die Tränen aus seinen Augenwinkeln zu blinzeln, welche der Vorgang hervorgerufen hatte. Kiel schloss langsam die Augen und genoss das Gefühl des allmehlig schwindenden pochenden Schmerzes in seiner Schulter. Es gab wohl keine bessere Empfindung, als das. Nichtsdestotrotz fühlte er sich immer noch völlig ausgezerrt. Er hoffte, dass das Schlimmste damit jetzt überstanden war. Jetzt konnte es ja eigentlich nur noch besser werden. Wenn auch nicht sofort.
    Etwas überrascht über die plötzlich kühlende Wirkung, öffnete der Blonde seine Augen abrupt und wandte anschließend vorsichtig den Kopf zur Seite. Zu seiner Erleichterung machte sich der Krankenpfleger nun daran seine Verletzung zu verbinden. Ob er eine Salbe oder so etwas in der Art auf das Leinentuch getan hatte? Was auch immer es war, es fühlte sich unglaublich wohltuend an.
    Kiel bewegte wie ihm geheißen vorsichtig die Hand seines verwundeten Arms. Ein gutes Zeichen, denn laut des jungen Mannes an seiner Seite schien er Glück im Unglück gehabt zu haben. Na immerhin. Kiel verzog die Lippen zu einem seichten Lächeln und nickte knapp. Zum Sprechen fand er im Moment einfach nicht die Kraft. Somit tat der die Information, dass er noch ein paar Tage in der Klinik bleiben musste, ebenfalls mit dieser Kopfbewegung ab. Dankbar nahm er das Glas Wasser entgegen, welches ihm sein Helfer reichte, und trank einen kräftigen Schluck daraus. Das Gefühl des kühlen Nass‘ auf seiner trockenen Kehle war schon fast berauschend, weshalb er den Inhalt vollständig leerte. Angesichts der Hektik mit der er trank, hätte er sich fast verschluckt und musste ein paar Mal husten. Mit einem dankbaren Lächeln auf den spröden Lippen, reichte er seinem Gegenüber das Behältnis wieder, der es ihm abnahm.
    Erleichtert ließ der Blonde sich nun zurück in die fast schon verboten weichen Kissen sinken. Sofort schlug eine ungemeine Müdigkeit auf ihn ein, die Kiel nur begrüßte. Alles, was er jetzt wollte, war sich auszuruhen. Völlig egal, ob das hier in diesem Krankenbett, in seinem eigenen Bett oder wo auch immer geschah.


  • Seine Behandlung hatte bereits begonnen und der Blondschopf hatte eine Injektion zum Verhindern von Tollwut verabreicht bekommen. Der Teil zuvor war ihm jedoch eindeutig lieber gewesen, denn dort hatte Julia nur die Verletzungen und wie diese entstanden waren notiert, er relativ angenehmer Aufenthalt in der Klinik bisher. Aber nun war die Behandlung schon fortgeschritten, die Injektion in seinen Arm zählte auch noch zum Schmerzfreien Teil, doch nun begann die Reinigung seiner Wunde. Anfangs durchgeführt von Nathalie die der Grünhaarigen erklärte wie man dabei vorzugehen hatte und fortgeführt von Julia, zuerst wurde ein steriler Tupfer mit einer stark riechende und klare Tinktur getaucht und anschließend behutsam auf seine Wunde getupft. Aber egal wie behutsam Nathalie und Julia auch vorgingen bei jeder Berührung mit dem Tupfer kniff Danny die Augen zusammen und er machte ein schmerzverzerrtes Gesicht. Diese Tinktur brannte sich wie flüssiges Feuer ihn sein Fleisch und brannte wie das Fegefeuer in der Hölle. Es schien sich seinen Weg bis zum tiefsten Punkt der Wunde zu bahnen und auf diesem besagten Weg jede einzelne Blutverklebung wieder aufzuheben und die Wunde wieder auf ein Neues aufzureißen. Dabei hinterließ das flüssige Mittel einen brennenden Schmerz, welcher jedoch erstaunlich schnell wieder seine Wirkung verlor. Dennoch war es, so hoffte der Blondhaarige zumindest, der schlimmste Teil der Behandlung und jetzt würde wieder ein angenehmer Teil erfolgen. Aber das würde sich schon sehr bald zeigen nachdem Julia fertig war, die ihre Sache gut machte, denn es schmerzte genauso wenig oder viel wie zuvor bei der Ärztin auch, was es Danny erleichterte, denn er wusste das er auch bei Julia in guten Händen war. Diese stellte zwischendrin eine Frage an die Nathalie bezüglich der von Danny als flüssiges Feuer betitelte Tinktur. Auch er war gespannt auf die Antwort der Ärztin und versuchte so gut es ging aufmerksam zuzuhören. Jedoch war bisher keine Antwort auf die Frage zu hören gewesen, stattdessen stellte ihm die Grünhaarige eine Frage bezüglich seiner Schmerzen als er von der Hyäne gebissen wurde. Ehrlich gesagt hatte er wenn er so zurückdachte in diesem Moment eher ein vermindert Schmerzgefühl unmittelbar nach dem Biss, jedoch hatte er während die Bestie ihren mächtigen Kiefer in sein Bein grub einen Schmerzensschrei ausgestoßen. Wahrheitsgemäß begann er Julia dann zu antworten "Also unmittelbar nach dem Biss hat das Adrenalin oder Gott weiß was es war dafür gesorgt das die Schmerzen eher nebensächlich waren und ich habe es nicht wirklich gespürt, allerdings als die Hyäne ihre Zähne in mein Bein grub habe ich vor Schmerzen geschrien. Aber mach dir keine Sorgen es geht mir gut.", dann lächelte er sanft denn er wollte der jungen Frau ja keine unnötigen Sorgen bereiten. Er war froh das die Grünhaarige mit ihm sprach während sie weiterhin mit dem Tupfer und der Tinktur arbeitete, denn das lenkte ihn etwas von den Schmerzen ab. "Wenn dieses reinigen der Wunde abgeschlossen ist, werden dann noch weitere Behandlungen durchgeführt", fragte er die Grünhaarige vorsichtig. Nun hielt der Blondschopf weiterhin still damit Julia die Wunde gut reinigen konnte und wartete ihre Antwort ab.

  • [img=http://s14.directupload.net/images/141110/iv8j7rb2.png,right]Noch etwas benommen vom Schlaf, rieb Kiel sich die müden Augen, musste anschließend ein paar Mal blinzeln, bis sich die Netzhaut an das Tageslicht gewöhnt hatte.
    Es waren schon einige Tage vergangen, seitdem Kiel sich blutend in die Klinik geschleppt hatte. Wie viele es genau waren, konnte der junge Mann gar nicht genau sagen. Den Großteil seines Aufenthalts hatte er sowieso schlafend verbracht, da sein geschundener Körper zu etwas anderem sowieso kaum fähig gewesen war. Doch inzwischen fühlte er sich schon wieder deutlich besser. Die einzige Tatsache, die ihm gerade nicht so richtig gefiel, war das Wetter. Er richtete sich ein Stück weit in seinem Krankenbett auf, stützte seinen Oberkörper mit Hilfe der Unterarme auf der Matratze ab. Mit einer Spur Missmut in den Gesichtszügen, betrachtete Kiel die schwere graue Wolkendecke durch das Fensterglas hindurch. Ausgerechnet heute! Ausgerechnet an genau dem Tag, an dem er die Klinik verlassen durfte.
    Mit einem Seufzer ließ Kiel sich wieder in die Kissen zurück fallen und schloss für einen Moment die Augen. Wie spät war es überhaupt? Früh am Morgen? Vormittag? Mittag? Oder doch schon Nachmittag? Nein, so lange schlief er für gewöhnlich nicht. Zumindest nicht mehr. Aber im Grunde genommen auch nicht so wichtig. Er hatte ja eh nichts Besonderes vor gehabt.
    Während Kiel sich unter der warmen Decke hervor kämpfte und sich anschließend auf die Bettkante setzte, wanderten seine graugrünen Augen wissend zur Analoguhr an der Wand. Etwas erstaunt darüber, dass es tatsächlich schon Nachmittag war, wenn auch nicht allzu fortgeschritten, musterte er länger als nötig die tickenden Zeiger. Er warf einen weiteren kurzen Blick aus dem Fenster, zuckte mit den Schultern und machte sich dann daran seine Kleidung zu wechseln - wenn man das denn so nennen konnte. Insbesondere sein Hemd sah völlig widerwertig aus, wie er nach dem anziehen der Hose feststellen musste. Zwar hatte man offensichtlich versucht das Blut aus dem Stoff zu waschen, aber richtig geholfen hatte es nicht. Schweigend betrachtete der Blonde das zerfetzte Loch, welches der Pfeil hinterlassen hatte. Seine Augenbrauchen zogen sich ein Stück weit zusammen, während er versuchte sich daran zu erinnern, wie das ganze überhaupt zu Stande gekommen war. Aber so sehr er sich auch anstrengte, zwischen dem Aufwachen auf der Lichtung und der nächtlichen Entführung, befand sich absolut gar nichts. Und Kiel hatte in den letzten Tagen wirklich oft darüber nachgedacht und versucht sich zu erinnern. Ein kurzer Blick auf die einst verletze Schulter, verriet ihm, dass dort mit Sicherheit eine kleine Narbe zurückbleiben würde. Vielleicht viel sie auch gar nicht auf, wenn man nicht ganz genau hin sah. Kaum merklich Seufzend streifte er sich schließlich seine restlichen Sachen über und bewegte sich zur Tür.
    Leise schloss er diese hinter sich, schritt den weiß gestrichenen Flur entlang zum Empfangstresen. Dort meldete er sich ab und verließ anschließend das Gebäude. Hoffentlich würde viel Zeit vergehen, bis ein erneuter längerer Aufenthalt unumgänglich war.


    --> Kiel verlässt die Klinik in Richtung Wachposten


  • Die angehende Heilerin lief ein eiskalter Schauer über den Rücken, als Danny den Vorfall mit den Hyänen genauer beschrieb. Allein die Vorstellung ließ sie zusammenzucken und hoffen, dass sie niemals nie in eine solche Sitation kommen würde. "Ich glaube ich wäre gestorben vor Schmerzen.", gab die Grünhaarige wahrheitsgemäß von sich, während sie weiterhin vorsichtig die Wunde desinfizierte. Sie brachte ebenfalls ein Lächeln über ihre Lippen, wobei sie nicht ganz wusste, ob das angebracht war, aber das warme Lächeln ihres Gegenübers verleitete sie einfach daszu. Dann machte sie allerdings weiter an die Behandlung. Ab und an verzog Danny schmerzend das Gesicht, was Julia dazu brachte kurz zusammen zu zucken. Sie war es nicht gewohnt ihrem Gegenüber Schmerzen zu bereiten, auch wenn es in diesem Fall ja zu seinem Besten war. Tapfer machte sie mit ihrer Arbeit weiter und hoffte, dass sie es schnell schaffte, dass der Blonde nicht so lange leiden musste. Irgendwie fand Julia es beneidenswert wie der Kerl sich verhielt. Schließlich hatte er die ganze Zeit hier gesessen und sich Sorgen um die Elfe gemacht und die Schmerzen an seinem Bein einfach ertragen, ohne etwas zu sagen. "Weitere Behandlungen? Die Entscheidung liegt leider nicht in meinen Händen. Ich werde dir erst mal die Wunde desinfizieren, einsalben und verbinden. Was weiterhin folgt kann ich nicht sagen und auch nicht bestimmen.", entgegnete sie dem Verletzten und war soeben auch damit fertig geworden die Wunde zu reinigen. Jetzt nachdem sie fertig war und sich gerade daran machen wollte das offene Fleisch einzusalben kam ihr das ganze vielleicht etwas zu groß dafür vor. War es nötig sie zu nähen? "Muss sie genäht werden?", fragte Julia an ihre Ausbilderin gerichtet und besah sich die Verletzung noch einmal. Das ganze sah ziemlich böse aus und man konnte genau sehen wo die Bestie ihre Zähne in das Fleisch des Blonden geschlagen hatte. Genügten da ein paar Salben und ein Verband wirklich? Das ganze sah wirklich tief aus.


  • Natalie sah den jungen Mann beruhigend an.. „Das machen Sie sehr gut“, sagte sie mit sanfter Stimme und besah sich noch einmal das Ausmaß der Wunden. Die Wunden selbst hatten keinen großartigen Durchmesser, doch waren sie sehr tief. Ein Verband würde wohl nicht ausreichen, trotz der für diese Art der Verletzung eher geringeren Breite. „Wir nähen“, bestätigte sie und ging an einen Schrank, in dem sich genügend Materialien befanden, um eine ganze Horde von Menschen zu versorgen. Das Problem waren selten die Utensilien, oftmals fehlten die Heiler – zu wenige waren anwesend, obwohl so mancher bereits in der Ausbildung war.
    „Julia“, begann sie, während sie alles für die bevorstehende Naht vorbereitete, „bitte sieh gut zu, aber versuche auch auf den Patienten zu achten. Hat er starke Schmerzen, verabreichst du ihm ein wenig von dem schmerzlindernden Trank, der dort steht.“ Sie deutete kurz auf einen Tisch, auf dem ein Fläschchen mit einem winzigen Becher stand und begann dann die Wunden zu vernähen, um den Heilungsprozess zu optimieren. Mit schnellen, geschickten Stichen dauerte dies glücklicherweise nicht allzu lange, sodass der junge Mann schon bald würde durchatmen können. „Ich verordne Ihnen nun strengste Bettruhe“, sagte sie mit einem durchdringenden, ernsten Block. „Belasten Sie ihren Körper nicht zu sehr, dann können Sie die Klinik hoffentlich bald wieder eigenständig verlassen.“ Ein kurzes Lächeln huschte über ihr Gesicht und sie besah sich erneut die Nähte, die allesamt sehr gut aussahen.

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