Das Monstertrainingslager


  • Seltsamerweise schien der blonde Elf nervös zu sein. Hatte er etwa Angst vor der vornehmen Bianca de Sainte-Coquilles? Diese Vermutung hätte die Schönheit beinahe ein Lachen gekostet aber schließlich amüsierte sie sich lieber innerlich darüber. Vor allem wenn ihr Schweigen ihn zumehmend zu beunruhigen schien. Zu gerne würde sie sein Verhalten noch ein wenig beobachten und sich daran erfreuen aber da ergriff ihr Gegenüber schließlich wieder das Wort. Er behauptete, dass man ihm diesbezüglich im Waisenhaus nichts beigebracht hatte woraufhin Bianca skeptisch eine Augenbraue hob und das Bildungssystem dieser Stadt anzweifelte. "Das ist doch Allgemeinbildung. Dafür muss man nicht einmal in die Schule gehen." , kommentierte Bianca die Aussage des Anderen schließlich. Man hätte eigentlich meinen können, dass die Tatsache, dass es sich hierbei um einen Waisen handelte ihre Einstellung zu ihm änderte aber das tat es keineswegs. Zumindest nicht erwähnenswert. Die Schönheit beschloss lediglich für sich selbst, dass sie ihn wohl nicht dazu nötigen würde, ihr Kleid eigenhändig zu säubern. Wahrscheinlich könnte er diese Aufgabe ohnehin nicht bewältigen und würde den Schmutzfleck auf dem edlen Stoff lediglich vergrößern und das konnte Bianca wirklich nicht brauchen. Der Junge hatte schon genug Ärger gemacht aber das versnobte Mädchen war der Meinung, dass er dafür gebüßt hatte und sie nun beinahe quitt waren. Selbstverständlich konnte man ein unbezahlbares und wirklich traumhaftes Kleid, wie Bianca es am Leibe trug nicht mit diesen Lumpen, in welchen der junge Elf steckte, vergleichen aber die reiche Schönheit wollte mal nicht so sein. Der Tag war ohnehin schon anstrengend genug gewesen und sie hatte sich schon über Kyle aufgeregt, da war ihr ein wenig Ruhe doch vergönnt oder etwa nicht?
    Der Blondschopf stellte sich als Orland vor und das obwohl die Blauhaarige nicht danach gefragt hatte. ollte da etwa bedeuten, dass ihr Treffen nun noch nicht zu Ende war? Schauderbar. Wäre sie doch bloß weiter am Weg geblieben. Bianca wäre schon längst zu Hause und könnte sich der wohlverdienten Ruhe und dem ihr wohlbekannten Luxus hingeben. Ihr Kleid wäre nicht auf dreiste Art und Weise beschmutzt worden und sie hätte sich nicht mit diesem Flegel abgeben müssen. Ein genervtes Seufzen verließ ihre Lippen. Eine falsche Entscheidung im Leben hatte derartig grausame Folgen. Wenn sie die Wahl hätte, würde die Adelstochter es auf jeden Fall rückgängig machen. Die Blauhaarige stützte sich am zaun ab und lies ihren Blick über die saftige Wiese schweifen. "Müsstest du nun nicht eigentlich im Waisenhaus sein und dem Unterricht folgen damit dir wichtige Informationen wie mein Name nicht entgehen?" Bianca hatte wenig Ahnung wie die Unterrichtszeiten der Kinder waren und um ehrlich zu sein interessierte es sie auch nicht sonderlich. Man stellte sich nun die Frage, warum sie sich dann bei Orland danach erkundigte. Vielleicht war es Langeweile, vielleicht auch Mitleid. Schwachsinn. Manchmal tat die Adelstochter nun mal Dinge, die für sie nicht immer erklärbar waren. Vor ihrem innerlichen Auge erschien das Bild ihrer letzten Begegnung mit Kyle. Auch eines dieser eben erwähnten Phänomene.


  • Orland zuckte nur kurz mit den Schultern, als sie meint das es Allgemeinbildung sei. Doch davon hat er glaube keine Ahnung und sagt lieber nichts dazu.Dafür war ihn ehrlich zu kalt geworden.Er war auch jetzt sill, weil er sich fragt was für Ärger ihn vielleicht ins Waisenhaus erwarten könnte, wenn er so dreckig da an kommt und auch noch den Dreck bis zum Zimmer bestimmt verteilt.Jetzt seufzt sie auch noch genervt und Orland sicher ist jetzt nichts gemacht zu haben. Die Frau ist einfach gemein und böse und nur weil sie aus reichen Hause kommt. Die sind doch fast alle gleich, auch wenn er selten welche getroffen hatte."Nein muss ich nicht. Es war keiner da, als ich das Waisenhaus verlassen hatte", sagte er und lehnt sich an den Baum hinter ihn.Er weiß nicht mal genau die Essenszeiten oder ist denen das egal wann welches Kind zurück kommt.Er hatte aber den Plan sie zu umarmen doch lieber gelassen. Noch mal so mit Wasser getroffen zu werden ihn ehrlich reicht.Denn auch wenn sie für den blonden etwas blöde vorkommt, sie glaube Interesse zeigte. Wenn Orlands Vermutung falsch ist, er immer noch das machen kann. Klitschnass ist er dafür immer noch mehr als genug er er etwas grinst.

    "Warum verlangen die Menschen nur immer nach Kräften, die das Ende der Welt bedeuten könnten?"
    Ist aus Tales of Xillia.


  • Die warme Dusche und endlich wieder sauber zu sein erfüllten Kross mit einem gewissen Hochgefühl. Mit absoluter Sicherheit konnte er jetzt sagen, dass er den Rest des Tages überstehen konnte, ohne jemandem den Kopf abzureisen. Der Dämpfer kam jedoch sofort nach dem er sich das Handtuch um die Hüfte gebunden hatte. Seine frischen Sachen lagen immer noch auf dem Sofa im Wohnzimmer und der einzige Weg dorthin, war an Collette vorbei. Halb nackt an einem Mädchen vorbei zugehen das er noch nicht einmal richtig kannte war ihm dann schon ein bisschen peinlich, doch was sollte er anderes machen. Er rücke noch einmal das Handtuch zurecht, damit es ihm nicht herunterrutschte und begab sich ins Esszimmer, wo er das blonde Mädchen an der Tür zu seiner Küche erwischte. Sie schien ihn nicht bemerkt zu haben, also schlich er sich, trotz seiner etwas unangenehmen Situation, an sie heran. Er beugte sich nach vorne an ihr Ohr, seine nassen Haare strichen über ihren Hals und flüsterte ihr zu: „Was verstehst du nicht, wenn ich sage: Fass nichts an? Die Tür zählt auch zu diesen Dingen, Wanze!“

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  • Der Junge schien nicht recht zu verstehen, was die Adelstochter ihn zu vermitteln vermochte, da er einfach teilnahmslos mit den Schultern zuckte. Mag sein dass dies die bessere Wahl war als seine unpassenden und vor allem unhölichen Antworten. Hier standen sie nun, zwei Menschen die mit großer Wahrscheinlichkeit absolut gar nichts miteinander verband. Die Situation war eine vollkommen andere als mit Kyle im Badehaus. Das Einzige, was die beiden Begegnungen verband, war die Tatsache, dass sie ungewollt waren. Im Falle des Waisenjungen war ihr die Option getrennte Wege zu gehen kein Dorn im Auge. Im Falle Kyles war es dies allerdings schon. Die Schönheit war mit gemischten Gefühlen ihres Weges gegangen. Gemischte Gefühle, die sie nach wie vor beschäftigten. Gefühle, die sie nicht erklären konnte oder wollte. Dieser Bauernjunge löste etwas in ihr aus, dass noch nie jemand zuvor geschafft hatte. Bianca seufzte beinahe gequält und ihre blauen Augen fixierten den Elf an ihrer Seite. "Das ist aber ungewöhnlich..." Die junge Frau hatte eine ihrer Augenbrauen gehoben, da die Aussage ihres Gegenübers sie doch ziemlich irritierte. Warum sollte man eine ganze Bande unerzogener Bälger alleine im Waisenhaus lassen? Das war doch unerhört. Die Blauhaarige war keineswegs um die Kinder besorgt sondern vielmehr um die Tatsache, dass diese kleinen Monster auf eigene Faust agieren und so einen immensen Schaden anrichten konnten. Das war doch selbstzerstörrerisch. Wer auch immer das Waisenhaus nun über hatte, würde zur Verantwortung gezogen werden. Vielleicht sollte sich die Adelstochter bei jener Person melden und sie in die jüngsten, unerfreulichen Ereignisse bezüglich des Blondschopfs einweihen. Nicht etwa als Rachefeldzug sondern vielmehr um weitere gleichwerte 'Unfälle' zu vermeiden. Bianca schielte über ihre Schulter zu dem blonden Elf, welcher sich mittlerweile an den baum gelehnt hatte, an welchem er bis vor Kurzem noch gesessen hatte und die Monster, welche sich nun auf die Adelstochter am Zaune zubewegten. "Vielleicht wäre es ratsam wenn du dich mit den nassen Klamotten nicht in der Kälte aufhalten würdest." Bianca hauchte in die kalte Luft. Man konnte ihren Atem sehen. Der Winter war schon längst hereingebrochen und wenn der Junge noch länger in den nassen Klamotten hier herumlungern würde, würde er bestimmt eine Lungenentzündung bekommen und die Hochgeborene wollte gewiss nicht indirekt an seinem etwaigen Tod Schuld tragen. Ein Wooly stubste die reiche Miss mit seiner Nase an. Reflexartig zog die Blauhaarige ihre Hand zurück und hätte beinahe einen Entsetzensschrei losgelassen. Die Schönheit fürchtete sich nicht vor derartigen Monstern. Vielmehr war es das Überraschungsmoment, dass die Blaublütige aufschrecken lies. Nachdem sich Bianca vom ersten Schrecken erholt hatte streckte sie dem Wooly ihre Hand erneut hin und lies es daran schnuppern. Ein zartes Lächeln schlich sich auf die Lippen des Mädchens - dezent und kaum merklich.


  • Orland überlegte aber selber, ob das so stimmt mit seiner Aussage. Nur weil er keinen gesehen hatte, das nicht richtig weiß. Er ist im Waisenhaus nicht in die anderen Zimmer gegangen. Eigentlich ist er nur von sein Zimmer in die Küche und dann weg.Das muss Orland denke genauer wissen, um nicht wie jetzt dumm da zu stehen.So muss er doch wirken oder nicht."Das hast du bestimmt recht", sagte er zu das mit den nassen Sachen.Krank möchte er wirklich nicht werden. Er wollte auch los gehen, als er die Woolys sieht und diesmal nicht Bianca auslacht. Er hätte sich auch erschreckt und er sich erinnert warum er noch mal hier her gekommen ist.Er wollte Monster beobachten.Daher muss der Blonde zumindest noch eines berühren dürfen, ehe er den Weg zurück zum Waisenhaus nehmen wird.Orland geht daher zu ein Wooly, was nicht in der nähe der blau haarigen ist und hält auch seine Hand Vorsichtig hin, das es schnuppern kann.So ist die Kälte etwas vergessen und die Laune auch besser. Doch auch nicht wirklich."Du siehst so schön kuschelig und warm aus", sagte er zu das Wooly und würde jetzt gerne das Fell haben. Nur so gemein ist auch der Blonde nicht.

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  • Collette spielte schon mit dem Gedanken, die Holztür aufzureißen und das Chaos schnell zu beseitigen, da sie eigentlich eine recht ordentliche Frau war. Zumindest was die Unordnung außerhalb ihres eigenen Zimmers betraf, dort sah es ebenfalls aus, als hätte ein Tornado gewütet. Aber das musste ja keiner wissen. Allen voran nicht Kross, welcher sich in diesem Augenblick an das blonde Mädchen heranschlich. Die Bäckerstochter schlug sich erschrocken die Hand vor den Mund um nicht laut loszuschreien. „S-sag mal, spinnst du?!“, rief sie laut und drehte sich schlagartig herum. „Ich hab nichts angefasst! Also.. nicht so wirklich, die Tür stand offen!“ Coco wischte mit ihrer Hand über ihren feuchten Hals während ihre Gänsehaut, die sie aufgrund Kross' Nähe bekommen hatte, langsam von ihrem Körper wich. Erst jetzt, nachdem sich ihr Herz wieder etwas beruhigt hatte, fiel ihr seine unangemessene.. 'Kleidung' auf und das Mädchen sah etwas beschämt zur Seite. Das war ja sogar ihr selbst etwas unangenehm. „Willst du dir nicht etwas anziehen? So gutaussehend bist du ja wohl nicht.“


  • Kross beobachtete Collettes Reaktion amüsiert. Es war schon ein wenig schade, dass sie vermieden hatte aufzuschreien, denn das hätte der Schwarzhaarigen doch schon etwas lustig gefunden. Auf ihr „Willst du dir nicht etwas anziehen? So gutaussehend bist du ja wohl nicht.“ antwortete er gelassen, um seine eigene peinliche Berührtheit, die er außer Acht gelassen hatte um das Mädchen zu erschrecken, zu überspielen: „Also ich bin immer noch besser angezogen als du und besser aussehen tu ich auch.“ Der Konter war etwas lasch und Kross überlegte ob er noch Einen drauf setzen konnte, entschied sich jedoch dagegen, als er bemerkte wie sein Handtuch zu rutschen begann. Er hatte einen Moment nicht auf gepasst. Schnellstmöglich griff er nach dem Tuch und band es sich wieder um die Hüfte. Dann verließ er den Raum um seine Kleidung zu holen, bevor die kleine Bäckerin noch wegen seines ungebührlichen Verhaltens auf ihn losging.
    Er schloss die Tür des Wohnzimmers hinter sich und wühlte durch die Stapel an Wäsche die sich dort aufgetürmt hatten. Zeit zum Bügeln hatte er kaum, vor allem wenn er bis zum Hals in Arbeitsaufträgen steckte. Die Leute in Trampoli nahmen ihn vielleicht nicht war, aber es gab genug die wussten, dass Kross ein Zimmermann war und noch dazu ein recht Guter.
    Endlich fand Kross was er suchte und konnte sich anziehen. Einen Moment lang überlegte er noch ob er die Wäsche nicht vielleicht doch noch irgendwie verstecken sollte, wenn die kleine Blondine ihre Nase überall hinein steckte. Es konnte sogar sein, dass sie ihn jetzt gerade beobachtete, was Kross dann doch ziemlich unverschämt finden würde.

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  • „Das halte ich für ein Gerücht. Mein Kleid ist um einiges hübscher als deine Lumpen, die du dir überhängst.“, erwiderte das Mädchen mit aufgeplusterten Wangen und strich über den Stoff ihres Kleides. Ja, Collette mochte ihre süße Kleidung. Sie achtete sehr darauf, dass sie etwas Spezielles an sich hatten. So wie diese kleinen Süßigkeiten auf diesem Exemplar. Aber so jemand wie Kross würde das nicht verstehen. Die Bäckerin klopfte sich leicht auf die rosa Wangen, als würde dadurch die Farbe von ihrer Haut weichen, die sie aufgrund seines Auftrittes trug. Das Mädchen setzte sich wieder auf den Stuhl, auf dem sie gerade eben noch gesessen war, und lehnte sich nach vorne, während sie sich mit den Armen abstützte und auf den Kerl wartete. „Wie lange brauchst du denn noch?“, fragte das Blondchen mit lauter Stimme und sah in die Richtung, in welche der Schwarzhaarige gerade verschwunden war. „Ich hab keine Lust noch länger in deinem Heim zu bleiben. Am Ende werde ich noch von irgendwelchen Krabbeltierchen überrannt.“


  • Pfff...Krabbeltierchen. Belustigt verzog Kross sein Gesicht zu einem Grinsen. So unordentlich war es hier nun auch wieder nicht. Er hatte einfach keine Zeit um aufzuräumen, das war alles. Gerade als er etwas erwidern wollte, rannte eine Spinne aus dem Wäschehaufen hervor. Am Besten er beließ das Thema dabei.
    Mit einem Grummeln verließ er das Wohnzimmer und begab sich zu Collette.
    „Ich bin gleich fertig Wanze, also gedulde dich einen Moment.“ Er griff nach dem Kamm, der auf dem Fensterbrett lag, fuhr sich ein paarmal durch die Haare und band sie sich dann schließlich zu einem losen Zopf zusammen. Mit einer schnellen Bewegung packte er seinen Geldbeutel und warf sich kurz darauf seinen Mantel über. „So und wo willst du jetzt hin?“ fragte er an die Blonde gewandt, mit fragendem Blick.


    (Schick sie irgendwo hin und sorry das der Post so kurz is D: )

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  • Der blonde Elf bestätigte die Aussage der Adelstochter. Selbstverständlich hatte sie Recht. Es war unmöglich, dass dem nicht so war. Bianca lies die unnötige Aussage des Jungen unkommentiert. Er war schließlich selber Schuld an dem Schicksal, welches ihn mit Hilfe eines kleinen Fünkchens Wassermagie ereilt hatte. Hätte die Blauhaarige sein Verhalten nicht gestraft, hätte dieser Flegel gewiss nichts dazu gelernt. Nun würde er sich wahrscheinlich drei Mal überlegen mit wem er sich anlegte. Ein kurzes und dennoch amüsiertes Kichern verließ die Lippen des wohlhabenden jungen Fräuleins. Der Hauch des schlechten Gewissens war verflogen und die einzigartige Schönheit war sich sicher, dass ihre Handlung korrekt war. Bestimmt nickte sie um ihre eigenen Gedanken zu bejahen. Zärtlich streichelte sie mit ihrer rechten Hand über das weiche Fell des Monsters, welche die Liebkosungen sichtlich genoss. Unglaublich, dass diese Wesen einerseits so zahm sein konnten wie ein Hauskätzchen und andererseits eine Stadt in Schutt und Asche legte. Die Gedanken der Blauhaarigen drifteten ab. Sie musste an den Monsterangriff in Alvarna denken. Mittlerweile schien es regelrecht eine halbe Ewigkeit her zu sein und dennoch hatte dieses Ereigniss Narben in den Herzen der Verbliebenen zurückgelassen. Narben, welche die Adelstochter ganz bewusst zu verbergen versuchte. Ihre blauen Augen suchten die des Monsters, welches sich über die menschliche Gesellschaft zu freuen schien. Irgendwie wollte Bianca nicht recht glauben, dass diese Wesen 'böse' waren. Irgendetwas oder irgendjemand musste sie aufgehetzt und dadurch dieses Unglück herbeigeführt haben. Ein Seufzen entwich Bianca und sie verabschiedete sich schon einmal von dem flauschigen und liebesbedürftigen Wesen. Ein knappes Lächeln huschte über die Lippen der Schönheit, ehe sie dem Monster den Rücken zuwandte und sich bereits einige Schritte von der Weide entfernte. Vorsichtig strich sich die Schönheit über ihren eigenen Oberarm. Wenn man eine Zeit lang an einem Ort verweilte, bemerkte man erst die stetige Temperaturabnahme. Es war Zeit sich an einem wärmeren Ort zurückzuziehen. Es war Zeit nach Hause zu gehen. Eine Tat, welcher sie schon vor längerer Zeit nachgehen hätte sollen. Der Blick der Tochter des weltberühmten Gourmets schlich über die Landschaft und blieb schließlich an dem Elf hängen, welcher sich gerade mit einem der Monster beschäftigte. Es schien beinahe so, als wäre er auf das warme und vor allem weiche Fell der Wollys neidisch. "Ich werde den Heimweg antreten." Bianca sah den Elf nicht an, während sie diese Worte aussprach. Wortlos von dannen zu ziehen schien dem wohlerzogenen Mädchen allerdings ebenfalls nicht angemessen und so handelte sie, wie es sich für jemanden ihres Standes gehörte. "Möglicherweise ist unsere nächste Begegnung erfreulicher..." Die wohlhabende Schönheit zweifelte an ihren Worten. Sie konnte sich nur schwer vorstellen, dass eine Begegnung mit dieser Person auch nur in irgendeiner Art und Weise erfreulich sein konnte. Schließlich handelte es sich um ein unerzogenes und schmutziges Balg, welchem sie absolut nichts abgewinnen konnte. Dies galt allerdings für den größten Teil der Bevölkerung. Ohne sich auch nur ein weiteres Mal umzudrehen, setzte Bianca ihren ursprünglichen Weg fort.

  • Orland geht nun auch



    Orland streichelte auch so gut es geht über das kuschelweiche Fell des Wollys und lächelt leicht. Das Biana zu seiner ersten Aussage nickte, er nicht merkte und weiter sich den Wooly zu wenden tut.Er hatte aber etwas aus dieser Begegnung gelernt und zwar ihr Gegenüber sich mehr als Vorsichtig verhalten und am besten nicht dummes sagen oder denken. Denn er weiß schließlich was sie machen kann. Sonst wäre er nicht klitschnass und ihn auch nicht kalt.Das heißt für Orland in Zukunft vorher zu schauen, bevor er auf Bäume klettert.Er hört dann auf mit streicheln, als Bianca meinte wird nun gehen. Er steht daher auch auf und versucht noch mal etwas seine Sachen von Dreck zu befreien, was natürlich unmöglich ist."Das werden wir dann sehen...", sagte er noch zu ihr, als sie auch verschwunden war. Daher ist es ihn auch egal, ob sie das noch hörte oder nicht.Dann werde ich auch mal gehen und hoffe Begegne keinen vom Waisenhaus, denkt er, da er keine Lust auf Diskussionen mit den hat. Orland verlässt nun schnell diesen Ort und freut sich dann aus diesen Sachen raus zu kommen. Auch wenn er nicht weiß wie er die Sachen auch sauber bekommen soll.


    ~geht Richtung Waisenhaus~

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    #14 - {Lest & Frey}


    ◄ Die Taverne


    Es handelte sich lediglich um einen verträglich langen Fußweg, den das Geschwisterpaar hinter sich bringen musste, um das neu gewonnene Heim in jener nicht kleinen, zugleich auch nicht großen Stadt zu erreichen. Genauer gesagt musste man einzig und allein den Südosten der Kleinstadt aufsuchen, um überhaupt das heimische Monstertrainingslager in Augenschein nehmen zu können. Mit der Langhaarigen an der Hand hastete Lest den sandigen Weg entlang, der unmittelbar an die Front des Trainingslagers führte. Beeilen musste er sich, beeilen wollte er sich, denn gewiss war Zeit ein durchaus interessanter Faktor, wenn es um die dringliche Behandlung großer und kleiner Wunden ging, nicht wahr? Allerdings stockte der junge Mann vor der schweren Tür, die sich vor ihnen auftürmte, hoch in den Himmel schoss - Gleich einer Wand, einer hohen, unbezwingbaren Mauer, auf dessen anderer Seite nur das Unbekannte, das Fremde, das Aufregende lauerte. Langsam führte er die freie Hand an den kalten Türknauf, das Tor war ohnehin geöffnet, um diese Zeit erwartete man immerhin Gäste und Interessierte, während das eigentliche Augenmerk auf der liebsten, manchmal nervenden Schwester lag. Ging es ihr gut? Ach, was! Es hatte ihr gut zu gehen! Schließlich war er an ihrer Seite! Ein zuversichtliches Grinsen erschien auf den Lippen des Abenteurers, ehe eine einzige, ausreichende Geste erfolgte, mit der die Pforte in das wohlige Zuhaus' geöffnet wurde und die Eile von zuvor abermals wieder mitzureden hatte. Gleichermaßen schnell, wie auch achtsam zerrte der Blonde die Verwandtschaft die hölzerne Treppe hinauf. Eine jede Stufe würde sie näher bringen, näher an die privaten Räumlichkeiten, an die bescheidenen Gemächer, näher an das ersehnte Ziel.
    Vorsichtig öffnete der Jüngere die Holztür, die die Schwelle zu seinem Zimmer, seinem persönlichen Reich, darstellte. »Warte hier für einen Moment!«, brachte der Dunkeläugige knapp hervor, deutete mit einer simplen Handbewegung auf das eigene Bett, um der Älteren zu symbolisieren, dass sie sich doch setzen solle. Anschließend wandte der Herr sich auf der Stelle um - der Rücken nun Frey zugewandt -, ließ den Blick durch den penibel gesäuberten, äußerst ordentlich gehaltenen Raum gleiten. Er überlegte, dachte nach, er wollte in seinen Erinnerungen kramen, nach dem Aufenthaltsort des kleinen, aber feinen Verbandkastens, doch, seien wir einmal ehrlich, in seinem Raum hielt er jenen nicht versteckt. Langsam tappte Lest heraus, suchte nach einem recht gewöhnlichen Schrank, der seinen Platz im Flur schuf, und kehrte so manche Minuten später mit angefeuchtetem Tuch und einem langen, weißen Stück Stoff in der Hand zurück. Zugegeben, es ergab sich nicht besonders häufig die Gelegenheit zur Behandlung einer Wunde - und das war wahrlich ein Segen! -, allerdings verhinderte dies mitnichten ein spärlich ausfallendes Vorwissen! Mit sachten Tupfern feuchtete der Optimist die lange Wunde an, welche sich über den Unterarm seiner Schwester erstreckte, wischte mit leider recht groben und unerfahrenen Bewegungen - vermutlich drückte Lest zu stark auf oder arbeitete unsauber - das geronnene Blut ab. Daraufhin drückte er das längliche Stoffstück an das zarte Fleisch seiner unerwarteten Patientin und wickelte ebenjenes um den Bereich der Schnittverletzung, stramm genug, dass sie den Hoffnungen entsprechend nicht viel mehr am wertvollen Saft des Lebens verlieren müsste. Zufrieden schlug er, unachtsam wie der junge Herr nun einmal war, war den eng gebundenen Verband, als das wenig professionelle Werk vollbracht war. »So! Alles wieder in bester Ordnung!«, freudig streckte der Jüngere ihr den hoch zeigenden Daumen entgegen, »Kampf gegen das bösartige Ungetüm erfolgreich überstanden!«


    Aber... Nanu? Fehlte nicht irgendetwas? Zwar grinsend, aber irritiert blinzelte der Möchtegern-Entdecker Frey an, starrte ihr in die hellen, grünen Augen und verharrte auch weiterhin einige Minuten auf dem Boden kniend. »Ah, da fällt mir ein..!« Ohne groß zu Zögern sprang der Dunkeläugige auf und schritt so manche Fußlänge zurück, ehe beide Hände eilig ihren Weg in die geräumige Gürteltasche suchten. Tief bohrten sie, gruben das angerissene Geschenk des Vaters hervor, öffneten den Weg zu dem mehr oder minder zerknüllten Stück Papier, das Kohaku ihm zuvor in die Hand gedrückt hatte. Fleißig wie Lest selbstverständlich war, öffnete Lest sogleich das Papierknäuel, nur um abermals die krakelige Schrift der Kurzgewachsenen in Betracht nehmen zu können. Es handelte sich um... Eine Einladung? Zu einem Fest? Dem Sternnachtfest? Fragend blickte der Kurzhaarige, der sich in der Zwischenzeit auf einem Stuhl niedergelassen hatte, zu seiner Verwandtschaft hoch. »Hast du... schon einmal von einem 'Sternnachtfest' gehört?« Tatsächlich erweckte jene Begrifflichkeit in den unergründlichen Tiefen seiner Gedankenwelt nicht einen einzigen Alarm, nicht ein Klingeln, kein Glockenschlagen, keine Idee - Und das, wo gerade er sich doch für alle möglichen Festlichkeiten und Sehenswürdigkeiten eines Dorfes brennend interessierte! Schande, oh ja, Schande über ihn! Ratlos lehnte der junge Herr sich zurück, ehe die freundlichen Fänge des Enthusiasmus ihn bei den Armen packten und binnen weniger Sekunden in Standposition brachten. Was auch immer es war, es war ein Fest! Und Feste waren schon von Grund auf äußerst interessant für den Optimisten! Vor allem, wenn er nicht hauptsächlich aus eigenem Interesse, sondern aufgrund einer Einladung seinen Weg dahin fand! »Frey, ich bin nochmal aus!«, verkündeten daraufhin die sprudelnden Worte, ehe der Kurzhaarige aus dem Inneren eines alten Kleiderschrankes eine gut wärmende Jacke zückte und sich rasch überzog. Weiterhin riss er förmlich eine Schublade auf, um dieser genügend Geld für alle möglichen Einkäufe - es war ein Fest! Feste baten ausnahmslos immer die besten Leckereien! - zu entnehmen. »Tut mir leid wegen dem geplanten Essen«, brachte der selbsternannte Abenteurer zuletzt im Vorbeigehen an seiner Schwester hervor, winkte ihr in der Türschwelle zum Abschied und rannte sofort in Richtung Treppe--- »...Moment!«, wie die Erleuchtung fiel es ihm ein, ließ ihn auf der Stelle kehrt machen, den Weg zurück in sein Zimmer gehen. »Ich werd dir was Nettes mitbringen!«, so lauteten die Worte, mit denen Lest sich vorerst endgültig verabschiedete.


    ► Der Platz des Volkes



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    Gerade noch war Frey mit ihrem Bruder und dessen neu gewonnener Freundin in, beziehungsweise vor der Taverne gewesen während das Blut ihre Hand hinuntergelaufen war. Danach war alles so schnell passiert. Sie hatte einen Ausdruck in Kohakus Gesicht wahrnehmen können, den sie leider nicht deuten hatte können. Sie wüsste nur allzu gerne, wie die Grünhaarige zu ihrem kleinen Bruder stand. Irgendwo, tief in ihrem Inneren, war es ihr durchaus klar, nicht, weil es offensichtlich war, sondern weil sie trotz ihrer geringen Menschenkenntnis zumindest einen Funken an weiblicher Intuition besaß. Genau genommen besaß sie sogar einen ziemlich großen Funken davon. Kohaku war jedenfalls anschließen weggerannt, jedoch erst nachdem sie etwas auf einen kleinen Zettel gekritzelt hatte, welchen sie Lest überreichte. Sie fragte sich, wieso sie die Worte nicht einfach hatte aussprechen können... Vermutlich war es ihr einfach peinlich gewesen oder sie hatte Angst gehabt, Frey könnte ihre Pläne durchkreuzen. Lest hatte ihre Wunde begutachtet und sie anschließend optimistisch zu ihrem Heim geführt. Sie war in einer gewissen Weise froh wieder Zuhause zu sein, jedoch hatte sie einige Bedenken, wie zum Beispiel, dass die Langeweile sie verschlingen könnte, oder dass ihr Bruder mit Kohaku unzüchtige Dinge tun würde, die sie zu verhindern wusste, wenn sie nicht Daheim festsaß. Sie schüttelte den Kopf um derartige Gedanken aus ihrem Kopf zu verbannen. Nein, daran wollte sie in diesem Moment wirklich nicht denken. Nachdem Lest das ganze Zimmer auf den Kopf gestellt hatte, nur um einen Verbandskasten zu suchen versorgte er recht grobmotorisch ihren Schnitt. Auch wenn diese Behandlung schmerzhaft gewesen war, war sie froh, dass sich ihr Bruder überhaupt um sie gekümmert hatte. Nicht, dass das außergewöhnlich gewesen wäre, immerhin war Lest eine durch und durch gute, leider aber auch übermäßig optimistische Seele. Ihr Bruder war schon längst wieder gegangen, während Frey da so saß und über alldiese Sachen nachgrübelte. Was hatte er gesagt? Sternenfest auf irgendeinem Platz..? Das klingt schön,jedoch sind derartige Veranstaltungen nichts für mich. Feste haben immer etwas mit vielen Menschen und gefährlichen Situationen zu tun. Ich halte mich wohl bessern fern, auch wenn ich nur zugerne in Erfahrung bringen würde wieso Lests Begleitung so schnell verschwunden war. Er wird mir gewiss davon erzählen, besonders schweigsam ist mein Bruder gewiss nicht. Die Grünhaarige beschloss sich einen Tee aufzusetzen und versuchen den Rest des Abends in bedächtiger Stille zu verbringen, so wie sie es schon so oft in ihrem Leben tat. Es war fast zur Routine geworden.


  • Wie lange hatte er geschlafen? Seine Knochen fühlten sich etwas schwer an. Vielleicht hatte er sich auch zu lange ausgeruht. Eric streckte sich einmal kräftig und entdeckte, dass es draußen hellichter Tag war. Zu schade, dass er erst jetzt aufgestanden war. Was konnte er mit diesem halben Tag nur anfangen? Er stieg aus seinem wohlig, weichen Bett und machte sich fertig, um aus dem Haus zu gehen. So ruhig wie das Haus war, musste er wohl alleine hier sein. Er durchsuchte seine Sachen nach seinem Pfeil und Bogen. Jedoch nichts. Er musste sie verloren oder verlegt haben. Schulterzuckend beschloss er, sich einfach einen neuen zu besorgen. Das tat schließlich nicht weh und sein Bogen war alt genug, da wurde es wirklich Zeit für einen neuen! Entschlossen ging der Braunhaarige aus dem Haus, in Richtung Schmiede~

    • "Ich bin keine Puppe, die man aus einem verstaubten Regal holt, wenn Jemand gerade nicht da ist, und wenn dieser Jemand wieder zurückkehrt, achtlos ins Regal gestellt wird und wieder von allen... gehasst wird." •

  • (Anmerkung: Gesagtes ist mit "xx" markiert, und gedachtes mit 'xx')


    "Uuhh, mein Kopf," stöhnte Kross, als er aufwachte, und sich zu orientieren versuchte.
    'Anscheinend bin ich zu Hause. Aber es ist noch so dunkel draußen.'
    Er versuchte sich aufzusetzen, was sich als gar nicht so einfach herausstellte, da sein ganzer Körper irgendwie taub und träge war.
    'Wie lang habe ich bitte geschlafen? Und was war eigentlich vorher los, dass es mir so schlecht geht?'


    Als Kross nach langem Kampf mit dem Bett und seinem Körper endlich aufrecht im Bett saß, merkte er erst, dass ihm auch noch schwindelig war.
    'Ich muss jetzt erst mal herausfinden, warum ich so fertig bin,' dachte er und versuchte aufzustehen, was überraschend einfach ging, wenn man von dem etwas torkelnden Stand absah.
    Da er erst einmal Licht brauchte, machte er sich auf dem Weg zur Lampe, die auf seinem Schreibtisch stehen sollte. Doch nach dem ersten Schritt stieß er mit dem Fuß irgendwas an, was danach umfiel und zerbrach.
    "Ahhhh, ist das laut," stöhnte Kross erneut, und setze seinen Weg zum Schreibtisch fort, nun aber etwas vorsichtiger, wenn das in seinem Zustand überhaupt möglich war.


    Als er nach einer gefühlten Ewigkeit den Schreibtisch ohne weitere Zwischenfälle erreicht hatte, konnte er die Lampe entzünden. 'Zum Glück lass ich einen Feuerstahl immer bei der Lampe liegen.'
    Als das Zimmer jetzt erleuchtet war, konnte Kross mit der Spurensuche beginnen, die aber recht kurz ausfallen würde, wenn man den Blick so durch den Raum streifen ließ.
    Überall um das Bett herum lagen leere Bier-, Wein- und Schnapsflaschen, was seinen Zustand erklären könnte.
    'Warum noch mal hab ich so viel getrunken?,' fragte sich Kross und wankte zur Uhr, die neben dem Schrank hing.
    'Hmm. Es ist kurz nach 6. Verdammt. Jetzt weiß ich immer noch nicht ob früh oder spät. Wer hat sich so eine doofe Zeiteinteilung nur ausgedacht?'
    Kross setzte sich wieder auf das Bett, passte allerdings auf die Scherben am Boden auf, da er keine Lust hatte, sich in seinem jetzigen Zustand zu verarzten, geschweige denn einen Schnitt zu nähen.
    'Vielleicht sollte ich mal runter schauen, ob jemand anderes wach ist,' überlegte Kross, doch vorher sollte er etwas aufräumen, nicht dass noch mehr Flaschen kaputt gehen.


    Als er nach einiger Zeit fast alles in Ordnung gebracht hatte, zählte Kross mal alle Flaschen. Es waren zwölf und die Zerbrochene.
    'Na kein Wunder, dass ich mich so elendig fühle. Da gibt es Bars die an einem Abend weniger verkaufen'
    Da sein Kreislauf nun wieder in Schwung war, konnte er halbwegs normal laufen, weshalb er sich auf den Weg zur Putzkammer machte, um eine Schaufel und einen Besen zu organisieren. Als er an seinem Spiegel vorbeiging, sah er hinein und erschrak, bis er merkte, dass das Gespenst er selbst war.
    Mit dem Gedanken, dass er immer noch nicht ganz fit war, setzte er seinen Weg fort.


    Nach langer Suche hatte er gefunden, was gesucht war, und ging zurück zum Zimmer, um die Scherben zu beseitigen. Dort angekommen, merkte Kross beim Bücken einen roten Lichtschimmer, der durch das Fenster fiel. Sofort stieß er sich mit seiner linken Hand vom Boden ab, um dem Angriff auszuweichen, doch der kam nicht. Deshalb ging Kross wieder Richtung Fenster, den Besen als Waffe vor sich haltend. Dort angekommen, spähte er vorsichtig hinaus, und sah, dass es nur der Mond war der sich rot gefärbt hatte.
    'Wie konnte ich das nur für einen Feuerzauber halten? Ich bin wirklich noch nicht fit. Und ich trinke nie wieder Alkohol!'
    Letzteres schwor sich wahrscheinlich jeder, der in diesem Zustand ist.
    Nach diesem Schreck fegte Kross die Scherben auf, und warf sie in seinen Abfalleimer.


    Das Zimmer war nun wieder halbwegs ordentlich, sah man von der üblichen Unordnung ab.
    'So jetzt muss ich nur noch herausfinden wie viel Uhr es ist, wie lang ich geschlafen habe, und warum zur Hölle ich so viel getrunken habe. Da aber sonst niemand im Haus war, sollte ich vielleicht mal ins Dorf gehen. Doch vorher mische ich mir noch ein Gegengift, sonst greife ich noch den nächsten Baum an, der bedrohliche Schatten wirft.'


  • Frey wachte auf. Es war ungewöhnlich dunkel. Normalerweise wachte sie nie nachts auf. Aber was? Ein roter Lichtschimmer schien in ihr Schlafzimmer. Ungewöhnlich. Die junge Frau stand verschlafen auf und sah nach draußen. Es war deutlich zu erkennen, dass der ganze Zauber von der Walinsel ausging. Aber was war dort bitte los? Ein ungutes Gefühl beschlich sie und Frey schlich aus dem Zimmer, zu dem ihres Bruders."Lest?" Sie spähte hinein. Natürlich war er nicht da. Ob er sich auf den Weg zur Walinsel gemacht hatte? Es könnte doch gefährlich sein! Besorgt sah sich Frey im Haus um, kam dabei am Zimmer ihres ungemütlichen Mitbewohners Kross vorbei, welcher sehr angeschlagen aussah. "Hallo." Sprach Frey durch den Türschlitz. "Hast du Lest gesehen?" Fragte sie ihn ohne Umschweife. Kross war ein seltsamer Zeitgenosse, jedoch kein Unbekannter. Die Grünäugige wusste, es war nicht von Nöten,nach ihrem Bruder zu suchen. Lest war ein starker Junger Mann, der auf sich selbst aufpassen konnte. Dennoch machte sich die ältere der beiden Geschwister sorgen. "Möchtest du auch eine Tasse Tee?" Fragte sie vorsichtig, schließlich wollte Frey ihn nicht verärgern. Oh nein, einen wütenden Kross könnte sie jetzt gar nicht gebrauchen.

  • "Uhh Frey, sei doch nicht so laut," antwortete Kross, als er ihre Stimme vernahm:"Und woher soll ich das wissen, wo dein Bruder ist? Ich wusste bis gerade eben nicht mal wo ich bin."


    Er merkte rasch, dass seine Antwort härter ausfiel, als gedacht, was wahrscheinlich an dem Kater lag.


    "Entschuldige bitte," fügte Kross hinzu:"Aber mir geht es gerade absolut dreckig. Den Tee nehme ich, aber nur wenn du Baldrian, Rosmarin und Thymian beimischt. Das erspart es mir ein Gegengift zuzubereiten."


    'Manchmal können andere Menschen doch nicht ganz so nervig sein wie sonst.' Zumindest ist Frey ihm am liebsten von allen Mitbewohnern, da sie eigentlich sehr ruhig ist, und ihn nicht mit Belanglosigkeiten belästigt.


    "Ich habe gar nicht bemerkt, dass du auch da bist," bemerkte Kross. "Weißt du zufällig ob es morgens oder abends ist? Ich habe nämlich keinen Zeitbezug mehr, nachdem ich vor unbestimmter Zeit eingeschlafen bin." Er war heute überraschend redselig, fand er, was sich wahrscheinlich ebenfalls den Nachwirkungen des Alkohols zuschreiben lässt.


    So machte sich der noch leicht taumelnde Mann auf dem Weg zur Zimmertür, um sie zu öffnen. Dabei vergaß er den Zustand seines Gesichts, vor dem er sich selbst bereits vor wenigen Minuten erschrocken hatte.


  • Frey fuhr in sich zusammen, als Kross sie ermahnte, nicht so laut zu sein. "Oh, Verzeihung!" Entschuldigte sie sich rasch mit einer hohen Piepsstimmte.Sie mochte es nicht, wenn die Leute in ihrer Umgebung schlecht drauf waren. "Ich .. das wusste ich doch nicht! Ich -" Sie senkte die Stimme wieder. Es wäre unsinning, zu protestieren. Ganz besonders, weil Frey nicht auf Streit aus war. Die Entschuldigung ihres Mitbewohners beruhigte ihre Stimmung etwas. "Kein Problem. Du klingst ziemlich fertig, da tut dir das bestimmt gut.." Sie wusste, dass er sie im Moment nicht sehen konnte, dennoch lächelte die junge Frau. "Ich denke Tag. Zumindest ist das naheliegend. Ich wache nie nachts auf." Aber sicher war sie sich tatsächlich nicht. Sie wollte sich daran machen, ihn die Küche zu gehen, als sich die Zimmertür öffnete und Frey einen besseren Blick auf das Gesicht des Schwarzhaarigen, als durch die kleinere Öffnung, die zuvor nur offen gestanden war. Er sah wirklich noch fertiger aus,als gedacht. Erstaunt weiteten sich daher ihre Augen, doch schnell wandte sie ihren Blick wieder ab, um nicht unfreundlich zu wirken. "Ich mache dann mal den Tee." Murmelte sie, machte kehrt und lief in die Küche, um eine Kanne mit Wasser aufzusetzen. Frey wurde von ihrer Arbeit abgelenkt, als ein greller Sonnenstrahl durch das Fenster fiel. Erstaunt sah sie nach draußen. Der Sturm war verschwunden, einfach weg. Die Sonne schien so hell zu strahlen, wie noch niemals zuvor. "Wie..?" Wie war das möglich? Und was war überhaupt los gewesen? Dieser Surm, das Leuchten..? Einfach alles wieder weg... In keinem Buch, welches Frey bis jetzt gelesen hat, stand etwas, über ein derartiges Naturphänomen. Etwas Neues, dass noch nie zuvor geschehen war? War es denn überhaupt etwas Natürliches? Oder von einem Menschen geschaffen? Aber konnte das überhaupt sein? Während der ganzen Gedanken und Fragen vrgaß frey ganz das Wasser, doch der heiße Dampf, der von dem bereits verdampfenden Wasser ausging, lenkte Freys Aufmerksamkeit wieder auf sich. "Oh!" Rief sie aus und nahm das Wasser sofort von der Platte. Sie füllte schnell eine Teekugel mit den nötigen Kräutern, auch Baldrian, Rosmarin und Thymian, und hing die Kugel in die Kanne. Der Tee musste nur noch ziehen. Währenddessen holte Frey zwei Tassen aus dem Schrank.

  • 'Und weg ist sie,' dachte Kross, als Frey fast schon fluchtartig in die Küche marschiert ist. 'Ich weiß ja, dass ich furchtbar aussehe, aber dass die Kleine so erschrecken würde, hätte ich nicht gedacht.'


    Er schloss die Tür, um sich wieder dem Rest des Chaos zu widmen, der mittlerweile nur noch aus den leeren Flaschen bestand, die neben der Tür standen.
    'Hmm. Wo kann ich die Flaschen nur rein tun. Hab keine Lust so oft zu laufen.' Er suchte das ganze Zimmer ab, bis sein Blick am Papierkorb hängen blieb. 'Nachdem der eh immer fast leer ist, nehme ich den her. kommt der Müll auch mal raus.'


    Doch kurz nachdem er den Korb in die Hand genommen hatte, wurde es schlagartig so hell im Raum, dass Kross fast nichts mehr sehen konnte.
    "Was zum...?" 'Frey hatte also doch recht dass Tag ist, aber was ist da nur los. Hatte ich nicht vorhin erst den Mond gesehen?' Dann fiel ihm die fast schon unerträgliche Stille auf.
    'Und dieser Sturm hat auch nachgelassen? Was kann das nur gewesen sein?'


    Er machte sich daran, die Flaschen in den Korb zu legen, aber dachte dabei ständig an die Vorkommnisse. Bei der dritten Flasche regten sich allerdings ein paar Erinnerungen in ihm:' Das muss Magie gewesen sein, sehr mächtige Magie. So etwas habe ich schon einmal erlebt, bloß wann und wo...?' Als es ihm wieder einfiel, wünschte er sich, diese Erinnerungen für immer vergessen zu haben:'Verdammt....Warum nur...? Warum ich...?' Trauer, Angst, Hoffnungslosigkeit und Wut machten sich in ihm breit. Dabei hatte er die Erinnerungen seit vielen Jahren verdrängt. Er sah, dass in der Whiskyflasche noch ein Schluck war, den er sich genehmigte, auch wenn das nur kurz helfen würde.
    'Immerhin hat es aufgehört, und ich weiß warum ich so viel getrunken habe.'


    Um wieder auf andere Gedanken zu kommen, räumte Kross die restlichen Flaschen in den Papierkorb.
    Als dies geschafft war, überlegte sich der immer noch ungepflegte Mann ein wenig herzurichten:' Nicht dass Frey wieder weg rennt, wenn sie mich sieht.'
    Dabei musste er grinsen, als er sich vorstellte, wie Frey von ihm durch das Dorf gejagt wurde, weil sie seinen Anblick nicht ertragen konnte.
    Wieder vor dem Spiegel, kämmte er sich seine langen schwarzen Haare, die aber so widerspenstig waren, dass er einfach einen Pferdeschwanz band. Dabei bemerkte er Tränen in seinen Augen, die er mit seinem Waschlappen rasch wegwischte. Niemanden ging seine Vergangenheit an. Noch nicht einmal ihn selbst.


    Nun wieder halbwegs ansehnlich nahm Kross den Korb mit den Flaschen und ging in die Küche. Dort angekommen stellte er den Korb neben den Mülleimer und sah, dass der Tee fast fertig war.
    'Bald geht es mir wieder einigermaßen,' dachte er und fragte Frey, die gerade den Tisch deckte:"Weißt du was da los war? Erst dunkel dann hell. Erst stürmisch, dann absolut ruhig."


    Er war sich bewusst, dass die Antwort möglicherweise wieder schlechte Erinnerungen herbeirufen konnte, aber das letzte was er wollte, war, dass diese Heimat auch zerstört wird.


  • Frey bemerkte kaum, wie Kross die Küche betrat. Erst, als er sie etwas fragte, drehte sich die junge Frau zu ihm. "Ich habe keine Ahnung." Antwortete sie mit einer nachdenklichen Miene. "In keinem Buch, das ich bis jetzt gelesen habe, kam soetwas vor." Die ruhige Frau drehte sich wieder zum Tee und schenkte diesen in die zwei tassen ein. Eine davon brachte sie Kross und stellte sie vor ihm auf dem Tisch ab und die andere behielt Frey in der hand. "Hier, bitte." Sie setzte sich an den Tisch und sah zu Kross, welcher noch im stand. "Möchtest du dich setzen?" Fragte sie vorsichtig und begann, ihren Tee zu schlürfen. Und ja, sie schlürfte ihn. Das war so eine angewohnheit der ruhigen Frau. Eine Angewohnheit, die nicht jedem gefiel. Weiter zerbrach sie sich den Kopf über dieses merkwürdige Naturphänomen. Ob es etwas mit Magie zu tun hatte? Frey wusste es einfach nicht und würde es wohlmöglich nie erfahren, ber das war auch nur zweitrangig. Solange es Lest gut geht. Ihrem Bruder war hoffentlich nichts passiert, er wurde nicht vom Blitz getroffen oder Ähnlcihes. nein, sicher nicht. Lest konnte auf sich selbst aufpassen. Das musste sich die Ältere immer wieder sagen und doch machte sie sich weiterhin große Sorgen.

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