Maerwen und Electra
Für einen ganz kurzen Moment tat es Maerwen Leid, dass sie ihrer Herrin mit ihrem Ausruf so einen Schrecken eingejagt hatte. Doch der Frust darüber, dass sie zum hundertsten Mal die selbe Diskussion führen mussten, ließ ihre Miene versteinern. Da half auch Electra's Aussage darüber, dass die Dunkelelfe mehr für sie war als ihre Zofe, nicht. Auch wenn es sie insgeheim freute, dass dem so war. Die beiden Damen hatten ganz sicher nicht die typische Herrin-Angestellte-Beziehung und haben sich über die letzten Jahre immer mehr angefreundet. Auch wenn es Maerwen ab und zu peinlich war, dass sie so viel Sympathie für Electra hegte...daran konnte man wohl nichts mehr ändern."Oh, vor deinen Eltern habe ich auch viel weniger Sorge als um all diese aufgeblasenen Gockel hier.", erwiderte sie auf die Frage der Blauhaarigen und dachte dabei ganz besonders an diesen blonden Schnösel, der sich vor allem auf dem Maskenball für sehr wichtig hielt. Dass sie mit dieser Aussage die Verwandtschaft ihrer Herrin beleidigte, war ihr gerade ziemlich egal. Sie wollte nicht, dass man hier in Trampoli auf Electra hinab sah, nur weil ihr das Putzen Spaß machte. Das hatte sie nicht verdient. Maerwen hätte wohl noch zu einer weiteren Predigt angesetzt, doch dann verletzte Electra sich an dem Messer, dass sie gerade eben aufheben wollte. Es dauerte keine Sekunde, da war die Dunkelelfe schon zu der Verletzten geeilt und nahm Electra's Hand in ihre, um sich den Schnitt besser anzusehen."Wie kann man nur so tollpatschig sein?", tadelte sie mit einem Seufzen und fischte nach einem Tuch, mit dem sie ganz vorsichtig das Blut von der Wunde wegtupfte."Der Schnitt ist tief. Bevor du irgendetwas anderes anfasst, muss ich mich mal darum kümmern.", murmelte sie.