Die Pluvia-Insel

  • Barrett war immer noch so über das plötzliche Auftauchen dieser Menschen und ihre seltsame Botschaft verwirrt, dass ihn erst die schallende Ohrfeige von Anette aus den Gedanken riss. "Au, was sollte das?!", bellte er kurz, blendete die hysterische Blondine dann aber schon wieder aus. Würden diese Leute ihm gegenüber wirklich kämpfen? Waren das überhaupt die Leute die sie retten mussten? Barrett wusste nur von Sophias Entführung - und diese hatte er noch nicht gesehen! Doch kaum hatte er den Gedanken beendet, trat auch schon die lilahaarige Adelstochter mit einem bösem Blick aus dem Gebüsch. Nun bestand kein Zweifel mehr. Bei der Gruppe handelte es sich unverwechselbar um die Entführten!


    "SOPHIA!!" Mit diesem Aufruf stürzte der junge Mann auf sie zu, wurde dann jedoch von einem Schatten zurückgeworfen, der sich langsam vor ihm verdichtete. Ehe Barrett sich versah, versperrte eine kaputzenverhüllte Gestalt seinen Weg zu Sophia. Zwar hing sie nur reglos in der Luft, doch die dunkle Aura die von ihr ausging - und die sogar Barrett spürte - verhieß absolut nichts Gutes. Den Worten seiner Beschwörerin zur Folge, sollte sich seine Gruppe fern halten - oder ein Kampf wäre unausweichlich. Ein Kampf in dem Barrett vielleicht dazu gezwungen wäre eine oder mehrere der entführten Personen zu töten; und er wusste nicht einmal wieso sie ihnen so feindlich gesinnt waren. Konnte das sein? Machte die Insel sie etwa paranoid?


    Auf einmal ein Knistern hinter ihnen und aus dem Gebüsch kamen einige Leute, die Barrett kurzzeitig schon am Hafen gesehen hatte: Eine hübsche Blondine in edlen Klamotten und ein Typ mit finsterem Gesicht, der mehr einem Tier als einem Menschen glich. Dahinter noch zwei andere Personen; Barrett kannte sie nicht. Die Hexe wiederholte noch einmal ihre Worte, dass die Gruppe Trampolinesen gehen sollte. Während das blonde Mädchen schwieg, ergriff der dustere Junge der anderen Gruppe das Wort, welcher die ganze Sache für einen Scherz hielt. War das etwa sein Ernst? Spürte er nicht den bösen Willen der von der magischen Erscheinung, ja sogar den Menschen ihm gegenüber ausging? Für Barrett war kein Zweifel daran, dass die Sache nicht gut enden würde. Sein Blick wanderte wieder zu der Hexe die ihren Zauberstab angespannt in die Höhe hielt. "Hey! Elfe!", rief er zu ihr hinüber, "Pfeiff deinen Wachhund zurück und dir wird nichts geschehen!" Auffordernd nickte er in Richtung des Sensenmannes. Barrett jedoch schien gelassener als er es in Wirklichkeit war. Er hatte absolut keine Lust die dunkle Erscheinung zu bekämpfen - nicht zuletzt da er deren Kraft nicht einschätzen konnte. Nur ein Narr würde einen Kampf gegen einen Gegner starten, den er nicht einschätzen konnte.

  • Immer mehr Einwohner wurden auf die kleine Gruppe Entführter aufmerksam. Darunter waren einige der ursprünglichen Bewohner Alvarnas, aber auch mehrere Einwohner Trampolis, die dem Blauhaarigen eigentlich bekannt sein sollten. Doch das waren sie nicht, nicht in seinem derzeitigen Zustand zumindest.
    Einer der Fremden, ein braunhaariger Mann, wagte es sogar sich ihnen zu nähern, doch Dolce hielt ihn schnell davon ab, bevor er noch den Fehler seines Lebens begehen konnte. Auch die anderen aus dem Gebüsch hervorgetretenen Mitglieder des Rettungstrupps warnte sie noch einmal, während Vishnal nur daneben stand und die Fremden mit seinem eisigen Blick durchbohrte. Wer hätte gedacht, dass dieser freundliche Tollpatsch überhaupt so gucken konnte?
    Um ihre vorherige Aussage noch ein wenig zu verdeutlichen, verwendete Dolce jetzt auch noch ihre Magie, um das Schattenwesen erneut herbeizurufen. Aber dass die Elfe das Wesen vorher bereits schon einmal beschworen hatte, wusste der Blauhaarige natürlich nicht mehr. Zu viel Hass und zu viel Wut machten sich in seinen Gedanken breit, als dass er sich an solche unnützen Kleinigkeiten erinnern könnte.
    Aufgrund ebenjener fehlenden Erinnerungen machte der Butler auch keine Bewegung, als sich ein Feind Sophia bedrohlich näherte. Es war nicht mehr seine Pflicht sich um andere zu kümmern, er wollte nur sich selbst beschützen. Außerdem hatte sich Dolces Sensenmann schon um diese Arbeit gekümmert, bevor Vishnal überhaupt richtig bemerkte hatte, was gerade vor sich ging.


    Trotz der drastischen Maßnahmen, die das Elfenmädchen ergriffen hatte, verstanden die Fremden dennoch immer noch nicht, dass sie besser verschwinden sollten. Einer von ihnen, diesmal war es der silberhaarige Mann, der erst kurz vorher auf der Bildfläche erschienen war, weigerte sich sogar seine Situation zu akzeptieren und tat das Ganze lieber als einen Scherz ab.
    »Seid ihr taub?«, fragte Vishnal daraufhin erzürnt nach, während auch er seinen Zauber vorbereitete. »Ihr sollt abhauen!« 
    Die kleine Wasserkugel, die der Blauhaarige in der Zwischenzeit in seiner Hand geformt hatte, warf er nun in den Himmel, woraufhin sie etwas größer wieder runterfiel und vor den Füßen der Fremden zerplatzte. Nein, der Mann hatte nicht verfehlt. Er wollte den Eindringlingen lediglich einen Vorgeschmack darauf geben was passieren würde, wenn sie nicht bald das taten, was von ihnen verlangt wurde. »Als wären wir blöd genug, in eure Falle zu tappen und mit euch zu kommen.«

  • [font='Georgia, Times New Roman, Times, serif']|Pluvia-Insel |


    [IMG=http://www.imgbox.de/users/public/images/PqPT3Fm0uh.png,right]„Wow! Das ist ja wie in einem Buch! Diese Handlung! Wirklich spannend und abwechslungsreich! Sehr schön inszeniert!”, sagte die Blondine völlig begeistert und entzückt. Sie sah das ganze nämlich immernoch als einen schlechten - oder gar guten - Scherz. Mit einem strahlendem Lachen auf dem Gesicht klatschte sie einmal in die Hände und hoffte die verspannten, steifen Entführten würden sich sofort wieder wie normale Menschen verhalten, eventuell sogar lachen und sich freuen, dass sie lebend aus den Fangarmen eines Entführers zu kommen. Doch das geschah nicht. Auch die anderen "Retter in der Not" waren sichtlich verwirrt und realisierten dies genauso langsam wie Selphy selbst. Erst als Dolce ihren Zauberstab gegen ihre Retter richtete wurde auch die Blauäugige aus ihrer Fantasie gerissen. Denn das vor ihr war alles andere als ein Witz - sondern pure Realität. Es dauerte nichtmal lange, da hatte die Elfe sogar Unterstützung erhalten und als ob dies nicht reichen würde, beschwor sie... - Sie beschwor tatsächlich eine gruselige Gestalt, mit einer Sense in den knochigen Händen! Ob es ein Geist war oder doch etwas "Menschliches" konnte Selphy auf anhieb nicht feststellen, da die Gestalt ihren gesamten Körper unter einem schwarzen Umhang versteckte. Die Blondine wich vorsichtshalber ein wenig zurück. Sollte doch ein anderer den ersten Schritt wagen! Selbst das geschah wenige Augenblicke später. Der unbekannte Braunhaarige rannte auf eine junge Frau mit lila/blauem Haar zu, selbstverständlich kam er nicht so einfach an dem Sensenmann vorbei. Wie dumm und unüberlegt Barrett da gehandelt hatte. Das hätte sich doch jeder denken können, dass etwas nicht stimmte und dieses Wesen alles andere als harmlos war. Vorallem seitdem die Rosahaarie Magie gegen die Dorfbewohner von Trampoli gerichtet hatte und sie blieb nicht die Einzige. Vishnal, ein blauhaariger, junger Mann zögerte auch nicht lange. Er machte nochmal extra deutlich, dass alle auf der Stelle verschwinden sollten und formte während seiner unerklärlichen Worte eine Wasserkugel in der Hand. Ehe irgendjemand eingreifen konnte, warf er diese in die Luft. Schweigend verfolgte Selphy mit den Augen die Wasserkugel, welche nach einigen Sekunden direkt vor die Füße der Retter zerplatzte. „Vorsicht!”, rief die Hellhaarige völlig entsetzt und wich nochmal einige Schritte zurück. Auch wenn es nur Wasser war, konnte dies höllische Schmerzen verursachen. Insbesondere wenn es von oben auf einem einprasselte. *Was zur Hölle soll das werden? Die sind doch nicht etwa auf einen Kampf aus?!* wieder versiegelte Selphy ihre Lippen griff nach ihrem Bogen und einem Pfeil. Mit kritischem Blick begutachtete sie die Spitze ihres Pfeiles. Wenn sie treffen sollte, dann auch richtig. Nun war es der Blondine wirklich zu Bunt und die neuen "Feinde" wollten es auch nicht anders. Sogleich spannte sie den Pfeil und richtete diesen auf eine eher hilflose Person, die noch keinen Finger gegen die Truppe gerührt hatte, jedoch mit ihrem finsteren Blick wohl der selben Meinung war, wie ihre Verbündeten. Und ja, dieser Pfeil wurde direkt auf Sophia gerichtet, aber noch nicht abgeschossen. Selphy würde dies in einem unbeobachteten Moment tun, ganz sicher... Hoffte sie zumindest. Ihre Kampferfahrung lag nämlich immernoch bei Null. Und selbst wenn die anderen "Teammitglieder" anderer Meinung waren wie Selphy, was wollten sie dsnn tun? Sich mit schweren Verletzungen anfreunden, aufgeben und ihr Leben lassen oder gar den Rückzug antreten?

  • Es sah nicht gut aus. Gar nicht gut. Die Entführten waren immer noch der Meinung Leuten gegenüber zu stehen, die ihnen nur böses wollten. Die sie leiden sehen, gar töten wollten. Sie waren durch und durch der Meinung, dass das ihre Feinde wahren und alles daran gesetzt werden musste dieses Pack von der Insel zu vertreiben.
    Auch Sophia dachte so. Dolces und Vishnals verbale Warnungen schien diese Gestalten nicht zu interessieren. Sie wirkten verwundert, völlig irritiert. Vermutlich hätte Sophia sich in ihrem normalen Zustand gefragt, was der Grund dafür sein möge, doch ihre vernebelten Sinne, ließen keine klaren Gedanken zu. Da wurde eher die Vermutung in ihr laut, dass diese Gruppe vor ihnen einfach nicht wusste, wann die Wagnis in Übermut umschlug. Sophia bezweifelte stark, dass irgendjemand von ihnen die Macht besaß Magie zu wirken. Was konnten man denn dann schon gegen sieben Personen ausrichten, die ihr Element mehr als perfekt beherrschten. Richtig, gar nichts! Und erst recht nicht, wenn man nur Schwerter, Speere und sonstige aberwitzige Gegenstände bei sich trug.
    Dolce war die erste, die ihre Kraft zur Schau stellte: Sie erschuf eine dunkle Gestalt mit einer ebenso finsteren Aura, die selbst Sophia Gänsehaut bereitete. Jedoch war es eher die Ehrfurcht und nicht die Angst in ihren Eingeweiden, die die junge Dame erschaudern ließen. Ein verschmitztes Lächeln schlich sich auf die zarten Lippen, welches jedoch gleich wieder verschwand, als ein Mann mit langen braunen Haaren ihren Namen rief und auf sie zugestürmt kam, jedoch von Dolces Sensenmann prompt zurückgeworfen wurde. Zornig funkelte sie ihn an. Was sollte das? Hatte er etwa keinen Respekt vor ihr?! Tat einfach so, als würden sie sich schon ewig und drei Tage lang kennen! Das das ja eigentlich im großen und ganzen der Fall war, wusste sie natürlich nicht. Sie fühlte sich provoziert, erst recht von dem Nachsatz des Burschen, den er an Dolce gerichtet hatte. Unglaublich war das, einfach unglaublich! Die Adelstochter erhob die Stimme um ihrem Ärger Luft zu machen: „Was fällt dir ein du Wurm?! Glaubst du etwa du könntest hier den Helden spielen? Dann hast du dich aber gewaltig getäuscht! Nur ein Dummkopf könnte so etwas glauben. Ein Dummkopf bist du, jawohl!“
    Vermutlich war es schon eine Ewigkeit her, dass Sophia das letzte Mal so ausgesprochen wütend war. Jede Körperzelle in ihr schrie nach Vergeltung, was sie dazu veranlasste den Wind zwischen ihren zarten Fingern der rechten Hand zu bündeln, doch sie hielt abrupt inne. Zögern und wachsam musterte sieabwechselnd die blonde Dame im Hintergrund und die Spitze des Pfeils, der abschussbereit auf der Sehne ihres Bogens ruhte. Sie zielte auf sie. Ganz direkt und unverblümt. Doch war sie auch bereit dieses Geschoss, welches nur von ein paar Fingern gehalten wurde, loszulassen? Sophia ließ ihren rechtenArm langsam wieder sinken, den sie zuvor angehoben hatte.
    „Na los, schieß doch.“, richtete sie nach einer atemlosen Stille ihre Stimme an die junge Dame in einem ruhigen Tonfall. Dann bildete sich jedoch ein boshaft amüsiertes Lächeln auf ihren Lippen. „Oder traust du dich etwa nicht?“
    Sophia wusste, dass sie ein Risiko einging. Sie hielt ihre Sinne angespannt, jeder Zeit bereit ihre Magie gegen die Bogenschützin einzusetzen, sollte sie ihren Pfeil doch von der Sehne schnellen lassen.

  • Die Situation spitzte sich nach und nach zu. Keiner konnte mittlerweile mehr von sich behaupten, Herr der Lage zu sein und einen ordentlichen Überblick zu haben. Nicht einmal Dylas wäre auf einen Überraschungsangriff von der Seite vorbereitet gewesen, zu unübersichtlich war das Ganze hier geworden. Der eine stürmte wahnwitzig auf das Getümmel zu und es überraschte wohl niemanden der hier Anwesenden, dass der Angriff im Nichts verpuffte. Was für ein Narr... einfach so in die Gefahr reinzulaufen. Wäre nicht schade um ihn. Schnell stempelte Dylas den brünetten Mann als Kanonenfutter ab, der immer hirnlos und ohne Plan drauflos marschierte. Zwar mochte es sein, dass ihn die ganze Situation überforderte, dennoch musste man sich jede Handlung zweimal durch den Kopf gehen lassen... Inzwischen war auch klar, dass diese Dreckskerle es ernst meinten. Der angriffslustige Sensenmann, die klaren Worte jedes Einzelnen. Nur ein Dummkopf würde jetzt noch glauben, dass es ein Scherz war. Noch immer hatte Dylas dunkle Energie auf seiner Handfläche gespeichert und verlor diese auch nicht, nachdem er fast mühelos der Wasserbombe des blauhaarigen Mannes ausweichen musste. Über seine Kräfte war sich Dylas nicht im Klaren, aber niemand hier wäre entführt worden, wären sie so stark wie sie sich jetzt taten. Das war die Lösung... Manipulation? Nein, dann müsste der Entführer ja in der Nähe sein, oder nicht? Nebenbei verfolgte der Silberhaarige eine kleine Fehde zwischen Selphy und einer scheinbar adligen Frau. Selphy hätte leichtes Spiel gehabt, sie einfach zu durchlöchern, sofern sie mit dem Bogen auch umgehen konnte, doch sie zögerte. Kopfschüttelnd beobachtete er die Schwäche der Blonden und hatte sein Ziel inzwischen auserkoren. Selbige Adelsfrau, die Selphy soeben provoziert hatte, auf sie zu schießen. Langsam hob er seine Handfläche und visierte die Zielperson an. Ein heftiger lila Blitz entfaltete sich daraufhin und schlug ein. Jedoch... nicht auf der erhofften Person. Es handelte sich hierbei um eine Schwarzhaarige, die sich schon die ganze Zeit über eher im Hintergrund aufgehalten hatte. Verdammt... Sie rührte sich nicht und ohnehin konnte Dylas nichts mit dem jetzt verkohlten Gesicht anfangen, daher scherte es ihn auch nicht, dass sie getroffen wurde. Hauptsache eine Zielperson weniger. Im Nachhinein konnte er sich den Volltreffer nur so erklären, dass niemand damit gerechnet hatte, dass dieser Blitz so ein Querschläger werden könnte. Um dieses Malheur zu überspielen, brüstete er sich und trat hervor. "Glaubt nicht, ihr seid in der Übermacht!" Leichtsinn konnte sich niemand erlauben, aber das wollte er dem verlogenen Pack natürlich nicht auf die Nase binden.


  • Der junge Mann mit den langen, silbernen Haaren, welcher sich gerade erst der feindlichen Truppe angeschlossen hatte, meldete sich gleich zu Wort. Mit jedem einzelnen Wort, welches über seine Lippen kam verfinsterte sich der Blick Dolces. Wie konnte er es wagen einen Spaß aus der Sache zu ziehen? Das hier war toternst und dieser Jemand hatte nicht das Recht sich darüber lustig zu machen. Der Hass gegenüber diesen Leuten wuchs mit jeder Sekunde, die sie hier auf dieser Insel verweilten.
    Der Zauber der Elfe verfehlte keineswegs seine Wirkung. Das furchteinflößende Geschöpf erregte die Aufmerksamkeit aller Anwesenden. Der Mann mit dem brünetten Haar versuchte zwar keine Angst zu zeigen aber Dolce wusste es besser. Wusste das ihm Angst und Bange war. Wusste das seine Knie zitterten. Das Elfenmädchen konnte sich keinen Reim darauf machen wem er hier etwas beweisen wollte. Es grenzte an Dummheit sich ihnen in den Weg zu stellen, wo die Situation für diese Leute so ausweglos war. Als der Mann, welcher versuchte zu Sophia durchzudringen, schließlich erneut sein Wort gegen die Rosahaarige erhob, hob diese nur verächtlich eine ihrer Augenbrauen und lachte daraufhin kurz auf. Hunde die bellen, beißen ja bekanntlich nicht. Wie treffend dieses Sprichwort doch war.
    Es überraschte Dolce dann doch, als auch der schick gekleidete Mann neben ihr die Beherrschung verlor. Er brüllte die Truppe an und wendete auch seinen Zauber gegen sie. Er traf niemanden. Es handelte sich dabei lediglich um eine Warnung, aber auch die schien spurlos an den Eindringlingen vorbei zu gehen. An Dummheit mangelte es ihnen definitiv nicht soviel war sicher.
    Ein Blick in die Richtung der Blondine, welche vor wenigen Minuten aus dem Gebüsch gekrochen war, bestätigte Dolces Vermutung bezüglich der Intelligenz dieser Leute. Sie war also wirklich dreist genug die Waffe gegen sie zu erheben. Erneut lachte die Rosahaarige auf. Sie hatten ihre Chance vertan. Die Chance lebendiger von dieser Insel herunterzukommen. Die Elfe störte das nicht. Sie freute sich schon auf das Masaker, welches ihr kleines Schoßtierchen hier, hinterlassen würde. Freute sich auf den Augenblick, wo dieses siegessichere Grinsen den Gesichtern entwich und zurück nur noch Leid und Tod blieb.
    Das Prinzesschen ihrer Gruppe forderte die blonde Bogenschützin noch dazu auf zu schießen. Provozierte sie. Sophia hatte es also auch bemerkt. Dolce schmunzelte. Auch ihr war es nicht verborgen geblieben, dass das fremde Mädchen zögerte. Ihre Hände zitterten und in ihren Augen konnte die Elfe sehen, das ihr der nötige Mumm zum Schießen fehlte. Eine Bande voller Schwächlingen war das. Nicht mehr und nicht weniger. Für Dolce sah es so aus als würde die Schönheit mit dem lilafarbenen Haar mit dem Mädchen alleine fertig werden, schließlich hatte sie unbemerkt schon einen Zauber heraufbeschworen. Jetz musste sich Dolce lediglich noch um die Anderen kümmern.
    Gerade als die Elfe zum Angriff ansetzen wollte wurde eines ihrer Teammitglieder von einem schwarzen Blitz getroffen. Es schockierte sie nicht. Ihre Mimik veränderte sich nicht. Blieb ausdruckslos wie eh und je. Beinahe so als wäre ihr soetwas wie Gefühlen fremd. Dem Anschein nach zu Folge stammte dieser Angriff von dem Mann mit dem silberfarbenen Haar, welcher mit dieser Tätigkeit das Fass zum Überlaufen gebracht hatte. Dolce fixierte den Mann mit ihrem Blick. "Aaaaaaaangriff!!" brüllte sie aus Leibeskräften und befehligte ihre Kreatur einen der Gegner anzugreifen. Wie es der Zufall haben wollte handelte es sich dabei um den großmäuligen brünetten Mann. Der Sensenmann holte kräftig aus und ehe das Opfer zur Gegenwehr ansetzen konnte hatte das Monster schon einen Treffer gelandet. Die Spitze seiner Sense hatte sich oberflächlich über seinen Thorso geritzt. Spätestens jetzt wusste jeder das es sich um keinen Spaß handelte.
    Dolce spürte ein Stechen in ihrer Brust. Vorsichtig tastete sie an den Ursprungsort des Schmerzens. Auch ihr Kleid war aufgerissen. Sie blutete wie es auch der brünette Mann tat. Die selbe Stelle. Ihre Wunde war nicht so groß und auch nicht so tief aber trotzdem wurde ihre puppenhafte Visage für den Hauch einer Sekunde von einem schmerzverzerrten Gesicht abgelöst. Dennoch hielt sie ihre Erschaffung nicht davon ab den Gegener weiter anzugreifen. Die echte Dolce hätte es möglicherweise getan aber dieser Dolce war es egal ob sie hier und heute ebenfalls ihr leben lassen würde. Wichtig war nur, dass sie so viele Menshen wie nur irgendwie möglich mit in den Tod riss.

  • An Barrett sauste noch ein Wasserball vorbei, dem er jedoch nicht weiter Aufmerksamkeit schenkte, denn Junge hatte nur Augen für Sophia. Sie war dort und lediglich diese dunkle Gestalt trennte ihn von ihr. Zwar vernebelte der Sensenmann fast all seine Sinne, doch die Stimme seiner Freundin hörte er glockenhell. Was er da jedoch hörte war mehr als nur seltsam. Hatte sie ihn gerade 'Wurm' und 'Dummkopf' genannt?! Das klang zwar nach Beleidigungen wie sie von Sophia kommen würden, aber nicht nach der Sophia wie er sie kannte. Aber was zum Teufel war los mit ihr? Was war mit all den Menschen um sie? Waren sie vielleicht besessen? Woher konnten sie solch starke Magie wirken? Barrett wunderte sich sogar ob Sophia auch einige magische Tricks auf Lager hatte.
    Doch ihm blieb nicht viel Zeit zum Nachdenken. Die blonde Frau, deren Namen er nicht kannte, stürmte nach vorne und richtete ihren Bogen mit eingelegtem Pfeil und gespannter Sehne auf Sophia. Zwar lachte diese nur, provozierte die blonde Frau sogar noch, doch für Barrett war das Anvisieren Sophias alleine schon Grund genug aus der Haut zu fahren. Hätte er genauer hingesehen, hätte er womöglich bemerkt, dass sie Frau mental noch weit vor dem Abschuss ihres Pfeiles stand, doch Barrett handelte intuitiv. "Spinnst du?!!", rief er laut und riss die Arme der Frau hinunter, so dass der Pfeil nun gen Boden zeigte. Mit bösem Blick sah er ihr in die Augen und hätte ihr am liebsten eine gedonnert, doch er wusste: Frauen schlug man nicht. "Wir sind hergekommen um diese Menschen zu retten, nicht zu töten!", belehrte er die Blonde eindringlich, wurde dann etwas ruhiger. "Pass auf. Wenn du dich nützlich machen willst, dann hilf mir erst mal diesen Tod-Verschnitt aus dem Weg zu räumen, klar?" Mit diesen Worten lies er die Arme der Frau los, während im gleichen Moment ein Feuerball an ihm vorbei flog.
    Knapp verfehlte dieser Sophia und traf stattdessen eine andere der entführten Personen, die sofort zu Boden ging. Sein Blick verfolgte die Flugbahn des Geschosses und gelangte zu dem wolfsähnlichen Mann, der hinter ihm stand. "Hat er eben Magie benutzt?", fragte Barrett sich kurz, doch eigentlich bestand daran kein Zweifel. Nungut. Jetzt waren sie schon 3 Leute die zu kämpfen bereit waren - und 6 Gegner. Keine faire Angelegenheit. Gerade als Barrett abgelenkt war, stürzte der Sensenmann auf ihn zu und zerriss seinen Mantel auf einer Seite, wobei sich die Fetzen schnell mit Blut tränkten. Aller Umstände zu trotz griff Barrett seinen Speer und stürmte nun auf den Sensenmann zu. Doch sein Hieb ging ins Leere; die Beschwörung verschwand zu Rauch und verdichtete sich etwas weiter erneut. "Verdammt...", fluchte Barrett wütend. Wie sollte er diese Bestie alleine besiegen? Auf Sophias Hilfe konnte er schon einmal nicht Hoffen. Ihr Starren war noch kälter als zuvor.

  • Immer noch wollten die Fremden die Warnungen der Entführten nicht verstehen und weigerten sich nach wie vor umzukehren. Keine schlaue Entscheidung, wie Vishnal fand. Denn nun würden sie den Zorn der Gruppe, die sich nicht so leicht unterkriegen lassen würde, ganz egal wie angestrengt ihre Feinde versuchten sie zu besiegen, zu spüren bekommen.
    Der Wasserbombe des jungen Herren waren alle mühelos ausgewichen - was allerdings nicht schlimm war, denn so war es ja auch geplant. Noch wollte er niemanden verletzen. Noch wollte er ihnen die Gelegenheit geben zu fliehen und allen Anwesenden jede Menge Arbeit zu ersparen. Aber sie wollten ja nicht hören. Dann würde Vishnal auch kein Mitleid mit ihnen haben, wenn sie nachher blutend und heulend am Boden lagen und um Vergebung bettelten.
    Kurz nachdem sein Zauber sein Ziel getroffen hatte – den Boden – bemerkte Sophia, dass jemand diesen Moment der Unachtsamkeit genutzt hatte, um einen Bogen zu spannen und mit einem Pfeil auf sie zu zielen. Bei dem Angreifer, der den Pfeil noch nicht abgeschossen hatte, handelte es sich um eine blonde Frau, die höchstwahrscheinlich auch gekommen war, um die entführten Personen zu »retten«. Und nun war sie hier kurz davor eines der Opfer selbst zu erledigen. Tolle Rettungsaktion.
    Jedoch kam sie auch gar nicht mehr dazu, ihre Tat zu vollenden, da sie vorher von einem brünetten Mann davon abgehalten wurde. Wenn es der Blauhaarige nicht besser wüsste, würde er schon fast denken, dass er versuchte, die Lilahaarige zu beschützen. Aber das war lächerlich, denn auch er wollte den Entführten nur Böses. Und dem Feind das Leben zu retten war nicht gerade etwas, was Vishnal als »böse« bezeichnen würde. Ganz im Gegenteil, diese Tat war eigentlich sogar.. nett.
    Weiter darüber nachdenken konnte der Butler aber nicht, denn da erregte schon wieder ein anderes Ereignis seine Aufmerksamkeit. Ehe er überhaupt bemerken konnte, dass ein weiterer Eindringling einen Angriff vorbereitet hatte, schlug dieser auch schon ein. Das Ziel war eine schwarzhaarige Teamkollegin, die sofort hinfiel und nach diesem Blitzeinschlag nicht mehr sehr lebendig schien. Es war jedoch kein wirklich großer Verlust, denn dieses Mädchen war sowieso nur ein Mauerblümchen, das bisher noch gar nichts gesagt und sich auch nicht als sonderlich hilfreich erwiesen hatte, gewesen. Dennoch bedeutete das Krieg, wie Dolce es auch wenige Sekunden später ankündigte.
    Sie griff mit ihrem Sensenmann daraufhin den brünetten Mann an, der vorhin Sophia verteidigt hatte. Das brachte Vishnal dann doch ein wenig zum Grübeln. Wäre es nicht schlauer gewesen, zuerst die anderen, durchaus bösen Fremden anzugreifen und erst danach die Menschen, die etwas Sympathie für die gegnerische Seite empfanden, auszuschalten? Aber gut, dann musste der Blauhaarige sich eben selbst darum kümmern, während Dolce die Vernichtung dieses Mannes übernahm.


    Entschlossen richtete Vishnal seinen kalten Blick auf den Silberhaarigen, der das schwarzhaarige Mädchen auf dem Gewissen hatte. Selbst wenn der Diener ebenjenes Teammitglied noch nicht einmal wirklich gekannt hatte, würde er sie trotzdem rächen und den Angreifern zeigen, dass sie mit so einer Tat nicht ungestraft davonkommen würden.
    Ohne seinen Blick von dem fremden Mann abzuwenden, bereitete der Blauhaarige erneut eine Wasserbombe in seiner Hand vor – Einen anderen Zauber kannte er ja nicht – und schoss diese in die Luft, sobald sie groß genug war. Nur würde die Attacke dieses Mal ein lebendiges Ziel treffen und wohl auch einiges an Schaden anrichten. Es war zwar nur eine Wasserbombe, aber man durfte dabei nicht vergessen, dass es sich hierbei nicht um ganz normales Wasser handelte, sondern um magisch heraufbeschworenes. Und wer konnte schon ganz sicher sagen, woraus das bestand.

  • (Ah, verdammt. Ich wusste ich habe etwas vergessen -____-)


    Unglaublich ruhig beobachteten die kühlen Augen des Blonden die 'Fremden', als würde ihn dies alles einen Dreck kümmern, als würde er sich einfach nicht für alle interessieren, er war vorhin auf dem Weg hierher schon so still gewesen, also das war einerseits beunruhigend, andererseits konnte man meinem dem Faulpelz war die Lust am Schlafen vergangen, aber immerhin war er ja auch eine ausgewechselte Person, und da alle Warnungen nichts halfen führte dies nun zum Kampf, sowie sich herausstellte, denn das Schwarzhaarige Mädchen wurde einfach getötet, was für eine Schande das doch war, aber dies zeugte nur von Schwäche und der Tatsache das sie es so oder so nie weit gebracht hätte, oder lag er da falsch?
    "Wie schade...", kam es von Kiel, welcher allem Anschein nach nun doch Muse zum Reden gefunden hatte, und da er hinter den Anderen stand hatte man ihn wohl noch nicht wirklich bemerkt, aber das war eine falsche Theorie, dennoch galt es nun die 'Angreifer' loszuwerden, sie störten den Frieden und wollten sie allesamt umbringen, war es nicht so?
    Die immer noch leer wirkenden Augen musterten jeden einzelnen und auch die Tatsache was mit Dolce passierte, oder was der Blauhaarige tat, ließ den jungen Mann einfach kalt, er interessierte sich nicht dafür und so würde es auch bleiben, würde er in diesem Zustand verweilen.
    Dennoch staute er eine Menge an Wut in sich auf, wie konnten sie es nur wagen der Fliederhaarigen etwas an zu tun? Die Worte des Mannes waren also wahr gewesen, sie wollten alle den Tod von ihnen, aber der Blonde würde dies schon noch verhindern, denn hier kam keiner ungestraft davon.
    "Nun, wie es aussieht werde ich mich auch beteiligen, da ihr uns sonst nicht in Frieden lasst, und wenn wir jeden einzelnen von euch umbringen müssen, dann ist es mir egal. So lange ihr uns dann in Ruhe lasst soll es mir recht sein.", mit diesen Worten richtete er sich an die Feinde von ihnen, da er nun keine Waffe hatte, seine Schwerter waren ja nicht da und an diese würde er sich in solch einem Zustand kaum erinnern, würde er wohl mit seiner neu errungenen Magie kämpfen müssen.
    Aber zuerst musste er sich eben ein 'Opfer' suchen, oder eben einen der Angreifer aussuchen, welche vor ihnen standen, mehr oder minder, nur auf welchen die Wahl fallen würde wusste er nicht, da sich die Fliederhaarige schon mit dem Braunhaarigen und der Blauhaarige mit dem Silberhaarigen beschäftigte musste er sich jemand Anderes aussuchen, und da legte sich ein Grinsen auf die Lippen des Jungen.
    Langsam schritt er zu der Blauhaarigen und der Blonden, ehe ihm eine dämliche, zumindest für ihn eine dämliche, Frage entwich " Habt ihr ein Problem damit wenn ich mich hier beteilige?", noch immer grinste er, die Augen sagten aber etwas Anderes aus.
    Als hätte man es ahnen können schnippt Kiel wenig später mit den Fingern und eine Schatten-Fledermaus erschien, welche sich doch auf die Hellhaarige stürzen wollte, oder eben sollte, aber die konnte noch davon abgehalten werden, da er erst auf die 'Einverständnis' wartete, auch wenn er dies doch eigentlich nicht musste.

  • [font='Georgia, Times New Roman, Times, serif']| Pluvia-Insel |
    [IMG=http://www.imgbox.de/users/public/images/XLoP9dlnv9.png,right]
    Selphy schaffte es nicht. Ihre Hände zitterten ein wenig und ihr Ziel machte sich auch noch lustig über sie. Am liebsten hätte sie zu gern ins Schwarze getroffen, einfach um der vorlauten Göre eins auszuwischen und um einen Gegner weniger zu haben. Mittlerweile setzte auch Dylas Magie ein, traf aber eine andere Person, die eher in den Hintergrund gerückt war. Die Hauptpersonen waren wohl die Elfe, der Blauhaarige und die Adelstochter mit hochwertigen Klamotten. Nochmals spannte Selphy ihren Bogen an und richtete diesen erneut auf Sophia. Unerwartet wurde sie unterbrochen. Barrett drückte ihre Arme nach unten und hielt ihr eine Standpauke. Ein böswilliger Blick von Selphy folgte. „Ich spinne nicht. Wenn du draufgehen möchtest bitte! Du hast freie Bahn!” Kopfschüttelnd entfernte sie sich von ihm. Egal in welcher Situation sie gerade steckten, diesen Braunhaarigen konnte sie überhaupt nicht Leiden. Die Krönung kam aber erst. Tatsächlich glaubte er, dass Selphy befehle von ihm entgegen nehmen würde! Wie dumm von ihm. Was ging überhaupt in seinem Kopf vor? Nahm er wirklich ernsthaft an, dass man ihre "Feinde" mit einfachem Reden wieder in die Realität holen konnte? Ohne Gewalt? Ohne einen Kampf? Nein, die Blondine glaubte nicht daran. Ihnen musste man zeigen wer das Sagen hatte. Und selbst wenn es Barrett schaffen würde den Sensenmann zu besiegen, woher wollte er wissen das Dolce nicht erneut einen beschwört? Das Zentrum - um dieses Geisterwesen zu besiegen - war doch eindeutig die rosahaarige Elfe. Mit einem entnervtem Seuftzen trat erneut ein Feind in die Runde. Moment, war das nicht Fortés Bruder? Reflexartig richtete die Blondine ihre Waffe auf den Jungen. Mit konzentriertem und gleichzeitig bösem Blick. Selphy nahm Flügelschläge wahr und sah etwas nach oben. „Eine Fledermaus?” Verwirrt wanderten ihre Augen wieder auf Kiel, der wohl ein wenig Höflich sein wollte. Doch erneut machte Selphy diesen Fehler nicht. Nicht nochmal wollte sie zögern und feuerte ihren Pfeil - der sogar mit hohem Tempo auf Kiel zuflog - ab. „Willkommen!”, antwortete Selphy auf seine Einladung und grinste leicht dabei. *Hoffentlich übernehme ich mich nicht.* Sicherheitshalber wich Selphy einige Schritte nach hinten, um Kiel und die Fledermaus gut im Blick zu haben. Erneut machte sich die Blondine ein wenig Gedanken darüber, weshalb sich die ganze Situation zu einem kleinen Krieg entwickeln musste. Immerhin war es doch nur eine "simple" Rettungsaktion und von so einem Wandel war nie die Rede.

  • Nun war die Lage wohl endgültig aus dem Ruder gelaufen und Kyle war für kurze Zeit in einer perplexen Starre festgehalten. Was ging hier vor sich? Sie waren ursprünglich doch hierher gekommen, um die Entführten zu retten, und jetzt wurden sie genau von ihnen in Schacht gehalten. Was zum Teufel war hier bloß los? Da sie alle noch sprachen, ging er nicht davon aus, dass ihr Bewusstsein ganz ausgeschaltet worden war. Es war wahrscheinlicher, dass es manipuliert wurde, oder... neu programmiert? Letztendlich brachte es aber nichts, unnötig viele Theorien darüber zu entwickeln, denn eins war klar: Sie hatten es hier mit skrupellosen Feinden zu tun, die sich nicht zurückhalten würden. Noch einige Momente lang sah er mit an, wie die meisten schon versuchten, mit den Entführten zu kämpften, leider aber kläglich scheiterten. Mit der Ausnahme von Dylas, der sogleich eine Schwarzhaarige verkohlte, deren Gesicht ihm unbekannt war. Warum überraschte ihn das nicht? Jedenfalls, alle verteilten sich so langsam auf die Gegner, auch wenn diese viel stärker aussahen, als sie selbst. Er selbst entschied sich für den Gegner, der sich vor ihm befand. Es handelte sich hierbei um eine Rosahaarige, die einen gefährlichen und stark aussehenden Sensenmann heraufbeschworen hatte. Seine Überlegenheite bestätigte sich nur, als ein Braunhaariger auf den Sensenmann zustürmte, und dieser sich ohne Mühe einfach verdünnisierte. Wie sollte man denn so eine Gestalt bekämpfen?! Wenn es sich schon bei direkten Angriffen in Rauch auflösen konnte, dann würde Magie wohl auch keine besondere Wirkung auf den Gegner haben. Die einzigen Zauber, die keine Form hatten, würden bei einem so starken Gegner sowieso nicht funktionieren, und würden im schlimmsten Fall sogar ihn selbst treffen. Wenn man also das Ziel selbst nicht treffen konnte, musste man sich vermutlich an die Wurzel wenden... Am einfachsten wäre es natürlich, wenn man den Kontrolleur der Entführten niederringen könnte, aber da dieser ja genug für ihn unwichtige Soldaten hatte, würde dieser wohl eher nicht so schnell aufkreuzen. Er musste also versuchen, die Entführten außer Gefecht zu setzen, ohne sie umzubringen. Sie versuchen zu töten kam für ihn nicht in Frage. Er war hierher gekommen, um sie zu befreien, beziehungsweise zu beschützen, und nicht um hier ein Massaker der Dorfbewohner zu veranstalten. Das beschworene Wesen war vermutlich ebenfalls zu diesem Zweck kreiert worden, weshalb es also jegliche Angriffe auf die Rosahaarige abwehren würde, zumindest war das seine Theorie... Glücklicherweise war er noch ziemlich unbemerkt, da er sich die ganze Zeit nicht gerührt hatte, aber ob ihm das bei einem so starken Gegner einen Vorteil verschaffen würde? Er entschied sich dazu, seinen Arkanschuss zu benutzen, und sammelte die noch nicht sichtbare Energie in seinem Körper, die sich dann in seine Hände weiterleitete. Im nächsten Moment ließ er seine drei Rautengeschosse auf die Rosahaarige los. Zwei griffen ihre linke und rechte Schulter an, das Dritte ließ er von hinten auf ihre linke Seite zurasen. Sein ganzer Körper war angespannt, als er darauf wartete, ob seine Strategie aufging oder nicht.

  • Wie armseelig. Sie würde es nicht tun. Sie konnte es nicht. Da half auch kein erneutes Spannen der Bogensehne. Sophia fing an zu grinsen, welches sich nur noch verbreiterte, als der Mann, der anscheinend keinen Respekt vor ihr hatte, die Arme der blonden Bogenschützin nach unten drückte und somit erst recht ihren Schuss verhinderte. Waren diese Menschen dort wirklich so dumm? Es sah ganz danach aus, als würde der Mann den Schuss, der auf sie angelegt war, als unangebracht empfinden, ja er schien sogar völlig außer sich! Warum in aller Welt tat er das? War er etwa nicht auf der Seite der Blondine dort? Sophia konnte es sich nicht erklären. Vielleicht wollte er sich auch einfach nur selber mit ihr anlegen. Wer wusste das schon so genau? Keinen einzigen Gedanken verschwendete die manipulierte Adelstochter daran, dass sein Handeln dort daher rühren könnte, dass er nicht wollte, dass sie verletzt wurde. Nicht einmal ansatzweise kam ihr das in den Sinn. Warum auch? Immerhin waren das dort drüben alles Feinde, die vernichtet werden mussten! Sympathien hin oder her.
    Plötzlich fühlte sie die bedrohliche Energie eines Blitzes knapp an sich vorbeiziehen. Mist! Die beiden Witzfiguren dort hatten sie abgelenkt. Erbost über diese Tatsache, knirschte Sophia mit den Zähnen und ihre Miene verfinsterte sich. Zum Glück war sie nicht getroffen worden sondern ein Mädchen, welches in nicht allzu weiter Entfernung hinter ihr stand. Sie reagierte ebenso wenig wie ihre anderen Teammitglieder darauf. Zwar war es schade, dass ihnen nun jemand fehlte, doch ließ es sie völlig kalt. Sie hatte sich lediglich kurz umgewandt um zu sehen, ob das Mädchen mit dem schwarzen Haar die Magie abgeblockt hatte, oder ob sie getroffen worden war. Letzteres war nun der Fall. Ihre Teamkollegin war völlig außer Gefecht gesetzt. Mehr oder weniger gut, aber es spielte eigentlich keine Rolle. Sie hatte sich doch sowieso noch nicht nützlich gemacht und wenn sie den Angriff nicht geblockt bekommen hatte … tja das nannte man dann wohl natürliche Auslese.
    Inzwischen beschäftigte sich Dolces Schattenwesen mit dem Burschen, der sich anscheinend nur große Sprüche klopfen konnte. Eine ordentliche Wunde auf seinem Oberkörper, die ja wohl kaum zu übersehen war, verriet alles. Die Herrin des Sensenmannes war zwar ebenfalls verletzt, doch sie würde es schon schaffen ihr Opfer in die Knie zu zwingen.
    Erneut richtete Sophia ihre glanzlosen dunklen Augen auf die Bogenschützin mit dem Hut. Sie verzog kurz den Mund zu einer Schnute, hatte diese sich wohl nun jemand anderen ausgesucht, den sie mit ihrem lächerlichen Pfeil durchbohren wollte. Nagut dann eben nicht. Dann suchte die Adelstochter sich eben ein anderes Opfer. Böswillig ließ sie ihren Blick über die Gruppe der Feinde schweifen. Da fiel ihr ein hochgewachsener Kerl mit langen silbernen Haaren auf. War aus seiner Richtung nicht die dunkle Magie von vorhin gekommen? Hatte er vorgehabt sie zu treffen? Möglich wäre es, doch sie verschwendete keinen weiteren Gedanken daran und sah es als gegeben an. Erneut rief sie den Wind in ihre Handinnenfläche, bündelte dessen Magie und warf die sich entstandene Windsichel auf ihr auserkorenes Opfer. Er würde schon sehen was er davon hatte einfach seine lächerliche Magie in ihre Richtung zu schicken! Sophia mochte ja vielleicht etwas hilflos wirken, doch das war sie nicht. Sie konnte sich durchaus gut zur Wehr setzen! Zumindest in ihrem derzeitigen Zustand. Kein Wort kam über ihre Lippen. Man konnte lediglich ein zufriedenes Lächeln darauf erkennen. Zufriedenheit über ihren Rachevorgang. Blieb nur noch zu hoffen, dass dieser auch Früchte trug.

  • Tori öffnete die Augen.
    Moment. Irgendetwas stimmte nicht. Es war laut und grün und.. verdammte Hölle was war geschehen?! Das letzte woran sie sich erinnern konnte war das Gesicht einer Elfe gewesen, das vor ihr im Dschungel aufgetaucht war. Und jetzt lag sie immitten des Unterholz und hatte einen totalen Blackout. Zittrig tastete das unbeholfene Mädchen nach ihrer Brille, deren Gläser wie durch ein Wunder heil geblieben waren. Ihr Kopf schmerzte, vorsichtig tastete sie an ihrer Schläfe entlang und als sie die Hand zurückzog, bemerkte sie, dass diese voller Blut war. Womöglich war sie gegen etwas hartes geprallt oder die Elfe hatte sie attackiert wer weiß und sie war bewusstlos geworden. Nur gut, dass sich keine Sau für sie interessiert hatte.. oder sie wurde sowieso schon für tot gehalten, das war genausogut möglich. Tori zitterte mittlerweile am ganzen Leibe, Angst und Unverständnis herrschten in ihrem Gefühlschaos vor. Was sollte das alles? Warum bekämpften sie einander? Was lief falsch, was war mit den Entführten geschehen? Sie schienen eindeutig nicht sie selbst zu sein, am liebsten würde das Mädchen den Ursprung dieses Mysteriums herausfinden, doch wie sollte sie das anstellen. Sie konnte überhaupt nichts ausrichten! Keine Magie, keine Waffen, keine Körperkraft. Sie war allen nur im Weg, Barrett hatte es ja von Anfang an gesagt. Auch Leon und Anette schienen sie schnell abgeschrieben zu haben. Der Gedanke tat weh, gar noch mehr als ihre Kopfwunde (die zwar blutete, jedoch sonst offenbar nicht viel hermachte - Gott sei Dank.) Am liebsten würde sie den Rückweg antreten und aufgeben, aber selbst das konnte sie nicht. Sie wusste ja nichtmal den Weg. Am besten sie verhielt sich weiterhin ruhig und wartete ab - eine jämmerliche Methode, aber in ihrer Situation wahrscheinlich die klügste.

  • 「EVENT #9」


    Verschwommen. Ja, das war es wohl. Ja, so konnte man die Situation passend beschreiben. Unklar, unübersichtlich. Dröhnende Geräusche erschütterten den Walde, bewegten sich nicht gerade elegant durch Baum und Ungeziefer. Es war laut, so laut, dass es fast schon surreal schien. Surreal, hm? Die Zofe blickte auf das Areal, welches sich vor ihr befand, erblickte mehrere Gestalten, Unbekannte, Verbündete, sogar Freunde waren es. In der Tat schien all dies surreal, um nicht schon paradox zu sagen! Zögerlich hob sie die Hand an, drückte ein paar Blätter, Äste und sonstige Teile, die Pflanzen zugehörig waren, zur Seite - Und auf einmal schien die Sicht deutlich klarer zu werden, aus Silhouetten wurden wiedererkennbare Menschen, Gesichter, die man kannte - oder eben auch nicht. Chaos, das war es wohl gewesen. Irritiert ließ die junge Dame den Blick umherschweifen, was im Anbetracht der Lage keineswegs ein wahrlich schlauer Plan gewesen war - Warum also tat man es doch? Ganz einfach. Übersicht. Denn diese vermisste die Bedienstete zu jener Zeit mehr als alles andere, hätte man sie gefragt, was da an diesem Ort vorgefallen wäre, hätte sie wohl kurz und knapp mit »Es war laut und chaotisch« geantwortet, dabei mit den Schultern gezuckt. Deswegen entschloss man sich dazu, zunächst in dem Gebüsch, auch wenn es voller kleiner Tierchen war, hocken zu bleiben und das Geschehen zu beobachten... Gefährlich, aber auch das interessierte die Langhaarige herzlich wenig, denn wie es schien hatte man sie seit ihrer Ankunft zusammen mit den restlichen Mitgliedern ihrer Gruppe - Dylas, Selphy und Kyle - nicht bemerkt (gut, im Gegensatz zu dem Trio hatte sie sich auch eher im Hintergrund aufgehalten und leichtsinnigerweise abgeschaltet) oder aber die Truppe hatte ihr viertes Mitglied vergessen. Wie auch immer...
    Kampf und Spannung hatten die Krone gewaltsam - oder auch nicht so gewaltsam - an sich gerissen und regierten in ebenjenem Gebiet. Doch das Ironische lag hierbei gewiss nicht an der Tatsache, dass die beiden Fraktionen sich mitten im Dschungel in den Haaren hatten, nein, viel mehr lag die Ironie bei den Leuten, die sich bekämpften, sowie bei dem Grund, für die Anwesenheit aller. Chlorica konnte bekannte Stimmen aus dem lauten Tumult raushören, allerdingss nicht was sie da von sich gaben... Bekannte Stimmen. Neben den kurzzeitigen Teamkameraden, welche sich inzwischen mit der wiedergefundenen Gruppe zusammengeschlossen hatten, erkannte man auch noch... Waren das nicht der überaus tollpatschige Nichtsnutz Vishnal und Lady Sophia? Die Zofe schrak auf und musterte entgeistert die ihnen entgegengesetzte Fraktion und tatsächlich, unter einigen Fremden befanden sich die beiden Herrschaften und attackierten Silberhaar und co. mit verschiedensten Arten von Zaubern und... Die Hellhaarige stutzte, dachte nach und kam zu dem Entschluss, dass etwas nicht stimmte - selbstverständlich tat es das nicht. Etwas musste geschehen, etwas... seltsames, das dazu in der Lage war, all die aufkommenden Mysterien zu lösen und zu erklären: Wie kam es dazu, dass sich der Rettungstrupp und die zu Rettenden mit Waffen und Zaubern gegenseitig angriffen? Vor allem galt es zu wissen, woher die Entführten auf einmal der Magie mächtig waren, was sie - soweit man sich recht entsinnen konnte - vor dem Vorfall nicht waren. Allerdings konnte selbst sie, verscharrt hinter Büschen und weiteren exotischen, nicht identifizierbaren Pflanzenarten, geplagt von eingeschränkter Sicht, erkennen, dass dies kaum eine relevante Rolle spielte - Oder war es grad dieses winzige Detail, was ein unverzichtbarer Hinweis auf die Identität und Pläne des bis dato gesichtslosen Täters werden konnte? Die Hofdame schüttelte ihr Haupt, hielt sich mit der einen Hand den Kopf - war es ihr persönlich doch viel zu warm - und erinnerte sich daran, dass in der anderen noch immer die Armbrust lag und darauf wartete, endlich den großartigen Star spielen zu können, eingesetzt zu werden. Vielleicht... Etwas unbeholfen nahm die Perfektionistin das Kampfes Werkzeug in beide Pfoten und versuchte bestmöglich mit dem Ding, von dem sie nicht einmal wusste, wie man es zu operieren hatte, zu zielen, wobei es vollkommen egal war, wen oder was sie traf, hauptsache - Plötzlich ging der Bolzen los und schoss durch die Menge, verschwand in dem saftgrünen Gebüsch auf der anderen Seite. Die Braunäugige schluckte, hoffte, dass niemand das pfeilartige Geschoss bemerkt hatte, ansonsten hieß es wohl liebevoll "GAME OVER". Rasch holte man einen weiteren hervor, spannte ihn der Sicherheit wegen ein, wäre es doch viel zu fatal gewesen, hätte jemand sie attackiert und... Und nun?
    Vollkommen abwegig glitt eine freie Hand schnell durch das bisschen Haar, welches ihr im Gesicht stand, warf es zurück. Klar. Klarer war womöglich das gesamte Bild dieser lächerlich paradoxen Situation geworden, nicht aber der Kopf Chloricas. Verwirrung tobte und erfasst hatte sie noch immer nicht alles - wie auch? -, weswegen ein taktischer Schritt wohl kaum eine rettende Option gewesen wäre. Und genauso war es klar, was getan werden musste: Rennen. Im Prinzip handelte es sich dabei um eine nicht einmal so abwegige Idee, im Gegensatz, man hätte den vermeintlichen Feind mit etwas Glück ablenken können, woraufhin die Verbündeten die Chance gehabt hätten, die Initiative zu ergreifen, aber daran dachte sie gewiss doch nicht - Man tat es einfach, auf dass das Gebüsch, dessen Weg die feine Nase kreuzte, begann Geräusche zu erzeugen, zu rascheln.


  • Mit einem Lächeln auf den Lippen beobachtete Dolce das Schauspiel, welches sich ihr bot. Ein schauriges Lächeln begleitet von einem bösen Funkeln in den Augen. Wie lächerlich und armselig diese Menschen doch waren. Hielten sich gegenseitig vom Kämpfen ab und wollten ihnen glauben machen, dass sie nicht ihre Feinde waren. Hätte der langhaarige junge Mann die Arme der Blondine nicht mit Gewalt heruntergerissen, hätte der Pfeil wohl das Prinzesschen an ihrer Seite durchbohrt. Eigenmanipulation. Ein weiteres Beispiel für die Dummheit dieser Wesen. Sehnten sich wohl nach dem Tod. Verständlich. Würde dieser doch sie von dem Leid und von dem Qualen die sie erwarteten erlösen. Diesen Wunsch, diese Sehnsucht nach dem Tode. Nur zu gern würde Dolce ihnen diesen Wunsch erfüllen. Amüsiert beobachtete die Elfe das Treiben der Andere. Der Tanz des Todes. In der Hauptrolle ihre heraufbeschworene, dämonische Gestalt und wohl der größte Dummkopf der feindlichen Truppe. Es war spaßig mitanzusehen. Immer wieder verfehlte er sein Ziel. Rammte seinen Sperr ins Leere. Ganz im Gegensatz zum Sensenmann. nach und nach fügte er dem brünetten Mann kleine bis mittelschwere Wunden zu. Mal am Bein. Mal am Arm. Einmal verfehlte er sogar nur knapp sein Auge. Bei jedem Treffer durchzuckte es die Rosahaarige. Auch sie konnte den Schmerz fühlen, welcher dem Feind zugefügt wurde. Nicht so stark aber dennoch lies es sie nicht ganz kalt.
    Das Elfenmädchen war so fixiert auf das Schauspiel, welches sich ihr bot, dass sie all die Anderen gar nicht mehr wahrnam. Eigentlich müssten sie doch mit diesem jämmerlichen Haufen alleine fertig werden oder nicht? Sie waren deutlich in der Überzahl, da die Hälfte der Feinde sich sowieso nur erbärmlich am Boden wandte und sich vor ihnen versteckte. Am Ende würden auch sie sterben. Der einzige Unterschied bestand darin, dass diese erbärmlichen Würmer noch nicht einmal gekämpft hatten. Sich nicht wehrten. Lediglich unnutz am Rande des Kampfes herumkrochen. Sie waren ein leichtes Ziel aber zuerst mussten diese Rebellen platt gemacht werden. Für einen Moment huschte Dolces Blick nach links und anschließend wieder nach rechts. Ihr Team war klar im Vorteil. Entschlossenheit war in all ihren Gesichtern zu sehen. Begleitet von Hass und Zorn. Unerbitterlich kämpften sie. Liesen sich nicht von dem Verlust der Schwarzhaarigen beirren. Schienen dadurch lediglich mehr angetrieben zu sein. Nun war genug mit den Spielchen. Diesen minderwärtigen Subjekten musste der Garaus gemacht werden.
    Das Mädchen umschloss ihren Zauberstab noch fester und wirbelte ihn durch die Lüfte. Ein dunkler Blitz entfuhr dem magischen Objekt und steuerte geradewegs auf den Senesenmann zu. "Vernichte diese Made!" Die Worte der Rosahaarigen liesen keine Widerrede zu. Gesagt, getan. Der Sensenmann schien durch den magischen Blitz noch mehr an Energie zu gewinnen, noch schneller zu werden. Schließlich hatte er den Braunhaarigen da wo er ihn haben wollte. Der Dämon holte zum Schlag aus. Die Sense blitzte im Sonnenlicht auf und schnellte schließlich auf den Körper des Langhaarigen nieder. Die Spitze seiner Waffe durchbohrte seine Haut an der Schulter. Blitzschnell schnitt die Waffe sich durch das Fleisch des Opfers. Gleichmäßig war der Schnitt, welcher sich über seinen Oberkörper erstreckte. Die Wunde war tief und der Mann musste wahnsinniges Glück haben wenn nicht auch seine Organe durch diesen Angriff getroffen waren. Blut tropfte von der Waffe des Sensenmannes als er seine Waffe wieder zurückzog. Der Lebenssaft benetzte die Spitze der Sense und mit dem schaurigen Grinsen des Dämons bekam man bei diesem Bild wahrlich Gänsehaut.
    Mit schmerzverzerrten Gesicht hielt sich Dolce ihre Wunde. Hatte Probleme zu atmen. Mit aller Mühe versuchte sie den Schmerz wegzuatmen aber es gelang ihr nicht. Die Elfe biss sich auf die Unterlippe. Begann Blut zu schmecken. Hatte sie sich doch die Lippe aufgebissen nur um nicht vor Schmerzen zu schreien. Doch schnell war dieser Schmerz vergessen als ein anderer Schmerz sie durchbohrte. Etwas hatte sie an den Schultern getroffen. Die Elfe hatte nicht mehr die Chance sich nach dem Übeltäter umzudrehen. Der Griff um ihren Zauberstab lockerte sich und die Waffe fiel zu Boden. Dolce sank auf die Knie. Hatte die Augen weit aufgerissen. Alles um sie herum schien sich immer weiter zu entfernen. Die Stimmen und Schreie wurden leiser. Alle Bewegungen schienen in Zeitlupe abzulaufen. Die Rosahaarige atmete schwer. Krallte sich mit ihren Fingern am Boden fest um sich noch in dieser Welt zu halten. Hatte Mühe bei Bewusstsein zu bleiben. Blut aus ihren Wunden tropte auf den sandigen Untergrund. Wie ein Schwamm sog dieser die Körperflüssigkeit auf. Sie konnte nicht hinsehen. Tränen kullerten über ihre Wangen und tropften ebenfalls auf den sandigen Untergrund. Dolce hustete. War das der Geschmack von Blut in ihrem Mund?

  • Mehr und mehr verwandelte sich der Wald zum Schauplatz der Gewalt und Eskalation. Jedes noch so schlaue Lebewesen auf der Insel mied dieses Fleckchen Erde sicher weitgehend, um nicht auch Opfer dieser sinnlosen Attacken zu werden. Dylas verlor die Übersicht und versuchte in einem Moment des Entsetzen - nachdem er Mei erledigen konnte - die Situation zusammen zu fassen. Es wurde schnell klar, dass jeder der Gegner die Kontrolle verlor und auch vereinzelte eigene Mitstreiter nun erwachten. Endlich... denn es sah nicht besonders gut aus für sie. Es bildeten sich mehrere 1-gegen-1-Kämpfe, zumindest so wie es die Anzahl der beiden Fronten zuließ... Trotz ihrer fehlenden Menschlichkeit hatten die Gegner also doch irgendwie ein Herz für Fairness gehabt... oder auch nicht. Schnell musste Dylas feststellen, dass so wie die Hauptaufmerksamkeit dem Sensenmann auf der einen Seite galt, so richtete sich der Großteil der Gegner nun gegen ihn. Es handelte sich dabei um sein eigentliches Ziel die Lilahaarige und diesen Wasserball spielenden Fuzzi. Dennoch nahm er die Lage ernst und wich ein paar Schritte zurück. Sie umzingelten ihn und nahmen ihm jeglichen Raum zum Ausweichen. Hinter ihm Leute, die nicht kämpfen konnten/wollten, vor ihm Dolce, die mit ihrem Sensenmann Barrett in Schach hielt und folglich rechts und links ein auf ihn zukommender Zauber. Gut... der Wasserball befand sich erstmal in der Luft, insofern konnte er sich erstmal auf das Luftgeschoss konzentrieren, das sich seinen Weg zu ihm durchbahnte und dabei mehrere Sträucher und Bäume spaltete. Mit großen Augen musterte Dylas das Schauspiel und wusste eines: Er musste schnell aus der Schussbahn. "Scheiße!" Mit einem Hechtsprung versuchte er der Schneise der Zerstörung zu entkommen, was letztendlich gelang. Er sah vom Boden zu, wie die Windsichel an ihm vorbei in Richtung der Kampfunwilligen flog. Doch er war nicht mehr in der Lage zu verfolgen, was danach passierte, da ein stechender Schmerz seinen Oberschenkel durchfuhr. Offenbar hatte der Zauber ihn doch erwischt. Dylas musste sich mit viel Kraft zusammenreißen, wobei ihm die Aufmerksamkeit der Wasserbombe entglitt. Diese flog in einem günstigen Moment dann auch schnurstracks auf ihn zu und explodierte. Eine Schockwelle breitete sich um Dylas' Körper aus, die wohl jeder hier Anwesende deutlich spüren konnte, wenn nicht sogar selbst davon zu Boden gerissen wurde. Was das primäre Ziel dieser Bombe anbelangte, sie lag regungslos am Boden. Zwar war er noch bei Bewusstsein, jedoch hatte er Mühe damit, etwas zu hören da der Druck der Explosion seinen Gehörgang erheblich geschädigt hatte. Nun blieb nur noch eins zu tun. Das Ausmaß der Detonation beobachten. Immer noch am Boden liegend stellte der Silberhaarige fest, dass sowohl Sophia als auch Vishnal viel Wasser abbekommen hatten und sich eine Spur des Wassers zu ihnen auftat. Das war der perfekte Moment um noch ein letztes Mal diesen gleichen Zauber zu wirken. Er streckte seinen Arm zur Seite aus, erzeugte eine Menge dunkler Blitze auf der Handfläche und hielt diese dann auf den Boden. Nun würden die Blitze sich gewiss ihren Weg durch das Wasser zu ihren auserkorenen Opfern bahnen, so hoffte Dylas es sich. Das geschieht euch recht, ihr Mistkerle!

  • Während um ihn die Hölle losbrach, hatte Barrett immer noch schwer mit dem Sensenmann zu kämpfen. Die Gestalt lies ihm keine Sekunde um nach einem Weg zu finden, dieselbe umzubringen. Ständig musste er nur ihren Attacken ausweichen! Lange würde er das jedoch nicht mehr durchhalten, immer wieder riss die Sense kleine Stellen seiner Kleidung oder Haut auf. Gerade als Barrett wieder einen Gegenangriff starten wollte, schwang die höllische Erscheinung ihre Sense gen Himmel, wobei diese die glühende Sonne reflektierte und den Jungen lang genug für einen Gegenangriff blendete. Hätte er nicht instinktiv gehandelt, so hätte die nun blutverschmierte Sichel ihn wahrscheinlich in zwei Teile geschnitten. Nun prangte eine breite, blutende Wunde auf seiner Brust und das Leder seines Mantels schälte sich unter der Wunde von ihm ab, wie die Schale einer Banane.
    Doch die Beschwörerin ihm gegenüber schrie plötzlich auf und ging zu Boden, was Barrett nur unwesentlich von den starken Schmerzen ablenkte, den der tiefe Schnitt bei ihm verursachte. Doch im nächsten Moment war auch der Sensenmann verschwunden. Barrett sah keine andere Chance als sofort zu dem Mädchen hinüber zu gehen und den Grund dafür herauszufinden. Er musste die Zeit nutzen, jetzt wo er welche hatte - doch wie viel blieb ihm? Während er seine blutdurchweichte Kleidung auf die Wunde drückte, lief er zu der Hexe hinüber, die sich auf den Bauch windete. Mit einem schwachen, aber beherzten Tritt beförderte er sie auf den Rücken und erkannte sofort dieselbe breite, schräge Wunde auf ihrer Vorderseite, die er auch hatte. Nur, dass an der des Mädchens der Sand des Bodens klebte. Konnte das überhaupt ein Zufall sein?
    Doch Barrett blieb nicht viel Zeit über diese Seltsamkeit nachzudenken. Ein Wasserangriff hatte die komplette Umgebung benetzt und der Silberhaarige Junge war - zumindest wenn man die Blitze in seiner Hand bemerkte - gewillt dazu die komplette Umgebung unter Strom zu setzen! Dchnell realisierte er: Dazu gehörte auch Sophia! Die Adelstochter hatte zwar gerade eben noch seine Verbündeten angegriffen, doch Barrett konnte sie nicht einfach so dem Stromstoß überlassen. "NICHT!!!", brüllte er, während er auf Sophia zuhumpelte und sie mit seinem Gewicht zu Boden warf; in eine sichere, trockene Zone. Beim Aufprall, stieß Sophias Ellbogen in seinen Magen und drückte sein Bauchfleisch von unten gegen die Wunde, was Barrett dazu brachte einen Schwall Blut auf Sophias edle Kleider abzugeben. Ein Keuchen folgte und der Junge packte mit all seiner verbleibenden Kraft die Handgelenke des Mädchens und drückte sie in den Dschungelboden, während er auf ihr kniete. Sophia hatte zwar einen starken Zauber gewirkt, doch körperlich war sie immer noch die verwöhnte Adlige, die nur auf ihre Linie achtete, sonst aber keinen Sport betrieb. Der Junge merkte, wie seine Kräfte langsam schwanden, doch noch schaffte er es trotz des Schmerzes Sophia auf den Boden zu halten. "Hör... doch bitte einfach auf...", wisperte er leise, ganz nah vor ihrem Gesicht und etwas Tränenflüssigkeit sammelte sich in seinen Augenwinkeln.
    Wann würden die Blitze einschlagen?

  • Die anfangs eher kleine Auseinandersetzung auf der kleinen Lichtung mitten im Dschungel, hatte sich inzwischen zu einem wahren Schlachtfeld entwickelt. Die verschiedensten Zauber flogen bedrohlich durch die Luft, Waffen wurden umher gewirbelt und Wunden wurden geschaffen. Einige seichte und auch so manche tiefe Verletzungen, die lebensbedrohlich wirkten.


    Entsetzt sah die Adelstochter mit an, wie der Sensenmann zunächst dem Kerl mit den langen braunen Haaren eine überaus ernstzunehmende Verletzung quer über seine Brust und Schulter zufügte. Gut, darüber hatte sie sich zunächst gefreut, hatte ein triumphierendes Gefühl in ihren Eingeweiden gespürt, doch ein paar Sekunden später, blickte sie auf die zu Boden gegangene Dolce herab. Auf ihrem Körper prangte dieselbe blutige Linie. Sophia war einerseits geschockt darüber, andererseits auch verwirrt. Warum schuf sie eine Gestalt die ihr aufs Wort gehorchte, aber mit jedem Schlag, den sie ihrem Opfer zufügte, selbst zum Opfer wurde? Diese Tatsache war für sie verwirrend und unerklärlich. Im Gegensatz zu ihrer Reaktion auf das Ausschalten des schwarzhaarigen Mädchens hinter ihr, war sie von der Kampfunfähigkeit der Elfe ganz und gar nicht begeistert. Mit finsterer Miene musterte sie die junge Frau, die dort unten auf dem Boden kauerte. Sie atmete schwer, bekam kaum Luft. Immer mehr Blut tropfte auf den Waldboden, immer mehr Lebensgeister verließen sie. Ihr dunkler Blick wanderte durch die Menge der Feinde, wobei sich ein zufriedenes Lächeln, mit einem Hauch von Hohn bildete, als sie die Augen auf ihrem vorherigen Opfer ruhen ließ. Die Windsichel hatte ihr Ziel getroffen. Zwar nicht so sehr wie sie gehofft hatte, aber der Mann dort hatte immerhin eine Schnittwunde am Oberschenkel erhalten. Zum Teil war dies auch Vishnal zu verdanken. Er hatte die Wasserbombe kurz vor ihrem Magieangriff zu Fall gebracht und ihr Opfer somit gezwungen sich auf zwei Angriffe gleichzeitig zu konzentrieren. Allerdings war sie durch das aufspritzende Wasser völlig durchnässt worden. Leise fluchend sah sie an sich herunter, schüttelte kurz ihre Arme, wodurch ein paar Tröpfchen ihren Weg zum Boden fanden. Das hatte ihr Teamkollege ja echt super hinbekommen! Ihr Haar klebte ihr im Gesicht, das Kleid war deutlich schwerer als vorher, hatte der viele Stoff doch eine ganze Menge Wasser aufgesaugt. Sie warf Vishnal einen bitterbösen Blick zu. Am liebsten hätte sie ihn nun ebenfalls angegriffen, doch sie wusste, dass das dämlich war. Sie mussten zusammen halten, gerade jetzt, wo eine starke Mitstreiterin hinüber war. Erneut sah die Adelstochter auf Dolce hinab und bemerkte dabei erst jetzt, dass der Mann mit derselben Wunde sich an ihr zu schaffen machte. Er durfte ihr nicht noch mehr Schaden zufügen. Immerhin sah es eh schon sehr schlecht für sie aus. Ihr zarter Körperbau vertrug die Verletzung ganz offensichtlich deutlich schlechter als der des Mannes vor ihr. Entsetzt sah sie mit an, wie er ihr einen kurzen Tritt verpasste, um sie auf den Rücken zu befördern. „Was machst du da?! Geh weg von ihr, du Bastard!“, schrie sie ihm entgegen, blieb allerdings an Ort und Stelle stehen und machte sich schon bereit eine zweite Windsichel zu erzeugen. Die junge Dame hatte sich nicht an ihn gewandt, weil sie viel Sympathie für die verwundete Elfe empfand. Sie wollte lediglich verhindern, dass Dolce dort ihr Leben lies und sie somit einen Kämpfer weniger hatten. Das wäre durchaus fatal. Was anderes interessierte die manipulierte Sophia im Moment auch gar nicht.
    Die Person, die sie gerade angebrüllt hatte, sah kurz zu seinen Mitstreitern hinüber und sie folgte seinem Blick. Zum Glück, denn erst jetzt fiel ihr auf, was der Kerl mit dem langen silbernen Haar und der Wunde an seinem Oberschenkel vor hatte. Zunächst musterte sie eher unbeeindruckt die Blitze, die er auf seiner Handinnenfläche erzeugte, jedoch stieg ihn ihr eine heftige Welle der Panik auf, als er die Hand gen Boden führte und sie selbst realisierte, was er vorhatte. Das Wasser von Vishnals Bombe war der Schlüssel zu dem sich anbahnenden Desaster. Und genau das, schien der stark verletzte Mann auch bemerkt zu haben. Ein Aufschrei, der seine Angst und sein Entsetzen ausdrückte, kam über seine Lippen, wodurch Sophias Kopf abrupt in seine Richtung schnellte. Er kam auf sie zugelaufen und ehe sie sich versah, warf er sich gegen sie.
    Unsanft landete die junge Dame auf dem Waldboden. War ihr dieser vorher recht feucht und weich vorgekommen, wirkte er nun härter als Stein. Hart schlug ihr Körper auf der Erde auf. Sophia verzog das Gesicht angesichts der Qualen in Kopf und Körper. Kurz wurde ihr schwarz vor Augen. Ein kraftvolles Pochen begann in ihrem Kopf zu wirken, welches auch ihren gesamten Rücken durchzog. Der Schmerz war fürchterlich. Sie konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Erst nach einer Weile klärte sich ihr Bewusstsein wieder, Kopfschmerzen blieben zurück. Nun realisierte die Adelstochter auch, dass der Typ auf ihr drauf saß. Genauer gesagt auf ihrer Hüfte. Seine Hände umfassten ihre zarten Handgelenke, die er mit ausreichend Kraft gen Boden drückte. Sophia versuchte sich von ihm zu befreien, doch es half alles nichts. Wut stieg in ihr auf. Sie zappelte, fluchte leise und der Zorn über seine deutliche körperliche Überlegenheit wurde nur noch mehr geschürt. Egal wie sehr sie sich verrenkte oder wie viel Kraft sie aufwandte, sie konnte sich nicht befreien und rief nur ein paar weitere Schmerzen in ihren Handgelenken, Armen, im Rücken oder der Hüfte hervor. Alles was sie tun konnte, um das Leid so gering wie möglich zu halten, war einfach still da zu liegen. So konnte sie auch keinen ordentlichen Zauber wirken. Verdammt, sie saß fest! Jedoch hielt sie inne, als seine Stimme an ihr Ohr drang. Wie erstarrt lag sie da, auch wenn es nur ein kleiner Moment war, den Blick auf sein Gesicht geheftet. Sie sollte aufhören? Was sollte dieses ‚bitte‘ und der jämmerliche Tonfall?! Hatte er gerade etwas glasige Augen bekommen, oder täuschten ihre Sinne sie? Die Adelstochter versuchte sich noch einmal mit aller Kraft loszureißen, doch es gelang ihr auch dieses Mal nicht. „Halt den Rand und lass mich los!“, kreischte sie, wobei sich ihre Stimme schon überschlug. Sein Verhalten war ihr völlig schleierhaft, doch sie dachte auch nicht über seine Beweggründe nach. Im Moment hatte sie eher Angst um ihr Leben, sah sie den armen Barrett doch als einen Feind an. Der Angriff des Mannes, welcher sie vorhin noch in Angst und Schrecken versetzt hatte, war völlig vergessen. Erneut hielt sie inne, betrachtete erschrocken den großen roten Fleck auf ihrem Kleid im Bauchbereich. Hatte er sie …?! Nein. Sie spürte kein Stechen, keine offene Wunde. Ihr Herz nahm seine Arbeit nun wieder auf. Langsam wanderte ihr Blick ein Stück höher, bis die tiefe Wunde des Jungen in ihr Sichtfeld kam. Seine Kleidung war regelrecht getränkt mit seinem Blut. Also gehört auch das auf ihrem Kleid ihm. Sophias Augen glitten noch ein wenig höher und sie sah erneut in seine blauen Augen, die ein wenig trüb wirkten. Er atmete schwer. Aber das war auch kein Wunder. Es konnte nicht mehr allzu lange dauern, bis ihn seine Kraft verließ. Angesichts dieses Gedankens huschte ein Lächeln über ihre Lippen, das allerdings genauso schnell verschwand wie es gekommen war. Noch einmal wandte sie sich unter seinem Griff, aber auch jetzt zeigte es wieder keine Wirkung. Die Wut entflammte erneut in ihr, hatte sie die doch für einen kurzen Moment vergessen. All dieser Zorn, gemischt mit einem Hauch der Furcht, lag in ihren glanzlosen Augen, mit denen sie ihn anfunkelte. Sie konnte sich nicht wehren. Er, oder jemand anderes aus seiner Gruppe, hätte nun leichtes Spiel sie einfach zu töten.
    Von daher war alles, an das sie im Moment zu denke vermochte und was sie hoffte war, dass die Wunde des Jungen auf ihr ihn bald so sehr geschwächt hatte, dass sie in der Lage war seinem Griff zu entfliehen.

  • In dem Wald herrschte ein reges Durcheinander, bei dem sich mittlerweile fast alle Anwesenden beteiligten. Selbst die vorher teilnahmslosen Bürger hatten inzwischen ihre Waffen gegeneinander erhoben. So auch ein blonder Junge auf ihrer Seite, der tatsächlich noch höflich genug war, um nach Erlaubnis für einen Angriff zu fragen. Erschüttert sah Vishnal ihn an und gab ein empörtes »Ja, worauf wartest du noch? Leg los!« von sich, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf seine Wasserbombe richtete.


    Während er sich darauf konzentrierte, die Wasserbombe so groß wie möglich zu machen, stieß ein altbekanntes Gesicht zu ihm. Es handelte sich dabei um Sophia, die anscheinend beschlossen hatte, dem Blauhaarigen ein wenig unter die Arme zu greifen. Vielleicht hatte sie sich aber auch einfach nur ein willkürliches Opfer ausgesucht und es war nur Zufall, dass sie beide die selbe Person angriffen. Wie auch immer.
    Genau wie ihr Butler beschwor auch sie ihren Zauber und schickte diesen in Richtung der silberhaarigen Person. Der Fremde wich ihr mühevoll aus, konnte der Windsichel allerdings nicht ganz entkommen, wodurch er zu Boden gerissen wurde. Und genau in diesem Moment machte auch die riesige Wasserblase ihren großen Auftritt und stürzte auf den am Boden liegenden Mann herab. Und natürlich traf der Angriff, dank der günstigen Umstände, voll ins Schwarze.
    Zwar hatten sowohl Vishnal als auch Sophia beide selbst ziemlich viel von dem Wasser abbekommen, aber zumindest hatten sie einen der Feinde bewegungsunfähig gemacht, so schien es zumindest. Und das waren die nassen Klamotten doch wert, oder?


    Leider sah die Dame das wohl nicht ganz so wie er. Als ihr Diener sie mit dem leichten Anflug eines Lächelns im Gesicht ansah, konnte sie dieses noch nicht einmal erwidern. Zu verärgert war sie über ihre ruinierte Kleidung, als dass sie sich über diesen kleinen Erfolg freuen könnte. So verschwand das Lächeln des Blauhaarigen auch sofort wieder. Spielverderberin.
    Denkend, er hätte den Silberhaarigen schon außer Gefecht gesetzt, blickte Vishnal sich wieder in der Gegend um. Offensichtlich war viel passiert, während er und Sophia sich um den Fremden gekümmert hatten. Das, was ihm am meisten ins Auge stach, war die Tatsache, dass die »Anführerin« seiner Gruppe erschöpft am Boden lag. So eine Schande.
    Sophia rief dem Mann, der bei ihr stand, zu er solle von ihr verschwinden, doch da hatte schon etwas anderes die Aufmerksamkeit des Brünetten gefangen. Und dieses Etwas war offenbar in der Nähe des Blauhaarigen. Das war nicht gut.
    Leider bemerkte Vishnal den Grund für den Aufruhr des Fremden erst, als Sophia von ihm zur Seite gerissen wurde, was in dem treuen Butler normalerweise eine gewaltige Empörung auslösen würde, und es schon zu spät war. Mit dem Schlimmsten rechnend sah er auf den Boden und entdeckte die Spur von Wasser, die bis zu dem scheinbar nicht-ganz-so-besiegten Fremden führte, der seine Hand gen Boden hielt. Und waren das..?
    Ja, es waren kleine Blitze, die er über das Wasser zu seinen Feinden schickte. Zu Vishnals Unglück hatte der Zauber ihn jedoch schon fast erreicht, weswegen er keine Möglichkeit mehr hatte irgendwie zu reagieren, geschweige denn auszuweichen.
    Der Diener gab einen lauten Schrei von sich, als ein gewaltiger Schock seinen ganzen Körper durchfuhr. Während er versuchte gegen den Schmerz anzukämpfen, fiel er schlotternd auf die Knie und starrte entsetzt und angespannt auf den Boden, unfähig sich zu bewegen.
    So fühlte es sich also an vom Blitz - oder in diesem Fall: von mehreren Blitzen - getroffen zu werden. Eine Erfahrung, auf die der Herr gerne verzichtet hätte.

  • Es war nicht wirklich 'nett' oder gar 'höflich' einen Pfeil auf Jemanden abzufeuern, aber da es sich hier um Feinde und keine Verbündeten handelte, war es wohl klar das die Blonde sich zum direkten Angriff entschied, 'direkter Angriff' war wohl irgendwie das falsche Wort, es war ein Angriff aus der Entfernung mit Pfeil und Bogen, also konnte man es ja kaum als einen 'direkten Angriff' werten.
    Zeit zum ausweichen hatte er selbst nicht, er nahm sich auch keine, denn immerhin war es nur ein Pfeil, ein dummer Pfeil, was würde der schon großartig für Schaden anrichten?
    Keinen, vielleicht nur einen Kratzer, oder eine kleiner Wunde, aber viel konnte nun wirklich nicht passieren, da war sich Kiel sicher, immerhin brannte der Pfeil weder, noch war er vergiftet, so machte es zumindest den Anschein.
    Jenes hölzerne 'Geschoss' blieb tatsächlich in der Schulter des jungen Mannes stecken, welcher sich nicht einmal dazu äußerte, noch einen schmerzverzerrten Ton von sich gab, den Pfeil zog er sich einfach aus der Schulter, man sollte die Wunde hinterher besser behandeln, immerhin konnte, was auch immer, damit passieren, so das er einfach nur nutzlos war.
    Jedoch befand sich der Blonde nun in einem Kampf und hatte keine Lust und Zeit daran zu denken, stattdessen grinste er, weiterhin, fast grenzdebil, vor sich hin und musterte die 'Schönheit' vor sich, welche ihm noch lästig werden konnte, so schön sie auch war, sie war seine Feindin und sollte schnellstmöglich aus dem Weg geräumt werden, bevor sie ihm oder seinen Kameraden noch ernsthaft Schaden zu fügen konnte.
    Wenigstens schien sie keine Magie zu wirken, wie einige der Anderen, das dämmte ihre 'Fähigkeiten' also auch schon ein!
    Wundervoll, wirklich wundervoll!
    "Ich habe keine Lust auf deine Albernheiten! Lass uns diesen Kampf so schnell wie möglich beenden, oder... sollte ich mir den Spaß doch gönnen dich langsam und qualvoll zu erledigen?", die letzten Worte richtete er eher an sich selbst als an Selphy, welche er in diesem Moment als ungebetenen Gast empfand, der einfach wieder abhauen sollte, dies aber nicht tat.
    Somit musste sie wohl mit ihrem Leben bezahlen, das ging entweder für ihn oder für sie schlecht aus, aber sie hatte, im Gegensatz zu ihm, noch keinen Kratzer...
    Nachdem er einmal fröhlich, und verrückt, kicherte setzte die Fledermaus auch schon zum Angriff an.

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