• [Arthur] mit Odette & Kross



    Arthur beobachtete die Auseinandersetzung zwischen Odette und Kross mit gewissem Abstand. Wie zwei Kinder, die sich in den Haaren lagen, aber im Gegensatz zu seinen Meisterkollegen würde er hier nicht Elternteil spielen. Auch wenn er es bedauerte, das sich nur wenige für die Alchemie interessierten, war es in der Hinsicht ein Vorteil, das man sich auch nicht viel um die Lernenden kümmern musste. Definitiv eine Erleichterung. Du garstiges Schimmelbrot...?, wiederholte Arthur die Beleidigung seiner Schülerin in Gedanken und hätte sich beinahe bei der Bemerkung verschluckt. Oder laut losgelacht. Als Lehrer sollte er seinen Lehrling wohl zurechtweisen, jedoch... wie wir gerade festgestellt hatten war Arthur niemand, der seine Schüler bemutterte. Er hatte auch Respekt vor Odette, das sie die volle Verantwortung übernehmen wollte. Aus seinem Blickwinkel betrachtet, hatte jeder der hier Anwesenden seinen Beitrag dazu geleistet - selbst er. Obwohl man sagen musste, in den gängigen Liebestränken war auch stets Hagebutte enthalten. Ob Kross also bei einer Zusammensetzung mit Hagebutte auch eine derartige Reaktion zeigte...? Arthur warf seinen Blick zu Kross. "Nun, wenn Odette hier nicht auf deine Anwesenheit pocht, würde ich dich gerne hier behalten und deine Allergie zu Forschungszwecken als Grundlage nehmen." Und da war er wieder - der dämonische Schatten, der wie ein unheilbringender Bote über die nach außen gezeigte Freundlichkeit schwebte. Was diesem Mann wohl lieber war...? "Es wirkt stets einfacher Schuld abzuweisen, statt anzunehmen, obwohl gegenteilige Einsicht der wahre Schlüssel ist.", erlaubte er sich die Bemerkung, ehe er sich an Odette wandte, "Ich benötige Labkraut, von einer Fonschildkröte zerkaut, Pulver von einem Univirhorn und..." Er überlegte kurz. Die meisten Sachen hatte er nur auf Vorrat, wirklich ärgerlich war nur, dass der Trank einen Mondzyklus lang gebraut werden musste. Was ihm noch fehlte war etwas, was nur schwer zu beschaffen war und ehrlich gesagt, war er sich nicht sicher ob Odette dem gewachsen sein würde, daher entschloss er sich nach einer kurzen Überlegung es für sich zu behalten. "Nein, den Rest habe ich da oder kann ich leichter besorgen.", log er daher und wartete ab, ob Odette verstanden hatte und ob ihr Liebhaber hier (warum sonst, wollte sie einen Liebestrank verabreichen...?) mit ihr mitkommen oder doch lieber ihn bei seinen Forschungen unterstützen würde. Ein sanftes Lächeln, was sicher nicht als ein solches gemeint war, war auf den Lippen des Alchemiemeisters zu erkennen.

  • Kross & Odette bei Arthur


    Mit einem desinteressierten Blick ließ Kross die Schimpftirade der jungen Frau über sich ergehen. Dass sie so reagierte war ein ganz klarer Beweis für ihn, dass er gewonnen hatte. Wäre sie im Recht müsste sie sich schließlich nicht rechtfertigen. Noch dazu kam er ganz ohne Strafe davon...zumindest dachte er das. Als er Arthurs Worte vernahm zog er erst einmal zweifelnd die Augenbraue nach oben. „Drohst du mir etwa?“ knurrte er den Alchimisten an.Natürlich drohte er ihm, das war Kross schon klar, aber das bedeutet nicht das er nicht zurück drohen konnte. „Auf keinen Fall bleib ich hier und werd Teil deiner gruseligen Doktorspielchen. Danke, aber nein danke!“ Am liebsten wäre er einfach aufgestanden und gegangen, denn schließlich war er nicht verpflichtet einem der Beiden zu helfen. Jedoch regte sich in seinem Hinterkopf ein Gedanke. Wenn er mit Odette „alleine“ war, vor allem in einem Wald oder so, dann hätte er schon einige Ideen was er mit ihr anstellen könnte.

    Mit dem gestelltesten Lächeln das er jemals gelächelt hatte wandte er sich also der Gastwirtin zu: „Also gut! Ich komme mit dir mir, aber nicht weil ich mich schuldig fühle, sondern...“ (und das war ganz offensichtlich keine Ausrede) „...weil ich nicht will das dich da draußen irgendwas frisst. Am Ende muss ich das arme Monster, das die Welt von dir erlöst, noch wegen Magenproblem hier her schleppen.“ Er zwinkerte Arthur zu. „Dann hätte dein Lehrmeister wenigstens was sinnvolles zu tun. Aber genug davon, ich denke wir sollten gehen. Die Zeit drängt nehme ich an.“ Mit diesen abschließenden Worten, hakte er sich bei Odette mit angemessenem Abstand ein als sei nichts geschehen und grinste sie an.

    Your existence is not impossible, but it's also not very likely.


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    say nothing
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  • Arthur, Kross und Odette


    Odette horchte auf. Ganz offensichtlich drohte ihr Meister den beiden. Und das garstige Schimmelbrot schien das auch zu bemerken. Als er nachfragte, musste sich die Köchin ein Schnauben verkneifen. Das war doch offensichtlich! Und es war besser für den Schwarzhaarigen, wenn er seine Klappe hielt. Aber sie würde ihm das nicht sagen oder ihn aufhalten. Sollte er doch einen Fehler machen und es sich mit Meister Arthur versauen. Dann bekam er wenigstens seine gerechte Strafe. Als der Typ aber tatsächlich verkündete, dass er mit ihr gehen und nicht hier bleiben wollte, entgleisten der jungen Frau alle Gesichtszüge. "Das wirst du nicht. Hast du den Meister nicht gehört? Wenn ich nicht auf deine Anwesenheit poche, dann kannst du hier bleiben. Und ich poche eindeutig nicht auf deine Anwesenheit. Ganz im Gegenteil. Du bist mir nur im Weg.", erklärte sie aufgebracht und brachte etwas Abstand zwischen sich und den garstigen Kerl, der es doch tatsächlich gewagt hatte sich bei ihr unterzuhaken. Stattdessen zog die Lilahaarige einen kleinen Notizzettel aus ihrer Tasche und notierte sich die Dinge, die ihr Meister ihr sagte. "Labkraut von einer Fondantschildkröte und das Pulver von einem Juniwirhorn.", murmelte sie vor sich hin, während sie die Zutaten aufschrieb. Wie eine Fondantschildkröte wohl aussah? Dazu musste sie eindeutig noch einige Recherchen betreiben. "Ich gehe sofort los.", verkündete Odette voller Zuversicht und wandte sich zum gehen. "Ich wünsch dir viel Spaß bei den Experimenten.", sagte sie mit einem Lächeln zu Kross und ohne weiter auf ihn zu achten, oder darauf, ob er sie doch verfolgte, verließ sie schnellstmöglich den Uhrenturm. Es gab viel zu tun und sie wollte ihren Meister nicht unnötig lange warten lassen.

  • Kross verfolgt Odette


    Das war nicht gut. Absolut nicht. Kein Bisschen. Mit dem verrückten experimentierfreudigen Alchemisten wollte Kross auf keinen Fall Zeit verbringen. Schließlich ging es hier um seine Gesundheit. Mit einem letzten flüchtigen Blick auf Arthur, sprintete der Schreiner aus der Tür und direkt hinter Odette her. Der schwarzhaarige Zimmermann musste sie doch irgendwie davon überzeugen können ihn mitzunehmen. „Jetzt warte mal! Du kannst mich doch nicht mit diesem...diesem...ach was weiß ich ...Typen alleine lassen.“ rief er ihr zu, während er versuchte sie einzuholen. „Außerdem wirst du es mit Monstern zu tun haben und das kann gefährlich sein!“ Für die Monster. „Was wenn dich eins frisst?“ Und davon Magenprobleme bekommt, das arme Ding. „Ich kenn mich zumindest ein bisschen damit aus und kann dir vielleicht sogar helfen.“ Alles um nicht bei dem Alchemisten zu bleiben. „Ich...ich entschuldige mich sogar bei dir wenn du das möchtest.“

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  • Kanno & Brodik kommen an


    Das Runenarchiv ~>

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    Wie genau war Brodik eigentlich in diese Situation geraten? Oh! Genau! Forte hatte ein Elefantenmonster adoptiert und war dann verschwunden. Langsam sollte sich der lausige Wächter wohl um sie sorgen, denn er hatte wirklich schon ewig nichts mehr von ihr gehört. Ein seltsames Gefühl durchzog seinen Körper, aber er schob es mit der Tür zum Uhrenturm beiseite, die sich knarrend aufschieben ließ. Er hielt sie für Kanno auf und ließ dem Magiermeister den Vortritt, der noch immer das Buch unter seinem Arm geklemmt festhielt. Eigentlich hatte der Muskelprotz ihm angeboten es für ihn zu tragen, aber er hatte es vehement abgelehnt. Anscheinend handelte es sich hier um ein sehr wichtiges Buch, oder Kanno wollte sich einfach nicht die Blöße geben zu alt für eine solch einfache Aufgabe zu sein. "Was genau ist denn überhaupt euer Plan?", fragte der lausige Wächter, der dem anderen einfach ohne weitere Überlegung gefolgt war. Vielleicht lag es ja an seiner Situation, aber etwas anderes blieb ihm vermutlich auch gar nicht üblich. Vertrauen zu jemand anderen zu haben war aber eigentlich überhaupt nicht sein Fall. Aber Kanno hatte zur Überraschung des Grauhaarigen nicht mit Ablehnung oder Wut reagiert. Auch wenn er einen Moment gebraucht hatte, um sein Anliegen zu verarbeiten, erschien es jetzt so, als ob er alles daran setzen würde ihm zu helfen. Irgendwie brachte das etwas Erleichterung mit sich. Seit Monaten plagte ihn dieses Problem allein mit Kiel und nun hatte er noch mehr Unterstützung und vielleicht sogar eine passende Lösung. Das wäre ja fantastisch! Hoffentlich führte ihn Kanno nicht an der Nase herum. Doch nach allem was man so über den Magier hörte, glaubte Brodik nicht, dass er hier an der falschen Adresse war. Nur was Arthur betraf... da war er sich nicht ganz sicher. Manche im Dorf beschrieben ihn als garstigen Eigenbrödler, der gerne mal was in die Luft jagte. Ob es stimmte, wusste der Wächter nicht und er versuchte immer so wenig wie möglich auf den Klatsch der Leute zu geben. Dennoch war er jetzt ein wenig gespannt den Alchemisten endlich persönlich zu treffen.


  • Wortlos war der Wächter ihm gefolgt oder war es umgekehrt gewesen? Nein. Der Großgewachsene folgte dem alten Mann, hatte sein Tempo dem Brillenträger angepasst und schlenderte nun an seiner Seite zum Uhrenturm. Sein Angebot, dass er das Buch tragen würde hatte Kanno ausgeschlagen. Er war kein alter, tattriger Greis, der nicht in der Lage war für sich selbst zu sorgen. Diesen Gedanken konnte sich der Grauhaarige gut und gerne sofort wieder aus dem Kopf schlagen. Kanno war vielleicht in die Jahre gekommen aber er war noch sehr rüstig und auch wenn das Buch ein ordentliches Gesicht hatte so hielt er diesen Schatz doch lieber so nah wie möglich bei sich. In den falschen Händen konnte dieses Buch immerhin sehr gefährlich sein. Nicht das der Weißhaarige glaubte, dass Brodik besagte falsche Hände hatte aber dem Magier war es doch lieber so. Als die Beiden beim Uhrenturm angekommen waren harkte Brodik schließlich doch nach, da Kanno es bisher offenbar nicht für nötig befunden hatte den Wächter in diese Sache einzubeziehen. "Hmm..." kam es über die Lippen des Alten als er vor der Tür zum Stehen kam und seine Brille etwas zurecht rückte. "Ich glaube es gibt eine Möglichkeit wie sie hier bleiben kann..." Seine alten Augen sahen in die des Anderen. "...wenn sie nur etwas kleiner wäre vielleicht..." Dankend nickte Kanno seiner Begleitung zu und betrat schließlich den Turm, der Arthurs Zuhause war. Aberwitzig viele Regale standen an den Steinwänden mit abertausenden Tränken und Gläsern mit diversen Zutaten für Tränke, die nicht immer sonderlich appetitlich aussahen. Die alten Augen des Mannes wanderten über das diverse Zeug während er immer wieder in den Uhrenturm vordrang und schließlich vor einem vollgekramten Schreibtisch zum Stehen kam hinter dem ein blonder Mann mit Brille saß, der gerade ein Reagenzglas mit einer undefinierbaren Flüssigkeit in ein anderes, größeres Reagenzglas mit einer Flüssigkeit von sonderbarer Farbe füllte. Sie begrüßten einander, ehe Arthur wortlos seinen Kopf hob, nachdem er sich die Reaktion der beiden Substanzen auf einem Pergament notierte, Die Flüssigkeit in dem größeren Reagenzglas begann zu brodeln und schäumte schließlich über die Flüssigkeit ätzte sich ein wenig in den Holzschreibtisch. Der blonde Mann rückte seine Brille zurecht und notierte sich wieder etwas auf dem Pergament, welches er zuvor ein wenig in Sicherheit zog. "Wie kann ich euch helfen, Meister Kanno..." Seine Mundwinkel zuckten leicht nach oben und der Blick seiner Augen wanderte schließlich auch zu dem Silberhaarigen, welcher wenige Schritte hinter dem alten Mann stand und sich ein wenig irritiert in dem Raum umsah. Der Alchemist lauschte wortlos der Erzählung des Magiers. Kanno gab die Erzählung des Wächters wieder und teilte seinen Vorschlag, das Elefantenmonster einfach mittels einem Trank und einem Zauber zu verkleinern - dauerhaft. Ein recht aufwändiges Unterfangen aber der Alchemist schien nicht abgeneigt. Es schien ihn sogar besonders zu reizen diesen aufwändigen Trank zu brauen. Er schob ein paar seiner auf dem Tisch ausgebreiteten Schriftrollen zur Seite um an ein Büchlein zu kommen in dem er ungestüm zu blättern begann. Seine Augen leuchteten vor Begeisterung als er den richtigen Trank gefunden hatte oder zumindest das Rezept. Ein breites Grinsen huschte über seine Lippen und sofort begann er diverse Zutaten zusammenzusuchen und balancierte die Gläser mit deren Inhalt zu seinem Tisch. Währenddessen murmelte er unverständliches vor sich her und holte sich die Leiter, die an der Wand stand um auch an die ganz obersten Regale zu gelangen. Unglücklicherweise rutschte das Glas aus seiner Hand und zerbrach am Steinboden des Uhrenturms. Mit gemischten Gefühlen sah sich Arthur das Malheur an und kletterte die Leiter wieder nach unten. So waren die Spinnweben der Riesenspinne wahrlich unbrauchbar. Der Blick des Alchemisten wanderte zum Grauhaarigen in der Runde. "Für meinen Trank brauche ich die Spinnweben einer Riesenspinne - meint ihr ihr schafft es dies zu besorgen?" Herausforderung lang im Ton des Blonden und er musterte den Muskelpprotz vor sich. Es war immerhin sein Monster - da war es doch nur natürlich, dass er sich dafür ins Zeug legen sollte, oder? Arthur kramte in seiner Manteltasche und holte ein Fläschchen hervor mit einer grünlichen Flüssigkeit und reichte sie dem Wächter. "Damit kleben sie Fäden nicht mehr und ihr könnt sie leichter ernten..." Noch bevor der Grauhaarige aufbrechen konnte um seinen Part der Arbeit zu erfüllen hielt Kanno ihn zurück und bat ihn auch noch um eine Speichelprobe von dem Elefantenmonster, welche er für seinen Zauber benötigte.

    Als Brodik den Uhrenturm verlassen hatte kramte Arthur erneut in seiner Manteltasche weil er eigentlich auf der Suche nach seiner Pfeife war. Während die beiden Meister auf die Rückkehr des Anderen warteten konnten sie sich immerhin noch in aller Ruhe etwas unterhalten und Arthur konnte dem Magier etwas von seinem neuen Kraut anbieten - es schmeckte immerhin ganz vorzüglich und das wollte er dem Alterchen nicht vorenthalten - wer wusste schon wie viele Jahre ihm noch blieben. Statt seiner Pfeife fand er jedoch ein anderes Fläschchen mit grünem Inhalt. Hatte er dem Wächter jetzt das richtige gegeben oder war in der anderen Flasche vielleicht doch das Lockmittel für Riesenspinnen? Arthur zuckte mit den Schultern. Egal.

  • Kiel, Brodik und Barrett kommen an

    Der Weg hinter zum Festland und auch der Fußmarsch Richtung Uhrenturm schien für Kiel eine halbe Ewigkeit zu dauern. Insbesondere das Klettern hatte ihm irgendwie seine letzten Kräfte geraubt. Zwar hatte der Ausflug der drei Gefährten ihn wohl weniger physische Energie gekostet als Barrett und Brodik, da die beiden doch eher den kämpferischen Teil übernommen hatten, während er die Spinnweben eingesammelt hatte. Doch hatte die ganze Sache Kiels Nerven stärker blank gelegt, als er es wohl zugeben wollen würde. Auf jeden Fall war der Blondschopf ziemlich erschöpft, als sie den Uhrenturm betraten, um die drei Glasfläschen abzuliefern. Blieb nur zu hoffen, dass es genügend Spinnweben waren, die sie eingesammelt hatten. Die Lust die Walinsel alsbald wieder betreten zu müssen, hielt sich nun wahrlich ziemlich in Grenzen. Zudem hatte er nun auch keine Öllampe mehr, da Barrett diese einfach von seinem Gürtel gerissen und der letzten Spinne, die zwischen ihnen und dem Ausgang gestanden hatte, entgegen geschleudert hatte. Diese Lampe gehörte eigentlich seiner Schwester, weshalb er sich nicht sonderlich darüber freute, dass sie nun völlig zerstört war. Nicht, dass Forté ihn dafür zurechtweisen würde - das tat sie sowieso nie. Aber er wusste, dass es sie dennoch verärgern würde, denn so ganz billig waren diese Lampen nicht. Aber was sollte es. Er würde ihr dann wohl einfach eine neue kaufen und vorerst verschweigen, dass er die Lampe nicht wieder in einem Stück nach Hause zurückgebracht hatte.

    Kiel war neugierig, was der gute Arthur nun mit den Spinnenweben anstellen würde. Ob es lang dauerte den Trank zu brauen, der die Elefantendame etwas schrumpfen sollte? Von Alchemie hatte er nicht sonderlich viel Ahnung, auch wenn es doch sehr spannend war. Wo war der Alchemist überhaupt? Hatte Brodik nicht auch etwas von dem alten Magier Kanno und dass er den Auftrag von ihm erhalten hatte erzählt? Ob dieser auch noch hier war? Suchend ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen. Die anderen beiden schienen es ihm gleich zu tun. Er hob die Hände, um einen Trichter zu formen, der seine Stimme lauter durch den Raum trug. “Meister Arthur? Meister Kanno?”, rief er anschließend beherzt und wartete ab, ob die Angesprochenen nun hinter irgendwelchen Bücherregalen oder anderen Regalen mit abertausenden Flaschen auftauchten.

  • Es war ein furchtbar langweiliger Tag. Niemand war zu Hause mit dem sie sich beschäftigen konnte. Ein Seufzen verließ die Kehle des jungen Mädchens als sie schließlich die Eingangstüre hörte. Vielleicht war wenigstens Arthur wieder zu Hause und wusste wie man ihre Langeweile vertreiben konnte. Pico näherte sich der Treppe und schielte nach unten. Im Eingangsbereich standen drei Männer. Sie blinzelte und beobachtete die Fremden von ihrem Platz aus. Waren es Einbrecher? Wenn dem so war dann machten sie ihre Arbeit aber wirklich ganz schlecht, denn sonderlich leise waren sie jetzt nicht. Das Mädchen klammerte sich an das Geländer der Treppe und schielte nach unten. Vielleicht war Arthur ja bei ihnen aber dem schien nicht so zu sein, da der Kleinste der Truppe folgend gleich nach ihm rief. Es waren also Besucher? Zumindest schloss Pico schon einmal aus, dass sie böse Absichten hatten und schlich sich die Treppe nach unten. Sie bewegte sich leise - gab keinen Laut von sich und spazierte hintern den gut gefüllten Regalen vorbei ohne sich bemerkbar zu machen. In den Regalen waren unzählige Zutaten und zahlreiche Träne verstaut. Das Mädchen genoss es hier herum zu stöbern wenn Arthur einmal nicht zu Hause war auch wenn er ihr eben das schon mehrmals verboten hatte. Aber verbotene Dinge waren doch immer viel reizvoller, oder nicht? Die Männer schienen ungeduldig zu werden, weshalb Pico schließlich wortlos hervortrat, hinter dem Schreibtisch auftauchte, hinter dem meist nur Arthur anzutreffen war. Man hatte sie noch immer nicht bemerkt. Unhöflich eigentlich. Das Mädchen legte den Kopf schief und musterte die Männer, welche hier irgendwie unpassend wirkten. Zumindest zwei davon schienen doch viel lieber das Schwert zu schwingen als sich mit Alchemie zu beschäftigen. "Arthur ist nicht zu Hause." kam es knapp über die Lippen des Mädchens und der Blick ihrer hellen Augen wanderte kurz über die Gesichter der Männer, die sich ihr nun zugewandt hatten als müsste sie sich jedes kleinste Detail davon merken. "Und Meister Kanno wohnt hier nicht." Sie unterlies jegliche Erklärung. Ihr Blick wanderte kurz zu dem Glasfläschchen in den Händen der Unbekannten bevor sie ihren Kopf wieder anhob als wartete sie nur darauf das die Drei wieder abhauten oder zumindest den Grund für ihr Kommen verkündeten.

  • [Iris Noire] ~ am Fuße der Bohnenranke

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    Nach ihrem Besuch beim Festival auf dem Platz des Volkes war Noire den Nachhauseweg angetreten. Mit der kühlen Nachtluft auf ihrer von der Sonne und dem Umhang gewärmten Haut fühlte sich die Silberhaarige um einiges wohler. Endlich wieder im Dunkeln, endlich wieder in der Nacht, endlich wieder in der Schwärze. Das Licht der feinen Mondsichel und der umliegenden Sterne reichte kaum, um sich in den verschiedenfarbigen Augen der Vampirdame zu spiegeln. Der Tag war zwar anstrengend gewesen, doch irgendwie hatte Noire auch Lust, dem Dorf bald wieder einen Besuch abzustatten.

    Und so geschah es auch einige Tage später. Diesmal jedoch nicht komplett verhüllt zum Schutz vor der Sonne, sondern nachdem die letzten Strahlen dieser bereits am Horizont verschwunden waren. So war es doch am besten. Natürlich waren nun weitaus weniger Menschen draußen unterwegs aber so war es Iris an diesem Abend auch lieber. Das Fest hatte ihre ohnehin schon spärlichen Sozialkompetenzen ausgereizt und Trampoli hatte weitaus mehr zu bieten als seine Einwohner. Im Schatten der großen Pflanze war Noire die gewaltige Ranke nach unten geklettert. Die kühle Nachtluft streichelte ihr silbernes Haar, welches ihr bleiches Gesicht umspielte. Unten angekommen sog Iris die frische Luft tief ein. Hier unten auf der Erde war es doch nochmal anders als dort oben auf der Walinsel. Und nun? Welches Fleckchen Natur dieses kleinen Dörfchens würde sie heute erkunden? Vielleicht fand sie ja ein paar neue Blumen? Bei dem Gedanken an ihr liebstes Hobby, die Blumenzucht und Gärtnerei, umspielte ein fast schon sanftes Lächeln die Lippen der jungen Frau. Ein solches Schauspiel sah man wahrlich nicht oft, denn normalerweise behielt Noire ihre Gefühlsregungen gut versteckt. Wozu es auch nach außen zeigen, wenn es niemanden gab, den es wirklich interessierte? Sie machte ein paar Schritte, ließ ihre durchdringenden Augen über die Landschaft schweifen bis ihr Blick schließlich am Uhrenturm zu Stehen kam. Das große Uhrenwerk sah im Licht des Mondes wahrlich majestätisch aus. Sie könnte es sich stundenlang ansehen.

  • Kiel, Brodik und Barrett 


    Sobald sie es in Sicherheit geschafft hatten sprach Brodik irgendwas davon das nächste Mal einen Ausflug an den See zu machen. Barrett schüttelte belustigt den Kopf. "Alter, bei unserem Glück taucht da ein Seeungeheuer auf und frisst uns einfach auf" gab er glucksend zurück während er beim Laufen allerlei Dreck und Spinnweben von seiner Kleidung zupfte. Bei dem zweiten Vorschlags des hellhaarigen hob er eine Augenbraue. "Für die ganze Scheiße braucht es mehr als ein Bier als Entschädigung" murmelte er und schnippte ein zusammengerolltes Spinnwebenknäuel von sich.

    Der restliche Weg zurück in die Zivilisation und die Bohnenranke hinunter verlief unter den drei Männern eher schweigend. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach oder war schlicht und ergreifend darauf konzentriert nicht herunter zu fallen. Barrett stapfte den anderen einfach stumpf hinterher in den Uhrenturm hinein, wo Kiel nach Kanno und Arthur rief. Während sie auf eine Reaktion warteten wühlte der Brünette in seinen Taschen herum, als er gefunden hatte wonach er suchte stieß er seinen blonden Begleiter mit dem Ellbogen in die Seite und hielt ihm etwas Geld hin. "Hier. Sorry nochmal wegen der Lampe... ich weiß, dass die Dinger nicht das allergünstigste sind und ja... es ist vermutlich einfacher wenn du dir die selbst kaufst? Bevor ich dir irgendwas falsches besorge" sagte er zu ihm und drückte ihm die Münzen in die Hand, vermutlich konnte der Junge sich davon noch zusätzlich Zunder zu kaufen. Nach dieser kurzen Interaktion war noch immer keiner der beiden Männer erschienen und die Stille in dem Haus wurde langsam unangenehm. Zumal er das Gefühl hatte beobachtet zu werden. Die Unruhe die er verspürte führte auch dazu, dass er doch recht heftig zusammenzuckte als plötzlich eine Stimme hinter dem Schreibtisch vor ihm erklang. Mit großen Augen starrte er das Teenagermädchen an und musste sich am Riemen reißen um ihr zu antworten. "Ähm... äh..." stammelte er. Wie kann ein Mädchen eigentlich so unheimlich sein? "Er hier" er schob Brodik nach vorne damit er ihn halb verdeckte. "Er musste Spinnenweben sammeln" erklärte er ohne irgendwas zur Erleuchtung der jungen Dame beizutragen. Er ließ Brodik los und wich etwas zurück als würde er den beiden nur respektvoll mehr Raum geben.

    "Come on, little lady, give us a smile"
    No, I ain't got nothin' to smile about
    I got no one to smile for, I waited a while for
    A moment to say I don't owe you a goddamn thing

    Nightmare - Halsey

  • [Ludmila] ~ First Post

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    Abendröte. Der Moment wenn der sonst blaue Himmel sich in tiefes Rot tauchte, so rot wie Blut, so rot wie Feuer. Der Zeitraum in dem die strahlende Sonne langsam unterging, bis sie schließlich ganz am Horizont verschwand und ihr warmes Licht den Schatten der Nacht Platz machte, war ein Magischer. Ein Moment, welcher in vielen Büchern und Gedichten thematisiert wurde, welcher oft mit Romantik aber auch mit dem Ende in Verbindung gebracht wurde. In großem Kontrast dazu stand die Morgendämmerung, welche für den Neuanfang und die Wiedergeburt stand. Jeder noch so kleine Moment hatte eine tiefere Bedeutung in der Literatur. Eben dies war einer der Gründe, warum jene Ludmila so faszinierte. Aber sie war euch ein Zufluchtsort gewesen, um den düsteren Schatten in einer Vergangenheit zu entkommen, welche die junge Frau nun so verzweifelt zu vergessen versucht. Während das brennende Rot ihr Haupt küsste, erreichte Ludmila ihre neue Residenz. Den Brief des hiesigen Meisters hielt sie in ihrer freien Hand, während die andere ihr weniges Hab und Gut auf einem kleinen Wagen hinter ihr herzog. Der Uhrenturm war majestätisch und in diesem zauberhaften Moment der Abendröte sah er noch magischer aus. Doch nach ihrer langen Reise war die junge Frau zu erschöpft, um dieses Lichterschauspiel noch eine längere Zeit zu betrachten. Sie stieß die schwere Eingangstür des Turmes auf und trat hinein. Das Innere des Gebäudes war schwach beleuchtet, jedoch genug, um der Brünetten einen kleinen Überblick über den Raum vor ihr zu verschaffen. "Meister Arthur?" Ihre Worte hallten in dem leeren Raum wider, sie bekam keine Antwort. Er wusste doch, dass sie heute ankommen würde? Ludmila war ihm dankbar, dass er sie hier schlafen ließ, nachdem sie RigBath endlich hinter sich gelassen hatte. Jetzt, wo sie von ihrer Schreibkunst leben konnte, wollte Ludmila als Frau mit Intellekt und Klasse gesehen werden und nichts als ein Freudenmädchen, welches alles tat, solange die Bezahlung stimmte. Damals hatte sie keine andere Wahl gehabt, wenn sie die Hölle, welche sie einst ihr Heim nannte, verlassen wollte. Selbstverständlich konnte sie nicht erwarten, sofort von ihren Schriften Leben zu können. Aber nun war es soweit, endlich war es soweit. Ludmila schritt durch den Raum und entdeckte eine Nachricht, welche offen platziert worden war. Die Neugier überkam die Brünette und sie ließ ihre Augen über die geschwungenen Buchstaben gleiten. Es war eine Nachricht an sie? Oh, Meister Arthur hatte einen wichtigen Termin und konnte sie deswegen nicht persönlich empfangen. Sie solle nicht auf ihn warten, sondern stattdessen ihr Zimmer beziehen? Nun gut, dann würde sie das tun. Ludmila stieg die Treppen nach oben und folgte der Wegbeschreibung bis zu dem ausgeschilderten Raum. Hier würde sie also von nun an schlafen. Das Zimmer war klein, aber gemütlich. Es beinhaltete ein Bett, eine Kommode, in welcher sie ihre Sachen verstauen konnte und einen Schreibtisch. Perfekt, hier könnte sie ganz in Ruhe arbeiten. Besuch empfangen sollte sie aber eher weniger. Doch Ludmila hatte schon in schlechteren Residenzen gelebt. Im Vergleich dazu war das hier reinster Luxus. Sie stellte ihr Wägchen ab und begann ihre wenigen Sachen zu verstauen. Die Kleider und den Schmuck, welchen sie sich verdient hatte, kamen in die Kommode. Ihre Federn, Tinte und Pergamente, sowie die Bücher und Manuskripte kamen hingegen auf den Schreibtisch, welcher zuvor nur mit einer kleinen Öllampe geschmückt war. In der Mitte des Tisches fanden ihr Notizbuch und ihr Schreibset, welches aus einer Reisefeder und einem Tintenfläschen bestand, ihren Platz. Ihr kleines Schreibset war, wenn sie unterwegs war, immer in einem hübschen, bestickten Beutel verstaut, welchen sie einmal aus Mitleid von einer alten Dame geschenkt bekommen hatte. Wie spät es wohl schon war? Der Blick aus dem Fenster zeigte ihr, dass die Sonne fast schon am Horizont verschwunden war und ihre letzten Strahlen noch schwach in das Zimmer war. Ein kehliges Gähnen entwischte ihren zarten Lippen, was für Ludmila ein Zeichen war, dass sie ihre Nachtruhe antreten sollte. So schälte sie sich aus ihrem hübschen Kleid und streifte sich ein Nachthemd über, ehe sie sich ein letztes Mal ausstreckte und sich in das neue Bett legte. Mit dem Gedanken, dass am nächsten Morgen ihr neues Leben beginnen würde, fielen ihr sehr schnell die Augen zu.


    Licht schien durch das Fenster, die Vögel zwitscherten fröhlich. Als sie die Augen öffnete, war Ludmila zunächst verwirrt, wo sie sich befand, ehe die Erinnerung des vergangenen Abends wieder zu ihr zurück kamen. Sie war jetzt in Trampoli, in Meister Arthurs Uhrenturm und bereit, ihr neues Leben zu beginnen. Ihr neues Leben als Ludmila, die erfolgreiche Autorin. Allein dieser Gedanke reichte aus, um ihr ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Zufrieden streckte sich die Brünette, ehe sie sich im Bett aufrichtete. So gut hatte sie schon lange nicht mehr geschlafen. Voller Energie stieg Ludmila aus dem Bett, um sich anzuziehen. Sie hatte am letzten Abend ganz vergessen, ihre Zöpfe zu lösen. Dies holte sie nun nach, um ihre langen Haare ordentlich zu bürsten. Nachdem dies erledigt war, flocht sie ihr Haar wieder in die zwei Zöpfe und setzte ihren Hut auf. Wie lange hatte sie geschlafen? Ein Blick aus dem Fenster zeigte ihr, dass der Morgen schon vorbei war, denn die Sonne stand schon auf dem Mittagshoch. Oh, ihr Bauch! Ihr Magen knurrte fürchterlich! Selbstverständlich hatte sich Ludmila zuvor über ihr neues Zuhause informiert und so wusste, sie, dass es ganz in der Nähe einen Marktplatz gab auf dem es allerlei Geschäfte gab. Bestimmt beherbergte er auch eine Bäckerei! Glücklicherweise hatte die Brünette genug Geld angespart, sodass sie sich erstmal keine großen Sorgen machen musste. Mit frischer Energie und Motivation schritt sie also aus dem Zimmer und die Treppen nach unten. Draußen angekommen musste Ludmila erst einmal stehen bleiben und das warme Gefühl genießen, welches die Sonnenstrahlen auf ihrer Haut hinterließen. Also, auf zum Markt und etwas zu Essen besorgen! Den Rest des Dorfes könnte sie sich später noch ansehen.


    Uhrenturm >> Marktplatz

  • 3772-dorothy123-pngDorothy | bei Iris Noire


    Die junge Dame spazierte langsam im Dunkeln durch die schlafende Stadt. Es war eigentlich nicht gerade ungefährlich zu dieser späten oder frühen Stunde einfach herum zu laufen. War es doch noch recht dunkel, auch wenn der helle Mond etwas Licht spendete. Aber Dorothy konnte nicht schlafen, es war ihr unmöglich. Sie machte sich Gedanken, wahrscheinlich unnötig aber trotzdem waren sie da und raubten ihr den Schlaf. Sie gähnte leise hinter vorgehaltener Hand, auch wenn niemand in der Nähe war, der sie dafür hätte belehren können. Obwohl Fern in ihrem Körbchen saß und bestimmt nur darauf wartete dass er über irgendwas meckern konnte. Manchmal war ihr bester Freund ein richtiger Miesepeter! Bei dem Gedanken daran, was er manchmal so von sich gab, kam ein Kichern über ihre Lippen und weil ie dabei so unachtsam war, stolperte sie auch direkt über einen Stein am Wegesrand, fing sich aber glücklicherweise noch. „Huch..“ Überrascht davon sah sie zurück und schüttelte den Kopf, ging wieder voran und näherte sich dem Uhrenturm. Dorothy wusste, dass dort wunderschöne Blumenfelder waren. Dass man dort hübsche Blumen pflücken konnte und dass es auf niemanden störte. Immerhin war es nicht überall gern gesehen oder gestattet einfach so die blühenden Blümchen aus der Erde zu rupfen damit man sie Zuhause in einer Vase auf den Tisch stellen konnte. „F-fern, das ist i-in Ordnung, i-ich h-habe das schon ge-geklärt!“, sagte sie zu ihrem Freund, der weiter in dem Körbchen schlummerte und sich darüber beschwerte wie unhöflich das doch war. Es machte Doro doch etwas unsicher aber dennoch ging sie ihre Schritte weiter und hatte schließlich den Uhrenturm erreicht. Doch dann stockte ihr der Atem, denn wie es schien war sie nicht die einzige Person, die sich in dieser stillen Nacht hierher traute. Was für Dorothy schon recht ungewöhnlich war, lag sie normalerweise im Bett zu dieser Zeit aber diesmal war es einfach anders. Ihr Herz klopfte ein bisschen schneller. Vor Aufregung und sie stellte sich die Frage ob sie nicht doch umkehren und Nachhause gehen sollte. „V-vielleicht s-sollten wir.. wieder zurück.. oder.. Fe-?!“ Das Mädchen hatte einen Schritt zu viel gemacht, hatte wieder einmal nicht darauf geachtet wo sie hinlief und stolperte abermals über ihre eigenen Füße. Oder einen Stein, ein Ast, was genau es war, darauf hatte sie gar nicht geachtet. Viel mehr darauf, dass ihr treuer Freund aus ihrem zu Boden gefallenem Körbchen kullerte und vor dieser fremden Gestalt zum Liegen kam. Sie hielt die Luft an während sie weiter am Boden kniete und in die Richtung des Uhrenturms schaute. „T-t-tu ihm nichts.. F-fern..?“

  • [Iris Noire] ~ bei Dorothy

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    Wie lange sie wohl schon dort stand und den großen Turm bewunderte? Vielleicht sollte sie sich stattdessen die Blumenfelder vornehmen, doch irgendwas an dem großen Gebäude zog die Silberhaarige an. War es das große Uhrenwerk, welches das Mondlicht spiegelte oder war es die beachtliche Architektur? Die Menschen waren doch zu etwas nütze, wenn sie es wollten, soviel stand fest. So stand Iris nun im sanften Licht des Mondes, welcher ihre dunklen Merkmale perfekt zur Geltung brachte. Aus der Ferne hörte sie ein Geräusch, schenkte diesem aber keine Beachtung. Es war sicherlich nur ein Tier oder ein Spaziergänger, also nichts, das ihre wertvolle Zeit verdient hatte. Nach diesem komischen Fest hatte sie wirklich genug davon, ihre Lebenszeit zu verschwenden. Noch das Geräusch, allem Anschein nach Schritte, wenn ihre sensiblen Ohren sie nicht täuschten, kam näher. Nun noch minimal neugierig wandte Noire ihren Blick vom Uhrenturm ab und blickte sich um. Da entdeckte sie eine Silhouette, welche langsam näher kam, Eigentlich wollte sich die Vampirdame nicht weiter damit beschäftigen, doch die Worte der Gestalt, allem Anschein nach eine junge Frau, weckten ihr Interesse. Mit wem sprach sie? Mit sich selbst? Die Frage erübrigte sich mehr oder weniger als die Frau nur kurz vor ihr zu Fall kam. Dabei fiel etwas genau vor Noires Füße, was der Fremden sehr wichtig zu sein schien. Iris bückte nicht und hob das Objekt auf. Ein ... Stofftier? Wie erbärmlich. Sie war doch kein kleines Kind mehr. Die Augen der Silberhaarigen richteten sich auf die Gestalt vor ihr, welche kniend darum bettelte, dass das Stofftier verschont bleibe. Ein böses Grinsen schlich sich auf die Lippen der Vampirdame, auch wenn man es im Dunkel der Nacht vermutlich nur schwer erkennen konnte. "I-ihm n-nichts t-t-tun?" Wiederholte sie langsam, imitierte dabei das Stottern der Fremden. "Das kommt ganz darauf an, wie du dich anstellst." Iris' Stimme war kalt, jedoch schwang auch ein Hauch von Verspieltheit darin mit. Sie hielt das Stofftier über den Kopf der fremden Frau, ganz so als würde sie sie locken wollen, danach zu greifen. Jedoch zog sie es dann sehr schnell wieder zu sich zurück. "Ah,ah,aaah, der bliebt erstmal bei mir." Noire legte den Kopf schief, der Gesichtsausdruck neutral, die Stimme jedoch eine Mischung aus Angriff und Spiel. "Auf die Beine mit dir. Und dann erzählst du mir etwas über ihn." Dabei wackelte sie mit dem Stofftier in ihrer Hand. Vielleicht könnte dieser Abend ja doch noch ganz lustig werden.

  • Pico, Kiel, Barrett und Brodik


    Als Barrett das Seeungeheuer erwähnte, musste der lausige Wächter ein wenig Schmunzeln, aber gleichzeitig befürchtete er, dass sein Gefährte recht haben könnte. Bei ihrem Glück wurden sie von irgendeinem Monster attackiert, oder Arthur gab ihnen einen Seemonster-Liebestrank und sie wurden verschleppt, ertränkt oder weiß der Himmel und die Woken was auch immer. Auch die Aussage des Brünetten, dass Brodik den beiden mehr als ein Bier schuldete, war nicht ganz falsch. Zwar murrte der Silberhaarige, aber dann nickte er schließlich. "Okay. Hast ja recht. Der Abend geht auf mich.", gab er sich geschlagen. "Aber kommt ja nicht auf die Idee von den teuersten Schnäpsen zu bestellen, sonst lass ich euch doch noch auf der Rechnung sitzen." Diesen Einwurf warf er sofort hinterher, ehe jemand (und dabei sah er vor allem Barrett an) auf dumme Ideen kam.

    Als sie schließlich endlich im Uhrenturm angelangt waren, befanden sich die beiden Meister nicht mehr hier. Na toll. War nun alles umsonst. Der Silberhaarige war schon kurz davor kehrt zu machen, da tauchte wie aus dem Nichts ein etwas gruseliges Mädchen auf. Sofort fühlte er sich an Iris erinnert und schluckte das mulmige Gefühl hinunter, während Barrett ihn schon nach vorne schob, um das Reden zu übernehmen. "Ja, wir sollten die Spinnweben sammeln, um irgendwas herstellen zu lassen, das unsere Elefantendame schrumpft. Können wir die gefüllten Gläser einfach mit einer Nachricht hier lassen?", fragte der lausige Wächter und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass er sich ein ganz klein wenig erschrocken oder sogar gefürchtet hatte, als die zierliche Gestalt plötzlich aus dem Nichts gesprochen hatte.

  • 3772-dorothy123-pngDorothy & Iris Noire | vor dem Glockenturm


    Das Zittern in ihrer Stimme hatte sich über ihren gesamten Körper ausgebreitet. Ihre Arme zitterten als sie sie nach vorne streckte, Fern noch aufheben wollte, nach vorne schnellen aber natürlich war die Kapuzenträgerin dafür viel zu langsam gewesen und so hob die fremde Gestalt das Stofftier auf, was ihr beinahe schon das Blut in den Adern gefrieren ließ. Denn gemeinsam mit dem Blick, den sie folgend auf sich spürte, der düsterten Stimme und dem Schatten, der auf das Gesicht der Fremden fiel, war das wahrlich kein einladendes Bild und schon gar kein begrüßendes Verhalten. Dass sie Dorothy nach äffte und sich zugleich über ihr schüchternes Stottern lustig machte, das hatte sie sogar ausgeblendet oder es war ihr gar nicht aufgefallen, da ihre Aufmerksamkeit einzig und allein Fern galt, den die Andere in die Luft hielt als wollte sie sie damit ködern. Als wäre sie ein Hund oder so etwas. „N-nicht.. d-das tut i-ihm doch w-weh..!“ Und wahrscheinlich wurde ihm bei dem Hin und Her auch noch ganz schlecht! Was, wenn er sich übergeben musste?! Dorothy zog ihre Arme zurück, drückte sie an die Brust und erhob sich irgendwie vom Boden. Ignorierte dabei ihre schmerzenden Knie, da die wirklich nebensächlich waren. Erstmal musste sie Fern retten. Alles andere kam später! „F-Fern ist mein bester Freund und.. und er hat A-angst vor fremden Menschen.. Meistens zumindest.. m-manchmal ist er aber auch ganz stark und tapfer! Und begrüßt andere! Eric zum Besipiel.. da m-meckert er zwar a-auch manchmal a-aber den mag er! Glaube ich. A-auch wenn er es nicht zugeben will!“ Tatsächlich kam der jungen Frau ein kleines Kichern über die Lippen während der Blick ihrer roten Augen auf ihrem besten Freund lag. Dafür hatte sie ihren Kopf angehoben, präsentierte damit ihr Gesicht, was sie eigentlich selten tat, zumindest so schnell. Lieber versteckte sie sich unter ihrer Kapuze, hielt Fern in ihren Armen. Wenn ihr Plüschtier da unten war, gab es ja auch groß keinen Grund nach oben zu schauen. „V-vielleicht ist er aber auch n-nur eifersüchtig..“ Obwohl der kleine Kerl dazu ja auch überhaupt keinen Grund hatte. Der Blick verfolgte die Bewegungen, die die Fremde mit ihrem Stofftier machte, ließ ihn für keine Sekunde aus den Augen. Das Zittern in ihrem Körper war für einen Moment schwächer geworden während sie gesprochen hatte, doch nun kehrte es zurück und die Tatsache, dass sie keine einzige Regung im Gesicht der anderen entdecken konnte, machte alles nur noch schlimmer. Was wollte sie denn überhaupt? „G-gib ihn mir bitte wieder..“

  • [Iris Noire] ~ mit Dorothy vor dem Glockenturm

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    Mit funkelnden Augen betrachtete die Vampirdame das zitternde Häufchen Elend eines Menschen vor sich, welches sich mit Mühe und Not wieder auf die Beine richtete. Noires Augen folgten jeder Bewegung mit Interesse und Neugier. Wie würde die Fremde auf das Verhalten der Silberhaarigen reagieren? Allem Anschein nach traute sich ihr Gegenüber nicht, gegen Noire vorzugehen, was die Vampirdame jedoch erwartet hatte. Es hätte sie doch stark gewundert, wenn außer Stottern und Bitten noch irgendetwas anderes von der Frau vor ihr kommen würde. Ihr Widerspruch, wenn auch schwach, gegen die Art und Weise, wie Noire das Stofftier der Fremden hielt, war dabei schon fast niedlich. Jedoch wagte sie es natürlich nicht, irgendetwas zu unternehmen. Stattdessen gab die Fremde nach und stand der Vampirdame Rede und Antwort, was dieser ein zufriedenes Lächeln entlockte, auch wenn dieses nur von kurzer Dauer war. Eigentlich könnte es die Silberhaarige nicht weniger interessieren, was oder wen dieses Stofftier mochte aber die Macht, welche ihr diese Situation gab, war es wert. Einzig deswegen hatte sie die Fremde aufgefordert zu sprechen. "Menschen, hm? Wie gut, dass ich nicht dazu gehöre." Diesen fast schon Beiläufigen Kommentar platzierte Iris absichtlich in Erwartung einer Reaktion auf diese Eröffnung. Noire fragte sich, ob ihr Gegenüber noch stärker zittern könnte oder ob die nächstbeste Reaktion das Herunterfahren ihres Bewusstseins war. Kurz hatte er den Anschein, dass das Sprechen ihre Angst linderte, doch sobald die Fremde geendet hatte, schien ihr Körper wieder so stark zu vibrieren wie zuvor. Das fast schon erbärmliche Bitten, ihr das ach so geliebte Stofftier zurückzugeben, war beinahe Mitleid erregend. Aber auch nur beinahe. "Hmm... Das werden wir sehen. Es liegt ganz an dir." Ein vorfreudiges Kribbeln zog durch Iris's Körper. Es war schon eine Weile her seit sie das letzte Mal ihre Spielchen mit jemandem treiben konnte und diese Situation war einfach nur perfekt. "Wie heißt du denn, Kleines? Und was hast du so zu erzählen?" Einfache, harmlose Fragen, doch früher oder später würde die Fremde einen Fehler machen und Noire eine Information verraten, welche sie besser nicht haben sollte. Und dann würde der Spaß erst richtig beginnen, auch wenn das Spiel zum Beschaffen dieser Informationen bereits ein guter Zeitvertreib war. Um die Fremde nochmals zum Sprechen anzuregen, wiederholte die Vampirdame ihre zuvorigen Bewegungen mit dem Stofftier, um sie zu locken.

  • Ohne die Miene zu verziehen beobachtete Pico das Verhalten der Anwesenden. Sie legte den Kopf etwas schief als der Mann mit den längeren Haaren offensichtlich auf sie aufmerksam geworden war und doch nur mickrige Laute über seine Lippen kamen bevor er schließlich den Anderen vorschob und sich ein Stück weit hinter dessen breiter Statur versteckte. Das Mädchen blinzelte und der Blick ihrer grünen Augen haftete sich an das kantige Gesicht des Silberhaarigen, der wenigstens mehr über die Lippen bekam als seine Begleiter. Wortlos näherte sich Pico den Anwesenden - trat hinter dem Schreibtisch hervor auf dem Arthur eine ziemliche Unordnung hinterlassen hatte. Kurz vor dem Silberhaarigen kam sie zum Stehen - begutachtete das Gefäß in seinen Händen, in dem sich offenbar Spinnweben befanden bevor ihr Blick wieder über die unerwünschten Besucher wanderte und bei demjenigen Halt machte der zumindest der gemeinen Sprache mächtig war. Wieder legte sie den Kopf etwas schief was dazu führte das die kleinen Sterne an ihrem Hut zu ihrer Bewegung wippten. "Ich weiß nicht ob ihr das könnt. Das müsst ihr doch selbst wissen." Was für seltsame Gestalten. Sie kannte sie nicht also woher sollte Pico wissen, ob sie des Schreibens mächtig waren da bereits Zwei von ihnen offenbar schon Schwierigkeiten hatten auch nur einen vollständigen Satz über die Lippen zu bekommen. Außerdem leuchtete dem Mädchen nicht ein warum sie nicht einfach die Spinnweben genommen hatten, die hier in jeder Ecke zu finden waren. Offenbar mangelte es den Besuchern an Intelligenz. Eine Vermutung, die dem Mädchen nicht das erste Mal in den Sinn kamen. War für bemitleidenswerte Wesen. Sie wandte sich von den drei Gestalten ab und näherte sich wieder dem Schreibtisch bevor sie über ihre Schulter blickte ohne jegliche Regung in ihrem porzellanähnlichem Gesicht. "Ich glaube ihr solltet jetzt gehen." Ihre Langeweile hatten sie nicht vertrieben. Also gab es keinen Grund dafür zu bleiben. Richtig?

  • 3772-dorothy123-pngDorothy & Iris Noire | vor dem Glockenturm


    Der Körper der jungen Frau zitterte weiter wie Espenlaub, wahrscheinlich konnte man sogar ihre klappernden Zähne hören und kurz hoffte Dorothy einfach, die Fremde schob das auf die doch kühlen Temperaturen und nicht darauf, dass die Kapuzenträgerin Angst vor ihr hatte. Das hatte sie nämlich wirklich. Aber wie auch nicht? Denn trotz der Tatsache, dass sie eine ebenso zierlich gebaute Dame war und auch nicht überdurchschnittlich groß gewachsen war, so hatte sie eine bedrohliche Ausstrahlung, die Dorothy sich nicht erklären konnte. Ob es rein an ihrer dunklen Kleidung lag oder ihrem durchdringenden Blick, den gruseligen Augen.. die aber irgendwie auch faszinierend waren. Zwei verschiedene Augenfarben hatte sie noch nie gesehen! Das Grün funkelte irgendwie im Mondscheinlicht. Wie ein Smaragd! Den hatte ihre kleine Schwester ihr mal gezeigt als sie ihn auf einer ihrer Abenteuer mal gefunden hatte. „N-n-nicht.. d-d-dazu gehörst..?“, wiederholte die Tochter des Priesters, drückte ihre zitternden Hände an ihre Brust während ihre roten Augen weit aufgerissen waren. Verständnislos was die Fremde damit aussagen wollte. Doro ließ ihren Blick über den Körper der Dame streife, suchte nach irgendwas, das nicht menschlich wirkte aber sie sah einfach aus wie jeder andere hier im Dorf. Also auf dem ersten Blick. Keine tierischen Merkmale, wie sie es doch schon öfter gesehen hatte. Eben von Halbwesen, die ganz normal unter ihnen wohnten. Mit ihnen wohnten. „Oh.. du.. du bist also e-ein Halbwesen..?“ Manche fühlten sich sicher mehr ihrer tierischen Seite hingezogen, weshalb sie schon verstehen konnte, wenn sie sich nicht als Menschen bezeichneten. Generell sollte ihr das egal sein, einem jeden aber irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, dass das nicht ganz das war, was die Fremde meinte. Brav antwortete die Heilerin, gab ihr das was sie hören wollte, zumindest dachte sie das aber es schien lange nicht genug zu sein. Was auch immer für ein Spielchen die Frau mit ihr trieb, es schien kein Ende zu finden. Zumindest noch nicht jetzt und als sie auch nicht auf die Bitte einging ihr Fern wieder zu geben, hatte Dorothy auch wenig Hoffnung, dass das Ende gleich sein würde. „Dorothy.. ist mein N-name..“, antwortete sie und schluckte, senkte ihren Blick. Was sie zu erzählen hatte? Was wollte sie hören, gab es ein richtig oder falsch? Gab es etwas, was sie nicht erzählen sollte und wenn ja, was? „W-was.. was willst du..?“ Die Kapuze war ihr ins Gesicht gerutscht und sie kämpfte gegen die aufsteigenden Tränen an. „I-ich.. wir.. Fern u-und ich wir, wir wollten d-doch nur B-blumen pflücken..“ Das war lange nicht das, was sie wahrscheinlich hören wollte, weshalb sie ihren Kopf wieder ein Stückchen anhob und Fern beobachtete. Wie unachtsam sie mit ihm umging! Sicher war ihm schon schlecht! Ihm ging es nicht gut in den Klauen dieser Frau, das konnte sie sehen. Ihr Herz wurde schwer. „I-ich bin k-keine interessante P-person.. was.. was willst du hö-hören..?“ Dem erwachsenen Mädchen fiel weiß Gott nichts ein, was sie dieser anscheinend nicht menschlichen Gestalt erzählen sollte. Bis ihr bei diesem Gedanken etwas einfiel.. „I-ich wohne in der Kapelle!“, platzt es aus ihr heraus als wäre ihr die beste Idee eingefallen, die es gab. Wenn diese eigenartige Frau sagte, dass sie nicht zu Menschen gehörte, war sie sicher ein böses Geschöpf oder? Etwas, das an Menschen mit einem strengen Glauben nicht heran kam. „Mein Vater ist.. er ist der Priester hier. G-gott.. schützt uns.“ Ihre Stimme wurde wieder leiser.

  • [Iris Noire] ~ bei Dorothy

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    Die zitternde Figur, die klappernden Zähne, die eingeschüchterte Miene. All dies war wie Balsam auf der Seele der Vampirdame, denn es war Bestätigung für sie, dass sie alles richtig machte. Das Spiel, welches sie spielte, in welches sie die Fremde hinein getrieben hatte, lief genau so, wie sich Noire es vorgestellt hatte. Der geschockte und ungläubige Ausdruck ihres Gegenübers, als es stotternd wiederholte, was die Vampirdame über ihre Menschlichkeit gesagt hatte, trieb jener ein zufriedenes Lächeln ins Gesicht. Ihre verschiedenfarbigen Augen funkelten im Mondlicht, verliehen Iris einen noch mysteriöseren Schein, während sie die Verunsicherung der Fremden in sich aufsog. Ein Halbwesen? Noire war sich nicht sicher, ob das eine Beleidigung sein sollte aber lieber wurde sie als Halbwesen bezeichnet als es als Mensch zu werden. Doch die Silberhaarige schüttelte den Kopf. "Nein, nein. Das nicht." Ihre Lippen zogen sich zurück und entblößten ein breites Lächeln der jungen Frau, welches vor allem eines klar hervorhob: Die spitzen Eckzähne, welche ein Markenzeichen ihrer Spezies war. Doch diese Enthüllung war nur von kurzer Dauer, ehe Iris wieder ihren neutralen, leicht erheiterten Gesichtsausdruck annahm. "Dorothy, eh? Was für ein hübscher, hübscher Name." Säuselte die Vampirdame, während die weiter auf das Mädchen zu ging, welches inzwischen den Blick gesenkt hatte. Noire ließ langsam ihre Hand nach vorne schleichen, ehe sie eine verirrte Haarsträhne, welche unter der Kapuze der Fremden hervorlugte, zwischen die Finger nahm. Nur für eine Sekunde, dann ließ sie ab. Denn Dorothys Worte erweckten ihr Interesse. Blumen also? Tatsächlich war die wunderbare Welt jener Pflanzen eine ihrer liebsten Beschäftigungen. Doch Noire wartete ab, ließ ihr Gegenüber erst weitersprechen, ehe sie sich selbst zu Wort meldete. Als Dorothy dann anfing über die Kapelle und Gott zu sprechen, konnte die Silberhaarige gar nicht anders als in schallendes Gelächter auszubrechen. "Gott? Ich glaube nicht, dass der dir jetzt noch helfen kann." Erwiderte Iris mit einem gespielt mitleidigen Blick. "Aber... Ich habe eine Idee." Ihre Stimme war zu einem leisen Singsang geworden. "Du scheinst dich ja mit Blumen auszukennen. Wenn du mit einen hübschen Strauß pflückst, bekommst du deinen Schatz vielleicht wieder." Dabei winkte sie mit dem Stofftier des Mädchens und schenkte ihr ein Lächeln, welches alles andere als einladend aussah.

  • Kiel bei Brodik, Barrett und Pico

    Zugegeben wunderte Kiel sich ein wenig über die Entschuldigung von Barrett. Er hatte nicht unbedingt damit gerechnet, dass der doch recht in sich gekehrte Kerl soetwas so leicht über die Lippen bekam. Der Blondschopf lächelte, als er ihm auch noch ein paar Münzen in die Hand drückte. “Danke. Ist schon okay. Du hast uns damit immerhin geholfen aus der Höhle rauszukommen.” Dennoch war Kiel irgendwie erleichtert, dass er die Lampe, die ja eigentlich seiner Schwester gehört hatte, nicht gänzlich allein bezahlen musste. Vielleicht würde sie es nicht einmal merken, wenn er ein ähnliches Modell zeitnah erstehen könnte.

    Seine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als plötzlich wie aus dem Nichts ein kleines Mädchen auftauchte, welches wirklich seltsam. Irgendwie wirkte sie mehr wie eine Art Geist. Kiel verwirrten ihre noch viel seltsameren Antworten auf die Aussagen von ihm und seiner Gefährten. Sie schien jedes Wort, jede Silbe auf die Goldwaage zu legen, was ihn unwillkürlich die Stirn runzeln ließ. Er hatte keine Lust jetzt einfach wieder zu gehen nach den ganzen Strapazen und der Mühe, die sie sich alle gegeben hatten, geben mussten, um diese vermaledeiten Spinnenweben zu bekommen. Es war ja kein ‘Hallo werte Riesenspinnen, wir hätten gerne etwas von euren super klebrigen Spinnenweben - Danke und Tschüss’-Besuch in deren dunklen und verdammt kalten Höhlen gewesen. Ein wenig Ärger kochte bei diesen Gedanken in seinem Magen hoch, doch Kiel schluckte ihn wieder herunter. Es würde jetzt wenig bringen diesen herauszulassen. Also versuchte er eine Formulierung zu finden, die sie verstehen würde: “Würdest du uns einen Zettel, eine Feder und Tinte geben, damit wir eine Nachricht schreiben und die Gläser für Meister Arthur hier auf seinem Schreibtisch zurücklassen können?” Nach kurzer Überlegung reichte sie ihm jene Gegenstände. Schnell, aber dennoch so sauber wie es seine Handschrift zuließ, schrieb er eine kurze Info an den Meister. Dann stellten sie die Behältnisse auf den Schreibtisch und klemmten die Nachricht darunter. Vorher schob Kiel die Unordnung noch etwas bei Seite, damit die Fläschchen besser zu sehen waren und der Zettel mit, den er gerade beschrieben hatte, nicht zwischen den anderen Unterlagen verloren ging. Dankend reichte er dem Mädchen die Feder sowie das wieder gut verschlossene Tintenfässchen und wandte sich anschließend an seine Gefährten. ”Dann jetzt auf in die Taverne?”, fragte er mit einem kleinen Schwung Hoffnung in der Stimme.

    Kurz darauf verließen die drei den Uhrenturm. Meister Arthur würde sich schon melden, wenn er das Gebräu für die Elefantendame fertig hatte.

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