• [In einem der Empfangsräume] Rosalind Sophia & Bianca



    Die Umarmung Sophias löste sich langsam wieder. Der Körperkontakt wurde weniger und nach und nach saßen dort wieder drei unterschiedliche junge Frauen. Keine Einheit. Jeder für sich und doch irgendwo eine Familie auch wenn sie ganz bestimmt nicht durch das Adjektiv familiär definiert werden würden. Eine Distanz herrschte zwischen den Mädchen gleich einer flüchtigen Bekanntschaft und irgendwie war es das auch. Sie waren alle nur Bekannte - keine Freunde - keine Familie. Sie erzählten einander ihre Sorgen nicht und Bianca war sich unsicher ob sie diese Distanz reduzieren wollte. Teilweise gab gerade diese fehlende Nähe ihr Wohlbefinden. Die unsichtbare Mauer, die sie sich in den Jahren aufgebaut hatte und in dessen Inneren sich nur sie selbst und ihre Zofe Tabatha befunden hatten - bis zu jenem Tag. Sie hatte sie verlassen. Alleine war das Mädchen mit den Korkenzieherlocken zurückgeblieben. Sie hatte versucht abzuschließen - hatte getrauert. Beinahe war es ihr gelungen und dann kam der Magier und machte dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung. Dem Lauf des Lebens. Geburt - Leben - Tod - Wiederauferstehung. Der Gedanke stieß ihr sauer auf. Der leblose Körper Tabathas erschien vor ihrem inneren Auge und es dauerte einige Momente um den Gedanken wieder zu vertreiben. Im nächsten Moment sah sie ihre Vertraute in ihrem Zimmer stehen - sie lebte. Sie war zurück. Es sollte alles gut sein aber das war es einfach nicht. Es gab so Vieles das gerade alles andere als gut war. Bianca schüttelte die Gedanken an ihre Freundin von sich. Ein Problem reichte doch. Es hatte keinen Sinn sich mit beiden Problemen zu beschäftigen. Wenn sie ehrlich war, wollte sie sich mit keinem von Beiden beschäftigen sondern sie bei Seite schieben und wieder zu der unbeschwerten Bianca zurückkehren, deren Launen man fürchtete.

    Bianca hob ihren Kopf an als Rosalind ihre Frage beantwortete. Doch es blieb nicht bei einer Antwort. Natürlich kamen Gegenfragen. Sie hagelten regelrecht auf das wohlhabende Mädchen ein, drängten sie an die Wand. Die Tür öffnete sich und eine Bedienstete trat mit dem bestelltem Tee ein und stellte das Teeservice sorgsam auf dem edlen Tischchen ab. Wortlos schenkte sie den Damen des Hauses ein und platzierte das Kuchenstück direkt vor Fräulein Bianca. Mit einem leichten Knicks verlies die Namenlose den Raum wieder und lies die Tür hinter sich ins Schloss fallen. "Glaubst du das wirklich?" kam es aus dem Nichts. Die blauen Augen der Adelstochter fixierten Rosalind. "Glaubst du wirklich wir haben eine Wahl?" Ein Lachen drang aus der Kehle des Mädchens, ehe sie die Teetasse an ihre Lippen führte und an dem Heißgetränk nippte, ehe sie die Tasse wieder abstellte. "Es gibt Dinge, die man von uns erwartet und Dinge die damit nicht möglich sind." Sie hatte ihre Stimme etwas erhoben, glich wieder mehr der bekannten Bianca. Von dem verletzten Mädchen war kaum mehr etwas zu sehen. Sie hatte sie wieder hinter der Mauer versteckt, damit man sie nicht sehen konnte, damit man sie nicht schreien hören konnte. Bianca griff nach der Kuchengabel und stocherte sich ein Stück herunter um es im nächsten Moment in ihrem Mund verschwinden zu lassen. Nun meldete sich auch Sophia zu Wort. Nur langsam und zögerlich purzelten die Worte über ihre Lippen. Worte die man von ihr erwartete wenn man sie ein Stück weit kannte. Sie genoss den Reichtum nicht. Sie war diejenige die Mitleid mit den Armen hatte, sie war diejenige die am ehesten etwas für ihr Geld tun wollte. Das war es nicht was sie sich wünschte aber der Ausdruck im Gesicht ihrer Cousine zeigte Bianca, dass sie mit einer ähnlichen Intensität etwas begehrte, wie sie es tat. Ein Wunsch tief aus dem Herzen. Die Augenlider der verzogenen Göre senkten sich etwas und ein Lächeln erschien auf ihren Lippen. "Ich wünsche mir die Wahl zu haben... einfach nur um zu sehen ob es etwas ändern würde..."

  • [Rosalind] ~ mit Sophia & Bianca in einem der Empfangsräume


    1197-rosalind-pngNur kurze Zeit nachdem die Blauhaarige ihre Antwort, ihre Fragen ausgesprochen hatte, öffnete sich die Tür und eine Bedienstete kam mit dem Tee und dem Kuchen für Bianca zurück. Während dies geschah, herrschte Stille. Doch sobald die Tür wieder ins Schloss gefallen war, kam die Antwort ihrer Cousine. Scharf und lauter als zuvor. Rosalind konnte nicht anders, als den Kopf zu schütteln. Ihre direkte Art mag nicht das sein, was Bianca gerade hören wollte, aber sie würde ihre Gedanken nicht verstecken. "Was sind das für Dinge und wer erwartet sie von dir, Bianca?" Erwiderte sie daher mit klarer Stimme. "Bist du es nicht selbst, die gewisse Anforderungen an dich stellt? Wem sonst, außer dir selbst, solltest du denn gerecht werden müssen?" Rosalind verstand es einfach nicht. Es schien, als würde sich ihre Cousine unnötig das Leben schwer machen. Was in Bianca vorging konnte sie einfach nicht nachvollziehen, so sehr sie auch versuchte, es zu verstehen. Noch nie hatte Rose das Gefühl gehabt, etwas nicht wegen ihrer Herkunft, ihres Namens tun zu können. Wegen ihrer körperlichen Schwäche und totaler Unfähigkeit und dem Talent sich zu verletzen vielleicht, aber nie wegen ihres Namens. Den meisten Menschen, denen die Adelstochter begegnet war, war es egal wie sie hieß oder wo sie lebte. Ihr Verhalten war alles, was zählte. Ob Bianca andere Erfahrungen gemacht hatte.

    Sophias Worte hingegen konnte die Blauhaarige schon mehr verstehen. So nickte sie ihr zustimmend zu. "Ich weiß, was du meinst. Etwas tun, um zu helfen und um sich all den Reichtum verdient zu haben. Das ist es, was ich möchte." Wieder trat Stille ein, bis Bianca wieder sprach. "Dann versuch es doch. Wenn du glaubst, dass dein Name dir im Wege steht, dann versuche es nicht als Bianca de Saint Coquille. Versuch es als jemand anderes." Schlug sie vor. Schließlich wollte Rosalind wirklich helfen, auch wenn sie nicht alles verstand. Das Wichtigste war doch, dass es Bianca wieder besser gehen würde, oder nicht? Nicht jeder Bewohner des Dorfes kannte Bianca und wenn sie sich etwas anderes anzog, ihre Haare anders trug, so könnte sie auch einen Tag als ein anderer verbringen, nicht wahr?

  • 1931-sophia-png Sophia mit Bianca und Rosalind in einem der Empfangszimmer



    Auch wenn die beiden Cousinen auf eine Antwort von der Dritten im Bunde warteten, ließ diese sich wie gewohnt etwas Zeit mit ihrer Antwort und es trat wieder eine stille Pause ein, in der Sophia zunehmend das Gefühl hatte, dass die Luft im Raum immer schwerer wurde. Fast hätte sie angefangen herumzuzappeln, doch eine Magd trat mit dem von ihr angeforderten Tee und Kuchen ein, was ein wenig Erleichterung durch ihren Körper fließen ließ. Sie lächelte ihr dankend zu, bevor sie nach einem kleinen Knicks, den Raum wieder verließ. Die Adelstochter zögerte nicht lange und griff nach einer der drei filigranen Porzellantassen, welche sie mit viel Vorsicht zu sich hinüber zog.

    Fast hätte sie sich den heißen Tee über den Schoß gekippt, als Bianca ganz plötzlich doch noch antwortete. Vorerst hielt Sophia den Mund, lauschte Rosalinds anschließender verbaler Erwiderung und betrachtete ihr eigenes waberndes Spiegelbild auf der Oberfläche des heißen Getränkes.

    Nachdem die beiden wieder schwiegen, sponn Sophias den Gedanken Rosalinds unwillkürlich in ihrem Kopf weiter. Es als jemand anderes versuchen … eine andere Person sein. Ja warum denn nicht? Das klang eigentlich ziemlich lustig!

    Sophia hob den Kopf und enthielt somit ihren beiden Verwandten nicht das strahlende Lächeln vor, welches sich gerade auf ihre Lippen gelegt hatte. Je mehr sie über diese Idee nachdachte, desto aufregender schien ihr das ganze. Vorsichtig stellte Sophia also die empfindliche Handwerkskunst wieder zurück auf das Tischchen, ehe sie am Ende vor lauter Eifer doch noch den Inhalt auf ihrem Schoß verteilte. “Was haltet ihr davon, wenn wir das heute einmal versuchen? Wir schnappen uns ein paar Uniformen unserer Dienstmägde, da kann man wunderbar die Haare unter der Haube verstecken, und gehen dann in die Stadt - als jemand anderes!” Hin und hergerissen zwischen der Erwartung auf die Reaktionen ihrer Cousinen und der Vorfreude auf die Umsetzung, blickte sie die beiden Damen abwechselnd an. “Was hättest du Lust zu unternehmen Bianca? Etwas, was du sonst nie machen würdest als Bianca de Saint Coquille sondern als … Bertha die Magd.”

  • [In einem Empfangszimmer] Sophia, Rosalind & Bianca -> geht



    Ein Funkeln blitzte in den blauen Augen der Adelstochter auf als Rosalind nach einer Antwort nahezu bohrte. Ein amüsiertes Schmunzeln umspielte die Lippen des Mädchens mit den Korkenzieherlocken, ehe sie ihre Cousine regelrecht mit ihren Blicken erdolchte. "Bist du so blöd, oder tust du nur so?" Ein Lachen drang aus der Kehle Biancas ehe sie an ihrem Tee nippte. "Ich dachte ich wäre naiv aber im Vergleich zu dir..." Bianca lies den Satz offen stehen. Es konnte sich ohnehin alle Beteiligten denken wie er enden würde. Wahrscheinlich sollte sie offener sein, ihrer Familie vertrauen, den Familiensegen wahren aber sie hatte keine große Lust darauf hier ihr Herz auszuschütten. Die Villa hatte überall ihre Augen und Ohren. Nichts würde hier verborgen bleiben. Es war immer irgendein Angestellter in der Nähe, der vielleicht im Auftrag der Hausherren die Adelstöchter bespitzelte und seinem Auftraggeber alles bis ins kleinste Detail erzählte. "Du glaubst vielleicht wir führen ein unbeschwertes Leben aber sobald du einen Weg bestreitest, der nicht vorgesehen ist, wirst du verstehen, Rosalind." Bianca stellte ihre Tasse ab. Blinzelte und sah ihre Verwandte durch ihre dichten Wimpern an. "Für uns ist es vorgesehen jemanden zu heiraten, der ebenfalls einer Adelsfamilie angehört. Liebe hin oder her. Vater und auch Onkel werden keine andere Entscheidung tolerieren." Bei dem Wort 'Onkel' schielte Bianca erst zu Sophia und anschließend zu Rosalind, ehe sich ihre Lippen wieder verschlossen und sie ihre eigenen Worte auf sich wirken lies. Sie waren direkt, weder in Watte gepackt noch blumig verpackt. Aber das war es was man von ihnen erwartete, was sie zu erfüllen hatten. Den Vorschlag von Rosalind belächelte das reiche Mädchen nur. "Ich habe es versucht, okay? Es ändert nichts. Wir können nicht aus unserer Haut, versteht das doch!" Ihre Stimme erhob sich und mit einem Wisch landete, die beinahe leere Teetasse am Boden. Ein lautes Klirren erhellte den Raum und bereits im nächsten Augenblick stürmten Bedienstete den Raum um sauber zu machen. Sie hinterfragten das Missgeschick nicht. Bianca hatte sich erhoben und ihre Zähne aufeinander gepresst. Ihre Augen waren mit Tränen gefüllt aber sie bemühte sich diese zu zügeln. Diese Leichtgläubigkeit raubte der Adelstochter den Nerv. Sie hatte keine Lust mehr auf Rosalinds Fragen und Sophias Vorschlägen. Einen Augenblick hatte Bianca tatsächlich geglaubt es könnte ihr helfen mit den Beiden zu reden aber dem war nicht so. Stille. Die Bediensteten verließen den Raum wieder und zurück blieben die drei Adelstöchter. Eine unterschiedlicher als die Andere. "Ich habe es versucht nicht ich zu sein. Wirklich. Aber es ändert nichts. Nicht wenn man wieder hierher zurückkehren muss..." Ihre Stimme war brüchig und langsam Schrittes ging Bianca auf die Tür zum Eingangsbereich zu. Sie hatten die Türklinke bereits in der Hand als sie noch einmal inne hielt und ein leises "... aber Danke für eure Mühe..." Kaum hörbar flüsterte Bianca die wenigen Worte gegen die geschlossene Türe, bevor sie die Türklinke nach unten drückte und den Raum verlies.

    Sie raffte ihr Kleid etwas nach oben ehe sie die eindrucksvolle Treppe im Eingangsbereich beschritt und sich in ihrem Zimmer verkroch. Bewusst schloss sie ihre Zimmertür ab, damit niemand sie stören konnte, sie niemand wieder in dieser Ausnahmesituation erleben konnte. Tränen verschleierten ihren Blick. Sie hatte doch tatsächlich geglaubt, dass sie ihr Reserven aufgebraucht hatte aber offenbar war dem nicht so. Nach und nach kullerten sie über ihre Wangen und irgendwann ergab sich das Fräulein ihrer Traurigkeit, sank in sich zusammen und zog mit ihren Händen ihre Beine an sich. Sie bildete eine Art Kokon aus Wasser um sich. Völlig unbewusst hatte Bianca ihre Magie eingesetzt und eine Wasserwand entstehen lassen, Sie wusste das es an der Zeit war wieder eine neue Wand aufzubauen, damit niemand mehr an sie heran konnte, niemand sie mehr auf diese Weise verletzten konnte, niemand ihre verletzliche Seite zu Gesicht bekam. Es war an der Zeit. Ja. Aber zuerst mussten all die Tränen geweint werden. Zuerst musste all der Schmerz vergehen. Erst dann konnte sie die Wand Stück für Stück wieder aufbauen, wie einst.


    Wie viele Tage waren vergangen? Bianca hatte jegliches Gefühl für Raum und Zeit verloren. Wie lange hatte sie nichts gegessen und lediglich Wasser zu sich genommen um nicht völlig auszutrocknen? Wie oft hatten Bedienstete an ihrer Tür geklopft - besorgt um ihr Wohlergehen oder vielmehr im Auftrag ihres Vaters. Wie oft war er an dieser Tür gestanden und hatte geklopft. Erst besorgt - dann wütend und anschließend nahezu flehend. Sie war seine einzige Tochter. Er hatte bereits ihre Mutter verloren, hatte er wirklich Sorge sie ebenfalls zu verlieren oder sorgte er sich vielmehr, dass die Blutlinie nicht fortgeführt werden konnte? Bianca konnte diese Frage nicht beantworten. Sie konnte sich gerade so noch auf den Beinen halten aber heute war der Tag gekommen sich wieder in die Öffentlichkeit zu wagen, dieses Haus zu verlassen und sich den Menschen da draußen zu stellen, sich ihnen als die altbekannte Bianca zu präsentieren. Stolz, erhaben und wunderschön. Ein Blick in den Spiegel verriet der Adelstochter, dass viel Arbeit notwendig war und da sie sich diese ganz bestimmt nicht im Alleingang antun wollte rief sie zwei Dienstmädchen zu sich. Sie gaben sich Mühe ihren geschockten Blick zu verbergen aber sie waren nicht sehr gut darin. Die Beiden ernteten einen bösen Blick und wurden sogleich von Bianca beauftragt dieses und jenes zu machen. Mit einem starren Blick saß Bianca an ihrem Schminktisch und beobachtete ihre Verwandlung. Nach und nach wurde aus dem verheulten Mädchen ein stolzes Mädchen. Mit jeder zurechtgelegten Strähne, jedem Körnchen Puder stellte sich Bianca vor wie ihre Mauer aufgebaut wurde aber so einfach würde es nicht werden. Ganz bestimmt nicht aber sie war bereit diesen Weg zu beschreiten. Als sie zufrieden war scheuchte sie die Dienstmädchen aus ihrem Zimmer, ehe sie wenige Minuten später dieses ebenfalls verlies und daraufhin auch die Villa ~

  • [Rosalind] ~ mit Sophia in einem der Empfangszimmer


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    Die Blauhaarige dachte, sie hätte eine gute Idee gehabt, als auch Sophia auf ihren Vorschlag einging. Aber Biancas Reaktion nahm ihr ordentlich den Wind aus den Segeln. Sie war harsch, wütend, beinahe vorwurfsvoll. Ihre Worte hätten einen anderen Menschen sicher verletzt, aber Rosalind kannte ihre Cousine und sie wusste, wie aufbrausend Bianca werden konnte. Das machte sie nicht zu einem schlechten Menschen, im Gegenteil. Jedoch schienen Rosalinds Worte doch etwas Gutes zu haben. Denn Bianca sprach etwas aus, das sie sicher nicht ohne Grund gesagt hatte. 'Für uns ist es vorgesehen jemanden zu heiraten, der ebenfalls einer Adelsfamilie angehört. Liebe hin oder her.' War es das? Sie habe es versucht. Das sagte Bianca ebenfalls. Langsam begann Rosalind zu verstehen, was der Grund für die Gefühle ihrer Cousine war.

    Nachdem Bianca den Raum verlassen hatte, blickte Rose zu Sophia. "Für uns ist es vorgesehen jemanden zu heiraten, der ebenfalls einer Adelsfamilie angehört. Liebe hin oder her." Wiederholte sie nun Biancas Worte. "Ist es das? Hat sie sich verliebt? In einen Bürgerlichen?" Fragte die Blauhaarige nachdenklich. "Ich kann da nicht wirklich mitreden, da ich nicht weiß wie es ist.." Begann sie dann, den Blick durch den Raum gleiten lassend. "Aber eines weiß ich: Sie verdient es, glücklich zu sein. Meinst du, wir können ihr irgendwie helfen?" Ob Sophia eine Idee hatte? Vielleicht kannte die das Gefühl, welches Bianca verspürte ja sogar? Rosalind fiel mal wieder auf, wie fremd sie sich doch eigentlich waren. obwohl sie doch derselben Familie angehörten.

  • Sophia bei Rosalind in einem der Empfangsräume



    Eigentlich war Sophia ziemlich guter Dinge, als sie die Idee Rosalinds weitersponn. Doch anscheinend war es das absolut Falsche. Erschrocken zuckte sie zusammen, als ihre Cousine voller Zorn das filigrane Porzellangeschirr mit einer Handbewegung vom Tischchen fegte und dieses laut scheppernd zu Bruch ging. Kurz darauf verließ Bianca auch schon das Empfangszimmer. Bei ihren letzten Worten, die doch wieder etwas versöhnlicher Klangen, stand Sophia auf, wollte irgendetwas sagen oder tun, doch ihr fehlten einfach die Worte angesichts dieses Gefühlsausbruchs. Somit verschwand sie, ohne dass eine der beiden zurückbleibenden Cousinen noch etwas sagte. Sophia ließ sich circa eine Minute, nachdem die Tür geschlossen wurde, langsam wieder auf ihren Platz sinken. Bestürzt glitt ihr Blick gen Boden, wo sie einfach auf den marmorierten Fliesen starrte. Zwar begann sie nun zu verstehen, weshalb Bianca so niedergeschlagen war, doch hätte sie mit diesem Grund ganz und gar nicht gerechnet. Es tat ihr weh zu sehen, dass ihre Verwandte etwas bedrückte, für das es kein Heilmittel gab. Keine Lösung. Kein Kompromiss. Zumindest nicht, wenn sie es jedem recht machen wollte, was sie offenbar versuchte.

    Sophia hob den Blick, als Rosalind das aussprach, was auch schon in ihrem Kopf umher geisterte. Sie nickte langsam mit einem etwas traurigen Lächeln auf den Lippen. “Das wird es wohl sein.” Plötzlich kam ihr Eric in den Sinn. Sein charmantes Erscheinungsbild auf dem Ball, welches sie seit so langer Zeit nicht mehr gesehen hatte. Damals waren sie ein Paar gewesen, bis sie sich immer weniger gesehen hatten und sich die Liebe ins Nirgendwo verlor. Doch sie konnte sich nicht daran erinnern, wie ihr Vater zu dieser Liebe gestanden hatte. Hatte sie ihn überhaupt darüber in Kenntnis gesetzt? Oder … hatte er vielleicht sogar seine Finger im Spiel gehabt …? Dieser Gedanke kam so plötzlich und unerwartet, schien ihr einerseits so absurd und ging doch durch Mark und Bein. Sie hatte nie gewusst, warum die Treffen mit Eric weniger wurden. War das die Antwort darauf? Nein. … Oder doch? Sophia schwindelte bei diesem Gedanken und sie schüttelte leicht den Kopf, um diese bösen Gedanken zu vertreiben. Doch sie wusste, dass er nun immer in ihrem Unterbewusstsein schlummern würde und dass sie plötzlich einen immensen Drang verspürte Eric wiederzusehen und mit ihm darüber zu reden. War es als Tochter eines Adelsgeschlechtes wirklich unmöglich einen bürgerlichen zu lieben?

    Diese Frage stellte sie sich nun auch um Biancas Willen. Konnten sie ihr helfen? Sophia suchte in Rosalind Blick nach einem Hinweis, was diese selbst über ihre eigene Frage dachte. Ein schwerer Seufzer trat über ihre schmalen Lippen, ehe sie kleinlaut eine Antwort formulierte: “Ehrlich gesagt … ich weiß es nicht.” Eine kurze Pause entstand, doch kurz darauf sah sie Rosalind erneut an. Etwas entschlossenes lag nun in ihrem Blick. “Doch ich denke wir sollten versuchen eine Lösung zu finden.” Denn sie hatte Recht. Ihre Cousine verdiente es glücklich zu sein. Ein wenig Mutlosigkeit umschloss dennoch ihr Herz. “ Ich habe aber leider keine Idee, wo man am besten beginnt nach einer Lösung zu suchen.”, merkte Sophia an und sah ihre Verwandte ratlos an. Doch da kam ihr eine Idee: “Vielleicht sollten wir uns beim Pfarrer der hiesigen Kirche erkundigen, was eine Heirat rechtlich für Auswirkungen hat.” Nachdenklich verschränkte sie die Arme. “Aber ich vermute es ist nicht so gut, wenn wir da einfach so wie wir sind hineinspazieren. Mir dünkt das erregt zu viel Aufsehen. Am Ende bemerkt eine dritte Person, was wir bereden, es wird getuschelt und gelangt an die Ohren unserer Väter.” Sophia kicherte leise. “Also müssen wir uns wohl doch als zwei bürgerliche Fräuleins namens … Linda und … Sarah ausgeben.” Das klang doch nach einer Menge Spaß!

  • [Rosalind] ~ mit Sophia in einem der Empfangsräume


    1197-rosalind-pngSophias Zustimmung bestärkte Rosalind in ihrer Vermutung. Es war durch Biancas Worte jedoch auch sehr offensichtlich geworden. Nun müssten sie nach einer Lösung für das Problem ihrer Cousine suchen. Leider hatte die Blauhaarige keinen blassen Schimmer wo sie damit anfangen sollten. Auch Sophia drückte ihre Unsicherheit bezüglich dieser Aufgabe aus, wich diese schnell fester Entschlossenheit. Diese konnte man der Lilahaarigen klar ansehen. Und es war ein Anblick, welcher Rosalind motivierte. Ihre smaragdgrünen Iriden spiegelten nun den Ausdruck ihrer Cousine und die Adelstochter nickte. "Wir werden eine Lösung finden." Fügte sie an Sophias Worte an. Ausgeschlossen, dass sie das nicht schaffen würden. Nichts war unmöglich. Mit etwas Geduld und seiner Zeit konnten sie alles schaffen und sie würden eine Lösung für Bianca finden. Damit sie glücklich werden konnte. Sie hatte es verdient. Jeder hatte das. Doch wo anfangen? Glücklicherweise war ja Sophia da, denn diese machte einen unglaublich guten Vorschlag. "Das ist eine fantastische Idee." Antwortete Rosalind freudig. Jedoch hatte die Lilahaarige recht. So wie sie jetzt aussahen, konnten die beiden unmöglich dort aufkreuzen. "Linda und Sarah. Das klingt doch gut. Dann brauchen wir nur noch die passenden Kleider für unseren Ausflug." Das war tatsächlich alles, was fehlte. "Vielleicht finden wir etwas Brauchbares in einem der Nähzimmer." Für alles wichtige gab es ein extra Zimmer. Es war wirklich ein Luxus niemals das Haus verlassen zu müssen, jedoch ging es hier nicht um irgendein Ballkleid oder neue Bettwäsche. "Es wäre jedoch sehr unvorteilhaft, wenn uns jemand dabei ertappen würde... Vielleicht ist das Glück uns hold und eines der Zimmer ist unbesetzt." Das Letzte, was die beiden Cousinen wollten, war es, Aufmerksamkeit zu erregen,

  • [Cecilia] nähert sich mit Jake der Villa


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    So langsam schienen die beiden miteinander auzutauen und die erstmalige Feindseligkeit schien sich beinahe in Luft aufzulösen. Zu Cecilias Überraschung wirkte Jake sobald er lächelte sehr sanft und freundliche, beinahe wie ein anderer Mensch. Es sah gut an ihm aus, aber das auszusprechen würde die Elfe nichtmal im Traum wagen. "In Zeiten wie diesen, sollte man sich nicht scheuen Freundschaften zu schließen, meinst du nicht?" Es war zu viel passiert, viel, dass nicht nur ihr Umfeld, sondern auch sie verändert hatte, aber über diese Themen konnte Cecilia noch nicht sprechen und unterdrückte jegliche schlechte Stimmung und entgegnete dem Elfen ein freundliches Lächeln ihrer Seite. Während sich die beiden langsam der Villa immer weiter näherten, wusste die junge Frau gar nicht, wie sie ihren Wohnort einleiten sollte. Cecilia wollte auf keinen Fall, dass Jake dachte, die Elfe würde in einer solch großen Unterkunft ganz alleine leben! "Vielleicht solltest du wissen, dass es gut sein kann, dass wir beide auf andere Leuten treffen. Ich kann mir schon vorstellen, dass spontane Treffen nicht deine liebsten sind, aber wir müssen wirklich nur ein paar Räume durchqueren, bevor wir bei mir sind..." Gerade als der Rotschopf absetzten wollte, fiel ihr wieder ein, dass sie eine Kleinigkeit vergessen haben könnte. "Ah und erschrecke dich bitte nicht vor den Angestellten, es sind viele, aber alle sind wirklich sehr nett!" Noch ehe sie die Villa erreichten, richtete sich ihr Blick unauffällig zu Jake in der Hoffnung, all dies würde keinen falschen Eindruck wecken.

  • Sophia bei Rosalind im Empfangszimmer, später im Nähzimmer



    Während Rosalind laut darüber nachdachte wie die beiden am besten an passende Kleidung kamen, nickte Sophia des öfteren knapp, hing jedoch gleichzeitig auch ihren eigenen Gedanken nach. Vermutlich waren es wirklich das besten einfach mal in eines der Nähzimmer zu schauen. In ihren Kleiderschränken brauchten die Adelstöchter jedenfalls erst gar nicht anfangen nach etwas passendem zu suchen, denn da würden sich nur edle Stoffe und aufwändige Stickarbeiten anfinden. Definitiv nichts, was das einfache Volk so trug. Bloß … was besaß man denn so als … Bäcker? Händler? Krankenschwester Schmied? Fischer? Zwar lief Sophia des öfteren Mal in der Stadt umher, aber so richtig darauf achten, was andere Leute um sie herum am Leib trugen, tat sie nicht. Wo war die Grenze zwischen blaublütigen Habseligkeiten und simplen Dingen? Wann sah man denn aus wie ein mittelständiger Bürger dieser Stadt? Sophia legte die fein gepuderte Stirn in Falten und stieß anschließend einen lauten Seufzer aus. Fragen über Fragen … irgendwie war das doch komplizierter, als sie gedacht hatte. Egal! Erstmal mit der Aufgabe beginnen, dann würde sich alles schon finden.

    Flink erhob die junge Dame sich also und bedachte Rosalind mit einem motivierten Lächeln. “Gut, dann lass uns mal sehen, was wir im Nähzimmer so finden.”, war schließlich die Antwort auf die ausgesprochenen Gedankengänge ihrer Cousine. Noch ehe Sophia den Satz beendet hatte, griff sie auch schon nach der Hand der anderen, setzte sich in Bewegung und zog sie mit sich mit.

    Vorsichtiger als es unbedingt notwendig war, schlichen sie also durch die Gänge der Villa auf das Ziel zu, um letzendlich erleichtert ein menschenleeres Zimmer vorzufinden.

    Kaum hatte Sophia die Tür leise hinter sich geschlossen, fing sie auch schon an die ganzen Stoffe und Kleidungsstücke in Augenschein zu nehmen. Hier und da betrachtete sie einige der Fundstücke genauer, war sich jedoch immer noch unsicher wonach sie überhaupt suchen sollte. Folglich wandte die junge Dame sich recht schnell ihrer Cousine zu. “Hast du schon etwas passendes finden können? Ich bin bedauerlicher Weise etwas ratlos… “

  • [Rosalind] ~ mit Sophia in einem der Nähzimmer


    1197-rosalind-pngDie Blauhaarige folgte ihrer Cousine leise in eines der Nähzimmer, welches glücklicherweise verlassen war. Dort fanden die beiden sicher, was sie suchten. Aber... was suchten sie eigentlich? Es war einfach gewesen den Plan zu machen und zu beschließen, sich zu verkleiden, aber wie kleidete man sich denn als Bürgerlicher? Rosalind hatte zwar schon einige Bekanntschaften gemacht aber genau wusste sie auch nicht, wie das perfekte Alltagsoutfit aussah. Sophia schien es da nicht anders zu gehen, ihren Worten nach zu urteilen. "Bedauerlicherweise nicht. Aber hier muss etwas passendes sein." Rosalind sah sich ebenfalls weiter die Stoffe an. Da entdeckte sie ein angefangenes Kleid. Es war knöchellang, dunkelblau und hatte noch keine Stickerreien oder andere kostspielige Accessoires angenäht. "Sieh dir das mal an." Sie hob das Kleid in die Höhe, um es Sophia zu präsentieren. "Wenn wir es ein wenig... unordentlicher machen, könnte das als Grundlage für einen von uns funktionieren." Schlug sie vor. Vielleicht könnten sie die Ärmel etwas aufschneiden, um sie lockerer zu machen und ein paar Löcher in den Stoff schneiden. Es sollte etwas älter und schmutziger aussehen. Schließlich arbeiteten viele Bürgerliche körperlich. Mit etwas Glück könnte man mit diesem Gewand als Bäuerin durchgehen. Vielleicht könnte man es auch etwas kürzen? Zwar hätten die Cousinen noch etwas Arbeit vor sich, aber es war ein Anfang. Könnte einer sein. Jedoch müssten sie dann noch ein zweites dieser Art auftreiben. Vielleicht fand sich ja sogar noch etwas mehr in diesem Stoffhaufen.

  • [Jake] und Cecilia, nähern sich der Villa




    "Ja, irgenddwie hast du Recht, aber ich muss mich da erst dran gewöhnen." Wenn das überhaupt geht, glaubst du doch selbst nicht. Wie sollte sie dich denn mögen können? Freundschaft mit dir, sie hat nur Mitleid. Seine Miene wird zu Stein und gedanklich tritt Jake sich in den Hintern und verscheucht seine negativen Gedanken. Wenigstens dieses eine Mal will er es versuchen und selbst wenn es wieder den Bach runter geht, so hat er es versucht. Als Jake das Gebäude sieht, dass sie nun fast erreicht haben, rutscht ihm das Herz in die Hose und ein riesen Kloß bildet sich in seinem Hals. Das kann doch nicht wahr sein. "Warte mal - hier wohnst du?" Bist du etwa eine von denen? hätte er fast lauthals gebrüllt und am Liebsten wäre er auf der Stelle umgedreht und weggerannt, aber... Irgendwas sagte ihm, dass Cecilia nicht zu denen gehört. Zu denen, die dort wohnen und so sinnlos verschwenderisch sind. Die andere für sich arbeiten lassen, weil sie sich sonst anstrengen müssen. Die einfach so wertlos sind und denken, sie seien der Mittelpunkt der Welt. "Ich war schon Mal dort, mit einer Frau und es war... seltsam. Wir warenn auf diesem Ball, weil es da kostenlos Essen und Schnaps gab." Bei dem Gedanken an den Schnaps muss Jake grinsen. Lachend zieht er die Flasche aus der Hose und zeigt sie stolz Cecilia. "Genau diesen hier, aber wie du siehst, ist der fast leer." Vielleicht finde ich ja eine neue und lasse dann die alte, leere zurück. So wie Cecilia dich zurück lassen wird. Jake verdrängt wieder den Gedanken, lässt die Flasche wieder in die Tasche gleiten, zeigt mit einer Hand auf die Villa und schaut Cecilia an. "Bitte erklär mir, warum du das da dein Heim nennst." Seine Stimme nimmt dabei einen abwertenden Ton an, der harscher klingt, als er eigentlich gemeint ist.

  • [Cecilia] nähert sich mit Jake der Villa


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    Natürlich wollte sich die Elfe ihrem Gegenüber nicht aufdrängen. Er schien keine Person zu sein, der leicht Leute an sich ranlassen würde, daher konnte sich Cecilia fast schon ein bisschen dankbar schätzen, dass Jake sich entschloss so viel Zeit mit ihr zu verbringen. "Das ist in Ordnung. Jeder in seinem eigenem Tempo, habe ich Recht?" Über ihre Lippen kam nur ein sanftes, aber entschlossenes Lächeln und sie hoffte, den Elfen ein wenig damit bestätigen zu können. Sein Wortton änderte sich jedoch plötzlich, als die beiden die Villa erreichten. Beinahe zusammengezuckt drehte sie sich zu Jake um. Sie hätte sich zwar denken können, dass er durch die Größe des Hauses und die Anzahl der Menschen etwas verunsichert ist, aber im Laufe des Gespräches hatte sie dies wohl einfach unterschätzt. "Ja.", entlang nur kurz, etwas kleinlich aus ihrem Mund. "Also, mir gehört natürlich nur ein kleiner Raum, wenn man überhaupt von 'gehören' sprechen darf. Ich bin eine Angestellte hier und netterweise, darf ich hier auch übernachten." Cecilia hatte das Gefühl, sich erklären zu müssen und gab daher ihre momentane Wohnsituation wieder in der Hoffnung, dass sie mit dem Ganzen Jake nicht zu sehr abgeschreckt hatte. Als ihr Gegenüber ihr zu erkennen gab, dass er bereits einmal hier war, musste sie ein wenig Lächeln. Von dem Ball hatte sie nur am Rande mitbekommen und war persönlich, sonst hätte die Elfe wahrscheinlich liebend gerne an einer solchen Veranstaltung teilgenommen. Auch wenn es vielleicht etwas beschämend war, vor so vielen Leuten zu tanzen. "Aber hat dir der Ball denn wenigstens gefallen? Hast du hier jemanden getroffen oder jemand neues kennengelernt?" Nicht ganz aus eigenem Interesse stellte die Elfe jene Frage. Mit großen Augen blickte sie die leere Flasche an. Sie selber hatte keine Erfahrung mit Alkohol und daher wirkte die Menge umso erschreckender auf sie. Das konnte doch nicht gesund sein. "Hast du das alles alleine getrunken?", fragte sie neugierig. Während die beiden sich immer weiter auf das große Gebäude zubewegten plante Cecilia bereits die Route, mit welcher sie in ihr Zimmer gelangen konnte, ohne auf möglichst viele Leute zu treffen. Auf seine Frage blickte die Elfe etwas bedrückt nach unten. "Nun ja, eigentlich wurde ich mein ganzes Leben immer herumgereicht. Ich hatte nie ein richtiges Zuhause, bis mein Vater mit adoptiert hat. Wir haben für eine lange Zeit zusammengelebt und wenn es nach mir gegangen wäre, hätte sich das auch nie geändert, aber nach seinem Tod, konnte ich nicht mehr für mich alleine sorgen und ich brauchte Arbeit. Eigentlich war es ein Segen, hier eine Stelle zu kriegen. Alle sind sehr nett zu mir und ohne die Hilfe aller Bewohner und Angestellten hier, würde ich wahrscheinlich auf der Straße leben, wenn nicht sogar schon tot sein." Eigentlich redete sie nicht gerne über bedrückende Themen, aber anlügen wollte sie ihre Begleitung auch nicht. Ihr Blick blieb über das Gespräch auf den Boden gerichtet.

  • [Jake] und Cecilia, betreten die Villa




    Angestellte. Ja doch, dass erklärte so Einiges. Das Menschen natürlich Angestellte brauchen, da sie sich ja sonst noch einen Splitter einfangen könnten oder sich tatsächlich mal selbst anstrengen müssen, logisch das dies unter keinen Umständen vorkommen darf. So staut sich direkt wieder eine Wut in ihm an, die er einfach nicht erklären könnte, selbst wenn er es wollen würde. "Wie gutmütig von ihnen." rutscht es Jake ironisch heraus. Er ist sich jetzt schon absolut sicher, dass Cecilia viel mehr als nur ein kleines Zimmer bekommen sollte. Egal was sie macht oder wofür sie angestellt ist, sie entlohnen das mit Sicherheit nicht ausreichend. Als er sieht, wie unbehaglich die Situation gerade für Cecilia ist, tut ihm sein Ton leid. "Entschuldige bitte." Peinlich berührt tippelt er etwas von einem Fuß auf den anderen und als er dann sieht, wie Cecilia nur noch auf den Boden schaut und begreift, was sie da gerade erzählt hat, bleibt er neben ihr stehen und legt er ihr unbeholfen die Hand auf die Schulter. "Das tut mir wirklich leid, was dir widerfahren ist. Ich weiß wie das ist, wenn man so ungeliebt weiter geschickt wird und sich selbst am Nächsten ist. Machen wir einfach weiterhin das Beste draus?" blickt er sie fragend an und bevor es zu einem Moment des zu langen Schweigens kommen kann, kratzt Jake sich am Hinterkopf, beginnt wieder zu laufen und fährt direkt unbeholfen fort. "Ja, ich war mit einer Frau hier, ist aber eine wirklich lange Geschichte. Ich weiß nicht mal ihren Namen oder ob ich ihr jemals nochmal begegnen werde, aber der Tag war wirklich sonderbar gut. Sie hat sich den Schnaps mit mir geteilt." lacht er Cecilia an und als die beiden die Tür erreichen, verstummt Jake wieder. Still blickt er Cecilia an und wartet geduldig, bis sie die Tür geöffnet hat. Mit einem tiefen Atemzug betritt er die Villa - erneut und mit Cecilia an seiner Seite. Sein Herz rast und vor Unbehagen fangen seine Hände etwas zu zittern an.

  • [Cecilia] nähert sich mit Jake der Villa


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    Es war nicht schwer zu erkennen, dass ihre Antwort wahrscheinlich bei Jake ein noch ungemütlicheres Bild der Menschen aufwarf. Auf eine Art und Weise fühlte sich die junge Elfe schuldig, seine Abneigung zu verstärken. Es gab wirklich viele nette Menschen da draußen, aber eben auch böse. Bei dem Elfenvolk war dies doch nicht anders, oder? Cecilia war nicht in der Position dazu, Jake von dem Gegenteil seines Bildes der Menschen zu überzeugen. Dennoch brachte sie ein wenig Mut auf, um ihm vielleicht ihre Situation besser darzulegen. "Es war wirklich sehr nett, dass sie mich aufgenommen haben. Viele Elfen leben und arbeiten hier und zumindest habe ich noch nie mitbekommen, dass einer von uns schlecht behandelt wurde. Ich kam vom Nichts und hatte und konnte auch nicht sonderlich viel. Sie haben mir viel beigebracht und mich in schlechten Tagen beschützt. Das konnte ich von niemandem, bis auf meinen Vater behaupten." Nachdem die beide durch die Tür traten, lief sie in langsamen, vorsichtigen Schritten auf ihr Zimmer zu, damit sich Jake allmählich an die Situation gewöhnen konnte. Auf seine Entschuldigung drehte sich der Rotschopf zu ihrem Gesprächspartner um und entgegnete ihm ein tröstendes Lächeln. "Dir brauch' nichts Leid zu tun. Es ist niemandes Schuld, was vorgefallen ist und so ist der Lauf des Lebens einfach manchmal." Seine Worte bestärkten Cecilia in ihrem Denken und sie nickte zustimmend in seine Richtung. "Du hast Recht. Immerhin leben wir beide noch, also kann der Ausgang unserer Situation gar nicht so schlimm sein". Das Lächeln auf ihren Lippen weitete sich kurz nach ihrer Antwort etwas, bis es beinahe wieder zu verschwinden drohte. Als ihre Begleitung von einer Frau sprach, lief es ihr plötzlich kalt den Rücken hinunter. Die Elfe konnte sich das Ganze nicht erklären. Wie sollte sie denn auch? "Dann schien es eine gute Begleitung gewesen zu sein.", antwortete die junge Erwachsene knapp, in einer zierlichen Tonlage. Es brauchte nicht lange, bis beide in den Flügel, wo ihr Zimmer war erreichten. Kurz warf Cecilia einen Blick auf Jake und konnte dabei sehen, wie seine Hände, wenn auch nur leicht, am Zittern waren. "Geht es dir gut?", fragte die Elfe besorgt, als sie ganz unbedacht nach seiner Hand schnappte, um sich zu vergewissern, dass er wirklich zitterte. "Du zitterst ja.", stellte sie hörbar nochmal fest. "Möchtest du zum Arzt gehen?" Die Haushaltskraft könnte es nicht verkraften, wenn ihr Besuch aufgrund von Unbehagen in ihrer Gemeinschaft zusammenbrechen würde und dementsprechend, war Cecilia bereit dazu, notwendige Maßnahmen zu ergreifen.

  • Sophia bei Rosalind im Nähzimmer



    Mit einer überaus skeptischen Miene musterte Sophia das halb, oder eher zu ein achtel fertige Kleid, welches Rosalind gerade in einem bunten Haufen entdeckt hatte. Nachdenklich legte sie den Kopf schief machte dann ein paar Schritte auf Rosalind zu, um das, was es mal werden sollte, genauer betrachten zu können. Vorsichtig hob sie es an der unteren Seite anfassend ein wenig in die Höhe, drehte es einige Male hin und her, ehe sie den Stoff wieder der Schwerkraft überließ. “Hmmmm … ich bin mir unsicher.”, war das einzige, was sie schließlich über ihre Lippen brachte. Auch wenn der Stoff zwar nicht bestickt war, präsentierte er sich dennoch als sehr hochwertig. Feine, dicht gewebte Baumwolle, die weder ungewollte Blicke zuließ, noch unangenehm auf der Haut kratzte. Soetwas trugen einfache Leute doch nicht, oder etwa doch? Selbst mit etwas Schmutz und Löchern, würde es wohl nicht den gewünschten Effekt erzielen. Jedenfalls zweifelte Sophia daran. Zudem hatte die Adelstochter überhaupt keine Lust noch an ihrem Outfit arbeiten zu müssen, denn das dauerte ihr alles viel zu lang! Sie wollte jetzt sofort einfach etwas passendes überstreifen und das Abenteuer beginnen.

    Als hätte Rosalind ihre Gedankengänge mitverfolgen können, schüttelte die junge Dame energisch den Kopf. “Ich schätze hier werden wir nicht viel finden.” Angestrengt durchdachte Sophia die weiteren Möglichkeiten, während ihre Füße sie ein paar kleine Kreise ziehend durch den Raum trugen. Als ihr ein recht plausibler Gedanke kam, wirbelte sie zu ihrer Cousine herum. “Wir könnten uns Uniformen unserer Dienstmägde ausleihen. Oh, oh! Warte, nein! Wir leihen uns ihre Alltagskleidung!” War das gemein? Ach was, das würde eh niemand merken. “Wir leihen einfach die Sachen der Mägde, die ihre Schicht gerade erst begonnen haben. So lang brauchen wir doch auch gar nicht! Wir sind zurück ehe sie ihren Dienst beenden. Was sagst du?”, Sophia war nun wieder ganz euphorisch bei der Sache. Ihre funkelnden Augen verrieten so ziemlich jedes Gefühl, welches sich in ihr abspielte. Bloß musste das ganze ja ebenfalls recht unauffällig passieren. “Nur … wie stellen wir das am besten heimlich an? Hast du eine gute Idee?” Hoffentlich hatte Rosalind eine, denn Sophia hatte keine.

  • [Jake] bei Cecilia, in der Villa




    Was auch immer sie sagen würde, welche Worte es wären oder wie gut sie auch gemeint sind, sie erreichen Jake nicht. Das es Menschen gibt, ie gut sind, kann und will er sich einfach nicht vorstellen, waren sie laut seinen Erinnerungen allesamt egoistisch und engstirnig, niemals würde ein Mensch etwas dulden oder tun, was nicht purer Eigennutz war. "Wenn du das sagst." entgegnet er ihr und versucht dabei beschwichtigend zu klingen. War ihm bewusst, dass er da eine sehr extreme Einstellung hat, jedoch wollte er unter allen Umständen vermeiden, dass sich gerade Cecilia unwohl damit fühlt. Er will es ihr einfach leichter machen. "Hauptsache es geht dir gut und du fühlst dich wohl dabei, oder etwa nicht?" Tief blickt er in ihre Augen und findet keine Unehrlichkeit darin... aber ihm fällt auf, was sie für einen schönen Glanz im Licht haben, bevor Cecilia ihren Blick senkt. "Verzeih." murmelt er verlegen und wendet errötend sein Gesicht ab. Als Cecilia seine Hand nimmt, ist er nur einen sekundenbruchteil versucht, es abzuwehren. Dazu kommt es aber nicht, perplex über die Situation und auch etwas überrumpelt greift er zu - und lässt ihre Hand nicht mehr los. Ein Gefühl von Sicherheit und Wärme durchströmt ihn und direkt fühlt er sich rundum wohler. "Sie war nur eine flüchtige Bekannte, ich weiß nicht mal ihren Namen." Erklärt er sich und kommt nicht drumherum sich zu fragen, warum er das tut. Um die Situation zu entkräften räuspert er sich und als er den Blick wieder bewusst hebt sieht er, dass sie eine Tür erreicht haben. "Das ist also dein Zimmer?" fragt er Cecilia, als sie im Begriff ist diese zu öffnen.

  • [Rosalind] ~ mit Sophia in einem Nähzimmer


    1197-rosalind-pngDie Blauhaarige merkte schnell am Tonfall ihrer Cousine, dass diese nicht unbedingt begeistert von ihrem Vorschlag war. Vielleicht war der Stoff auch wirklich zu hochwertig. Aber etwas anderes würden sie hier doch kaum finden. Und genau dies sprach Sophia dann auch raus. "Ich fürchte, da hast du Recht." Gab die Adelstochter zu. Aber was taten sie dann jetzt? Doch Sophia wäre ja nicht Sophia, wenn sie nicht sofort eine Idee hätte. "Das... klingt gar nicht so schlecht." Die Kleidung ihrer Angestellten zu nehmen war wirklich ein guter Vorschlag. Doch dies müssen sie bedacht tun. Niemals dürfte jemand herausfinden, was sie da vorhaben. Irgendwo hätte Rose ja schon ein schlechtes Gewissen, aber eine bessere Idee hatte sie auch nicht. "Dann lass uns dies tun." Stimmte Rosalind zu. Jedoch stellte sich wieder die praktische Frage. Wie stellten sie das an? Als hätte ihre Cousine ihre Gedanken gelesen, sprach sie auch sogleich jene Frage aus. "Wir müssen unauffällig zu ihren Umkleiden gelangen." Begann sie. "Verhalten wir uns ganz natürlich. Wenn das Schicksal uns gut gesinnt ist, treffen wir auf keine der Dienstmägde. Und sollte dem doch so sein, dann tun wir einfach so, als würden wir etwas ganz anderes suchen." Schlug die Blauhaarige dann vor. Das war doch schon mal ein Anfang, oder?

  • [Cecilia] mit Jake in ihrem Zimmer


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    Cecilia fiel es nicht schwer zu erkennen, dass Jake ihr ein eindeutiges Zeichen gab, dass er es wohl nach wie vor nicht gut mit den Menschen meinte, aber was sollte sie auch gegen seine Einstellung tun? Jeder sollte seine eigene Wertvorstellung vertreten sollen und wer war die Elfe schon, dass sie dachte, sie könnte seine Denkweise in irgendeiner Art und Weise verändern? Immerhin zeigten Jakes Worte, dass er ebenso wenig versuchte ihre Denkweise zu beeinflussen und auch, wenn der Hausfrau jegliche Streiterein gegen den Strich gingen, war es doch schön zu hören, dass er sich irgendwo doch um das Wohl Anderer kümmerte. "Du hast recht.", antwortete die Elfe sanft. "Ich könnte hier nicht glücklicher sein." Gab der Rotschopf nochmal offenkundig zu und schenkte ihm ein weiteres Lächeln in der Hoffnung, dass er es verstehen würde, dass er und sie nun verschiedene Ansichtsweisen hatten. Wären sie ihm nun ein vorsichtiges Lächeln schenkte merkte Cecilia, wie sich ihr blick traf und auch nicht mehr abwendete. Erst jetzt fiel ihr auf, wie sehr seine Augen gegenüber seiner hellen Haarpracht hervorstachen und es wirkte beinahe, als wäre sie in einen Bann gezogen, aus die sie selbst nicht mehr hätte befreien können. Erst als Jake seinen Blick selbst abwendete blinkte sie ein paar Mal, um sich selber zu beruhigen. Nun doch etwas beschämt bemerkte sie, wie ihre Wangen noch roter anliefen und so hielt sie sich ihre noch freie Hand an die Wange und merkte, wie warm ihr Gesicht mittlerweile geworden war. "E-es .... gibt nichts worum du mich um Verzeihung bitten müsstest." Irgendwie überzeugte sie ihre Lippen doch noch sich zu einem Lächeln zu formen und hoffte innerlich, dass ihre Begleitung den Scham nicht von ihrem Gesicht ablesen könnte. In ihrer ganzen Nervosität vergaß sie dabei auch noch, dass sie seine Hand hielt. Wahrscheinlich gerade deswegen, weil es ihr Sicherheit gab und sie sich geborgen fühlte. Es half ihr wirklicher sehr wieder auf den Boden der Tatsachen zu kommen. Das Kommentar über die flüchtige Bekannte ignorierte sie einfach, auch wenn sie sich eingestehen musste, dass sie es innerlich irgendwie glücklich stimmte zu wissen, dass es niemand von Bedeutung war - zumindest nicht für Jake -. Vorsichtig öffnete sie nun die Tür und enthüllte das Geheimnis um zu Zimmer. Es war wirklich nichts sonderlich besonderes. Ihre Einrichtung war mehr als einfach gehalten. "Richtig. Hier in der ganzen Villa ist alles sehr protzig, dass ist zwar schick, aber nicht so sehr mein Geschmack, deswegen wollte ich alles sehr schlicht halten!" Erklärte sie fröhlich. Gerade als sie mit ihrer Hand auf einige Sachen zeigen wollte, merkte sie den Widerstand und spürte nun, dass ihre Hand immernoch fest die von Jake umklammerte. "Oh, dass tut mir so leid!" Schnell riss sie sich los und lief ebenso wieder rot an, dieses Mal ohne den Versuch, sich alles nicht anmerken zu lassen. "Ich weiß nicht wo meine Manieren sind." Beschämt blickte sie auf den Boden.

  • Sophia bei Rosalind im Nähzimmer, später auf dem Weg zu den Umkleiden der Dienstmägde



    Ein fast schon unschickliches Grinsen breitete sich auf Sophias LIppen aus, als ihre Cousine ihren Vorschlag für gut befand und einwilligte diesen in die Tat umzusetzen. Doch es verschwand auch genauso schnell wie es gekommen war und machte einem ernsteren, weitaus konzentrierteren Ausdruck platz, während sie auf Rosalinds Worten umher dachte. Unauffällig zu den Umkleiden gelange - ja das war wohl unumgänglich. Ein Nicken seitens Sophia folgte. “Ja. Falls man uns sieht, müssen wir wohl spontan unsere Kreativität walten lassen. Jenachdem, an welchem Ort der Villa wir unerwünschte Gesellschaft erhalten, sind bestimmte Erläuterungen wohl stichhaltiger als andere.” Eine weitere Pause entstand, in der Sophia ihren Gedanken nachhing, doch dann zuckte sie resigniert mit den Schultern. Es brachte nicht viel ewig darüber nachzudenken. “Nagut. Begeben wir uns einfach auf den Weg zu den Umkleiden unserer Mägde. Uns wird im Fall der Fälle schon etwas geistreiches in den Sinn kommen.” Sie zwinkerte ihrer Cousine zu und zog sie dann mit sich zur Tür.

    Dort angekommen ließ sie die Hand der anderen los, öffnete schließlich die Tür und schloss diese wieder leise hinter sich, als auch Rosalind das Nähzimmer verlassen hatte. Beide machten sich nun auf den Weg zu den weniger pompösen Abschnitten der riesigen Villa, versuchten dabei so normal wie möglich zu wirken. Mit jedem weiteren Schritt, den sie machten, wurde die Adelstochter zunehmend nervöser und hoffte deshalb immer inständiger, dass niemand irgendwelche Fragen stellte. Denn je weiter sie sich den Umkleiden der Mägde näherten, desto mehr Diener liefen ihnen über den Weg. Die meisten beachteten sie gar nicht weiter, schenkten ihnen einen kurz angedeuteten Knicks bzw. Verbeugung sowie ein kurzes Lächeln, bevor sie weiter den Gang entlang hetzten.
    Doch es kam wie es kommen musste. Nach der nächsten Abzweigung stießen die beiden blaublütigen Damen fast mit der geschwätzigen Köchin zusammen. Sie diente schon seit vielen Jahren der Familie Saint-Coquille, liebte Dramen und Gerüchte und ließ es sich deshalb nicht nehmen die beiden zu fragen, wohin sie in diesem Teil der Villa so eilig unterwegs waren, nachdem sie sich ausschweifend einige Male für ihre Unachtsamkeit entschuldigt hatte. Sophia, die gar nicht mehr damit gerechnet hatte, dass jemand sie befragen würde, öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch ihr Kopf war wie leergefegt. Je fieberhafter sie versuchte einen sinnvollen Gedanken aufzutreiben, desto mehr stieg die Panik in ihr auf. Also schloss sie den Mund wieder, bevor sie anfing lächerliche zusammenhangslose Wörter auszuspucken. Doch sie musste etwas sagen. Irgendwas! Nervös knetete sie ihre schweißnassen Hände. Dass die Köchin nun auch noch irritiert eine ihrer Augenbrauen lupfte, machte es nicht besser. Irgendwas sagen! Schnell! “Ach nunja … es ist so dass … ja es ist etwas unangenehmes passiert. Nämlich … ach wie sag ich es am besten … “, stammelte sie, um Zeit zum Nachdenken zu gewinnen. Glücklicher Weise kam ihr eine Idee. “Ja, also … Rosalind hat … ja sie hat einen Ring verloren! Genau sie hat ihn verloren. Diesen einen Ring, Sie wissen schon. Ganz besonders hübsch ist der, nicht wahr … Rosalind? Sophia lächelte etwas angestrengt zu ihrer Cousine hinüber. “Sie kam ganz aufgelöst in meine Gemächer und da haben wir nocheinmal zusammen nachgesehen. Unter dem Bett, auf dem bunten Teppich, beim Tisch, zwischen den Sofakissen, ach, einfach üüüüberall!”, log sie und fuchtelte dabei theatralisch mit den Händen umher, um die gespielte Verzweiflung in ihrer Stimme zu unterstreichen. Dem betroffenen Gesichtsausdruck der Köchin nach, war sie gar keine so schlechte Schauspielerin. “In unserer Not befragen wir nun unsere lieben Mägde, ob eine von ihnen vielleicht zuuufällig diesen Ring gefunden hat! Ist doch so, Rosalind, nicht wahr?” Sophia sah Rosalind auffordernd an, damit sie ihre erfundene Geschichte noch einmal mit ein paar Unwahrheiten schmückte und untermauerte.

  • [Rosalind] ~ mit Sophia auf dem Weg zu den Umkleiden der Dienstmägde

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    Schnell stand es fest, dass der Plan in die Tat umgesetzt werden sollte. So folgte die Blauhaarige ihrer Cousine durch die Gänge der Villa. Rosalind war dabei recht entspannt, da sie ja schließlich nichts zu befürchten hatten. Sie wohnten hier und es gab viele Gründe, warum sie in diesen bestimmten Teil der Villa gehen sollten. Doch bemerkte die Adelstochter, dass Sophia ziemlich angespannt zu sein schien. Es kamen den beiden einige Angestellte entgegen aber niemand stellte Fragen. Für Rosalind war es damit getan, bis der Fall, eintrat, dass jemand misstrauisch wurde. Und natürlich war es die allseits bekannte Köchin des Hauses, welche nie genug reden konnte. Rosalind atmete durch und versuchte sich nichts anmerken zu lassen, während Sophia bereits das Wort ergriffen hatte und fieberhaft versuchte, einen plausiblen Grund zu finden. Und tatsächlich fand ihre Cousine etwas, worauf Rosalind nach Aufforderung auch sofort einging. "Ja, mein Smaragdring mit der goldenen Fassung. Ich trug ihn gestern und heute Morgen war er verschwunden. Glücklicherweise war Sophia bereit, mir bei der Suche zu helfen. Falls Ihr ihn also gesehen haben solltet, wäre es wirklich freundlich von Euch, mir zu sagen, wo dies war." Dabei wirkte Rosalind, obwohl sie ebenfalls sehr angespannt war, um einiges ruhiger, als ihre Cousine, welche ziemlich theatralisch agierte. Die Köchin sah die beiden an und schien dieses Verhalten höchst merkwürdig zu finden. "Aber verzeiht die Störung, Ihr habt sicherlich ordentlich zu tun, nicht wahr? Geht ruhig wieder an die Arbeit, wir kommen schon zurecht." Die Blauhaarige lächelte und wartete ab, was die Köchin nun tun würde. Auch wenn sie nicht begeistert war, so folgte sie Rosalinds indirekter Anweisung und ging mit geneigtem Kopf an ihnen vorbei. "Sophia, du musst dich beruhigen." Murmelte sie, nicht vorwerfend, sondern wohlwollend. "Bleiben wir bei der Geschichte und versuchen wir ruhig zu bleiben. Dann stellt auch niemand Fragen." So fasste Rose ihre Cousine am Handgelenk und zog sie sanft mit sich, weiter in Richtung der Umkleiden.

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