Die Pluvia-Insel


  • "Ich wusste dass es hier Monster gibt, aber dass sie sich schon so Nahe am Strand aufhalten wusste ich nicht.", gestand Julia und ging mit Collette weiter auf dem Trampelpfad entlang. Es dauerte eine Weile, aber schließlich fand die Blonde der beiden eine Lichtung auf der jede Menge Blumen in den verschiedensten Farben wuchsen. Und tatsächlich! Da waren auch die gelben Blüten und die dornigen Stiele der Pflanze, die Julia finden sollte. Ein freudiges Lachen legte sich auf ihr Gesicht, als sie sich über den Fund freute. Und sie waren bisher nicht in Schwierigkeiten geraten! Ein Glück. "Ein Schatten?" Cocos Worte hatten die Badehausbewohnerin zurück auf die Wiese gebracht, auf der sie nun ihren Blick schweifen ließ. Tatsächlich. Ein Schatten, der sich bewegte. Glücklicherweise schien sich Collette in Tierkunde gut aus zu kennen und erkannte das wilde Wesen als Panther. Und als Julia den Namen des Tiers hörte lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken. Panther kannte sie wohl auch. Die Graugrünhaarige war ihrer neuen Freundin an den Rand der Lichtung gefolgt. Als Coco sich an ihren Arm klammerte und fragte was sie tun sollten wusste Julia auch nicht weiter. Noch hatte das Biest sie nicht bemerkt, aber wer konnte ihnen garantieren, dass sich das nicht änderte, wenn sie sich umdrehten? Diese Wesen waren laut den Erzählungen ziemlich flink und sicher konnte der Panther sie leicht einholen. Außerdem waren da mitten auf der Wiese die Blumen, die sie brauchte. "Schläft er?", flüsterte Julia und war sich nicht sicher. "Vielleicht können wir uns einfach an ihm vorbei an die Blumen schleichen. Wenn er uns doch zu nahe kommt, kann ich versuchen ihn mit meinem Zauber zu treffen... oder vielleicht sollten wir einfach wieder gehen." Das war wohl doch sicherer, aber genau in dem Moment bewegte sich der schwarze Schatten.


    (ich liebe das Bild auch xDD Die anderen find ich süß :3 Wie die von Colllette! ^-^)


  • „Es sieht so aus..“, antwortete die Bäckerin auf ihre Frage hin, jedoch wurde sie einen Augenblick darauf eines Besseren belehrt. Denn das Tier rührte sich. Und es war nicht nur ein kurzes Umdrehen im Schlaf. Der Panther stellte sich auf seine Pfoten und streckte sich. „Dein Plan war gut aber.. ich glaube der da macht uns einen Strich durch die Rechnung..“ Na super, jetzt waren sie den ganzen Weg auf die Insel gekommen und jetzt machte ihnen dieses Tier alles zunichte? Das wollte Collette nicht auf sich sitzen lassen und vorallem musste sie ihre neue Freundin doch bei ihrem Vorhaben unterstützen. Immerhin würde sie ohne diese Blume keine Heilerin werden! Oder zumindest nicht in den nächsten Tagen.. „Wir.. wir müssen ihn irgendwie ablenken!“, flüsterte die junge Heilerin und sah sich die Lichtung genauer an. „Vielleicht... hm.. ja, vielleicht bekomme ich es hin, meinen Dolch weit weg zu werfen, sodass er gegen einen Baum schlägt und der Panther darauf aufmerksam wird und sich dort hin begibt!“ Oder aber ihr Messerchen landet irgendwo zwei Meter vor ihr im Dreck. „Ich könnte natürlich auch irgendwo auf der anderen Seite oder so auf einen Baum klettern und laut rufen, sodass er zu mir kommt und du deine Blume pflücken kannst! Allerdings wird es dann schwer für mich, das Tierchen wieder los zu werden.. außerdem glaube ich, dass Panther auch kletter können..“ So oder so war es ein gewagtes Spiel. Aber sie brauchten diese Blume!


  • Der Schattenpanther schien nicht weiterhin zu schlafen, sondern streckte seinen müden Körper im Licht. Wie seide glänzte sein Fell in der Sonne, aber weder Julia, noch Collette konnten sich im Moment an dieser Schönheit erfreuen. Es wäre ihnen wohl beiden lieber gewesen, wenn das Wesen erst gar nicht hier geschlafen hätte. Als die Blonde der beiden ein paar Ideen äußerte überlegte auch die Badehausbewohnerin, was sie tun konnte, um den Panther lange genug los zu werden, dass die beiden sich ein paar der Blumen schnappen konnten. Und sie hatte ebenfalls eine Idee. "Wenn du deine Dolche wirfst, dann kann ich versuchen sie mit meinem Luftzauber weiter weg zu schleudern. Das mit dem Baum halte ich für zu gefährlich... sollen wir es versuchen?" Es war riskant, aber vielleicht klappte es ja und wenn nicht, dann hatte Julia immer noch ein Ass im Ärmel. "Wenn das schief geht, dann kann ich immer noch eine Windwand erzeugen und ihn so davon abhalten uns sofort zu fressen.", gab sie mit einem schwachen Lächeln von sich. Sie würden das schon irgendwie schaffen, oder? Jetzt nachdem sie den ganzen Weg bis hier her gekommen waren, wäre es doch wirklich schade, wenn sie scheitern würden. Zu zweit würden sie diesen Panther schon irgendwie ablenken können, um sich die Blumen zu schnappen. Danach würden sie dann zurück zur Klinik fahren und Julia konnte ihre Heilerausbildung antreten und Coco vielleicht bei ihrer nächsten Prüfung helfen. Wie dankbar die Graugrünhaarige jetzt war, dass ihre neue Freundin mitgekommen war. Kaum ein anderer hätte sich auf solche Gefahren eingelassen.


  • Collette war überwältigt von all den Zaubersprüchen die ihre neue Freundin aussprach. Leider war sie selbst keinerlei Magie mächtig, sodass sie damit nicht glänzen und in dieser Situation weiterhelfen konnte.. aber immerhin kam ihre Idee ganz gut an! Vorsichtig, die Bäckerin hatte Angst mit jeder Bewegung den Panther auf sie aufmerksam zu machen, zog sie ihre Dolche aus der Umhängetasche und betrachtete sie in ihren Händen. Ihre Mundwinkel sanken. „Meine schönen Messer!“, flüsterte das Mädchen und drückte sie kurz an sich. Ein komisches Schauspiel, aber Coco hing nun mal irgendwie an diesen Dingern. Ob es eigentlich nicht mit einem einfachen Stein ging..? Mit ihren Dolchen in der Hand sah die Heilerin kurz um sich und schnappte sich einen schmutzigen Stein, nicht zu groß und nicht zu klein. „Lass es uns mal damit probieren, okay? Ich.. ich will meine Dolche nicht so wegschmeißen, die bekomme ich nie wieder!“ Aber erst mal die Idee aussprechen, natürlich. Eigentlich musste der Stein und ihr Dolch in etwa das gleiche Gewicht haben, sodass es doch keinerlei Unterschied gab. „Also, Achtuuung..!“ Schnell packte Collette ihre Waffen weg, holte mit ihrem Arm weit aus und versuchte den Stein soweit es ihre Kraft zu ließ in die Ferne. Wie gut dass sie es als Bäckerin gewohnt war, schwere Dinge mit den Armen zu arbeiten. Teig kneten, volle Schüsseln mit Teig durch die Küche tragen, Torten servieren..


  • Coco hatte wohl eine emotionale Bindung zu ihren Messern, weshalb sie als Alternative ein paar Steine vom Boden aufhob. Julia nickte lächelnd, zur Bestätigung, dass das ebenso gut war. Sie musste ja nicht die teuer erworbenen Waffen ins nichts schmeißen, nur weil sie selbst ein paar Blumen brauchte. Als Collette sich zum Wurf bereit machte, machte auch die Graugrünhaarige sich bereit ihren Zauber einzusetzen. Auch ohne einen Windstoß wären die Steine wahrscheinlich weit genug geflogen. Überrascht sah Julia zu, wie weit ihre neue Freundin werfen konnte. Beeindruckend. Trotzdem legte sie noch den Zauber hinterher, um sicher zu gehen, dass sie weit genug weg landeten. Sie flogen über den Panter hinweg, in die dichten Baumreihen auf der anderen Seite der Lichtung. Gespant sah Julia zu, wie der Panther seinen Kopf in die Richtung bewegte in der sie aufgeschlagen sein mussten, sich aber noch nicht rührte. Gespanntes Schweigen hing in der Luft, aber der Panther rührte sich immer noch nicht. Er sah einfach nur in die Richtung. Immerhin schien er sie nicht bemerkt zu haben. Die Badehausbewohnerin traute sich dennoch nicht etwas zu sagen, sich zu bewegen oder gar zu atmen.


  • Julia unterstützte ihren Wurf mit einem ihrer Zauber und begeistert beobachtete Collette wie weit die Steine in die Ferne flogen und schließlich von den hohen Bäumen auf der anderen Seite verschluckt wurden. Jedoch schien der Panther zunächst nicht sonderlich beeindruckt zu sein, denn er blieb weiterhin ruhig liegen und guckte nur. "Wieso bewegt er sich nicht...?!", flüsterte das Bäckersmädchen und sah enttäuscht zu ihrer neuen Freundin. "Lass es uns nochmal versuchen, vielleicht springt er auf wenn er sicher ist, dass er sich nicht verhört hat!" Mit erneut aufflammenden Mut und Energie suchte Coco nach einem neuen Stein und warf ihn in die Richtung wie vorhin. Dieses Mal zwar nicht ganz so weit aber wenigstens schien das Tier jetzt auch aufmerksamer zu werden. Der schwarze Schatten erhob sich und schlich langsam auf den Rand der Lichtung zu, der von den beiden mit Steinen beschmissen wurde.


  • Collette schlug vor es noch einmal zu versuchen und so flog ein Stein nach dem anderen über die Lichtung auf die andere Seite ins Dickicht, bis der Panther sich dann doch dazu entschloss den Geräuschen auf den Grund zu gehen. Ein Lächeln zauberte sich auf Julias Lippen, als sie dem nächsten Stein einen Schub verpasste und das schwarze Wesen schließlich in den Büschen verschwunden war. "Schnell.", flüsterte sie aufgeregt und rannte in die Mitte der Lichtung um einige der Blumen aus der Erde zu ziehen. Sie wusste nicht welcher Teil der Pflanze wichtig war, weshalb sie vorsichtshalber die Wurzeln der Pflanze mit herauszog. Coco half ihr dabei und zusammen füllten sie die Umhängetasche, die Julia von Natalie mitbekommen hatte. "Ohne dich hätte ich das nie geschafft.", sagte Julia dankbar und schenkte ihrer neuen Freundin ein strahlendes Lächeln. "Ich kann dir gar nicht genug dafür danken." Nachdem die beiden jungen Frauen genug von den Blumen aus der Erde gezogen hatten machte die Badehausbewohnerin schnell die Tasche zu. "Wir sollten uns beeilen, bevor er noch zurück kommt."


  • Schließlich ließ der schwarze Panther sein ruhiges Plätzchen hinter sich und somit konnten Julia und Collette sich langsam an die gesuchten Blumen heran pirschen. „Gerne! Das hat auch mir Spaß gemacht!“ Auch das Bäckersmädchen stopfte ein paar der gelben Pflanzen in ihre Tasche. Man konnte ja nie wissen, ob man die nicht daheim brauchen konnte. Vorallem hatte sie schon eine kleine Sammlung an seltenen Blumen in ihrem Zimmer. „Das ist wohl besser so.“, erwiderte sie und hielt kurz Ausschau nach dem Tier, welches anscheinend noch immer damit beschäftigt war, dem Geräusch auf den Grund zu gehen. Die beiden Freundinnen schlichen sich wieder zurück an den Waldrand und wollten diese Insel so schnell es ging wieder verlassen, aber da hatten sie die Rechnung ohne das gute Gehör des Panthers gemacht, der in der Zeit schon längst von dem Steinchen abgelassen und sich wieder zu seinem alten Platz machen wollte. Dabei war ihm allerdings ein anderes Geräusch aufgefallen. Aus der Richtung, in die die beiden vorhatten zu gehen. Beide schlüpften durch einen Busch zurück in den Wald allerdings sollten sie so schnell keine Ruhe bekommen. Denn auf einmal startete das Monster zu einem schnellen Lauf und gerade noch bemerkte Coco das aus den Augenwinkeln heraus. „Verdammt, der Panther!!“, rief sie aus, packte ihre Freundin an der Hand und zog die junge Frau mit sich. Natürlich hatten sie gegen das dunkle Tier keine Chance, aber Collette wollte eigentlich nur nach einem Versteck Ausschau halten. Und das fand sie auch. Ein großer, hohler, am Boden liegender Baumstamm. „Rein da, schnell!“, forderte sie Julia auf und beide krabbelten in das kleine Versteck hinein. Die unzähligen Krabbeltiere die dort auf sie warteten, ignorierte Collette in diesem Augenblick gekonnt. Keinen Moment später kam auch schon der Panther angelaufen. Seine schwarzen Augen durchsuchten die Umgebung und zu ihrer Verwunderung, legte auch er sich auf die Lauer, denn irgendwo her hörte Coco ein Rascheln von Blättern. Es war nicht der Wind, soviel war klar. Es stellte sich heraus, dass ein kleines Babymonster durch die Wälder streifte. Jedoch nicht mehr lang, denn der schwarze Panther sprang aus seinem Versteck hervor und riss genau vor der Öffnung des Baumstammes in dem die beiden Mädchen kauerten das schutzlose Tierchen. Etwas Blut spritzte in das Versteck der Heilerinnen und schnell drückte sich die Bäckerin ihre Hand auf den Mund um nicht loszuschreien. Die spitzen Zähne des Monsters vergruben sich in der Haut ihrer Beute und anscheinend zufrieden machte es sich wieder auf den Weg zur Lichtung. „Ich.. ich will nachhause..!“


  • Das ganze war viel zu schön um war zu sein. Nichts konnte so glatt laufen und schließlich bekamen die beiden jungen Frauen auch zu spüren, dass der Ernst des Lebens eben doch noch existierte, denn so wie sie den Platz verlassen hatten nahm der Panther auch schon die Verfolgung auf. Bevor Julia überhaupt reagieren konnte hatte Collette sie bei der Hand gepackt und sog sie rennend hinter sich durch den Jungle der Insel, bis die Blonde ein provisorisches Versteck erkannte in das die beiden sich schnell verkrochen. Ein hohler Baumstamm voller kleiner Krabbelwesen, die die Badehausbewohnerin im Moment überhaupt nicht wahrnahm. Zu viel Angst und Panik hatte sie vor dem schwarzen Tier, das außerhalb des hohlen Baumstamms auf sie lauerte. Aber anscheinend schienen noch mehr Monster außer dem Panther hier herum zu laufen, denn ein Rascheln verkündete die Ankunft eines weiteren Wesens. Zu ihrem Glück und zu seinem Pech war es ein Babymonster, dass schon Sekunden später zur Beute ihres Verfolgers wurde. Julia unterdrückte einen Aufschrei, als das schwarze Wesen seine Reißzähne in das junge Fleisch bohrte und ihm geräuschvoll das Genick brach. Blut spritzte und unwillkürlich schloss die Graugrünhaarige panisch die Augen und klammerte sich an Collette, der der Anblick ebenfalls einen Schrecken eingejagt hatte. Nach einem weiteren Augenblick der Furcht hatte der Panther sich mitsamt seiner Beute zurück auf die Lichtung verzogen und Coco gab weinerlich kund, dass sie wieder nach Hause wollte. Das wollte Julia auch. So schnell wie möglich. So gut es ging versuchte sie die Bilder in ihrem Kopf zusammen mit der Angst beiseite zu schieben und für ihre neue Freundin stark zu sein. Sie dachte an das Badehaus und den wohltuenden Geruch der heilenden Kräuter, die sie vorbereitet hatte. Dann atmete sie einmal tief ein und wieder aus, nahm Coco bei der Hand und zog sie mit sich. "Ich auch. Los! Lass uns gehen." Sie warf der Blonden ein aufmunterndes Lächeln zu, drückte ihre Hand und krabbelte zusammen mit ihr aus ihrem Versteck. Sie sah sich einmal prüfend um, ob die Luft rein war und als sie sich sicher sein konnte zog sie Coco zurück zum Strand, oder zumindest in die Richtung in der sie ihn vermutete. Zusammen kämpften sie sich aus dem Gestrüpp von Büschen und Bäumen bis der weiche Sand wieder unter ihren Füßen zu spüren war. Jetzt konnten sie zurück zum Boot und zurück nach Hause ~


  • Ohne jedes Kommentar hatte Dolce die Tatsache hingenommen, dass sich das Mädchen mit dem lilafarbenem Haar, auch unter dem Namen Odette bekannt, zu ihr ins Boot gesellt hatte. Vielleicht würde es sich ja noch als glückliche Schicksalsfügung erweisen, obwohl die Elfe inzwischen die Nase voll hatte vom Schicksal, da es bisher es nicht wirklich gut mit ihr gemeint hatte. Zuerst kamen die Mädchen sehr schnell und auch gut voran und ihr ersehntes Ziel rückte immer näher und näher, als sich der Himmel verdunkelte und ein Sturm aufzukommen drohte. Mit gemischten Gefühlen betrachtete Dolce den Himmel- Irgendetwas kam ihr daran seltsam und unnatürlich vor. Das Elfenmädchen war angespannt und während sie immer schnell und schneller ruderte, behielt sie stehts den Himmel im Auge. Ungewöhnlich schnell braute sich ein Unwetter zusammen und Blitze schnellten an zahlreichen Stellen auf die Erde herab. Lautes Donnergrollen erfüllte den Tag, welcher mittlerweile zur Nacht geworden schien. Die Pluvia Insel war noch weit entfernt und innerlich hoffte Dolce, dass das Unwetter sich nicht weiterhin in diesem rasenden Tempo verschlimmerte, wie es das bisher getan hatte. Fast automatisch ruderte die Rosahaarige schneller aber je mehr sich Dolce bemühte dem Unwetter davonzurudern, desto schneller schien sich die Wettersituation zum Negativen zu ändern. Ein gewaltiges Grollen war zu hören und beinahe wäre die Elfe respektvoll zusammengezuckt, schaffte es dann aber doch noch ihre emotionslose Maske zu bewahren um ihren Gegenüber auf keinen Fall ihre Schwäche darzulegen. Als die Elfe schließlich aber den Grund für dieses Grollen ausgemacht hatte, staunte sie nicht schlecht. Die Walinsel, welche nun schon seit Jahrzehnten, wahrscheinlich sogar seit Jahrhunderten über ihren Städtchen schwebte, sank ein Stück ab. Dolce hatte sich schon darauf gefasst gemacht, dass sie jeden Augenblick all die Häuser und die Menschen, die in ihnen lebten unter ihr begraben würde, aber dann verharrte die Insel in ihrer Position erneut und ein Stein fiel der Rosahaarigen vom Herzen. Es hinterließ dennoch ein ungutes Gefühl in ihr, Pico dort ganz alleine zu wissen, während sie hier draußen mit einer beinahe Unbekannten in einem Boot saß und sie nichts aber auch wirklich gar nichts zur Sicherheit ihrer Freundin beitragen hätte können.
    Die See wurde immer unruhiger und es kostete Dolce immer mehr Kraft das Boot in die richtige Richtung zu steuern. Der Gott des Meeres schien es nicht gut mit den beiden Mädchen zu meinen. Die Wellen wurden immer höher und schlugen mit voller Wucht gegen das alte, morsche Boot, welches schon jetzt gefährlich knarrte und jeden Augenblick auseinander zu brechen drohte. Dolce biss sich auf die Unterlippe und ruderte wie sie noch nie zuvor gerudert hatte - Odette tat es ihr gleich aber es war vergebene Liebesmühe. Die Wellen trugen sie immer weiter in eine vollkommen andere Richtung als sie geplant hatten. Dann passierte es: Das Ruderboot hatte ein Leck und ehe man sich versah, war das ganze Boot bis zur Hälfte mit Wasser gefüllt. Die Tiefe des Meeres verzerrte sich nach seinen Opfern und immer wenn ein Leck gestopft war, kam an einem anderen Ort Wasser in das Boot. Mit ängstlichen Blick sah Dolce die Lilahaarige an. Ihre Lippen formten ein "Es tut mit Leid" bevor die gigantische Welle, welche sich neben ihnen aufgebäumt hatte sie vollkommen verschluckte und alles um sie herum plötzlich dunkel wurde Die Rosahaarige gab sich Mühe nicht nach Luft zu schnappen aber schließlich musste sie dem Atemreflex nachgeben. Ihre Lungen füllten sich mit dem salzigen Wasser - überall war Wasser um sie herum. Das Mädchen ruderte mit Armen und Beinen aber das tosende Wasser machte es ihr unmöglich zu differenzieren wo oben und unten war. Lange Zeit kämpfte die Elfe bis sie des Kämpfens müde geworden war und ihre Gliedmaßen erschlafften.
    Es schüttete nach wie vor aus Eimern - das Unwetter hatte scheinbar seinen Höhepunkt erreicht und auch wenn das Kernzentrum die Walinsel zu sein schien, so war auch die Pluvia-Insel nicht vor seinen Auswirkungen bewahrt. Die unruhige See hatte zwei leblos wirkende Körper an den Strand gespült und mit ihnen vereinzelte Teile ihres Ruderbootes - das Boot war unter keinen Umständen mehr seetüchtig aber das dürfte eigentlich klar sein, nachdem die Kraft des Wassers es in gefühlt tausend Teile zerfetzt hatte...

  • Mit einem vollkommen entnervten Stöhnen erhob sich Barrett aus seiner liegenden Position. Wo war er hier gelandet? Die Orientierungslosigkeit, die ihn in den letzten Monaten übermannt hatte, setzte dem Braunhaarigen allmählich gewaltig zu. Wie war es eigentlich so weit gekommen? Kopfschüttelnd rieb Barrett sich die gerunzelte Stirn. "Hatte ich einen Kampf? Wurde ich verletzt?" Intuitiv fuhr er mit der freien Hand über Arme und Beine, um sich seines gesundheitlichen Zustandes bewusst zu werden. Was er ertastete waren nicht etwa Wunden, sondern aus Wurzeln angefertigte Seile, die ihn an an den dicken Ast eines Baumes banden. Augenblicklich krallte Barrett sich mit der Hand, die zuvor noch an seiner Stirn verweilt hatte, an dem Ast fest, während er mit der anderen den Knoten zu lösen versuchte. Die Fesseln verliefen doppelt um sein Becken herum, dann waren sie mehrfach um den Ast gewickelt und vor seinem Bauch zusammengebunden worden. Jemand hatte sich alle Mühe gegeben, dafür zu Sorgen, dass er nicht in die Tiefe stürzte.
    "Moment mal, der Knoten sieht doch verdächtig danach aus..." mit einer geschickten Bewegung hatte Barrett sich aus den Fesseln befreit und ein selbstgefälliges Lächeln zuckte in seinen Mundwinkeln. Er hatte schon immer seine ganz eigene Art gehabt, Knoten zu binden und dieser hier hatte ihm verraten, dass es sich um sein eigenes Werk gehandelt hatte. Selbstsicher ließ er seine Beine baumeln und blickte, stets etwas geistesabwesend, zum Boden herab. Eigentlich war es jeden Morgen das gleiche Spektakel und er schien, sobald er nachts in den Schlaf fiel, all seine Erinnerungen an den gelebten - oder sollte man existierten sagen? - Tag zu verlieren. Der Braunhaarige zupfte an seiner Kleidung, um Reste von Moos und Baumrinde davon zu befreien und sah sich um. Von hier aus konnte er einen uneingeschränkten Blick auf das Meer und seine Ufergegend werfen. Der Ort wirkte friedlich und unangetastet. Er ließ den Blick schweifen und blieb an einem Bötchen hängen, das im Schlamm direkt neben dem Wasser lag. Plötzlich zuckte er zusammen und Bilder blitzten in seinen Gedanken auf.
    Da war zum Einen Dylas, der schwer verwundet zu sein schien und immer wieder hörte er eine vertraute Stimme im Hinterhalt nach ihm schreien. Das Gesicht eines blauhaarigen Mädchens mit einer Schleife im Haar erschien. Da war noch etwas: Eine raue Trockenheit kratzte wie aus dem Nichts in seiner Kehle und verschwand sogleich wieder. Wasser. Und da, wieder das Mädchen von vorher. Sie saß am Ufer und wusch sich ihre Hände rein. Unter den zarten Berührungen ihrer Hände mit dem Wasser, färbte sich das Klare in ein tiefes Rot. Barrett schloss die Augen, um sich voll und ganz auf die Szenerien in seinen Gedanken zu konzentrieren. Erstmalig hatte er das Gefühl, wieder Anhaltspunkte zu finden, die ihm seinen Aufenthalt an diesem Ort erklärten. Doch kaum hatte er die Augen geschlossen, war da jemand anders. Jemand, dessen Gesicht und Namen er nicht vergessen konnte. "Alicia..." Seine Stimme war nicht mehr, als ein gequältes Hauchen. Das andere Mädchen mit dem blauen Haar gesellte sich zu der Rosahaarigen. Einen Moment lang standen sich die Adelstochter und Alicia gegenüber, dann drehten sie sich synchron in Barretts Richtung und sahen ihn mit finsterer Miene an.
    Unweigerlich schlug Barrett seine Augen auf und starrte auf das verlassene Boot am Ufer. Es wurde Zeit, zu gehen. Vermutlich hatte sein eigener Widerwille, sich so vielen unangenehmen Dingen stellen zu müssen, ihn immer mehr in die Arme dieses Urwaldes getrieben und vielleicht hatte er auch nie beabsichtigt, von hier wegzugehen. Barrett griff entschlossen nach den Schlingen, die nutzlos über dem Ast hingen und befestigte diese mit seiner Knotentechnik am Ast, bevor er sie bis direkt an den Stamm des Baumes schob und dann, die Beine gegen den Bauch des Baumes gestemmt und mit einem festen Griff am 'Seil', seinen Abstieg begann. Am Boden angekommen, stand der Braunhaarige auf unebenem Boden. Das kräftige Wurzelwerk des riesigen Baumes hinterließ Eindruck, wie es sich in die Tiefen der Erde bohrte und gelegentlich auftauchte. Einen Augenblick lang verlor er sich darin, als sein Blick auf eine kahle Stelle in der Rinde einer aus dem Boden ragenden Wurzel stieß. Neben der Wurzel lag ein Stein. Barrett ging interessiert in die Hocke und fuhr mit der Fingerspitze über die Verletzung des Baumes. Ja, dort hatte jemand etwas hineingeritzt. Er kniete sich nieder und beugte sich dicht über die Wurzel, um die Inschrift besser ausmachen zu können. Lediglich ein 'B' war eingeritzt worden. Dahinter ein paar Striche. Hatte er sich hier etwa so lange aufgehalten? Wie kam es, dass Barrett sich im Urwald befand? In immer noch gebückter Haltung sah sich Barrett verstohlen um. Wer wusste schon, welche Kreaturen hier noch auf ihn lauern würden? In seinem momentanen Zustand wäre er mit absoluter Sicherheit nicht in der Lage, einen Kampf zu bestreiten.
    Weit und breit war nichts als Baumlandschaft zu sehen. Keine Tiere, keine Menschen. Barrett erhob sich und schlich los in Richtung Boot.
    Als er dort ankam, war es fort. Stattdessen befand er sich im Hafen. "Das kann doch nicht..." In der Ferne machte Barrett den Urwald aus, in dem er sich bislang zu befinden geglaubt hatte. "Ich denke man spielt mit uns. Es wäre doch kein Problem gewesen, uns alle zu eliminieren, oder?" Mit einem Mal ordneten sich Dylas' Worte in Barretts Gedächtnis ein. Er hatte schon einmal sein Gedächtnis verloren, doch dieses Mal war es anders. Es war nicht so, dass er sich nicht erinnerte. Vielmehr wurde das Gefühl in seinem Bewusstsein immer präsenter, bewusst etwas verdrängt zu haben und sich nicht erinnern zu wollen. Dies würde zumindest auch seine Desorientiertheit erklären. Hatte denn niemand nach ihm gesucht? Auch Alicia nicht? Schon auf dem Rückweg von der Insel zum Hafen hin, hatte er an sie gedacht, sich insgeheim nach ihrer Nähe gesehnt. Vielleicht waren seine Zweifel von damals nach dem Kuss der beiden nicht ganz unberechtigt gewesen. Hier hätte man ihn doch finden müssen, wenn man es versucht hätte. Oder von wo war er eben noch hierher gelaufen? "Wir sehen uns!"Das waren Sophias letzte Worte an ihn gewesen, doch auch sie schien ihn nicht gesucht zu haben. Binnen weniger Sekunden fällte Barrett eine Entscheidung. Er würde nach seiner Rückkehr besser nicht die Wahrheit über seine Zurechnungsfähigkeit erzählen. Jetzt wollte er nur noch zurück in die Zivilisation.
    In Gedanken versunken, hatte der Braunhaarige zunächst nicht bemerkt, wie sich der Himmel sekündlich weiter verfinsterte und Blitze am Himmel zu zucken begannen. Als er es jedoch bemerkte, stockte dem Braunhaarigen der Atem. Er war beinahe dankbar für die Blitze, die immer wieder zumindest für kurze Augenblicke Licht spendeten, denn aus ihm schleierhaften Gründen, machte ihm die Dunkelheit panische Angst. Gebannt biss er seine Kiefer fest aufeinander, sodass seine Wangenknochen hervortraten. "Okay, komm, bleib mal locker, mach einfach, dass du hier wegkommst."
    Barrett tauchte seine Hände ins Wasser und wusch sich das Gesicht und seine Stiefel, dann warf er einen letzten Blick an sich herunter und vergewisserte sich, nicht allzu heruntergekommen auszusehen. Alles in Ordnung. Gerade, als er sich zum Gehen wenden wollte, holten ihn erneute, präzisere Flashbacks ein."Sonst kommen wir hier nie heraus! Sie werden uns immer in die falsche Richtung jagen!" Das war Alicias Stimme, die in seinem Kopf umherhallte. Nein, nicht in seinem Kopf, es musste tatsächlich gehallt haben, als sie diese Worte gesagt hatte. Barretts Atem stockte, denn sein Bauchgefühl sagte ihm, dass er schon bald der Wahrheit näher sein würde als gedacht. "Sag mir, warum ich dir glauben soll Barrett." - Da war es! Das letzte Teil fügte sich in sein wirres Erinnerungspuzzle ein und packte ihn im Nacken, um ihn dann abrupt zum Rennen zu bringen. Offenbar war er unterbewusst hierher zurückgekehrt, als die Dinge mit Alicia und Sophia in der Lacus-Grotte derart aus dem Ruder gelaufen waren. Er war nicht verschleppt worden, wie er es zunächst vermutet hatte, nein, er war wieder hier eingekehrt, um aus purer Feigheit weitere Debatten umgehen zu können. "Pah!", schnaubte Barrett verächtlich. Auf dem Boot mit Dylas und Sophia hatte er sogar noch versucht, seine Gefühle zu unterdrücken. Hatte er es wirklich so weit kommen lassen? Das hier war seiner nicht würdig. Als einen Lügner hatte Alicia ihn bezeichnet und obwohl ihn ein starker Stich heimsuchte, als der Braunhaarige sich wieder kristallklar erinnern konnte, so würde er dies nicht auf sich sitzen lassen. Letztlich konnte er nach allem, was vorgefallen war, doch erwarten, dass sie sich auch mal um ihn sorgte! Doch was war, wenn sowohl Alicia als auch Sophia nicht nach ihm gesucht hatten, da ihnen etwas zugestoßen war? Barrett konnte seine Gedanken plötzlich nicht mehr ordnen. Empfand er nun Wut, Enttäuschung oder Sorge? Fakt war, dass er beide Mädchen aufsuchen musste, um sich genau darüber klar zu werden.


    ~ Barrett geht ~

    «I see a war on the screen and it is is cruel and unclean but I still worry more about you.
    And I am rude and unkind, have no thought, and have no time. Have no eyes, so no point of view.»
    { }


  • Zuerst schien alles glatt zu laufen. Die beiden jungen Frauen ruderten über das salzige Wasser, während die Sonne vom Himmel schien. Es war jetzt nicht unbedingt der wärmste Tag und zum Schwimmen war es wahrscheinlich mittlerweile zu kalt, aber dennoch war es nicht unangenehm die Paddel zu benutzen und übers Meer zu rudern. Zumal die Strecke ja auch nicht unendlich lange war. Unter normalen Umständen zumindest. Doch die Umstände blieben nicht normal. Plötzlich wurde das Wasser unter ihnen unruhig, schob sie förmlich von der nahe kommenden Küste weg. Währenddessen verdunkelte sich der blaue Himmel mit dunklen Gewitterwolken und innerhalb von Sekunden war die Sonne ganz verschwunden und an ihrer Stelle stand der Vollmond in seiner ganzen Pracht am Himmelszelt. Und als wäre das nicht schon alles schlimm genug, zuckten auch noch eine Unmenge an Blitzen in Richtung Erde. Odette konnte nicht glauben dass der Anblick der sich ihnen hier bot auf natürlichem Wege zustande gekommen war. Ein heftiges Grollen unterstützte sie in dieser Meinung. Kurz zuckte die Köchin zusammen, drehte sich dann aber zum Grund des schrecklichen Geräuschs um. War die Walinsel wirklich nach unten gesackt? Konnte das denn wirklich möglich sein? Aber sie hatte nicht die Zeit weiter über diese Tatsache nach zu denken. Die Wellen schlugen an ihr Boot und sie trieben mit jedem Paddelschlag weiter vom Ufer weg. Die Gedanken der Lilahaarigen kreisten aber weniger um ihr eigenes Leben als um das ihrer Schwestern. Hoffentlich brachten sie sich in Sicherheit. Ihnen war sicher noch nichts passiert.
    Es war ein lautes Knarren ihres Boots, das Odettes Gedanken von ihren Schwestern zurück zu Dolce und ihr selbst brachten. Sie mussten sich beeilen. Und das taten sie. Die Wellen wurden immer höher, aber die beiden jungen Frauen ruderten weiter. Unter normalen Umständen hätten ihre Arme wohl schon längst versagt, aber die Angst trieb sie dazu weiter zu machen. Doch es hatte alles keinen Sinn. Schließlich hatte das morsche Holzboot ein Leck und füllte sich schnell mit Wasser. Womöglich hätte es Odette bereuen sollen mit Dolce mit gegangen zu sein, aber stattdessen war sie froh, dass sie die Elfe nicht allein gelassen hatte. Ganz egal was ihnen jetzt passierte: Zusammen hatten sie eine Chance, oder? Ein Leck nach dem anderen versuchten sie zu stopfen, aber es half alles nichts. Und dann sah die junge Köchin die Welle neben ihnen. Dolce Lippen fomten ein paar Worte und Odette glaubte "Es tut mir leid." davon abzulesen. Aber sie wusste nicht ob sie sich das nicht einfach nur gewünscht hatte, bevor sie von der riesigen Welle verschluckt wurden, die sich neben ihnen aufgebäumt hatte. Nicht mal den Kopf konnte Odette noch schütteln. Sie hätte Dolce so gerne gesagt, dass sie nichts dafür konnte, aber es war zu spät. Alles war schwarz. Sie trieb unter Wasser, hielt die Luft an, die Lungen noch voll mit Luft. Vor ihr konnte sie Lilys böse Miene erkennen und Violets vorwurfsvolles Gesicht. Sie würden ihr verzeihen müssen. Sie würden ihr verzeihen. Bevor Odette ihrem Atemreflex nachgeben musste schlugen die Wellen gegen ihren Körper, ihren Kopf und das schwarze Wasser wurde zu schwarzem Nebel, als sie das Bewusstsein verlor.
    Lily stand vor ihr, sah sie böse an, während sie ihren Finger tadelnd erhob und Violet stand mit einem vorwurfsvollen Blick hinter ihr. "Wenn du nicht nach Hause kommst, dann verzeihen wir dir das nie!", rief die Stimme ihrer älteren Schwester und nach ihren Worten folgte ein lautes Krachen. Erschrocken zuckte Odette nach oben. Sie hatte mit dem Bauch im Sand gelegen und sich jetzt mit den Armen mühsam nach oben gehievt. Scharf hatte sie die Luft eingesogen, was einen schrecklichen Schmerz in ihrer Lunge hinterließ und sie dazu zwang zu husten. Sie hustete, spuckte Wasser und womöglich Galle, zog mehr frische Luft ein und hustete wieder und wieder. Sie war am Leben? Ja! Ihr Körper fühlte sich schwach an nachdem sie das meiste Wasser wieder aus ihren Atemwegen und ihrem Magen befördert hatte, weshalb sie zürck in den Sand fiel, anstatt aufzustehen. Alles war schwer. Ihr Körper, ihr Atem, ihre Augenlider. Womöglich hätte sie dem Gefühl zu schlafen einfach wieder nachgegeben, wenn sie nicht verschwommen etwas wahr genommen hätte. Zwischen den Trümmern ihres Bootes sah sie es: Es war Dolces Körper. Regungslos lag er im Sand. War das Blut an ihr, oder bildete Odette sich das nur ein? Sie blinzelte einige male. Ihr eigener Kopf fühlte sich schwer an. Womöglich hatte sie eins der Holzbretter abbekommen. Dennoch zwang sie ihre Arme und Beine dazu sich zu bewegen und das taten sie. Stehen wollten sie nicht, aber es genügte um zu der Elfe zu krabbeln. "Dolce." Die Worte hätten ein Rufen sein sollen, aber die Stimmbänder der Köchin gehorchten ihr noch nicht, weshalb sie nicht mehr als ein Kratzen zustande brachte. Sprechen war anstrengend und sie brauchte ihre Kraft. Odette drehte den Körper der Bewusstlosen auf den Rücken und konnte sehen wie sich ihre Brust sanft nach oben und unten senkte. Sie atmete noch. Schwach, aber sie atmete. Und es klebte Blut an ihrer Kleidung. "Komm schon.", krächzte sie und ihr rannen die Tränen über die Wangen während sie erschöpft neben Dolce zurück in den Sand fiel. Sie musste ihr helfen. Irgendwie. Sie musste etwas tun... aber... ihr eigener Körper war so schwer.


  • Dunkelheit. Nässe. Kälte. Dolce hatte Probleme damit ihre Lunge mit Luft zu füllen. Immer wenn sie versuchte einzuatmen, hatte sie das Gefühl, dass ihre Lunge drohte zu explodieren. War sie tot? Befand sie sich irgendwo zwischen Leben und Tod? Schwer zu sagen. Der Elfe gelang es nicht die Augen zu öffnen oder sich gar um zu sehen. Bewusst versuchte sie einen Arm zu heben aber es gelang der Rosahaarigen nicht. Alles fühlte sich so schwer an. Sogar einfach nur zu existieren fühlte sich beinahe unmöglich an und Dolce war kurz davor aufzugeben. Es wäre doch ein leichtes Unterfangen gewesen einfach loszulassen, oder? War sie es Leid zu kämpfen? War Dolce schon bereit für immer zu gehen? Nein. Oder etwa doch? Vielleicht hatte jetzt und heute ihr letztes Stündchen geschlagen und es hatte nicht einmal mehr Sinn zu kämpfen. Ihr ganzes Leben lang hatte Dolce kämpfen müssen. Warum war es nicht endlich einmal leicht? Es gab so viele Menschen denen alles in den Schoß fiel aber sie hatte niemals dazu gehört. Sie hatte sich alles in ihrem Leben hart erarbeitet! Sie war noch nicht bereit dafür Alles wegzuwerfen wofür sie so unerbittlich gekämpft und gearbeitet hatte!
    Dolce hustet und mit diesem Husten entleerte sich ihre Lunge von dem Salzwasser, mit welchem sie sich gefüllt hatte als der zarte Elfenkörper unter Wasser gewesen war. Augenblicklich riss die Rosahaarige ihre Augen auf und fuhr abrupt hoch. Sie verharrte in dieser Position und atmete schwer. Ihre Lunge schmerzte bei jedem Atemzug. Der Atem der Elfe war schwer - gierig sog sie die Luft ein, während sie im strömenden Regen saß. Das tropfnasse Haar des Mädchens hing ihr ins Gesicht. Ungläubig und langsam blickte sich Dolce um. In der Ferne konnte sie Trampoli entdecken. Ihrer Lage nach zu urteilen musste sie sich auf der Pluvia- Insel befinden. Die Wellen hatten ihren bewusstlosen Körper wohl hier angespült. Schließlich fiel der Blick der Elfe auf den Körper, welcher neben dem ihrem zum Liegen gekommen war. Es war Odette. Es war das Mädchen, welches sie in diese Gefahr gebracht hatte. Die Augen der Elfe wurden immer größer und größer. Die Sorge, dass bereits jegliche Lebensgeister den Mädchenkörper verlassen hatten, waren zu groß. "Odette....?" Die Stimme der Elfe war krächzend und sie selbst erkannte sie kaum wieder. Obwohl jedes einzelne Wort Kraft kostete bemühte sich Dolce sie über die Lippen zu bringen. "Odette, geht es dir gut?" Auf allen Vieren krabbelte Dolce auf die Lilahaarige zu, auf deren Körper der Regen niederprasselte. Dolce griff nach der reglosen Hand des Mädchens und drückte sie so fest sie konnte. Sie hatte kaum noch Kraft. ZU gerne hätte die Rosahaarige dem Bedürfnis nachgegeben, sich einfach wieder in den nassen Sandstrand fallen zu lassen. Dolce beugte sich über Odette um sich ein Bild über ihren Gesundheitszustand zu machen und sie zugleich ein wenig vor dem Regen abzuschirmen. Zweiteres funktionierte etwas weniger gut, da die nassen Haare der Elfe schließlich auf das Gesicht der Lilahaarigen tropften. Odette atmete noch. Welch ein Glück. Dolce empfand Erleichterung und hätte am liebsten die gesamte Welt umarmt. Sie war nicht an dem Tod einer vollkommen Unschuldigen schuld. Die Rosahaarige seufzte. Dennoch mussten sie sofort weg vom Strand und Schutz im Wald suchen auch wenn dieser vor Gefahren nur so wimmelte. Wenn die beiden Mädchen noch länger im kalten Regen verweilen würden, würden sie sich eine Lungenentzündung holen soviel war sicher. Kurz sah Dolce auf und in die Richtung des Tropenwaldes. Sie biss sich auf die Unterlippe. Die Beiden hatten keine Wahl. Im nächsten Augenblick sah sie wieder auf Odette hinab. Blut. Warum war da Blut im Gesicht ihrer neuen Bekanntschaft? Mit aufgerissenen Augen wischte sie es schnell mit dem Ärmel ihres Kleides beiseite um die Blutungsquelle ausfindig zu machen. Sie konnte aber keine entdecken und plötzlich fiel es dem Elfenmädchen wie Schuppen von den Augen. In Zeitlupe fasste sie sich an die Stirn und als sie ihre Handfläche danach begutachtete, war diese blutverschmiert und vermischte sich sogleich mit dem strömenden Regen. "Wach auf! Wir müssen uns einen Unterschlupf suchen!" Sachte aber bestimmt rüttelte sie an dem geschwächten Körper der Lilahaarigen und hoffte inständig, dass sie zu sich kommen würde. Dolce kannte sich mit Heiltränken noch nicht aus. So weit war sie in ihrer Ausbildung zur Alchemistin noch nicht voran gekommen...


  • Sie stand unter der Dusche, aber das Wasser war so kalt. Odette versuchte es wärmer zu stellen, aber es funktionierte nicht. War etwas kaputt? (Gab es überhaupt schon Duschen?) Unsicher drehte sie den Hahn hin und her, aber das Wasser ließ sich nicht wärmer drehen und stoppen wollte es auch nicht. Langsam wurde sie wirklich verzweifelt. Sie wollte hier raus, aber sie konnte ihre kalt gewordenen Beine nicht vom Boden heben. Was war hier los? 'Odette?' Wer war das? "Lily?", antwortete die Lilahaarige unsicher in die Dunkelheit, die außerhalb ihrer Dusche herrschte, aber sie bekam keine Antwort. "Violet?" Wieder nichts. "Helft mir.", bat die Köchin, die inzwischen verzweifelt geworden war, weil sie noch immer nicht wusste, was vor sich ging. Tränen waren ihr in die Augen gekrochen und sie wusste nicht was sie tun sollte. "Helft mir.", wiederholte sie die Worte sehnsüchtig. 'Wach auf!'
    Wie vom Blitz getroffen, der fast zeitgleich irgendwo über dem Festland niedergegangen war, schreckte Odette auf und sog schneidend die Luft ein. Immer noch schmerzten ihre Lungen bei diesem Vorgang, aber es wurde langsam besser. Sie musste ein paar mal blinzeln, um sich an den Regen und die Umgebung zu gewöhnen, aber schließlich schaffte sie es ein einigermaßen klares Bild vor Augen zu bekommen. Das lange, rosafarbene Haar von Dolce war nass und voller Sand. Ihre eigenen Haare hatten sich längst aus dem Zopf geschält und hingen wirr über ihre Schultern und in ihr Gesicht. Dolce ging es gut. Wie erleichtert sie darüber war! Sie brauchte kurz, um die Worte der Elfe zu verarbeiten, die sie gerade aus ihrer Bewusstlosigkeit geholt hatten. "Unterschlupf.", krächzte Odette nickend und versuchte sich zu räuspern, um ihre Stimme klarer klingen zu lassen, aber der Vorgang brachte ihr nur ein unangenehmes Gefühl in die Kehle. Aber Dolce hatte sicher auch so verstanden, dass die Köchin ihre Worte gehört hatte und ihr zustimmte. Sie brauchten einen Unterschlupf. "Und wir sollten Wasser sammeln.", schlug sie vor und mit jedem Wort schien ihre Stimme ein wenig fester zu werden. Na also. Wasser brauchten sie unbedingt und vom Himmel kam genug, aber vielleicht fanden sie auch eine Art Fluss oder etwas dergleichen auf der Insel. Für ihre trockenen Kehlen und ausgedörrten Kräfte war es aber wichtig, dass sie nicht-salziges Wasser tranken. Von Meerwasser hatte Odette ohnehin fürs erste genug. Doch bevor die beiden jungen Frauen los ziehen konnten, kramte die Lilahaarige in ihren Taschen herum. Das fliederfarbene Stofftaschentuch hatte es tatsächlich mit ihr auf die Insel geschafft. Ihre Klamotten waren ohnehin schon zerissen, also rupfte Odette sich die lose gewordene Schleife ihres Oberteils vom restlichen Stoff ab und überprüfte kurz die Länge. Das sollte reichen. Sie drückte das Taschentuch vorsichtig gegen Dolce' Stirn und bedeutete ihr es fest zu halten, während die Köchin das gewonnene Band um ihren Kopf wickelte und mit einer einigermaßen schönen Schleife verknotete. Fürs erste musste das reichen, um die Blutung vielleicht wenigstens ein wenig in Zaun zu halten. Jetzt mussten sie aber Wasser sammeln, einen Unterschlupf finden und irgendwo trockenes Holz auftreiben. Wobei Odette sich sicher war, dass letzteres angesichts des Regens wohl ziemlich unmöglich war...


  • Verdattert blickte Odette die Elfe durch ihre honigfarbenen Augen an. Der Geist des Menschenmädchens schien noch die vergangenen Geschehnisse zu verarbeiten und sich damit deutlich Zeit zu lassen. Der Blick der Lilahaarigen war auf Dolce gerichtet aber es schien so als würde das Mädchen durch die Rosahaarige hindurch blicken. Erst bei erneuter Ansprache hatten die Augen Odettes die der Elfe gefunden und verharrten für eine Weile in dieser Position. Die Lippen der neuen Bekanntschaft bewegten sich aber sie schaffte es nur ein einzelnen Wort hervorzubringen. Dolce blieb ruhig. Der strömende Regen erschwerte die Kommunikation zwischen den beiden Mädchen und so war es an der Elfe von den Lippen der Anderen abzulesen bis sie die vollständige Kraft ihrer Stimme zurückerlangt hatte. Bestimmt nickte das Elfenmädchen als sie dieses einzelne Wort, welches gebrochen über die ausgetrockneten und doch mit Regenwasser benetzten Lippen ihrer Leidensgenossin kam, gedeutet hatte. Odette gab ihr Recht. Augenblicklich schnellte der Kopf der Rosahaarigen nach oben und blickte sich um. Weit und breit war zu ihrer rechten lediglich das tosende Meer zu erkennen. Zu ihrer Linken befand sich der dichte und keineswegs ungefährliche Regenwald der Pluvia Insel. Die Situation schien ausweglos aber es war noch nicht die Zeit gekommen aufzugeben. Beide Mädchen hatten schon um ihr Leben gekämpft und all das wäre sinnlos gewesen, wenn sie die klitzekleine Chance die sie nun einmal hatten, wegwerfen würden. Ein Seufzen entglitt Dolce und sie ließ die Schultern hängen. Mit undeutbaren Blick sah sie auf das immer noch am Boden liegende Mädchen vor sich. Es hustete und versuchte wie sie selbst noch wenige Minuten zuvor das Wasser in ihrer Lunge nach oben zu befördern. Das Salzwasser hatte auch ihre Kehle ausgetrocknet, was man deutlich am Mangel ihrer Stimmkraft erkennen konnte und auch der Mund der Rosahaarigen war ausgetrocknet als würde sie sich in der Wüste befinden und das obwohl Beide förmlich von Wasser umringt waren. Als wären die Beiden gedanklich miteinander verbunden, sprach Odette schließlich das aus, was Dolce schon die längste Zeit im Kopf herumschwirrte aber noch nicht in Worte umgewandelt hatte. Der Kopf der Elfe schmerzte und es fiel ihr schwer einen klaren Gedanken zu finden. Wahrscheinlich hatte sie eine leichte Gehirnerschütterung. Gerade wollte die Rosahaarigen sich den schmerzenden Kopf halten, als ihr wieder bewusst wurde, dass sich an ihrer Stirn eine offene Wunde befand und es vermutlich nicht sehr förderlich für den Heilungsprozess wäre, wenn sie mit ihren verschmutzten Händen, an denen der Sand des Strandes klebte, in das Wundgebiet fasste. Mittlerweile hatte sich auch die Köchin aufgerappelt und kramte in ihrer Tasche nach etwas Bestimmten. Gesucht - gefunden. Wenige Sekunden später presste die Lilahaarige ein Tuch gegen die elfische Stirn. Während sich Odette bemühte den Verband zu befestigen, übte Dolce Druck auf die verletzte Stelle aus um die Blutung zu stoppen. Wenig später war der Kopf der Rosahaarigen mit einem schicken Schleifchen verziert, welchen zugleich auch seinen Zweck erfüllte. Dolce schielte nach oben und betastete das Werk ihrer neuesten Bekanntschaft. Es hielt und würde gleichzeitig dafür sorgen, dass die Rosahaarige nicht noch mehr Blut verlor. "Danke..." Ein Hauch von einem Lächeln stahl sich auf die Lippen des Elfenmädchens, welches auf Grund des Ernstes der Lage aber im nächsten Augenblick schon wieder verschwand.
    Dolce mobilisierte ihre Kräfte und erhob sich von dem mit Wasser voll gesogenem Sand. Ihre Schuhe waren nach wie vor förmlich im Sand begraben. Wortlos streckte das rosahaarige Mädchen ihrer Begleiterin die Hand entgegen um ihr hochzuhelfen. Es hatte keinen Zweck hier noch länger zu verweilen. Es stürmte und ihre Klamotten waren durchnässt. Wenn sie sich nicht bald in einer Höhle Unterschlupf suchten, würden die Mädchen gewiss eine Lungenentzündung bekommen und an einem Ort wie dieser es war, war damit nicht zu spaßen. Wer wusste schon wie lange es dauern würde bis die beiden Mädchen wieder von hier wegkommen würden, sofern sie nicht von den Gefahren der Pluvia- Insel dahingerafft werden. Als auch Odette auf den Beinen war, suchte Dolce ihren eigenen Körper ab. Ihre Tasche war noch vorhanden aber es war fraglich, ob sich auch noch alles darin befinden würde oder aber ob das Meer ihr das Hab und Gut entrissen hatte. Eine Weile wühlte die Elfe eifrig in ihrer Tasche herum. Sie hatte tatsächlich eine Wasserflasche dabei aber einige ihrer anderen Mitbringsel schwammen wohl irgendwo da draußen zwischen den Wellen herum. "Hier, trink...." Diese Worte wurden durch Dolces Taten begleitet, in dem sie der Lilahaarigen die Wasserflasche reichte. "Wir müssen sie später wieder auffüllen. Wasser gibt es daweil schließlich genug..." Der Blick der Elfe wanderte gen Himmel. Nach wie vor strömte der Regen auf die beiden Gestrandeten herab und schien kein Erbarmen zu haben. Blitze durchzuckten den Himmel und schlugen teilweise auf die Erde nieder. Die Rosahaarige schluckte. Das sah übel aus. Sehr übel.
    Als auch Dolce ihre Kehle befeuchtet hatte, machten sich die beiden Mädchen in Richtung Dickicht auf. Sie hielten sich sehr bedeckt und vermieden es zu tief in den Wald einzudringen. Wie Jäger pirschten sie sich durch den Regenwald. Immerhin schirmte das Grün sie vorm schlimmsten Regen ab und verhinderte somit das ihre Kleidung sich noch mehr mit Regenwasser vollsaugen konnte obwohl Dolce bezweifelte, dass dies überhaupt möglich war. In ihrer rechten Hand hielt das Elfenmädchen ihren Zauberstab fest umklammert auch wenn sie befürchtete, dass sie überhaupt nicht in der Lage war, sich in ihrem Zustand zu verteidigen. Ihr Kopf dröhnte als hätte sie am Vorabend einen über den Durst getrunken und ihr war übel. Die zahlreichen Gerüche, welche es zwangsläufig in einem Regenwald gab, drehten der Rosahaarigen beinahe den Magen um. Zaghaft wandte sich Dolce der Lilahaarigen zu. "Ich glaube wenn wir einen Unterschlupf finden wollen, müssen wir noch tiefer in den Wald..." Dolce war sich bewusst, dass dies auch bedeutete, dass sich die beiden Mädchen zunehmend der Gefahr aussetzten auf Monster zu stoßen aber sie befürchtete, dass sie keine andere Wahl hatten...

  • Odettes provisorischer Verband wurde von der Elfe mit einem Danke kommentiert und im Schauer, des strömenden Regens glaubte die Lilahaarige ein schwaches, aber dennoch kurz erkennbares Lächeln auf den Lippen ihrer neuen Bekanntschaft gesehen zu haben. Vielleicht hatte es sich die junge Köchin aber auch nur aufgrund ihres Wassermangels und ihrem, immer noch verwirrten Kopf, nur eingebildet. Viel Zeit und Kraft konnte Odette ohnehin nicht mehr an diese Überlegung verschwenden, denn Dolce mobilisierte bereits ihre Kräfte, um sich vom Boden zu erheben. Dankbar nahm das Menschenmädchen die Hand, die ihr von der Rosahaarigen entgegengestreckt wurde an und ließ sich aufhelfen. Allein hätte sie dieser Vorgang wahrscheinlich viel Mühe und Kraft gekostet, so war es allerdings gar nicht mal so schwer. Während Dolce ihre Taschen durchsuchte, tat Odette es ihr gleich und tastete alle Taschen an ihrem Körper nach brauchbaren Gegenständen ab. Außer dem Taschentuch, das jetzt bereits an der Stirn der verletzten Elfe befestigt war, fand sie jedoch nichts weiteres. Wenn man mal von Sand absah. Das Elfenmädchen hatte dagegen noch eine brauchbare Wasserflasche, die sie der Köchin hinhielt. "Danke.", entgegnete die Lilahaarige noch, ehe sie den Behälter entgegen nahm, den Verschluss öffnete und gierig einige Schlucke trank. Tatsächlich schmeckte der Rand der Flasche kurz salzig, da das Meereswasser hartnäckig daran klebte. Der Inhalt der Flasche war aber erfrischendes, nicht-salziges Wasser. Schon nach dem ersten Schluck, spürte Odette, wie ihre raue Kehle sich erholte und sie hatte das Gefühl, dass es mit jedem weiteren Schluck noch besser wurde. Ein paar Schluck ließ sie in dem Behälter, auch wenn vom Himmel genug Wasser kam, wollte sie nicht alles auf einmal allein trinken. Deshalb reichte sie die offene Flasche mit dem Verschluss zurück an Dolce, die sich ebenfalls etwas von dem Wasser genehmigte, ehe die beiden Mädchen sich einen Weg durch das Gestrüpp des Regenwalds bahnten. Es war nicht einfach über die vielen Wurzeln und Gräser zu steigen, ohne dabei zu stolpern. Vor allem weil der Boden, auch trotz des guten Schutzes der Bäume, feucht und matschig geworden war. Aber Schritt für Schritt kamen sie voran und dank dem dichten Blätterdach über ihnen, entkamen sie wenigstens dem größten Teil der Regenfluten, die vom Himmel kamen. Immer wieder konnte man in der Ferne einen Blitz zucken und kurz darauf das bösartige Grollen eines Donners vernehmen, doch das Dickicht des Waldes ließ auch diesen dumpfer klingen. Es war komisch, seltsam ruhig und Dolce Anmerkung, dass sie tiefer in den Wald mussten, um einen trocken Unterschlupf zu finden hinterließ ein unangenehmes Gefühl bei Odette. Natürlich hatte die Elfe völlig recht, aber behaglicher wurde die Situation dadurch nicht. "Ich denke du hast recht... wir sollten tiefer gehen.", stimmte Odette leise zu, in der Hoffnung, dass keine bösartigen Monster, oder Wesen sie hören konnte. Ein törichter Gedanke, aber ihre Tat hatte eine einigermaßen beruhigende Wirkung auf ihren ängstlichen Geist. Was sollten die beiden Mädchen auch tun, wenn sie ein wildes Tier angriff? Odette hatte keine Waffen bei sich und auch sonst keine Ahnung von Zaubern oder Ähnlichem. Hoffentlich konnte wenigstens Dolce sich einigermaßen verteidigen. Als hätte Odette mit ihren Gedanken das Böse heraufbeschworen erklang neben den beiden Gestrandeten ein tiefes, bedrohliches Knurren. Verängstigt und erschreckt verharrten die beiden Frauen für einen Moment in ihrer Position, aber schnell wurde ihnen klar, dass es keinen Sinn machte sich etwas vorzumachen. Das Tier hatte sie ohnehin bereits entdeckt. Doch der Schreck wollte, zumindest bei Odette, nicht aus ihren Knochen weichen. Regungslos besah sie sich das schwarze Fell, die starken, gefährlichen Augen und die gefletschten, spitzen Zähne der Bestie. Eine Art Fauchen drang aus der Kehle des Tiers und es senkte den vorderen Teil seines Körpers, um zu einem Sprung anzusetzen, der wohl den Körper von einer der Frauen ohne Probleme zu Boden reißen würde. Odette schickte ein stilles Gebet zu allen Göttern, die ihr im Moment einfielen. Es war ihr wirklich egal wer sie erhören würde. Anscheinend war es letztendlich Zeus, der sich ihrer Bitte annahm, denn mit dem nächsten tiefen Knurren des Paters zuckte unweit ihrer Position ein Blitz zu Boden, der von einem enormen Donnergrollen begleitet wurde. Die Köchin zuckte vor Schreck zusammen, taumelte einen Schritt zurück und fiel fast über eine der dicken Wurzeln. Auch der Panter schreckte auf, blickte verängstigt zu der Stelle und suchte schnell das weite. Glück im Unglück konnte man da nur sagen...


  • Ein bedrohliches Knurren lies Dolce erschaudern und anschließend auch erstarren. Sie hatte die sich nähernde Gefahr nicht wahrgenommen. Das Donnergrollen und die sonstigen Geräusche von denen das UNwetter begleitet wurden, hatten die junge Elfe taub für das Anschleichen etwaiger Gefahren gemacht. Dolce verfluchte sich für ihre mangelnde Vorsicht. Das durfte nicht geschehen. Ihr Beider Leben hing davon ab, mit wie viel Vorsicht sie den Dschungel durchkämmten. Wahrscheinlich waren ihre Schritte zu unbedacht und machten den Lärm einer ganzen Elefantenherde. Der Wunsch einer Zuflucht war zu groß gewesen. So groß, dass sie ihr eigenes Leben aufs Spiel gesetzt hatten. Ein Leben das sie benötigten um überhaupt Gebrauch von einem Unterschlupf zu machen. Törichte kleine naive Mädchen waren sie gewesen doch jetzt war nicht der Zeitpunkt sich über die eigene Unachtsamkeit zu ärgern. Es war der Zeitpunkt sich dieser Gefahr zu stellen, sich mit den Folgen ihrer Dummheit auseinanderzusetzen. Die Folgen welche sogleich Gestalt annahmen: Eine Bestie mit glänzendem schwarzen Fell, gefährlichem Blick und noch gefährlicheren, spitzen Zähnen hatte sich bereit zum Angriff gemacht. Die Beute: zwei unachtsame Mädchen aus der Stadt. Erschrocken riss Dolce ihre Augen auf, vermied es jedoch plötzliche Bewegungen zu machen, da diese die Bestie aufstacheln konnten und das war gewiss das Letzte war der Elfe in den Sinn gekommen wäre. Dieses Tier war unberechenbar und vertraute auf seine Instinkte, welche bei einer plötzlichen Bewegung der Beute ihm gewiss den Startschuss zum Angriff geben würden. Die Rosahaarige krallte sich noch intensiver an ihrer Waffe fest und ihre Gedanken überschlugen sich, während ihr fester Blick die Bestie nicht aus den Augen ließ. Konnte sie den Sensenmann schnell genug beschwören oder wäre die Bestie rascher im Angriff? War ihr Körper überhaupt in der Lage noch mehr Schmerzen und Wunden zu ertragen? Die Antworten würde Dolce wohl niemals bekommen, da im nächsten Augenblick ein Blitz in ihrer direkten Nähe einschlug. Dolce sog Luft durch ihren Mund ein und entließ die Bestie kurz aus ihrem Blickfeld. Lediglich für den Hauch einer Sekunde. Bereits im nächsten Augenblick hatte die Elfe das Tier aber wieder fixiert, konnte aber nur noch erkennen, wie es eingeschüchtert im Dickicht des Dschungels verschwand. Erleichtert stieß das Elfenmädchen die eben eingesogene Luft wieder aus und ließ sich erleichtert auf die Knie sinken. Ihre Hand, mit welcher sie ihren Zauberstab umklammert hatte zitterte auf Grund der schwindenden Muskelanspannung. Die Mädchen waren gerade noch dem sicheren Tod entkommen und das schon zum wiederholten Male an diesem Tag. Sie konnten sich allerdings nicht weiterhin darauf verlassen, dass die Gottheiten ihnen gnädig waren. Sie mussten vorsichtiger sein und ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Der Blick der Elfe wanderte zu ihrer Begleitung, welche ebenfalls noch unter Schock zu stehen schien. Beide verharrten eine Weile wortlos nebeneinander um sich von den jüngsten Ereignissen zu erholen. "Wir müssen weiter...gut möglich das die Bestie zurückkehrt..." Dolce flüsterte, stellte aber sicher, dass Odette ihre Worte verstehen konnte. Die Rosahaarige erhob sich vom Boden und nutzte ihren Zauberstab um sich in eine aufrechte Position zu bringen. Ihr Kopf schmerzte nach wie vor und ab und an überkam die Elfe das Gefühl gleich brechen zu müssen aber sie bemühte sich aus voller Kraft standhaft zu bleiben - zumindest bis die Beiden einen sicheren Unterschlupf gefunden hatten. Mit einem Nicken gab das Elfenmädchen der Lilahaarigen das Zeichen, dass sie bereit war weiterzuziehen. Von bereit sein konnte eigentlich nicht die Rede sein aber wenn sie weiterhin unter den Lebenden weilen wollte, musste sie handeln.
    Die Beiden durchkämmten den Dschungel und waren beinahe weiteren Bestien in die Arme gelaufen, konnte auf Grund ihrer gesteigerten Aufmerksamkeit aber gerade noch einen Bogen um die besagten Bestien machen. Man lernte schließlich aus den eigenen Fehlern. Etwas Gutes hatte das Unwetter schließlich: Die zahlreichen Gerüche im Dschungel waren aufgewirbelt und es war schwieriger für die Monster die Fährte der beiden Mädchen aufzunehmen oder sie zu verfolgen. Glück im Unglück wie man so schön sagte. Der Marsch der Mädchen schien kein Ende zu nehmen und die Beine Dolces schmerzten. Sie war müde und erschöpft aber die Elfe kämpfte sich wie auch ihre Begleiterin voran. Tatsächlich wurden sie fündig. Dolce verharrte in ihrer Position und ihre Augen begannen hoffnungsvoll zu strahlen. Vor ihnen lag ein Berg und auf einer kleinen Anhöhe konnte man den Eingang zu einer Höhle erblicken. Wortlos deutete sie Odette in die Richtung, in welcher sich ihr zukünftiger Unterschlupf befand. Dolce wusste jedoch das Vorsicht geboten war. Höhlen waren für gewöhnlich nicht unbewohnt und genau das flüsterte sie in Odettes Ohr, als diese zu ihr aufgeschlossen hatte. "Wir müssen uns vorsichtig nähern und den Bewohner, sofern es einen gibt, töten..." Der Blick der Elfe war unbarmherzig aber wenn sie überleben wollten, war dies ihre einzige Chance und sie mussten sie einfach nutzen.


  • Odettes Herz raste noch immer, als Dolce ihr ein paar Worte zuflüsterte. Nickend gab die Lilahaarige zu erkennen, dass sie ihre Gefährtin verstanden hatte, auch wenn der prasselnde Regen und das ohrenbetäubende Donnergrollen es nicht unbedingt einfacher gemacht hatte die leisen Worte zu hören. Das Gleichgewicht hatte die Köchin mittlerweile wieder gefunden, die Wurzeln waren einfach so tückisch kombiniert mit dem schlammigen Boden, der an ihren Schuhen klebte. Während Dolce sich vom Boden erhob, schlang Odette ihre Arme um die Brust. Ihr war kalt. Nach dem Schock bemerkte sie wie kalt. Die nassen Klamotten, die an ihrem Körper klebten, die triefenden Haare, die ihr lose ins Gesicht hingen, nichts gab ihr Schutz gegen diese eisige Kälte, die der Wind an ihren Körper trug. Zu gerne hätte sich Odette jetzt vor das warme Feuer im Gasthof gesetzt und eine heiße Suppe gegessen. Aber hier auf der Pluvia-Insel musste sie wohl vorerst auf beides verzichten. Außerdem hätte sie sich gerne mit Dolce unterhalten, ein paar Worte mit ihr gesprochen, um ihr rasendes Herz und ihre angespannten Nerven zu beruhigen, aber sie hatte gerade erfahren was passieren konnte, wenn sie zu viel Aufsehen erregten. Also lief die junge Frau hinter der Dame mit den pinken Haaren her, ohne ein Wort zu sagen und ohne vor sich hin zu summen. Stattdessen drehte sie sich immer wieder etwas panisch um, sah beim leisesten Geräusch in die Richtung aus der es kam und versuchte sich so gut es ging innerlich ruhig zu halten, um nicht jedes mal quitschig aufzuschreien, wenn irgendwo etwas zu hören war. Erst als Odette Dolces Blick auffing wurde ihr klar, dass ihre Probleme wohl klein sein mussten, im Gegensatz zu dem Schmerz, der von der Wunde am Kopf der Elfe ausging. Was war ihr schon groß passiert außer ein paar Kratzern? Dolce war diejenige, um die sich Odette sorgen musste. Das Bewusstsein, dass sie hier nicht alleine war, dass sie dieser völlig Fremden helfen musste, mit der sie hier gestrandet war, dieses Wissen ließ die Lilahaarige ihre paranoiden Gedanken beiseite schieben und stattdessen horchte sie aufmerksam nach den Bestien, die sich hier im Dschungel auf der Suche nach ihnen befanden. Auf ihrem Weg durch das Gestrüpp wären sie einige Male fast in Monster gelaufen, aber durch den Vorfall mit dem Panther, waren sie vorsichtiger geworden und konnten jedes Hinderniss umgehen. Zumindest fürs erste.
    Schließlich entdeckten die beiden jungen Frauen es tatsächlich einen Höhleneingang auf einer kleinen Anhöhe eines Berges. Odettes Augen strahlten vor Freude und sogar ein hoffnungsvolles Lächeln hatte sich bei diesem zauberhaften Anblick auf ihre Lippen gelegt. Leider verschwand es wieder, als Dolce sie mit der Wahrheit konfrontierte. Die Höhle war wohl kaum unbewohnt und egal was sich in seinem Innern befand: Es würde den Unterschlupf sicherlich nicht mit den beiden Damen teilen. Ganz egal um welches Monster es sich handelte. Im Gegensatz zu Dolce hatte Odette nichts dabei um zu kämpfen. Sie sah sich um. Ein paar Steine und Stöcke würden ihr vielleicht helfen das Biest abzulenken, während die Elfe es angriff. "Sollten wir es vielleicht nach draußen locken? Ich weiß nicht wo unsere Chancen besser stehen, aber mit ein paar Steinen können wir es vielleicht nach draußen locken. Drinnen ist es sicher zu dunkel für unsere Augen, aber womöglich nicht für die Augen der Bestie.", mutmaßte die junge Köchin flüsternd und hob ein paar Steine auf. Bereit diese zu werfen, falls Dolce ihr zustimmte. Der Elfe traute sie wesentlich mehr Kampferfahrung zu. Odette hatte zwar auch schon die Bekanntschaft mit Monstern gemacht, aber noch nie allein gegen eines gekämpft.


  • Die Beiden behielten den Eingang zur Höhle im Auge. Man konnte außer dem Donnergrollen und den niederprasselnden Regen allerdings kein Geräusch vernehmen, welches auf den Bewohner dieser Höhle hindeuten würde. Verdammt. Dolce kniff die Augen zusammen und kaute auf ihrer Unterlippe herum. Es blieb ihnen wohl nichts anderes übrig als mit dem Wesen, welches diese Höhle sein Zuhause nannte in Konfrontation zu treten. Sie waren in allen Belangen im Nachteil. Ganz gleich wie sie diese Sache angingen. Vielleicht waren sie zumindest in der Überzahl aber auch das konnte die Elfe nicht einschätzen. Möglicherweise lebte eine gesamte Monsterfamilie in dieser Höhle. Gewiss würden die Eltern alles riskieren um ihre Kleinen zu beschützen sofern dies der Fall sein würde. Abertausende Möglichkeiten taten sich im verletzten Kopf der Rosahaarigen auf aber immer wieder verwarf sie ihren Plan, da sie ihn für zu gefährlich einordnete. Im Laufe der verstrichenen Zeit erinnerte sich die Elfe allerdings, dass es nicht darum ging einen ungefährlichen Plan auszuarbeiten sondern den am wenigsten gefährlichen. Im Hinterkopf der eigentlichen Erbin des Elfenkönigreiches lauerte aber trotz der Umstände noch die Idee an einen Orknagel für ihren Zaubertrank zu gelangen. Wie idiotisch. Dolce hätte sich selbst dafür ohrfeigen können, in einem Moment wie dieser es war, an ihre selbstsüchtigen Bedürfnisse zu denken. Mit einem Kopfschütteln vertrieb die zukünftige Alchemistin allerdings die Gedanken an ihren Auftrag und konzentrierte sich wieder auf das Hier und Jetzt. Die beiden Mädchen hatten sich der Höhle mittlerweile etwas genähert und Odette unterrichtete die Elfe von ihrem Plan woraufhin diese lediglich zustimmend nickte und ihren Zauberstab fest umklammerte um ihrer Begleitung zu vermitteln, dass sie bereit zum Kampf war. Dolce hatte ein mulmiges Gefühl. Sie hatte mittlerweile vielleicht die Lilahaarige davon überzeugt, dass sie für einen Kampf mit einer Bestie gewappnet war aber sich selbst hatte die Rosahaarige noch nicht überzeugt. Eine andere Wahl hatte das Elfenmädchen allerdings nicht wirklich. Sie musste einfach alles geben und wenn sie die Höhle schließlich erobert hatten, konnten sie ein Feuer machen und sie konnte sich aus Ruhen und die verursachten Wunden konnten heilen. Beinahe hätte Dolce selbst über diesen irrsinnigen Plan gelacht und noch mehr über ihren naiven Optimismus. Sie gab sich allerdings große Mühe zumindest für ihre Begleiterin gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Die Rosahaarige nickte Odette zu, woraufhin diese den ersten Stein warf. Im selben Augenblick richtete sich die Elfe auf und umklammerte ihren Zauberstab mit beiden Händen während sie die Augen geschlossen hielt und lautlos eine Beschwörungsformel murmelte. Gewiss ergab dieser Anblick ein recht unheimliches Bild, da im Hintergrund ein unbarmherziger Sturm tobte. Mit einem Ruck riss Dolce ihre Augen wieder auf und augenblicklich materialisierte sich neben ihr eine düstere Gestalt, welche von Nebelschwaden umhüllt war. Der Sensenmann - ihr treuer Gefährte. Der Blick der rosahaarigen Elfe schweifte zu der Erscheinung und auch die düstere Gestalt schien sich nach seiner Meisterin umzusehen. Der Sensenmann war ein praktischer Gehilfe im Kampf aber gleichzeitig würde auch sie die Hälfte an Schmerzen und Schaden abbekommen, die er beim Gegner anrichtete. Irgendwie war die Anwesenheit des Sensenmannes unheimlich aber Dolce hatte sich mittlerweile an seinen Anblick gewohnt. Für Odette dürfte dies aber etwas ganz Neues sein. Ehe sich die Rosahaarige nach ihrer Begleiterin umsehen konnte, regte sich etwas in der Höhle. Der Stein hatte seinen Zweck wohl erfüllt und hatte dazu geführt, dass der Bewohner der Höhle in Bewegung kam. Die Elfe schluckte und war bereit dem Sensenmann Befehle zu erteilen. Man konnte aber nicht wirklich behaupten, dass sie auch für die Schmerzen, welche zwangsläufig folgen würden, bereit war...

  • Tief im Dunkeln der Höhle, in einer Ecke, geschützt vor dem tobenden Sturm im Trockenen, hatte ein junger Ork samt Gefährtin und kleinem Kind angesiedelt. Er war noch verschlafen, wurde gerade erst geweckt als die beiden Menschenfrauen in seinen Schutzbunker einbrachen.
    Während seine Gefährtin sofort aufschrak und sich beschützend vor den kleinen Orkjungen stellte, der noch friedlich auf dem Felsen schlief, augenblicklich Pfeil und Bogen zückte, um es mit ihrem Leben zu verteidigen, war der stämmige Orkmann doch etwas schwerfälliger. Er richtete sich verschlafen auf, rieb sich die Augen und blinzelte in die Dunkelheit der Höhle hinein. Doch auch er spürte die Präsenz, wagte sich allerdings mit dem Griff zu seinem Schwert weiter nach vorne, wobei er die Waffe mehr hinter sich her schleifte als tatsächlich kampfbereit zu wirken. Er stieß einen müden Warnruf aus, nicht besonders aggressiv, aber er wollte sich bemerkbar machen und vielleicht reichte es ja, um die diese Kreaturen zu vertreiben.

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