Die Pluvia-Insel

  • [Seriza] ~ mit Leon & Cinnamon im Dschungel

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    Das Knurren wurde nur immer lauter und die Silberhaarige sah sich fast schon panisch nach allen Seiten um. Ihre Flügel klebten noch immer zusammen und wenn sie nicht bald eine Lösung dafür fand, würde Seriza sich wohl oder übel in ihre Naturgestalt zurückverwandeln müssen, um sich zu verteidigen. Jedoch war der Transformationszauber, welcher es der Drachendame ermöglichte, sich in einen Menschen zu verwandeln, sehr anstregend und noch war sie noch zu ungeübt darin. Selbst als Venti würde sie nicht lange durchhalten, noch nicht, nicht ohne Zeit ihre Kräfte zu regenerieren. Glücklicherweise musste die Silberhaarige nicht weiter drüber nachdenken, denn Leon tauchte mit Cinnamon im Schlepptau auf. "Natürlich nicht." Erleichtert atmete Seriza auf, jedoch hielt diese Erleichterung nicht lange an, denn Leons folgende Worte ließen sie eingeschnappt die Arme vor der Brust verschränken. "Das war doch so gar nicht geplant." Widersprach sie sogleich. "Ich wollte mich nur auf einen Ast über euch setzen und euch erschrecken." Erklärte sie niedergeschlagen. Seriza wäre doch niemals absichtlich so weit voraus geflogen und hätte sich in Gefahr begeben. Wieder versuchte sie ihre Flügel zu bewegen, doch noch immer klebten die Federn aneinander. "Meine Flügel kleben zusammen." Jammerte sie und ließ die Schultern sinken. Und zu allem Überfluss wurde das Knurren wieder deutlich hörbar und nur wenige Meter vor ihnen begannen die Blätter der Büsche zu rascheln. Die Silberhaarige hielt den Atem an, während sie mit ihren blauen Augen auf die Stelle starrte. Was würde nun auf sie zukommen?

  • [Cinnamon] mit Leon & Seriza | im Dschungel



    Was auf die beiden zukam war... Cinnamon. Kurz war ihr das Herz in die Hose gerutscht, als Leon in Wüstenfuchsform sich so flink durch das dichte Gebüsch bewegt hatte, das sie ihn irgendwann aus den Augen verloren hatte. Sie hatte ihren Speer fester gepackt und sich langsamen Schrittes weiter in die Richtung bewegt, in den sie die beiden vermutet hatte. Hoffentlich war sie nicht zu langsam und die zwei nicht längst als Tierfraß geendet! Doch sie setzte gerade noch so viel Vertrauen in Leon, als das er sie nicht allzuweit hinter sich zurücklassen würde. Und das hatte er schlussendlich auch nicht. Dennoch währte die Freude, Seriza wiedergefunden zu haben nicht lange. Gerade als sie hinter einigen mannshohen Blättern hervorkroch, sah sie aus dem Augenwinkel, wie es im Busch seitlich der beiden leicht raschelte. "Duck dich!", hörte sie sich rufen, noch bevor sie ganz begriffen hatte. Seriza musste sie das wohl nicht sagen, das Mädchen war sowieso nur ein Dreikäsehoch. Cinna vernahm ein Knurren, das fast wie ein Lachen klang... aber das bildete sie sich bestimmt nur ein. In einem Baum sah sie etwas stecken, das aussah wie Pfeile und noch bevor sich ihre Ahnung bestätigte, fürchtete sie, nun dem Schrecken aus Kinderbüchern aus nächster Nähe zu begegnen. Und dann trat es hinter einigen Bäumen hervor, gemächlich, als hätte es alle Zeit der Welt - der Mantikor. Ein hässliches Monstrum, in Gestalt eines Löwen mit drei Reihen an Zähnen, menschlichen Ohren und einem überdimensionalen Skorpionschwanz. Cinnamon erstarrte bei dem fürchterlichen Anblick des Ungetüms. Die Skoprionspitze war es auch, die wohl giftige Pfeile abgeworfen hatte. Was machen wir jetzt?! Sie schaffte es nicht die Frage auszusprechen, zu sehr war ihre Kehle zugeschnürt. Hilfesuchend sah sie zu Leon, auch wenn es nicht fair war, ihm die Verantwortung aufzubürden. Vor allem: Das Monster hatte ihn doch nicht etwa erwischt?!

  • 1907-leon-pngLeon | im Wasser davon treibend


    „Deine Flügel?“ Seine Stimme war leise. Jedes weitere, zu laute Wort konnte ein Monster anlocken oder ihm eher ihre genaue Position verraten. Angelockt war es bereits, irgendwas lauerte im Schutz des dichten Dschungels und wartete nur noch auf den richtigen Augenblick. „Warte, Kleine, ich helf dir.“, flüsterte er Seriza zu und krabbelte hinter das weibliche Halbwesen. Blätter und kleine Äste hatten sich in den klebrigen Fäden verfangen, die sich an die hellen Federn ihrer Flügel geheftet hatten und es ihr unmöglich machten diese zu benutzen. Der Jäger zupfte gefühlt den halben Wald von ihrem Rücken und hoffte dabei, dass er ihr keine Schmerzen zu fügte. Natürlich war der junge Kerl vorsichtig und sanft wie immer, zärtlich sein, das konnte er! Auch in solchen Situationen. „Ist es besser?“ Dass die Gleichgesinnte im Grunde genommen Schuld daran war dass sie vielleicht bald als leckeres und schmackhaftes Futter endeten, das nahm er dem Kind nicht übel. Das passierte und eigentlich war das alles ja nur für Cinnamon ein bisschen blöd, die sich den beiden näherte und als einzige Anwesende kein Halbwesen war, das sich fast in Sekunden aus den Staub machen konnte. Aber stolz trug sie ihren langen Speer nah an ihrem Körper, konnte sie damit überhaupt umgehen? Leon schmunzelte bei diesem Anblick, doch sein Gesicht erstarrte im nächsten Augenblick als ein dunkler Pfeil schnell wie der Blitz an ihm vorbei zischte. Die Haut an seiner Wange streifte und eine offene Wunde hinterließ. Ein schmerzhafter Schrei entkam ihm, woraufhin er sich sofort auf die Unterlippe biss um nicht weiter auf sich aufmerksam zu machen. Seine Hand strich über den blutenden Schnitt und seine hellen Augen versuchten die Herkunft des Angriffes ausfindig zu machen. Cinnamons Worte hatten ihn zu spät erreicht, verdammt. Ein schreckliches Monster gab sich zu erkennen, trat langsam und gefährlich aus seiner gewohnten Umgebung ins Freie. Das Halbwesen verzog den Mund. „Ugh, bei dem hat es Mutter Natur aber auch bisschen übertrieben.“, kommentierte er das Aussehen der unansehnlichen Gestalt, das sich sogleich mit einem ekelhaften Gebrüll bemerkbar machte. War ja nicht so als hätten sie es bereits gemerkt aber warum nicht! Stechende Schmerzen breiteten sich augenblicklich in seinem Kopf aus, er hielt sich die warme Stirn, presste die Augenlider zusammen und stöhnte. Dafür war keine Zeit, warum ausgerechnet jetzt? War der Pfeil Schuld, trug er Gift in sich? Er öffnete seine hellen Augen, es drehte sich alles, doch er riss sich zusammen und schnappte Cinnas Hand. „Flieg, Seriza, das ist deine einzige Chance, Mädchen!“, rief er ihr zu, sah starr in die kleinen Augen des beflügelten Fräuleins und rannte keine Sekunde später los. Mehrmals wäre er mit dem Zimtmädchen an seiner Hand gestolpert, mit jedem Schritt wurde es schwerer sich zu konzentrieren. Das Mittel, das am Pfeil des Mantikors haftete, durchströmte seinen Körper und mit Mühe hüpfte das Halbwesen über einen Stein, landete am Anfang einer Lichtung, die sich mitten im Dschungel erstreckte. „Cinna, bleib.. im Wald, versteck dich..!“, riet er der jungen Frau und sah sie mit Schweißperlen auf der Stirn an. Es lag Sorge in seinen Augen, verdammt, das hatte er nicht gewollt. Warum hatte Seriza solch einen Kindergarten veranstalten müssen, wusste sie denn nicht, wo sie waren? Leon hatte versagt, seine Aufgabe war es als Mann gewesen auf die beiden Frauen Acht zu geben und nur durch diese kleine Ablenkung hatte er nicht aufgepasst und beide in Gefahr gebracht. Naja.. er? Aber das war jetzt egal, keine Zeit für Schuldzuweisungen, die ihnen am Ende vielleicht nur den sicheren Tod brachten, wenn sie weiter hier dämlich herum saßen und auf ein Wunder warteten. Seine Ohren richteten sich aufmerksam auf, das Monster kam, gemächlich aber es näherte sich den jungen Erwachsenen. Hatte Seriza es geschafft, war sie entkommen? Sein Kopf hob sich, doch am Himmel entdeckte er sie nicht. Mist.. „Bleib, ich schaff.. das. Denk einfach.. aah, denk einfach immer.. an mich, ja?“ Fast schon theatralisch legte er seine Hand an seine Stirn, wischte den Schweiß von dort und grinste Cinnamon ins Gesicht. Wind sammelte sich im Inneren seiner Hände, die er anschließend vor seiner Brust zu einer Kugel geformt hatte. Er weitete den Bereich dazwischen aus, erschuf mehr Druck, mehr Wind. Seine langen Haare gerieten durcheinander und sein Atem wurde schneller, doch er versuchte weiter ruhig und tief ein- sowie auszuatmen. Das Halbwesen sammelte seine letzte Kraft ehe das bösartige Monster ihn entdeckt hatte und am Rande der Lichtung drauf und dran war seinen nächsten, vielleicht tödlichen Pfeil aus seinem Schwanz in seine Richtung zu schießen. Mit einem lauten Schrei feuerte Leon seine angesammelte Energie in seinen Händen als Luftbombe auf den Mantikor, es war vielleicht nicht viel, nicht effektiv, ganz und gar nicht vernichtend aber sein Zauber sollte mehr der Ablenkung dienen. Cinnamon helfen! Denn er wirbelte Staub auf, Dreck, Blätter, kleine Äste unter denen die Tochter des großen Magiers beinahe zu verschwinden schien. Hoffentlich nutzte sie seine Idee weise, mitbekommen würde er das nicht mehr. Die Welt um ihn herum wurde schwarz, das Gift hatte seinen Körper eingenommen und mit stillen Worten verabschiedete sich das Halbwesen. Hatte sein Leben doch so schnell ein Ende gefunden? Dass ein unbekannter Vogel, den er so wahrscheinlich noch nie entdeckt hatte, ihn im nächsten Moment mit seinen Krallen ergriff und anscheinend als nahrhafte Beute mitschleppen wollte, das bekam er gar nicht mehr mit. In den Fängen des übergroßen, schillernden Vogels schwebte der Wüstenbewohner davon, doch gar nicht so weit und gar nicht bis zu seinem Lebensende, denn ein letzter wütender Pfeil des Monsters erwischte das bis gerade eben noch glückliche Tier an den Beinen und Leon fiel einige Meter tief in das tiefe Meer, über dem sie sich bereits befunden hatten. Zu seinem Glück! Der Körper des Mannes erreichte die Wasseroberfläche, er trieb mit dem Gesicht nach oben. Die Wellen trugen ihn, immer weiter weg von der schrecklichen Insel und auch wenn er keine klaren Gedanken fassen konnte, auch wenn er nicht im Hier und Jetzt war, machte sich der Mann Sorgen. Ging es ihnen gut, lebten Cinnamon und Seriza? Hatte er sein Möglichstes getan um ihnen zu helfen? Eine Frage, die vielleicht eine Zeit lang unbeantwortet bleiben würde.....

  • [Seriza] ~ mit Leon & Cinnamon im Dschungel -> [Venti] ~ mit Cinnamon am Ufer

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    Die Silberhaarige war froh, dass das Halbwesen ihr dabei half, die klebenden Fäden aus den weißen Federn ihrer Flügel zu entfernen. Zwar war dies nicht ganz schmerzfrei, jedoch war Leon sehr vorsichtig, wofür Seriza ihm sehr dankbar war. "Danke." Endlich konnte sie ihre Flügel wieder bewegen! Doch die Freude hielt nicht lange an, als sie Cinnamons Schrei hörte, dass Leon sich ducken solle. Leider kam dieser zu spät, denn bevor auch nur einer von ihnen etwas tun konnte, schoss ein Pfeil aus dem Gebüsch hervor und traf Leon an der Wange. Die blauen Augen des Mädchens schossen zu der Stelle von der aus der Pfeil gefeuert wurde und weiteten sich, als sie den Mantikor erblickte. Was sollten sie jetzt nur tun? Leons Anweisung war eindeutig, er befahl Seriza zu fliehen, doch sie konnte die beiden Erwachsenen doch nicht einfach hier zurück lassen! Jedoch hatte sich der Wüstenfuchs bereits Cinnamon geschnappt und war mit ihr los gerannt und so blieb Seriza nichts anderes übrig, als sich in die Lüfte zu erheben und über den Dschungel hinweg zu fliegen. Einer der giftigen Pfeile des Monsters verfehlte die Silberhaarige dabei nur knapp. Oben in den Lüften angekommen war das Mädchen sicher, jedoch hatte sie Leon und Cinnamon aus den Augen verloren. Verfolgte das Monster die beiden? Leider blieb der Drachendame nichts anderes übrig, als in Richtung Ufer zu fliegen und dort Ausschau zu halten. Und tatsächlich, nicht lange dauerte es, da kamen ihre Begleiter aus dem Dschungel. Leon landete schneller als Seriza etwas unternehmen konnte im Wasser und trieb davon. Am liebsten wäre die Silberhaarige hinterher geflogen, doch Cinnamon steckte in Schwierigkeiten. Der Mantikor war nur wenige Minuten später wieder in Sichtweite. Was Leon auch versucht hatte, es hatte nicht ausgereicht. Und die Rothaarige würde sich alleine nicht verteidigen können. Verdammt, Seriza hatte gehofft, dass es nicht nötig sein würde, jedoch musste sie nun auf ihre letzte Reserve zurückgreifen. Sie konnte Cinnamon nicht sterben lassen! Das war alles nur ihre eigene Schuld, wäre sie doch nur nie vorausgegangen. Und noch während sie in der Luft war, schloss das Mädchen seine Augen und löste den Transformationszauber, welcher es in einen Menschen verwandelte. Im Sturzflug schnellte Ventuswill nach unten zwischen Cinnamon und den Mantikor. Sie landete zwischen den beiden und stellte sich schützend vor die Rothaarige. Ventis Kräfte waren zu geschwächt von der Verwandlung in einen Menschen und so musste sie hoffen, dass ihre Größe das Monster zur Flucht trieb oder aber das Zimtmädchen sich von ihr in Sicherheit fliegen ließ. "Hab keine Angst, Kleines. Ich beschütze dich." Ihre Stimme war als Venti weitaus tiefer als in ihrer Menschenform, doch man konnte einen vertrauten Klang erkennen, wenn man genau hinhörte. Venti breitete ihre Flügel schützend aus, als der erste Pfeil auf sie zuflog. Sie holte weit aus und versuchte das Geschoss mit einer Windböe zurückzuschleudern oder zumindest abzuschwächen. Das war alles ihre Schuld, wie konnte sie nur so töricht sein? Wieso war sie voraus gegangen, wenn sie doch wusste, wie unverantwortlich das war? Auch wenn es nicht so geplant war, Venti hätte doch wissen müssen, wie schnell so ein kleiner Scherz schiefgehen konnte. Warum hatte sie es dann getan? War es ein Fehler gewesen als Mensch nach Trampoli zu kommen? Die Pfeile, welche das Monster auf sie schoss, konnte Venti nicht alle nur mit Wind abwehren. Und für mehr war sie einfach zu dieser Zeit nicht stark genug. Die Stellen, an welchen das Monster sie verwundet hatten, schmerzten, jedoch konnte Venti jetzt nicht aufgeben. Sie musste Cinnamon in Sicherheit bringen, koste es, was es wolle. "Kleines." Angestrengt richtete sie das Wort an das Zimtmädchen. "Steig auf meinen Rücken. Beeil dich!" Forderte sie Cinnamon auf. Sie musste hier weg, schnell. Doch ob die Rothaarige ihr so weit vertrauen würde, um auf ihren Rücken zu steigen? Ohne zu wissen, wer sie war? Doch Venti konnte es ihr nicht verraten. Sie musste nun hoffen, dass Cinnamon ihr einfach vertraute, einen anderen Weg gab es nicht.

  • [Cinnamon] rennt von dem Mantikor und dem Drachen davon | Strand



    Kurz schien die Zeit still zu stehen. Cinnamon war sich nicht sicher - hatte ein Pfeil Leon erwischt? Sie stand noch mitten im Dickicht, den Speer mit schweißnassen Händen umklammert, ihre Beine zitterten. Sie konnte sich nicht bewegen, zu furchtbar war der Anblick des Monsters, welches sich unter sie gemischt hatte und zu groß die Angst, jeden Moment zu sterben. So einfach war das. Hatte sie ihr Leben genutzt? War es das, was ihre Eltern sich für sie gewünscht hatten? Es war zu früh, zu früh... sie hatte das Gefühl ihr Leben verschwendet zu haben, wenn sie jetzt starb und die Verzweiflung wurde übermächtig. Da ergriff Leon ihre Hand, schickte Seriza weg in die Lüfte. Wie konnte er in einem Moment wie diesem nur einen kühlen Kopf behalten? Am liebsten hätte sie ihn darum gebeten es sein zu lassen, denn sie hätten ja doch keine Chance - oder er ohne sie zumindest eine deutlich höhere. Doch die Entschlossenheit, ja, der Überlebenswille der von ihrem Freund ausging, war derart beeindruckend, das sie sich nicht weiter dagegen auflehnen konnte. Leon war verletzt. Das sah sie nun, aus der Nähe ganz deutlich und erneut ergriff die Angst Besitz von ihrem Herzen. Selbst wenn sie von dem Mantikor entkommen konnten, was würde das Gift bei Leon ausrichten? Tränen schossen dem Rotschopf in die Augen, während sie beide durch den Dschungel liefen und sie versuchte mit aller Macht sie zurückzukämpfen, denn eine verschleierte Sicht würde ihren sofortigen Tod bedeuten. Sie hörte das Monster hinter sich brüllen und plötzlich wurde sie von Leon in die Büsche geschubst. Sie sah nicht was er tat, zu schnell ging es, doch im nächsten Moment war sie von Laub, Blättern und Ästen bedeckt. Sie verharrte still, ihre Furcht lähmte sie sowieso. Fest hielt sie ihren Speer umklammert, doch was sollte sie groß gegen ein solches Monster ausrichten? Ihr fehlte die Übung, die Kraft, der Mut. Plötzlich war es still. Sie sah kaum etwas, wo war Leon? Ihr kleines Versteck würde sie sicher nicht vor dem Geruchssinn des Mantikors schützen - selbst ein Mensch könnte den Angstschweiß an ihr riechen! Cinna vernahm das tiefe Knurren, hörte es lauern, spürte wie es näher kam. Sie griff tief in sich, nach einer Kraft, die sie schon einmal verspürt hatte, nun ohne Hilfe, lediglich geleitet von purer Verzweiflung. Wurzelgeflecht. Der Zauber, der ihr Großvater ihr beigebracht hatte und den sie bisher noch nie geschafft hatte anzuwenden. Konnte sie nicht zumindest eine Sache erreichen, bevor sie starb? Sie schrie auf, befreite sich aus dem Unterholz, das sie bedeckte, doch noch bevor das Monstrum sich auf sie stürzen konnte, packten einige Wurzeln der Bäume den Mantikor und hielten ihn fest. Mit großen Augen sah sie auf das Werk der Natur. Hatte... sie das bewerkstelligt...? Doch Zeit sich darüber Gedanken zu machen hatte sie nicht, denn es waren zu wenige und das Monster zu stark. Cinnamon war zu ungeübt in der Magie und sie wartete nicht länger und rannte los, weiter, weiter, weiter durch das Gestrüpp des Urwaldes, Blut rauschte in ihren Ohren und dennoch hörte sie, wie das Monster bereits wieder näher kam. Ich schaffe es nicht, dachte sie, als sie den Strand erreichte. Wo war das Boot? Wo war Leon? Und Seriza? Der Ozean wirkte plötzlich auf sie wie die Gitter eines riesigen Gefängnisses. Sie kam hier nicht weg, sie konnte nicht einmal schwimmen. Cinnamon blieb stehen, das dümmste was sie machen könnte und doch wusste sie keinen Ausweg mehr. Als das Brüllen erneut erklang, drehte sie sich um, der Mantikor näherte sich langsam. Auch er wusste, das sie nun nicht mehr weiter fliehen konnte und nun hatte sie den Wald verlassen, so dass auch er ihr nicht mehr helfen konnte. Wieso war sie auch raus gerannt? In diesem Moment kam ein weiteres Monster vom Himmel geschossen. Es war ein Drache, ein Ungetüm, das sich zwischen sie und dem Mantikor stellte. Cinnamons Augen weiteten sich in Panik und sie sah kaum was passierte. Die beruhigenden Worte des Drachen kamen nicht an, alles was sie sah, waren nun zwei Monster, die sich um ihre Beute rankten - nämlich sie. Ihre Angst nahm ihr die Fähigkeit klar zu denken und auch wenn es aussichtslos war, lief sie einfach weiter, einfach nur weg, so lange sie es noch schaffte, weg von dem Mantikor, weg von dem Drachen, der plötzlich aufgetaucht war. Drachen! Das es diese Monster überhaupt noch gab! Ihr Herz pochte schnell, vor Angst, jedoch auch vor Anstrengung, denn sie konnte nicht ewig so weiterlaufen. Doch sie war nicht in der Lage darüber nachzudenken, rannte nur weiter und weiter in der Hoffnung, vielleicht das Boot zu finden und vielleicht auch, das sich die Monster gegenseitig zerfleischten und sie damit vergaßen... ob sie hier lebend von der Insel kommen würde?

  • [Venti] ~ mit Cinnamon am Strand

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    Die Drachendame spürte die Schmerzen an ihrem gesamten massiven Körper, während sie abwarten musste, ob Cinnamon ihrer Anweisung folge leisten würde. Die giftigen Pfeile des Mantikors schossen auf sie zu, stießen in ihr Fleisch und verbreiteten die tödliche Flüssigkeit in ihrem Körper. Venti stieß gequälte Laute aus, ungeduldig. Was machte Cinnamon denn? Ein Blick über ihre Schulter verriet ihr dann, dass das Zimtmädchen sich aus dem Staub gemacht hatte. Der Winddrache sah sie in der Ferne laufen. Jedoch nicht nur sie, auch das Monster hatte seine eigentliche Beute wieder gesichtet. Dies war eine Insel! Cinnamon hatte keine Chance ohne Venti von hier wegzukommen! Und doch verstand der Drache ihre Reaktion. Sie musste schreckliche Angst haben. Doch konnte Venti sie nicht einfach ziehen lassen, sie würde sterben, wenn die Drachendame nichts unternahm. Mit einer Windböe, viel schwächer als die vorherige, wehte Venti den Mantikor, welcher gerade ausnahmsweise nicht angriff, ein Stückchen zurück. Dann lief sie auf Händen und Füßen hinter der Rothaarigen her. Jegliche Sorge um die eigene Identität des Drachen war verschwunden. Sie hatte nur noch ein Ziel: Cinnamon in Sicherheit bringen. Doch dafür musste das Zimtmädchen sich helfen lassen. Wie sollte Venti das nur anstellen. "Warte! Cinnamon!" Rief sie mit gequälter Stimme. Durch ihre Größe konnte der Winddrache die Strecke, welche zwischen den beiden lag etwas einfacher und zügiger zurücklegen, als das Menschenmädchen, jedoch war Venti vergiftet und verletzt. Ihr gesamter Körper brannte wie Feuer und sie wusste, wenn sie nicht schnell beide von hier verschwanden, hätte die Drachendame vielleicht keine Kraft mehr dazu. "Cinnamon, bitte! Es ist alles meine Schuld, ich hätte niemals vorausgehen dürfen. Das weiß ich. Wenn du hier wegen mir stirbst, könnte ich mir das niemals verzeihen!" Venti dachte nicht darüber nach, was sie sagte, wie sie ihr Geheimnis preis gab. Die Schuldgefühle waren einfach zu groß, fraßen an ihrem Inneren fast noch schlimmer als das Gift des Mantikors, welcher sich nur einige Meter hinter ihr befand. Und jedes Wort stimmte. Sie würde es sich niemals verzeihen, wenn die Rothaarige auf dieser Insel wegen ihres Fehlers umkam. Niemals.

  • [Cinnamon] & Venti



    Das Brüllen des Mantikors übertönte fast die Worte, die von den Drachen kamen. Worte, die so überhaupt keinen Sinn ergaben. Verwirrt drehte Cinnamon sich um, was sich prompt als Fehler entpuppte. Sie lief nach wie vor und als sie nicht mehr nach vorne sah, stolperte sie, verlor das Gleichgewicht und fiel mit dem Rücken Richtung Boden in den Sand. Der Drache, noch immer im schnellen Flug, flog über sie hinweg, da er sein Gewicht in der Zeit unmöglich so schnell abbremsen konnte. Sofort war der Mantikor über ihr und sein stinkender Sabber tropfte ihr aufs Gesicht. Aus dem Affekt heraus stieß Cinnamon ihren Speer, den sie in keinem Moment losgelassen hatte, nach oben - direkt in das Maul der Bestie, das in diesem Augenblick dabei war zuzubeißen. Das Monster brüllte ohrenbetäubend vor Schmerz und schoss seine Giftpfeile wahllos in verschiedene Richtungen ab. Unkontrolliert, sodass keiner sie traf. Schnell schlüpfte Cinnamon unter dem Körper des Viehs heraus, während es wie wild um sich schlug, den Speer nach wie vor direkt im Maul und nicht loswerdend. Der Rotschopf konnte nicht glauben, das sie noch immer unverletzt war - wie viel Glück musste man haben?! - doch wollte dieses Wunder nicht noch weiter auf die Probe stellen. Sie konnte nicht nachdenken, sie handelte einfach nur. Und das war wohl der einzige Grund, warum sie sich dem Drachen zuwandte, die Orte noch immer im Ohr. Das kann nicht sein, dachte sie, doch sie hatte keine Zeit zu Grübeln. Cinnamon griff nach einer der Klauen des Drachen und hielt sich daran fest. "WEG VON HIER!", brüllte sie, denn sie wollte nicht darauf setzen, dass sie den Mantikor tödlich verwundet hatte. Und einem verletzten Tier sollte man wenn möglichst nicht zu Nahe kommen. Cinnamon hörte nur noch, wie der Drache seine riesigen Flügel spreizte und klammerte sich aus Verzweiflung an seine Planke. Wo war Seriza? Sie konnte unmöglich dieses Monster hier sein. Aber was wusste Cinnamon schon über das Mädchen? Rein gar nichts! Und wenn sie nun von einer Gefahr in eine noch größere zusteuerte...? Doch hatte sie überhaupt eine andere Wahl?


    --> verlassen die Insel

  • [Carlos am Ufer der Insel]


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    Es war schon spät als Carlos erwachte. Der grünhaarige lag zusammengerollt auf dem kalten mit Gras bedeckten Boden. Seine Knochen schmerzten und seine Glieder fühlten sich steif, fast unbeweglich an. Die Gedankengänge des jungen Mannes waren träge und gerade diese musste er jetzt ordnen. Wie einzelne Körner in einer Sanduhr sammelten sich auch seine Gedanken wieder zu einem gesamten und er erinnerte sich zurück, allerdings nicht mehr an die Ursache weshalb er hier eingeschlafen war. Bei weitem war der dicht bewachsene Boden keiner der bevorzugten Schlafplätze des Mannes. Zahlreiche der exotischen Pflanzen, welche die Insel zu bieten hatte, befanden sich um ihn herum und in der Nähe glaubte er auch den Rand der Insel auszumachen. Aber was war passiert? War er zu Boden gegangen durch eines der gefährlichen Wesen? Oder hatte er eine dieser Pflanzen berührt welche ihn in diesen ungewollten Schlaf versetzen. Carlos sah an seinem Körper herab, seine Haut war gerötet, seine Kleidung dreckig und an einigen Stellen fanden sich Löcher wieder. Er blickte sich nach seinem Beutel um, den er für gewöhnlich bei sich trug. Es war ein kleiner Beutel aus gegerbtem Leder, hierin bewahrte er für gewöhnlich etwas Wasser auf. Carlos hatte ihn auf Reisen immer dabei. Nicht unweit von ihm entfernt lag das besagte, mit Wasser gefüllte, Behältnis. Unbeholfen aber hastig griff er nach dem Trinkbeutel, und trank einen großen Schluck. Das Gefühl war unbeschreiblich, sein Hals war vermutlich so trocken wie die Wüste selbst gewesen, wie eine Pflanze die nach einer Dürreperiode wieder mit Regen belohnt wurde. Er nahm noch einen weiteren Schluck aus dem Beutel ehe er sich langsam aufrichtete. Carlos streckte sich ausgiebig und genoss das Gefühl, wie seine vorher noch eingerosteten Körperteile wieder mit neuem Leben durchströmt wurden. Was auch immer passiert war, der junge Mann fühlte sich nicht schlecht, im Gegenteil es ging im entsprechend der Situation erstaunlich gut. Anzeichen für einen Angriff durch ein Monster konnte er auch nicht entdecken, scheinbar hatte Carlos doch nicht zu lange Zeit hier gelegen. Er klopfte sich den Schmutz so gut es ging von seiner Kleidung ab und ließ seinen Blick über die Wasserlandschaft unweit von ihm schweifen. Es schien als sei der grünhaarige noch nicht weit gekommen, er befand sich nur einen Steinwurf entfernt vom Rand der Insel wo auch die Boote anlegten. Man fand aber nicht nur Boote, die Abenteurer legten mit den verschiedensten wassertauglichen Fahrzeugen an. Allerdings lag gerade kein einziges am Ufer der Insel an, sehr zum bedauern von Carlos. Am liebsten wollte er wieder zurück nach Trampoli aufs Festland. Vorerst würde ihm nichts anderes übrig bleiben als zu warten bis weitere Abenteurer die Insel betraten…

  • Collette & Julia | in der Nähe von Carlos am Ufer der Insel


    „Leo ist einfach so unglaublich von sich selbst überzeugt! So ein grummeliger alter Mann, der sollte froh sein, wenn ihn überhaupt noch jemand besucht!“, schimpfte das junge Fräulein während sie gemeinsam mit ihrer Freundin Julia das Boot in das unruhige Meer schob damit sie zur Pluvia-Insel übersetzen konnten. „Der bekommt doch auch nur noch Besuch weil Leute Waffen wollen ansonsten wäre er immer alleine! Der sollte sich mal Gedanken über sein Verhalten machen, egal ob er sich auf seine Fähigkeiten etwas einbilden darf!“ Collette war fast schon rasend vor Wut weil sie das Verhalten des alten Schmiedes nicht verstand. Absolut nicht! Ja, natürlich, er hatte ein paar gute Punkte angesprochen und es gab sicher Leute, die zu schnell nach einer Waffe fragten und diese völlig falsch einsetzten aber Julia – niemals! Sie war perfekt, sie würde das sicher gut meistern. Ganz gut sogar! Collette riss schnell ihren Blick von ihrer hübschen Freundin als sie bemerkte, dass sie sie die letzten Minuten über nur angestarrt hatte. Schon ein bisschen peinlich eigentlich. Die Überfahrt zur besagten Insel dauerte nicht lange und so hopste die Heilerin aus dem Boot, schnürte das Seil um den Holzpfosten und half Julia aus dem schaukelnden kleinen Boot damit sie nicht stolperte. „Aber wir werden auch so erfolgreich sein und den kleinen Jungen suchen. Du beherrscht ja Magie! Also sind wir schon mal gut ausgerüstet.“ Die beiden Frauen spazierten über den schmalen Steg zur Insel als Coco stehen blieb, ihre Arme in die Seiten stemmte und sich einen kurze Überblick verschaffte. „Wo.. sollen wir anfangen?“ Man hörte eine gewisse Unsicherheit in ihrer Stimme. Verständlich! Schließlich war die Insel riesengroß. „Wo verstecken sich kleine Jungs am liebsten..“, murmelte das Mädchen, legte überlegend ihre Finger ans Kinn und schaute sich weiter um als sich plötzlich ihre braunen Augen weiteten und sie mit dem Finger auf einen gut gebauten Kerl deutete, der sich gerade unweit von ihnen entfernt aufrichtete. „Vielleicht ist die Anzeige am schwarzen Brett auch schon uralt und der kleine Roy ist jetzt ein großer Mann geworden?!“

  • Carlos, Collette & Julia am Ufer der Insel


    2870-julia-pngWie zu erwarten beschwerte sich Collette. Aber glücklicherweise nicht über Julias Zögern, sondern über den griesgrämigen Schmied. Julia lächelte nur schwach, während sie zusammen mit ihrer Freundin das Boot ins Wasser schob. Coco wetterte solange weiter und brachte Julia mit ihren Worten zu einem Lachen. "Vermutlich hast du recht.", stimmte sie zu und sah ihre Freundin an, die sie ebenfalls ansah. Nach einigen Sekunden legte Julia fragend den Kopf schief. War etwas? Stimmte etwas nicht? Doch bevor sie die Gedanken aussprechen konnte, wand Collette den Blick ab und beide Frauen wagten sich ins Boot. Die Überfahrt verlief ruhig und verging sehr schnell. Da hatte die Badehausleiterin schon anderes gehört. Am anderen Ufer angekommen (haha) half Collette ihr aus dem schaukelnden Boot und schnürte es sogar fest. "Dankeschön." Das war ja mal ein Service und vom Lob ihrer Freundin ganz zu schweigen. Die Blonde schien viel auf Julias Magiekenntnisse zu setzen. Das machte sie ein wenig nervös. "Vergiss aber nicht, dass du eine Waffe hast! Wir kombinieren unsere Fähigkeiten einfach wieder und dann klappt das schon.", sagte sie und dachte ein bisschen an ihr letztes Abenteuer zurück. Während Collette voraus ging strich sich Julia ihr zerstörtes Kleid einigermaßen glatt. Ohjee... wie konnte sie nur so töricht sein? Und wieso hatte sie sich nicht doch nochmal was anderes angezogen? Die Gedanken brachten sie dazu sich aus vielerlei Gründen dämlich zu fühlen. Was war nur mit ihr los? Wahrscheinlich hatte Leo ganz recht: Sie war noch nicht bereit für eine Waffe. Aber sie musste sich jetzt zusammenreißen! Sie ballte die Hände zu Fäusten und schüttelte sie eng an ihrem Körper, um sich selbst Mut zu machen. Es klappte. Aus ihren Gedanken wurde sie schließlich von Cocos Worten gerissen, die auf einen Mann in ihrer Nähe zeigte. Ihre Aussage brachte Julia zu einem kleinen Lachen. "Fragen wir ihn doch einfach!", schlug sie vor und ging an der Blonden vorbei auf den stattlichen Mann zu. Mit vielem hatte sie auf dieser Insel gerechnet. Allem voran gefährlichen Monstern und giftige Pflanzen. Aber mit einem muskulösen Kerl eigentlich eher nicht. "Entschuldigung. Können wir helfen?", fragte die Badehausleitung, als sie die etwas durchlöcherten Klamotten des Fremden entdeckte. Er schien hier auch auf Gefahren getroffen zu sein. "Und eventuell kannst du uns auch helfen! Wir sind auf der Suche nach einem kleinen, verirrten Jungen. Er wird seit Tagen vermisst." Tage, nicht Jahre, oder?

  • Carlos, Collette & Julia am Ufer der Insel


    Carlos fragte sich wie lange es wohl dauern würde bis jemand auf der Insel vorbeikommen würde, schließlich packte nicht jeden täglich die Lust sich auf ein, vom tiefen Blau des Meeres umgebenes, unbewohntes Stück Land zu begeben. Aber scheinbar war das Glück auf der Seite des Mannes, er glaubte in nicht zu weiter Entfernung die Umrisse eines Bootes auszumachen. Er machte einige Schritte nach vor und versuchte das im Wasser treibende Etwas genauer zu erkennen. Ja es schien ein Boot zu sein. Allerdings wollte der grünhaarige nicht wie ein direkt auf das Ufer zustürmen in der Angst, man würde ihn für einen zu klein geratenen Ork der hier ansässigen Stämmen halten und die Besucher würden auf der Hälfte des Weges kehrtmachen. Somit beschloss er sich geduldig zu warten, was keineswegs eine seiner Stärken war, und die Anreisenden auf sich zukommen zu lassen. Es dauerte nicht lange und das Boot kam dem Ufer immer näher, die Personen stiegen aus vertäuten das Holzboot am Ufer und steuerten geradewegs auf ihn zu. Wenn der junge Mann es richtig deutete war eine der beiden Frauen nicht gerade zum Plaudern aufgelegt, denn einen Teil des Weges schien sie unbewusst wütend zu stapfen. Der grünhaarige fragte sich sowieso weshalb die beiden den Weg hierher auf sich genommen hatten, aber das würde er sicherlich bald erfahren. Je näher ihm die beiden reisenden kamen begann auch Carlos ihnen ein Stück entgegen zu gehen. Die Dame im Kleid ergriff als erste das Wort. "Hallo", die Worte kamen etwas leiser und kratziger als geplant aus dem Mund des jungen Mannes. Aber er hatte auch längere Zeit nicht gesprochen. Er räusperte sich kurz "Das könntet ihr tatsächlich ich sitze nämlich gezwungener Maßen auf der Insel fest und habe kein Boot um zurück zu gelangen". Carlos fasste sich verlegen an den Hinterkopf. Wie kam das denn bitte rüber du bist auf einer Insel aber hast kein Boot um zurück zu fahren, der perfekte Begleiter für ein Abenteuer bist du, ehrlich! dachte er sich. "Ihr sucht einen vermissten Jungen? Also verirrt trifft in gewisser Weise gerade auch auf mich zu, aber klein und Junge eher weniger. Ich schätze mal nicht das jemand euch geschickt hat um nach mir zu suchen." , Carlos lächelte müde. "Ich habe leider auch keinen kleinen Jungen gesehen, seit ich hier aufgewacht bin, aber ich hätte da eine Idee die uns beiden hilft. Ich helfe euch den kleinen verirrten Sprössling zu finden und ihr nehmt mich danach mit eurem Boot mit zurück nach Trampoli?", er machte eine kurze Pause. "Vorausgesetzt ihr seid damit einverstanden!", er verschränkte kurz die Arme und musterte die beiden Frauen. Diejenige die ihn angesprochen hatte trug ein Kleid, zugegeben nicht die beste Wahl für einen Ausflug in ein mit Monstern übersätes Gebiet, aber das war nicht seine Sache. Die zweite sah etwas besser auf die Suche vorbereitet aus, sie hatte ihre Haare zusammengebunden und trug eine Waffe bei sich. "Wo sind denn meine manieren geblieben", erinnerte er sich selbst. "Ich bin übrigens Carlos", er brachte ein Lächeln zustande. Schließlich sollte man, auch auf einer Insel voller Gefahren, nicht alles über Board werfen was den guten Umgang miteinander betrifft.

  • 3310-collette-pngCollette, Julia & Carlos | am Ufer der Insel


    Julia hatte anscheinend keine Lust länger darüber zu diskutieren ob es sich bei dem fremden Mann vielleicht um den vermissten Jungen hielt oder ob er vielleicht ein komischer Wilder war, der die Insel als seine Heimat bezeichnete. Das hübsche Mädchen stolzierte sofort auf den gut gebauten Typen zu, geradewegs und Collette folgte ihr sogleich. Das war natürlich auch einfach die beste Methode. „Oder vielleicht sogar Jahre! So genau stand das auf dem Zettel am schwarzen Brett irgendwie nicht..“, warf die Heilerin ein und hatte sich neben Julia platziert, sah den Unbekannten von Kopf bis Fuß ein oder zweimal an und hatte ihre braunen Augen zu Schlitzen geformt. Ganz sicher fühlte sie sich in seiner Gegenwart ja nicht, eher machte dieser Körperbau ihr Angst als dass er sie beeindruckte und so rutschte sie sogar ein bisschen näher an ihre Freundin heran und schlang ihren Arm um den ihren, hielt sie ganz fest während sie ihm zuhörte. Er wollte also einen Deal eingehen.. „Wie können wir uns sicher sein dass du uns da drin im dichten Urwald nicht zusammen schlägst und einfach unser Boot klaust, hm?!“ Ja vielleicht übertrieb das junge Mädchen ein bisschen weil er außerhalb seiner Muskeln doch einen recht netten und freundlichen Eindruck machte aber wofür brauchte er denn sonst so dicke Oberarme wenn er nicht regelmäßig jemand verprügelte?! Wen wollte er damit beeindrucken? Unsicher warf sie kurz ihren Blick auf Julia, wartete was sie davon hielt aber im Grunde konnten sie bei ihrer Aufgabe und ihrer Suche nach dem kleinen Jungen jede helfende Hand gebrauchen. Und zur Not konnten Julia und sie den Kerl, der sich folgend als Carlos vorstellte, sicher auch bewusstlos schlagen oder sowas. „Ich bin Collette.“, stellte sie sich schließlich vor und lächelte ihn sogar an. Sollte einfach Julia entscheiden ob das ein guter Deal war, sie war sowieso die vernünftigere der beiden!

  • Carlos, Collette & Julia am Ufer der Insel


    2870-julia-pngAls Collette Julias Erklärung ergänzte, musste diese Lächeln. So war ihre Freundin nun mal: Immer ein wenig mehr als man erwarten würde, aber das war eine der Eigenschaften, die sie sehr an ihr schätzte. Die Blondine hatte sich auch etwas an ihre Freundin geschmiegt, die den Körperkontakt mit Dank annahm und erwiderte. Es war doch ein wenig seltsam einen Muskelprotz auf einer verlassenen Monsterinsel vorzufinden und vielleicht wäre es von Julia besser gewesen vorsichtiger zu sein. Aber als der Gestrandete schließlich antwortete, entspannte sich die Badehausleiterin zunehmend. Er machte einen vernünftigen Eindruck und wahrscheinlich hatte er einfach nur Pech mit der Situation gehabt. "Wurde dein Boot von einem Sturm oder einem Monster zerstört? Oder wie kommt es, dass du keines mehr hast?", fragte die Graugrünhaarige, während ihre beste Freundin wissen wollte, wieso sie ihm trauen sollten. Das war vielleicht doch ein wenig übertrieben mit der Vorsicht. "Naja... wenn er nur das Boot wollen würde, hätte er uns auch einfach in eine Richtung schicken und es sich nehmen können.", merkte Julia berechtigt an. "Aber das hat er nicht und wird er nicht. Und ich glaube ein bisschen Unterstützung kann nicht schaden, also nehmen wir deine Hilfe dankend an.", erklärte sie mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Auch wenn sie zwischendurch auch kleine Zweifel hatte, ob Carlos wirklich ein netter Typ war, konnte sie nicht leugnen, dass diese Insel viele Gefahren verborg, denen man sich besser als Gruppe gegenüberstellte. "Und ich bin Julia. Freut mich Carlos.", stellte sie sich als letzte vor und lächelte freundlich. "Also. Beginnen wir mit der Suchaktion, bevor wir den Jungen nicht mehr am Stück finden. Ich würde sagen wir gehen in Richtung Westen. Dort wird die Sonne irgendwann untergehen und daran können wir uns dann orientieren.", schlug sie vor. "Hast du eine Waffe oder kannst einen Zauber Carlos?" Seine Muskeln waren vielleicht beeindruckend, aber gegen einen Panther brachte ihm das wahrscheinlich recht wenig. Vielleicht sollten sie sich zumindest provisorische Waffen basteln. Eine Fackel, einen Speer, etwas in diese Richtung eben.

  • Carlos sah die Blondhaarige skeptisch an, welche aber zurecht die Absichten des Grünhaarigen in Frage stellte. Schließlich trieben sich ja nicht nur tugendhafte und edle Herrschaften auf dieser Insel herum. Er hatte auch schon von Plünderern gehört, welche nicht mal vor einem Stamm Orks haltmachte und sogar diese ausraubte. Wer hätte gedacht das so manche Monster dem Menschen gar nicht so fremd waren. Der grünhaarige wollte gerade auf die Frage der skeptischen Dame, welche sich als Collette vorgestellt hatte, antworten jedoch kam ihre Begleitung ihm zuvor und fragte ihn war denn mit seinem Boot passiert war. Na toll, jetzt kann ich mein Boot nach Trampoli vergessen, dachte er sich. Aber im gleichen Atemzug, und sie war ihm schon wieder voraus, entkräftete sie die Zweifel ihrer Freundin das es sich bei seinem Vorschlag nicht um einen fairen Deal handeln würde. "Deine Freundin ist klug Collette, das gefällt mir", sagte der junge Mann grinsend. "Sie hat Recht warum sollte ich euch noch bis in den Urwald folgen und riskieren selbst von einem wilden Tier angegriffen zu werden, nur um euch dann euer Boot zu klauen, wenn ich euch auch einfach in die falsche Richtung schicken könnte", erwähnte er noch immer grinsend. Er trank kurz einen Schluck aus seinem Wasserbeutel und setzte erneut zur Sprache an. "Also was mein Boot angeht, ich habe keine Ahnung wie es weggekommen ist. Ich schätze mal jemand hat es sich einfach geschnappt. Ich bin nämlich gerade eben erst wach geworden, zuvor war ich irgendwo in diesem Pflanzenchaos dort unterwegs", der gut gebaute Mann deutete auf ein wucherndes Gestrüpp wo zahlreiche, sehr merkwürdig aussehende Pflanzen wuchsen. "Und dann bin ich eingeschlafen", merkte er an. "Also ich schätze wir sollten nicht dorthinein gehen, wenn wir den Jungen suchen". Dann nickte der Grünhaarige kurz. "Die Freude ist ganz auf meiner Seite, ihr beiden seid ja meine Rettung von der Insel zurück nach Trampoli", er lächtelte. Julia schlug vor das sie in Richtung Westen beginnen sollten den Jungen zu suchen und ihr Argumente machten Sinn, wie auch zuvor schon. "Nein ich habe keine Waffen und Zaubern kann ich schon dreimal nicht, ich bevorzuge eher etwas das man sehen kann und von dem ich verstehe wie man es benutzt. Wie ist mit euch habt ihr Waffen dabei oder könnt zaubern", fragte er die beiden Frauen obwohl er die Antwort zu kennen glaubte, denn zumindest die Blondine schien eine Waffe mit sich zu tragen. Carlos sollte sich zumindest auch etwas bauen das er als Waffe oder zumindest zur Verteidigung nutzen konnte. "Also ich denke ihr seid nicht so leichtsinnig wie ich unterwegs und ihr seid bewaffnet oder?", verlegen fasste er sich an den Hinterkopf. "Ich würde mir gerne zumindest einen Speer notdürftig zusammensuchen bevor wir losgehen, könnt ihr solange warten?", sein überleben lag Carlos durchaus am Herzen, daher begann er bereits die Umgebung abzugehen und suchte nach massiven Ästen die sich als Grundlage für einen Speer eignen würden. Er fand brüchige Zweige und kleine Stöcke am Ufer, aber nichts das auch nur annähernd geeignet war um Monster zu bekämpfen. Eventuell würde es ihnen als willkommener Zahnstocher dienen, nachdem die Monster den neu gegründeten Suchtrupp verspeist hatten. Bei dem Gedanken lief es ihm eiskalt den Rücken runter. "Können wir uns zuerst in Richtung Dschungel vortasten? Ich denke mit dem was hier rumliegt komme ich nicht weit. Außerdem habe ich zumindest etwas dabei was ich als Speerspitze benutzen kann, aber mir fehlt der passende Stab dazu wo ich etwas festbinden könnte". So schwer konnte es doch nicht sein sich einen Speer zu beschaffen, schließlich sollte es in einem Urwald doch vor Holz nur so strotzen. Es war nicht gleichzusetzen mit einer Waffe aus Trampoli die von dem dort ansässigen, stets ruppigen und schlecht gelaunten, Schmied gemacht wurde. Der ihm auch noch ständig, wenn er nach einer Waffe fragte zu hören gegeben hatte das er nur ein dahergelaufener Frauenheld war und ihm sein Körperbau noch lange nicht befähigte eine Waffe zu tragen, erst recht keine von Leo. Aber für den Anfang war so ein Speer doch immer noch besser als keine Waffe.

  • 3310-collette-pngCollette, Julia & Carlos | im Dschungel


    Dass ihre Freundin ihr so sehr in den Rücken fiel, daran fand das junge Mädchen natürlich so gar keinen Gefallen. War sie etwa so von diesen im Sonnenlicht glänzenden Muskeln beeindruckt, hatte der komische Fremde ihr echt so schnell den Kopf verdreht oder wieso sah sie nicht dass Collette sich einfach nur Sorgen machte. Dass sie eine Lust hatte dem schmierigen Typen in die Falle zu laufen. Eigentlich war die Heilerin ja nicht so misstrauisch wenn es um ihre Mitmenschen ging, eigentlich war sie aufgeschlossen und freute sich über neue Bekanntschaften. Aber diesesmal war es anders. Weil Collette das Gefühl nicht los wurde, dass ihre Freundin irgendwie auf eine komische Art und Weise von dem Fremden beeindruckt war. Das sorgte für ihre finstere Stimmung. Hmpf. Das Mädchen plusterte ihre Wangen auf, verschränkte weiter ihre Arme vor der Brust und beobachtete Carlos mit einem ganz aufmerksamen Blick. Ließ ihn keine Sekunde lang aus den Augen während er ihnen die Geschichte seines verlorenen Bootes erzählte. „Die Stürme können hier manchmal ganz schön schlimm werden.. das erzählen sie sich oft im Gasthof.“, sagte die Bäckerstochter und legte ihren Kopf schief. Ob es ein gewaltiger Sturm war, der das Boot hinaus aufs Meer gerissen hatte oder ein Monster, das was auch immer damit angestellt hatte, das war an dieser Stelle ja eigentlich egal. Fakt war, dass er von den beiden Damen abhängig war, denn ans andere Ufer schwimmen, das war eigentlich schon so etwas wie Selbstmord. Vielleicht hatten manche Bewohner der Stadt die Ausdauer dazu aber man wusste bis heute noch nicht was für Ungeheuer sich in diesem Meer herum trieben und wahrscheinlich auch nur darauf warteten, dass sich dumme Menschen hinein trauten. „Vielleicht warst du auch einfach nur zu doof und hast es nicht richtig angebunden.“ Die Heilerin streckte ihm wie ein kleines Kind die Zunge raus und grinste dann breit. „Zaubern kann ich nicht aber ich habe meine Dolche mit denen ich mich sehr gut verteidigen kann. Und auch andere, wenn ich das will.“, antwortete das junge Mädchen und klopfte auf ihre kleine Umhängetasche, in denen sie ihre Waffen verstaute. Dass sie die kleinen Messerchen eher dafür nutzte um Heilkräuter zu pflücken, musste er ja nicht unbedingt wissen. Collette nickte auf den Vorschlag ihrer Freundin hin. Sie selbst hatte keine Ahnung wo sie ihre Suche beginnen sollten daher war sie ganz froh darum, dass Julia die Führung in die Hand nahm und anscheinend war auch Carlos damit einverstanden. Dass er sich zumindest eine Waffe bauen wollte, war ja schon mal gut, so konnte sich der Kerl wenigstens selber verteidigen, wenn es darauf ankommen sollte. Die kleine Truppe setzte sich in Bewegung. Coco warf noch mal einen Blick zurück an den Steg um sicherzugehen dass sie selbst ihr Boot fest angebunden hatten weil es sonst wahrscheinlich ziemlich peinlich für sie enden konnte. „Ich hoffe wir finden den kleinen Jungen.. es muss furchtbar schrecklich für ihn sein.“ Das Mädchen zog besorgt ihre Augenbrauen zusammen und auch ihre Mundwinkel sanken. Dennoch hielt sie ihre Umgebung genauestens im Blick als sie den Dschungel schließlich betreten hatten. Es war auf einmal so unfassbar warm!

  • Carlos, Collette & Julia am Ufer der Insel


    2870-julia-pngNur langsam schien Coco Vertrauen zu dem muskelbepackten Mann zu gewinnen. Julia hingegen hatte langsam alle Zweifel verloren. Wieso hätte der Kerl seine Hilfe angeboten, wenn er nur an ihr Boot wollte? Das ergab keinen Sinn. Er bezeichnete die Graugrünhaarige sogar als klug, als diese ihren Eindruck kundgab. Das Wort war lose dahingesagt und trotzdem erfüllte es sie mit ein wenig Stolz und sie wurde sogar ein bisschen verlegen. Es war immerhin ein Kompliment von einem durchaus gut aussehenden Mann. Was mit Carlos' Boot passiert war würde aber wohl auch sie nicht herausfinden können. Collette hatte recht: Die Stürme hier waren unberechenbar und nicht alle Besucher in Trampoli waren freundlich, ehrlich und zuvorkommend. Es hätte sie also wenig verwundert, wenn das besagte Boot einfach entwendet worden wäre. Was auch immer jemand mit einem einfachen Boot wollte. Carlos wusste jedenfalls nicht was wirklich passiert war und erzählte den beiden noch was er wusste, während Coco ihm vorwarf sein Boot wohl einfach nicht richtig angebunden zu haben. Julia wollte sie streng ansehen und ermahnen, aber beim Anblick ihres Gesichtsausdrucks kam ihr ein kleines Lachen über die Lippen. "Das meint sie nicht so.", versicherte sie dem Herrn der Runde mit einem entschuldigenden Lächeln. Sie hatte ein gutes Gefühl bei ihm. Irgendwie schon seltsam, wenn man bedachte, dass sie sich eigentlich gar nicht kannten. Noch einmal musterte sie den Mann. Oder vielleicht doch? Vielleicht als Besucher des Badehauses. Bestimmt. Zum Thema Waffen konnte immerhin Collette etwas beitragen. Carlos leider nicht. Das war aber kein Problem. Sie würden, wie er schon vorgeschlagen hatte, einfach eine provisorische Waffe für ihn bauen. "Ich finde die Idee mit dem Speer gut. Die Zeit haben wir. Ich selbst habe keine Waffe, aber kann dafür ein paar Zauber.", verkündete sie stolz. Mittlerweile konnte sie auch recht gut damit umgehen. Bei ihrem letzten Abenteuer waren Coco und sie jedenfalls gut damit zurecht gekommen. Sie würden es dieses Mal wieder schaffen, da war sie sich sicher. Und Carlos würde ihnen sicher eine Hilfe werden. Irgendwie hatte die Badehausleiterin ein gutes Gefühl bei ihm. Ob sie vielleicht zu naiv war? Wenn sie sich den Mann aber ansah, kam er ihr doch irgendwie bekannt vor. Julia nickte auf Carlos Bitte hin zuerst in den Dschungel zu gehen. "Im Dschungelgestrüpp finden wir sicher etwas passendes. Also los.", die kleine Gruppe kam in Bewegung und langsam tasteten sie sich im Gestrüpp voran. "Sag mal... warst du schon mal im Badehaus Carlos? Ich habe das Gefühl dich schon einmal getroffen zu haben.", sprach sie schließlich ihre Gedanken laut aus. Dann verkündete Collette ihre Sorge um den Jungen. "Wir werden ihn finden, da bin ich mir sicher.", sprach sie ihrer Freundin Mut zu und zusammen gingen sie durch die Bäume und Sträucher der wilden Landschaft. So sicher war sich Julia da eigentlich gar nicht. Wie auch? Die Insel war nicht gerade klein. Schnell hatten sie ein paar Äste im Auge, von denen sicher einer für einen Speer geeignet war. Wie Carlos sie zusammenbinden wollte, wusste Julia allerdings nicht. "Ich könnte dir ein Stück von meinem Kleid anbieten. Es ist eh schon zerrissen.", bot sie mit einem kleinen Lachen an. "Ein Seil oder etwas dergleichen wäre aber vermutlich besser?" So genau kannte sie sich damit nicht aus.

  • Collette, Julia & Carlos im Dschungel

    Carlos hatte den beiden Abenteurerinnen den Hergang mit seinem Boot erzählt, allerdings schien die Blondine mit den Köpfchen noch immer sehr skeptisch und hatte ihn während seiner gesamten Erzählung auch haargenau beobachtet. Vermutlich in der Annahme das er sie versuchte zu täuschen und durch eine Geste oder einen nervösen Blick auffallen. Allerdings hatte der Grünhaarige diesbezüglich keine Bedenken, nicht etwa weil er ein guter Lügner war, sondern einfach weil er wusste das jedes seiner Worte absolut ehrlich war. Noch im nächstes Augenblick schien Collette aber schon wieder weniger angespannt und wirkte sogar eher freundlich, auch wenn Sie ihm gerade unterstellt hatte das er nicht mal ein Boot richtig anbinden konnte. Der junge Mann fing an zu lachen "Also für euch und für mich hoffe ich das ich ein Boot richtig anbinden kann, denn wenn nicht sehen unsere Erfolgschancen mit meiner Waffe die ich mir selbst bauen möchte auch nicht besonders gut aus", er verstand es solche Aussagen nicht zu ernst zu nehmen und ergänzte dann "Aber ich würde dir das zusammenbinden meiner Waffe natürlich auch dir überlassen, wenn es uns da Leben rettet". Dann begann auch er zu grinsen, war aber noch nicht bereit ihr ebenfalls die Zunge zu zeigen. Der junge Mann hatte sich auch nicht getäuscht was die junge Bäckerstochter anging, sie war im Besitz von zwei Waffen und damit wohl am Besten ausgerüstet von den dreien. "Sehr gut das du eine Waffe dabei hast, noch besser das du damit auch andere Beschützen kannst, vielleicht muss ich darauf zurückgreifen wenn es ernst wird. Also ich hoffe du würdest mir helfen...", sagte der muskulöse junge Mann etwas zögerlich. Schließlich schien Sie ihm ja noch nicht sonderlich zu vertrauen allerdings sah Sie auch nicht nach der Art Person aus die einfach jemanden sterben lassen würde. Schließlich meldete sich auch die junge Badehausbesitzerin zu Wort, versichernd das Collette es nicht so meine wie Sie es gesagt habe. "Schon gut, ich denke Collette und ich kommen schon miteinander klar, ich kann Sie sogar verstehen mit ihrem gesunden Misstrauen", er lächelte kurz bevor seine Miene wieder ernst wurde wegen der Strapazen die ihnen bevorstehen würden. Dennoch war er froh die beiden getroffen zu haben, er konnte sich keine besseren Personen wünschen die ihn auf der Insel gefunden hatten. Also versuchte er auch den beiden zu Liebe wieder ein lässigeren Gesichtsausdruck aufzusetzen, was ihm auch gelang dann sah er zurück zu Julia die ihn leicht anlächelte. "Du kannst zaubern?!", fragte Carlos verwundert und fragte sich wie es sich bemerkbar machte ob man das Zeug zum Zaubern hatte. Er selbst hatte das Gefühl das durch seine Adern nicht mal der Ansatz von Magie floss, aber das tat momentan nichts zur Sache. Die Truppe war schon etwas weiter in das dichte Gewirr von Pflanzen und Ranken, welchen den Dschungel vor ungebetenen Gästen schützen sollte eingedrungen. Tatsächlich sprangen Carlos auch schon einige brauchbare Äste in die Augen die sich als Speer eignen würden. Nur wusste er noch nicht ob er diesen einfach anspitzen sollte oder ob ein Stein sich mehr eignen würde. Dann wurde er von der Grünhaarigen aus seinen Gedanken gerissen, "Ja ich war tatsächlich schonmal im Badehaus, aber wer in Trampoli war das noch nicht? Es ist herrlich dort, da wäre ich jetzt sogar lieber um ehrlich zu sein". Ihm gefiel der Gedanken an die entspannende Atmosphäre im Badehaus, aber wieso sprach Sie ihn gerade auf das Badehaus an und warum sollte er sie daher kennen, wie unangenehm wäre es bitte wenn er mit dieser Frau gemeinsam im Badehaus war und es vergessen hatte. Dann musterte er die junge Frau mit den lila Augen nochmal genauer, sie kam ihm in gewisser Weise tatsächlich bekannt vor. Auch die Art wie Sie ihn behandelte und bereit war ihm zu helfen, obwohl ihre Freundin skeptisch war, ließ ihn nochmal genauer nachdenken. "Hm also auf gewisse Weise kommst du mir irgendwie bekannt vor, insbesondere deine Art erinnert mich an jemanden", gestand er ihr. Dann fand er einen massiven Ast der auch eine passende Länge hatte um als Speer dienen zu können, der junge Mann bückte sich und nahm das Stück Holz vom Boden auf und wog es in seiner Hand. Das Stück fühlte durchaus brauchbar als Waffe an, es lag gut in der Hand und hatte eine angenehmes Gewicht welches ihn nicht in seiner Bewegung einschränken würde. Julia schien ihn bemerkt zu haben und bot ihm ein Stück ihres Kleides an um die Waffe mit einem spitzen Stein oder dergleichen zusammenbinden zu können. Carlos schossen förmlich Blitze durch den Kopf als er diesen Satz aus ihrem Mund vernahm. Jetzt waren die verschwommenen Gedanken die Badehausleitung zu kennen, das genaue Gegenteil von verschwommen. Ihm war plötzlich wieder glasklar woher er Julia kannte, sie hatte ihm das Leben gerettet und wahrscheinlich durch ihr auftauchen auf der Pluvia Insel heute auch nochmal. "Du hast mir damals das Leben gerettet, als du mich verwundet ihm Wald gefunden hast, und um meine Wunden zu versorgen hast du dafür Teile deines Kleides geopfert", sagte er euphorisch. "Als Entschädigung habe ich dir ein neues Kleid gekauft, trotzdem war das nur eine Kleinigkeit zudem was ich dir verdanke. Ihr könnt euch bei der Suche nach dem Jungen auf mich verlassen", sagte er voller Gewissheit. Schließlich verdankte er Julia nochmal mehr als ohnehin schon, er war froh Julia hier getroffen zu haben, das selbe galt auch für Collette. Dann fokussierte er wieder den Stock in seiner Hand, "Ich könnte ihn anspitzen und ein Stück deines Kleides darumwickeln und den Speer dann wenn es darauf ankommt auch als Feuerspeer benutzen, ich denke das wäre keine Schlechte Idee. Was meint ihr?", er sah vor allem Collette an, da Sie sich ja mit Waffen auszukennen schien. Während Sie weitergingen wendete er sich nochmal an die Blondine, "Sag mal Collette wie sieht der Junge eigentlich aus, ist er jemand der euch nahe steht?". Ohne eine Antwort abzuwarten ergänzte er noch, "Wir kennen uns aber jetzt nicht auch noch zufälligerweise nehme ich an, denn dann wüsstest du das ihn sehr wohl ein Boot anbinden kann" und er streckte ihr diesmal auch neckisch die Zunge raus. Die Gruppe war während ihrer Gespräche immer weiter durch die Fauna des Dschungels gestreift, doch plötzlich blieb Carlos mit dem Fuß an einem Gegenstand hängen und geriet kurz ins straucheln. Er richtete seinen Blick langsam und mit einem mulmigen Gefühl auf den Boden und hoffte keine Falle ausgelöst zu haben. Sein Blick traf den Boden und zu seinem Glück war es keine Falle, aber eine aus Holz geschnitzte Spielfigur. Vorsichtig hob er das ohnehin schon beschädigte Spielzeug auf. Die Farbe war an einigen Stellen abgegangen und ein Arm der Figur war abgebrochen, Carlos vermutete das es dem jungen gehörte. Als er das Spielzeug näher betrachtete fand er einen eingetrockneten Blutfleck darauf, allerdings war er nur sehr klein es schien keine große Wunde zu sein. Dennoch könnte der Junge sich verletzt haben. "Collete! Julia! Kommt mal ein bisschen näher, ich hab was gefunden", rief er den beiden zu, da Sie hintereinander gingen, jetzt wo die Pfade im Dschungel enger geworden waren. "Meint ihr das gehört dem vermissten Jungen? Falls ja sollten wir uns wohl etwas beeilen.", sagte er zu seinen Begleiterinnen die mittlerweile bei ihm waren.]Ich hoffe es geht ihm gut und wir sind nicht zu spät...

  • 3310-collette-pngCollette, Julia & Carlos | im Dschungel


    Jetzt erwartete dieser große, muskelbepackte Kerl auch noch dass die junge Heilerin ihm zur Seite stand und beschützte, wenn es hart auf hart kam? Ha! Dabei war er doch so durchtrainiert und konnte sich sicher mit seiner eigenen Kraft helfen. Oder nicht? Wofür hatte er denn sonst diese dicken Arme? Damit er Eindruck schinden konnte wahrscheinlich. Das Mädchen stieß die Luft aus ihren Lungen und hätte wahrscheinlich ihre hellen Haare über die Schultern geworfen, wenn sie nicht zusammen gebunden wären. „Ich helfe dir auch nur weil Julia dich mag.“ Das war vielleicht nicht unbedingt die ganze Wahrheit, natürlich würde sie den Fremden nicht einfach seinem Schicksal überlassen wenn er von einem der ekelhaften Monster angegriffen wird, einfach weil sie dafür ein viel zu guter Mensch war. Aber es war ja trotzdem Fakt, dass die Besitzerin des Badehauses durchaus von ihm angetan war. Leider. Collette war etwas nach vorne gewandert, ging ein paar Schritte schneller als die anderen und hörte die Unterhaltung daher nur zum Teil. Warf aber schmollend einen Blick zurück, denn die Art und Weise wie sie sich verstanden und das auch noch so unglaublich schnell, gefiel dem Mädchen so gar nicht. Julia war zwar ein wirklich bezauberndes Fräulein und hatte auch eine einzigartige Ausstrahlung aber konnte Carlos seine Augen mal nicht auf ihre Brüste richten und sich auf das konzentrieren wovon er so großkotzig sprach? Mensch! Die Bäckerstochter versuchte hingegen an ihrer Mission festzuhalten und hielt weiter Ausschau nach etwas, was an den verschwundenen Jungen hindeuten konnte. Auch wenn sie gar nicht richtig wusste, wonach sie eigentlich suchen sollte. Fußabdrücke? Ein Kleiderfetzen? Ein Finger?! Leise seufzte die junge Frau bis sie die aufgebrachte Stimme des Mannes hörte, der mit einem dicken Ast in der Hand beinahe umher wedelte und gemeinsam mit Julia über die vergangene Zeit redete. Sie kannten sich also doch? Collette blieb kurz stehen damit die anderen aufholen konnten und sie schaute nur zwischen den beiden hin und her, war sich nicht so ganz sicher was sie darüber denken und fühlen sollte und mischte sich daher auch gar nicht ein. Als Carlos sich schließlich an sie wendete, die Idee mit seinem Speer aussprach und anscheinend auf eine Meinung von Collette wartete, schaute sie zu ihm hinauf und danach auf den Ast, den er in seiner Hand hielt. „Ich denke das ist eine gute Idee.. wenn du schnell genug Feuer machen kannst, natürlich.“ Ansonsten brachte sein selbsternannter Feuerspeer ja nicht wirklich etwas. „Wir kennen ihn nicht, es war eine Bitte am schwarzen Brett.. dort stand, dass er vermisst ist. Er soll grüne Haare haben und blaue Augen? Und ist eben noch klein, sehr viel jünger als wird. Daher braucht er unsere Hilfe..“ Sofort schüttelte das Mädchen ihren Kopf, sie verschränkte ihre Arme vor der Brust und legte den Kopf schief. „Nein, nicht das ich wüsste. Das hätte ich mir gemerkt.“, antwortete sie während sie ihre Augen zu Schlitzen formte. Oder vielleicht hatte sie die Begegnung auch einfach verdrängt? Wie auch immer, es war eigentlich egal und gab gerade auch wirklich wichtere Dinge zu tun! Collette wand sich an ihre Freundin und nahm ihre Hand während der starke Mann sich weiter umschaute und die Idee um seinen Speer ausbaute. „Ich würde dich nie vergessen!“, sagte das Mädchen hinter hervor gehaltener Hand, sodass nur die andere Dame es hören konnte. Ihr Blick war ganz fest in die hübschen Augen Julias gerichtet bis Carlos seine Stimme erhob und anscheinend etwas gefunden hatte, was auf den kleinen Jungen hindeutete. Schnell eilten die Frauen zu ihm und ein geschockter Laut verließ Collettes Lippen als sie die Holzfigur entdeckte, sie erkannte das getrocknete Blut daran. „Ich glaube den Monstern gehört es nicht..“ Auch, wenn sie den Kerl damit ein bisschen ärgern wollte, war ihr gerade gar nicht danach zumute ihm die Zunge heraus zu strecken oder etwas dergleichen. Sie packte die Figur und steckte sie in ihre kleine Tasche damit sie nicht verloren ging. „Wenn ein Monster ihn erwischt hat, sind sie sicher tiefer in den Wald. Irgendwo da haben die bestimmt ihr Nest!“ Schließlich wollen auch diese Kreaturen geschützt leben und bauen sich nicht irgendwo ihren Platz am Rande des Dschungels.

  • Carlos, Collette & Julia im Dschungel


    2870-julia-pngCarlos' Anmerkung, dass seine Knotkünste hoffentlich gut genug für eine improvisierte Waffe waren, brachte sie zum Schmunzeln. Sie antwortete aber nicht weiter darauf, weil sie sich in die kleine Fehde ihrer beiden Begleiter nicht weiter einmischen wollte. Julia war ehrlich froh, dass Collette zugestand auch Carlos zu retten, wenn es sein musste. Ihre Begründung machte Julia zwar ein wenig verlegen, aber als Dank warf sie einen glücklichen Gesichtsausdruck in die Richtung ihrer Freundin, dem abzulesen war, wie gerührt sie über die wenigen Worte war. Obwohl sie natürlich wusste, dass die Bäckerstochter viel zu liebenswürdig war, um jemanden sterben zu lassen. Dennoch entschuldigte sich Julia vor Carlos für das Verhalten der Blondine. Der tat das allerdings ziemlich schnell ab und seine lockere Art brachte die Badehausleitung zu einem leichten Schmunzeln. Es war wirklich schön, wenn jemand nicht jedes einzelne Wort auf die Goldwaage legte. Auch wenn sie dies selbst oft tat. Auch als er meinte, dass er Collettes Misstrauen verstehen konnte, fühlte sie sich ein wenig ertappt. Sie war wirklich viel zu leichtgläubig, ein wenig zu naiv in mancher Hinsicht. Trotzdem. Sie konnte es nicht abstellen. Und Carlos kam ihr auf eine gewisse Art und Weise so vertraut vor. Auf seine Frage, ob sie zaubern konnte, nickte sie. "Ein paar Luftzauber. Nichts wirklich großartiges.", gestand sie. "Aber beim letzten Mal war es ganz nützlich.", gab sie zu. Collette war bereits weiter vor gelaufen und Julia versuchte mit ihrer aufgeweckten Freundin Schritt zu halten. Sie war zwar gegenüber Carlos nicht sehr misstrauisch, aber sie wollte die Bäckerstochter nicht aus den Augen verlieren. Die Monster konnten hier schließlich hinter jedem Baum lauern. Der Grünhaarige Muskelprotz hingegen kam Julia immer bekannter vor und schließlich fiel ihm auch ein woher. Das Blut schoss ihr bei seinen Worten in den Kopf. Wie hatte sie das nur vergessen können. Es war zwar Jahre her, aber das Kleid hing noch immer als gut gehüteter Schatz in ihrem Schrank. Es war viel zu nett von ihm gewesen es ihr zu ersetzen, aber sie hatte nicht ablehnen können. "Entschuldige bitte. Es war mir total entfallen.", sagte sie verlegen. "Und so viel hast du mir doch nicht zu verdanken. Hätte ich dich nicht gefunden, hätte es jemand anderes getan." Sie tat es ab. Es war keine große Sache. In dieser Gegend half man sich gegenseitig wo man konnte, unterstützte sich und rettete sich immer wieder gegenseitig. Monsterangriffe gehörten quasi zum Alltag, also war es doch nur normal, dass man anderen half. Daher betrachtete Julia auch gewissenhaft den Stock in Carlos Händen und dachte über seinen Vorschlag nach. Allerdings kam Collettes Einwurf ihr berechtigt vor. "Ich beherrsche leider keinen Feuerzauber. Dabei kann ich dir also nicht helfen.", gestand sie. "Ich denke also, dass es reichen würde ihn anzuspitzen. Zumindest bis wir etwas besseres gefunden haben." Spitze Steine wuchsen ja nicht auf Bäumen und hier im Dschungel gab es leider nicht viel mehr zu sehen als Bäume. Die Badehausleiterin dachte also nicht daran, dass sie auf die Schnelle einen geeigneten Stein finden würden. Außerdem mussten sie schneller voran kommen, um den Jungen schnell zu finden. Wer wusste schon was ihm hier alles passiert war. Collette lieferte Carlos die Beschreibung des Jungen, die sie auf dem Schwarzen Brett vorgefunden hatten. Als die Blonde ihr zuflüsterte, dass sie sie niemals vergessen würde, kicherte Julia auf und drückte ihre Freundin für einen kurzen Moment an sich. Es war vielleicht etwas skurril, das inmitten der Situation und ihrer Umgebung zu tun, aber es fühlte sich einfach richtig an. "Ich dich auch nie.", flüsterte sie zurück und ließ ihre Freundin wieder los. Gerade noch rechtzeitig, ehe Carlos die Stimme erhob und sie aus ihren Gedanken riss. Schnell eilten sie zu ihm. Er hielt ihnen eine Holzfigur vor die Nase und schon wollte sich die Graugrünhaarige ohrfeigen, dass sie gerade noch so unbedarft gewesen war, obwohl der Junge, den sie suchten in ernsthaften Schwierigkeiten steckte. Ihr Gesichtsausdruck sprach Bände und sie festigte ihre Gedanken wieder auf die Mission und nicht auf das Geplauder. "Wir sollten uns beeilen.", stimmte die Badehausleiterin ihrer Freundin zu und auch Carlos war ihrer Meinung. So zogen sie schneller voran, weiter durch das dichte Grün des Dschungels, immer tiefer ins Gestrüpp. Es wurde teilweise sogar ziemlich dunkel, da das Licht nur noch spärlich durch das dichte Blätterdach fiel. Julias Augen suchten jeden Zentimeter nach einem weiteren Anzeichen ab. Im Fährten lesen war niemand von ihnen bewandert. Sie waren einfach weiter gezogen. Ständig kreiste in ihrem Kopf der Gedanke, dass sie bereits zu spät waren. Doch sie vertrieb diesen Gedanken immer wieder, tauschte ihn gegen einen Hoffnungsschimmer ein. Sie waren ein gutes Stück gegangen, da vernahm Julia ein Rascheln ganz in der Nähe. Sie blieb abrupt stehen, bedeutete den anderen mit ihrem Zeigefinger von den Lippen, dass sie leise sein sollten und deutete dann auf die Stelle aus der das Rascheln kam. Ein Monster? Der Junge? Oder vielleicht einfach nur der Wind? Auf was würden sie hier stoßen?

  • Die drei Abenteuer waren tatsächlich eine sehr spontan entstandene Gruppe und damit war es für Carlos völlig ausreichend, dass die Bäckerstochter ihn nur Julia zu Liebe retten würde. Die Beweggründe waren ja auch eigentlich relativ egal solange Sie nicht hängen lassen würden, wenn es soweit war. Er nickte also höflich und damit war das Thema für ihn erledigt. Er hatte keine Bedenken an der Wahrheit die in ihren Worten lag. Kurz darauf entschuldigte sich die Badehausleitung für die etwas harschen Worte der Blondine. Carlos gab erzählte das es nicht schlimm für ihn war und er genau dasselbe für Collette tun würde. Inzwischen war diese den beiden jedoch schon einige Schritte voraus und hatte ihn vermutlich nur leise gehört. Aber das spielte auch keine große Rolle, erzählen konnte er ja sowieso viel, wichtig ist sich auch daran zu halten. Dennoch beteiligte Sie sich am Gespräch und warf berechtigte bedenken ein was seinen Feuerspeer anging und Sie hatte recht. „Ja das stimmt so schnell Feuer zu machen ist vermutlich unmöglich. Und in einer stressigen Situation grenzt es schon an Magie“, mit diesen Worten verwarf er den Gedanken und nahm einen kleinen Wetzstein aus seiner Hosentasche, diesen hatte er mal bei Leo mitgehen lassen als der ihn wieder als für eine seiner Waffen unwürdig geschimpft hatte. Die beiden würden wohl nie auf einen Nenner kommen, umso mehr freute es den jungen Mann das er ihm hier nun mehr oder weniger bewusst trotzdem zu einer Waffe verhalf. Während er sich weiter mit Collette und Julia unterhielt begann er mit dem Wetzstein den Stock zu bearbeiten, in der Hoffnung eine schöne Spitze Formen zu können. Die Gespräche währen ihrem Weg immer tiefer in den Dschungel gingen über eine Beschreibung des Jungen von Collette, welche ihren Vorsprung weiter ausgebaut hatte nachdem Sie erzählt hatte was Sie wusste, bis hin zu Gesprächen zwischen Julia und Carlos über vergangene Ereignisse. „Es ist doch nicht schlimm. Ich konnte mich ja auch erst wieder erinnern als du mir das mit dem Kleid angeboten hast.“, beruhigte er Sie. „Naja, ich habe dir schon etwas zu verdanken, vielleicht solltest du dir eine Liste anlegen. Eine 'Ich-habe-Carlos-gerettet'-Liste oder so.“, er schmunzelte kurz war aber innerlich leicht angespannt, denn die Bäume wurden immer dichter und schirmten die ohnehin schon geringen Lichtstrahlen der Sonne ab. Sie verwandelten den Dschungel in ein schattenüberzogenes Reich. Auch die Blodine veranlasste die zunehmende Dichte dazu sich etwas zurückfallen zu lassen und somit stieß Sie wieder zur Gruppe hinzu. Die beiden Frauen tuschelten etwas und Julia schlang ihre Arme um Collette und zog Sie an sich heran. Der grünhaarige wusste das nicht so Recht zu deuten und konnte auch nicht verstehen worüber die beiden Freundinnen gesprochen hatten, also widmete er sich weiterhin seinem Speer. Er hatte die Orientierung verloren und jedes Gebüsch oder jeder Baum sah für ihn mehr oder weniger gleich aus und er hoffte, dass es den beiden Frauen anders ging, sodass zumindest diese einen Überblick hatten. Plötzlich blieb die Badehausleitung stehen und Carlos stieß ausversehen gegen Julia, deren warnende Handzeichen er zu spät realisierte, die ins Taumeln geriet. Er hatte seinen Blick zu lange nach unten auf seinen Speer gerichtet, mit dem er sogar eigentlich ganz zufrieden war bisher. Er wollte die Grünhaarige noch gerade an der Schulter festhalten, doch es war zu spät Sie stolperte auf Collette zu und auch diese geriet ins Wanken. Er blickte schockiert in Richtung des Busches und hielt seinen Speer in die Richtung bereit zuzustoßen, wenn ein Monster hervorspringen sollte. Hoffentlich hatte er mit dieser Unachtsamkeit nicht ihr Todesurteil unterschrieben. Er wollte sich entschuldigen doch er wagte es nicht zu sprechen oder auch nur einen Blick vom Busch abzuwenden auf die Gefahr hin, dass etwas Gefährliches hervorsprang. Hoffentlich hat Collette einen genauso guten Gleichgewichtssinn, wie sie mir neckische Sätze an den Kopf werfen kann…, dachte er sich. Und mit diesem Gedanken hoffte er das Sie nicht stürzen würde, denn das war das letzte was er wollte. Sie hatte es nicht verdient das ihr etwas geschah wegen ihm…

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