Die Sternwarte

Daria | bei Xiao Pai

Die junge Elfe machte sich noch den Tag über Gedanken über das seltsame Treffen mit der unbekannten Rothaarigen. Hatte sie der Fremden gegenüber zu viel erzählt, zu viel geplaudert und war sie ihr vielleicht zu nahe getreten? Daria zerbrach sich etwas den Kopf, dachte dabei natürlich auch an James und hatte sogar kurz überlegt, zur Schmiede zu gehen um den Hutträger zu treffen und sich vielleicht auch noch bei ihrer neuesten Bekanntschaft zu entschuldigen. Aber sie warf diese Gedanken beiseite, versuchte nicht länger daran zu denken und verbrachte den übrigen Tag damit ihre Zeichenutensilien zu sortieren und in der Küche etwas Feines zu kochen. Ein paar Happen für ihren abendlichen Spaziergang, den sie vorhin bei einem Blick auf ein bestimmtes Gemälde geplant hatte.

Es war bereits finster als Daria sich den steilen und teils gefährlichen Weg zur Sternwarte stellte. Jedoch trug sie in der einen Hand eine Öllampe, die ihr den Pfad etwas erhellte und so konnte sie jede Wurzel oder Stein ausweichen bevor sie noch daran hängen blieb und stolperte. Am Himmel zeigten sich bereits einige helle Sterne und die Magierin konnte es kaum erwarten, sich diesen Ausblick vom höchsten Punkt der Warte ansehen zu können. Vor dem Eingang des Gebäudes stellte sie ihre Lampe ab und wollte die knarzende Tür öffnen, bemerkte dabei aber dass diese lediglich angelehnt war. Anscheinend war sie nicht die einzige Besucherin an diesem Abend. Das verrieten auch die Schritte die sie hörte, wobei es eher die alten Treppenstufen waren die diese Laute von sich gaben. Die Elfin folgte mit ihrer Lampe in der Hand dem Weg nach oben und erreichte dabei schnell die junge Dame, da diese doch etwas langsam vorwärts kam. "Nicht erschrecken.", warnte sie mit ruhiger Stimme und einem Lächeln auf den Lippen. Sich von hinten anzuschleichen war nicht wirklich ihre Absicht aber etwas anderes als der Fremden zu folgen konnte sie ja auch nicht, schließlich hatten sie den gleichen Weg.

Xiao mit Daria

In Gedanken versunken, welche tolle Sternenbilder sie Heute wohl am Himmelszelt entdecken konnte, näherte sich eine fremde Gestalt dem Mädchen. Unwissend stapfte das ängstliche Wesen die letzte Stufe hinauf, als ein leises 'Nicht erschrecken' von hinten in ihr Ohr drang. Xiao Pais Haare stellten sich zu Berge und sie machte einen riesigen Hops zur Seite. Ihre Flucht erinnerte eher an ein verschrecktes Kaninchen als an eine junge Dame. Nachdem ihr Herz wieder anfing im gleichen Rhythmus zu schlagen, beäugte Xiao den Schatten hinter ihr. Es war wohl ebenfalls ein junges Fräulein, ungefähr im gleichen Alter. Sie war hübsch. Ihre langen, blonden Haare hingen zwar steif nach unten, doch zusammen mir ihren Augen vermittelten sie eine lebendige und freundliche Ausstrahlung. "T-Tut mir Leid." Stammelte Xiao Pai. Wie konnte Xiao nur vor dem Mädchen erschrecken? Sie sah ja nicht einmal gruselig aus. Selbst ihre Stimme war sanft gewesen. "I-Ich hatte nur niemanden erwartet." Gab der Angsthase zu und zog seinen Kopf ein Stück ein. Die Blondine hatte eine Öllampe dabei, die den Raum nun viel heller machte. Viele Spinnenweben zierten die Ecken und waren auch um das Teleskop gesponnen. Im Winter wurde hier wohl weniger geputzt. Doch trotzdem verlor der Ort seinen Charme nicht.

Daria & Xiao Pai | in der Sternwarte

Leider passierte im nächsten Augenblick genau das was Daria mit ihrer leisen Warnung zu vermeiden versucht hatte. Das fremde Mädchen sprang die letzte Treppenstufe hinauf und instinktiv streckte die Blonde ihren Arm auf, falls sie doch stolperte und zu Boden fiel, konnte sie die Fremde vielleicht noch auffangen. Aber das war glücklicherweise nicht der Fall und so war sie doch erleichtert, als sich das erschrockene Häschen wieder sammelte und sogar einige Worte stammelte. Daria schüttelte den Kopf. "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, es tut mir leid dass ich dich so erschreckt habe. Das war bestimmt nicht meine Absicht! Ich hoffe dir geht es gut?" Mit besorgter Miene sah sie die Unbekannte vor sich an, so gut sie sie im sanften Licht ihrer Öllampe erkennen konnte. "Ich bin auch nicht davon ausgegangen dass sich zu dieser Jahreszeit jemand hierher verirrt. Es ist doch recht kühl.. aber ich hatte die Hoffnung dass am heutigen Abend der Nachthimmel noch magischer aussieht wie sonst. Ich habe das Gefühl der Winter trägt bei so etwas sehr viel bei." Lag doch draußen immer noch etwas Schnee und nachdem die flauschigen Wolken am Himmel verschwunden waren, sollten die jungen Damen jetzt freien Blick auf die Sterne haben. Die Magierin schenkte dem Mädchen noch ein Lächeln und schlich sich dann an ihr vorbei, wartete aber einen Moment dass sie folgen konnte. Schließlich wollte sie sie jetzt nicht einfach so im Dunkeln stehen lassen. Wieso hatte sie eigentlich kein Licht dabei? Klar, die hellen Sterne leuchteten einen oftmals den Weg aber innerhalb der Warte war es doch ziemlich düster.. "Wow, wie lange war hier niemand mehr?", sagte die Blondine und strich mit ihrer flachen Hand schnell über das riesige Teleskop, das in den Himmel gerichtet war. "Da muss man ja erstmal den Staubwedel rausholen." Ein leises Schmunzeln kam über ihre Lippen und sie stellte ihre Öllampe auf einen kleinen Tisch damit sie den großen Raum etwas erhellen konnte.

Xiao Pai und Daria in der Sternenwarte

Staubwedel? Xiao Pai tastete ihren, von der Nacht abgekühlten Körper ab, doch natürlich hatte sie keinen dabei. Warum auch? Das zerstreute Ding war nur immer so leicht überfordert und durcheinander, dass sie immer schnell unsicher wurde, wenn sie sich selbst etwas fragte. In einer Tasche jedoch, fand sie ein Stofftaschentuch. Es war ihr liebstes, ihre Mutter hatte es für sie bestickt. Rosa Blumen und Xiao's Name zierten das Deckchen. Mit dem Tuch, wischte das Mädchen den Staub von den Hebeln des Teleskops. "Sieht nach einer ganzen Weile aus." Die graue Schicht des Staubs deckte das ganze Taschentuch ab. Sie schüttelte das Tuch kräftig aus und faltete es zu einem kleinen Päckchen, damit der restliche Staub nicht in ihre Tasche fallen konnte und steckte es wieder ein. Xiao Pai schritt egoistisch ans Teleskop. Die Grauhaarige hievte das schwere und sperrige Gerät zur Seite und richtete es gen Himmel. Als sie den ersten Blick wagte, mussten sich ihre Augen erst an das Glas direkt vor ihnen gewöhnen, doch ein paar mal blinzeln half, sodass sie nun klar hindurch sehen konnte. Das Glitzern, das nun ihre Augen benetze, war wunderschön. Sterne funkelten in allen Größen. Es war wirklich der perfekte Abend für einen Blick ins Himmelszelt. Staunend wand sie ihr Gesicht dem Teleskop ab und der Blondine zu. "Wow..." flüsterte sie. "Das musst du sehen! Ich hab noch nie so viele Lichter auf einem mal am Himmel gesehen!" Ihre Augen strahlten vor Freude. Durch die Linse konnte man einfach viel mehr Sterne sehen und vor allem viel deutlicher!

Daria & Xiao Pai | in der Sternwarte

Ihr Blick wanderte durch den dunklen, nur leicht erhellten Raum in der obersten Etage während das Mädchen sich um die dicke dunkle Staubschicht auf dem Teleskop kümmerte. "Und ich dachte es wohnt hier jemand. Aber vielleicht ist das auch schon wieder länger her." Oder war es eine Fehlinformation, die sie irgendwann einmal aufgeschnappt hatte? Konnte gut möglich sein und im Grunde war es auch egal, nicht ihre Angelegenheit wie es in diesem Bereich der Stadt aussah. Obwohl es sehr schade war. Das junge Fräulein näherte sich der Fremden in dem Augenblick als diese ihr hübsches Tuch ausschüttelte. Der feine Staub kitzelte in ihrer Nase sodass die Elfin erstmal laut niesen musste. "Entschuldige.", hüstelte die Dame und hielt ihre Hand noch etwas vor ihren Mund, so wie es sich eben gehörte. Nicht dass sie allergisch auf Hausstaub reagierte aber das war gerade einfach ein bisschen zuviel gewesen in diesem Moment. Während sie darauf wartete ebenfalls einen Blick auf den so einzigartigen Himmel erhaschen zu können, sie wollte dem Mädchen aber auf jeden Fall den Vortritt lassen, schließlich war sie auch die erste an diesem Ort gewesen und sie hatte sich zusätzlich ein bisschen um die Sauberkeit hier gekümmert, beobachtete sie die hübsche Unbekannte. Es war ein doch sehr tolles Bild, wie sie dort stand und die Sterne beobachtete und sich so darüber freute. Fast schon ein Moment den man festhalten musste. Über die kleinen Dinge des Lebens freuen, das war doch etwas wirklich Schönes. Oder nicht? Schließlich drängte das Angsthäschen sie mit ihren Worten schon fast zum Teleskop und Daria musste schmunzeln während sie sich der großen Gerätschaft näherte. Auch ihre Augen mussten sich erst an die Linsen und den Anblick gewöhnen aber schnell konnte sie klar und deutlich jede Menge, gar unendlich viele helle Sterne am dunklen Nachthimmel erkennen. "Das ist wirklich atemberaubend.", flüsterte die junge Blonde und schob das Teleskop etwas hin und her. Es war recht schwer aber sie wollte mehr sehen. "Außerhalb der Stadt sieht man die Sterne viel heller. Hier gibt es kaum Licht um uns herum, da haben die Sterne viel mehr Möglichkeit sich uns zu zeigen." Die Magierin konnte ihren Blick kaum abwenden und doch richtete sie sich wieder etwas auf, drehte sich zu ihrer neuesten Bekanntschaft und lächelte. "Ob wir vielleicht sogar das Glück haben und eine Sternschnuppe zu Gesicht bekommen?" Ihre hellblauen Augen glänzten vor Aufregung, das wäre doch wirklich toll! "Oh, warte, ich bin übrigens Daria! Entschuldige, das ist irgendwie untergegangen."

Xiao Pai und Daria in der Sternenwarte

Das hier Jemand wohnte hatte Xiao Pai vorhin auch bemerkt. Unten am Eingang hing ein Tonschild auf dem ein Frauenname stand. Vielleicht war die Person verreist oder verstorben? Wer weiß, gesehen hatte Xiao jedenfalls niemanden. Nicht das der Frau etwas zugestoßen ist und sie nun in einer Ecke liegt und auf Hilfe wartet. Laut der Aussage des Staubes, war es vermutlich eh schon zu spät, doch trotzdem begann der Magen des Mädchens flau zu werden. "Glaubst du der Bewohnerin ist etwas zugestoßen? Vermutlich mach ich mir unnötig Sorgen, doch der Gedanke lässt mich nicht in Ruhe..." Sie versuchte den Gedanken in die hintere Ecke ihres Kopfes zu schieben, schließlich erlebte ihre neue Bekannte gerade die atemberaubende Magie des Himmels. Ihrer Antwort nach, freute sie sich genauso sehr über den Anblick wie Xiao Pai und erzählte von der Auswirkung des Lichts der Stadt auf den Sternenhimmel. Davor hatte sich Xiao nicht mit dem Thema befasst aber was die Blondine erläuterte ergab Sinn. Die Blondine richtete sich wieder auf und begann von Sternschnuppen zu schwärmen. "Das wäre wirklich wundervoll!" Merkte die Grauhaarige an und überlegte was ihr Wunsch wäre. Ihr fielen so viele ein und doch so wenige. Was würde sie sich wirklich aus tiefstem Herzen wünschen? Eine schwierige Frage. Die Vorstellung des Mädchens, welches wohl Daria hieß, riss Xiao Pai aus ihrem Gedankenstrang. "Es ist wirklich toll dich kennen zu lernen Daria, mein Name ist Xiao Pai, ich wohne im Badehaus falls du das kennst?" Neugierig wie sie war, hing sie noch eine weitere Frage an. "Weißt du schon was dein Wunsch wäre, ich mein wenn wir wirklich eine Sternschnuppe entdecken würden?" Gespannt wartete sie auf eine Antwort.

Daria & Xiao Pai | in der Sternwarte

Als das junge Mädchen ihre Bedenken bezüglich der Bewohnerin der Sternwarte aussprach, horchte das Blondchen auf und sah sich nochmal auf dieser Ebene um. Es wirkte wirklich nicht so als wäre in den letzten Monaten jemand hier gewesen, erst recht sah es nicht danach aus dass jemand hier wohnte und für Ordnung sorgte. Wo war dieser Jemand also? Daria schüttelte den Kopf, lächelte und hoffte damit, dass ihre neueste Bekanntschaft nicht weiter in diese negativen Gedanken abrutschte. „Ihr ist sicher nichts passiert. Als Bewohnerin eines solchen Ortes ist man sicher neugierig was die Welt noch so bietet. Sieht man jeden Tag diesen wunderbaren Ausblick und all die Sterne. Sicher ist sie unterwegs und lernt neue Dinge kennen. Da kann man doch fast neidisch sein oder nicht?“ Wobei sie selbst vor einigen Wochen ja selbst auf einer sehr schönen Reise gewesen war, zusammen mit James hatte sie viele besondere Momente erlebt und jetzt merkte sie, wie ihr Herz aus dem Rhythmus stolperte und schneller wurde. „Mach.. mach dir nicht soviele Sorgen, es ist sicher alles gut und bestimmt ist sie froh dass mal jemand hier vorbei kommt.“ Daria strich nochmal über die dünne Staubschicht des Teleskops und wagte dann erneut einen Blick hindurch während sie der Unbekannten weiter zuhörte. „Nicht wahr? Gibt es im Jahr nicht immer eine gewisse Zeit in der man besonders viele Sternschnuppen zu sehen bekommt?“ Die Magierin konnte wetten dass sie schon mal etwas darüber gelesen hatte, jedoch war sie sich beim weiteren darüber nachdenken nicht mehr sicher ob es nicht doch eher aus einer Geschichte stammte. Als sich die Grauhaarige schließlich als Xiao Pai vorstellte, drehte sie sich vom Teleskop weg und wand sich in ihre Richtung. „Natürlich! Ich liebe das Badehaus.“, beantwortete die junge Frau und faltete ihre Hände kurz vor ihrer Brust während sie ein bisschen ins Schwärmen geriet je länger sie an diesen Ort dachte. Dort konnte man immer entspannen, egal welche Sorgen man hatte oder was die eigenen Gedanken verdunkelte. Die wunderbar duftenden Kräuter und die wohlige Wärme, wenn Daria mal eine Blockade hatte und kein anständiges Bild hinbekam, versuchte sie immer dort etwas runter zu kommen und neue Ideen zu sammeln. Die nächste Frage brachte die Elfin beinahe aus dem Konzept, dachte sie doch zuerst wieder an den hübschen Hutträger und hoffte dass ihr Gesicht keine rote Farbe annahm. „Ich weiß es nicht, soll man das nicht geheim halten? Sonst geht es ja nicht in Erfüllung!“ So war das doch, oder nicht?

Xiao mit Daria in der Sternenwarte

Das blonde, elfenhafte Mädchen hatte vermutlich Recht. Sie meinte, dass die Bewohnerin von den Sternen zum Reisen verleitet war. Seefahrer reisten ja auch oft den Sternen hinterher. Also klang die Idee sehr Wahrscheinlich für Xiao Pai. In die See stechen war bestimmt toll. Das rauschen des Meeres, der Wind in den Haaren und das leichte Schaukeln der Wellen. "Ich würde auch gerne einmal reisen. Wo auch immer die Bewohnerin war, sie würde bestimmt viele schöne Momente erleben." Die Aufregung in Xiao Pai hatte sich beruhigt und ihre Aufmerksamkeit, widmete sich wieder den Sternen und Daria. "Wirklich? Eine besondere Zeit?" Von was diese Zeit wohl abhängig war? Doch Xiao wollte diese Zeit unbedingt einmal mit erleben. "Geheim halten? Ich dachte nur wenn man eine gesehen hat. Wäre ja schade wenn man mit denen die einem nahe stehen nie über seine Wünsche reden konnte." Entgegnete die Grauhaarige auf Darias Einwand. Ihre Mutter erzählte ihr zum Beispiel ständig von ihrem Traum einmal das bekannteste Badehaus der Region zu sein. Das Badehaus, welches Reisende auf suchten um sich zu entspannen und Energie zu tanken, das ein Ort war, der Jedermann glücklich machte. Vielleicht war auch das Xiao Pais Traum, denn alles was sie Momentan wollte, war es, ihre Mutter glücklich zu sehen.

Daria & Xiao Pai | in der Sternwarte

„Vor nicht allzu langer Zeit war ich selbst auf einer Reise. Ich habe verschiedene Orte besucht und neue Dinge gesehen. Menschen kennen gelernt und auch viel über mich selbst gelernt.“, erzählte das Mädchen mit einem weichen Lächeln auf den Lippen. „Es war eine wirklich tolle Erfahrung. Sicher bekommst du auch einmal diese Möglichkeit.“ Nur war nicht jeder Bewohner dieses Dorfes so unabhängig wie die Künstlerin es war. Zwar hatte Daria auch Familie in Trampoli aber Margaret war selbst ein freiheitsliebender Mensch, der gerne mal für einige Wochen verschwand und nichts mehr als eine knappe Nachricht auf einem Stück Pergament hinterließ. Die Schwestern versprachen sich aber jedes Mal wieder zurück zu kommen. In ihrem Leben waren sie schon lange genug getrennt gewesen und sich aus den Augen zu verlieren, war für beide Elfen wohl das Schlimmste. Die hellen Augenbrauen der Dame hoben sich etwas an und ihr schlanker Finger wanderte an ihr Kinn während sie eine andere Haltung einnahm und über das nachdachte was Xiao gesagt hatte. „Schon aber wenn ich dir jetzt sage, was ich mir wünschen würde, wüsstest du es ja wenn ich eine Sternschnuppe sehe also..“ Daria schmunzelte und hielt dabei ihre Hand vor ihren Mund. „Aber ich verstehe was du meinst.“ Die Magierin blinzelte ein letztes Mal durch das riesige Teleskop, dann näherte sie sich ihrer mitgebrachten Lampe und drehte sich zu ihrer neuen Bekanntschaft. „Wahrscheinlich würde ich mir wünschen, dass ich Leinwand und Farbe dabei habe um diesen tollen Moment festzuhalten.“, sagte das Blondchen auf die Schnelle und hatte dabei natürlich etwas anderes im Kopf, das sie aber nicht Preis geben wollte. „Aber ja! Ich habe in einem Buch mal über diese Zeit der Sternschnuppen gelesen. Leider weiß ich nicht mehr wann diese sein soll.. vielleicht sollten wir uns im Runenarchiv mal schlau machen! Die Bücher über die Sterne sind wirklich interessant. Man verliert sich so schnell darin..“ Das war Daria bisher sooft passiert, gerne vergaß man in diesen Momenten mal die Zeit.

Xiao und Daria in der Sternenwarte

"Du bist eine Malerin?" Xiao Pai beugte sich interessiert nach vorne. "Wow! Du musst mir unbedingt mal eins deiner Werke vorstellen!" Eine wahre Künsterlin kennen zu lernen war eine große Ehre. Das tollpatschige Mädchen liebte es wie manche Menschen einfach so filigran Zeichneten oder den Pinsel über eine Leinwand warfen, ohne dabei etwas umzustoßen. Sie selbst hatte dieses Hobby auch ausprobiert, nur endete es damit, dass sie die Holzdielen wieder blitze Blank schrubben musste. Doch Jemanden kennen zu lernen, der so etwas konnte, war eine wahre Ehre. "Dann sollten wir dort doch hin gehen? Wobei, eventuell ist es Nachts abgesperrt? Sollen wir es trotzdem besuchen?" Xiao Pai war sehr neugierig und konnte es kaum erwarten mehr über die Sternschnuppen Zeit zu erfahren. Sie wollte diesen auf keinen Fall verpassen!

Daria & Xiao Pai | in der Sternwarte

Die sonst blassen Wangen der jungen Frau färbten sich in ein zartes Rosa und für einen Moment wand sie ihre blauen Auge zur Seite. Auch wenn sie diesbezüglich in den letzten Monaten sehr viel gelernt hatte und James sie in ihrem Können bekräftigt hatte, war sie noch etwas unsicher und auch nicht immer von sich überzeugt. „Ja, das bin ich.“, antwortete die Elfe schließlich mit einem ehrlichen Lächeln auf ihren Lippen, nachdem sie einmal tief durchgeatmet und sich schließlich wieder zu ihrer neuesten Bekanntschaft gedreht hatte. „Sehr gerne! Mein Zimmer steht voll von Gemälden. Nicht alle sind fertig und wirklich gut geworden aber nur so lernt man ja, oder nicht? Aber vielleicht solltest du dich nicht so genau umsehen, es sieht immer sehr chaotisch aus, wenn ich in meinem Künstlerwahn bin. Dann zählen nur die Leinwände und Farben.“ Daria lachte über ihre Angewohnheit alles im Chaos versinken zu lassen wenn sie neue Motive festhalten wollte. Das Mädchen legte kurz ihren schlanken Finger an ihr Kinn und überlegte. „Ich glaube nicht dass das Runenarchiv nachts geschlossen ist aber ich war um diese Uhrzeit auch noch nie dort. Vielleicht ist es aber besser morgen hinzugehen, nicht dass wir Kanno wecken. Das wäre nicht sehr höflich von uns..“, gab sie zu Bedenken, da sie ihren Meistern ungern mitten in der Nacht stören wollte. Brauchte der ältere Herr doch seine Ruhe. Das Mädchen fuhr lächelnd fort als ihr eine Idee in den Kopf kam. „Was, wenn wir uns morgen früh einfach vor dem Archiv treffen?“ Denn langsam wurde die Künstlerin auch müde.

Daria und Xiao Pai in der Sternenwarte

Wow! Xiao Pai freute sich wahnsinnig darüber dass Daria sie einlud einmal ihre Gemälde bewundern zu können. Bei der Aussage über die künstlerische Unordnung musste das Mädchen leise in ihre Hand kichern. "Das kann ich mir vorstellen. Künstler sind doch dafür bekannt ihrer Kreativität wirklich freisten Lauf zu lassen!" Kunst war für Xiao sehr Intim, schließlich offenbarte sie das innere und die Gefühle des Malers, umso größer war die Ehre, dass sie diese mit ihren eigenen Augen zu sehen bekommen würde. Zaghaft gähnte das Mädchen und ihre Augenlider begannen für sie so viel zu wiegen, wie ein ganzes Duzen Holzkeile. "Du hast recht! Morgen klingt sehr verlockend!" Mit beiden Händen, die nun zu Fäusten geformt waren, rieb sie sich ihre Augen und blickte zur Treppe. "Wollen wir uns Morgen dann dort treffen?" Die beiden Arrangierten sich und machten einen Zeitpunkt aus. (Das kannst du gerne noch schreiben falls dir ein anderer Tag lieber wäre und du erst mit jemand anderem zwischen durch posten willst) Dann gingen beide die Treppe hinunter und zurück in ihre Behausungen.

[Illuminata] ~ First Post

Die Sonne war gerade erst empor gestiegen als eine Gestalt bereits quer durch die Sternwarte flitzte. Von links nach rechts, rechts nach links, kreuz und quer. "Hier muss doch irgendwo nach was sein!" Rief eine entrüstete Stimme. Nach fast einer vollen Stunde voller Herumrennen kam die Gestalt schließlich zum Stehen. Völlig außer Atem, hustend, diel sie auf die Knie vor einem großen Apparat, welcher augenscheinlich schon bessere Tage erlebt hatte. "Ha... Irgendwas muss ich doch tun können." Ihre in einen Handschuh gekleidete Handfläche strich über das Material des kaputten Luftschiffs. Illuminata betrachtete es durch das Monokel. Es war gar nicht so einfach ein klares Bild zu bekommen, wenn ein Auge scharf und das andere verschwommen sah. Die Rothaarige fragte sich, wann ihr Gehirn es wohl aufgeben würde, die Bilder zusammenzufügen. Doch wozu der ganze Trubel überhaupt? Beim Versuch, ihr geliebtes Luftschiff zu reparieren, waren der jungen Pilotin die Teile ausgegangen. Stundenlang hatte sie ihr Heim nach neuen durchsucht, doch vergeblich. Illuminata hatte alle Teile aufgebraucht. "Nein, oh nein, mein Baby." Klagte sie dem Luftschiff ihr Leid. Wie sollte sie ihr Baby denn jetzt wieder in die Luft bekommen? Sie brachte neue Teile! "Ich hab's!" Hallte plötzlich ein Schrei durch die Bäume um die Sternwarte herum. Sie würde einfach im Dorf Neue besorgen. Warum war sie nicht schon eher darauf gekommen? Das war doch der perfekte Plan. Irgendwo in diesem Dorf musste es schließlich etwas geben, womit sie ihr Luftschiff reparieren konnte. Und sie würde es finden, koste es, was es wolle. Theatralisch streichelte Illuminata nochmal über die Flanke ihres geliebten Luftkörpers, ehe sie sich erhob. "Ich bin bald wieder da, mein Schatz!" Verabschiedete sie sich, jedoch dauerte es eine ganze halbe Stunde, ehe sie sich tatsächlich so weit entfernt hatte, dass das Luftschiff nicht mehr zu sehen. war. Wie schwer es ihr doch viel, es zurückzulassen. Aber es war nur zu seinem Wohle, jawohl.

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