• Maerwen kommt und geht in die Küche


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    Maerwen war gerade erst von ihrem kleinen Ausflug zurückgekommen. Sie war unterwegs am Markt gewesen und hatte gehofft, dass sie vielleicht eine Kleinigkeit für Electra finden würde. Immerhin war ihre Lady in letzter Zeit nicht so gut drauf und da war es ihre Pflicht als Kammerzofe ihr ein wenig Freude zu bereiten. Doch das Angebot hatte sie nicht so großartig gereizt, noch dazu war sie ein wenig von ihrem Vorhaben durch einen unmöglichen Menschen abgelenkt worden. Vielleicht war es auch besser so. Maerwen liebte ihren Arbeit im Dienste der Saint-de-Coquilles. Aber sie bekam jetzt nicht so einen riesengroßen Lohn, dass sie für Electra etwas Teures kaufen konnte. Wenn die Dunkelelfe schlecht gelaunt war, putzte sie am liebsten. Sie war also gerade auf dem Weg sich einen Waschlappen und Besen zu holen, als sie etwas aus der Küche hörte. Sofort zogen sich ihre Augenbrauen zu einer strengen Miene zusammen. Seit sie hier in dieser Villa gelandet war, musste sie gefühlt zu jeder Zeit das andere Dienstpersonal maßregeln. Es war wirklich furchtbar anstrengend. Aber sie konnte nicht in einem Haushalt leben, der so miserabel geführt wurde. Das hatten die Hausherren und -damen wirklich nicht verdient. Sie öffnete also mit ernstem Blick die Küchentüre, als sie ganz erstaunt das Bild vor sich aufnahm. Es war Chlorica, die wie eine Wilde mit dem Kochlöffel herumschlang und ihr einen Befehl erteilte. Wie konnte sie es wagen. Trotzdem tat Maerwen wie geheißen und knallte hinter ihr die Tür zu. "Was geht hier vor sich?", fragte sie entrüstet.

  • Chlorica in der Schlacht um die Küche mit Maerwen


    Anstatt zu helfen, wirkte Mearwen eher genervt und fragte Chlorica erst einmal, was in der Küche vorgefallen war. Hätte sie einmal um sich geguckt, hätte sich das ganze Spektakel von selbst erklärt. "Irgendjemand hat schon wieder seinen Küchendienst nicht erledigt! Hier war alles voller Schmutz und dreckigem Geschirr! Und als ich angefangen hab zu putzen, ist auch noch diese dreckige Schabe aus einem der Töpfe gekrochen. Wenn die Saint-de-Conquilles das sehen, ich will gar nicht wissen was dann passiert." Während Chlorica Maerwen aufklärte, behielt sie die Schabe immer im Blick, denn einem Feind, kehrt man nie den Rücken zu. Das Dienstmädchen holte auf, als sie sich an den Plagegeist kriechend herranschlich. Vorsichtig wagte sie sich immer näher heran und holte mit dem Kochlöffel zu einem Schlag aus. Gerade als mit dem Löffel in Richtung Boden zog, rannte das Biest unter die Küchentheke. Chlorica lies sich nach hinten auf den Boden fallen und saß nun mit ihrem Gesäß auf ihren Unteschenkeln. "Oh nein, wie sollen wir sie nur da wieder heraus bekommen?" Verzweifelt suchte sie nach einer Strategie.


    ✶★"Eine kleine Überlegung, ein kleiner Gedanke an andere, macht den ganzen Unterschied aus."★✶

    - Winnie Puuh




  • Maerwen und Chlorica in der Küche


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    Maerwen war nicht unbedingt für ihre Geduld bekannt. Sie war als Dienstmädchen gewohnt immer unter Strom zu stehen und hatte daher keine Zeit etwas genauer anzusehen, wenn es gerade nicht weiter wichtig war. Von daher war es wohl einfach nur Gewohnheit gewesen, dass sie Chlorica nach der Situation gefragt hatte, als sich selber ein genaues Bild zu machen. Als die andere Frau die Vorkommnisse schilderte, konnte Maerwen nur genervt mit den Augen rollen. "Ganz ehrlich, ich frage mich oft, wo die werten Herren ihr Personal herhaben. Es ist nicht deine Aufgabe den Anderen hinterher zu räumen.", versuchte sie Chlorica zu belehren. Sicherlich war es eine absolute Katastrophe, wenn die Küche dermaßen aussah. Aber vielleicht war das auch eine gute Ausgangsbasis, um sich mal ein wenig von dem faulen Pack zu entledigen. Die Schabe war da doch um einiges ärgerlicher. Ungeziefer hatte in einer Villa nichts zu suchen und musste so schnell wie möglich beseitigt werden. Stoisch beobachtete Maerwen, wie Chlorica sich an die Schabe schlich und es nicht schaffte diese mit dem Löffel zu erschlagen. Wie es aussah, musste sie hier wohl helfen. Mit einem Seufzer ging Maerwen von der Tür weg. "Jetzt hilft nur Warten und sie aus ihrem Versteck locken. Haben wir noch irgendwo hier ein dreckiges Geschirr?", fragte sie die Lilahaarige und blickte suchend über die Theken.

  • Chlorica und Maerwen in der Küche

    Maerwen hatte eine hervorragende Idee. Etwas dreckiges Geschirr hatte sie noch übrig! Chlorica hatte schon viel davon abgespült aber der Topf und ein Teller waren noch da. Die Lilahaarige stellte den Teller vor den Schlitz, in welchem sich das Ungeziefer verzogen hatte. "Jetzt heißt es wohl abwarten." Entgegnete sie ihrer Kollegin und schlich zu ihr hinter. Ganz still stand sie neben Maerwen. Zur Sicherheit, hatte sie den Topf in der Hand. Sobald die Schabe auf den Teller krabbelte, konnte Chlorica sie einfach mit den Gefäß einfangen. Chlorica wandte sich an Maerwen. "Ich weiß, dass es nicht meine Aufgabe ist, aber ich kann es auch einfach nicht liegen lassen. Es ist einfach zu eklig..." Die Dienerin war eine fleißige Biene, vorallem aber ekelte es sie an, wenn sich der Schmutz und auch die Bakterien verbreiteten. Das konnte sie einfach nicht mit ansehen. Die beiden standen dort bestimmt schon 5 Minuten und noch immer war keine Schabe in Sicht. Die Lilahaarige wurde ungeduldig, sie hatte heute noch ihre eigenen Aufgaben zu erledigen, doch wann soll sie die schaffen wenn das Tierchen sich einfach nicht zeigen wollte.


    ✶★"Eine kleine Überlegung, ein kleiner Gedanke an andere, macht den ganzen Unterschied aus."★✶

    - Winnie Puuh




  • Maerwen und Chlorica in der Küche


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    Dem Gesichtsausdruck von Chlorica nach zu urteilen, hatte Maerwen mit ihrem Vorschlag wohl genau ins Schwarze getroffen. Es war wirklich faszinierend, wie einem in solchen Informationen das Naheliegendste nicht gleich einfallen wollte. Auf den Kommentar der anderen Dienerin nickte sie bloß. Es war klar, dass sie Küchenschabe nicht sofort aus ihrem Versteck wieder herausgekrochen kam. Immerhin war sie gerade noch eben durch die ganze Küche gejagt worden. Es würde also wahrscheinlich eine Weile dauern, bis sie sich den Versuchungen des schmutzigen Tellers nicht mehr erwehren konnte. Chlorica hatte in der Zwischenzeit wiederum angefangen sich zu verteidigen. Maerwen wollte ihr eigentlich sagen, dass das nicht notwendig war, aber sie konnte wirklich sehr oft ein wenig barsch wirken. Wahrscheinlich sollte sie wohl an ihrem Ton gegenüber ihren Kollegen arbeiten. Electra hatte ihr das auch ein oder zweimal gesagt. "Ich finde es auch eklig.", fing sie also an und versuchte so zu zeigen, dass sie die Situation durchaus verstand. "Aber das andere Personal bekommt genauso viel bezahlt wie du und macht aber nicht einmal halb so viel. So etwas ist nicht akzeptabel und daher kannst du dich ruhig wehren."

  • [Vishnal] in Max' Zimmer


    3065-vishnal-pngDie säuerliche Miene, die der junge Herr zog, als Vishnal seine Garderobe erwähnte, entging dem Butler natürlich nicht. Und er hatte auch alles Recht der Welt, sich darüber aufzuregen. Herr, selbst eine Ohrfeige wäre für ihn in diesem Moment eine legitime Bestrafung gewesen. Vermutlich auch Zwei. Doch stattdessen nahm sich der junge Adelige tatsächlich um einiges mehr zurück, als es der Blauhaarige erwartet hätte. Der Groll in seiner Stimme war nicht zu überhören, und für einen Moment sackte dem jungen Butler das Herz in die Hose, bis er das Selbstvertrauen fand, ohne sich räuspern zu müssen eine Antwort zu geben. "So lange werde ich nicht brauchen", versicherte er ihm, noch während er über die Türschwelle glitt. Nein, er musste lediglich die Garderobe des jungen Herrn unter die Lupe nehmen und ein paar Sachen von den Wäscheleinen im Waschraum werfen, damit der Herr zumindest morgen ein komplettes Set hatte. "Wenn Ihr es erlaubt, müsste ich dazu nur einen Blick in euren Kleiderschrank werfen", fragte Vishnal mit dem Blick auf jenes Holzobjekt gerichtet. Selbstverständlich würde er selbst mit einer Berechtigung zum Eintreten nicht einfach so in den Sachen des Adeligen herumwühlen. Den Grund, oder die Vorgehensweise der Problemlösung erwähnte der Blauhaarige hier selbstverständlich nicht. Wenn der junge Herr es ihm erlauben würde, wäre er in nicht mehr als zwei Minuten wieder draußen und hätte morgen die Klamotten parat, die er brauchen würde.

  • [Max] & Vishnal | Max Zimmer



    Wie lang brauchte dieser Tölpel eigentlich? Sicher, objektiv betrachtet sind wohl noch keine fünf Minuten vergangen, aber immerhin zählte auch Max' Gefühl in dieser Hinsicht und nicht irgendwelche korrekten Zeitangaben (die ein gewisser anderer Charakter wohl mal nötig hätte). Er beobachtete voller Argwohn und Abscheu wie sich der Wicht von einem Diener in sein Zimmer kroch. Natürlich fragte er um weitere Erlaubnis, was für Max den Prozess nur unnötig hinauszögerte. Genauso hätte er es jedoch als unverfroren empfunden, hätte Vishnal einfach etwas angefasst - wie unerhört wäre das gewesen? Wir sehen also schon, ganz egal was der Butler tat, er konnte es dem Erben gerade überhaupt nicht Recht machen. Der arme Vishnal hatte ihn nunmal in einer äußerst verärgerten Laune erwischt. Mit einer unwirschen Handbewegung erteilte er die Freigabe zum Öffnen seines Kleiderschrankes. "Wie lange gedenkst du noch mich aufzuhalten? Worum handelt es sich bei dieser Angelegenheit die offenbar nicht warten kann? Was für ein Nichtsnutz bist du eigentlich?!" Seine Hand zuckte, doch ehrlich gesagt war Max meist einfach zu weich um zuzuschlagen - da wünschte er sich ein wenig die Stärke seiner Cousine Bianca, die mit Züchtigungen ganz hervorragend umgehen konnte. Er musste sich da nun etwas einfallen lassen...

  • [Vishnal] in Max' Zimmer


    3065-vishnal-pngDie schroffe Handbewegung fasste er einfach mal als Erlaubnis auf. Für einen Moment hatte er fast angenommen, dass er gar keine Worte mehr für die Situation fand, so wütend war er, doch der Schwall aus herabwürdigenden Beleidigungen bewies ihm schnell das Gegenteil. Nun, was sollte man machen. Er hatte es verdient. Er hätte wissen sollen, dass man die Diener in der Waschküche nicht alleine lassen konnte. Letztendlich war es besser, wenn er sich um alles allein kümmerte, und wenn er am Abend vor Erschöpfung umfiel. Noch einmal beugte er sich leicht nach vorne, bevor er sich dem Kleiderschrank widmete. "Ich bitte noch einmal vielmals um Entschuldigung" So oft wie er es heute schon gesagt hatte möchte man meinen, dass diese Entschuldigungen mittlerweile nur noch künstlich von ihm kamen, jedoch meinte es der Butler jedes Mal. Es war genauso, wie der junge Herr es gesagt hatte. In dieser Situation war er ein Nichtsnutz gewesen, eine Schande für dieses Haus... Sein Herz fing an, schneller zu klopfen und die Krawatte um seinen Hals fühlte sich auf einmal deutlich enger an. War es die Scham? Oder die Wut, die er insgeheim auf sich selbst und die anderen Diener verspürte? Irgendetwas davon musste es wohl sein. Während er nervös zum Kleiderschrank ging, trotz der peinlichen Berührtheit, elegant wie eh und je, wich er der Frage des jungen Adeligen wieder aus. "Es handelt sich hierbei um eine Frage der... Priorität, mein Herr. Etwas Organisatorisches" Seine sonst so starke Stimme war nur noch ein deutliches Murmeln geworden. Tief atmete er ein und aus, als er den beinahe fast leeren Schrank erblickte. So sollte sicher keine Garderobe eines Adeligen aussehen. Wie konnte er es nur dazu kommen lassen... Bitte, lieber Gott, lass es wenigstens ein leichtes Kleiderstück sein... Der Blauhaarige atmete erleichtert aus, als er den dicken Mantel auf dem Bügel hängen sah. Der schlimmste Fall war also nicht eingetroffen. Mit ein paar flinken Handbewegungen konnte er auch den Rest der Garderobe identifizieren. Strümpfe samt Strumpfbänder, Oberkleid und sonstige dekorative Bänder. Nur das Unterkleid konnte er nicht auffinden. Nun, kein Problem. So ein leichtes Kleidungsstück wäre sicher vor morgen Früh fertig. Was eine Erleichterung! Sein Gesicht hellte merklich auf, als er diese Tatsache feststellte und schloss den Schrank wieder. "Ich entschuldige mich für die Unannehmlichkeiten. Es wird heute keinerlei Probleme mehr geben", sagte er wieder selbstbewusster, würde es aber nicht wagen, in dieser Situation ein Lächeln auf dem Gesicht zu tragen. Hoffentlich hatte der junge Herr nicht etwa einen Blick in den Schrank erhascht, sonst würde er sich wirklich erklären müssen...

  • [Max] & Vishnal | Max' Zimmer



    Max beobachtete wie sein Diener wie ein räudiger Hund sich dem Kleiderschrank näherte, der gerade wirkte, als hätte sich die Hölle selbst innerhalb des Holzes verschanzt. Die unnötigen Worte konnte Vishnal sich mittlerweile wirklich sparen. Etwas Organisatorisch? Das er nicht lachte, pah! Die Organisation hier war ja wohl eindeutig fehlgeschlagen, soviel konnte Max bereits erkennen, auch wenn ihm das eigentliche Problem noch nicht vertraut war. Moment mal, Moment. Wagte dieser Taugenichts es gerade etwa erleichtert auszuatmen?! Max erhaschte einen Blick auf das Innere seines Kleiderschranks beziehungsweise besser: auf die gähnende Leere, die sich ihm entgegenstreckte.

    Seine

    Kleider...

    Es hätte nicht viel gefehlt und der junge Erbe wäre vor lauter Schock über diesen Zustand in Ohnmacht gefallen. Doch tatsächlich bewahrte ihn Vishnals Ausdruck davor. Die Zufriedenheit, die sich ihm unterschwellig entgegendrückte, ließ in Max die Wut hochkochen. Das er es wagte...! "Keinerlei Probleme mehr?!", wiederholte er zähneknirschend, ehe es laut aus ihm herausplatzte: "Du Windhund! Was soll das eigentlich werden? Was muss ich da sehen?! Wer hat dieses Versagen zu verantworten?!" Kurz räusperte er sich. Natürlich stand es Max zu seine Diener zurecht zu weisen, wie es ihm beliebte, doch die Fassung zu verlieren mochte er trotzdem nur ungern. Aber wie könnte er in dieser Krisensituation auch nicht? Bemüht die Haltung zu wahren, aber noch immer mit Abscheu im Blick fügte er hinzu: "Du wirst mir morgen all diejenigen, die an dieser Katastrophe beteiligt waren, vorführen. Das Essen ist für euch zwei Wochen gestrichen!", bellte er noch, ehe er Vishnal hochkant aus seinen Gemächern warf. Nein, heute wollte Max sich damit wirklich nicht mehr abtun. Das hatte ihn gerade den letzten Nerv geraubt...

  • Maerwen und Chlorica in der Küche, Maerwen geht


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    Es dauerte nicht lange bis die Falle endlich ihre Wirkung zeigte. Die Küchenschabe konnte der Versuchung nicht widerstehen und so war sie schnell gefangen. Chlorica schien erleichtert zu sein, dass sie endlich den Unruhestifter gefangen hatten, doch Maerwen schüttelte den Kopf, um ihr zu signalisieren, dass es damit noch längst nicht getan war. Die Lilahaarige musste sich noch um die Küche kümmern, egal was die Dunkelelfe wohin noch gesagt hatte. Sie konnten kein Chaos hinterlassen. Auch wenn die Hausherren sehr selten diese Räumlichkeiten betraten, durfte dennoch deswegen nicht seine Pflichten vernachlässigen. Und dazu gehörte es eben, dass man sich auch oder besser gesagt vor allem um die Hygiene in der Küche kümmerte. Sie selbst wollte sich jetzt nicht dem Putzen anschließen, sondern sich vielmehr um den ungebetenen Gast kümmern. Irgendjemand musste ja die gefangene Küchenschabe in die Natur befördern. Natürlich konnte man sich auch anders um das Problem kümmern. Aber das konnte Maerwen nicht machen. Stattdessen nahm sie das Gefäß mit der Schabe und marschierte nach draußen. Sie wusste schon einen Ort, wo es der Schabe sicher gut gehen würde.

  • [Max] geht~



    Max hatte eine ganz und gar fürchterliche Nacht hinter sich gebracht. Kein Wunder, wenn man bedacht, welch Ungeheuerlichkeiten ihm am Vortag widerfahren waren! Zuerst das intime Gespräch mit seiner Cousine, dann die Verletzlichkeit, die er vor seiner eigenen Schwester nicht mehr hatte verbergen können und dann auch noch dieser Windhund. Skandal! Sakrileg! Sein Kleiderschrank - beraubt, entmachtet, leer! Er hoffte Vishnal würde schmoren für das, was er zu verantworten hatte. Vielleicht hätte er den Nichtsnutz noch direkt in das Verlies werfen sollen - hatten sie überhaupt eines? - wie dem auch sei. Für heute mochte seine Garderobe noch reichen und er erwartete, seinen vollen Kleiderschrank heute in kürzester Zeit wieder vorzufinden. Noch immer war er wütend, wenn er darüber nachdachte... Bah! Besser auf Nummer sicher gehen und sich direkt neue Kleider beschaffen. Man konnte sich einfach auf niemanden mehr außer sich selbst verlassen! Max hatte natürlich davon erfahren, dass das Zigeunervolk in die Stadt gekommen war und er war darauf aus, dass sie auch wieder feinste Waren mitbrachten. Diese galt es selbstverständlich auszusehen - erst Recht nach diesem unschönen Vorfall am gestrigen Tage.

    Nach einem wohlgenährten Frühstück also, begab sich der junge Erbe auf einen Spaziergang Richtung Platz des Volkes~

  • [Vishnal] verlässt die Villa


    3065-vishnal-pngVollkommen unausgeschlafen erwachte Vishnal in seinem Zimmer. Die gestrige Nacht war wohl genauso katastrophal verlaufen, wie er es sich hatte vorstellen können. Nachdem er von dem jungen Herr - vollkommen zurecht, natürlich - wutentbrannt aus seinem Zimmer rausgeschmissen wurde, dauerte es eine ganze Weile, bis sein rasendes Herz wieder eine normale Geschwindigkeit erreicht hatte. Als seine Füße den Boden berührten, bewegte er sich automatisch zu seinem Kleiderschrank, um sich anzuziehen. Stimmt, der Kleiderschrank. Den musste er auf jeden Fall so früh wie möglich wieder füllen. Und wenn er sich richtig erinnerte, wollte der junge Herr auch noch die dafür Verantwortlichen vorgeführt bekommen. Auf den Weg zum Waschkeller musste er jedoch feststellen, dass er diese Aufgabe wohl auch alleine erledigen musste. Der Herr hatte bereits die Villa verlassen, wurde ihm mitgeteilt, und es sah wohl nicht so aus, als würde er so bald wieder nach Hause kommen. Aber was für einen Unterschied machte das schon. Mittlerweile hatte er sowieso das Gefühl, dass er die Arbeit hier größtenteils im Alleingang bewältigen würden musste. Als er im Waschkeller ankam, suchte er die Diener zusammen, stauchte sie streng zusammen und ließ sie wissen, dass sie für die nächsten zwei Wochen selbst für ihr Essen verantwortlichen waren. "Ist es wenigstens möglich, mich darauf zu verlassen, dass die Klamotten nun alsbald ihren Weg in den Kleiderschrank des jungen Herren finden?", fragte er in einem scharfen Ton, wobei offensichtlich sein sollte, dass es zu dieser Aussage kein "Nein" zu geben hatte. Mürrisch huschte das Personal hin und her, sortierte die trockenen Kleider zusammen, wobei mehrere Hemden zur Verfügung standen. Ein Glück. Seufzend verließ er den Keller und schleppte sich so graziös und würdevoll wie möglich entsprechend der Umstände die Treppe hoch. Das Frühstück der Adeligen war mittlerweile schon lange beendet worden und die Diener versammelten sich in der Küche, um die Reste zu genießen. Dieses Privileg würde ihm wohl für die nächsten Wochen erst einmal verwehrt bleiben. Glücklicherweise gab es genug Möglichkeiten, um auch außerhalb der Villa an Essen zu kommen. Damit er trotzdem seiner Familie nicht weniger Geld zukommen lassen musste, würde er zwar seine Ersparnisse angreifen müssen, aber nicht umsonst hatte er diese angelegt. Seine Gabe zur vorsorglichen Planung kam ihm hier sehr zu Gute.

  • [Electra] & Ren vor der Villa
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    Sie bereute ihre Entscheidung, Ren gefragt zu haben, ob er sie zur Villa begleitete sofort, kurz nachdem sie sich auf den Weg gemacht hatten. Verdammt. Sie brauchte ihn. Ohne ihn wäre sie aufgeschmissen, das wusste sie und das machte es noch schlimmer. Ihre Hand wanderte von seiner zu seinem starken Arm, sie umklammerte ihn um einigermaßen gut laufen zu können. So schlecht wie jetzt ging es ihr noch nie. In ihrem Leben war sie schon einige Male krank gewesen, mit Husten und Schnupfen und Hautausschlag. Aber das, das war anders. So nah war sie dem Tode noch nie. Die Pein von einem einfachen Wächter zurück ins Anwesen der de Sainte Coquilles geführt zu werden, war fast noch schlimmer, als von ihm direkt in eine Klinik verfrachtet zu werden. Was hatte sie sich nur dabei gedacht! Was, wenn sich ihre Wege mit denen von Max oder Maerwen kreuzten? Sie würde im Erdboden versinken! Die Wahrscheinlichkeit in der Villa auf einen der beiden zu treffen war viel höher als in der Klinik. Dumm, Electra, bestrafte sie sich selbst. Wie dumm kann man nur sein? Abgesehen von den schwachen Beinen, jeder Schritt war schmerzhaft, der laufenden Nase und dem Fieber, welches ihr zu Kopf stieg, peitschte ihr der Wind ungebremst ins Gesicht
    Endlich erreichten sie das stählerne Eingangstor und Electra fasste einen folgenschweren Entschluss. "Wächter Ren", sprach sie mit zittriger Stimme. "Verzeiht mir alle Unannehmlichkeiten ... ich war Euch schon viel zu lange eine Belastung, lasst mich von nun an allein gehen ... ja?" Sie löste sich zaghaft von seinem Arm, sie war selbst verwundert nicht gleich wieder ohne seine Stärke und Standhaftigkeit umzufallen. Wow. Vielleicht, aber auch nur vielleicht konnte sie es wirklich ohne ihn schaffen. Ja! Ja, Electra! Du bist eine starke Frau! Du schaffst das! Sie schritt mutigen Schrittes voran, die Welt zog an ihr vorbei, ihr Herz pumpte und pumpte und ... Oh? Sie schwankte und wankte. Drohte allmählich zur Seite zu fallen.
    In Wahrheit bewegte sie sich in Zeitlupentempo. Es kam ihr aber viel schneller vor. Sie war eine Schande ihrer selbst. Sie würde sich abgrundtief schämen, wenn sie sich so sehen könnte. Sie schämte sich jetzt schon, so in der Schuld des Wächters zu stehen.

  • 3717-reinhard-pngReinhard & Electra | vor der Villa


    Fest klammerte sich die Adelige an seinen starken Arm. Es war ihm ja fast ein bisschen unangenehm, mochte es auf die Menschen, die ihnen auf dem Weg vom Kirschblütenpark hierher über den Weg gelaufen waren, bestimmt einen anderen Eindruck gemacht haben. Jetzt, wo auch das Gesicht der jungen Dame etwas rot geworden war. Sicher hatte sie Fieber. Aus den Augenwinkeln heraus hatte er Electra betrachtet, war vielleicht einen Moment zu lange von ihrer atemberaubenden Schönheit eingenommen worden. Der Kerl räusperte sich, dachte im nächsten Moment daran dass sie jetzt vielleicht glauben würde ihn angesteckt zu haben aber sagte nichts und brachte die schicke Dame einfach weiter voran. Sie hängte sich schon sehr bei ihm ein aber das war an sich ja nicht schlimm, wenn es ihr wirklich so schlecht ging, wenn sie keine Kraft mehr hatte, hätte er sie natürlich auch sofort auf seinen Armen weiter getragen. Immerhin war er einer der Wächter dieser wunderbaren Stadt, zu dessen Bewohnern auch Electra zählte. Und wenn sie Hilfe benötigte, bei was auch immer, zögerte er nicht zu helfen. Wäre dem anders, hätte er sich wahrscheinlich auch für die falsche Laufbahn entschieden. Am eisernen und verschnörkeltem Eingangstor angekommen verabschiedete sich die Dame. Entschuldigte sich und Ren hob nur überrascht seine Augenbraune. „Aber Lady Electra..“, begann er leise, hatte das Zittern ihrer lieblichen Stimme natürlich nicht überhört und weigerte sich doch nicht als sie seinen Arm los ließ. Sich nicht länger darin festkrallte. Reinhard fragte sich schon ob er morgen Spuren von ihren Fingernägeln darin sehen konnte aber selbst wenn, war es vollkommen egal. „Wie ihr.. wie ihr wünscht.“ Der Wächter beendete seinen Satz und blieb dennoch stehen, konnte es nicht mit ansehen wie die Adelige hin und her schwankte, wie sie sich quälte! Es dauerte wirklich nicht lange, ein oder zwei Augenaufschläge vielleicht und der Kerl eilte ihr schon wieder zur Hilfe. „So erreichen sie niemals in einem Stück ihr Gemach!“, schimpfte er, auch wenn es ihm nicht zu stand aber Electra sollte sich nicht zu viel zumuten. „Ich bringe sie dort hin. Ob sie wollen oder nicht!“ Wahrscheinlich klang er ziemlich harsch, wollte das eigentlich nicht aber es blieb ihm ja nichts anderes über oder? Und wenn sie sich jetzt weiter sträubte, nahm er sie einfach auf den Arm, so! Reinhard näherte sich ihr wieder und legte seinen Arm um ihre Taille und stützte sie so. Sah nur ganz kurz zu ihr und dann wieder gerade aus. Der Weg zur Villa selbst war nicht mehr lange aber bestimmt waren sie noch eine halbe Ewigkeit unterwegs. Also im Inneren dieses ewig großen Anwesens.

  • Electra & Ren im Eingangsbereich der Villa
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    Der kalte Wind pfiff ihr um die Ohren, als sie versuchte Rens lieb gemeinte Worte zu ignorieren. Sie wollte nicht - auch jetzt nicht - auf die Hilfe Fremder angewiesen sein und schon gar nicht auf die eines stattlichen Wächters, der sicherlich wichtigeres zu tun hatte, als sich um eine dümmliche Adlige zu kümmern, die einfach nicht das Bett hüten wollte. Die einfach nicht auf den gut gemeinten Rat einer Freundin hören wollte. Und auch wenn besagte Freundin sagen würde: "Ich habs dir doch gesagt!", wünschte sich Electra im Moment nichts mehr als das: in ihrem warmen, kuscheligen Bett zu liegen. Denn jeder Schritt kostete ihr viel Mühe und Anstrengung. Sie taumelte hin und her und als sie gerade ungebremst zur Seite fallen wollte, fing sie abermals ein starker Arm auf. Ren! Behutsam und doch bestimmt legte er seinen Arm um ihre Taille und brachte sie somit zurück in die Senkrechte. "Urgh!" Ihr wurde wieder etwas schwindelig, und auch wenn sie es niemals zugeben würde, war es gut, dass er wiedermal ins Geschehen eingriff. Ansonsten wäre sie hart und ungebremst auf den Boden geprallt, wumms, bumms, Schädelbasisbruch, uh, äh ... was? Zum Glück kam Reinhard, der Retter in der Not, um Electra erneut aus der Patsche zu helfen! Ihre Augen suchten die seinen, als er ihr kurz und knapp erklärte, dass er sie in ihre Gemächer begleiten würde, ob sie nun wollte oder nicht. Ihre Augen weiteten sich vor Überraschung. Diese Bestimmtheit, diese endgültige Entschiedenheit mit der sich Electra abfinden musste, warfen plötzlich ein neues Licht auf den schönen, aber zu Anfang unsicher wirkenden Wächter. Er bot Electra, einer Adligen (die diesen Titel manchmal nicht würdig war), die Stirn und irgendwie - auch wenn sie es nie, niemals zugeben würde - beeindruckte es sie. Als stumme Zustimmung und weil sie eh keine andere Wahl hatte, das musste sie wohl oder übel einsehen, stützte sie sich an seinem starken Oberkörper ab. Ihre Wangen waren nicht mehr nur aufgrund des Fiebers gerötet. Der guttaussehende Wächter schleppte sie Schritt für Schritt und mit einer engelsgeduld Richtung Eingangstür. Electra hatte währenddessen den Blick von ihm abgewandt, sie blickte in die Ferne, als könnte sie ihren Geist, ihre Seele von hier wegteleportieren. Wobei das natürlich nicht möglich war. Als sie endlich die Eingangstür erreichten, legte sich ihre kalte Hand auf die Türklinke. Sie drückte sie langsam runter und offenbarte somit das Innere der prunk- und prachtvollen Villa. "Danke, Ren", murmelte die Blauhaarige leise, den Blick immer noch abgewandt, als sie die noble Eingangshalle der de Sainte Coquilles betraten. Der Luxus, sündhaft treue Teppiche, Vorhänge und Skulpturen warteten schon im ersten Zimmer auf die beiden. Ein Umstand der Electras Situation noch unangenehmer machte, als sie ohnehin schon war. "Ähm ...", murmelte sie, "mein Zimmer ist da entlang ..." Natürlich! Natürlich, den endlos langen Flur entlang und der unbarmherzigen Treppe hoch. Dann noch einige Gänge weiter. Ein paar lange Flure vorbei an Rosalinds Zimmer, an Max' Zimmer ganz am Ende, ja, ganz am Ende des Ganges, da, da irgendwo befand sich Electras Schlafgemach.

  • 3717-reinhard-pngReinhard & Electra | in Electras Zimmer


    Es gab keine Widerworte. Die hätte der junge Wächter auch gar nicht zugelassen. Die hätte er einfach gekonnt überhaupt, auch wenn es natürlich unsagbar unhöflich gewesen wäre aber anscheinend musste man die Adelige ja zu ihrem Glück zwingen. Ihr Glück war in diesem Fall ja eigentlich auch nur, dass Reinhard noch in der Nähe gewesen und sie aufgefangen, gerettet hatte. Sonst wäre sie wohl mit voller Wucht auf den Boden aufgeschlagen und wenn er so darüber nachdachte, wäre das auch noch sehr viel mehr Arbeit gewesen. Und wie hätte er das seinem Vorgesetzten erklärt, wenn diese Sache in der Kaserne die Runde gemacht hätte?! Wenn man ihn nach Geschehenem ausgefragt hätte. Man wusste so etwas ja nie. Wer das alles mitbekam. Am Ende verpetzte Electra ihn noch selbst! Aber so etwas traute er der hübschen Dame dann auch nicht zu. Aus den Augenwinkeln heraus betrachtete er die adelige Frau. Er konnte ihr ansehen dass sie sich nicht gut anfühlte. Dass sie müde war, geschwächt. Ihr Gesicht war ja auch ganz rot vom hohen Fieber! Oh weh, hoffentlich konnte sie sich gleich in ihren Gemächern ausruhen. Ob er einem der unendlich vielen Bediensteten Bescheid sagen sollte, damit sie vielleicht gleich einen Heiler vorbei schickten? Es gab mit Sicherheit einige Kräuter, die ihr helfen konnten. Oder vielleicht erledigte sich die ganze Sache ja auch mit einer guten Mütze Schlaf? Ren überlegte eine ganze Zeit lang, still für sich bis sein Name oder eher sein Spitzname an sein Ohr drang und er seinen Kopf schließlich zur Seite drehte. Electra dieses Mal direkt ins Gesicht schaute und nicht nur heimlich. „Dafür müssen sie sich nicht bedanken, Lady Electra. Das ist meine Pflicht.“, erklärte der Wächter und nickte, begleitete und stützte die Hübsche ins Innere der Villa. War dann beinahe etwas eingeschüchtert von dieser vielen und seiner Meinung nach wirklich übertriebenen Dekoration, die man hier fand. Die einem ja regelrecht ins Gesicht geworfen wurde. Reinhard schluckte und senkte den Kopf kurz, als müsste er seine Augen von all dem Glanz eine Pause gönnen, bevor er sich wieder auf Electra konzentrierte, die ihm den Weg zeigte. „Und natürlich möchte ich ihnen auch helfen. Es ist nicht nur weil ich es muss, weil es meine Pflicht ist, ich helfe auch so gerne! Wissen sie, man sollte seinen Mitmenschen ja helfen und.. wie hätte ich sie einfach da liegen lassen können!“ Er verhaspelte sich ein bisschen in seinen Worten, war reden jetzt nicht wirklich so sein Ding aber dennoch hatte er das ganz souverän gemeistert oder? Irgendwie schien die Villa ja ziemlich ausgestorben oder bildete der Kerl sich das ein? Waren alle bei dem Fest? Aber sollten nicht auch ein paar der Bediensteten hier bleiben? Vielleicht war es aber auch besser so. Bestimmt gäbe es verwirrte Fragen, die auch noch unnötig waren weil er hatte ja nichts angestellt. Er war ganz brav und hilfsbereit! Eine breite Treppe erwartete die beiden. Mit verschnörkeltem Geländer von dem einem fast schwindelig werden konnte. „Es muss ein aufregendes Leben sein.“, sagte er schließlich nachdem sie es langsam bis nach oben geschafft hatten und ihr nächstes Ziel das wohl letzte Zimmer des langen Flures war. Allein die Zimmertüren waren verziert und mit Namen versehen. Beeindruckend. „Mit vielen Möglichkeiten.“ Immerhin konnte man sich mit all dem Vermögen, das diese Familie besaß, auch alles mögliche kaufen was man wollte. Oder nicht? War es vielleicht mehr Schein als sein? Ihre Schritte wurden langsamer da sie anscheinend das richtige Zimmer gefunden hatten. Aber Ren stützte sie weiter und würde sie wahrscheinlich erst los lassen wenn sie endlich wieder in ihrem Bett lag. Auf das sie gleich auch zusteuerten nachdem Electra die Tür geöffnet hatten. Der Wächter war immer wieder überwältigt von all den kunstvollen Bildern, den teuren Teppichen. Auf denen man gar nicht herum trampeln wollte aber es blieb ja nichts anderes über. Auf den letzten Metern oder eigentlich direkt vor ihrem Himmelbett, stolperte der junge Mann schließlich. Er blieb am langem Stoff ihres dunklen Umhangs hängen, verhedderte sich mit seinem Bein darin und so fiel er gemeinsam mit ihr auf die durchaus bequeme Matratze ihres Bettes. Da er Electra ja immernoch an der Taille festgehalten hatte und irgendwie war das so plötzlich passiert und.. oh je.

  •  Cockblock Maerwen kommt an // vor Electra's Zimmer


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    Maerwen hatte vom Platz des Volkes bis zur Villa ziemlich lange Zeit sich in Rage zu denken. Sie hatte eigentlich auf einen sehr schönen Tag auf dem Fest gehofft, aber war dann einem der Adeligen begegnet. Und dann noch dazu dem Schlimmsten von der ganzen Bande: Max Saint-De-Coquille. Bah! Allein wenn sie an sein Gesicht dachte, wo stets diese ekelhafte Arroganz zu sehen war. Am liebsten wollte sie in etwas hineinschlagen. Sie nahm sich vor von Electra das Bettzeug zu holen und kräftig auf dem Hof auszuklopfen. Das würde die angestaute Wut in ihr sicher etwas reduzieren. Doch zunächst musste sie ja auch von dem blonden Ekelpaket die Geschenke verstauen. Es hieß also zunächst in sein Zimmer zu gehen und dort einen geeigneten Platz für die Geschenke zu finden. Sie hoffte zumindest, dass Max dort dann seinen Einkauf haben wollte. Sie war noch nie in seinem Zimmer gewesen, da sie sich nicht um die Privatgemächer der anderen Hausbewohner kümmerte. Das war eine Aufgabe für das restliche Dienstpersonal. Sie selbst sorgte nur für Sauberkeit und Ordnung im Schlafzimmer von Electra, die jedoch selbst auch sehr gut in der Lage war sich darum zu kümmern. Sehr zum Ärgernis der Dunkelelfe. Es dauerte ein wenig bis Maerwen einen geeigneten Platz für den Schmuck gefunden hatte. Sie wollte ihn nicht einfach offen liegen lassen, da man ja nie wusste, ob nicht doch ein Langfinger im Haus unterwegs war. Wenn Max die Geschenke nicht sofort fand, musste sie ihn einfach darauf hinweisen. Nach kurzem Zögern steckte Maerwen aber das Geschenk für Electra selbst ein. Das wollte sie ihrer Lady persönlich überreichen, immerhin hatte sie beim Aussuchen geholfen. Sie wollte nicht, dass Max dafür all den Lob bekam. Noch immer sehr wütend ging sie aus dem Zimmer und den Gang weiter entlang. Es war eigentlich eine Unart, dass man Electra das hinterste Zimmer gegeben hatte. Maerwen hatte die Hoffnung, dass sich ihr Gemüt etwas beruhigen würde, wenn sie die Blauhaarige bald sehen würde. Ihre Herrin wusste immer, wie sie ihre Stimmung aufbessern konnte. Tatsächlich hatte die Dunkelelfe aber nicht mit dem Bild gerechnet, dass sie in Electra's Schlafgemach erwartete: Electra war nicht alleine. Es war ein Mann bei ihr, der noch dazu in einer sehr eindeutigen Position über ihr auf dem Bett lag. Maerwen merkte, wie sich ihr Kiefer sofort noch mehr anspannte. Da war sie für einen Moment nicht bei Electra. "Lady Electra, ich hoffe ich störe nicht." Ihre Stimme war kontrolliert, wirkte gleichzeitig aber auch bedrohlich. Sie würde niemals ihre Stimme gegenüber Electra erheben. Noch nicht. "Ich denke es ist besser, wenn Sie Lady Electra loslassen und ein wenig Distanz gewinnen. Das wäre nur angemessen.", wandte sie sich an den Fremden.

  • Electra, Ren & Maerwen in Electras Zimmer
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    Sie müsse sich nicht bei ihm bedanken, versicherte er ihr, es sei doch seine Pflicht. Pflicht? Ihre Augenbraue hob sich, sie wollte gerade etwas sagen, als er schnell hinzufügte, dass er ihr gerne half und nicht nur weil es seine Pflicht war und weil er sie da nicht einfach hätte liegen lassen können, toll. Electra presste die Lippen aufeinander. Ja, mittlerweile müsste es jeder mitbekommen haben: sie hasste das Gefühl auf andere angewiesen zu sein, aber noch mehr hasste sie das Gefühl sich selbst nicht helfen zu können. Hilflos zu sein, ohne Ren würde sie tatsächlich noch auf den kalten Boden im Park liegen, oder? (Nun ja, ohne Ren hätte sie wohlmöglich keinen Grund gehabt ohnmächtig zu werden, oder? ODER?) Aber vielleicht wäre ihre Ohnmacht so oder so eingetreten, ihr Fieber war gestiegen, ihre Gesichtsfarbe gerötet. Und obwohl man Farben ja nicht steigern durfte, es gab keinen anderen Ausdruck dafür, sie wurde immer röter und röter, als sie durch die prunkvolle Eingangshalle schritten. Sie wollte aber sie konnte nichts mehr auf seine Worte erwidern, sie musste den Blick abwenden. Es war ihr einfach zu unangenehm mit Ren so eng umschlungen an den ganzen teuren und vor allem überflüssigen Dingen vorbeizugehen. Wie er sich wohl dabei fühlen musste? Er hatte den Blick gesenkt, als sie heimlich zu ihm rüberschaute, oh Gott. Zum Glück war die Villa menschenleer, nicht einmal die Bediensteten waren hier, anscheinend waren wirklich alle - auch Maerwen - noch auf dem Fest. Die einzigen Augen, die sie so sahen waren die gezeichneten auf dem prachtvollen und übergroßen Familienproträt, welches mitten im Treppenaufgang hing. Ren bugsierte sie leichtfertig die vielen Stufen hinauf. Den Blick immer noch abgewandt, nuschelte sie ein: "Möchte man meinen ..." Sie wollte ihre Worte nicht weiter erläutern, sie wollte bloß noch ins Bett und erfreulicherweise kamen sie ihrem Zimmer immer näher und näher. Mit einem schnellen Handgriff öffnete sie ihre Zimmertür und nachdem sie eingetreten waren, steuerten sie gleich auf ihr großes, pompöses Himmelbett zu. Auf dem Weg dorthin stolperte der junge Wächter allerdings über den luxuriösen Teppich, er fiel und riss Electra mit sich. "Huch!" Zum Glück landeten sie unbeschadet auf der Madratze, Electra drehte sich nach dem kleinen Schock zu dem Wächter, als ihr plötzlich etwas über die Lippen huschte, was da den ganzen Tag noch nicht da gewesen war: ein Lächeln. "Alles okay?", fragte sie ihn, als plötzlich eine strenge Stimme an anderem Ende des Raumes erklang. "Maerwen!" Das Lächeln verschwand so schnell aus Electras Gesicht wie es aufgetaucht war. Wie lange stand sie schon da? Oh Gott! Sie richtete sich auf, befreite sich aus dem Griff des Wächters, als es ihr schon stotternd über die Lippen kam: "E-es ist n-nicht so wie es aussieht ...!" Sie half Ren dabei sich aufzurichten, ohne ihre Freundin dabei aus den Augen zu lassen. "Ähh ..." Nicht so lange nachdenken! Sie musste jetzt eine plausible Ausrede parat haben. "Ähhm ...?" JETZT! "Ich dachte, hier wär' jemand!", platzte es schließlich aus ihr heraus. "Ein Einbrecher! Ja! Ich rief um Hilfe und Ren kam um mir ... zu helfen ...!" Sie suchte seinen Blick, ihre Augen gaben ihm hoffentlich zu verstehen, ihr lieber zu zustimmen. "Nicht wahr, Wächter Ren?" Maerwen durfte nicht erfahren, dass sie ihr Bett und vor allem die Villa verlassen hatte. Electra bemerkte leider nicht, dass sie immer noch ihren Mantel trug. Aber vielleicht würde das Maerwen ja gar nicht auffallen ...

  • 3717-reinhard-pngReinhard, Electra & Maerwen | in Electras Zimmer


    Ein bisschen tollpatschig war der junge Wächter ja schon oder? Ren war unachtsam gewesen. Wahrscheinlich war er auch abgelenkt von all den prunkvollen Möbeln und feinen Teppichen, die es hier innerhalb der Villa in Hülle und Fülle gab. Da konnte man schon mal ein bisschen abgelenkt werden. Oder? Obwohl das keine Entschuldigung war, schließlich hätte seine ganze Aufmerksamkeit uneingeschränkt Electra gelten sollen. Die edle Dame war immerhin krank und schwach und sie hatte sich bestimmt auf ihn verlassen und was machte er? Stolperte, rutschte aus und riss sie einfach so mit sich. Wahrscheinlich konnten sie noch von Glück sprechen, dass sie dabei nur noch einen Schritt von ihrem großen Bett entfernt gewesen waren, sonst hätten sie dieses Mal beide den Boden geküsst. Jedoch war der sicher auch nicht hart, denn der Teppich dort wirkte auch sehr flauschig. Doch darüber machte er sich gar nicht weiter Gedanken, schaute eher der hübschen Electra in die blauen Augen, die sie genauso überrascht anstarrten wie er es gerade tat. Seine Augen waren groß und wahrscheinlich wirkten sie auch irgendwie geschockt. Immerhin lag er jetzt gerade.. einfach so.. im Bett eines Mädchens. Gut, nicht mit irgendwelchen Absichten, ganz bestimmt nicht, oh nein, aber dennoch war es ein sehr merkwürdiges und vorallem befremdliches Gefühl weshalb sich jetzt auch etwas rote Farbe auf seinen Wangen breit machte und er zunächst einmal ein bisschen unfähig war ordentlich zu reagieren. „Ich ja, ähm.. es.. entschuldigt, Lady, ich.. ahm..“, stammelte der Wächter und rappelte sich dabei auch ein klein wenig auf damit er nicht länger eng an ihrem Körper lag. Hinter hervor gehaltener Hand räusperte er sich kurz, ordnete die Worte in seinem Kopf und auf seiner Zunge und wollte diese aussprechen, als sich die Tür öffnete und eine Dunkelelfe eintrat. Ertappt obwohl er ja eigentlich gar nichts getan und rein gar nichts Böses im Sinn hatte, sah er sofort in diese Richtung. Die Stimme der Fremden klang.. nicht ganz so freundlich und eigentlich konnte Ren das ja auch verstehen, war es wirklich eine eher unpassende Situation, in die sie hinein geplatzt war. „Ja.. ja, da haben sie Recht, entschuldigt..“, erwiderte Reinhard und richtete sich mit Electras Hilfe, die die Zeit über noch unter ihm gelegen war, wieder auf. Mit ein paar schnellen Handgriffen richtete er seine Wächterkluft und räusperte sich abermals während er die Lügen hörte, die Lady Electra der Anderen auftischte. Die Augenbrauen des Mannes hoben sich. Keines dieser Worte stimmte. Es war nicht die Wahrheit. Warum erzählte sie das? Hatte sie etwa Angst vor dieser Elfe? Sollte es ihr nicht egal sein was eine edle Dame wie Electra in ihrer freien Zeit macht oder hatte sie etwa Ärger zu befürchten? Wer war die Frau mit dem bösen Blick eigentlich? Verdammt, Ren kannte einfach noch kaum jemanden in diesem Ort. „Lady Electra..“, begann der Kerl und hielt inne. Was war jetzt der richtige Weg? Ob er Probleme bekam, wenn er die Lügen unterstützte? Oder bekam er die Probleme eher wenn er ihr nicht half, der Anderen eine falsche Geschichte zu erzählen? „So, so war es. Lady Electra erzählt die Wahrheit, ich fand sie draußen umher irren. Im Garten. Sie erzählte von einem Einbrecher doch ich fand keinen. Vielleicht passierte das im Fieberwahn. Sie scheint mir krank zu sein.“, erzählte er, schmückte das ganze dann doch noch etwas und war am Ende beinahe selber von sich überrascht dass er überhaupt so gut lügen konnte. „Als Wächter ist es ja meine Aufgabe den Bewohnern zu helfen und ich hatte Angst, dass sie den Weg alleine nicht mehr zurück in ihr Gemach schafft und da.. naja, ich war wohl ein bisschen unaufmerksam und bin.. gestolpert. Ich habe absolut keine Hintergedanken, keine.. also.. ja.. Ich wollte sie nicht.. nicht über sie.. ahm..“ Es wusste schon jeder was er sagen wollte oder..

  •  Cockblock Maerwen, Electra und jemand, der schleunigst gehen sollte


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    Maerwen wusste sehr wohl, dass sie Electra und den ungebetenen Gast überrumpelt hatte. Die Überraschung auf ihren Gesichtern sprach Bände. In der Dunkelelfe brodelte es richtig und sie bemerkte, dass da Gefühle in ihr geweckt wurden, die nicht ganz der Situation entsprachen. Natürlich war es inakzeptabel, dass Electra es sich hier in ihrem Gemach mit einem Mann gemütlich machte. Noch dazu mit jemandem, der kein Bekannter war. Zumindest hatte Maerwen ihn bislang noch nie gesehen. Ein kurzer Gedanke flog durch ihren Kopf, der ihr einen tiefen Stich in der Brust versetzte: Was war, wenn ihre Lady den Mann sehr wohl schon besser kannte, aber Maerwen einfach bislang davon nichts erzählt hatte? Die Dunkelelfe war zwar bislang immer davon ausgegangen, dass es keine Geheimnisse zwischen ihnen gibt, aber die ganze Situation hier erzählte ein andere Geschichte. Egal wenn sich Electra sofort darum bemühen wollte zu erklären, dass dieses Bild von den Beiden im Bett falsch interpretiert worden war von der Zofe. "Ach, ist das so.", kam es trocken über ihre Lippen. Eigentlich sollte ihre Freundin es besser wissen, als ihr jetzt irgendein Märchen zu erzählen. Aber noch war Maerwen so gnädig und hörte zu, statt die fadenscheinige Ausrede zu unterbrechen. Sie brauchte gerade diese Pause, um in ihrem Kopf bis Hundert zu zählen. Wenn sie das geschafft hatte, würde sie vielleicht nicht gleich ihre Stimme erheben. Und das war ja eigentlich etwas, dass sie unter keinen Umständen machen wollte. "Sie sind also Wächter, wie interessant." Ihr eiskalter Blick legte sich auf den Mann, dem das ganze Gespräch offensichtlich unangenehm war. Es war schon richtig von ihm, Respekt vor ihr zu haben, egal was ihre Dienstkluft aussagen sollte. "Ist es als Wächter typisch im Garten der Saint-De-Coquilles herum zu irren? Waren sie etwa auf Patrouille?" Ihre Frage konnte man vielleicht als Versuch werten diese Ausrede ein wenig zu stärken, aber Maerwen's spöttischer Ton ließ ihre wahren Absichten aufblitzen. "Und du..." Sie wandte sich wieder Electra zu. "Stell dir vor deine Familie hätte nach dir gesehen und dich in dieser...eindeutigen Position vorgefunden. Hast du daran gedacht?" Es war wichtig keine Schande über die Familie zu bringen, auch wenn Maerwen nicht viel von Max und den Anderen hielt.




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