Die Klinik

  • Anette kommt an.


    Lange war das blonde Mädchen nicht mehr hier gewesen, aber viel hatte sich dennoch nicht verändert. Auf dem Weg zur Klink übte sie fleißig mit ihrem neuen Zauber umzugehen, was ihr mehr oder weniger auch gelang. Zwar klappte es schon ein wenig besser und Anette schaffte es auch ihre Magie gezielter einzusetzen, aber es wird wohl noch einige Zeit dauern bis sie den Zauber perfekt beherrscht. Was aber auch egal ist, denn sie hatte eh noch keine großen Pläne für die nahe Zukunft, daher bleibt viel Zeit zum Üben. Aber nun wollte sich das Mädchen etwas anderem widmen. Dem Heilen. Was schließlich auch der Grund für ihren Besuch in der Klinik war. Vorsichtig öffnete Anette die Eingangstür und blickte in den immer noch kahlen Wartebereich. Wie auch letztens ist hier nicht all zu viel los. Aber das soll mir recht sein, so hat Nathalie dann sicher mehr Zeit für mich. Apropos Nathalie, wo ist sie denn eigentlich...? Eigentlich hätte Anette erwartet dass die Frau am Empfang stehen würde oder, dass überhaupt jemand vom Personal zu sehen sein würde. Aber vielleicht waren ja mit Patienten beschäftigt und da wollte die kleine Blonde nun wirklich nicht stören. Stillschweigend sah sich das Mädchen in den vorderen Räumen um. Viel gab es hier allerdings nicht zu sehen, höchstens ein paar leicht vertrocknete Pflanzen und staubige Ecken. Auch die Stühle im Wartezimmer ließen zu wünschen übrig. Nachdem das Mädchen nun einige Zeit im Wartezimmer auf und ab lief, setzte sie sich auf einen der knarrenden Stühle. Huch, ich hoffe bloß der Stuhl hält mich aus. So wie der knarrt, wird er sicher bald in sich zusammenfallen. Es war ein komisches Geräusch, das der Stuhl von sich gab. Aber Anette ließ es sich nicht nehmen auf dem Stuhl hin und her zu rutschen, so dass dieser noch viel fürchterlicher knarrte. Thihi ... kicherte sie leise. Nachdem nun einige Zeit verstrichen war und noch immer niemand vom Personal zu erblicken war, stand die Blonde erneut auf und begab sich zum Tresen. Wie machen die das hier eigentlich, wenn ein Patient kommt? Eh hier mal einer vom Personal da ist, ist der Patient doch schon längst abgekratzt. Irgendwie muss man sich doch hier bemerkbar machen. Ihr Blick glitt suchend im Raum herum bis sie eine kleine Glocke auf dem Tresen entdeckte. Wofür sie eigentlich gedacht war, wusste sie nicht, schließlich war dazu keine Information oder Ähnliches. Die Glocke stand da einsam und verlassen rum. Genau wie Anette. Noch ein letztes Mal ging Anette in Richtung der Behandlungsräume und lauschte, ob sie stimmen hören konnte. Zwar hörte sie ganz leise einige Stimmen, aber diese mussten nicht unbedingt aus einem der Räume kommen. Es war nun wirklich sehr viel Zeit seit ihrer Ankunft vergangen und das Mädchen hatte sich von ihrer geduldigsten Seite gezeigt, aber nun hatte sie wirklich keine Lust länger zu warten. So griff sie die kleine Glocke und läutete einmal kräftig. Kurze Zeit später hörte Anette immer lauter werdende Schritte, da bewegte sich wohl jemand offensichtlich zum Wartebereich zu. Könnte das vielleicht Nathalie sein auf die Anette hier so lange wartet? Anette konnte es schon gar nicht mehr erwarten ihre Ausbildung zur Heilerin anzufangen. So schaute sie leicht nervös und angespannt auf eine der Türen hinter der man nun den Schatten einer Person sehen konnte.



  • Nathalie war völlig in ihre Arbeit vertieft, hatte sie doch nicht einmal die kleine Glocke. welche über der Eingangstür zur Klinik hang, gehört. Sie lebte für diesen Beruf. Es war ihre Leidenschaft. Leider brachte ihre Leidenschaft auch weniger interessante Dinge mit sich, so wie das Aussortieren abgelaufener Medikamente und Kräuter, die schon bessere Tage hinter sich gehabt hatten. All dies umfasste die Tätigkeit als Ärztin. Die Frau kannte das Wort "Freizeit" an manchen Tagen schon gar nicht mehr. Selbstverständlich war nicht immer Hochbetrieb in der Klinik aber wenn, dann ging es ordentlich zur Sache. Alle verlangten ein Wunder von ihr und das obwohl sie die meiste Zeit alleine war. Sie hatte zwar zwei Schülerinen aber von denen hatte sie auch eine Weile nichts mehr gehört. Der Einzige auf den die Frau im Moment bauen konnte war ihr Sohn Ray und der hatte seit seinem Krach mit Felicity auch oft alle Hände voll zu tun. Manchmal wäre es um einiges leichter mehrere Hände zu haben. Zwei genügten einfach nicht.
    Beim Anblick der geringen Anzahl an Kräutern wurde es der Rosahaarigen mulmig im Bauch. Was wenn wieder ein Monsterangriff über sie hereinbrach. Mit diesen Kräutern hätte sie vielleicht die Hälfte der Einwohner heilen können aber doch nicht alle. Verzweiflung stand in Großbuchstaben auf der Stirn der Ärztin. Sie rückte ihre Brille zurecht und bekam diese typischen Sorgenfalten auf der Stirn. gerade als die Situation ausweglos schien klingelte das Glöckchen, welches sie extra im Eingangsbereich abgestellt hatte, damit sich die "kundschaft" bemerkbar machen konnte. Nathalie hatte nicht daran gedacht ein extra Schild aufzustellen, weil sie an den Hausverstand der Bewohner appelierte. Für was sollte das Glöckchen denn sonst sein? Die Ärztin lies schließlich alles stehen und liegen und marschierte inRichtung Eingangsbereich. Schwungvoll öffnete Nathalie schließlich die Türe. Vor ihr stand ein blondes, bezopftes Mädchen, welches sie mit großen Augen ansah. Sie sah eigentlich noch recht jung aus aber Nathalie konnte sich auch täuschen. Bekanntlich sollte man Jemanden ja nicht nach dem Äußeren beurteilen. "Wie kann ich dir helfen?" flötete Nathalie und ein freundliches Lächeln zierte ihre schmalen Lippen. Auf den ersten Blick konnte sie an dem Mädchen keine Verletzungen erkennen und auch ihr Gesichtsausdruck schien nicht irgendwie leidend zu sein. Eine gute Krankenbeobachtung war wichtig als Heilerin bzw. Ärztin.

  • Der Schatten hinter der Tür war also tatsächlich von der Person nach der Anette suchte. Und irgendwie hatte sich die kleine Blonde Nathalie ganz anders vorgestellt. Aber sie schien aus den ersten Blick ganz nett zu sein, was Anette ein wenig die Angst nahm ihr Anliegen preiszugeben. Ziemlich entspannt fing sie nun an: "Hallo, mein Name ist Anette und ich bin hier um Ihre Schülerin zu werden." Was wahrscheinlich so der Standartsatz war, den die Ärztin von den meisten hörte, die unterrichtet werden wollten. Noch bevor Nathalie antworten konnte fuhr Anette schon fort: "Es war schon immer mein Traum eine Heilerin zu werden und ich bewundere Ihre Arbeit wirklich sehr, daher wäre es mir eine große Ehre, wenn Sie mich unterrichten würden." Nun hatte die Kleine der Ehrgeiz gepackt und sie hätte noch so viel mehr erzählen können, aber vorerst wollte sie es bei dem schon Gesagtem belassen, schließlich wollte sie nicht gleich mit der Tür in's Haus fallen. Zumal es damals bei Kanno auch nicht gerade so taktisch klug war und um ihren Traum zu verwirklichen gehörte es nunmal dazu aus ihren Fehlern zu lernen. So sah sie nun erwartungsvoll mit ihren großen blauen Augen zu Nathalie, die ein klein wenig überfordert mit der Situation wirkte. Aber mehr als 'Nein' sagen konnte die Ärztin ja nicht und selbst dann würde sich Anette wohl nicht so leicht abschieben lassen. Nun war sie einmal hier und da wollte sie auch am besten gleich mit der Ausbildung anfangen. Zumal der Zeitpunkt recht günstig war, denn so viele Patienten schienen momentan nicht hier in Behandlung zu sein und wenn jemand kommen sollte, dann kann Anette die Gunst der Stunde nutzen und Nathalie bei ihrer Arbeit zusehen. So sieht jedenfalls der Plan aus, den sie schon in ihrem Köpfchen hatte.


  • Nachdem der erste Satz des Mädchens über dessen Lippen gekommen war hatte Nathalie schon auf Durchzug geschalten und somit war die Erklärung der Blonden, welche sich freundlicherweise als Anette vorgestellt hatte, gar nicht mehr zu der Heilerin durchgedrungen. Gedanklich machte sich die Ärztin schon Gedanken darum wo sie die Kräuter finden konnte, welche sie schon so dringend benötigte. Die Rosahaarige hielt sowieso nicht viel von den zahlreichen Erklärungen. Heilen war doch etwas Gutes und für solche Dinge brauchte sie den Interessenten nicht nach den wiesos oder warums fragen. War doch schön wenn jemand Interesse daran hatte Anderen zu helfen. Dem würde sie niemals im Wege stehen wollen. Ohne den Worten Anettes weiter zu lauschen zog sich Nathalie wieder in das Behandlungszimmer zurück und schnappte sich dort ihren Mantel. Ruckzuck hatte sich die Ärztin passend zu dem Wetter angekleidet, ihre Tasche für die Kräuter geschnappt und nach wenige Minuten stand sie wieder vor dem irritierten Mädchen, welches sie fragend ansah aber sich scheinbar nicht nach dem Grund dieser Aktion zu fragen traute. "Herzlich Willkommen im Team, Anette." Nathalie hatte sich die rechte Hand des Mädchens geschnappt und schüttelte diese kräftig zur Begrüßung. "Ich bin Nathalie und ich werde dir alles über das Heilen beibringen!" Ein fettes Grinsen erstreckte sich über das Gesicht der Ärztin. "Deine erste Aufgabe ist es mich hier in der Klinik zu ersetzten, während ich auf Kräutersuche gehe." Das bezopfte Mädchen kam gerade zur rechten Zeit. Nathalie konnte sich auf die Kräutersuche konzentrieren, während die Neue hier Stellung hielt. Es war beinahe so als hätte ein gewisser Jemand da oben ihre Stoßgebete bezüglich einer Unterstützung erhört. Gedanklich schickte Nathalie einige Dankeschöns nach oben. Endlich wieder an die frische Luft zu kommen würde ihr ganz sicher gut tun. Vielleicht würde ihr ja dieses Mädchen länger erhalten bleiben als Melody,Daria und Dorothy. Die Mädchen schienen in letzter Zeit mit wichtigeren Dingen beschäftigt zu sein und Nathalie war leider Gottes nun mal auf deren Hilfe angewiesen. Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen spazierte Nathalie schließlich in Richtung Ausgang. "Bis später~" flötete die Heilerin und winkte der Blonden zum Abschied doch diese stand immer noch wie erstarrt auf ihrem Platz und schien nicht zu wissen was genau hier gerade vor sich ging. Die Tür fiel schließlich ins Schloss und Stille kehrte in der Klinik ein. Anette blieb alleine im Wartezimmer zurück. Minuten verstrichen. Wahrscheinlich war das Mädchen der Verzweiflung nahe. Malte sich aus was wohl passieren würde wenn jemand der verletzt war hereinspazieren würde. Alles würde dann davon abhängen wie sie handeln würde. Plötzlich wurde die Türschnalle zur Klinik ein erneutes Mal hinuntergedrückt und die Tür öffnete sich einen Spalt. Sonnenlicht bahnte sich seinen Weg durch den Spalt herein und brachten so die vereinzelten Staubpartikel in der Luft zum Glitzern. Wenige Sekundne später steckte Nathalie ihren Kopf bei dem Spalt herein. "Wenn du Hilfe brauchst frag Ray! Er ist im Behandlungsraum!" So schnell wie die Ärztin wieder zurückgekommen war umso schnell verschwand sie auch wieder.

  • Huch, das ging aber schnell. Und umso besser, dass sie gar nicht weiter nachgefragt hat. Da geht es wohl jetzt richtig los, thihi. Eigentlich war Anette überglücklich, dass Nathalie sie so ganz ohne Widerstand unterrichten wollte, aber die Freude wechselte sehr bald zu einer Irritation als die Ärztin sie hier allein zurücklassen wollte. Erst dachte die kleine Blonde es sei so eine Art Test um zu sehen wie sie wohl reagieren würde, aber Nathalie schien es wirklich ernst zu meinen. Immer noch völlig verdutzt stand Anette da im Wartezimner, so wie bestellt und nicht abgeholt, und schaute der Ärztin nach, die geraden Schrittes zur Tür spazierte. "M-Moment i-ich kann doch hier nicht allein die Klinik leiten" rief sie noch in ihrer Verzweiflung der Ärztin nach. Doch kaum hatte sie ihren Satz beendet, fiel schon die Tür in's Schloss. "Na großartig, das fängt ja schon gut an. Kann ich bloß hoffen, dass niemand kommt." Kurze Zeit später öffnete sich erneut die Tür und Nathalie streckte ihren Kopf durch einen Spalt. Eigentlich hatte Anette in diesem Moment die stille Hoffnung, dass es doch nur ein Scherz war und die Ärztin sie nicht allein hier zurücklässt. Aber nein, sie meinte es wirklich ernst und ging nun endgültig. So stand Anette nun in der Klinik und wusste so gar nicht was sie tun sollte. "Sie hätte mich ja wenigstens mitnehmen können ..." murmelte sie leise. Na gut, jetzt muss ich halt das beste draus machen und zeigen, dass ich alles unter Kontrolle habe. So schlimm wird es schon nicht werden. Zur Not könnte ihr da der andere Junge noch behilflich sein, gerade was das verarzten von Patienten betrifft. Anette setzte sich nun erstmal hinter den Tresen und beobachtete die Tür, die aber glücklicherweise von keinem Patienten geöffnet wurde. Es herrschte eine unheimliche Stille. Aus Langeweile griff Anette nun eines der Bücher, die hinter dem Tresen lagen. "Heilpflanzen und ihre Wirkung" ... klingt doch ganz interessant. Einige zeit blätterte die kleine Blonde durch dieses Buch und studierte aufmerksam die verschiedenen Pflanzen. Nach welchen Nathalie wohl sucht ...? Doch plötzlich durchbrach ein ziemlich lautes Knarren die Stille. Da war tatsächlich jemand an der Tür, der diese schwungvoll versuchte zu öffnen. Eine männliche Gestalt trat herein und Anettes Herz rutschte in die Hose. Verdammt, verdammt, verdammt. Das ist nicht Nathalie, was soll ich nur tun? I-ich muss ihn begrüßen. Ja, genau begrüßen ist gut. Flink sprang die Blonde von ihrem Stuhl und trat hinter dem Tresen hervor. "G-guten Tag der Herr. Willkommen in der Klinik, was kann ich für Sie tun?" stammelte sie, mit einer für ihre Verhältnisse, kräftigen Stimme. Er scheint nicht verletzt zu sein, dass ist schonmal gut. Der Mann begrüßte sie ebenfalls freundlich und drückte ihr ein Päckchen in die Hand mit der Bitte dieses Nathalie zu übergeben. Glücklicherweise handelte es sich nur um einen Postboten, der seiner täglichen Arbeit nach ging. Anette stellte das Päckchen, nach dem Verlassen des Mannes aus der Klinik, auf den Tresen und widmete sich wieder ihrem Buch.


  • Fluchend begutachtete Carmen ihren schmerzenden Finger. Beim besten Willen konnte sie sich nicht erklären warum das passiert war, schließlich war das Mädchen eine gekonnte Anglerin. Hatte von Kindheit an sich mit beinahe nichts anderem beschäftigt als dem Angeln und nun passierte ihr so etwas Dummes. Wahrscheinlich war sie mit den Gedanken woanders gewesen. Ein großer Fehler wie sich herausstellte. Der Angel hatte sich durch ihren Finger gebohrt. Es tat höllsich weh und das sonst so taffe Mädchen hatte mit den Tränen zu kämpfen. Ihr Angelzeug hatte sie an Ort und Stelle leigen lassen und nun war sie schnellen Schrittes auf dem Weg zu Nathalie. Diese Frau war manchmal der rettende Engel in der Not. Immer wenn man sie mal brauchte war sie da.
    Carmen vermied es weiterhin die Wunde zu betrachten da ihr bei diesem Anblick leicht schwummrig wurde und sie es eigentlich schon noch gerne bis in die Klinik geschafft hatte. Glücklciherweise war es heute nicht so heiß. Eine zusätzliche Kreislaufbelastung konnte das Mädchen nach diesem Unfall wirklich nicht gebrauchen. Die Klinik war schon in Sicht und die Schritte der Grünhaarigen beschleunigten sich. Mit ihrer unverletzten Hand drückte sie die Klinke der Eingangstüre hinunter uns betrat schließlich das so herbeigesehnte Gebäude. Nathalie war niergends zu sehn. Ein blondes Mädchen mit Zöpfen war stattdessen hinter dem Tresen zu sehn. Sie war scheinbar in ein Buch vertieft aber als das Glöckchen an der Eingangstüre erklang wurde sie hellhörig und sie bemerkte den verletzten Besucher. "Hallo! Mir ist da ein Missgeschick passiert..." Carmen hielt den Finger in dei Höhe. Der haken steckte nach wie vor darin fest und eine Blutspur zog sich über die betroffene Hand. "Ist Natha..." Carmen konnte ihren Satz nicht mehr beenden. Ihre Haut war bleich und sie verlor das Bewusstsein. Ihr Körper sackte zu Boden und schlug hart am Boden auf. Der Anblick ihrer mit Blut benetzten Hand war zu viel gewesen. Außerdem schien das Mädchen erst jetzt den Ernst der Lage begriffen zu haben. Eine typische Schockreaktion.

  • Gerade als sich Anette wieder in ihr Buch vertiefte ging erneut die Tür auf. Diesmal war es ein grünhaariges Mädchen, welches sich ganz offensichtlich am Finger verletzt hatte. Doch erst beim genauen Hinsehen bemerkte die kleine Blonde, dass da tatsächlich etwas im Finger steckte. Etwas seltsam geformtes mit einer Spitze. "Ein Angelhaken?!" brach es aus ihr heraus, doch bevor Anette handeln konnte, knallte das Mädchen auf dem Boden. Anette lies alles stehen und liegen und eilte flink zu dem Mädchen, welches nun bewusstlos in der Klinik lag. Was sollte sie jetzt nur tun? Tragen kann sie das Mädchen unmöglich. Erstmal musste sie wohl wieder zu sich kommen. Auch wenn es wohl alles andere als angebracht war, musste sie das Mädchen auf dem harten Klinikboden erstmal liegen lassen. Vorsichtig drehte sie die Grünhaarige auf den Rücken und stellte ihre Beine an, was ja bekanntlich den Kreislauf wieder in Schwung bringen soll. Dabei versuchte sie so vorsichtig wie nur möglich den verletzten Finger zu platzieren. Das sieht übel aus ... Schnell eilte Anette in einen der hinteren Räume und füllte ein Glas mit Wasser und nahm sich einen nassen Waschlappen mit. Den Lappen legte sie auf die Stirn des Mädchens, das Wasserglas stellte sie vorerst neben ihr auf den Boden. Schließlich kann das Mädchen erst das Wasser trinken, wenn sie wieder bei Bewusstsein ist. "Ob es schlau wäre, den Hacken einfach rauszuziehen? Wäre vielleicht besser es zu tun, wenn sie noch bewusstlos ist. Nicht, dass sie mir nochmal umkippt ... Verdammt, aber wie soll ich das Ding da überhaupt rausbekommen?!" murmelte Anette leise vor sich hin. Nun war aber keine Zeit zum langem Überlegen, sie musste etwas unternehmen. Und das möglichst schnell. So eilte sie erneut in einen Behandlungsraum und kramte in den Schubladen. Hier muss doch irgendwas sein, was zu gebrauchen ist... "Da!" Ihr Blick viel auf eine der Binden. "Die brauche ich später zum Verbinden." Doch das löste noch nicht ihr Problem, dass sie keine Ahnung hatte wie sie den Haken aus dem Finger bekommen sollte. Wahrscheinlich hatte sie durch die Sucherei schon viel zu viel Zeit verschwendet, daher musste das Mädchen einfach improvisieren. Anette schnappte sich noch schnell Einweghandschuhe, Desinfektionsmittel und ein paar Waschlappen und eilte zu dem verletzten Mädchen zurück. Von dem Jungen der ihr eventuell helfen könnte war auch nichts zu sehen und für Suchen war nun keine Zeit mehr. Die Grünhaarige lag noch immer kreidebleich auf dem Klinikboden und es machte nicht den Anschein, dass sie gleich erwachen würde. Somit konnte Anette ihren ersten Eingriff mehr oder weniger problemlos beginnen. "Halte durch, ich versuche dir so gut wie möglich zu helfen." Nach dem Anziehen der Handschuhe desinfizierte sie zu allererst die Wunde und betrachtete den Hacken. Ich frage mich wie sie den da überhaupt reinbekommen hat. Vorsichtig versuchte Anette den Haken durch die Wunde zu schieben. Eigentlich klappte es ganz gut, nur war es eine ziemliche Sauerei und ziemlich blutig. Doch schließlich schaffte es Anette endlich diesen verflixten Haken vom Finger zu bekommen. Alles was noch übrig war, war ein ziemlich großes Loch durch den Finger und dessen Nagel. Behutsam tupfte Anette das immer noch rinnende Blut ab und bund schnell die Binde um den Finger. Sicher müsste man die Wunde nähen, aber das traute sich die kleine Blonde momentan noch nicht zu. Hoffentlich habe ich alles richtig gemacht, aber eigentlich sieht es doch ganz gut aus. Jedenfalls für den ersten Versuch. Noch immer war die Grünhaarige bleich und nicht ansprechbar. So nutzte Anette die Zeit und räumte die blutigen Tücher und Handschuhe weg. Schließlich musste es ja nicht jeder sehen, der die Klinik betritt. Reicht eigentlich, wenn da jemand bewusstlos im Raum liegt. Den Haken lies Anette vorerst gesäubert bei dem Mädchen, falls sie ihn als Erinnerung behalten möchte. Als alles gesäubert war kniete sich die kleine Blonde wieder neben ihre Patientin und versuchte sie mit ruhiger Stimme anzusprechen. "Hey, dir sollte es nun wieder mehr oder weniger gut gehen. Du kannst also aufwachen."


  • Ray hatte erwartet das nach dem Ertönen der Türglocke ein 'Halloooo?' an sein Ohr dringen würde aber das Einzige was er vernahm war ein kurzes Gespräch zwischen zwei ihm fremden Stimmen, gefolgt von einem dumpfen Aufprall. Er konnte nicht verstehen worüber die Stimmen sprachen. Für ihn war es lediglich unverständliches Gemurmel. nach dem Aufprall herrschte für einen kurzen Zeitraum Stille. Eine Stille welche sogleich von nervösen Schritten durchbrochen wurde. Rays Augen weiteten sich. Es musste etwas geschehen sein. Warum nur meldete sich dieser Jemand nicht? Für gewöhnlich forderte die Menschheit doch sonst auch bei jedem noch so kleinen Problem Hilfe ein. Der junge Mann erhob sich schließlich ruckartig aus seinem Sessel und kümmerte sich nicht weiter um das Buch, welches soeben von seinem Schoß zu Boden gefallen war. Später würde er es bereuen nicht ein Lesezeichen an die Stelle gesetzt zu haben, an welcher er gerade war. Die Schritte waren ganz klar aus dem Nebenzimmer, dem Behandlungsraum, zu vernehmen. Schließlich beschloss Ray zu handeln. Als er schließlich durch die Tür, welche zum behandlungszimmer führte trat war da niemand mehr zu sehen. Die Schränke jedoch standen offen und ein Blinder mit Krückstock hätte erkennen können, dass sich jemand daran zu schaffen gemacht hatte. Der Blick des jungen Vaters verfinsterte sich. Es handelte sich hierbei doch nicht etwa um Diebstahl oder doch? Gleichzeitig musste er die Verzweiflung, welche in ihm ausbrach, unterdrücken. Seine Mutter würde ihn wieder eine Standpauke halten wenn dem so war. Genervt strich er sich durchs Haar. Sorgenfalten hatten sich an seiner Stirn gebildet. wenn das so weiterging würde er in seinen jungen Jahren noch aussehn wie ein alter Mann. Glücklicherweise vernahm er schließlich eine freundlich klingende Stimme aus dem. Entweder war der Dieb ein Mädchen mit glockenheller Stimme oder aber seine Idee mit dem Diebstahl war vollkommen aus der Luft gegriffen. Vorsichtig stieß Ray schließlich die Tür zum Wartezimmer auf. Am Boden lag ein Mädchen mit grünem Haar. Der junge Mann war sich ziemlich sicher sie schon mal in Alvarna gesehen zu haben. Über dem scheinbar bewusstlosen Mädchen knete eine fremde Blondine. Sie wirkte besorgt und schien sich sorgsam um das Mädchen am Boden zu kümmern. "Was ist denn hier....los?" Der Block Rays wanderte zu der Hand der Grünhaarigen. Sorgsam war ein FInger davon verbunden. Der Langhaarige kniete sich schließlich ebenfalls auf den Boden und nahm die Hand der Bewusstlosen zärtlich in seine Eigene. Ray begutachtete den Verband. "hast du den gemacht?" fragend sah er das junge Mädchen an, immer noch irritiert von der Situation.

  • (Es tut mir so leid, dass es so lange gedauert hat! D:)


    Irritiert sah die kleine Blonde den Jungen an. War das etwa der Junge, den sie eigentlich um Rat fragen sollte? Wahrscheinlich schon, aber nun ist es eh zu spät. "Äh ..ja ... den habe ich gemacht." stammelte Anette vor sich hin. "Das Mädchen kam mit einem Angelhaken im Finger hierher und wurde bewusstlos. Ich habe ihr versucht so gut wie möglich zu helfen. Leider hatte ich in der Eile aber keine Zeit mehr dich aufzusuchen..." Sie schilderte dem Jungen kurz die Situation und kurz darauf fing das bewusstlose Mädchen leicht an zu zucken. "Sieh nur, sie scheint wieder zu sich zu kommen!" rief Anette freudestrahlend und griff sofort zu dem Glas mit Wasser, welches immer noch neben ihr stand. Sobald die Grünhaarige wieder zu sich kommt sollte erst mal das Wasser trinken. Doch obwohl sie sich leicht bewegte schien es nicht so als ob sie jeden Moment wieder ansprechbar ist. Sie braucht wohl noch etwas ... Anette stellte das Glas wieder auf den Boden und wandte sich dem Jungen erneut zu. "Du musst also Ray sein. Freut mich dich kennen zu lernen, mein Name ist Anette. Ich bin hierher gekommen, weil ich eine Heilerin werden möchte. Deine Mutter, Nathalie, musste etwas besorgen und bat mich in der Zwischenzeit mich um den Empfang zu kümmern. Das gleich jemand Verletztes hereinkommt war etwas ungünstig, weil ich ja noch gar keine Erfahrungen habe. Aber ich hoffe ich konnte dem Mädchen wenigstens etwas helfen. Da du ja nun da bist, was würdest du in so einer Situation tun?" Unbewusst fing sie wieder an zu reden und zu reden. Wahrscheinlich wieder so viel, dass der Junge leicht überfordert mit der Situation war. Jedenfalls konnte man es seinem Gesichtsausdruck entnehmen. Aber wer ist schon nicht überfordert, wenn ein Patient verwundet auf dem Boden liegt und eine wildfremde Person einen zutextet.


  • Interessiert lauschte Ray den Worten des Mädchens. Sie wollte also Heilerin werden. Interessant. Obwohl sie keinerlei Erfahrung hatte, hatte sie alles richtig gemacht. Bestimmt hatte sie sich schon mit diesem Themengebiet vertraut gemacht und das sprach definitiv für sie. Sie hatte ein großes Interesse an dem Themengebiet und die Entscheidung Heilerin zu werden war wohl keine Spontanentscheidung, die sie einfach von heute auf morgen getroffen hatte. Ein zufriedenen Lächeln schlich sich auf die Lippen des jungen Arztes. Er kniete sich zu der nach wie vor nicht ganz wachen Patientin und begutachtete den sorgfältig gemachten Verband. "Eine Schande das ich ihn wieder abmachen muss um nachzusehen ob die Wunde genäht werden muss." Vorsichtig lockerte Ray den Verband und sah sich die Wunde genauer an. Sie war relativ groß. Um eine bessere Heilung zu gewährleisten wäre es besser die Wunde zu nähen und für die Heilerin in späh war es vielleicht auch nicht uninteressant dabei zuzugucken. Sorgfältig desinfizierte der Langhaarige die Wunde, denn ansonsten würde das Nähen der Wunde nichts bringen. Darunter würde sich lediglich eine Entzündung anbahnen und das wollte er dem Mädchen beim besten Willen nicht antun. Das Desinfektionsmittel enthielt gleichzeitig ein Anästhetikum so das die Verunglückte nicht beim ersten Stich vor Schmerzen aufschreiben würde. Während die Blonde, welche sich als Anette vorgestellt hatte, den Arm der Patientin hoch hielt schnappte sich Ray Nadel und Faden um mit ein paar Stichen die Wunde zu nähen. "Nächstes Mal ist das deine Aufgabe. Ich hoffe du hast aufmerksam zugesehn." Der zweifache Vater zwinkerte der Blondine zu und gerade als das Mädchen zu sich kam und die Wunde erneut mit einem Verband versehen wurde schneite auch Nathalie bei der Tür herein. "Du hast das verdammt gut gemacht. Ich selbst hätte es nicht besser machen können." Ray legte dem noch immer aufgeregten Mädchen eine Hand auf die Schulter um ihr zu versichern das er ein gutes Wort bei seiner Mutter für sie einlegen würde.
    Ray erhob sich wieder vom Boden und half der Patientin auch hoch auf eine Krankenliege. Hier könnte sie sich noch ein Weilchen ausruhen und zu sich kommen. Die Augen der Betroffenen flackerten und sie murmelte ein leises und kaum verständliches Dankeschön. Ray grinste. "Mir brauchst du nicht zu danken. Danke lieber ihr..." Er deute über seine Schulter hinweg zu Anette. Ohne das er seine Mutter zu Wort kommen lies bat er diese in den Nebenraum um ihr die Situation genauestens zu schildern. Wenn es jemand verdient hatte Heiler dann dieses Mädchen da. Nach diesem Gespräch würde Nathalie ihre Entscheidung fällen und sie anschließend Anette mitteilen. Das blonde Mädchen blieb zurück mit der Ungewissheit ob sie nun eine Heilerin werden durfte. Minuten würden für sie wie Stunden werden.

  • « Taverne.


    Tori schlich sich in das Klinikgebäude. Ein Ort des Heilens und Helfens. Sie seufzte, hier konnten die Leute was tun, sie hingegen kam her um etwas Einzufordern, was ihr persönlich total unangenehm war. Doch nach den ganzen Ereignissen auf der Pluvia-Insel war es wohl nicht das verkehrteste hier mal vorbeizusehen. Mal ganz davon abgesehen, dass die Brillenträgerin um Entzündungen ihrer Wunden befürchtete, sie war in Alverna lange genug ans Bett gefesselt gewesen, weil sie einfach zu kränklich gewesen war, damals. Zudem hatte sie gelesen, dass derartige Schnitte und Blutergüsse nicht zu unterschätzen waren, also war es doch eigentlich ihr gutes Recht.. sie war trotzdem nervös. "H-H-Hallo....?" Die Tür fiel hinter ihr zu, was das Mädchen zusammenzucken ließ. "B-Bitte um E-Entschuldigung... u-um..."


  • Nach einigen Minuten öffnete sich die Tür, durch die Nathalie und ihr Sohn Ray verschwunden waren und die Ärztin trat heraus. Ihre Lippen waren von einem Lächeln umspielt als sie sich Anette zuwandte. Die Ärztin hatte sich in diesem Mädchen also nicht getäuscht. Nathalie konnte ihrem Sohn trauen, denn wenn er dieses Mädchen in hohen Tönen lobte dann war da auch etwas dran. "Ich habe von deinen Leistungen gehört.... ", berichtete Nathalie dem Mädchen, welches sie nach wie vor erwartungsvoll ansah "...und möchte dich herzlich zu deiner bestandenen Prüfung beglückwünschen." Anette hatte adäquat gehandelt und dies war ein wichtiger Bestandteil dieses Berufs. "Ich freue mich dich im Kreis der Heiler willkommen zu heißen."

    Die Ärztin wäre gerne noch näher auf die Blonde eingegangen doch da ertönte schließlich die Türglocke und eine leise und schwache Stimme drang an das Ohr Nathalies. Um dem Mädchen noch einmal Anerkennung zu zollen deutete nathalie einen Knicks an und eilte in den Eingangsbereich der Klinik, wo die Aufnahme der Patienten von statten ging. Ein blondes, bezopftes Mädchen befand sich in dem erwähnten Bereich. Ihr schien es nicht gut zu gehen. Sie sah eingeschüchtert, verängstigt und auch verletzt aus. Sie war sehr wortkarg aber sie schien auch nicht gerade eine Person vieler Worte zu sein. Besorgt kniff die Ärztin ihre Augenbrauen zusammen. "Was ist denn passiert?" Nathalie wagte es ein paar Schritte auf die Blonde zuzugehen. Das Geräusch der knarrenden Dielen brachte das Mädchen erneut zum zusammenzucken. "Setz dich erst einmal hin." Vorsichtig geleitete Nathalie die Blonde in das zweite Untersuchungszimmer, da sich im ersten nach wie vor das verletzte Mädchen, welches von Anette versorgt worden war, befand. Die Schritte des Mädchens waren vorsichtig und sie machte einen gequälten Gesichtsausdruck. Nun war es an der Ärztin herauszufinden was sie für dieses Geschöpf tun konnte.

  • Eine hochgewachsene, rothaarige Frau mit Brille kam offen auf sie zu. Tori wusste bei der ersten Frage schon gar nicht recht, was sie darauf antworten sollte. Ja sicher, die Wunden gehörten behandelt, aber was ihr viel mehr zu schaffen machte war der Kummer der ihr auf der Seele lag und die Ereignisse die sie nicht verarbeiten konnte. Allerdings konnte sie die Dame ja schlecht mit ihren persönlichen Dingen aufhalten.
    Schüchtern folgte das blonde Mädchen Nathalie in einen der Untersuchungsräume. Zum Wohlfühlen waren diese wohl nicht gedacht oder ob es an was anderem lag, das sie sich hier unwohl fühlte? Die rothaarige Frau setzte sich ihr Gegenüber und wartete ab, während Tori überhaupt nicht wusste wie sie am besten anfangen sollte. "I-Ich.. uhm.. a-also.." Sie sah auf ihre zerschnittenen Hände und versuchte sich darauf zu konzentrieren, was sie sagen wollte. "W-War.. auf d-dieser I-Insel... v-von der es hieß das Bewohner.. darauf verschleppt worden wären! I-Ich wollte auch h-h-helfen.. a-anstatt mir i-immer nur helfen zu lassen.. a-aber d-dann gab es einen Ka-Kampf und alles ging so schnell und chaotisch und ich wusste gar nicht was ich machen sollte und eigentlich kann ich auch gar nichts tun.. e-es.. war eine d-dumme Idee von mir mitzugehen, ich hab die anderen nur aufgehalten." Zwischenzeitlich sprach Tori sehr schnell, am Ende ließ sie jedoch nur den Kopf hängen und sah beschämt weg. Was musste die Ärztin jetzt von ihr denken!


  • Das blonde, bezopfte Mädchen hatte schließlich Platz genommen und sah eingeschüchtert zu Boden und anschließend auf ihre verwundeten Hände. Die Wunden hatten schon angefangen sich zu entzünden. Wer wusste schon wie lange sie sich mit diesen Wunden herumschleppte. Tage? Wochen? Während das Mädchen versuchte ihr die Geschichte und den Hintergrund für ihren Besuch zu erzählen hatte sich Nathalie schon eine Mullkompresse geschnappt, diese mit Desinfektionsmittel versehen und versorgte die Wunden der Blonden. Als die ausgebildete Ärztin den Worten des Mädchens lauschte wurde ihr klar das nicht ihre Wunden oder etwa ihre Schmerzen sie hier her geführt hatten sondern vielmehr ihre eigene Hilflosigkeit. Zumindest glaubte das Mädchen nicht an sich selbst und glaubte auch das ihr die Hände gebunden waren und sie schwach sei. Während Nathalie sorgfältig die Hände des Mädchens verband hörte sie ihr aufmerksam zu um ihr anschließend tief in die Augen zu sehen. "Versteh ich das richtig das du Heilerin werden möchtest?" hakte Nathalie schließlich nach. "Weißt du ich glaube nicht jeder ist dazu bestimmt am Schlachtfeld zu stehen. Was glaubst du wie das aussehen würde wenn ich inmitten dieses Getümmels wäre?" Ein amüsiertes Lachen entfuhr der Ärztin. "Es würde mir kein Stück besser ergehen wie dir. Es braucht auch Menschen die hinter alledem stehen. Die ihnen Unterstützung bieten oder aber auch Hilfe auf eine andere Art." In den Augen Nathalies war dieses Mädchen alles andere als schwach. Sie kannte ihre Schwächen und das war einer ihrer größten Stärken.

  • (schnewii das is so perfect ;-; )


    Tori zuckte kurz zusammen, als Nathalie anfing ihre Wunden zu verbinden. Das Mädchen war so in Gedanken versunken gewesen, dass sie die Anwesenheit der rothaarigen Frau kurzzeitig vergessen hatte. Doch ihre Hände waren warm und sie ging behutsam vor, daher fühlte sich die Brillenträgerin gut aufgehoben und entspannte sich allmählich. Der Zustand hielt jedoch nicht lange an, als man ihr eine direkte Frage stellte. »Versteh ich das richtig das du Heilerin werden möchtest?« Tori öffnete erstaunt den Mund und schloss ihn dann wieder, als ihr erstmal nichts passendes darauf einfiel. Sie hatte tatsächlich schonmal darüber nachgedacht, noch damals in Alverna, es sich jedoch nie zugetraut. Ob das ihre Chance war endlich auch etwas zu tun, etwas geben zu können? Ein Hoffnungsfunke glomm in ihr auf, die anschließenden Worte der Ärztin hauchten ihr sogar ein Lächeln auf die Lippen. "U-Und S-S-Sie w-würden m-mich - mich - wirklich i-in die L-Lehre n-nehmen?" Tori konnte es noch gar nicht fassen.


  • Die Blonde schien nicht damit gerechnet zu haben das Nathalie einen Blick hinter ihre Fassade erhaschen konnte und somit den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. Während nathalie den Verband anlegte schien die Brillenträgerin auch immer mehr zu entspannen, schien sich nicht mehr zu fürchten. Die Blonde gehörte wohl eher zu den ruhigen und in sich gekehrten Menschen aber das bedeutete noch lange nicht das diese nicht den Beruf der Heilerin nachgehen konnte. Viele Patienten brauchten genau so etwas. Jemanden der sanft mit ihnen sprach und der ihnen Ruhe vermittelte. Die Art und Weise wie man mit dem Verletzten umging hatte immer große Auswirkungen auf seinen Heilungsprozess. Wenn sich Nathalie nicht vollkommen täuschte so hatten ihre Worte bei dem Mädchen ihre Wirkung nicht verfehlt. "Natürlich würde ich dich in die Lehre nehmen. Warum soll es denn genau der Beruf der Heilerin werden? Es gibt auch andere schöne Berufe bei denen du Menschen unterstützen kannst." Nathalie erhob sich und kramte in einen der unzähligen Schränke nach einer bestimmten Creme. Als die Ärztin fündig wurde schnappte sie sich das gesuchte Objekt und überreichte die Creme dem bezopften Mädchen. "Weißt du ich glaube man muss im Leben viel ausprobieren um herauszufinden für was man bestimmt ist." Bei der Creme, welche sie der Blonden überreicht hatte, handelte es sich um eine speziell zusammengemischte Creme die bei Hämatomen und Prellungen helfen sollte. Bestimmt war der zierliche Körper des Mädchens nahezu übersät mit blauen Flecken.

  • Tori biss sich auf die Unterlippe - eine gute Frage. Glücklicherweise bemerkte Nathalie ihr beschämtes Zögern erstmal nicht, da sie gerade eine weitere Creme holen ging. "W-Weil.." Sie schwieg einen Moment. "W-Welche denn?" Die Frage war absolut ernst gemeint. Was gab es denn großartig, was sie tun könnte? Die Brillenträgeirn war schon beeindruckt genug, dass Nathalie ihr überhaupt zutraute ein Lehrmädel der Heilkunst zu werden. Es gab da draußen nichts für sie.
    Tori hatte Angst, dass die rothaarige Frau sie jetzt zurückweisen würde, weil es keinen speziellen Grund für sie gab gerade Heilerin zu werden - ihrer Ansicht nach gab es nur nichts anderes, allerdings sprach das alles andere als für sie. Sicherlich suchte die Ärztin ernsthaftere Personen, die mit Herz und Seele dabei waren. Tori kannte genug Worte, sodass sie eine überzeugende Argumentatoin darlegen könnte, jedoch wäre jedes einzelne von ihnen gelogen, weswegen das blonde Mädchen ruhig blieb. "L-Lasst es mich versuchen, i-ich werde Euch nicht enttäuschen!" Und wenn doch? Ja, was dann? Ob sie dann böse werden würde, weil das Mädchen ihr wertvolle Zeit gestohlen hatte? Mit ängstlichen Blick sah sie zu Nathalie und wartete auf ihre Antwort.


  • Nathalie stutzte als das blonde Mädchen sie nach weiteren Möglichkeiten fragte. Für gewöhnlich hörte sie dann eher Antworten die für die Heilerkarriere sprachen. Wenn sie an ihre anderen Lehrmeisterkollegen dachte wie etwa Kanno oder Bade dann wären diese vermutlich bei einem Moment wie diesem ausgetickt und hätten das arme Mädchen sich selbst überlassen. Glücklicherweise war sie vom Charakter her komplett anders. Für Nathalie war jeder der durch diese Tür herein trat ein Schützling und so behandelte sie sie auch. Im Leben hatte es noch nie etwas gebracht jemanden anzuschreien. Manche Menschen wussten nun mal nicht was sie mit ihrem Leben anfangen sollte. Brauchten etwas Unterstützung und einen Schubs in die richtige Richtung. Nathalie selbst hatte auch lange nicht gewusst was sie werden wollte und so hatte sie oft den falschen Weg gewählt aber am Ende wurde sie fündig und die Rothaarige war sich sicher, dass es auch der Blonden so ergehen würde. "Also es gibt zum Beispiel die Magie. Möglicherweise liegt dir das eher als ein Schwert zu schwingen oder aber da gebe es die Alchemie- Ich persönlich finde es ja sehr spannend wie aus dem Zusammenmischen einzelner Zutaten plötzlich ein Zaubertrank entsteht mit so großer Wirkung. Leider liegt mir das allerdings überhaupt nicht. Es ist vergleichbar mit Kochen und nunja ich glaube dazu fehlt mir das Talent" Nathalie lachte kurz auf. Wenn man seine Schwächen kannte dann waren es beinahe gar keine Schwächen mehr weil man sich selbst eingestand das es Dinge gab in denen man nicht so gut war. Man sah ein das man in manchen Bereichen Hilfe von jemand Anderem brauchte und das machte einen stark. Wahrscheinlich sah dies nicht jeder so wie Nathalie aber niemand konnte sie von diesem Standpunkt abbringen. "Wenn du es ausprobieren willst dann werde ich deine Lehrmeisterin sein." Nathalie lächelte das Mädchen freundlich an und legte ihre Hand auf ihre Schulter. "Wenn du möchtest können wir gleich anfangen."

  • Andächtig lauschte Tori den Worten der Ärztin. Ja, die Möglichkeiten waren ihr bewusst, doch sofort ausgeschlossen. Ob das ein Fehler war? Aber mal ehrlich - sie mit dem Schwert in der Hand? "M-Magie.. ist mir nicht geheuer..", flüsterte sie kaum hörbar. Magie war etwas kaum greifbares, ungewisses und mächtiges, dem sie sich nicht anvertrauen wollte. Alchemie war ihr eher fremd, in Alverna hatte sie kaum jemanden gekannt der damit recht vertraut gewesen wäre und dieses Praktikum wurde meist eher mit Misstrauen beäugt. Zumindest hatte Tori das Gefühl gehabt. "J-Ja, gern!", erwiderte das blonde Mädchen und rücke nervös ihre Brille zurecht. Ob sie das schaffen würde?


  • Nathalie konnte sich nicht helfen aber da bezopfte Mädchen erinnerte sie einfach immer wieder an sich selbst. Sie war früher ebenfalls ein schüchternes Mädchen und wusste nicht was sie mit sich selbst anfangen hätte sollen. Vermutlich hatte sie deswegen soviel Geduld mit der Blonden. Weil sie wusste das stille Wasser oft tief waren und genau das selbe Gefühl beschlich sie auch bei ihrem neuen Lehrmädchen. In ihr steckten gewiss noch viele unentdeckte Talente und wenn sie diese nun endlich für sich selbst entdecken würde, würde ihre Schüchternheit vielleicht auch nach und nach schwinden. "Nun gut. So sei es. Wir fangen mit etwas einfachem an. Ich lege dir einen Verband an und du siehst mir genau dabei zu. Anschließend versuchst du es bei mir. In Ordnung?" Glücklicherweise war gerade nicht viel los und Nathalie konnte sich auf die Brillenträgerin konzentrieren. Zur Not war aber auch ihr Sohn Ray hier, welcher sich um Patienten kümmern konnte schließlich war er ihr beinahe ebenbürtig. Nathalie erhob sich erneut um das nötige Verbandszeug zu beschaffen damit sie der Blonden auch alles zur verfügung stellen konnte. Während nathalie Schrank für Schrank durchsuchte erklärte sie der Blonden das es nicht nur auf Zuabersprüche zur Heilung ankam sondern das ein Heiler auch das nötige Nowhow brauchte um Wunden auch auf herkömmliche Art zu versorgen. Oftmals musste man ziemlich stark sein weil die Verletzungen nicht immer sehr appetitlich aussahen. Es kam auch schon oft vor das nathalie sich für einen Moment abwenden musste als sie die Verletzung zu Gesicht bekommen hatte. Als Nathalie alles zusammengekramt hatte setzte sie sich wieder gegenüber des Mädchens hin und bat um ihren Arm. Ihre Hände waren bereits bestens versorgt und so bat Nathalie darum, dass das Mädchen ihren Allenbogen frei machen würde. Gesagt getan. "Stellen wir uns vor du hast dich am Ellenbogen verletzt. Es handelt sich dabei um eine kompliertere Stelle. Der Verband den du hier anlegen musst nennt sich Schildkrötenverband." Bevor Nathalie die "Wunde" versorgte desinfizierte sie die betroffene Stelle sorgfältig und benutzte dann eine spezielle Wundauflage damit sie nicht mit der "Wunde" verkleben konnte. Anschließen griff sie zur Mullbinde und legte diese ordnungsgemäß vom Gelenk weg an. ZUm Schluss fixierte sie ihren Verband und der Verband war fertig. Die Rothaarige erklärte dem Mädchen jeden Schritt sorgfältig. Nathalie wusste wenn man damit noch nie etwas zu tun gehabt hatte dann war es nicht so leicht wie es vielleicht bei ihr aussah. "Nun bist du dran." Nathalie machte ihren Ellebogen frei und streckte der Blonden ihrem Arm entgegen damit sie es ihr gleich tun konnte.

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