• Electra, Ren & Maerwen
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    Sie zitterte, zitterte am ganzen Körper. Verdammt, Maerwen. Ausgerechnet Maerwen musste sie so sehen. In ihrem Bett unter einem gutaussehenden, fremden Mann. Oh Gott. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Was sie jetzt wohl dachte? Was sie jetzt wohl von ihr dachte? "Maerwen, ich-", setzte sie an, als plötzlich seine Stimme erklang, verstummte sie augenblicklich. Anscheinend hatte er ihren unauffälligen 'Wink' mit den Augen verstanden, erwartungsgemäß stimmte er der Blauhaarigen zu. Ja, sehr gut, Ren! Einen kurzen Augenblick fühlte sie so etwas wie ... Hoffnung? "[...] Lady Electra erzählt die Wahrheit", sie lächelte zustimmend, doch dieses Lächeln erstarb so schnell wie es gekommen war. "[...]ich fand sie draußen umher irren", genau, er fand sie w-was-? D-draußen? Im Garten!? Verdammt, Ren! Maerwen sollte doch nicht wissen, dass sie das Bett beziehungsweise das Zimmer verlassen hatte! Sie musste das Gesicht abwenden, als er zu stammeln begann, er hätte keinerlei Hintergedanken gehabt, er wäre gestolpert, als er auf sie ... Oh Gott! Sie musste den Blick abwenden, da ihr die Schamesröte wieder ins Gesicht stieg. Sie konnte ihr ihren spöttischen Ton Ren gegenüber nicht mal verübeln. Sie hatte ja recht, ein Glück hatte sie bloß Maerwen erwischt und niemand anderes aus der Saint-De-Coquilles Familie. Max zum Beispiel, das wäre eine Katastrophe gewesen! Sie zuckte sichtlich zusammen, als Maerwen ihr diese Tatsache buchstäblich um die Ohren haute. "Maerwen, ich-", sie stockte, was konnte sie schon erwidern, hä? "D-du hast ja recht, ich war ... unvorsichtig. E-es tut mir leid, so etwas wird nicht mehr vorkommen ..." Das alles war ihr so unangenehm. "Ren, es ...", sagte sie leise. so leise, dass hoffentlich nur er es hörte, "es tut mir leid, vielleicht solltest du ... solltest du jetzt besser ... g-gehen?" Eine Frage, was eigentlich gar keine Frage war. Oder? Vielleicht sollte sie Maerwen diese Situation ohne sein Zutun erklären. Vielleicht konnte sie so ihre Freundin, ihre Vertraute besser beschwichtigen?

  • 3717-reinhard-pngReinhard, Electra & Maerwen | in Electras Zimmer


    Diese ganz merkwürdige Situation brachte den jungen Wächter schon etwas durcheinander. Daher wunderte es ihn auch dass er seine Worte doch souverän und ohne zittriger Stimme über die Lippen bekommen hatte. Aber egal mit welcher starker und dunkler Stimme er sie auch ausgesprochen hatte, an der jungen Elfe schienen diese komplett abzuprallen. Reinhard spürte eine unerklärliche Kälte in sich, spürte eine Gänsehaut als er den Blick ihrer dunklen Augen erwiderte und dachte im letzten Moment noch daran, dass er als Wächter gerade im Haus der hiesigen Adelsfamilie war, denn sonst wären ihm wahrscheinlich noch ein paar Gesichtszüge entglitten. „So ist es.“, beantwortete er ihre Frage und hob schließlich seine Augenbraue, dazu noch seine Schultern ehe er etwas an seiner Kluft zupfte und diese wieder in Ordnung brachte, war sie von den jüngsten Ereignissen noch ein bisschen verrutscht. „Wenn die Bediensteten des Hauses der Saint-De-Coquilles nicht in der Nähe sind sondern sich lieber auf einem Fest herum treiben anstatt ihrer Arbeit nachzukommen, dann gehört Patrouille in dieser Gegend sehr wohl zu meinen Aufgaben.“ Der Wächter ließ die andere nicht aus den Augen. Selbst dann noch nicht als sie sich längst wieder Electra zugewandt hatte. Die schien sowieso generell etwas mehr überfordert von diesem Aufeinandertreffen, hatte er auch ihre flüchtigen Blicke gespürt, sich davon aber nicht ablenken lassen. „Sind sie sich da sicher, Lady Electra?“ Der Kerl bemerkte wie die Anspannung seine Muskeln verließ und trotzdem kehrte keine Ruhe in seinen Körper. „Es kommt mir beinahe so vor als hätten sie jetzt erst recht Probleme..“, sagte er und verschränkte die Arme vor der Brust, löste seinen strengen Blick von der Angestellten des Hauses und konzentrierte sich schließlich auf die Adelige selbst, deren Wangen nach wie vor in ein dunkles Rot getaucht waren. „Und auch Angst.“ Zumindest wirkte die Dame in keinster Weise entspannt oder erlöst oder glücklich dass die Andere herein gestürmt war. Man hätte das doch auch anders angehen können oder? „Ich bin jederzeit bereit zu helfen..“, sagte er und seine Stimme war ein bisschen leiser. So, als galten diese Worte eigentlich nur Electra. So, als dachte er dass da irgendwas falsch lief. Dass sich Electra vielleicht wirklich Angst hatte, unterdrückt wurde, sich aber nicht traute das zu sagen. Man wusste ja nie! Und so war es doch klar, dass er als vorbildlicher Wächter seine Hilfe anbot.

  • [Tabatha] | First Post | Geht~



    Das Bett war weich, unter der Decke war es warm und es war dieser Moment im Halbschlaf, dem sich Tabatha hingab. Noch nicht vollkommen wach, noch nicht bei Sinnen, doch auch nicht mehr in den Tiefen ihrer Träume gefangen.

    Bis sie mit einem Mal hochschrak, als ihr einfiel, dass sie ja wieder zurück war. Sie musste sich fertig machen! Sie musste Bianca fertig machen! Und auch sonst gab es allerlei zu tun, ganz sicherlich, immerhin war sie eine Weile weg gewesen. Kannte sie überhaupt alle Dienstboten noch?

    Auch da dauerte es einen Moment, bis es Tabatha schließlich einfiel. Stimmt. Sie hatte heute noch frei. Frei. Ein ungutes Wort, ein solche, das implizierte, dass sie ihre wertvolle freie Zeit sicher mit etwas ganz und gar sinnvollen nutzen sollte. Oder besser noch: entspannen. Sich Ruhe gönnen. Aber Ruhe, die hatte sie die letzten Monate genug gehabt. In ihrer Heimat, im Reich der Elfen, ging es üblicherweise etwas langsamer zu, als in der hektischen Welt der Menschen. Zu sehr hatte sie sich jedoch an Letztere gewöhnt.

    Zerstreut strich sich Tabatha eine Haarsträhne hinter die spitzen Ohren. Die Schläfrigkeit wich langsam von ihr, die Erinnerungen, die ihm Schlafe versunken waren, kehrten nun im Tage an die Oberfläche zurück. Gestern Abend war sie zurück gekehrt. Es war doch ganz schön lange gewesen. Länger, als beabsichtigt. Ob Bianca ihr das verzeihen könnte? Nach ihrer... Rückkehr hatte sie ihre Herrin darum gebeten, ihre Familie zu besuchen und sie persönlich über ihr Überleben? Zweites Leben? Neues Leben? zu unterrichten. Und um ein paar Dinge in ihrem Kopf zu sortieren. Nicht, das es ihr gelungen wäre.

    Schließlich hatte sie aufgegeben. Ihr Besuch war gut gewesen, aber sie würde dort nicht die Antworten finden, die sie suchte. Oder die richtigen Fragen. Es war naheliegender dort zu suchen, wo alles begonnen hatte. Trampoli, ein Phänomen, ein Kreis auf der Karte der Zeit. Sie würde forschen. Sie würde Wege finden. Und sie würde leben.

    Entschlossen schlug Tabatha die Bettdecke zurück und stand auf. Schnell war sie fertig: Mit einer Schüssel Wasser gewaschen, angekleidet und die Haare in einer Umflechtung zusammengebunden und hochgesteckt. Ihre Ohren, beschloss sie, heute nicht zu bedecken.

    Heute hatte sie frei. Und sie gedachte, etwas aus ihrem freien Tag zu machen.

  • Maerwen, Electra und Ren


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    Es änderte zwar eigentlich nichts an der Situation, aber es war für Maerwen eine Genugtuung zu sehen, dass Electra offensichtlich ein schlechtes Gewissen hatte von ihr erwischt worden zu sein. Die Dunkelelfe hatte jedoch kein Mitleid mit ihr, ganz im Gegenteil. Sie sollte es doch eigentlich besser wissen. Sie war doch die Adelige und nicht Maerwen! Und damit sollte ihr eigentlich klar sein, was es für Konsequenzen hatte, wenn man sie im Bett mit einem Wildfremden erwischte. Sie konnte wirklich froh sein, dass es nur Maerwen war, die sie gesehen hatte. Diese war zwar extrem ungehalten, aber sie konnte diesen Vorfall gut für sich behalten. Am Besten war es wahrscheinlich sowieso, wenn sie ihn einfach aus ihrem Gedächtnis verbannte, bevor sich das Bild von einem Kerl auf ihrer Electra auf ewig in ihr Gedächtnis einbrannte. Das schlechte Gewissen der Blauhaarigen reichte aber nicht dafür aus, dass man nun mit der Wahrheit herausrückte, sondern stattdessen versuchte man der Zofe einen Bären aufzubinden. Maerwen schnappte empört nach Luft, als der fremde Mann Andeutungen machte, dass sie ihre Pflicht vernachlässigt hatte. Wie konnte er es nur wagen?! Es war auf gar keinen Fall eine Freude gewesen auf dem Fest zu sein, hatte sie dort Max ertragen müssen. Aber sie ersparte sich eine Erwiderung auf sein Kommentar, sondern schenkte ihm nur einen vernichtenden Blick bevor sie sich wieder zu Electra wandte. Erst als sie ihre Meinung zu der Geschichte kund gab, kam endlich die Entschuldigung von Electra und das Versprechen es nicht mehr zu wiederholen. "Da hast du Recht. Das wird nicht mehr passieren, auch wenn ich selbst dafür sorgen muss.", sagte sie, noch immer mit einem finsteren Blick im Gesicht. Die Blauhaarige bat den Wächter zu gehen, doch der schien nicht zu wollen, was Maerwen noch mehr verärgerte. Woher nahm er sich diese Arroganz heraus sich einer Bitte von Electra zu widersetzen. "Lady Electra braucht vor mir keine Angst zu haben. IHR werde ich schon nichts tun." Mit einer besonderen Betonung machte sie dem Wächter klar, dass es bei ihm schon ganz anders aussehen konnte, wenn er nicht freiwillig ging.



  • Electra, Maerwen & Ren in Electras Zimmer
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    "Maerwen, ich-", versuchte sie es erneut, doch ihre Stimme versagte. Die bittere Kälte, die der Wächter in jeder Faser seines Körpers spürte, konnte Electra auch spüren. Im Gegensatz zu ihrem tollkühnen Retter in der Not, merkte man ihr das aber deutlich an. Sie zitterte immer noch. Sie konnte nicht so 'cool' und souverän bleiben wie der Wächter und sie verfluchte und beneidete ihn zeitgleich dafür. Verdammt, Maerwen. Wenn sie wütend war, konnte sie so angsteinflössend sein, dass einen das Blut in den Adern gefrierte. Sie kannte sie schon so lange und sie hatte sie das ein oder andere Mal schon wütend erlebt, aber ihr Groll hatte selten bis gar nicht ihr selbst gegolten. Es war beängstigend einmal auf der anderen Seite zu stehen ... Ihre unheimlich fiese Ausstrahlung, ihr düsterer Gesichtsausdruck und ihre finsteren Augen, die erbarmungslos über den Rand ihrer Brille über sie urteilten. Du solltest dich schämen, sagten sie. Schämen! Und sie schämte sich - bei Gott - sie schämte sich in Grund und Boden. Und es wurde noch schlimmer, als Ren das Wort ergriff. Ihre Kinnlade klappte herunter. "Ren!", rief sie empört. Sie griff seinen Ärmel und zog daran. D-das hatte er jetzt nicht wirklich gesagt, oder ...? Oder?! Er konnte doch nicht einer Bediensteten des Hause Saint-De-Coquilles so auf die Füße treten! Nicht in Electras Beisein! Zumal sie ihr ja aufgetragen hatte, das Festival der Magie in ihrer Vertretung zu besuchen, aber das konnte Ren ja nicht wissen ... Sie wollte noch etwas sagen, wollte noch etwas erwidern, als er sie wieder so ansah und sie fragte, ob sie sich sicher war, dass er gehen sollte. "I-ich ... ähh ...", ihre Stimme versagte wiedermals. Verdammt. Das würde er als ein 'Nein' abtun. Seine nächsten Worte verschlugen ihr abermals die Sprache. Er behauptete, in seiner widerlich wichtigtuerischen Art, dass Electras Probleme erst nach Maerwens Auftauchen aufkamen. Und die Angst. Moment? Angst? Ihr klappte erneut die Kinnlade herunter. Verdammt, Ren! Ja, sie hatte Probleme. Ja, sie hatte Angst. Sie wusste nicht, was sie machen, sagen, geschweige denn denken sollte. Diese Situation überforderte sie. Immerhin war sie krank, der Grippe ergeben mit neununddreißig Grad Fieber. Vor einer Stunde hatte sie noch bewusstlos auf dem Boden des Parks gelegen und jetzt das ... Das war zu viel für die momentan so labile Adelige und auf einmal ... auf einmal kam ihr eine Idee. "Ren! Maerwen! Ich ... Mir ... wird ganz schlecht ...", verkündete sie, dann verdrehte sie die Augen und ließ sich wie ein nasser Sack aufs Bett fallen. Vielleicht würde das ja die Streitigkeiten der Beidem im Keim ersticken ...

  • [Rosalind] ~ kommt mit Vishnal an -> in einem der Krankenzimmer

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    Der Weg war beschwerlich und er kam der Adelsdame um einiges länger vor als er eigentlich war. Liefen sie im Kreis? Nein, sie bewegten sich nur mehr oder minder im Schneckentempo während die Nachwirkungen des viel zu scharfen Essens sich immer bemerkbarer machten. Wie man es ihr beigebracht hatte, trug die Blauhaarige einen vornehmen und neutralen, verschlossenen Gesichtsausdruck, welcher keinerlei Auskunft auf das Innenleben der jungen Frau gab. Sie versuchte krampfhaft, die Ruhe zu bewahren, jedoch konnte sie sich nicht davon abhalten, hin und wieder einen Blick auf Vishnal zu werfen, welcher ziemlich kurz angebunden war. Dennoch lief er ebenfalls aufrecht und gerade. Wenn er gerade dasselbe empfand wie die Adelsdame, so musste sie ihm großen Respekt zollen. Sie wusste, wie schwer es für sie selbst war, den Schein zu wahren und Vishnal schien ihr dort in nichts nachzustehen. Endlich, endlich kamen die Tore des großen Anwesens in Sicht und Rose konnte gar nicht anders als erleichtert aufzuatmen. Mit aller Kraft versuchte sie die Türen aufzustoßen, damit die beiden hinein gehen konnten. Dort angekommen drehte sich die Adelige zu ihrem Begleiter und lächelte ihn an, auch wenn sie dies extrem viel Kraft kostete. "Begebt Euch doch schon einmal an einen ruhigen Ort und ruht Euch aus. Ich werde mich nach den Tränken umsehen." Und mit diesen Worten ließ sie den Butler in der Eingangshalle der Villa stehen. Die größten Erfolgschancen sah die Blauhaarige darin, sich in den Krankenzimmern umzusehen. Dort lagerten sie schließlich die medizinischen Vorräte. Es kostete sie große Mühe, langsam und aufrecht in das Zimmer einzutreten, doch sobald die Tür hinter ihr zu fiel, konnte sie ihrem Körper freien Lauf lassen. Mit dem Rücken zur Tür krümmte sie sich zusammen und ließ einen leisen Laut des Schmerzes verlauten. Sie atmete tief ein und aus, ehe sie sich wieder dazu in der Lage sah, sich zu bewegen. Rosalind zwang sich an die Medizinschränke heranzutreten, um deren Inhalte zu betrachten. Sie kannte sich nicht wirklich damit aus, doch zum Glück war alles beschriftet. Schmerztränke... Schmerztränke.... Sie suchte so konzentriert sie nur konnte, doch ihren Augen fanden nichts, was ihr in dieser Situation helfen würde. Die Vorräte waren aufgebraucht, zumindest in diesem Zimmer. Aber die ganze Villa abzusuchen, dazu hatte Rosalind keine Kraft. Stattdessen zwang sie sich zurück zur Tür und fing auf dem Gang eines der Dienstmädchen ab. "Sagt, wärt Ihr so gut mir ein paar Schmerztränke zu besorgen? Wenn keine mehr im Hause sind, geht bitte zur Klinik und besorgt Neue. Vielen Dank." Mit diesen Worten schickte sie das Mädchen los. Und nun? Sollte sie zu Vishnal zurückkehren oder ihm etwas Freiraum und Ruhe lassen bis die Medizin eingetroffen war? Aber wohin hatte er sich überhaupt zurückgezogen? Sie hätte fragen sollen! Mit einer Hand auf Magenhöhe lehnte Rosalind gegen den Türrahmen und war wahrlich froh, dass sie alleine auf dem Gang war. Zumindest sah sie niemanden.

  • 4047-beatrice-pngBeatrice | im Speisesaal


    Die junge Dame öffnete zaghaft ihre hübschen Augen, blinzelte einige Male als das grelle Sonnenlicht ihr ins Gesicht schien, sie gar wach gekitzelt hatte. Obwohl es eher ein wach schütteln war, ihrer Meinung nach und wer verdammt hatte vergessen den Vorhang zu schließen?! War sie es selbst gewesen? Wahrscheinlich.. und doch grummelte Beatrice etwas Scheußliches ehe sie die müden Arme nach oben streckte, sich reckte und laut gähnte. Jetzt musste sie sich ja nicht zusammen reißen und vor allem hatte sie eine wirklich lange und anstrengende Reise hinter sich. Da durfte sie sehr wohl müde und verspannt sein. Ob vielleicht eine der Zofen ihr den Rücken massieren konnte? Ob es überhaupt jemanden in dieser schicken Villa gab, der so etwas konnte? Immerhin musste man dafür wirklich gute Kenntnisse haben und nicht einfach so drauf los kneten, das konnte schlimme Folgen haben! Beatrice zweifelte etwas daran und schlug folgend die Decke beiseite, war schon fast ein bisschen verwundert dass noch keiner der Bediensteten in ihrem Zimmer stand um ihr zu helfen, da sie es einfach so gewohnt war, die Angestellten in ihrem Königshaus warteten auf jede kleinste Regung ihrer Herren aber nun ja, so musste sie sich wohl selbst helfen. Was die junge Prinzessin natürlich auch so konnte, sie war ja nicht dumm oder gar hilflos. Beatrice wühlte in ihren unzähligen Taschen nach einem passenden Kleid für ihren offiziell ersten Tag im Hause der De Sainte Coquilles. Dafür musste dann doch schon ein prächtiges Gewand her aber davon hatte sie wirklich zuhauf und die hatte sie auch alle mitgenommen. Schließlich hatte sie nicht gewusst, was sie erwarten würde und das, was sie am gestrigen Abend gesehen hatte, hatte sie nicht ganz so beeindruckt aber das hatte sie auch schon erwartet. Jedoch versuchte sie auch nicht allzu voreingenommen zu sein, immerhin war sie wirklich spät angereist und sich daher auch gar nicht mehr so recht auf die Umgebung oder Menschen konzentriert, sie hatte einfach nur ins Bett wollen und jetzt knurrte ihr Magen. Zurecht, sicher war es auch schon längst Zeit für ein gutes Frühstück. Was hier hoffentlich auch serviert wurde.. wobei sie zunächst auch erst einmal den Speisesaal suchen musste. Ein Seufzen verließ die Lippen der Adeligen als sie sich in einige Lagen an feinster Kleidung über ihren schlanken Körper zog, sie so gut es ging alleine verschnürte, weshalb sie auch ein Kleid gewählt hatte das sie vorne schließen konnte und bürstete sich folgend das lange silberne Haar. Es war schon anstrengend so ohne Zofe, die einem alles bereit legte, die einem die Haarspangen befestigte und vielleicht stellte sich die Prinzessin auch etwas schusselig an aber es bekam niemand mit und so verließ sie frisch und edel gekleidet ihr neues Zuhause, also das hübsche Zimmer, das die Adelsfamilie ihr überlassen hatte. Es war bei weitem nicht so groß wie das in ihrem eigentlichen Zuhause aber darin leben konnte sie schon. Vielleicht konnte sie auch irgendwann den Besitzer der Villa, das Oberhaupt der Familie selbst etwas bezirzen damit man ihr ein größeres Gemach überschrieb aber in ihrer momentanen Lage, sollte sie wahrscheinlich mit dem zufrieden sein. Hier und Da grüßte und verneigte sich das vornehme Fräulein, lächelte, nur um sich herum zu drehen und wieder aufmerksam die Flure und Gemälde und Statuen zu begutachten. Irgendwann führte dann doch einer der Bediensteten sie in den Speisesaal und versprach auch gleich eine leckere Speise, woraufhin Beatrice sich äußerst höflich bedankte, sich an den großen Tisch setzte und nicht schlecht staunte über die Freundlichkeit der Angestellten. Und auch sonst erschien die Villa bei Tageslicht doch deutlich imposanter als noch am vorherigen Abend. Es dauerte wirklich nicht lange oder Beatrice war auch einfach für längere Zeit in ihren Gedanken verschwunden, egal wie lange es wirklich gedauert hatte, aber schließlich stand ein reich gedecktes Frühstück vor ihrer Nase bestehend aus frischem Croissant, Spiegelei, warmen Brot, Butter, saftigen Früchten und ein wirklich herrlich duftender Tee. Nicht noch einmal wollte sie ihren Magen knurren hören und somit begann sie auch gleich sich über das Essen herzumachen. Ganz vornehm natürlich. Wie man es von ihr kannte. Langsam kauen, lange kauen, nicht zu schnell essen, kleine Stückchen, ab und an den Mund mit der Serviette säubern.. und nicht kleckern!

    (editiert am 30.06.21) Beatrice tupfte sich mit dem fein gewebten weißen Stoff über den Mund. Das Frühstück war in Ordnung gewesen. Lange nicht so gut wie sie es gewohnt war aber meckern wollte sie trotzdem nicht. Noch nicht. Die Adelige legte ihre benutzte Serviette auf das schmutzige Geschirr und drückte ihren Rücken durch, spürte Verspannungen von ihrer langen Reise und während sie kurz die Augen geschlossen hatte, betrat einer der unzähligen Bediensteten den Speisesaal. Sie hörte die leisen Schritte, öffneten ihre hellen Augen und schaute erwartungsvoll hinauf. Sofort fiel ihr Blick auf das herrliche Stück Torte, das auf dem Teller angerichtet war, das der Angestellte herein brachte. Kuchen zum Frühstück? Beatrice war mehr begeistert als sie es zugeben wollte und so nickte sie nur ganz leicht als man ihr den Teller vor die Nase stellte. Sie lächelte freundlich und fiel auch gleich über die Erdbeertorte her sobald sie wieder alleine war. Hmmm, so saftig!




    3717-reinhard-pngReinhard, Electra & Maerwen | in Electras Zimmer


    Es schien der Bediensteten nicht ganz so gut zu gefallen dass der Wächter ihr Widerworte gab und andeutete, dass die Angestellten des Hauses einen nicht ganz so guten Eindruck auf ihn machten. Eher schienen sie faul und nicht ganz von ihrer Arbeit überzeugt, wenn sie es nicht einmal für nötig hielten der adeligen Electra zu folgen und an ihrer Seite zu sein, wenn diese schwer krank das Haus verließ. Selbst wenn die junge Dame sich davon geschlichen war, hätte es doch Jemanden auffallen müssen oder? Ren blieb jedoch ruhig als die Elfe eine Drohung aussprach, die selbst ihm sofort auffiel und er musste sich dann doch etwas zusammen reißen um ihr nicht noch einmal die Stirn zu bieten. Aber das war wahrlich nicht der passende Ort dafür und schon gar nicht der passende Moment. Eigentlich kümmerte ihn nur das Wohlbefinden der Adeligen, was auch seine Aufgabe als Wächter war. Schließlich sollte er die Bewohner dieser Stadt schützen. Vor Monstern oder vor Mitmenschen, die sich manchmal so verhielten. Und bei dem eingeschüchterten Verhalten der Blauhaarigen, war er sich beinahe schon sicher, dass ihre Zofe zu dieser Kategorie zählte. Reinhard wandt den Blick seiner strengen braunen Augen von ihr ab, kümmerte sich eher wieder von Electra, die mit der Situation aber etwas überfordert schien. Eigentlich wollte er es gut sein lassen, hatte er ja doch noch recht viel zu tun so als Wächter und jetzt einen Streit vom Zaun zu brechen war vielleicht auch nicht die beste Idee. Vorallem weil er neu war und eigentlich einen guten Eindruck hinterlassen wollte. Vielleicht änderte sich seine Meinung diesbezüglich ja mal aber gerade eben richtete er seine Kleidung nochmal und öffnete den Mund, wollte sprechen, als Electra ihm dazwischen kam und mit einem Mal und unangekündigt umkippte. Schon wieder! „Lady Electra!“, platzte es überrascht aus ihm heraus und er kam wieder näher an das Bett heran, hielt aber diesmal den nötigen Abstand. Nicht dass er gleich noch ein Dolch im Rücken hatte. „Holt einen Heiler!“ Diesmal kam er nicht auf die Idee Mund zu Mund Beatmung zu machen, also er hatte kurz daran gedacht, schien die Dame ja doch halb tot so wie sei da auf ihrem hübschen Bett lag, aber in Anwesenheit der biestigen Bediensteten, verwarf er diesen Gedanken doch ganz schnell wieder. Dann wäre das sicher auch sein Totenbett. „Na los!“, befahl er der Angestellten von Electra und warf einen Blick über seine Schulter während seine Hand auf dem glühenden Gesicht der Adeligen lag. Das junge Fräulein war wirklich heiß!

    nothing bad is gonna happen. i'm gonna take care of you now.

    i promise.

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  • Maerwen, Electra und Ren, läuft los


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    Am liebsten wollte Maerwen umdrehen und gehen. Sie konnte sich vielleicht in der Küche nützlich machen oder eines der Bäder putzen. Sie hatte schon immer Ruhe und Gelassenheit in der Reinigung von Räumen gefunden. Und irgendwie hatte sie gerade jetzt ein wenig Entspannung notwendig. Denn so wie sie gerade verärgert aus ihrer Nase schnaubte, war sie alles andere als entspannt. Aber aus irgendeinen lächerlichen Grund konnte sie sich nicht einfach so zurückziehen. Nein, sie wollte Electra nicht so einfach davonkommen lassen. Sie war ansonsten sehr gnädig mit ihrer Herrin und ließ ihr vieles durchgehen. Doch dieses Mal konnte sie das nicht. Die Adelige sollte wissen, dass sie sich nicht ihres Standes gemäß verhalten hatte. Aber was viel wichtiger war: Sie hatte Maerwen gekränkt. Wieso das so war, konnte die Dunkelelfe selbst nicht genau sagen. Das war wohl etwas, dass sie noch ein wenig in ihrem Inneren erforschen musste. Aber das hob sie sich für später auf. Jetzt musste sie ihre Aufmerksamkeit auf das Paar vor sie richten. Vor allem dem Mann ließ sie nicht aus den Augen. Er war ihr sehr suspekt, dieser Wächter. Vor allem hätte er längst gehen sollen, so etwas tat man doch eigentlich als anständige Person. Aber es schien fast so als wollte er Electra nicht mit ihr alleine lassen und diese Erkenntnis machte sie fast noch wütender. Ein bisschen Mitleid hatte Maerwen aber schon mit ihrer Freundin. Diese wirkte nämlich ziemlich verzweifelt. Und auch wenn ein schlechtes Gewissen angebracht war, so musste die Zofe sich ziemlich zusammenreißen, um ihre grimmige Miene zu bewahren. Sie konnte vor allem nicht vor dem Wächter jetzt so tun als wäre das alles halb so schlimm. Electra hatte eben eine Reputation, die sie sich durch einen Herrenbesuch nicht zerstören durfte. Tatsächlich machte sich Bestürzung in ihrem Gesicht breit als die blauhaarige Frau auf einmal zusammenbrach. "Electra.", keuchte sie überrascht und vergaß dabei komplett auf den Titel, den sie normalerweise benutzte. Sie wollte eigentlich zu Electra gehen, doch Ren kam ihr zuvor und befahl ihr dann noch einen Heiler aufsuchen. Für einen kurzen Moment verdunkelte sich ihre Miene und sie wollte am liebsten Wiederworte geben. Der Wächter wäre sicher schneller bei einem Heiler als sie selbst. Doch jetzt war sicher nicht der geeignete Zeitpunkt, um zu streiten. "Ich werde es einen Boten in Auftrag geben, die sind ganz schnell in der Klinik.", sagte sie mit ernstem Blick und eilte dann auch schon aus der Tür. Allzu lange würde sie ihn nicht wieder mit ihr allein lassen. Schon gar nicht wenn sie bewusstlos war!

  • Electra & Ren / in Electras Zimmer  ( & Maerwen)
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    Still auf dem Bett liegend lauschte Electra dem gegenwärtigen Geschehen mit geschlossenen Augen. Jede Muskelfaser ihres Körpers war angespannt. Ihr Puls erhöht. Einen Augenblick lang hatte sie befürchtet, dass ihr Schmierentheater auffliegen würde. Maerwen kannte sie schließlich gut, sehr gut sogar, normalerweise bemerkte es ihre gute Freundin, wenn sie sie an der Nase herumführte, aber weder ihre treue Zopfe, die, dass musste man ihr zugestehen, einige Meter von ihr entfernt stand, noch Ren, der sogar neben ihr saß, bemerkte das Schauspiel. Haha! Perfekt! Ihr Plan schien aufzugehen! Electra musste sich auf die Zunge beißen, um nicht lauthals loszulachen, als der Wächter Maerwen befahl einen Heiler zu holen. Natürlich war sich die junge Lady bewusst, dass man über solch' ernste Angelegenheiten keine Späße machte, aber sie war das Gezeter der beiden so satt. Sie mochte es nicht, wenn ihre Bedienstete wütend wurde, nicht nur, dass sie dann ausgesprochen beängstigend sein konnte, dass sich einem die Nackenhaare aufstellten, nein, die Blauhaarige hatte dann stets das beklemmende Gefühl, ihre beste Freundin enttäuscht zu haben - und das war das allerschlimmste! Und Ren? Ren war ein anständiger, junger Mann, der ihr eigentlich bloß helfen wollte, beziehungsweise ihr schon so gut geholfen hatte. Er hatte den Groll der Dunkelelfe nicht verdient! Das konnte sie ihr aber nicht sagen, da sonst ihr Betrug auffliegen würde ... Oh Gott! Electra entwickelte sich ja zu einer gewissenlosen Lügerin! Hm, vielleicht hatte der Wächter doch keinen guten Einfluss auf sie ...? Nein! Ren hatte eigentlich nichts damit zu tun! Sie hatte sie bewusst dazu entschieden, eine Ohnmacht vorzutäuschen, um der unangenehmen Situation ein Ende zu setzen. Sie war halt nicht so gut mit Worten, sie hatte keinen anderen (schnelleren) Ausweg gesehen! Was soll man machen ...? Maerwen sagte, dass sie einen Boten beauftragen würde, dementsprechend hörte Electra Schritte, die sich immer weiter entfernten. Nachdem der letzte Schritt verhallt war, klatschte plötzlich eine kalte Hand auf ihre Stirn. Erschrocken riss sie die Augen auf. "Ren!", zischte sie mit dem Finger an dem Lippen. Sie richtete sich neben dem perplexen Wächter auf. Sorgsam strich sie ihre Kleidung zurecht. "Überrascht?", fragte sie flüsternd, ein schelmisches Lächeln umspielte ihre Lippen. Dann schloss sie die Augen allerdings wieder und sagte mit einer Sorgenfalte auf der Stirn: "Entschuldige, aber ich habe dieses Gezeter einfach nicht mehr ertragen ...!" Seufzend hob sie eine Hand und führte sie an ihre Stirn. Oh, sie war wirklich so heiß wie sie sich fühlte. So langsam benötigte sie wirklich etwas Ruhe! Also öffnete sie die Augen wieder und rückte etwas näher an den Wächter heran. Nachdem er sie den ganzen Weg in die Villa getragen hatte, hatte sie keinerlei Berühungsänste mehr. Sie nahm seine Hände und flüsterte: "Ren! Ich danke dir für alles, was du für mich getan hast, wirklich!" Sie schaute ihm tief in die Augen und ihre Stimme wurde dann etwas ernster. Die Erschöpfung stand ihr im Gesicht. "... aber ich befinde mich hier in sehr guten Händen und wenn Maerwen gleich wieder kommt, solltest du wirklich gehen! Ich bin müde, gönn' mir etwas Ruhe ..." Hoffentlich konnte sie dem Wächter so zum Gehen bewegen, nicht, dass sie seine Anwesenheit nicht schätzte, aber sie wollte nicht, dass er sich nochmals so mit Maerwen anlegte. Auf diesen Stress konnte sie nun wirklich verzichten.

  • [Rosalind] ~ in ihrem Zimmer

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    Glücklicherweise dauerte es gar nicht lange, bis die Bedienstete, die sie mit der Beschaffung der Tränke beauftragt hatte, mit eben diesen wieder zu ihr zurück kam. Rosalind bedankte sich bei ihr und bat sie, auch Vishnal ein paar auf seine Gemächer zu bringen. Nachdem die Blauhaarige den ersten Trank eingenommen hatte, machte sie sich auf den Weg zu ihrem Zimmer, um sich dort etwas auszuruhen. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, Vishnal in eine solche Situation gebracht zu haben und wollte ihn nicht noch weiter belästigen. Hoffentlich nahm er es der Adelstochter nicht übel. Rosalind ließ sich auf ihrem Bett nieder und schloss die Augen ein wenig, während sie die einsetzende Wirkung des Schmerztrankes spürte. Für eine Weile konnte sie die Augen schließen und Ruhen, ehe ihr Körper sie zum Badezimmer drängte. Kurz darauf zog sich die Blauhaarige um und kuschelte sich in ihre weichen Decken, um den Rest des Abends in ihren Gemächern zu verbringen. Etwas anderes würde ihr wohl auch nicht übrig bleiben, denn sie fühlte sich wirklich grauenhaft. Vereinzelt sahen einige der Bediensteten nach ihr und brachten ihr warmen Tee, um ihrem Magen zu helfen, doch die meiste Zeit verbrachte Rosalind alleine in ihrem Bett zwischen Kissen und Decken.

  • Maerwen beim Boten, dann bei Rosalind


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    Maerwen hatte wirklich keine Zeit verschwendet und war von Electra's Zimmer nach unten gelaufen, um den Boten zu sagen, dass er einen Heiler von der Klinik besorgen sollte. Der Bote tat zwar wie geheißen, aber nicht bevor er sie darüber informierte, dass es nicht der erste Gang zur Klinik am heutigen Tage war. Offenbar hatte es noch eine adelige Dame erwischt, der es nicht so gut ging. Zähneknirschend nahm Maerwen das zur Kenntnis. Das hieß, dass Electra vielleicht wirklich keine Show vorhin abgezogen hatte und stattdessen eine Krankheit in der Villa herumging. Das sorgte natürlich dafür, dass die Dunkelelfe ein schlechtes Gewissen bekam. Sie selbst wollte eigentlich so schnell wie möglich zu ihrer Herrin zurück, vor allem weil sie ja diesen arroganten Wächter noch hinausbegleiten musste. Sie hatte nicht die Hoffnung, dass Electra selbst die Kraft dazu hatte. Aber aus irgendeinem Grund fühlte sich Maerwen jetzt auch bemüßigt bei Rosalind vorbeizusehen. Sie hatte nicht wie ihre Cousine das Glück so eine tüchtige Zofe zu besitzen und außerdem hatte Maerwen ja noch etwas für sie. Sie klopfte an der Tür von Rosalind und wartete natürlich gehorsam darauf, dass sie hereingebeten wurde. Im Zimmer verbeugte sie sich auch noch einmal. "Lady Rosalind, ich hoffe es geht ihnen schon etwas besser.", sagte sie zur Begrüßung und ging dann ein paar Schritte auf sie zu. "Ich will sie gar nicht zu lange belästigen, aber ihr Bruder hat etwas für sie auf dem Fest gekauft und ich dachte, vielleicht macht es ihnen jetzt Freude." Sie legte auf den Schoß der Blauhaarigen das Schmückstück ab, das eine Haarspange in Form von Blumen, welches offenbar auf magische Weise die Farbe wechseln konnte war, eingehüllt in einem weichen Tuch.

  • 3717-reinhard-pngReinhard | verlässt die Villa


    Wenigstens schien die Bedienstete der hübschen Lady darauf zu hören was der Wächter verlangte, auch wenn er spürte dass es ihr ganz und gar nicht Recht gewesen war aber gerade ging es um mehr als nur einen oberflächlichen Streit. Es ging um die Gesundheit, um das Leben der Adeligen und das stand für beide doch an oberster Stelle! Für Ren einfach weil er Wächter dieser Stadt war, nicht etwa weil er Electra wirklich gut kannte oder dergleichen, sie gehörte nach Trampoli und seine Aufgabe war es eben die Menschen hier zu schützen. Vor Gefahren oder vor sich selbst oder so etwas. Gerade hatte er seinen Blick noch zur Seite gewandt, hatte der Elfe nachgesehen ob sie das Zimmer auch wirklich verließ und Hilfe holte, da hörte er die zischende Stimme der jungen Frau und erschreckte sich tatsächlich etwas, weshalb er etwas zur Seite rückte. „Das gehört sich nicht!“ Seine Stimme klang streng und ernst und das war er eigentlich auch, immerhin jagte man anderen nicht solch einen Schrecken ein! „Wir sorgen uns um ihre Gesundheit! Und sie spielen uns nur etwas vor!“ Auf die Erklärung der Dame schüttelte er nur den Kopf. Ein Seufzen glitt über seine Lippen, wurde aber wieder ruhiger als er die warme Hand spürte, die seine ergriff. Seine braunen Augen sahen an jene Stelle, dann hob er seinen Kopf wieder und erwiderte ihren Blick. Auf ihre Worte erwiderte er aber zunächst nichts. Reinhard nickte nur, erhob sich und machte einen Schritt zurück. Für einen Moment lang ließ er seinen Blick über die Adelige streifen ehe er sich herum drehte. „Sicher ist es trotzdem nicht falsch wenn ein Heiler nach ihnen sieht und prüft ob sie gesund sind.. Schließlich sind sie ganz schön heiß.“ Gerade war der Wächter einen Schritt nach vorne gegangen, schon stockte er, riss die Augen auf und auch den Mund als er realisierte, dass seine Worte wahrscheinlich ganz anders klangen als er es gemeint hatte. Oder? Also war es böse wenn er es nicht so gemeint hatte? Immerhin war Electra eine Schönheit aber.. das, also.. „Ich.. ihre Hand.. sie fühlten sich ganz warm an.. bestimmt von ihrer erhöhten Temperatur..!“ Ren warf noch einmal einen Blick über seine Schulter, er verbeugte sich ein klein bisschen und verabschiedete sich bevor er aus dem Zimmer stürmte. Während er in diesen verwirrenden Hallen den Ausgang suchte, hielt er auch Ausschau nach Maerwen. Sicher hätte er sie gesucht wäre es tatsächlich ernster um Electras Gesundheit gewesen. Da sie jedoch ihren Ohnmachtsanfall zur vorgetäuscht hatte, gab es keinen Grund mehr nach der Elfe zu suchen. Vielleicht war es sowieso auch besser so. Schließlich trat Reinhard durch das große Eingangstor und verließ die Villa schnellen Schrittes.




    4047-beatrice-pngBeatrice | bei Electra in ihrem Zimmer


    Hmm, die Erdbeertorte schmeckte wirklich vorzüglich! Saftig, süß aber auch nicht zu süß. Die Creme hatte die perfekte Konsistenz und auch der Tortenboden war fluffig und nicht zu trocken. Wirklich herrlich! Doch das ließ sich die feine Dame nicht wirklich anmerken, tupfte mit dem Baumwolltuch an ihre Lippen um mögliche Speisereste zu entfernen und erhob sich anschließend. Beatrice klopfte und zupfte ihre Kleidung zurecht und bedankte sich höflich und mit einem Lächlen auf den dünnen Lippen als einer der Bediensteten den Speisesaal betrat. „Ich werde mich etwas umsehen.“, teilte sie mit und machte dies dann auch, warf ihre langen Haare über die Schulter und verließ den großen Speisesaal. Nur um in den beeindruckten Fluren zu landen, die bestückt waren mit imposanten Gemälden und anderen Verzierungen. Sie versuchte die Personen zu erkennen, die ihr entgegen lächelten oder manchmal auch grimmig schauten aber niemand kam ihr davon auch nur ansatzweise bekannt vor. Woher auch? Schließlich kannte sie diese reiche Familie nur von Erzählungen. Die Prinzessin seufzte während sie gelangweilt durch die Villa schlenderte. Irgendwie hatte sie sich ihre Ankunft und auch das Leben aufregender vorgestellt. War denn niemand hier? Wo waren alle? Etwa derart beschäftigt? Beatrice bog um eine Ecke als sie jemanden den Flur entlang eilen sah. Jemand, der ihr nicht bekannt war aber das wunderte sie auch nicht. War etwa was passiert? Oder wozu die Eile? Gab es eine besondere Veranstaltung? Aber die Dame hatte nicht wirklich so ausgesehen als musste sie auf einen Tanzball oder dergleichen.. Sie machte einige Schritte nach vorne, hüpfte aber gleich wieder hinter die Ecke als ein stattlicher Mann aus einem Zimmer heraus trat. Ihre Augen wurden größer. Hatte da jemand Männerbesuch? Ihre zierliche Hand legte sich auf ihre Lippen während sie dem Fremden hinterher starrte. War das etwa erlaubt? Oder roch ihr feines Näschen da einen Skandal? Ein Grinsen umspielte ihre Lippen, dann machte sie sich auf und klopfte an diese Zimmertür, wartete jedoch nicht allzulange auf eine Antwort sondern trat einfach ein. Öffnete zumindest die Tür und schaute hinein. „Oh?“ Sie erkannte ein Mädchen. Sie lag auf dem Bett. Sie wirkte erschöpft und war auch etwas rot im Gesicht. „Entschuldige..! Oh weh, habe ich.. etwa gestört..?“ Beatrice hielt ihre Hand vor ihren Mund, wirkte peinlich berührt, überrascht als hätte sie die Adelige bei etwas Verbotenem erwischt. „Er scheint dich wirklich in Verzückung gebracht zu haben..“, stellte Beatrice fest während ihr Blick an ihrem Gesicht haftete, die roten Wangen begutachtete und auch den überraschten Blick der Fremden. Mit Absicht wählte sie ihre Worte so, spielte damit natürlich auf einen ganz bestimmten Akt an..

  • [Rosalind] ~ mit Maerwen in ihrem Zimmer

    3779-rosalind-png

    Langsam driftete sie davon, bereit wieder ins Land der Träume zu versinken, da klopfte es an ihrer Türe. Verschlafen blinzelte die Adelsdame, ehe ihr ein vom Gähnen lang gezogenes "Herein" über die Lippen kam. Nur einen kurzen Moment später betrat Maerwen, die Zofe ihrer Cousine Electra, das Schlafgemach der Blauhaarigen und verbeugte sich. Schnell wurde klar, warum die strenge Zofe ihr einen Besuch abstattete. Selbstverständlich hatte es bereits die Runde gemacht, dass die Adelige sich nicht wohlfühlte und so pflichtbewusst wie Maerwen war, fühlte sie sich wahrscheinlich verpflichtet, nach ihr zu sehen. Ein ähnliches Verhalten hätte sie sicher auch von Vishnal erwartet, wenn eben dieser nicht in einer ebenso misslichen Lage wäre, wie die Blauhaarige selbst. "Ja, das tut es. Vielen Dank, dass Ihr nach mir seht." Die rosigen Lippen der Adelstochter zogen zogen sich zu einem müden Lächeln. Anscheinend war dies jedoch nicht der einzige Grund für das Erscheinen der Zofe. Von ihren Worten überrascht blickte Rosalind zwischen Maerwen und dem Geschenk, welches diese auf Rosalinds Schoß platziert hatte, hin und her. "Oh? Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Wie schön." Mit einem Lächeln befreite Rose das Ornament von dem Tuch, in welchem es eingewickelt war. Die Haarspange, welche zum Vorschein kam, war so wunderschön, dass der Adelstochter ein überraschter Laut über die Lippen kam. Aber was hatte sie denn auch von ihrem Bruder erwartet? Trotzdem rührte diese Geste die junge Adelige zutiefst. Sie musste sich unbedingt beim Max bedanken. Jedoch erst, wenn es ihr wieder besser ging, denn vorher würde sie dieses Bett wohl erstmal nur für den Gang zum Badezimmer verlassen. "Vielen Dank, dass Ihr mir dieses schöne Geschenk von Max gebracht hat. Ich freue mich wirklich darüber." Dankbar blickte Rosalind die Zofe an. "Ist Max denn schon wieder zurück? Wisst Ihr das?" Einerseits wollte sie Maerwen nicht unnötig aufhalten, andererseits würde sie es natürlich begrüßen, wenn sie ihren Bruder heute noch zu Gesicht bekäme. Zumal sie die Bedienstete nicht so einfach aus dem Zimmer werfen wollte, nachdem sie so freundlich war und ihr dieses schöne Präsent überreicht hatte.

  • Electra & Beatrice / in Electras Zimmer
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    Die Adlige holte abermals tief Luft. Pfeifend und erschwert durch die Nasenflügel, der Erkältung erliegend. Kurz nachdem sie dem Wächter ihr Schmierentheater offenbart hatte, veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Dem anfänglichen Schrecken wich bitterem Ernst. Electra schluckte. Unwillkürlich. Und trotz der plötzlich aufkommenden Unsicherheit, welche seine tadelnden Augen in ihr hervorriefen, versuchte sie seinem Blick standzuhalten. Vergebens. Seine Stimme klang streng. "Das gehört sich nicht!" Oh Ren, wenn du wüsstest, wie oft sie diesen Satz in ihrem Leben schon gehört hatte? Aus dem Munde ihrer geliebten, aber strengen Mutter, die der jungen, ungezogenen Electra die Geflogenheiten des Adels beibringen wollte. Ihre Mühen sollten nicht umsonst gewesen sein und doch kamen diese Worte schon so oft über die Lippen Maerwens, wenn sie wiedermals den Putzlappen schwang, um beispielsweise den Fleck des aus Versehen verschütteten Rotweins aus dem sündhaft teuren Teppich zu schruppen. Ups! Blaue Augen fixierten jenen Fleck, dessen graue Umrisse man trotz aller Bemühungen noch erkennen konnte, während Rens nächste Worte auf taube Ohren traf. Jedenfalls tat sie so. Wie ein trotziges Kind hatte sie die Arme vor der Brust verschränkt. Plötzlich schämte sie sich aufgrund ihres Schauspiels, aber sie war zu stolz, das vor Ren zuzugeben. Schließlich hatte sie sich bewusst dazu entschlossen, um den Streit Ren und Maerwens ein Ende zu setzen. Mit Erfolg - wohl bemerkt! Sie ergriff seine Hände. um ihn endlich zum Gehen zu bewegen, als sie unerwartet als 'heiß' betitelt wurde. Beschämt über seine Wortwahl wandte Electra den Blick ab. Langsam löste sie erst die eine und dann die andere Hand von seiner. Er bemerkte ihre verstörte Reaktion und korrigierte seine Aussage. Irgendwie. Ach Ren, ein wohlig warmes Gefühl durchflutete ihren gesamten Körper - irgendwie war er auch ... süß ...? Und das lag nicht nur am Fieber! Aus dem Augenwinkel heraus sah sie, dass er sich verbeugte. Sie wollte noch etwas erwidern, ein Wort des Abschieds, doch sie brachte keine einzige Silbe mehr heraus. Verdammt. Sie traute sich nicht mal mehr den Wächter anzuschauen, sie schämte sich für ihre Tat, für ihren Streich, sie schämte sich, weil sie seine Gutmütigkeit ausnutze. Sollte sie nochmals auf ihn treffen, was sie hoffte, (aber irgendwie auch nicht,) würde sie sich nochmals dafür erkenntlich zeigen.
    Als die Tür ins Schloss fiel, ließ sie sich erschöpft aufs Bett fallen. Endlich. Sie schätzte seine Anwesenheit, aber warum auch immer war sie heilfroh, als er endlich gegangen war. Sie schloß die Augen. Versuchte sich irgendwie zu beruhigen. Doch ihr Herz schlug unaufhörlich schnell. Als es auf einmal an ihrer Zimmertür klopfte, fuhr Electra erschrocken hoch. "Ren?" Und sogleich ärgerte sie sich für ihren naiven Gedanken! Ren! Warum Ren? Warum dachte sie gleich an ihn? Die Wahrscheinlichkeit, dass es Maerwen war, die ihr Zimmer betrat, oder der Heiler, der extra gerufen wurde, lag fiel höher. Electra richtete sich auf. Ihre Wangen waren stark gerötet. Schweißperlen standen auf ihrer Stirn. Es war nicht Ren oder Maerwen, der da in ihrem Zimmer stand, die bloße Hand vor dem Mund gehalten. In ihrem Zimmer, in ihrem privaten Gemach stand eine fremde Frau. Ihr Herz schlug ihr auf einmal bis zum Hals und es wurde immer schlimmer mit jedem Wort, was die andere von sich gab. "W-was ...?" Anfangs verstand sie es nicht so recht. Aber nach und nach realisierte sie die Worte der anderen ... "I-ich ... äh ... es ist nicht, wonach es aussieht!", rief sie, auch wenn sie sich bewusst war, wie erbärmlich, wie dämlich ihre Worte waren. Warum sagte sie das? Sie hätte soviel sagen können? Warum ausgerechnet das? "Wer seid Ihr überhaupt"?", versuchte sie von ihrem eigenen Dilemmer abzulenken. "Was sucht Ihr hier?!"

  • 4047-beatrice-pngBeatrice & Electra | im Zimmer von Electra


    Das Herz der jungen Prinzessin schlug einige Takte schneller. Vor Aufregung, vor Freude! Wer hätte schon gedacht dass sie so schnell auf einen Skandal stoßen würde? Sie selbst eher nicht, hatte die Villa doch im ersten Moment einen ziemlich langweiligen Eindruck auf ihr hinterlassen. Daher freute sich das Fräulein umso mehr dass sie gerade im richtigen Augenblick am richtigen Ort war, dass sie das mitbekommen und jetzt auf diese fremde Dame gestoßen war. Sicher ine Dame des Hauses und keine Angestellte. Zumindest ihren Kleidern nach und auch der Ausstattung ihres Gemaches. Sonst wirkte sie eher normal. Ihre Reaktion nicht wirklich adelig oder zurück haltend, so wie es sich gehörte. Ein amüsiertes Grinsen umspielte ihre Lippen während sie ihre Hand noch vor ihren Mund hielt, damit ihrer Überraschung noch einen gewissen Ausdruck verlieh. „Ist es nicht..?“ Die Adelige schaute verstohlen um sich, versuchte dabei vielleicht auch etwas in diesem Zimmer zu entdecken was ihr Interesse wecken konnte. „Oh weh.. ich hätte schwören können. Immerhin verließ auch er mit hochrotem Kopf deine Gemächer und du.. naja..“ Beatrice streichte mit ihrem Zeigefinger über ihre Wange, ließ dann ihr Hand sinken und hielt sie vor ihrer Brust. Mit kleinen Schritten näherte sie sich, vielleicht um sich ein genaueres Bild machen zu können, um noch mehr Hinweise zu entdecken, die auf einen verbotenen Beischlaf hindeuten konnten aber allein die Tatsache, dass sie noch vollkommen eingekleidet auf ihrem Bett lag, ließ sie eher von dem Gedanken abschweifen, den sie sowieso nicht ganz ernst gemeint hatte aber dennoch interessiert verfolgte. „Es kann dir aber auch keiner Übel nehmen. Der junge Mann hatte eine wirklich edle Gestalt aber schien nicht dem Adel anzugehören oder? Eine verbotene Liebe? Wie aufregend!“ Beatrice klatschte in ihre Hände, legte dann eine davon auf ihre Brust und schüttelte den Kopf. „Oh entschuldige! Das ist mein Fehler, wie unschicklich von mir.. ich habe ganz vergessen mich vorzustellen. Aber das passiert wohl wenn man solch einen Skandal aufdeckt.“ Das Mädchen nahm ihr hübsches Kleid und machte einen kleinen Knicks, lächelte die Fremde dann an. „Mein Name ist Beatrice, ich bin seit gestern in Trampoli. Ich wurde aufgenommen da mein.. mein Zuhause, meine Eltern, sie..“ Sie hielt für einen Augenblick inne und atmete tief durch. Dass die Geschichte nicht wirklich wahr war, sondern eher ihrer eigenen Fantasie entsprungen war, das musste ja nicht sofort jeder wissen. „Ich komme aus einem entfernt liegenden Königreich und ihr wart so gütig mich aufzunehmen. Darüber bin ich wirklich sehr glücklich. Ich fühle mich sehr wohl hier! Und wie heißt du?“ Beatrice ignorierte einfach die Frage nach dem Warum, warum sie einfach hier herein gestürmt war. Das war doch nicht wichtig.




    3814-leon-pngLeon & Bianca | vor der Villa


    „Ich bin nicht Schuld ., entgegnete der junge Mann mit dem hübschen Mädchen in seinen Armen als diese sich über seine nassen Kleider beschwerte. Sie klammerte sich an ihn, vielleicht aus Angst dass er sie doch noch einfach zu Boden fallen ließ? Oder weil diese Art der Reise nicht gerade die war, die sie sonst so kannte und es ein bisschen ungemütlich war? Vielleicht aber auch weil der Alkoholgehalt in ihrem Blut immer noch viel zu hoch war um einigermaßen gut mit der Bewegung umgehen zu können. Egal was es war, Leon grinste in sich hinein und linste kurz nach unten auf die Adelstochter, die sich teilweise voll und ganz und dann wieder absolut gar nicht so verhielt. Zwar versuchte sie ihrem Titel wohl gerecht zu werden, welchen sie auch immer genau trug, das interessierte ihn ja eigentlich absolut gar nicht, aber so ganz danach verhalten konnte sie sich dann doch nicht. Damit angefangen dass sie überhaupt Alkohol getrunken hatte. Gehörte sich das in solchen Kreisen? Sollte man nicht immer darauf achten ja nichts Falsches zu machen? Und das passierte alkoholisiert ja doch mal schneller als man wollte. Ob sie sich überhaupt noch erinnern würde wie sie nach dieser Nacht nachhause gekommen war? Zwar wirkte sie jetzt nicht allzu betrunken als dass solch ein Gedächtnisverlust folgen könnte aber wissen konnte man es auch nicht. „Na dann, werte Bianca, ich bin Leon.“, stellte er sich schließlich vor während sie schon einen großen Teil ihres Weges zurück gelegt hatten. Also das Halbwesen, Bianca machte schließlich nichts. Außer zu meckern, sich zu beschweren und dann kleinlaut beizugeben. Schon irgendwie süß. Der Gedanke entlockte ihm ein schmunzeln. Wahrscheinlich hätte er jetzt seinen Zeigefinger an seine Lippen gelegt, wenn er nicht gerade mit seinen Armen beschäftigt gewesen wäre. „Ach, wir sind ganz leise, keine Sorge.“ Leon konnte diese Bedenken zwar nicht voll und ganz nachvollziehen weil es doch immer noch ihre Familie war, die da im Inneren der Villa mit ihr gemeinsam lebte, und eigentlich machten einem diese doch keine Vorwürfe, waren eher froh dass es einem gut ging aber wenn die Adelige kein Aufsehen erregen wollte, dann akzeptierte er das natürlich und versuchte möglichst leise zu sein. Ob er es schaffte, war dann aber eine andere Sache. Schließlich hatten sie das große Tor erreicht und Leon konnte nicht anders als sich um zu sehen. Die Villa war von einem viel zu weitläufigem Garten umgeben, in dem die ein oder andere seltene Pflanze erblühte. Mittlerweile schien auch die Sonne langsam wieder aufzugehen, zumindest wurde es heller, auch ohne die zahlreichen Laternen die den Weg zum Gebäude erleuchteten. „Lebst du gerne hier?“, fragte das Halbwesen während es seinen Blick geradeaus hielt.

    nothing bad is gonna happen. i'm gonna take care of you now.

    i promise.

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  • [Vor der Villa] Leon & Bianca


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    Nachdem sich das Mädchen halbwegs von der raschen Bewegung erholt - den Lagewechsel irgendwie überstanden hatte und sich sicher war, dass das Halbwesen sie nicht gleich im nächsten Moment wieder fallen lassen würde wagte sie es langsam wieder ihre Augen zu öffnen. Es war auch vernünftiger sie offen zu halten denn mit geschlossenen Augen drehte sich gefühlt alles um sie herum und das war in ihrem momentanen Zustand doch relativ schwer zu ertragen - zumindest ohne seinen Mageninhalt nach oben zu befördern. Ihre Finger hatten sich am Stoff seines Oberteils festgekrallt und erst als der Adelstochter dies bewusst wurde lockerte sie ihren Griff ein kleines bisschen. Er wies die Schuld von sich als sich Bianca darüber beschwerte, dass er ganz nass war. "Doch..." murmelte sie schließlich für ihre Verhältnisse fast schon kleinlaut. In ihren Augen hatte er sich ihren Angriff selbst zuzuschreiben weil er sich ihr so hinterrücks angenähert hatte. Verstohlen linste sie nach oben, die Lippen leicht zu einem Schmollmund verzogen und einen fast schon strafenden Blick aufgesetzt. Bianca hielt sich zurück, wollte den Anderen letztendlich nicht so weit vor den Kopf stoßen, dass er am Ende doch noch auf die Idee kam sie hier irgendwo abzusetzen. Er nahm ihre Beschwerden und ihr Meckern schweigend hin, jedoch zierte ein Grinsen seine Lippen als sie ein wenig später wieder zu ihm aufsah. Der Moment als er sich ihr doch noch vorstellte. Leon. Ihr Blick wanderte über das Gesicht des jungen Mannes, der nun auch einen Namen hatte, den sie wahrscheinlich wieder vergessen würde, oder? "Du genießt das Ganze wohl..." mutmaßte Bianca beim Anblick seines Grinsens. Ihre Augenbrauen hoben sich als sie ihm das unterstellte - wohlwissend das sie ihm eigentlich dankbar sein sollte, dass er sie sicher nach Hause brachte aber die Adelstochter schaffte es letztendlich doch nicht immer aus ihrer Haut. Er konnte ihre Bedenken hinsichtlich ihrer gemeinsamen Ankunft nicht verstehen. Wie auch? Sie lebte ein völlig anderes Leben als er es tat und dennoch versicherte er ihr das sie ganz leise sein würden um auch ja nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Ob die Lautstärke wirklich ein Problem werden würde und nicht letztendlich die Vielzahl an Augen, die auf sie gerichtet waren - ihre Handlungen beurteilten und verurteilten weil es sich nicht schickte sich so zu verhalten. Nicht wenn man dieser Familie angehörte. Die Villa war bereits in Sichtweite und unweigerlich schloss sie ihre Augen, wandte sich so gut es ihr in dieser Position möglich war ab, spürte aber wie sie sich mit jedem Schritt ihrem Zuhause näherten. Als Leon anhielt wusste Bianca das sie vor dem Tor standen. Er bewegte sich nicht weiter sondern lies seinen Blick über den üppigen Garten gleiten, der sich vor ihnen erstreckte. Wie lange wollte er sie eigentlich noch tragen? Noch bevor sich Bianca darüber beschweren konnte richtete er eine Frage an sie. Eine Frage, die eigentlich leicht zu beantworten sein sollte . die sie früher eindeutig bejaht hätte aber heute sah es doch irgendwie anders aus. "Nicht immer..." Die Adelstochter hob ihren Kopf ein Stück weit an und lies ihren Blick über die Villa wandern. Groß. Eindrucksvoll. Prächtig. Sie hob sich von den normalen Bauten in der Stadt ab - in jeglicher Hinsicht. "Ich weiß das klingt verzogen. Andere wären froh darum..." Aber es gab so viele Schattenseiten, die sich dem gemeinen Volk entzogen. Bianca biss sich auf die Zunge. Hatte der Alkohol sie gelockert? Vielleicht zu sehr? Würde sie im nüchternen Zustand ihre Worte bereuen oder sich vielleicht gar nicht daran erinnern? Sie sprach nicht weiter. Erklärte ihre Antwort nicht näher und versteckte sich einen Moment lang in ihrer eigenen Gedankenwelt bevor sie sich zwang wieder im Hier und Jetzt anzukommen. Bianca legte ihren Kopf leicht in den Nacken um zu Leon aufzusehen und funkelte ihn durch ihre blauen Augen an. "Darf ich jetzt wieder selbst laufen...?" Ihre Mundwinkel zuckten kurz nach oben.

  • [Tabatha] vor der Villa (bei Bianca & Leon)



    Tabatha schrak aus dem Bett und wusste im ersten Moment nicht, wo sie sich befand. Finsternis umhüllte sie. Die Kerze, die sie bisweilen anließ war längst ausgebrannt. Die Elfe zögerte nicht länger, sprang behände aus dem schmalen Bett und war in wenigen Schritten am Fenster. Im Halbschatten des frühen Morgens waren die Umrisse nur schemenhaft zu erkennen, doch ein goldener Schimmer war bereits als dünner Streifen am östlichen Horizont zu erkennen, so würde die Sonne bald jene nächtlichen Schauer vertreiben.

    Nun war sie wach. Tabatha war in der Regel früh wach, doch zumeist begrüßte sie die Sonne dann bereits. Sie schüttelte den Kopf, wie um ihre Gedanken zu sortieren. Ihre erste Pflicht des Tages war stets jene, sich um Fräulein Bianca zu kümmern, doch das war noch kaum die Zeit. Ihr Herz wurde schwer. Bianca. Wie mochte das nur werden? Konnte es je wieder werden... wie es war? Tabatha hatte ihre Herrin gestern nicht mehr angetroffen und ein kleiner, feiger Teil war beinahe erleichtert darum. Das machte es heute nicht einfacher. Einfach klopfen und eintreten wie immer? Der Gedanke wirkte absurd, gar falsch - weil sie selbst es war, die sich falsch anfühlte? Würde Bianca sie überhaupt erwarten? Oder hatte die Lady... sie vielleicht vergessen?

    Ein erneutes Kopfschütteln. Solch Gedanken brachten sie nicht weiter! Sie musste sich dem einfach stellen und dann mit den Reaktionen arbeiten, die ihr entgegengebracht wurden, ganz einfach. Als hätte ich nicht schon Schlimmeres überwunden, versuchte sie sich einzureden, doch es wollte nicht recht fruchten.

    Tabatha kleidete sich an und drapierte, fast schon aus Gewohnheit, auch ihre Dolche, die sie geschickt unter ihrer Schürze verbarg. Ihre Geschicklichkeit im Umgang war zwar nicht vollkommen und dennoch fühlte sie sich deutlich besser, wenn sie das Gewicht des Eisens an ihrer Seite spürte. Ihre erste Stunde mit Bade war für den Nachmittag angesetzt und sie verspürte gar etwas wie freudige Erwartung diesbezüglich. Nun, bis zum Nachmittag hatte sie ihre erste Schlacht vermutlich schon geschlagen, jedoch der ganz anderen Art...

    Nachdem sie den Krieger gestern verlassen hatte, hatte sie einen ausreichenden Spaziergang durch den Wald gedreht, um über einige der Sachen nachzudenken, die Bade gesagt hatte. Er hatte nicht unbedingt viel gesagt, doch jedes Wort hatte Gewicht besessen. So verließ sie ihre Kammer auch jetzt erneut, schloss die Tür leise hinter sich, um die Villa für eine frühmorgendliche Runde zu verlassen.



    Es war keine große Runde die Tabatha eingeschlagen hatte. Zwischen den Bäumen fand die Elfe nicht die Entspanntheit die sie suchte, weswegen sie auf halben Weg kehrt machte, um sich stattdessen einer Handarbeit zu widmen. Es war noch immer zu früh, als das sie jemanden im Wachen erwartete anzutreffen.

    Doch sie irrte sich.

    Eine, nein, zwei Gestalten ließen sich vor den Toren der Villa ausmachen. Abrupt blieb die Elfe stehen. Es sah seltsam aus wie- halt. Das Herz sackte ihr in die Hose, als sich das Bild vor ihr zu einem Ganzen zusammenfügte. Offensichtlich war gerade jemand dabei eine Tochter des Adels zu entführen...! Und nicht nur irgendeine Tochter, nein. Selbst im dämmrigen Licht war ihre Herrin Bianca deutlich als auserkorene Geisel zu erkennen. Neben Schock und Panik (und der Tatsache, welch seltsame Fügung es zu sein schien, dass ihr Wiedersehen ganz anders verlaufen würde, als erdacht), war es ein ungekannter Zorn, der sich in Hitze durch sie hindurch ergoss. Niemand hatte es sich zu erdreisten ihre Herrin anzurühren. Die Motive des Entführers waren ihr zweitrangig, auch den Ärger der Wachen, die so etwas zuließen konnten - ein Mitglied der Adelsfamilie unter ihren Augen gestohlen! - würde sie auf später verschieben. Jetzt galt es nur, das Unglück abzuwenden und die wehrlose Bianca aus den Klauen dieses Kriminellen zu befreien.

    Sie konnte sich nicht entsinnen, wann der Dolch in ihre Hand gelangt war, noch, wann sie losgelaufen war. Adrenalin pochte in ihrem Blut, die Panik zu verlieren, was sie nicht verlieren durfte. Sie schrie nicht, ihre Lippen waren fest zusammen gepresst, doch mussten ihre Laufschritte im groben Kies deutlich zu hören sein. Doch daran dachte sie nicht. Tatsächlich dachte die Elfe an nichts länger - ihr Kopf war wie leer gefegt, ihr Körper agierte von alleine so schien es und nur die Runeys mochten wissen, ob sie richtig handelte, als sie, mit aller Kraft und Geschwindigkeit die sie aufbringen konnte, ihren Dolch schwang und dabei auf die Beine des Entführers zielte.

    »My life to yours. My Breath become yours.«

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  • Maerwen und Rosalind


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    Es war eine gute Idee gewesen, dass sie sich dazu entschieden hatte bei Lady Rosalind vorbeizusehen. Diese wirkt zwar so, als hatte sie bis eben noch geschlafen, aber es schadete sicher nicht, wenn jemand mal nach dem Rechten bei ihr nachsah. Und auch, wenn die Dunkelelfe es wohl niemals zugeben würde: Sie konnte sich im Moment noch nicht überwinden zu Electra zurückzukehren. Einerseits war sie noch richtig wütend auf ihre Herrin und ihre Handlungen. Andererseits war da aber auch diese Angst, dass die Adelige den Mann noch immer nicht aus ihrem Zimmer entfernt hatte. Das war ein Anblick, den sie lieber noch vermeiden wollte. Sie konnte ansonsten nicht für die Gesundheit des Wächters garantieren. Es war also gut, wenn sie sich mit anderen Aufgaben ablenkte und dabei profitierte Rosalind auch noch davon, indem sie eine persönliche Dienerin bei sich hatte, die ihr ein wenig zur Seite stehen würde. Wenn sie das denn überhaupt wollte. Es konnte auch genauso sein, dass diese gleich nach der Überreichung des Geschenks wieder weiterschlafen wollte. Maerwen hielt es auch für eine gute Idee ein wenig mehr Präsenz bei den anderen adeligen Herrschaften in der Villa zu zeigen. Sie war zwar die Zofe von Lady Electra, aber diese schien langsam immer unabhängiger zu werden. Es tat weh, aber war wohl der Lauf der Dinge, die nicht einmal Maerwen anhalten konnte. "Das ist doch selbstverständlich", erwiderte sie auf die Danksagung der Blauhaarigen und man konnte anhand ihrer ernsten Miene erkennen, dass sie es auch wirklich so meinte. Es war tatsächlich ihre Pflicht nach dem Rechten zu sehen und dafür zu sorgen, dass es jedem hier im Haus gut geht. Auch wenn diese Person sich mit einer Erkältung herumplagen musste. Maerwen freute sich ein kleines bisschen, dass sie von Max den Auftrag bekommen hatte das Geschenk zu überreichen. Damit konnte sie sicher die Laune von Rosalind heben, die ja auch mit dieser netten Geste überhaupt nicht gerechnet hatte. "Ihr Bruder hat einen guten Geschmack, denken Sie nicht auch?", fragte sie höflich nach, nachdem sich Rosalind das Geschenk genau ansehen konnte. Sie hielt zwar nicht viel von diesem hochnäsigen Snob, aber er schien zumindest wissen, wie er anderen eine Freude machen konnte. "Ich habe ihn bislang noch nicht wiedergesehen, kann sein, dass er noch unterwegs ist. Soll ich ihm etwas ausrichten, falls er wiederkommt?" Sie konnte sich nicht vorstellen, dass die Adelige schon die Kraft hatte ihr Bett zu verlassen. "Kann ich sonst noch irgendwie behilflich sein?"

  • 3814-leon-pngLeon & Bianca | mit einer Verrückten vor der Villa


    Das junge Halbwesen warf der adeligen Dame noch einen letzten Blick zu. Seine Augenbrauen waren angehoben, es war ein vorwurfsvoller aber nicht ganz ernst gemeinter Blick. Seine hellen Augen funkelten, dann verdrehte er sie und sagte nichts mehr dazu. Natürlich hatte die werte Bianca Schuld daran dass er tropfte und ausschaute wie ein begossener Pudel aber naja, einer Frau widersprach man ja eigentlich am besten gar nicht und bevor sie ihm gleich noch ein paar wütende Wachen auf den Hals hetzte, hielt er lieber seine manchmal recht vorlaute Klappe und hüllte sich in Schweigen. Freute sich schon auf frische Klamotten, denn langsam wurde das wirklich unangenehm wie alles an ihm klebte. „Natürlich.“, antwortet er auf ihre Mutmaßung während das Grinsen sein Gesicht erhellte. „Ich kann mir zwar schönere Beschäftigungen vorstellen als eine arme und hilflose Dame mitten in der Nacht nachhause zu tragen weil sie einen über den Durst getrunken hat weil sie sich selbst nicht einschätzen kann wie viel sie verträgt und wann besser Schluss war aber es ist schon okay so.“ Der Kerl schmunzelte, seine Beine trugen ihn weiter und schnell voran und schon bald tauchte die imposante Villa vor ihnen auf. Beeindruckte sicher eine Menge der Einwohner Trampolis, ihn aber absolut gar nicht. Es trennten ihn Welten, wenn man seine Behausung mit dem hier verglich, da lebte er schon in den ärmsten Verhältnissen. Aber Leon ging es gut, er war gesund, er hatte Spaß am Leben, er hatte Essen, er hatte Elena, mehr brauchte er doch nicht. Gut, letzteres war irgendwie gelogen, leider, denn wusste er nicht wohin seine feste Freundin geflüchtet war aber trotzdem war sie in seinem Herzen. Also ganz nah. „Nicht alle.“, versicherte er der Adelstochter und schüttelte zudem den Kopf. Seine Schritte wurden langsamer. „Nicht jeder will in einem goldenen Käfig wohnen in dem einen alle Wünsche von den Augen abgelesen und erfüllt werden. In dem es einem an nichts außer Freiheit fehlt.“ Was genau der Wüstenbewohner damit jetzt ausdrücken wollte, ob er den Adel und deren Leben beneidete oder eher bemitleidete, das konnte man nicht wirklich aus seiner Aussage herausbekommen, sprach er seine Worte auch relativ gleichgültig aus. „Du willst selbst laufen?“ Kritisch beäugte er das junge Fräulein in seinen Armen, hatte dazu seinen Kopf etwas gesenkt. Streng schüttelte Leon seinen Kopf. „Hier sind viel zu viele Büsche.“, antwortete er, spielte damit auf das vorhin passierte Missgeschick an, bei dem Bianca vor lauter Schwindel und Wackeln in einem Dornenbusch gelandet war. Mittlerweile hatten sie die Villa selbst erreicht, standen vor dieser beeindruckend große Türe.

    Die Ohren des Mannes zuckten aufmerksam und auch etwas irritiert. Bis gerade eben war es noch still gewesen. Eine ruhige und friedliche Nacht. Naja fast. Bis er eben auf das besoffene Mädchen gestoßen war, die den Frieden ja schon ein bisschen zerstört hatte. Aber jetzt waren es Schritte in der Ferne, Schritte die immer näher kamen und das auch relativ schnell, die die Ruhe zerstörten. „Hörst du das..?“, flüsterte das Halbwesen, drehte sch zur Seite und in die Richtung aus der er das gleichmäßige und lauter werdende Geräusch erahnte. Seine hellen Augen wurden zunächst kleiner, erkannte so die Gestalt besser, die sich ihnen näherte und das auch in einem hohen Tempo, sodass man beinahe Angst bekommen konnte. „Was ist..“ Ein Dieb? Jemand der es auf Bianca als reichte Tochter abgesehen hatte? Aber wartete man da nicht eher bis das ausgesuchte Opfer alleine war? Hatte es heute ja doch schon die ein oder andere Möglichkeit dafür gegeben. Sein irritierter Blick streifte kurz die Adelige in seinen Armen, die den Angreifer wohl auch schon bemerkt hatte. Sie schien einen Schreck bekommen zu haben, versuchte ihn vor der längst erkannten Gefahr noch zu warnen und bewegte sich dabei ungeschickt wie die ganze Nacht schon da die Koordination der eigenen Hände und Füße doch schon sehr unter dem Alkoholeinfluss litten. „Hey!“, brüllte er noch, gleichzeitig um Bianca zu ermahnen aber auch um die unbekannte Dame zu stoppen. Denn im letzten Augenblick sah er es funkeln, im schwachen Licht der Laternen, die den langen Weg zur Villa erhellten. Ein Messer, ein Dolch? Etwas mit einer scharfen Klinge blitzt in den Händen der unbekannten Frau auf, die kaum noch einen Meter entfernt stand und den Kerl an seinem Bein verletzte. Zwar hatte er es noch geschafft zur Seite zu treten, sodass nicht beide Beine getroffen wurden, doch der stechende Schmerz zog sich blitzartig durch seinen Körper, sodass er weder sich noch Bianca mehr halten konnte und beide gemeinsam zu Boden krachten während warmes Blut aus dieser recht tiefen Wunde heraus quoll. Leon presste seine Lippen aufeinander, versuchte den Schmerz zu unterdrücken, den er jetzt im Kampf nicht spüren durfte. Und das war es ja anscheinend oder? „Bianca, pass auf!“ Das Mädchen schien noch etwas von der ganzen Situation überfordert, wahrscheinlich kämpfte sie gerade einen Kampf mit ihrem Magen, sodass sie kaum in der Lage war sich irgenwie zu wehren, sollte die Angreiferin gleich auf die Adelstochter los gehen. Der Kerl griff nach einer Hand voll Kiesel, auf die er gefallen war, warf sie in die Richtung der wütenden Unbekannten und schleppte sich folgend vor Bianca um sich schützend vor sie zu stellen. Oder eher zu legen oder wie man das nannte, denn er kniete noch auf dem Boden, hatte einen leisen Schmerzensschrei nicht unterdrücken können da die Wunde an seinem Bein verdammt weh tat. Er spürte das Blut das sein Bein hinunter lief. „Lass sie in Ruhe!“

  • [Vor der Villa] Leon, Bianca und Tabatha

    Er schenkte ihr einen vorwurfsvollen Blick als die Adelstochter zum wiederholten Male darauf beharrte, dass er selbst Schuld an seiner Misere war - seinen durchnässten Klamotten und den damit einhergehenden Unannehmlichkeiten. Zumindest widersprach er ihr dieses Mal nicht - gab stattdessen klein bei - etwas das Bianca wahrscheinlich nicht sonderlich gut beherrschte - nie erlernen musste. Ein fast schon triumphales Funkeln war in ihren Augen zu entdecken wenn man genau hinsah. Auf ihren Lippen erschien ein kleines Schmunzeln, welches im Anbetracht der Uhrzeit wohl verborgen blieb. Vielleicht blieb ihnen eine unangenehme Begegnung letztendlich doch erspart. Es war noch sehr früh - die Sonne war noch nicht einmal richtig aufgegangen und somit war es noch relativ dunkel. Eigentlich standen ihre Chancen relativ gut ungesehen in die Villa vorzudringen, oder? Zumindest solange sich das Halbwesen, welches sich als Leon vorgestellt hatte, nicht mehr Aufsehen erregte als notwendig. Die Worte des Anderen ließen sie diese und ähnliche Gedanken beiseite schieben. Während es ganz dezent Vorwürfe von seiner Seite hagelte zierte ein Grinsen seine Lippen. Sarkasmus schwang seiner Stimme mit soviel war sicher. Ein herablassender Laut verließ die Lippen der wohlhabenden jungen Dame. "Achja? Was denn zum Beispiel?" Sie zog ihre Augenbrauen nach oben und musterte Leon aus ihrer Position. Die wenigen Worte ließen mehr darauf schließen, dass sie daran zweifelte, dass es schönere Beschäftigungen geben konnte als einem noblen Fräulein behilflich zu sein. Ein Teil von ihr interessierte sich vielleicht wirklich dafür von welchen Beschäftigungen der Andere sprach - musste der Alkohol in ihrem Blut sein - ganz sicher. Das gemeine Volk war ihr immerhin einerlei. "Ich bin alles andere als hilflos und es hat dich niemand gebeten mich zu tragen..." kam es wieder trotzig über die Lippen des Mädchens mit den Korkenzieherlocken. Sie murmelte die letzten Worte fast schon als hätte ein Teil von ihr doch noch die Angst, dass er sie hier am Wegesrand stehen lies. "Du hast echt Glück, dass ich heute so sanftmütig bin sonst..." Bianca brach mitten im Satz ab, gähnte hinter vorgehaltener Hand und vollendete den Satz letztendlich doch nicht. Stattdessen schloss sie für ein paar Minuten die Augen, lehnte sich ein wenig gegen die Brust des Halbwesens und wurde von den fast schon wiegenden Bewegungen beinahe ins Land der Träume geschickt. Dennoch zwang sie sich wach zu bleiben - riss die Augen letztendlich in letzter Sekunde immer wieder auf damit der Schlaf sie nicht doch übermannte. Es fiel ihr leichter die Augen offen zu halten als sie die Villa fokussieren konnte auch wenn es ihr lieber gewesen wäre sie würden nicht immer näher und näher kommen. Leon hatte vor den Toren angehalten. Es überraschte Bianca, dass er vehement den Kopf schüttelte als es darum ging wie es war hier zu wohnen. "Du würdest nicht tauschen wollen?" Überraschung zeichnete sich in ihren Gesicht ab als sie seine Worte vernahm - Worte die das Leben hier relativ gut beschrieben. "Eine ziemlich genaue Vorstellung die du davon hast wie es ist hier zu leben..." Fast schon irritiert zog Bianca ihre Augenbrauen zusammen und musterte das Halbwesen, welches immer noch keine Anstalten machte sie wieder runter zu lassen - sie stattdessen mit einem strengen Blick musterte und ihren Vorschlag schließlich ablehnte als wäre es lediglich ein Angebot gewesen. Die Büsche, welche den Weg zur Villa säumten konnten ihr offenbar noch gefährlich werden. Theatralisch rollte die Adelstochter mit ihren Augen. "Ich kenne jeden Millimeter auf diesem Grundstück - selbst blinder könnte ich den Weg bis zum Eingang gehen..." rechtfertigte sich das Mädchen schon aus Prinzip. "Wie stellst du dir das vor? Willst du mich bis ins Bett tragen?" Ein lächerlicher Gedanke. Als würde sie zulassen das er klatschnass ihr Zimmer betrat - oder generell. Die Beiden kamen gar nicht dazu dieses Thema weiterzusprechen, da Leon offensichtlich etwas hörte, das ihr noch verborgen blieb. Der Blick des Fräuleins wanderte hoch zu den tierischen Ohren des jungen Mannes, die aufmerksam zuckten. Er besaß also auch Sinne wie ein... Tier? Ihr Blick tastete die Umgebung ab als Leon sie auf ein Geräusch aufmerksam machen wollte - ein Geräusch welches sie erst deutlich nach wahrnahm. Es hörte sich an wie Schritte - ziemlich schnelle Schritte - Schritte, die sich ihnen näherten. Und tatsächlich entdeckte sie eine Person, die sich ihnen näherte. Bianca riss die Augen auf. Ihr Herzschlag beschleunigte sich und als sie das Halbwesen darauf aufmerksam machen wollte - zugegebenermaßen ziemlich unelegant - war es schon zu spät. Die fremde Person nahm nach und nach Gestalt an - ein vertrautes Gesicht. "Taba..." kam es über ihre Lippen aber schon im nächsten Moment ließen die kräftigen Arme nach in denen sie sich bis eben noch befunden hatte und sie landete unsanft neben Leon am Boden. Unweigerlich hatte Bianca ihre Augen zugekniffen und sich irgendwie versucht noch halbwegs abzufangen aber das klappte auch mehr schlecht als recht. Alles drehte sich um sie herum. Der Alkohol in ihrem Blut tat sein Übriges und einen Moment lang wurde dem Mädchen richtig übel. Die Warnung aus seinem Munde lies sie ihren Kopf anheben um aufmerksam zu bleiben. Er robbte schützend vor sie und erst jetzt fiel der Adelstochter auf wie stark Leon eigentlich verletzt war. Ihre Augen weiteten sich beim Anblick des Blutes, welches aus seiner Wunde quoll. Ihre Lippen öffneten sich aber ihre Stimme versagte, stattdessen raffte sie sich etwas auf um sich vor den Anderen zu schieben. Tatsächlich. Ihre Augen hatten sie in diesem kurzen Moment nicht getäuscht. Tabatha. Ihre Zofe. Ihre Vertraute. Ihre Freundin. Sie war wieder zurück. Ganz bewusst versuchte sie all die Gefühle die in ihr hochkochten zu ignorieren - hinunterzuschlucken. Das war nicht der richtige Zeitpunkt - doch gab es den jemals? Verständnislos musterte sie die Elfe. "Tabatha... was...? Er hat mich doch nur nach Hause gebracht. Warum greifst du ihn an?" Sie schüttelte den Kopf und wandte sich folgend wieder von ihr ab, drehte ihr den Rücken zu als sie schließlich den verwirrten Blick des Halbwesens einfing. "Hör auf den Helden zu spielen wenn du schwer verletzt bist..." Bianca schüttelte erneut den Kopf und löste das Tuch von ihren Schultern um es anschließend auf die Wunde des Verletzten zu drücken damit die Blutung zumindest etwas gestillt wurde. Wenigstens war ihr von Alkohol vernebeltes Gehirn noch geistesgegenwärtig genug um das irgendwie hinzubekommen. "Jetzt schulde ich dir wohl doch etwas..." Ihre Mundwinkel zuckten kurz nach oben. Soviel zu einer unauffälligen Heimkehr....

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