• [IMG:http://fc09.deviantart.net/fs71/f/2015/058/0/8/normal_by_nijurah-d8joqgi.png]Der Fußmarsch war anstrengend gewesen. Noch anstrengender als der Weg zum Warenhaus. Vielleicht lag es an den erschwerten Wetterbedingungen, denn das Gewitter schien von Minute zu Minute grausamer zu werden. Der Wind pfiff dem Mädchen um die Ohren und ließ in ihr den Wunsch aufkommen, nachhause zu laufen und ihre dicke, selbstgemachte Mütze zu holen. Mittlerweile vollkommen durchnässt kam das kleine Grüppchen am Rathaus an. Die Taschen in ihren Händen waren verdammt schwer gewesen aber das ließ sich Collette natürlich nicht anmerken. Sie war eine starke junge Frau, eine lernende Heilerin, da konnte sie ja wohl zwei lächerliche, vollgepackte Tüten tragen! Unter einem der aufgeschlagenen Zelte blieb die Bäckerstochter stehen, legte die aufgesammelten Lebensmittel auf einen Tisch, der dort in der Mitte stand und teilweise von Salben und Bandagen belegt war. „Die Menschen werden sich bestimmt über einen Happen zu Essen freuen!“ Ein Blick über die provisorische Klinik deutete das Ausmaß dieses Monsterangriffes an. Inzwischen waren es noch ein paar Dorfbewohner mehr geworden und Coco hoffte inständig, dass jeder der Verletzten diese grausame Situation ohne schwere und bleibende Verletzungen überstand. „Siehst du deine Mama irgendwo?“, fragte die Heilerin das kleine Mädchen ruhig, welches sich immer noch an Julias Hand fest klammerte.


  • Schweigend hatte Bianca ihre Cousine zum Rathaus befördert. Wahrscheinlich war es besser so. Die Beiden Adelstöchter waren sich sowieso nie und nimmer einig geworden und schon langsam aber sicher ging dem Mädchen mit den Korkenzieherlocken die Kraft aus sich andauernd mit dieser Weltverbesserin zu streiten. Bianca war der Meinung das Rosalind sie Welt scheinbar durch eine rosarote Brille sah und lediglich an das Gute im Menschen glaubte. Irgendwann würde sie eines Besseren belehrt werden soviel war sicher. Es donnerte erneut und die verzogene Göre zuckte verängstigt zusammen. Der Regen prasselte nach wie vor auf sie nieder und am liebsten hätte Bianca einfach laut los geschrien. Sie war gänzlich unzufrieden mit der Situation und wollte einfach nur ein Dach über den Kopf wissen um nicht noch länger durchnässt zu werden. Glücklicherweise war das Rathaus bald in Sichtweite und durch diese Tatsache sammelte die Blaublütige wieder neue Kraft und schob den Rollstuhl rascher voran.
    Vor dem Rathaus löste sich Bianca von dem Rollstuhl und entfernte sich ein Stückchen von ihrer Cousine. Sie folgte den Blick Rosalinds und entdeckte schließlich Sophia. Sie kauerte am eiskalten Boden und hatte ihren Kopf auf ihre Knie gelegt. Sie sah erschöpft aus und das Mädchen neben ihr...Bianca erstarrte in der Bewegung. Alicia? Die Adelstochter riss erschrocken ihre Augen auf. Ihre alte Freundin oder ehemalige Freundin je nachdem wie man es interpretierte schien schwer verletzt zu sein. Ein Angestellter der Klinik kniete vor ihr und schien sie erstmalig zu versorgen. Bianca lief ein paar Schritte in die Richtung der Verletzten und heilt dann wieder gleich abrupt an. Was sollte sie in der Situation sagen oder gar tun? Es war eine Ewigkeit her, seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten und wer wusste schon ob man sie überhaupt noch als Freunde betrachten konnte. Das versnobte Mädchen knabberte an ihrer Unterlippe und haderte mit sich selbst. Sie strich sich über den Oberarm ohne die Situation aus den Augen zu lassen. Langsam bewegte sie sich voran und steuerte auf das Schwarze Brett zu, vor dem sich ein Teil ihrer Familie sowie ein Teil ihrer Vergangenheit aufhielt. Selbst die egoistische Bianca schaffte es nicht in einer Situation wie diese es war wegzusehen. Es war zwar viel passiert aber dennoch war sie bereit Hier und Jetzt darüber hinwegzusehen.
    Schließlich kam Bianca vor dem Grüppchen zum Stehen und für einen Augenblick sah sie wortlos auf die Häufchen Elend herab bis ihr klar war, dass sie wahrscheinlich nur minimalst besser aussehen musste. "...phia" presste die Blauhaarige schließlich hervor und der nächste Donner verschluckte ihre Stimme. Also wiederholte Bianca sich erneut. "Sophia...Alicia..."
    Gebannt starrte die sonst so zimperliche Göre auf das Geschehen und nahm sich zusammen um den Angestellten der Klinik zu fragen wie sie ihm behilflich sein konnte. Während das Mädchen, welches normalerweise Anweisungen gab auf die Antwort des jungen Mannes wartete hockte sie sich neben ihre Cousine hin. "Soll ich dich nach drinnen bringen? Du siehst erschöpft aus...." Ihre Stimme klang sanft und weniger bestimmerisch wie man es sonst von Bianca gewohnt war. Vielleicht ließ die Situation sie endlich klar sehen - ihr Blick war jetzt für das Notwendige geöffnet wie es schien...

  • [IMG:http://fs1.directupload.net/images/150620/88lp76gy.pngBei Collette und Julia


    << Warenhaus
    >> Kiel kommt zusammen mit Julia und Collette am Rathaus an


    So langsam hatte Kiel wirklich die Nase voll von diesem Wetter. Nicht nur, weil es nichts Gutes verhieß und er Dunkelheit nicht besonders gut leiden konnte, sondern auch, weil der Regen nun nach dem langen Marsch vom Warenhaus zurück zum improvisatorischen Lazarett seine gesamte Kleidung völlig durchnässte. Der Sturm ließ die Kälte nun noch umso schneller und stärker in seine Knochen kriechen. Hoffentlich würde das alles keine fiese Erkältung mit sich bringen.
    Viele Worte wurden während des Botenganges nicht gewechselt. Viel mehr hatte jeder der vier genug mit sich selbst, dem Unwetter und den Beuteln voller Lebensmitteln zu tun. Die Tatsache, dass Kiel nun nicht einmal mehr eine Hand frei hatte, um im Notfall schnell eine Waffe ziehen zu können, ließ die Nervosität des Blondschopfes noch stärker werden, als er es bereits auf dem Hinweg der Fall gewesen war. Er bemühte sich seine Beine zur Eile anzutreiben, achtete jedoch trotzdem stets darauf, dass keine der beiden Damen, oder gar das kleine Mädchen an Julias Hand, nicht zurückfielen. Schließlich trug er ja die Verantwortung für die kleine Gruppe – zumindest hatte sich dieser Gedanke fest in sein Hirn eingepflanzt und auch sein Bauchgefühl flüsterte ihm die Wichtigkeit dieser Aufgabe stets zu. Wie sollten sie sich auch sonst verteidigen, würde doch noch ein wildgewordenes Monster in unmittelbarer Nähe unerwartet auftauchen? Kiel wollte sich lieber erst gar nicht ausmalen, was in solch einer Situation geschehen würde, auch wenn er die Antwort vermutlich bereits kannte.
    Als sich endlich die Pflastersteine des Platzes vor dem Rathaus unter seinen Schuhsohlen befanden, stieß er hörbar erleichtert die zuvor eingeatmete Luft aus. Keine weiteren Zwischenfälle. Ob das ein gutes Zeichen war?
    Kiel beeilte sich Collettes Tätigkeit nachzukommen, folgte ihr daher unter das Zelt und leerte den Inhalt seiner zwei Stoffbeutel ebenfalls behutsam auf dem Tisch aus. Sortieren tat er dabei nichts. Seine Gedanken kreisten vielmehr um den Minotaur, welcher die Klinik in eine Ruine verwandelt hatte. Ob es Absicht gewesen war, dass das Monster ausgerechnet dieses Gebäude angegriffen hatte? Wollte es die Kranken und Verletzten hinaustreiben? Wollte es die medizinische Versorgung erschweren? Eigentlich war dieser Gedanke absurd, da diese Art von Monstern dafür nicht intelligent genug waren. Ob sie jemand befehligte? Wie absurd das klang! Aber dennoch das ungute Gefühl in seinen Eingeweiden verstärkte.
    Kiel hatte inzwischen alle Waren, welche sich zuvor in den beiden Beuteln befunden hatten, auf dem Tisch verteilt und ließ seinen Blick über die vielen vor Schmerz und Erschöpfung stöhnenden Menschen auf den Liegen schweifen. Mitleid und Sorge spiegelte sich in seinen Mausgrauen Augen wider. Hoffentlich hatte sich die Lage der Patienten nicht zu sehr verschlechtert – gemessen an den gegebenen Umständen.
    Die Stimme Collettes riss den Blondschopf aus seinen trüben Gedankengängen, wodurch er unwillkürlich den Kopf wandte und erst sie, dann das kleine Mädchen anschaute, welches dicht neben Julia stand, ihre Hand immer noch fest umklammert hielt und fast schon in den ausladenden Röcken ihrer Begleitung verloren ging. Ob sie ihre Mutter zwischen all diesen Menschen wohl wiederfand? Er hoffte es sehr für sie und schenkte dem durchnässten Mädchen ein aufmunterndes Lächeln.
    Da die drei ihren Botengang nun erledigt hatten, musste ein neues Ziel her. Folglich ließ er die beiden jungen Damen an seinen Überlegungen teilhaben: „Wollen wir uns nun nach dem Monster umsehen, dass unser kleiner Neuzugang erwähnt hat oder wollt ihr lieber erst Natalie fragen, ob sie eure Hilfe hier benötigt?“


  • Rosalind sah Bianca nach und entdeckte jetzt erst die schwer verletzte Person, bei ihren Cousinen. Ein bedauernder Blick machte sich auf Roses Gesicht breit. Aber es blieb doch bei der Verletzung, hoffentlich blieb es bei der Verletzung. Die Blauhaarige ah sich um, entdeckte mehr Menschen am Platz eintreffen, darunter auch Julia, Collette und Kiel mit einem kleinen Mädchen. Doch im Moment konnte Rosalind sich nicht vom Fleck bewegen, die ganze Aufregung hatte ihr sämtliche Kraft aus den Gliedern gezogen. Erschöpft ließ sie sich tiefer in den Rollstuhl sinken und fühlte die Regentropfen auf sich herein prasseln. Und nun?

  • [Carlos]~ auf den Rathausplatz schlendernd


    [IMG:http://s14.directupload.net/images/140517/ewsckumv.png]


    Etwas wenig berauschend fand der grünhaarige das Wetter, das er auf seinem Spaziergang vorfand. Der Himmel war trüb und ein Regenschauer hatte ihn schnell durchnässt. In gewisser Weise hatte es vielleicht sogar etwas Gutes, denn jetzt war Carlos wohl ohne Zweifel komplett wach. Vor einer größeren Lacke blieb er einem Moment stehen, beäugte sein Spiegelbild im Wasser und fuhr sich einmal durch die Haare. Seine Morgendusche konnte er sich wohl mit diesem Ausflug wenigstens auch sparen. Man würde eigentlich meinen, dass das schlecht Wetter den jungen Mann verdrüssig oder grißgrimmig machen würde, doch Carlos war das Wasser so gewohnt, dass er sich von so einem kleinen Regenschauer den Spaß an seinem Spaziergang verderben lassen würde. Ja, eigentlich war Carlos sogar recht fröhlich. Irgendwie erfüllte ihn die leichte Abkühlung mit Tatendrang und das mentale Tief des Morgens war bereits fast zur Gänze überwunden. Ein leichtes Grinsen machte sich auf Carlos' Gesicht breit, als er an seine vorraussichtliche Abendaktivität, die mit Sicherheit wieder etwas mit Alkohol zutun hatte, dachte. Er verstand es sich immerhin, das Leben in vollen Zügen zu genießen.
    Als sich der junge Mann einen Moment lang aus seiner Tagträumerei riss und sich in seiner Umgebung umschaute, erspähte er zu seiner Verwunderung eine merkwürdige Gestalt auf der anderen Seite des Platzes. Es war eine junge Frau, ihren Kleidern nach zu urteilen adeliger Herkunft. Auf den ersten Blick sah sie hübsch und etwas prüde aus. Ihr Gewand bis oben hin verschlossen, die Haare nach hinten gekämmt. Unter dem Kleid konnte Carlos einen schlanken, zarten Körper erahnen, perfektioniert durch die schneeweiße Haut des Mädchens. Besonderen Gefallen fand Carlos an ihren Haaren, die, zwar etwas nass, aber doch in Locken über ihre Schultern hingen. Etwas verzerrt wurde das alles in allem recht ansehnliche Bild durch den Rollstuhl in dem sie saß. Carlos fragte sich einen Moment lang, was eine junge Dame in einem Rollstuhl wohl auf einem weiten Platz tat, verwarf ihn jedoch wieder für den Gedanken daran, wie er sich ihr am besten vorstellen könnte. Auch bei diesem Gedanken verweilte der Grünhaarige nicht lange, denn er zog es vor, einfach auf das Mädchen zuzugehen.
    "Das ist kein Wetter, bei dem junge Frauen alleine draußen bleiben sollten", sagte Carlos mit einem freundlichen Grinsen auf seinem Gesicht, "Es regnet ja wie aus Eimern! Was bringt dich denn an so einem Tag zum Rathausplatz? Am Ende fängst du dir noch eine Erkältung ein" Als Carlos diese Worte äußerte, versicherte er sich, mit dem Mädchen Augenkontakt zu halten. Der erste Eindruck zählte viel, und wenn man einem Menschen dabei in die Augen sah, standen die Chancen, ihr Vertrauen zu gewinnen meißt höher.


    (@LunaXSol , ich hab Rosalind einfach mal angesprochen, ich hoffe, das ist okay für dich)


  • Rosalind sah auf, als sie aus heiterem Himmel angesprochen wurde. Bei dem Übeltäter handelte es sich um einen gebräunten Mann mit grünem Haar und einer menge Muskeln, die er sogar bei diesem Wetter zur Schau stellte. Was dachte er denn, was sie hier tat im Rollstuhl bei all den Verletzten? Der Blick der Grünäugigen wendete sich ab, dennoch konnte sie vage die Worte des Grünharigen erahnen, die im tosen des Sturmes schwer zu verstehen waren. "Wenn es nur das wäre." Eine Erklältung war wirklich das kleinstmögliche Übel, angesichts der Situation. "Ich sitze schließlich schon im Rollstuhl, da wäre mir eine Erkältung lieber." Sie lächelte den Muskelprotz gezwungen an. Das alles konnte doch nur ein böser Traum sein, das konnte doch nicht wirklich schon wieder passieren! Rosalind war ein sehr rationaler Mensch, doch sie konnte einfach nicht glauben, dass all das tatsächlich geschah. Das das, was sich vor ihren Augen abspielte der Realität entsprach. "Seid froh, dass ihr hier seid, in Sicherheit." Zumindest sollte es hoffentlich sicher sein.

  • [Rosalind & Carlos]~Rathausplatz



    [IMG:http://s14.directupload.net/images/140517/ewsckumv.png]
    Schnell merkte Carlos, dass die junge Frau nicht bei bester Laune war. Im Angesicht der Lage hatte ersich schon etwas deratiges ausgemalt und er versuchte gelassen auf ihre etwas angespannte Art zu reagieren. Also Rosalind ihre Verletzung erwähnte, hockte sich der Grünhaarige neben ihrem Rollstuhl ein wenig hin, gerade soweit, dass er mit ihr auf Augenhöhe war, Eine Hand legte er auf die Armlehne des Rollstuhls, die andere ganz beiläufig auf ihr Knie. Carlos sah dem Mädchen in die Augen und sagte in einem besorgten Ton: "Wenn ich fragen darf... Wie kan es denn dazu? Was ist passiert?" Er versuchte, so interessiert wie möglich an ihren Problemen zu wirken. Immerhin war er überaus erprobt darin, auf diese Weise Vertrauen aufzubauen. Einem so hübschen Mädchen wie ihr stand es nicht, ihm Rollstuhl zu sitzen und insgeheim hoffte Carlos, dass es nur eine temporäre Lösung wäre und sie bald wieder laufen könne. Nun war der wichtigste Schritt allerdings, sich ihr zu nähern und sie kennen zu lernen. Außer ihren bemerkenswerten Haaren und der zarten Figur, sowie einer etwas ruppigen ersten Reaktion, war Carlos noch nicht viel über sie bekannt. Durch den nassen Stoff ihres Kleides konnte Carlos ein wenig von Rosalinds Körperwärme spüren und er bereute es nicht im Geringsten, ihr so nahe gekommen zu sein, selbst wenn es ihm vielleicht einen vorrübergehenden Rückschlag einbringen würde. "Du musst es mir natürlich nicht erzählen", sagte Carlos plötzlich in einem unbefangenen Tonfall, "ich denke mir nur, dass es vielleicht hift, jemanden zum reden zu haben. Weißt du, ich bin immer an den Geschichten von anderen Leuten interessiert." Der eher gespielt besorgte Ausdruck des Grünhaarigen schwang in ein ehrliches und freundliches Lächeln über. Geschichten wusste er wirklich immer zu schätzen, das stimmte für ihn in jeder Lebenslage. Durch eine spontane Stimmungsschwankung war der Grünhaarige vorerst von seinem Vorhaben, in mittlerer Zukunft herauszufinden, was sich unter den langen Gewändern des Mädchens befand, abgekommen und legte seinen Fokus eher darauf, sie aus ernsthaftem Interesse heraus kennen zu lernen.

  • Bei Alicia, Barrett und Bianca
    [IMG:http://fs1.directupload.net/images/150620/cec89ydj.png]
    Im Grunde genommen war Sophia sich nicht einmal sicher, was sie hier überhaupt tat oder geschweige denn was sie tun sollte. Ja, was sollte sie anderes tun, als hier wie ein geprügelter Hund sinnlos auf dem gepflasterten Vorplatz des Rathauses zu hocken und sich vom Regen bis auf die Knochen durchweichen zu lassen? Leider schien ihr Hirn zurzeit nicht anwesend zu sein, da ihr Kopf sich absolut leer anfühlte. Ein perfektes Vakuum.
    Ihr erschöpfter Körper ließ sie sich schnell dem Bedürfnis nach Schlaf hingeben. Eigentlich wollte sie nicht, aber sie hatte nicht die Kraft es zu verhindern. Doch die Hand, welche sich sachte auf ihre verletzte Schulter legte, hatte sie. Erschrocken schlug Sophia die Augen auf und war nun wieder hellwach, bewegte sich jedoch nicht. Vielmehr konzentrierte sie sich auf Barretts Stimme, der sie so gerne zuhörte, und seine Berührung. Zwar war seine Hand kalt, was auch nicht weiter verwunderlich war, doch erwärmte sie dennoch ihr Herz. Sie Lächelte still und heimlich in ihren Schoß hinein und ließ die Lieder wieder sinken. Antworten tat sie nichts. Nicht, weil sie keine Lust hatte, sondern weil die Adelstochter eh nicht gewusst hätte was sie sagen sollte und ihn nicht einfach nur dümmlich anstarren wollte.
    Nachdem Barrett sich jedoch bei ihr bedankte, hob sie doch noch den Kopf. Insbesondere die letzten drei Worte, welche ein wenig später folgten, sorgten dafür, dass sie ihn ansah. Ein wenig verwirrt und auch überrascht. Sophia wusste, dass er nicht oft Danke sagte. Vielleicht hatte es ihn sogar ein wenig Überwindung gekostet. Umso mehr schätzte sie diese wenigen Silben. Zwar war ihr nicht so ganz klar, welcher Anlass ihn dazu bewegt hatte, doch er würde schon seine Gründe gehabt haben. Ein leicht verlegenes Lächeln bildete sich langsam auf ihren schmalen Lippen, während sie fühlte, wie ihr all das ein wenig neue Willenskraft gab.
    Jedoch schien dieser furchtbare Tag noch ein paar mehr Überraschungen bereit zu halten, denn plötzlich tauchte Bianca neben ihr auf. Völlig verdutzt sah sie ihrer Cousine in die meerblauen Augen, freute sich kurz darauf dennoch über ihren unversehrten Zustand. Blieb nur die Frage, weshalb sie hier war? Sophia wagte gar nicht darüber nachzudenken, dass eventuell auch die Villa der Familie Sainte-Coquille stark in Mitleidenschaft gezogen worden war – ganz so wie die Klinik.
    Noch während Bianca ihre Frage an Sophia gerichtet stellte, beendete der Arzt vorerst seine Behandlung an Alicias Wunde und trug sie hinüber zu einem der improvisierten Lazarette, ein großes weißes Zelt. Vorsichtig bettete er sie auf eine der zahlreichen Pritschen, die jedoch größtenteils von vor Schmerz stöhnenden Patienten belegt waren. „Wir sollten zu ihr gehen, damit … sie nicht allein ist.“, schlug Sophia schließlich kleinlaut vor. So würden sie endlich alle aus dem erbarmungslosen Wetter heraus kommen und das war zugegeben auch ihre eigentliche Intention. Zudem würde Barrett vermutlich sowieso bei Alicia bleiben wollen. Ein Gedanke, der der Adelstochter etwas sauer aufstieß, doch sie würde sich fügen. Da niemand gegen ihren Vorschlag stimmte, ließ Sophia sich von ihrer Cousine mühselig aufhelfen und die drei folgten dem Arzt in das Zelt.


    Dort angekommen, ließ sie sich wieder auf dem Boden nieder, da Stehen im Moment einfach zu anstrengend war. Doch ihre Neugier gegenüber Biancas Anwesenheit ließ die junge Dame dann doch nicht los. "Was machst du hier, Bianca?" tatsächlich blitzte eine Portion Neugierde in ihrem müden violetten Augen auf, während sie ihre Cousine musterte. Sie hoffte inständig, dass nun keine zermürbenden Nachrichten folgen würden.


  • Rosalind zuckte erneut zusammen, bei der Berührung ihres Knies. "Wärt Ihr bitte so freundlich, eure Hand von meinem Bein nehmen? Danke." Trotz ihrer momentanen Lage sprach Rose bestimmt und deutlich. Das war nun wirklich unpassend, schließlich war heute kein Tag wie jeder Andere. "Eine Riesenschildkröte hat mich angegriffen." Antwortete die Saint Coquille angespannt. "Jetzt muss ich mein Bein schonen. Ich kann nicht laufen." Erklärte sie und vermied es, dem jungen Mann ins Gesicht zu sehen. Der Regen schien immer heftiger zu werden und die kalten Tropfen taten regelrecht weh, wenn sie ihre Haut berührten. "Ich hoffe einfach nur, dass dieser Alptraum bald vorbei ist und dass niemand sein Leben lassen muss. Nicht erneut." Es war ein bitter Ton, ein verzweifelter. "Habt Ihr Freunde oder Familie, die Ihr nicht in Sicherheit wisst?"

  • [Rosalind & Carlos]~Rathausplatz


    [IMG:http://s14.directupload.net/images/140517/ewsckumv.png]


    Carlos hatte zwar bereits die milde Befürchtung beschlichen, dass es sich bei dem blauhaarigen Mädchen um einen etwas direkteren pragmatischen Typ handelte, der sich nicht so leicht durch seine Retter-Nummer einlullen lassen würde, aber mit einer so direkten Reaktion hatte er dennoch nicht gerechnet. Er zog die Hand schnell weg. "Ah, entschuldigung! Ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten", sagte er in einem betroffenen Ton. Er schenkte der Sache weiters keine Beachtung, immerhin war sein Aufreißversuch in diesem Fall eher eine Spielerei am Rande, als ernsthaftes Interesse gewesen. Etwas irritiert war er dennoch von dem übermäßig formalen Ton, auf den sie zurück griff. In seinem Jargon war es Carlos nicht gewohnt, gesiezt zu werden und diese hochgestochene Sprechweise deuteten auf eine noch noblere Herkunft hin, als Carlos vermutet hatte. Interessiert konzentrierte sich Carlos wieder auf die Geschichte, die das Mädchen zu erzählen hatte. Sie schien aufgewühlt, als wäre eine Katastrophe passiert. Redeten reiche Leute immer so über ihre Wehwehchen? Als die Blauhaarige eine Riesenschildkröte erwähnte, malte sich Carlos vor seinem inneren Auge eines der Biester aus. Er konnte sich durchaus vorstellen, dass es einen Menschen übel zurichten konnte. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf war das Mädchen sogar noch glimpflich davon gekommen. Eine Frage drängte sich dem jungen Mann jedoch auf: "Wie ist es denn überhaupt passiert, dass Sie angegriffen wurden? Sind Riesenschildkröten nicht normalerweise relativ selten und versteckt?" Ganz locker und frei heraus stellte er die Frage in den Raum, im nachhinein betrachtet wohl eher wenig mitfühlend, aber es interessierte ihn einfach brennend, wie sich so eine unwahrscheinliche Begegnung zugetragen haben könnte. Auf die nächste Frage hin musste Carlos einen Moment stutzen. Die Nachdenklichkeit war auch in seinem Gesicht abzulesen. Angestrengt dachte er nach, wann er seine Schwester das letzte Mal gesehen hatte. Vor zwei oder drei Tagen? "Carmen, meine Schwester..." Carlos war noch immer angestrengt am überlegen, als er sich an all die Zeiten erinnerte, wo sie zur Furie wurde, weil er die Wäsche nicht gemacht hatte, ihr einen Streich gespielt hatte, oder ein Mädchen, dass er abgeschleppt hatte in ihrem Bett übernachten ließ. "...sie ist eine starke Person, ich glaube, es geht ihr gut" Ein kurzes sentimentales Lächeln huschte über das Gesicht des Mannes. Dann wurde sein Gesichtsausdruck ernst. "Hören Sie, ich will nicht aufdringlich sein, aber kann ich ihnen irgendwie helfen? Wenn ich ein bis auf die Knochen vom Regen durchweichtes Mädchen im Rollstuhl mitten auf dem Platz sitzen sehe, kann ich daran nicht vorbei gehen. Ich brauche irgendeine Versicherung, dass es Ihnen gut geht und Sie zurecht kommen" Mit seiner Stimme und Haltung strahlte Carlos Besorgnis, aber auch Autorität aus. Es machte es sehr klar, dass er sie auf irgendeine Weise unterstützen wollte.


  • Einiges an Zeit war Vergangen, als der Magiermeister das Runenarchiv mit gewissen Befürchtungen verlassen hatte, die sich Stunde um Stunde mehr zu bewahrheiten schienen. Alt waren seine Knochen und so war es kein Wunder, dass es mehr Zeit als gewollt in Anspruch genommen hatte um Vermutungen zu überprüfen und sich mit den Ältesten zu beraten. Noch bevor Kanno das Rathausgebäude wieder verlassen hatte, spürte er die Veränderungen in der Luft, denn Magie - besonders starke - hinterließ früher oder später immer eine Spur. Der Magier spurtete, so schnell es sein Körper zuließ, nach draußen während das 'Klack' seines Gehstocks ihn ständig begleitete. Doch er hatte zu lange gebraucht, sich zu lange aufgehalten - Der Fortschritt zeichnete sich bereits sichtbar am Himmel ab, der Mond der düster über der Walinsel hing hatte eine rötliche Färbung angenommen und es schien als würde es nie mehr Tag werden wollen. Wenn der Prozess nicht bald gestoppt wurde, stand Trampolie eine dunkle Zukunft bevor. Energisch sah sich der Lehrmeister auf dem Rathausplatz um, suchte augenscheinlich nach Leuten die bereit und stark genug waren ihm auf die Walinsel zu folgen - keine weitere Zeit galt es mehr zu verschwenden! Das Ergebnis war jedoch ernüchternd. Wenn sich auch viele am Rathausplatz tummelten, waren die meisten geschwächt und ausgelaugt von bereits vorherigen Kämpfen, sofern sie überhaupt bei Bewusstsein waren. Dennoch sprach er in die Runde und obgleich seiner greisen Statur, war die Stimme des Magiers über den gesamten Platz zu hören. "Ich denke das niemand von euch blind genug ist, um zu übersehen was sich über euren Köpfen abspielt." Das Lichtspektakel über der Walinsel war nun jedenfalls nicht mehr zu übersehen, das würde selbst ein Blinder mit Krückstock erkennen - und er musste es ja wissen. "Wer von euch noch kampffähig ist, möge mir folgen.", erklärte er kurzerhand. Was bedarf es auch großer Worte? Ohne eine Antwort abzuwarten ging der Magiermeister durch die Menge des Dorfes, betrat den Weg der zur fliegenden Insel hinaufführte - denn jede Minute die sie weiter warteten, könnte sie am Ende ihr Leben kosten.


  • Auch wenn Julia völlig durchnässt war, wich das freundliche Lächeln nicht von ihrem Gesicht, das sie dem kleinen Mädchen an ihrer Hand zur Beruhigung schenkte. Und anscheinend half es, denn die Kleine wirkte fast stolz darauf bei so einer wichtigen Aufgabe, wie das Essen für die Kranken zu besorgen, mithelfen zu können. Fast schien sie vergessen zu haben, dass ihre Mutter weg war, aber nachdem die 4 die Waren und Lebensmittel auf dem Tisch ausgebreitet hatten, brachte Cocos Frage das kleine Ding wieder zurück auf den Boden der Tatsachen. Die kleinen Händchen umschlangen Julias linke Hand und drückten sie fest und ängstlich. Der schmächtige Körper des Mädchen vergrub sich gerade zu in den nassen Röcken der Badehausbewohnerin, die bei dem Anblick fast in ein munteres Kichern ausgebrochen wäre. Aber der Ernst der Lage saß zu tief in ihren Knochen, als dass sich die fröhlichen Laute über ihre Lippen trauten. Stattdessen lächelte die Graugrünhaarige weiterhin und tippte sich dann nachdenklich mit dem Zeigefinger der freien Hand gegen die Lippe. "Hmmm natürlich. Von da unten kannst du sie ja gar nicht sehen.", stellt sie fest und beugte sich nach unten, wo sie die Arme um die Knie des Mädchens schlang und sie mit aller Kraft nach oben hob. "Hoch genug?", fragte sie und das kleine Ding nickte begeistert, auch wenn sie nun kaum einen Kopf "größer" war als Julia. Ganz nebenbei vernahm die junge Dame mit den außergewöhnlichen Locken die Worte ihrer beiden Begleiter mit. Sie sah sich so gut es ging um. Es waren genug Heiler im Einsatz und auch andere Helfer, bauten provisorische Unterschlüpfe, die die Verletzten trocken hielten. "Da ist sie!", rief das Mädchen plötzlich fröhlich und Julia lies das zappelnde Bündel auf ihren Armen auf den Boden, zurück zu ihrer Mutter. Kurz fühlte Julia einen Stich in ihrer Brust. Sie hatte die Kleine lieb gewonnen, aber noch glücklicher war sie, dass sie zurück bei ihrer Mutter war. Diese schenkte den dreien einen dankbaren Blick zwischen den vielen anderen Menschen, ehe sich die Situation erneut änderte. Leuchtende Runen drangen durch die dichten Gewitterwolken, der Mond verfärbte sich in einen leichten Rotton und bevor Julia selbst wusste was passiert war, kam Kanno auf den Platz, um neue Anweisungen zu geben. Die Walinsel war eindeutig der Ort an dem das schaurige Spektakel seinen Höhepunkt fand. "Ich schätze da hat sich unsere Frage geklärt was wir tun sollen. Fühlst du dich denn noch kräftig genug dich auf den Weg zu machen Kiel? Coco und ich sind zwar keine Krieger und daher wahrscheinlich keine große Hilfe im Kampf, aber wir könnten die Kämpfer mit unseren Heilfähigkeiten unterstützen.", schlug sie vor und sah erst ihre blonde Freundin an und dann den starken Kämpfer, der sie an der Klinik so tapfer verteidigt hatte. Trotz der Strapazen sahen alle drei so aus als könnte man sie nicht aufhalten. Vielleicht gab es hier ja noch ein paar Mittelchen, die ihre müden, kalt gefrorenen Knochen wieder ein wenig aufwärmen konnten und dann konnten sie los. "Also was sagt ihr?"


    (oot: das wütende Bild sieht am entschlossensten aus xD Deshalb das! xD)


  • Rosalind entspannte sich, als der Grünhaarige seine Hand von ihrem Bein nahm. Er gefiel ihr eher weniger, dass er sie ausfragte, denn es war ihr äußerst unangenehm, über ihre Dummheit zu berichten. "Nun, ich war in einer Höhle und dann war sie plötzlich vor mir." Die Blauhaarige verfiel in Schweigen, als sie eine laute Stimme vernahm und die Ansprache des älteren Herren auf dem Platz. anhörte, dann widmete sie sich wieder dem Muskelprotz. "Auch die stärkste Person kann ich in Gefahr geraten. Besonders jetzt." Rosalind sah ihm tief in die Augen. "Ich weiß nicht, ob es euch bewusst ist, aber hier läuft etwas gewaltig schief. Monster greifen die Stadt an und seht euch den Himmel an." Sie deutete nach oben auf das helle Leuchten. Das ist nicht im Bereich des Möglichen! "Wollt ihr euch nicht lieber auf die Suche nach eurer Schwester machen oder die Kämpfenden unterstützen? Ich werde diesen Ort erst einmal nicht verlassen. Die Familie, die mir noch geblieben ist, ist hier." Außer ihr Onkel, den sah sie nicht. Doch er könnte sich ebenso gut im Inneren aufhalten. "Ich brauche Niemanden, der sich um mich sorgt." Ich will nicht noch mehr Umstände bereiten..

  • Collette verfolgte die erfolgreiche Suchaktion ihrer neuen Freundin. Ein breites Lächeln erschien auf den zartrosa Lippen des Mädchens, als sie schließlich die vermisste Mutter gefunden hattennund sich diese herzlich bei der kleinen Gruppe bedankte. Der Fremden musste ein riesengroßer Stein vom Herzen gefallen sein, ihre geliebte Tochter war wohl und behütet wieder bei ihr. Das schreckliche Monster, was die Kleine gesehen hatte, rückte wieder in den Vordergrund - jedoch nur für wenige Sekunden, denn Kanno hatte sich in die Mitte des Rathausplatzes aufgestellt und bat mit ernsten Worten um Hilfe im Kampf gegen das Unheilvolle, das sich über den Köpfen der Bewohner zusammen gebraut hatte. Der rot gefärbte Mond jagte der jungen Heilerin einen kalten Schauer über den Rücken. "Das ist gruselig.. was ist das.. was ist mit dem Mond los..?", flüsterte sie mit zitternder Stimme und rieb ihre Hände vor sich da sie auch etwas fror. Zunächst bemerkte sie Julias Stimme nicht, da ihre ganze Aufmerksamkeit sich dem schaurigem Spektakel am Himmel widmete. Bei ihrem Namen jedoch horchte die Bäckerstochter auf, sah zu Julia und Kiel und nickte eifrig. "Ich kann helfen!", bestätigte sie die Worte ihrer Heilerfreundin, da sie mehr ja nicht mitbekommen hatte. Aber Collette konnte sich schon zusammen reimen, was Julia gesagt hatte. Ihr nächstes Ziel war die Walinsel. "Ich werde ihm Kampf helfen, so gut ich kann. Keiner soll leiden, keiner muss leiden!"

  • [IMG:http://fs1.directupload.net/images/150620/88lp76gy.pngBei Collette und Julia


    Nachdem Kiel seine Frage ausgesprochen hatte, beantwortete sich diese kurz darauf von selbst. Das heißt der alte Magiermeister nahm ihnen die Entscheidung ab, indem er alle Anwesenden auf dem Rathausplatz auf das absonderliche Spektakel am Himmel aufmerksam machte und im selben Atemzug alle kampffähigen Bewohner anwies ihm zu folgen.
    Kiel selbst hatte den Mond, welcher nun in einem angsteinflößenden rot schimmerte, vorerst gar nicht wahrgenommen, immerhin war er mit anderen Dingen beschäftigt gewesen. Umso gebannter musterte der Blondschopf nun das Himmelsgestirn. Die Furcht drückte schwer auf sein hämmerndes Herz. Was zur Hölle braute sich dort nur zusammen?! Sein Blick wanderte ein Stück weiter, wo sich die Insel abzeichnete. Eigentlich verspürte er keine große Lust nun auch noch einen Fuß auf das Stück Land zu setzten, das ja nun ganz offensichtlich nichts Gutes versprach. Noch dazu hatte Kiel diese seltsame Insel noch nie betreten. Schnee, Eis und beißende Kälte, die dort hoch oben angeblich herrschen sollte, hatte ihn von einem Aufstieg abgehalten. Vermutlich spielten die äußerst gefährlichen Monster ebenfalls eine Rolle, doch das gestand Kiel nicht einmal sich selbst ein, weshalb er es auch niemand anderem unter die Nase reiben würde.
    Letztlich riss Julia ihn aus seinen Gedankengängen, die gerade das kleine Mädchen empor hob, offenbar damit sie ihre Mutter besser ausmachen konnte. Als sie schließlich den gesuchten Menschen entdeckte und ihr freudig in die Arme lief, schlich sich ein warmes Lächeln auf Kiels Lippen, welches Erleichterung aber auch ein wenig Wehmut zum Ausdruck brachte. Plötzlich flammte das Gesicht seiner Schwester vor seinem geistigen Auge auf. Ob sie sich nun ebenfalls zur Walinsel begeben würde? Eigentlich zweifelte der junge Mann nicht daran. Immerhin war sie die Beschützerin dieser Stadt. Doch das einzige was Kiel wirklich hoffte war, dass es ihr gut ging.
    Die beiden Damen an seiner Seite waren nach eigener Aussage bereit den Aufstieg zu wagen und Kiel kam nicht umhin sie abwechselnd positiv überrascht zu mustern. In diesem Augenblick wurde ihm zudem klar, dass er dies insgeheim gehofft hatte. Sein Blick kreuzte den von Julia. Er war ihr noch eine Antwort schuldig. Ja, er war müde und die Kälte, die ihm aufgrund des stetigen Regens in die Knochen kroch, machte es nicht wirklich besser. Trotzdem wollte er nicht tatenlos herum stehen. Er würde seine Heimat verteidigen, komme was wolle. Kiel presste seine Lippen zu einer dünnen Linie zusammen und nickte kurz darauf. „Ich bin dabei!“, sagte er letzendlich und ließ nach einem kurzen Zögern noch einige etwas leisere Worte folgen, wobei er den Blick von Julia jedoch anwandte. „Danke der Nachfrage. Es wird gehen.“ Er mochte es nicht, wenn andere Leute auf seine Schwächen zu sprechen kamen.
    Da Collette ebenfalls bereit war, hielt die drei nichts mehr am Rathaus und sie folgten Kanno zur Walinsel.


    >> Kiel, Collette und Julia verlassen das Rathaus in Richtung Walinsel


  • Dougs Füße trugen ihn geradewegs zum Rathaus. Dort würde doch sicher jemand Bescheid wissen. Der Boden unter seinen Füßen war fast überflutet von dem ganzen Regen und der Rothaarige war schon mehrmals zu Boden gegangen, als er ausrutschte. Von weitem konnte er schon eine Ansammlung von Menschen auf dem Rathausplatz erkennen, was ihn in seiner Vermutung bestärkte. Er beschleunigte und kam auf dem Stein des Platzes wieder ins Rutschen, doch glücklicherweise konnte er noch hören, was den Menschen dort verkündet wurde. Wer kämpfen kann, soll zur Walinsel. Wiederholte er nochmal in Gedanken und richtete sich wieder auf. >>Was zum..?<< Seine Kleidung war komplett durchnässt und er war sich nicht sicher, ob sein Feuerzauber im ströhmenden Regen etwas brachte, doch die Tatsache, dass man sie zur Walinsel schickte, einem Monsterareal, ließ ihn nicht weiter grübeln. Monster, diese verdammten Viecher, die einen ständig angriffen um die Menschen leiden zu sehen! Ein Vorurteil, doch im Moment war logisches denken für ihn keine Option. Er hatte einen Zauber und zwei Fäuste und wenn er den Bewohnern seiner Stadt helfen konnte, dann würde er das auch tun! Und so folgte er den gerade aufbrechenden Leuten auf dem Fuße, bis er sie einholte. Auf zur Walinsel!


    Doug verlässt das Rathaus


  • Bereitwillig aber ohne ein weiteres Wort zu verlieren folgte Sophia der Blauhaarigen schließlich in das Zelt. Sie war schwach und entkräftet. Schon bald gab das Mädchen mit dem lilafarbenem Haar auf und sank zu Boden. Es wirkte beinahe so als würden ihre Beine es nicht länger ertragen können, ihren doch sehr zierlichen Körper zu tragen. Bianca konnte sich kaum ausmalen, was ihrer Cousine widerfahren sein mochte. Stillschweigend und widerwillig lies sich auch das Mädchen mit den Korkenzieherlocken am Boden nieder, war aber gewillt nicht noch schmutziger zu werden auch wenn dies in ihrer Situation vermutlich wenig Wirkung zeigte. Biancas Blick wanderte über den geschwächten und ausgezerrten Körper ihrer Verwandten. Schließlich ergriff Sophia das Wort und erkundigte sich nach dem Grund Biancas Anwesenheit woraufhin diese etwas nervös auf ihrer Unterlippe herumknabberte bevor sie mit der Sprache herausrückte. "Rosalind sitzt im Rollstuhl und du weißt ja wie grässlich das Wetter ist..." Bianca machte eine kurze Pause bevor sie fortfuhr. "...und wie die Situation derzeit aussieht..." Eigentlich wollte die Adelstochter die Situation bisher nicht wahrhaben aber nun war der Zeitpunkt gekommen diese Situation zu akzeptieren und zu handeln - selbst ein so egoistischer Mensch wie Bianca es war, sah es mittlerweile ein. Erst jetzt fiel der Blauhaarigen auf, wie verstörend die Information bezüglich Rosalind wirken musste und so fuhr die Blauhaarige fort. "Sie schien von einem Monster angegriffen worden zu sein aber scheinbar ist dieser...Zustand nicht von Dauer." Ein gewaltiger Kloß schien sich im Hals des sonst so emotionsflexiblen und selbstsüchtigen Mädchens zu bilden. IHr Herz fühlte sich schwer an- Bianca hatte das Gefühl, dass ein tonnenschwerer Troll sich auf ihrer Brust niedergelassen hatte und sie hatte Mühe ihre Tränen zurückzuhalten, wandte sich aber etwas ab, bevor Sophia es merken konnte. "Ich hatte gehofft hier jemanden zu finden..." murmelte Bianca beklommen. Der Ton in ihrer Stimme ließ vermuten, dass ihre Suche erfolglos blieb. Noch bevor die Adelstöchter weiter miteinander sprechen konnten, wurden sie von einer Stimme übertönt. Sie schien einem alten Mann zu gehören, welcher alle Anwesenden, welche noch in der Lage waren zu kämpfen, dazu aufforderte ihm zur Walinsel zu folgen. Bianca krallte sich in ihrem Kleid fest. Sie war von Angst ergriffen und gleichzeitig schien sie einen innerlichen Kampf mit sich selbst aus zu tragen- Einerseits wollte Bianca ihren Beitrag leisten und war voller Hoffnung ihn ebenfalls auf der Walinsel zu treffen aber andererseits brach das versnobte Adelstöchterchen in ihr durch, welches sich am liebsten zu Hause eingeschlossen und darauf gewartet hätte, bis das Fußvolk sich der Monsterplage annahm. Schließlich rappelte sich die Blauhaarige auf und wandte sich zum Gehen. "Pass auf dich auf, Sophia..." Einmal drehte sich Bianca noch zu ihrer Cousine um und schenkte ihr ein erzwungenes Lächeln. "Ich hoffe wir sehen uns wieder..."

  • Bei Alicia, Barrett (und Bianca)
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    Zugegeben, Sophia war etwas verwundert, dass Bianca sich neben sie auf den Boden setzte. Immerhin bestand dieser nur aus kalten Pflastersteinen. Dass ihre Cousine nicht sofort auf ihre Frage antwortete, trug nur dazu bei, dass sich das ungute Gefühl zwischen ihren Eingeweiden verstärkte. Die anschließende Auskunft, welche recht zögerlich über die Lippen ihrer derzeitigen Gesprächspartnerin kam, ließ zudem Furcht in ihrem violetten Augen aufblitzen. Sophia öffnete sachte den Mund, wollte etwas sagen, doch fand keine Worte, weshalb sie ihn wieder schloss. Stattdessen wandte sie den Blick von Bianca ab, da sie es nicht ertrug ihr weiterhin ins Gesicht zu sehen. Ihr Unterbewusstsein hatte das Gefühl, dass sie somit weitere schlechte Neuigkeiten umgehen konnte, doch das war selbstverständlich totaler Unfug. Trotzdem starrte die Adelstochter weiterhin auf den völlig verdreckten Saum ihres Kleides. Zwar stand Sophia ihrer zweiten Cousine nicht besonders nahe, hatte lange kein einziges Wort mehr mit ihr gewechselt, doch trotzdem betrübte sie der Gedanke sehr. Immerhin war sie Teil ihrer Familie, die schon beim Angriff auf Alvarna zwei Mitglieder verloren hatte. Schmerzhaft krampfte sich ihr von Trauer erfülltes Herz zusammen.
    Jedoch verspürte die junge Dame ein wenig Erleichterung, als Bianca klar stellte, dass Rosalind nicht dauerhaft auf einen Rollstuhl angewiesen war. Ein müdes Lächeln stahl sich auf ihre Gesichtszüge. Immerhin ein kleiner Funke Licht!
    Im nächsten Moment wandte sie ihrer Vetterin doch noch einmal den Blick zu. Grund dafür war die Neugierde über die Person, die Bianca zu finden gedachte. Wer könnte dieser jemand sein? Just in diesem Moment wurde ihr schlagartig klar, dass sie kaum etwas über sie wusste. Wie erschreckend! Dabei lebten sie doch unter ein und demselben Dach! Gerade wollte sie ihren Wissensdurst stillen, als von außerhalb des Zeltes eine alte, aber dennoch laute und bestimmende Stimme zu hören war und Bianca sich langsam erhob und kurz darauf das Zelt verließ. „Bianca, warte! Natürlich sehen wir uns wieder!“, rief sie ihr noch nach, rappelte sich währenddessen umständlich auf. Doch egal wie lange sie die Köpfe der vielen Menschen auf dem Platz anschließend nach einer meerblauen Haarpracht absuchte – der eigentlich recht auffällige Haarschopf war nicht mehr auszumachen. Ein schwerer Seufzer trat ihr über die Lippen.
    Sie kehrte dem Zelteingang wieder den Rücken zu, wollte sich wieder neben Alicias Pritsche nieder lassen, doch der Arzt, welcher der Verletzten vorhin geholfen hatte, bestand nun darauf sich ihre lädierte Schulter anzusehen. Sie ließ es stumm über sich ergehen. Nur ein kleinlautes Danke brachte sie heraus, als er ihre oberflächliche Wunde versorgt und verbunden hatte. Eine unendliche Müdigkeit lastete auf ihren Schultern. Die Erschöpfung saß tief in ihren Knochen fest. Jede Bewegung schien irgendwie überflüssig zu sein. Nachdem der jungen Dame während der Behandlung die Lider immer schwerer geworden waren, schaffte sie es nun trotz jeglicher Bemühungen nicht mehr gegen ihre übermüdeten Körperzellen anzukämpfen und fiel, nachdem sie sich neben Barrett auf den Boden gesetzt und sich an seine Schulter gelehnt hatte, in einen tiefen traumlosen Schlaf.

  • [IMG:http://i49.tinypic.com/6on6h3.png]
    Es tummelten sich wie immer einige Menschen auf dem Rathausplatz, welche sich in Gruppen zusammenfanden. Die Gruppen waren von unterschiedlicher Größe, teilweise handelte es sich auch nur um Paare. Aber eines hatten diese doch so unterschiedlichen Gruppen gemeinsam, alle tauschten sich rege aus und keine einzige Person schien zu schweigen. Abgesehen von Danny selbst natürlich, welcher sich alleine vor dem Schwarzen Brett eingefunden hatte. Würde er ebenfalls reden wäre das in diesem Fall mehr als Besorgniserregend, es gab jedoch weit besorgniserregendere Dinge die sich zu diesem Zeitpunkt abspielten. Der Blondschopf ließ seinen Blick über den Horizont schweifen, der ganze Himmel hatte sich verdunkelt und die Nacht schien über den Dächern der Stadt zu regieren. Kein ungewöhnlicher Anblick, es geschah ja schließlich jeden Tag das der Mond die Sonne vertrieb und ihren Platz einnahm, zumindest für einige Stunden. Aber heute war es anders, es war gerade erst später Nachmittag und die Sonne sollte noch hoch am Himmel thronen. Stattdessen schien der Vollmond das Reich der Sonne an sich gerissen zu haben und scheinbar schien die Schlacht um das Reich keine friedliche gewesen zu sein, denn der Mond schimmerte rötlich und lies das ganze wie ein blutiges Schauspiel wirken. Der eisige Wind unterstütze diesen Gedanken an das Schlachtfeld am Horizont und Danny schlang seine Jacke intuitiv enger um seinen Körper um der Kälte entgegenzuwirken. Allerdings brachte das nicht den gewünschten Erfolg und der junge Mann vergrub seine Hände in den Taschen seiner Jacke. Nun zog ein kräftiger Donnerschlag Dannys Aufmerksamkeit auf sich, irgendetwas stimmte nicht und damit meinte er nicht das gelegentlich das sich das ein oder Andere Gewitter über Trampoli ausbreitete. Nein, es war die Tatsache das auch die Sonne verschwunden und ein blutroter Mond aufgetaucht war, ein unbehagliches Gefühl machte sich völlig Selbständig in seinem Körper breit und brachte den Blondschopf dazu sich kurz zu schütteln, um damit dieses Gefühl aus seinem Kopf zu vertreiben. Der junge Mann entfernte sich einige Schritte vom schwarzen Brett, den Himmel noch immer im Auge, bis er dann wieder auf seine Umgebung und die Menschen um sich herum achtete. Vielleicht war er der einzige den ein solcher Umschwung zwischen Tag und Nacht dazu brachte ein gewisses Unbehagen zu empfinden, aber es schien etwas Magisches dahinter zu stecken, es war seltsam. Der Blondschopf war nicht derjenige der sich bei einem Gewitter zu fürchten begann, noch brachten ihn andere Dinge schnell aus der Ruhe oder lösten dieses Unwohlsein bei ihm aus, dennoch war es heute so. Blitze zuckten ungeduldig über den Horizont und erhellten die pechschwarze Schicht über den Dächern für einige Sekunden nur um dann wieder ebenso schnell zu verschwinden. Das donnern klang wie das bellende Lachen des blutroten Mondes oder doch eher wie Kriegstrommeln die jemand erschallen ließ? Danny war sich nicht sicher, dazu hatte er zu wenig Erfahrung mit Magie und den mystischen Dingen die sonst so geschahen, von denen man sich hier zu erzählte. Aus diesem Grund hielt er es für das Beste vorerst Ruhe zu bewahren, die meisten Bewohner auf dem großen Platz schafften dies ja auch und schienen die Situation nicht so kritisch zu beäugen wie er es tat. Die Jacke bis zum Kragen zugezogen trat er wieder an des Schwarze Brett heran und beäugte die zahlreichen Nachrichten daran, jedoch blieben seine Blicke nicht daran haften und er sah immer wieder die Gruppen auf dem Dorfplatz sowie den Horizont an...

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