Dorothy & Eric | auf dem Dach eines Schaustellerwagens
Okay, das Mädchen musste sich beruhigen. Dorothy spürte ihren Herzschlag und auch ihre Atmung hatte sich verändert. Es hatten sich Tränen in ihren Augen angesammelt und leise schluchzte die angehende Heilerin, trotzdem wischte sie sie nicht weg, war eher damit beschäftigt ihre Beine zu umklammern, ihre Finger in den Stoff ihrer Kleidern zu vergraben. Da sie ihren Kopf gesenkt hatte, konnte Eric das eh nicht sehen, konnte nicht sehen wie schwach sie war. Sie versuchte langsamer zu atmen, ruhiger. Eigentlich sollte Zaid doch gar nicht Thema am heutigen Abend sein. Schließlich war sie mit Eric hier, war es da überhaupt angebracht über irgendwelche anderen Menschen aus ihrem Leben zu erzählen? Vorallem wenn es um ihren Freund ging? Oder.. Ex-Freund? Was war Zaid denn momentan überhaupt? Wobei.. musste sie das entscheiden? Sollte sie das alleine überhaupt entscheiden? Was sagte ihr Herz eigentlich dazu? Dorothy legte eine Hand auf ihre Brust, dorthin wo ihr Herz im Inneren schlug. Als könnte sie irgendwie eine logische und vernünftigte Antwort dadurch bekommen, was natürlich nicht möglich war und als die Stimme des Mannes die Stille durchbrach, die sich aufgebaut hatte, nachdem sie zuende gesprochen hatte, zuckte sie kurz zusammen. Gerne hätte sie in das Geischt des Mannes geschaut, hob ihren Kopf jedoch nicht an. Immerhin sollte er nicht ihre Tränen sehen. Das hier sollte doch ein schöner Abend werden und sie hatte es ganz einfach ruiniert. Wie sie es doch immer tat. Bei allem. Das Mädchen war noch damit beschäftigt dieses einzige Wort des Anderen zu verarbeiten, dachte noch darüber nach was er meinte, wie sie antworten sollte, da spürte sie schon seine kräftigen Arme um ihren zierlichen Körper. Fühlte wie er sich an sie heran drückte, sie in eine Umarmung schloss. „E-eric..“ Sein Name glitt flüsternd über ihre Lippen während sie seinen Herzschlag hörte. Ihr Kopf lag so dicht an seiner Brust und eine starke Röte breitete sich in ihrem Gesicht aus. Das war doch nicht in Ordnung. Was, wenn Sophia das sah? Was dachte sie dann, sie sollte nichts Falsches denken! Jedoch fühlte sich diese Umarmung gut an. Eine wohlige Wärme füllte ihren Körper und komischerweise kribbelte es auch in ihrem Bauch. Ein schwaches Lächeln zierte ihre Lippen während Eric sie festhielt und wenn auch zögernd und ganz vorsichtig, erwiderte sie diese Umarmung und legte ihre Hände an seinen Rücken während ihre Finger sich ein bisschen in den blauen Stoff seines Hemdes krallten. Für einen Moment hatte Dorothy das Gefühl nicht zu fallen. Nicht wieder zurück in das schwarze Loch zu fallen in dem sie sich sooft wieder fand. Wenn sie darüber nachdachte was in der Vergangenheit passiert war. Wenn sie an die vielen Momente dachte in denen sie sich alleine fühlte. Wei ihre Familie kaum Zuhause war. Weil auch Zaid nicht in ihrer Nähe war. Für einen Augenblick war sich das Mädchen nicht sicher wem diese Worte eigentlich galten. Sicher ihr? Dorothy hob langsam ihren Kopf und erhaschte einen Blick in sein Gesicht. Er wirkte bedrückt. Er fühlte sich nicht gut oder? Etwas in seinem Blick stimmte nicht und sie spürte einen Stich in ihrem Herzen. Die Tochter des Priesters hatte den Abend ruiniert. „I-ich..“, begann sie und fand doch nicht die richtigen Worte. Gab es die überhaupt? Sie konnte ihm nicht glauben. Konnte nicht aufhören daran zu denken dass sie Schuld war. Das Mädchen blieb weiter sitzen als Eric sich erhob, als er vom Dach des Wagens hüpfte und eine ungewohnte Kälte in ihr zurück blieb. Zunächst blieb sie sitzen, war beinahe schon unfähig ihre Beine zu bewegen und spürte doch noch die Hitze in ihrem Gesicht. Doro legte die Hände an ihre Wangen und war überrascht von diesem Gefühl in sich. Von diesem Wunsch, dass er diese Umarmung nicht beendet hätte. Schnell schüttelte sie ihren Kopf. So sollte sie nicht denken. Mist. Wenn das Fern jemals erfuhr.. sie war dann sicher geliefert. Dorothy rutschte an den Rand des Daches und ließ sich langsam von dort oben hinunter gleiten, ließ sich von ihm auffangen. „E-es t-tut mir l-l-leid.. wirklich..“, sagte das Mädchen mit leiser Stimme und war sich auch gar nicht sicher ob Eric das gehört hatte. Ihre Hände lagen auf seinen Oberarmen und sie bemerkte wie muskulös diese eigentlich waren. Gerade hatten ihre Wangen wieder ihre blasse Farbe angenommen, so färbten sie sich gleich wieder in einem zarten Rosa und sie senkte ihren Blick wobei auch ihre Kapuze nach vorne fiel und sie hob ihre Arme, nahm ihre Hände von ihm und ging auch einen Schritt zurück. „V-v-vielleicht wäre es b-besser wenn.. d-du das nicht.. mehr machst.“ Nervös spielte sie mit ihren Fingern, sie spürte ihr Herz deutlich in ihrer Brust. „M-mich umarmen u-und.. so etwas..“ Nicht weil sie das nicht wollte. Das war nicht der Fall. Irgendwie.. genoss sie es. Diese zarten Berührungen, die liebevollen Umarmungen. Wenn er mit seiner Hand über ihren Kopf streichelte. Aber das sollte Sophia nicht sehen. Das sollte er nicht tun wenn seine Freundin in der Nähe war weil das doch auch nicht fair war oder? Vielleicht hätte sie das noch dazu sagen sollen, nicht dass Eric das noch falsch auffasste und dachte, sie mochte die Annäherungen nicht aber daran dachte das Mädchen nicht. War irgendwie davon abgelenkt dass er wirklich trainierte Arme hatte und ihr das bis jetzt noch nicht so aufgefallen war. Auch seine Brust hatte sich so muskulös angefühlt..