• Hätte Brodik etwas auf konverselle Gepflogenheiten gelegt, hätte ihn das Kommentar der hübschen Damen unter Umständen tatsächlich zum Nachdenken gebracht. Da er aber weder Lust hatte sich vor versammelter Mannschaft beim Tanzen zu blamieren und auch recht wenig auf Etikette gab, war es ihm schlichtweg egal. Er zuckte kurz etwas gelangeweilt mit den Schultern und wollte sich eigentlich wieder seiner langweiligen Arbeit zuwenden, aber die offenbar sehr sture und aufgeweckte Lady hatte andere Pläne für ihn. Sie schnappte sich seine schwere Kriegsaxt und zog sie über den Boden zu der anderen Dame und drückte sie dieser einfach in die Hand. Vielleicht war das Verhalten der kleineren der beiden einfach so überraschend, dass die andere die Axt einfach perplex entgegennahm, vielleicht war es der Frau, die Forte so ähnlich sah, aber auch einfach egal, was hier gerade passierte. Brodik gefiel der Verlauf der Geschichte allerdings weniger. Wurde er gerade wirklich gegen seinen Willen auf die Tanzfläche gezogen? Und das obwohl er hier ja eigentlich irgendwie das Sagen haben sollte. Aber zu spät. Ehe sich der Muskelprotz versah zog die werte Dame an ihm, wie sie zuvor an seiner Kriegsaxt gezogen hatte. Nur leider gab er nicht so einfach nach. "Ich halte das für keine so gute Idee... natürlich halten hier alle die Augen offen. Jetzt sowieso, nachdem die Kinder diesen lächerlichen Streich gespielt haben. Aber ich bin ebenfalls um dein Wohl besorgt, also empfehle ich dir nicht mit mir zu tanzen. Außer einem einfachen Walzer bin ich nämlich nicht gerade begabt darin.", gab der lausige Wächter ehrlich von sich und hoffte, dass das die hübsche Frau von ihrem Plan abbringen würde.

  • [Ondorus] ~ bei Maerwen & Iris Noire


    [IMG:https://img3.picload.org/image/dgcicirr/ondorus_normal.png]

    Gedudlig wartete Ondorus auf eine Antwort der Silberhaarigen, welche seine Frage negativ beantwortete. Nun, entweder sie sagte die Wahrheit, was bedeutete, dass sie eine andere Person sein musste, oder sie log und war die blonde Dame von zuvor. Doch mit jedem Wort, welches der Univir mit dem Mädchen wechselte, desto mehr zweifelte er daran, dass sie ein Spiel mit ihm spielte. Das Kommentar der Silberhaarigen war tatsächlich so lächerlich, dass es schon fast wieder lustig war und die Mundwinkel es jungen Mannes zuckten unweigerlich. "Das bezweifle ich." Sie verzogen sich zu einem belustigten Grinsen, als die Dienstmagd bestürzt verkündete, dass eine zweite Version des Mädchens ihr Untergang wäre. Nachdem die Silberhaarige jedoch wieder eine Frage an ihn stellte, schwieg er kurz. Sollte er es erzählen? Er musste und würde sicherlich nicht zu viel verraten aber wenn er nicht antwortete, könnte es scheinen, er verberge etwas. "Ich kam hierher mit einer treuen Freundin um ein neues Leben anzufangen." Erklärte er schließlich sachlich. "Wenn dir die Univir bekannt sind, so sollte dir auch bekannt sein, was mit den meisten geschehen ist." Fügte er an. Noch einmal rieb er das Tuch über sein Haupt, ehe er es der Angestellten zurück gab. "Danke." Mehr sagte er nicht und versank in Schweigen.

  • [IMG:https://orig00.deviantart.net/…al_by_nijurah-dcad557.png]Iris Blanche, Brodik & Forte | am Rande des Saals


    Jetzt erklärte der hübsche Wächter wenigstens warum er der lieben Aufforderung von Iris nicht nachgekommen war. Also nicht sofort, sicher würde die Vampirfrau es noch schaffen und die Meinung des Mannes ändern können. Die weiße Lady war gut darin mit Worten zu spielen und andere damit umzustimmen. Wobei das natürlich nicht immer von Erfolg gekrönt war, denn es gab immer Menschen, die einfach viel zu stur waren und von ihrer Meinung nicht abließen. „Du kannst also nicht tanzen und deswegen sträubst du dich so? Aber nicht doch!“ Iris griff mit beiden Händen nach einem der muskulösen Arme, ließ ihre kühlen Finger daran hinab gleiten und umschloss schließlich seine kräftige Hand während sie ihn aufmunternd und bestärkend anlächelte. „Glaube mir, mehr als die Hälfte auf diesem Ball kann auch nicht tanzen. Nicht wirklich gut und ich gehöre auch nicht zu den Gästen, die sämtliche Tänze vorführen können. Ein einfacher Walzer reicht mir vollkommen, liebster Wächter. Möchtest du einem deiner Schützlinge nicht diesen einen Gefallen tun?“ Ihr verschieden farbigen Augen glänzten, wurden groß. Konnte er jetzt einfach mal nachgeben? Ein kurzer Tanz, war das denn so schwer?


  • Es war wirklich offensichtlich wie die Fremde ihm Honig ums Maul schmierte, dass er ihrem Wunsch nach kam. Und trotzdem... wieso auch immer sie so übertrieben schmeichelhaft zu ihm war, war Brodik total egal. Tatsache war, dass ihre Masche zog. Als die Dame ihre kühlen Finger über seine Muskeln wandern ließ, zog der Wächter zwar zunächst eine Augenbraue nach oben, aber ihm gefiel die Tatsache, dass ihr überhaupt aufgefallen war, wie viel Mühe er sich für seinen Körper gab. "Naja... wenn du das Risiko unbedingt eingehen willst... ich kann ja einer so charmanten und reizenden Dame keinen so einfachen Wunsch abschlagen.", entschied er schließlich und grinste dabei dämlich vor sich hin. Abgesehen von der übertriebenen Schmeichelei hatten es ihm aber auch die durchaus sehr interessanten Augen der Blonden angetan. In zwei verschiedenen Farben strahlten sie ihn an. "Aber sei mir nachher ja nicht böse, wenn ich dir auf die Füße getreten bin. Ich bin ziemlich massiv und dein Körper ist so zierlich... vielleicht wäre es besser wenn du dich auf meine Füße stellst und wir drehen uns im Kreis.", schlug er nicht ernst gemeint eine etwas sicherere Alternative vor, die man häufig bei Kindern vorzog.

  • [IMG:https://orig00.deviantart.net/…py_by_nijurah-dcad54q.png]Iris Blanche & Brodik | auf der Tanzfläche


    Na endlich! Das hatte ihrer Meinung nach aber auch lange genug gedauert. Warum nicht gleich einlenken und Ja sagen? Aber wie wir bereits festgestellt hatten, was ja eigentlich offensichtlich war, war der Wächter vor ihr ein Mann. Und bei denen musste es ja immer ein bisschen kompliziert sein. Zumindest hatte Blanche das schon öfters mal gehört und gelesen. „Ich werde dir keinesfalls böse sein, das verspreche ich dir. Außerdem ist ein Meister sicher noch nicht vom Himmel gefallen. Du musstest dir deine Stärke doch auch antrainieren oder nicht? Du wurdest sicherlich nicht mit deinen beeindruckenden Muskeln geboren.“ Die Vampirdame schmunzelte ehe sich die beiden der Tanzfläche näherten und die blonde Frau alleine zurück ließen. „Ich hoffe deine hübsche Begleitung nimmt mir das nicht übel. Dass ich dich ihr einfach entreiße.“, sagte sie dann, zwischen den tanzenden Gästen angekommen, und hob ihren Kopf, sodass sie ihn fragend ansehen konnte. „Wie ist eigentlich dein Name?“ Das Tanzpärchen nahm ihre Haltung ein, platzieren ihre Hände und gespannt ließ sich der Vampir führen. Ob er wirklich so lausig war wie er behauptete? „Solltest du mir auf die Füße treten, musst du es halt anderweitig wieder gut machen. Ja?“

  • [Im Hintergarten] Kyle & Bianca


    [IMG:http://i40.tinypic.com/34gab09.png]


    Biancas Outfit

    Unweigerlich kam wieder dieses erdrückende, dieses Kehle zuschnürrende Gefühl in ihr hoch, dass sie zu Beginn des Abends verspürt hatte, als sie ihr gegenüber gestanden hatte. Das selbe Gefühl wie damals an ihrem Grab. Die Hände der jungen Adelstochter zitterten. Sie zitterte am ganze Leib aber vielleicht bildete sie es sich auch nur ein. Vielleicht hatte sich diese Kälte, sie sie tief in sich verspürte einfach nach außen gekehrt und sie drohte daran zu erfrieren. Zugleich war aber dieser rettende Arm, der sich um ihre Schultern legte, von dem eine angenehme Wärme ausstrahlte. Eine Wärme, die ihr Halt gab. Ein Arm, der sie vor dem Ertrinken rettete. Doch worin ertrank sie beinahe? War es diese zahlreichen Gefühle, die in ihr tobten oder war es schlicht und ergreifend Selbstmitleid. Schwer zu sagen. Die Antwort war so nah und doch so fern aber niemand konnte sie ihr geben und dennoch schien es unmöglich sie selbst zu finden. Im Augenwinkel sah sie das Gesicht des Braunhaarigen. Gedankenverloren blickte er ins Nichts. Seine Mimik verriet rein gar nichts über das was in seinem Kopf vorging. Er behielt wie immer die tausend Gedanken, die darin herumschwirrten für sich. Vielleicht machte er sich aber auch gar nicht so viele Gedanken. Dieser ernste Gesichtsausdruck lies aber eigentlich schon darauf schließen. Kyle war immer schon ein Rätsel und würde auch immer eines bleiben, soviel war sicher aber das war im Moment nicht der Punkt und dennoch verirrten sich derartige Gedanken immer wieder in den hübschen Kopf Biancas. Immer wieder schlich sich zwischen den Gedanken an Tabatha auch Gedanken um den jungen Mann, der hier neben ihr am Boden der Tatsachen hockte. Gedanken um ihn als Person sowie Gedanken um das was in seinem Kopf vorging. Erst recht als er sich wieder zu Wort meldete. Seine Lippen bewegte, mit ihnen Worte formte. Er war damals auch am Friedhof. Er war wegen ihr dort. Natürlich war er das. Sie verband ein unsichtbares Band. Selbst im Tod war sie immer noch ein Teil seines Lebens, seiner Gegenwart, seiner Vergangenheit und vielleicht sogar seiner Zukunft. Nun wo sie wieder hier war, unter den Lebenden wandelte. Ein seltsames Gefühl machte sich in ihrer Magengrube breit. Es fühlte sich an als hätte jemand ihr einen Schlag hinein verpasst und doch ähnelte es mehr einem Ziehen. Unbewusst schloss sie die Augen, konzentrierte sich auf ihre Atmung. Beim Schließen ihrer Lider löste sich eine Träne aus ihrem Augenwinkel und kullerte ihre Wange entlang und tropfte schließlich auf den Bauernjungen an ihrer Seite. Sie waren einander näher denn je. Bianca konnte sich nicht daran erinnern jemals eine derartig vertraute Geste mit ihm geteilt zu haben. Sie war ihm so nahe, dass sie unbewusst seinen Geruch einsog. Irgendwie war es aufregend ihm so nahe zu sein. Oder viel mehr aufwühlend. Das Mädchen mit dem Korkenzieherlocken wusste nicht so recht wie sie mit der Situation umzugehen hatte. Eigentlich genoss sie sie seine Nähe, seine Wärme, sein Sein aber zugleich schrie irgendetwas in ihr: Lauf! Geh weg bevor er wieder weg geht und du ihn vermisst! Vermissen. War es das? Hatte sie ihn in seiner Abwesenheit vermisst? Nein. Es war anders. Tabatha hatte sie vermisst aber Kyle? Sie war wütend gewesen weil er immer auf einmal weg war aber war das vermissen? Schnell vertrieb die Tochter des weltberühmten Gourmets diesen Gedanken wieder, da er sich in eine Richtung bewegte, die sie nicht gut heißen konnte. Sie öffnete ihre Augen wieder. Sie nickte zur Zustimmung. "Hilflos und jämmerlich wie ein Wurm. All das Geld, dass wir besitzen konnte sie nicht zurückholen und dann ist es ein missglückter Zauber eines bösen Magiers, der das Unmöglich möglich macht..." Erst kläglich kamen diese Worte über ihre Lippen und schlussendlich voller Zorn als sie an Astor dachte. Die letzten Worte spuckte sie aus. Verzog fast schon ihr Gesicht dabei. Aber all die Aggression bezüglich des Magiers brachte nichts. All seine Magie hatte im Grunde doch etwas vermeintlich Gutes bewirkt. Die Toten waren wieder da. Unter ihnen. Eigentlich etwas wofür man ihm dankbar sein konnte, oder? Bah. Es war ihr zuwider jemanden für etwas derartig Makaberes dankbar zu sein. Durch den gefestigten Griff um ihre Schulter beruhigte sich Bianca tatsächlich etwas. Seine Anwesenheit hatte zugleich etwas Aufwühlendes sowie etwas Beruhigendes an sich. Wie war das überhaupt möglich? "Weißt du ich habe sie gesehen, bevor sie wieder auferstanden ist...Cammy. Ich habe ihren Geist gesehen. Am Strand." Bereits im nächsten Augenblick bereute die Blaublütige ihre Aussage. Was war sie nur für ein Idiot. Sie trieb ihn in ihre Arme. Aber vielleicht war es besser so. Vielleicht war es immer schon besser so gewesen. Cammy und Kyle. Vielleicht war es das was schon seit jeher vorher bestimmt war. Auch wenn Bianca nicht an etwas wie Vorherbestimmung glaubte. Auch wenn der Gedanke ihr einen Stich im Herzen verpasste. Oder mehrere. Der Gedanke tat weh. Der Gedanke brach ihr das Herz und genau so fühlte es sich auch gerade an. Ob sie sich vielleicht einmal untersuchen lassen sollte? Vielleicht war sie krank.

  • [IMG:https://orig00.deviantart.net/b897/f/2018/054/6/8/forte_by_minnotaurus-dc41i8r.png][IMG:http://i49.tinypic.com/eq3zh0.png]So als wäre es etwas Selbstverständliches für ihn, sprach er darüber, dass er an diesem Abend für Recht und Ordnung zu sagen hatte. Wie gerne hätte Forte in diesem Moment weiter nachgehakt und herausgefunden, ob er versuchen würde zu prahlen und sich etwas aufzuspielen, oder ob er tatsächlich zugeben würde, dass er sonst nicht unbedingt von dieser Arbeit angetan war. in diesem Augenblick bekamen die beiden Wächter Gesellschaft von einer blonden Dame, die durch die beiden verschiedenfarbigen Augen hinter ihrer Maske tatsächlich etwas mysteriöser auf sie wirkte. War sie es vorhin gewesen, die bei dem kleinen Zwischenfall ebenfalls direkt in vorderster Reihe agierte? Aus der Entfernung hatte Forte es nicht genau erkennen können, aber sie ähnelte ihr schon ein wenig. Und ihre Worte unterstrichen die Vermutung der jungen Wächterin, die gerade sehr bedacht darauf war, sich nicht selbst zu verraten und deshalb lieber schwieg und der Fremden lediglich begrüßend zunickte. Da war wohl ihre Chance dahin, eine eventuelle andere Seite ihres Kollegen kennen zu lernen. Brodik stellte sich der Fremden kurzerhand vor und lenkte das Gespräch auf eine sehr ungünstige Weise an Forte weiter. Verdammt, Gedanken um einen Namen hätte sie sich vorher machen sollen! „lch bin nicht von hier, mein Name ist Julianna...”, murmelte sie etwas leise und hoffte inständig darauf, dass sie ihrem Kollegen gegenüber den Namen ihrer Mutter noch nie erwähnt hatte, oder dass er ihm entfallen war. Die blonde Fremde schien sich jedoch nur für den Herrn in der Runde zu interessieren und danke ihm vollends dafür, dass er sich mit Leib und Seele für Trampoli einsetzte und die Stadt beschützte. Oh, wie gerne hätte sich Forte nur dazu geäußert, aber nein, sie musste ihre Tarnung bewahren. Sie lauschte ihnen weiterhin und verdrehte ungewollt die Augen, als Brodik zum Tanz aufgefordert wurde. Irgendwie ging es ihr etwas gegen den Strich, dass die Fremde sich ihrem Kollegen so aufdrängte, wobei er sich vermutlich sogar noch darüber freute, das kannte sie ja schon durch die Begegnung mit einer gewissen Dame mit rosa Haaren. Umso überraschter war die junge Wächterin dann aber, als Brodik das Angebot ausschlug, sogar mit dem Hintergrund, dass er aufpassen und seine Arbeit machen musste. Gut, dass Forte den eigentlichen Grund dafür nicht kannte, denn gerade war sie wirklich auf eine positive Weise überrascht. Allerdings nur für einen Augenblick, schon kurz darauf sprang er dann doch auf noch auf diese schleimige Art der Unbekannten an. Dieses anbiedernde Verhalten ließ es der blonden Wächterin fast hochkommen. Ihre Chance auf ein interessantes Gespräch war ihr zwar vergangen, aber durch diese Situation war ihr die Lust darauf auch deutlich vergangen. Kaum, dass die beiden ihr den Rücken zu gekehrt hatten, verengten sich Fortes Augen zu Schlitzen und leicht angesäuert stapfte sie zum Buffet hinüber.


    [IMG:http://fc05.deviantart.net/fs71/f/2015/023/3/4/rune_factory_boy___marco_by_princesslettuce-d8f32lw.png][IMG:https://orig00.deviantart.net/a03d/f/2017/363/c/9/marco_by_minnotaurus-dby791h.png]Alchemie? Das kam unerwartet und brachte Marco dazu, beinahe an einem Stück Fleisch zu ersticken, mit ein wenig Husten konnte er dem Tod jedoch noch einmal von der Klinge springen. „Und wir reden hier wirklich von dem Kelsey? Ich muss ja wirklich so einiges verpasst haben.“ Auch wenn er eben noch voller Enthusiasmus von den letzten Jahren erzählt hatte, so hatte ihn die Feststellung, dass nicht nur in seinem Leben einiges passiert war, ein wenig aus der Bahn geworfen. Schade, dass er das nicht miterlebt hatte. Der schüchterne Junge war für ihn fast schon wie ein Bruder gewesen, um den es sich zu kümmern galt und auch wenn er kaum gesprochen hatte, so hatten sich die beiden doch wirklich gut verstanden, auf eine merkwürdige und seltsame Weise. „Naja, dafür hast du mich jetzt wieder am Hals! Mein Beileidl” Trotz der kurzen Gefühlsschwankung hatte sich sein breites Grinsen nicht einmal annähert verändert, dafür war die Wiedersehensfreude einfach viel zu groß. „Versuchs doch, nur zu!” Eine Sache war wirklich nicht abzustreiten. Die beiden waren größer, aber eindeutig nicht älter geworden. Und Marco war wirklich verdammt froh darüber. Seine Freunde aus der Stadt waren in der Hinsicht ganz anders. Auch mit ihnen konnte mal Spaß haben, aber sie strahlten dabei einfach nicht dieses gewisse etwas aus, das Candy schon als Kind hatte. „lch dachte schon du fragst nie. Lass uns bloß hier verschwinden, wenn ich mir diese Hampelmänner noch länger beim Tanzen ansehen muss kommt mir das schöne Essen gleich wieder hoch.“ Schnell knabberte er noch das restliche Fleisch von der Keule und stellte den Teller anschließend ganz ungeniert auf einer der hübsch dekorierten Anrichten ab. Aus kindlicher Gewohnheit griff er nach Candys Hand und zog sie hinter sich her zum Buffet, bei welchem auch eine Menge Weinflaschen aufgebaut waren. Würde es überhaupt auffallen, wenn sie damit aus dem Gebäude marschierten? Oder vielmehr, würde es überhaupt jemanden stören?


    [IMG:http://fc09.deviantart.net/fs70/f/2013/356/8/3/james_by_princesslettuce-d6yxlzz.png][IMG:https://orig00.deviantart.net/71c4/f/2018/027/c/e/james_by_minnotaurus-dc1awls.png]Was war denn auf einmal passiert? Kaum, dass er seine Ausführung zu Ende gebracht hatte, bemerkte er, dass Daria sich...veränderte? James vermochte es nicht zu deuten, was gerade geschehen war, aber irgendetwas hatte er falsch gemacht. Merkwürdigerweise lächelte sie trotzdem. Er hatte doch damit nicht irgendetwas aus ihrer Vergangenheit losgetreten oder so? Auch wenn er sonst ein kluges Köpfchen war, heute stellte er sich aus einem unerfindlichen Grund nicht so schlau an. Daria plapperte weiter, versuchte ihm Mut zu machen, dass auch er eines Tages jemanden finden würde, aber irgendetwas an ihren Worten klang seltsam und sorgte dafür, dass das Dauer-Lächeln des Blonden schwächer wurde. ,,Ja, du hast sicher recht. Wir finden irgendwann schon jemanden, der zu uns passt und es mit uns aushält!” Es war ungewohnt, die junge Elfe so...betrübt zu sehen, auch wenn von ihrem Gesicht nicht allzu viel zu erkennen war. „Sag‚ kommt das nur mir so vor, oder wird es langsam ziemlich warm hier drin? Wollen wir nicht ein wenig nach draußen gehen?” Vielleicht war es besser, wenn er Daria auf die komische Atmosphäre, die urplötzlich entstanden war, ansprechen würde, zwischen all den anderen Leuten und der lauten Musik war dies jedoch nur bedingt sinnvoll. Und dies einfach so hin zu nehmen kam ihm gar nicht erst in den Sinn.

  • [Kommt an und findet sich bei einer blonden Dame am Buffet wieder - Forte & Bade]


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    Offenbar neigte sich der Ball bereits dem Ende aber daran störte sich der Mann nicht. Es tummelten sich immer noch genug Leute im Ballsaal und nun war auch er einer von ihnen. In seinem gut aussehenden Gehrock in den Farben schwarz und grün fand er sich am Buffet wieder. Das Essen sah wirklich verlockend aus. Die Reichen und Schönen hatten offenbar keine Kosten und Mühen gescheut. Noch war der Bartträger aber nicht hungrig. Gefühlt hatte er gerade erst zu Mittag gegessen, also konnte das Essen noch eine Weile auf sich warten lassen. Noch musste man auf keinen Fall Sorge haben, dass man nichts mehr abbekam. Die Bediensteten der Villa sorgten immerhin stetig für Nachschub. Der Kriegermeister rückte seine schwarze Maske zurecht und sah sich etwas um. Das Volk hatte sich schick gemacht. Lauter wunderschöne Frauen und schicke Männer - soweit das Auge reichte und sie schienen sich zu amüsieren. Auch der Ballkönig und seine Königin schienen bereits gekrönt worden zu sein und offenbar handelte es sich dabei um normale Bürgerliche. Der Bartträger hoffte inständig, dass dies nicht für Unruhen sorgen würde. Immerhin war das Adelsgeschlecht für seine Heißblütigkeit bekannt. Schulterzuckend schritt der Mann das Buffet entlang und bewunderte die Speisenvielfalt, während sein Blick auch weiter schlenderte und prompt etwas oder vielmehr jemanden entdeckte, der seine Aufmerksamkeit in Beschlag nahm. Eine wunderschöne Frau. Sie war blond und ihr Kleid war blau und reichte bis zum Boden. Ihr Haar hatte sie etwas zurückgesteckt, während es an den Spitzen in eleganten Locken endete. Bade verschlug es die Sprache. Eine derartige Schönheit hatte er noch nie gesehen - naja einmal: Forte aber konnte es möglich sein. Sie hier? Und weit und breit war der Silberhaarige Muskelprotz nicht zu sehen. Der Bartträger zögerte einen Augenblick. Vielleicht war sie es ja gar nicht. Die verzierte Maske machte es unmöglich es herauszufinden. So oder so musste der Krieger einfach mit ihr ins Gespräch kommen. Er konnte gar nicht anders und so überwandte er die letzten Meter, die sie voneinander trennten und fand sich schließlich in ihrer Nähe wieder. "Guten Abend, schöne Frau. Ihr seid mir aufgefallen und ich kann einfach nicht anders... würdet ihr mir einen Tanz schenken?" Höflich verbeugte er sich und bot ihr die Hand an. Seine Lippen umspielte ein Lächeln und er sah sie durch seine blauen Augen an.

  • [Iris Noire] noch in der Nähe von Ondorus & Maerwen


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    »Aber Maerwen!«, sprach Iris Noire und klang dabei gespielt entrüstet, als sich die Dienstboten so sehr echauffierte. Sie nahm die Worte der Dunkelelfe jedoch keines Falls böse auf. Ein wenig Unverständnis kam dennoch in dem Fräulein auf - ob die Magd je in der Lage war sich zu entspannen und einfach etwas Spaß zu haben? Als sich die Mundwinkel aufgrund von Maerwen's Aussage zu einem Grinsen verzogen, verschränkte Iris entrüstet die Arme vor ihrer zierlichen Brust. »Also wirklich!« Als das Wesen jedoch ein wenig von sich erzählte, glänzten ihre Augen bei seinen Worten. Trauer und Mitleid waren ebenso darin zu lesen wie Freude und Hoffnung, dass es die Univir wirklich gab. »Tatsächlich hörte ich nur aus Legenden.«, räumte sie ein, ehe ein breites Lächeln auf ihren Lippen erschien, »Da sind wir schon zwei, huh?« Ihr alterwürdiges Geschlecht mochte nicht so sehr von Sagen und Ränken umwoben sein, wie das der Univir, doch Iris Noire lebte im Glauben, sie sei die letzte ihres Stammes. Ob es noch weitere Vampire, weitere Stämme woanders auf der Welt gab, wusste sie nicht. Sie hatte gesucht, aber immer wieder war sie nach Trampoli zurückgekehrt. Es war stets, als würde die Walinsel nach ihr Rufen. »Aber ist ein Ball nicht zum Tanzen da?«, rief sie dann aus und drehte sich bei ihren Worten einmal im Kreis. Und nachdem Maerwen sie sowieso feuern würde, nahm sie beide an der Hand und zog sie raus auf die Ballfläche, »Ich denke ein ausgewogener Tanz wäre für Euch beide äußerst angemessen.«, sprach sie mit einem strahlenden Ausdruck im Gesicht, ehe sie sich langsam zurückzog. Doch noch einmal drehte sie sich um: »Oh da fällt mir ein! Mein Name lautet Noire. Iris Noire.« Na hoffentlich würden die beiden jetzt auch tun, was ihr vorgeschwebt war. Ob sie sich besser aus dem Staub machen sollte, falls Maerwen ihr wieder an den Kragen wollte? Hmmhh, aber so ganz wollte das Fräulein das Fest noch nicht verlassen...

  • [IMG:https://orig00.deviantart.net/499d/f/2015/058/5/a/sad_by_nijurah-d8jory4.png]Daria & James | verlassen die Villa


    Die blonde Elfe konnte ihren Blick nicht länger aufrecht halten, sie wand ihn ab, auf den Boden und auch ihr Lächeln verblasste. Ach, warum hatte sie sich nur so viele Gedanken gemacht, so viele Hoffnungen? Daria nickte nur auf seine Worte hin. Ja, irgendwann würde sich schon jemanden finden. Hoffentlich war es dann auch der Eine, für immer. Ihre Arme und Füße wurden schwer, irgendwie hatte ihr das jetzt ihre eigentlich so positive Energie von heute gestohlen, das junge Fräulein fühlte sich schwach. Aber bevor sie etwas dazu sagen und ihre Bitte aussprechen konnte, brachte der Hutträger den ihrer Meinung nach guten Vorschlag den stickigen Ballsaal für eine kurze Zeit zu verlassen. Vielleicht lag es auch nur daran, die Luft hier drin war wirklich schlecht und es waren einfach viele Menschen.. „Dann wollen wir mal nach draußen. Nicht dass du noch ins Schwitzen kommst und deinen wunderbaren Zylinder absetzen musst.“ Wäre ja schade, da er dem Kerl so gut stand. Die beiden verließen den Ballsaal, die Elfin hob ihr schickes Kleid als sie die langen Treppen hinunter gingen, an denen sie sich am Anfang des Abends getroffen hatten. Die Villa wurde im Hintergrund immer kleiner. Jetzt hatte sie nicht einmal vom Nachtisch gekostet.. aber irgendwie war ihr die Lust darauf auch vergangen.

  • Candy & Marco -> verschwinden zum Großen Baum


    Lachend stimmte sie Marcos letzter Aussage zu und spürte in dem Moment eine Art... Erleichterung? Es tat einfach gut zu merken, dass die beiden sich immer noch auf einer Wellenlänge befanden, die Stadt hätte ihn ja schließlich auch verändern können. Aber so wie es aussah, war dieses gehobene Leben für beide nichts, stattdessen würden sie sich gleich einen ruhigen Fleck im Dorf suchen und die Stille genießen, aber erstmal musste der Alkohol her! Kichernd, als wären sie immer noch 8 Jahre alt, liefen sie zu dem Teil vom Buffet, an dem mehrere Weinflaschen in einer hübschen Formation aufgestellt waren und auch wenn es darunter verschiedene Etiketten gab, die irgendwas über den Wein aussagten, verstand Candy nicht viel davon. Sie zuckte lediglich mit den Schultern und schnappte sich die schönste Flasche und ließ sie unauffällig durch ihren Ausschnitt unter ihr Kleid gleiten, sodass sie sich jetzt an ihrem Bauch befand. Jetzt nur noch die Hände drüberlegen und schon sah sie wie eine junge, gerade erst schwanger gewordene Frau aus! Mehr oder weniger. Eilig machten sich die Teenager also aus dem Staub und steuerten ein ganz besonderes Ziel an~

  • [IMG:http://orig12.deviantart.net/cd26/f/2017/034/f/7/leon_by_nijurah-daxrxec.png]Leon, Elena, Rosalind & Eunice| in einem Krankenzimmer


    Leon hob seine Schultern. Im Grunde war es ihm ja sowieso immer egal, was seine Mitmenschen von ihm hielten und über ihn dachten. Aber komischerweise hatte er gerade bei Eunice das Gefühl, irgendwie etwas Falsch gemacht zu haben. Obwohl das junge Pärchen doch nichts Ungutes getan hatte! Und schließlich halfen sie der verletzen Frau doch jetzt auch, Elena mehr als Leon, denn dieser stand irgendwo nur dämlich im Zimmer herum. „Aber eure Wachen werden den Dieb doch sicherlich ergreifen. Oder nicht? Das ist doch deren Arbeit, dafür stehen ja auch so viele hier herum. Wobei es eigentlich auch ihre Aufgabe ist solche Leute nicht in die Villa zu lassen oder..“ Als Eunice seiner jungen Freundin so gut zu sprach und ihre Hilfe an bot, lächelte der angehende Jäger. Dieses Mädchen war so lieb, so freundlich. Sie war schon wirklich toll. Also ähm.. beide natürlich. Leon setzte sich auf einen Stuhl neben der verletzten Adeligen und tupfte mit einem Baumwolltuch das Blut aus ihrem Gesicht, so konnte er immerhin etwas für sie tun. „Ihr schafft das schon.“, sagte das Halbwesen und richtete seine Worte lächelnd an Elena und Eunice.

  • [Eventpost]



    [IMG:http://img.webme.com/pic/h/harvest-moon-index15/face_herman.png]


    Es war vollbracht. Das Königspaar hatte den nächsten Tanz eröffnet und zahlreiche Blicke waren auf die Beiden gerichtet. Teilweise neidische Blicke - teilweise beeindruckte Blicke. Die Geister schieden sich. Der Gastgeber selbst hätte selbstverständlich zufriedener sein können aber so war das gemeine Volk zumindest sanft gestimmt. Man denke doch mal welch einen Aufruhr es gegeben hätte, wären Ballkönig und -königin blaublütig. Aber das Volk war einfach zu durchschauen und so rückte der ältere Herr seine Brille zurecht als der Tanz sein Ende gefunden hatte und applaudierte mit einem Lächeln auf den Lippen. Die Umstehenden taten es ihm gleich und als der Applaus verebbte ergriff der wohlhabende Mann wieder das Wort. "Es war mir eine Ehre, Sie heute hier begrüßen zu dürfen. Es freut mich, dass sie so zahlreich erschienen sind. Ich hoffe Sie hatten ihren Spaß und es hat ihnen bei Uns gefallen!" Der untersetzte Mann räusperte sich ehe er in seinem Redeschwall fortfuhr. "Der Abend neigt sich dem Ende also würde ich Sie bitten einen letzten Happen zu essen, ihren letzten Tanz für heute zu tanzen und mit diesen Worten verbleibe ich und ziehe mich in meine Gemächer zurück." Herman nickte bekräftigend ehe er sich von der Bühne zurück zog aber nicht ohne den Bediensteten vorher noch eine letzte Anordnung zukommen zu lassen. Erhobenen Hauptes und mit hinterm dem Rücken verschränkten Armen spazierte der Blaublüter in Richtung Ausgang ohne ein weiteres Mal zurückzublicken.


    (Das Event hat sein Ende gefunden also würden wir euch bitten eure Charaktere langsam zum Gehen zu bewegen. Selbstverständlich könnt ihr eure Szenen noch langsam ausklingen lassen ~)

  • [Kyle] mit Bianca im Hintergarten


    [IMG:http://i68.tinypic.com/2r6pbgw.png]Mit weit aufgerissenen Augen hörte er den Erzählungen der Blauhaarigen zu. 'Hilflos' und 'jämmerlich'. Das waren sonst Worte, die er sonst eher als Beleidigung an ihn gerichtet erfahren hatte, und jetzt... beschrieb sich die Adelige selbst damit? Einerseits wusste er nicht, was er dazu noch sagen sollte, andererseits war er froh, dass es gesagt wurde. Dass sie tatsächlich ein mal die Wut und die Meinung des anderen teilen konnten, das grenzte für ihn schon fast an ein Wunder. Zum ersten Mal dachte er sich bei einem Gespräch mit Bianca 'Ja, kann ich so unterschreiben'. Keine Diskussionen, keine Missverständnisse. Und auch, wenn sich in seiner Magengegend immer noch ein nervöser Knoten befand, so langsam ließ sein Misstrauen der Situation gegenüber nach. Die Nacht war schon spät, und allzu viel Zeit vom Tag war nicht mehr übrig, um ihn zu ruinieren. Selbst er würde es hoffentlich nicht hinbekommen, das noch zu versauen. Und was die Zukunft bringen würde... Tja, das war nun weniger sicher, noch weniger, als zuvor. War dieser Moment für die Frau in seinem Arm denn genauso bedeutend, genauso eigenartig wie für ihn? Würde er ihr zukünftiges Miteinander verändern, oder wäre ab dem morgigen Tag alles wieder beim Alten? Diese Fragen konnte er unmöglich beantworten, und eigentlich hatte er auch etwas Angst davor, sie herauszufinden. Es wäre sicherlich einfacher gewesen, sich zu trennen und sich dann nie wieder zu sehen. Das Miteinander gänzlich aufzuhören, nur um nicht mehr enttäuscht zu werden, aber auch das würde er nicht fertig bringen können. Nicht bei der Person, zu der er, so traurig das vielleicht auch war, den größten Bezug hatte. Eine Tatsache, über die er sich vielleicht mal Gedanken machen sollte. Nicht jetzt allerdings, denn das Gesprächsthema, welches von der Blaublüterin angeschnitten wurde, brauchte seine vollste Aufmerksamkeit. Der Name einer Person, die er ursprünglich als nächste Bezugsperson gesehen hatte, fiel, in einem Satz, den er bis eben noch für unmöglich gehalten hätte. Wäre er in die Vergangenheit gereist, um seinem früheren Ich davon zu erzählen, dass Bianca einmal Cammy als Geist begegnen würde, hätte er ihm wohl den Vogel gezeigt und ausgelacht. Doch es passierte. Und irgendwie hatte er die Fähigkeit gefunden, seine sowieso schon offenen Augen noch ein klein wenig weiter aufzureißen. "Was... Wie?!" Reflexartig schaute er in das Gesicht seines Gegenübers, wobei er mit seine Wange circa einen Millimeter von ihrer Stirn entfernt war. "Also... Da war sie noch nicht auferstanden? Bist du dir sicher?" Eigentlich hatte er Bianca ja nicht gerade für den Typ Mensch gehalten, der von Halluzinationen verfolgt wurde, aber irgendwie hoffte er doch, dass das alles einfach nur richtig schlechter Scherz war. Nach dem ersten Schock ließ er sich wieder in seine ursprüngliche Position fallen, und starrte in die Leere, immer noch an ihrer Schulter, seinem wohl einzigen Halt gerade, festhaltend. "Dann... Dann sind sie schon vor der Auferstehung Geister? Was?" Was sollte er davon halten? Schwirrten seine Eltern auch als Geister herum? Eigentlich war er doch der festen Überzeugung gewesen, dass das Konzept von Geistern Schwachsinn war. "Was... hat sie denn da gemacht? Hat sie irgendwas gesagt?" Der Schock, der durch seinen Körper geschossen war, saß tief, raubte ihm fast alles an Kraft, was er seit dem bescheuerten Astor-Imitator-Streich wiedergewonnen hatte und so nebenbei stellte er auch sein ganzes Weltbild in Frage. Nicht gerade ein typischer Abend. Mit einem langem Ausatmer ließ er nun tatsächlich von Biancas Schulter ab, platzierte sie am Boden, und nun war er es, der seine Wange auf dem Kopf der Blauhaarigen abstützte. Darüber, ob er jetzt zeitaufwändig gestylte Haare ruinieren würde, machte er sich verständlicherweise keine Gedanken. "Was kommt denn noch alles..." Mit diesem Satz legte er seine Hand über die Augen fahren und wischte damit einmal kurz über sein Gesicht. Und dann war da noch die eigentliche Frage. Ob Geist, oder auferstanden, oder nicht, wollte er Cammy überhaupt wiedersehen? So fertig wie er sich jetzt gerade fühlte war er kurz davor zu sagen, dass die Toten doch einfach tot bleiben sollten. Und irgendwie machte ihm das Angst. Einmal, weil er sich nie gedacht hätte, dass er sich nicht einmal sicher war ob er seine eigentlich beste und ehemalige feste Freundin wiedersehen wollte, und dann, weil er sie nur aufgrund eines Zauberers des Mannes wiedersehen könnte, der ihm das ganze Leid erst angetan hatte. Genervt kniff er die Augen zu, und hoffte immer noch inständig, dass sich Bianca vielleicht doch geirrt hatte.

  • [Im Hintergarten] Kyle & Bianca


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    Stille. Er lies ihre Aussage, ihr Schimpfen unkommentiert und es war wahrscheinlich besser so. Welche Worte wären in diesem Moment schon passend. Welche Worte hätte die schöne Adelstochter toleriert? Es war nicht immer leicht mit ihr. Eigentlich war es nie leicht mit ihr. Das wusste sie selbst, hätte es wahrscheinlich aber nicht zugegeben, da sie ihre Fassade aufrecht erhalten wollte, die im Bezug auf Kyle aber schon massiv geprökelt war, eigentlich kaum noch vorhanden war aber dennoch versuchte das wohlhabende Mädchen sie sich zu bewahren. Zum Schutz. Wovor? Vor ihm selbst. Wahrscheinlich war es die Antwort, die ihr vorschwebte vielleicht aber auch vor sich selbst, weil sie wusste, dass dieser junge Mann eigentlich ein guter Kerl war aber sie absolut nicht aus ihrer Haut konnte. Sie konnte nicht anders sein aber auch sie selbst zu sein war nicht genug. Genug vielleicht schon aber so vollkommen unpassend. Es war jedoch kein guter Zeitpunkt um über ihre Beziehung zu dem Mann an ihrer Seite nachzudenken und trotzdem schlich sich dieser kleine Gedanke immer wieder ein wie eine Art Parasit. Wo ihr derzeitiges Gesprächsthema doch wesentlich mehr an Wichtigkeit besaß. Cammy. Ihre Existenz. Ihr Dasein. Er war hochgeschreckt als er ihre Worte vernommen hatte. War irritiert. Ein Blick in sein Gesicht verriet, dass da noch etwas war mit dem er nicht abgeschlossen hatte möglicherweise nicht abschließen würde. Sein Gesicht war so nahe. Beinahe berührten sie einander. Ihr Herz schlug schneller als gewollt als ihr die Nähe des Dunkelhaarigen bewusst wurde. Tatsächlich zog sich sogar eine Art rosa Schimmer über ihre Wangen. Es schien plötzlich wärmer zu werden oder war es lediglich seine Nähe, die dieses Gefühl in ihr auslöste. Das konnte doch nicht wahr sein. Sie hatte doch abgeschlossen. Die Gefühle, die sie damals gehabt hatte, hatte sie doch im Keim der Staubwolke, die er bei seinem Verschwinden hinterlassen hatte, erstickt aber es fühlte sich gleich an wie damals als ihr bewusst wurde, dass er ihr nicht egal war, als ihr bewusst wurde, dass sie diesen verdammten, tölpelhaften Idioten sogar irgendwie ganz gerne mochte. Verdammt. Verdammt. Verdammt. Dieser Abend war ganz und gar fürchterlich. Er entfernte sich wieder etwas von ihr. Seine Hand, welche gerade noch um sie geschlungen war, sank zu Boden und er stützte sich darauf ab. Gleichzeitig erleichtert aber sich doch irgendwie nach Nähe und Wärme sehend sah sie ihn an, sah seinen verzweifelten Gesichtsausdruck. Offenbar hatte sie ihn damit den Rest gegeben. Tatsächlich war es dieses Mal ganz sicher nicht ihre Absicht gewesen ihn zu verletzten auch wenn sie in der Vergangenheit schon öfters den Drang dazu gehabt hatte. Als ausgleichende Gerechtigkeit natürlich. "Es war kurz vor ihrer Auferstehung. Vielleicht während des Rituals, dass Astor durchgeführt hat..." gab Bianca zu bedenken und versuchte sich an jenen Tag zu erinnern. Es war ein grauenhaftes Wetter gewesen. Es schüttete wie aus Eimern, Blitze, Donner alles auf einmal. Man hatte sogar geglaubt die Welt würde untergehen. Bianca war am Strand gewesen und wollte vor dem Regen Schutz suchen und da war sie plötzlich und hatte sie in dieses Strandhaus gelockt. Genau das erzählte sie dem jungen Bauern auch. "Sie stand da, halb durchsichtig, ihre Stimme schien weit entfernt, ihre Worte schienen mich nicht völlig zu erreichen..." Die Blauhaarige machte eine kurze Pause. Schloss einen Moment länger als gewollt ihre Augen und richtete ihren Blick schließlich wieder auf Kyle. "Ich konnte nur deinen und meinen Namen verstehen. Ich wusste nicht was sie mir damit sagen wollte, hatte geglaubt du wärst in Gefahr. Deswegen war ich überhaupt erst auf der Walinsel..." Sie stockte. Okay. Man könnte die Geschichte auch falsch interpretieren. Es war natürlich nicht so als hätte sie sich Sorgen um den Anderen gemacht. Bianca wandte ihren Blick zur Seite, ihre Wangen waren nun noch mehr gerötet und ihre Lippen blieben schließlich verschlossen. Wahrscheinlich konnte Kyle ihr Gesicht sowieso gerade nicht sehen, da er seinen Kopf sachte auf den ihrem platziert hatte. Welch intime Geste. Alles andere als vertraut und doch beruhigte es die Adelstochter ein wenig, wo sie es doch irgendwie bereut hatte, ihm davon erzählt zu haben. "Ich dachte... ich dachte einfach dass du es wissen solltest." stammelte Bianca fast schon, was äußerst ungewohnt war. "Es war nicht meine Absicht noch mehr Ballast auf dir abzuladen..." flüsterte sie kaum hörbar, in ihren nicht vorhandenen Bart hinein und platzierte ihre Hand direkt neben seiner. Ganz sachte berührten die kleinen Finger einander. Fast schon unmöglich schüchtern.

  • [Kyle] mit Bianca im Hintergarten


    [IMG:http://i68.tinypic.com/2r6pbgw.png]Glücklicherweise nahm die Blauhaarige seiner Verwirrung schnell den Wind aus den Segeln. "Also... hatte das vielleicht mit dem Ritual zu tun? ...Damit kann ich leben, schätze ich" Okay, Weltbild noch einmal gerettet. Mami und Papi würden vermutlich nicht als Geister irgendwo auftauchen und ihn heimsuchen. Fantastisch. Jetzt musste er sich wieder nur mit dem Gedanken, dass Tote wiederauferstehen konnten, anfreunden. Ob seine Vermutung nun wirklich der Fall war, oder nicht, war ihm in dem Moment auch völlig egal. Wichtig war nur, dass er für eines seiner Probleme auf seiner gedanklichen Liste eine Erklärung fand, die er leicht glauben, und somit abhaken konnte. Gespannt hörte er den Erzählungen der Blaublüterin zu. Der Gedanke, dass Bianca auf Cammy als Geist getroffen hatte, war ihm immer noch etwas... befremdlich, aber scheinbar wirklich passiert gewesen zu sein. "Sie hat meinen Namen gesagt...?" Warum sie den Namen von Bianca erwähnt hatte, war ihm mehr oder weniger schlüssig. Immerhin hatte Cammy sie ja anscheinend auch gesehen, aber seinen...? Bis jetzt hatte er sich nicht vorstellen können, dass die auferstandene Cammy und die Cammy vor ihrem Tod genau die gleiche Person sein könnten, aber jetzt... Vielleicht hatte er ja immer noch einen Platz in ihr. Doch konnte er das gleiche behaupten? Dass die Gefühle für seine tot geglaubte Freundin immer noch dieselben waren, wie zuvor? Eigentlich nicht, nein. Ihr Tod hatte ein großes Loch in sein Herz hinterlassen, welches immer noch nicht ganz verheilt war, wie konnte er da behaupten, dass es zwischen den beiden - sollten sie je aufeinander treffen - jemals wieder das selbe sein würde? Das konnte er einfach nicht. Denn egal, ob Cammy noch ein und dieselbe war, er war es mit Sicherheit nicht. Sein Fokus wechselte zu dem letzten Teil von Biancas Satzes. "Du... warst wegen mir da?" Also hatte sie sich tatsächlich... Sorgen um ihn gemacht? Schon vor diesem Abend, an dem er eine völlig neue Seite an ihr entdeckt hatte? Diese neue Seite, die so wie es aussah gar nicht mal so neu zu sein schien. Seine Stirn runzelte sich. Er konnte sie doch nicht die ganze Zeit über falsch eingeschätzt haben, oder? Dabei konnte er sich nicht daran erinnern, sie letztendlich auch dort gesehen zu haben. Lügen würde sie wegen so etwas jedoch nicht. Zumindest schätzte er sie nicht so ein. Doch... wenn all seine Einschätzungen bis jetzt falsch waren, hatte seine heutige Einschätzung überhaupt noch einen Wert? Kyle, verdammt. Ich dachte, du hättest endlich mal kapiert, dass dieses komplizierte Rumgedenke nichts bringt! Und er wusste es ja, dass es nichts brachte. Aber wenn man immer öfter komplizierte Menschen in seiner Nähe hatte, konnte er sich selbst auch nicht davon abbringen so zu denken, wie sie sich verhielten. Nachdem er seinen Kopf auf ihrem abgelegt hatte, erklärte die Blauhaarige ihre Aussage noch einmal. Und wieder musste er daran denken, dass er sie nie für so... feinfühlig? Nein, das konnte nicht passen. Empathisch? Nein, das... hörte sich in Bezug auf Bianca ebenfalls falsch an. Ja, wie war sie denn so, wie er sie nie gehalten hätte? Er fand kein passendes Wort dafür, dennoch war er sich sicher, dass dieses unbekannte Wort, dass ihm nicht auf die Zunge springen wollte, sicher etwas positives war, denn so ließen ihn ihre Worte sich fühlen. Die bloße Tatsache, dass jemand mal an ihn gedacht hatte, über seine Sicherheit, seine Gefühle, mehr... wollte er eigentlich gar nicht. Zumindest nicht in diesem Moment. "Ach, ich schlepp schon so viel Ballast rum... Was macht die ein oder andere Tonne schon", schnaufte er sarkastisch, gefolgt von einem schiefen Lächeln. Und er konnte sich nicht erklären, was ihn da geritten hatte, ob es an der friedlichen Situation, oder die gewählten Worte dieses Abends waren, aber als die Fingerspitzen der Blauhaarigen auch nur ganz leicht die seinen berührten, legte er fast schon automatisch seine Hand über die der Adelstochter. Und das Wort, in das er seine momentanen Gefühle packte, so war er doch wirklich nicht eloquent, rutschte als ein simples "Danke" über seine Lippen. Heute hatte er wirklich so ziemlich alle Gefühlswelten durchgemacht, von Trauer, zu Wut, zu Hass, zur Überraschung, alles unter einem Schleier voll Verwirrung, und sie war da gewesen. Hatte ihn nicht angeschrien, schlug ihn nicht, und ließ ihn nicht wutentbrannt alleine sitzen. Und dafür war er schlichtweg einfach... dankbar.

  • [Im Hintergarten] Kyle & Bianca

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    Die Tatsache, dass das Ganze offensichtlich erst kurz vor dem Ritual oder offenbar sogar während des Rituals geschehen war, schien den jungen Mann den Wind aus den Segeln zu nehmen - zu beruhigen. Aber war es nicht trotzdem merkwürdig oder war es nur eine Vorstufe von dem gewesen, was danach folgte? Hatte Cammy sich aussuchen können wem gegenüber sie sich zeigte und wenn ja warum hatte sie sich für die Adelstochter entschieden? Bianca presste ihren Lippen aufeinander und ihr Blick wanderte wieder gen Boden. Vielleicht hatte sie der Situation mehr beigemessen als nötig gewesen war. Sie blinzelte. Vielleicht hatte es schlicht und ergreifend einfach nichts bedeutet. Vielleicht war es nur ein Auszug aus ihrer gemeinsamen Vergangenheit gewesen, der sie vor ihr abgespielt hatte, während der dunkle Magier an den Überresten der Verstorbenen weiß Gott was für Schindluder getrieben hatte. Eine Gänsehaut lief der verzogenen Göre über den gesamten Körper und lies sie erschauernd. Allein der Gedanke daran, dass er sich an den Grab der Verstorbenen zu schaffen gemacht und ihre Ruhe gestört hatte war schauderhaft. Er hatte jene Gräber geschändet, die mit ihren und zahlreichen anderen Tränen versiegelt wurden. Was für ein Monster. Kein anderes Worte wäre passender für eben jene Person. Bianca würde jedoch lügen, wenn sie behaupten würde, dass Cammy und sie Freunde waren. Sie würde sogar lügen, wenn sie behaupten würde, dass sie einander gemocht oder toleriert hätten. Nein. Sie konnten einander nicht ausstehen und doch wünschte sie ihrer Rivalin etwas Derartiges nicht. Ganz zu schweige ihrer Familie oder Tabatha. Nein. Niemand hatte das verdient. Rivalin... war es das was ihre Beziehung zueinander beschrieb. Wobei waren sie Rivalinnen? Im Augenwinkel sah sie Kyle. Rivalinnen im Kampf um sein Herz, oder wie? Das klang lächerlich. Absonderlich dramatisch und so oder so hatte offensichtlich sowieso die Rosahaarige gewonnen. Es stieß Bianca wie Galle auf bei den Gedanken daran und ihre Gesichtszüge wurden etwas härter - fast schon finster aber sie wurden wieder etwas weicher als sie feststellen musst, dass er genau an der Stelle ihrer Aussage nachbohrte, sie sie lieber rückgängig gemacht hätte. Ihre Muskel zogen sich etwas zusammen, sie wirkte in ihrer Position fast schon etwas verkrampft. Einen Moment wollte sie so tun als hätte sie die Aussage des Bauernjungen überhört aber am Ende bildete er sich noch etwas darauf ein und dem war ganz sicher nicht so. Es gab Nichts, worauf er sich etwas einbilden brauchte - rein gar nichts. Nein. Ganz sicher nicht. "Ich dachte... du bist in Lebensgefahr. Warum sonst sollte da ein Geist sein, der deinen Namen ruft, Ich dachte..." Ohne es zu merken zitterte das Mädchen am ganzen Körper, fühlte sich zurück versetzt zu jenem Tag. Haargenau erinnerte sie sich an dieses furchtbare Gefühl, die Angst ihn nun wirklich für immer verloren zu haben. Ihre Atmung hatte sich beschleunigt und sie musste sich genau darauf konzentrieren sie wieder in den Griff zu bekommen. Es dauerte eine Weile bis es ihr gelang und sie wieder die Ruhe hatte weiter zu sprechen. "Ich dachte, dass ich vielleicht etwas ausrichten könnte aber der Gedanke allein ist lächerlich. Ich wäre ohnehin nicht stark genug..." Die Adelstochter hatte es ausgesprochen. All das was sie heute mit jeder Faser ihres Körpers gezeigt hatte, hatte sie nun auch ausgesprochen. Sie hatte sich ihre Schwäche eingestanden. All das was sie sich jahrelang aufgebaut hatte um stark und unabhängig zu wirken war dahin - vor der Person, vor der sie überhaupt erst so wirken wollte. Langsam sah sie wieder auf, drehte ihren Kopf zur Seite als er sprach, sah ihn an und entdeckte da ein Lächeln. Kaum merklich - fast nicht vorhanden aber es war da und Bianca konnte nicht anders als ebenfalls zu lächeln erst recht als sich seine Hand auf die ihre legte - dankbar und beschützend zugleich. Sie schüttelte den Kopf und ihre Lippen formten ein 'Danke, dir'. Ob sie es tatsächlich ausgesprochen hatte wusste sie ihm nachhinein nicht mehr aber selbst die hochnäsige Bianca wusste, dass es eigentlich sie war, die sich bei ihm bedanken musste.

    Die Stimme ihres Onkels drang an ihr Ohr. Man konnte sie ganz leise selbst hier draußen im Garten hören, auch die Musik war leise zu hören. Offenbar war dies das Ende des Abends. Er schickte die Leute nach Hause und es würde wieder etwas Ruhe in der Villa einkehren, wenn man bei der großen Familie überhaupt jemals von Ruhe sprechen konnte. Ein Stück von Bianca war dankbar dafür, dass der Trubel endete und das gemeine Volk nach Hause gehen würde aber ein Stück von ihr war sich auch bewusst, dass dies bedeuten würde, dass Kyle gehen würde und der Gedanke sich allein auf ihr Zimmer zurückzuziehen war furchteinflößend. Der Gedanke Tabatha wieder zu begegnen und nicht zu wissen wie sie damit umgehen sollte war ebenfalls furchteinflößend. Hier draußen im Garten wirkten all diese Dinge so weit weg. Sie fühlte sich ein bisschen wie unter einer Kuppel - abgeschirmt von all den Problemen, die da drinnen auf sie warteten.

  • [Kyle] mit Bianca im Hintergarten


    [IMG:http://i68.tinypic.com/2r6pbgw.png]Offensichtlich war die Blauhaarige der Meinung, dass ihre Einschätzung vollkommen rational war, aber wenn ein Geist einen Namen aussprach... wäre er nicht unbedingt sicher, ob er gleich auf die Idee kam, dass diese Person in Gefahr war. Vor allem, wenn die andere Person, die in diesem Fall man selbst war, nicht in Gefahr war. Näher betrachtet hatte er den gleichen Gedanken allerdings auch am Strand gehabt, wo sie den schlafenden Kyle als Leiche am Wasser vermutet und ihm sogleich eine Ohrfeige verpasst hatte. Anscheinend war sie also jemand, der immer das schlimmste befürchtete? Das wäre zumindest die erste Annahme bezüglich ihren Charakters, der an diesem Abend mal gepasst hätte. Auf ihren zweiten Satz hin schüttelte er den Kopf. "Nein, helfen zu wollen ist niemals lächerlich" Schon wieder zitterte sie. Wie schon so oft an diesem Abend. Verständlich, wenn man die Horror-Szenarien bedachte, durch die sie schon gehen mussten. Er wollte gar nicht wissen wie er reagiert hätte, wenn er am Strand gewesen wäre mit Cammys Geist. Wahrscheinlich wäre er einfach umgekippt. Ende Gelände. Und doch hatte sie sich aufgerafft und war auf die Walinsel geklettert für ihn. Als sie ihren Kopf zur Seite blickte, hob er seinen ebenfalls an und blickte ihr direkt in die Augen. Ihre Lippen formten zwei Worte, mit nur einem luftigen Hauch ihrer Stimme. Fast hätte er es überhört, konnte es gerade noch einfangen. Und zum Glück hatte er das. Durch all den Mist, an den er bis jetzt hatte denken müssen, all die Erinnerungen, die heute aufgeschaufelt wurden und nicht zuletzt die Wunden, die aufgerissen wurden, war er letzten Endes einfach nur... zufrieden. Oder zumindest so verdammt nah an einer vollkommenen Zufriedenheit, wie er es schon lange nicht mehr war. Eine Weile sagte er nichts mehr, blickte ein paar Sekunden lang in ihr Gesicht, bis er dann doch etwas schüchtern den Kopf abwandte. So lange war er ihr noch nie so nah gewesen. Oder seit langem irgendjemandem, wenn wir schon dabei waren. In der kompletten Stille hörte sie, wie jemand in einer lauten Stimme - vermutlich Herman, ganz genau hörte er jedoch nicht hin - sprach und sich daraufhin der Saal zu leeren schien. Klar, es war noch weit entfernt davon, ruhig zu sein, aber er nahm an, dass sich die meisten Gäste wohl auf den Weg machten. Sein Kopf drehte sich in die Richtung des Ballsaals. "Scheint so, als würde der Ball langsam zu Ende gehen...", murmelte er vor sich hin. Doch eigentlich wollte er noch nicht gehen. Eigentlich wollte er lieber an dem sicheren Hafen bleiben, den die zwei für sich gebaut hatten und seines Erachtens auch angedockt waren. Nicht zuletzt, weil er sich immer noch nicht sicher war, ob dieser Hafen auch über diese Nacht hinaus bestehen bleiben würde. Solange er hier war, waren seine Sorgen wieder irgendetwas falsch zu machen mittlerweile sehr gering. Doch da draußen, in einer anderen Situation, waren sie dann wieder so wie immer? Der Gedanke daran erschütterte ihn. Er wollte nicht, dass dieses Gespräch in Vergessenheit geriet. Die Worte sowie den Mut, dies auszudrücken, fand er aber auch nicht. Stattdessen musste er sich einfacherer Worte bedienen. "Also... Danke, für die Einladung. Ohne dich hätte ich vermutlich nichts von dem hier mitbekommen..."

  • [Im Hintergarten] Kyle & Bianca


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    Er negierte ihre Aussage. Wahrscheinlich wollte er nur höflich sein, sie nicht provozieren aber die Adelstochter selbst wusste, dass allein der Gedanke daran, sie hätte auch nur irgendwie helfen können mehr als nur ein bisschen lächerlich war. Sie besaß zwar die Fähigkeit Magie zu wirken aber ob diese ausreichten um jemanden in der Not das Leben zu retten war mehr als zweifelhaft. Sie übte nie. Sie kämpfte nie. Sie war völlig darauf angewiesen gerettet zu werden. Teilweise hatte sie dies selbst provoziert. Sie war blaublütig. Sie brauchte keine Waffe. Sie brauchte keine magischen Fähigkeiten. Sie würde gerettet werden. Wofür hatten sie die zahlreichen Bediensteten? Warum war es dann überhaupt soweit gekommen, dass zwei Familienmitglieder sterben hatten müssen? Die Realität sah anders aus und insgeheim war Bianca sich dessen schon immer bewusst gewesen. Im Ernstfall sah jeder nur auf sich, dass er sich selbst in Sicherheit brachte. Tabatha war früher immer an ihrer Seite gewesen. Vielleicht hatte es sie deshalb das Leben gekostet. Nicht nur vielleicht. Ganz sicher sogar. Insgeheim hatte Bianca es sich vorgenommen stärker zu werden und was passierte gerade - sie war schwächer denn je. Weinte in aller Öffentlichkeit. Hockte hier am Boden wie ein Häufchen Elend. Unschicklich. Das gehörte sich für eine Dame ganz und gar nicht und doch fehlte ihr die Kraft sich aufzuraffen, sich von ihm zu lösen, der hier neben ihr hockte. Ebenfalls am Boden aber ihr doch Stabilität gab. Er der ihr eigentlich immer den Boden unter den Füßen weggezogen hatte. Sie spürte seinen Blick auf ihrem Gesicht, erwiderte seinen Blick teilweise und sah wahrscheinlich sogar im selben Moment weg wie er. Peinlich berührt - mit klopfendem Herzen. Auch er hörte die Stimme ihres Vetters. Es war unmöglich, dass er sie nicht hören konnte. Es herrschte immerhin völlige Stille hier heraußen. Man war automatisch hellhöriger. Kyles nächste Aussage bestätigte die Vermutung des wohlhabenden Mädchens. Eine einfache Feststellung und dennoch hörte es sich so an als wäre es der beginn einer Verabschiedung - so wie sie es befürchtet hatte. Gleich würde er sich erheben und sie hier zurücklassen in ihrem goldenen Käfig - gefangen von ihren eigenen Ängsten. Sie lies seine Aussage erst unkommentiert - versuchte sich ihre Worte zurecht zu legen, die ihr irgendwo in ihrem Köpflein herumschwirrten aber sie wollten nicht über ihre Lippen kommen. Die Bitte, dass er doch bleiben solle. Natürlich würde sie es nicht schaffen. Natürlich würde sie am Ende alleine in ihrem Bett liegen und mit großer Wahrscheinlichkeit kein Auge zu tun. die ganze Nacht wach liegen und sich Gedanken zu allen möglichen Dingen machen. Wahrscheinlich würde sie dann irgendwann aufstehen und einem der abertausend Bediensteten rufen, ihren Groll an ihm auslassen und ihn dazu nötigen, dass er ihr ein Schaumbad einließ. Doch auch das Schaumbad würde ihre Ängste nicht fortspülen. Sie würden immer noch tief in ihr schlummern und zu den unmöglichsten Zeiten wach werden. Der Gedanke, dass jedoch Tabatha auf ihr Rufen reagieren würde war noch furchteinflössender. Sie würde ihr nicht immer aus den Weg gehen können. Sie würde auch ihrem Cousin oder ihrer Cousine nicht immer aus dem Weg gehen können aber seltsamer Weise war die Hemmung mit denen in Kontakt zu treten wesentlich weniger groß. Vielleicht lag es daran, dass der Bezug zu ihrer Familie nicht wirklich bombastisch war. "Du hättest wohl auch nicht sonderlich viel verpasst ... oder zumindest nichts auf das du nicht auch verzichten hättest können, oder?" Bianca wusste nicht recht ob sich ihre Aussage auf den Ball an sich bezog oder vielmehr auf ihren Gefühlsausbruch. Wahrscheinlich beides. Sie wunderte sich ohnehin noch, dass Kyle überhaupt gekommen war. Schließlich hielt er nicht von derartigen Veranstaltungen. Ganz im Gegenteil. Er hasste derartige Veranstaltungen. Warum war er gekommen? Etwa weil sie ihn eingeladen hatte? Diese Erklärung war töricht - das wusste die Adelstochter. Wahrscheinlich hatte er seine Gründe, welche auch immer das sein mochten. "Ja es sieht so aus als wäre er bald zu Ende..." Ein Seufzen verließ ihre Lippen, während sie der Musik lauschte, die noch ganz leise zu hören war, die wahrscheinlich dafür gedacht war, den Abend der Leute langsam ausklingen zu lassen. Eine wunderschöne und sanfte Melodie aber auch wenn sie es nicht laut aussprach fürchtete Bianca, dass er sich am Ende des Liedes erheben, ihr den Rücken zuwenden und gehen würde. Wahrscheinlich würde sie noch ein wenig hier draußen sitzen bleiben - an das Geschehene denken, ihre sichere Kuppel noch genießen ehe sie auf ihr Zimmer gehen würde. "...und wir haben es noch nicht einmal geschafft, das Buffet zu probieren oder einen Tanz zu tanzen. Ich bin definitiv die beste Gastgeberin und du der beste Gast..." witzelte Bianca sarkastisch und tatsächlich erschien ein Lächeln auf ihren Lippen. Erfrischend ehrlich. Wahrscheinlich ein Versuch, diese Begegnung länger hinaus zu zögern, den Moment festzuhalten, vielleicht sogar in etwas Positives zu verwandeln, wo ihre Gesprächsthemen doch bisher irgendwie erdrückend aber doch so viel besser als oberflächliches Geplänkel waren. Vorsichtig strich sie mit ihrer freien Hand eine Haarsträhne hinter ihr Ohr und auf ihren Lippen lag immer noch ein leichtes Schmunzeln als sie nach oben blickte und den weiten Nachthimmel erblickte in dem Wissen, dass das Lächeln ohnehin schwinden würde, wenn sie nachher mit ihren Gedanken alleine war, wenn ihr Vater die tadeln würde, warum sie sich nicht entsprechend am Ball beteiligt hatte...

  • [Kyle] mit Bianca im Hintergarten


    [IMG:http://i68.tinypic.com/2r6pbgw.png]Verpasst... Naja, den Ball selbst hatte er ja sowieso schon verpasst. Nur ein paar Minuten hatte er am Buffet verbracht, bevor die Adelige in seinen Gesprächspartner gerannt war. Ein Ereignis, welches letztendlich zu diesem Moment geführt hatte. Zu diesem ungewöhnlich aufwühlenden, jedoch letztendlich auch friedlichen Moment. Hätte er darauf wirklich verzichten können, oder wollen? "Naja, also... den scheiß Kinderstreich, darauf hätte ich verzichten können, aber... der Rest..." Schon wieder schien seine Zunge wie gelähmt. Er hatte doch schon oft gedacht, dass er eigentlich dankbar für diesen Moment war, hatte es ja sogar in Worten ausgedrückt. Reichte das nicht, um zu sagen, dass er... eigentlich nicht darauf verzichten hätte wollen? Und da die Blauhaarige dies annahm hieß das, dass sie selbst vielleicht schon darauf hätte verzichten können? Nachdenklich kratzte er sich an der Nase, war sich nicht sicher, wie er diesen Satz aufnehmen sollte. Und anstatt sich herumzuquälen und eine passende Wortwahl für das Ende seines angefangenen Satzes zu suchen, überließ er diese Aufgabe seinem Gegenüber. "Hättest du denn darauf verzichten können?" Stille herrschte, während ein Lied im Hintergrund spielte. Vermutlich das letzte dieses heutigen Abends. Entweder das, oder die Adeligen feierten jetzt noch ohne das gemeine Volk eine Art After-Party. Und ob er sich nun dessen bewusst war, oder nicht, innerlich war er schon erleichtert gewesen, dass das Gespräch zwischen den beiden noch weitergeführt wurde. Mittlerweile bestand es zwar nur aus relativ belanglosem Small Talk, aber nach dem heutigen Abend konnte man sich das ja auch mal wieder gönnen. Ein Teil seines Hirnes konnte sogar nicht anders, als sich von dem doch recht schweren Gesprächsthemen zu distanzieren. War das alles gerade... wirklich passiert? Hatten sie nicht eigentlich schon den ganzen Abend über leichten Plausch geredet, waren die ehrlichen Entblößungen ihrerseits nicht nur eine Einbildung, eine Art Tagtraum gewesen? Moment, so desillusioniert war er dann doch nicht. Das alles war passiert. Das Gefühl von emotionaler Nacktheit war zu groß, als dass man es ignorieren konnte, wie sehr er es auch versuchte, um die Schwere seiner Gedanken zu erleichtern. Und die Schwere kam nicht wie erwartete durch seine schmerzhafte Vergangenheit, nein, die war nur die allgegenwärtige Basis. Ein stabiler Boden, den er sowieso schon aufgegeben hatte entfernen zu wollen. Was oben drauf lag war die Verwirrung darüber, dass er sich von allen Menschen in seinem Leben emotional verabschiedet hatte. Vor diesem Abend hatte er wirklich den Eindruck gehabt, dass in seinem Herzen eine klaffende Leere befand, aber anscheinend schien da noch einiges am Leben zu sein, sonst hätte es ihm durch den ganzen Abend nicht in Sekunden-Intervallen bis zum Halse geschlagen. "Naja, zumindest das Buffet zu probieren hätte ich ja fast geschafft", witzelte er zurück. Huch. War er nicht normalerweise derjenige mit einer sarkastischen Ader? Es war... ihm immer noch nicht geheuer, dass er heute so viele überraschend positive Seiten von der Blauhaarigen entdeckte. "Aber Tanzen kann ich sowieso nicht, das wäre vermutlich eher dein Ding gewesen", gab er zu, was vermutlich nicht verwunderlich war. Es wäre komischer gewesen, wenn er es tatsächlich gekonnt hätte. Doch mit Rhythmus hatte er noch nie was am Hut gehabt.

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