Der Platz des Volkes

  • [Max] & Julia | Platzmitte



    Julia's Stimme klang sanft, freundlich. Ja, Max war angetan davon, dass sie ihn nicht nur mit vollem Namen begrüßte, sondern auch in ihrer Gestik Höflichkeit verflochten war. Eine ganz und gar elegante Erscheinung, so wie man es von Bürgerlichen üblicherweise eher selten gewohnt war. Sie hatte wohl ganz zurecht seine Aufmerksamkeit erlangt. "Nun, ein Fest wie dieses ist in Trampoli nur vereinzelt anzutreffen, diese Chance wollte auch ich mir daher nicht entgehen lassen.", erklärte er mit einem charmanten Lächeln auf den Lippen. "Euer Befinden kann ich nur teilen.", setzte er an und musste zugeben, dass es ihn tatsächlich wohlgesinnt war, dass es Julia gut ging. Und sei es nur deswegen, weil er seine Zeit nicht mit negativen Leuten umgeben wollte - wenn dann war es immerhin sein Job, das Leben anderer negativ zu gestalten. Auch, wenn Max das nie mit Absicht machen würde. Also, zumindest nicht, wenn es nicht gerechtfertigt war. Er selbst jedenfalls hatte am heutigen Tag noch keine Beschwerden äußern müssen. Das Frühstück war einwandfrei gewesen, seine Kleidung - trotz des Vorfalles, verursacht von diesem Windhund von Diener! - makellos, auf dem Fest hatte er eine Zofe direkt für seine Dienste einspannen können und nun die Begegnung mit der bezaubernden Julia, die seinen Nachmittag sicher ganz wunderbar abrunden konnte. Soweit zumindest sein erster Eindruck. "Es war bedauerlich, dass wir auf dem Ball keinen gemeinsamen Tanz vollführen konnten. Habt ihr den jungen Mann denn vorher bereits gekannt?" Max war tatsächlich interessiert. Er hoffte es war klar, von wem er sprach - das Jüngling hatte er sich verkniffen. Und das Ballkönig schon dreimal. Wo kämen wir denn dahin? Zumindest Julia schien der Rolle gerecht zu werden, aber das hatte er von diesem Kiel nicht behaupten können. Ein Skandal. "Das mit den Errungenschaften trifft sich gut. Ich konnte mir bereits einen ersten Überblick über die Waren verschaffen, wenn ich das so gestehen darf. Seid Ihr denn auf der Suche nach etwas Bestimmten? Oder wollt Euch überraschen lassen?"

  • [Kyle] mit Bianca an einem Essensstand


    3813-kyle-pngÜberrascht schossen seine Augenbrauen in die Höhe, als sie davon sprach, dass sie die Zeit vermissen würde. Irgendwie hatte er damit gerechnet, dass sie schon längst mit der Zeit abgeschlossen hatte und es für sie nur eine Phase gewesen war. "Nun, wo Alicia und Felicity sich heutzutage rumtreiben weiß ich nicht, aber die Abenteuer sind sicher immer noch da", murmelte er gedankenverloren. Doch gleich, nachdem er diese Worte aussprach, bereute er sie auch wieder. Abenteuer, die wirklich Spaß machten, hatte er schon lange nicht mehr. Heutzutage hatte er mehr das Gefühl, dass er sich auf in die Wildnis und die Monster stürzte, um sich von sich selbst abzulenken. Insgeheim sehnte er sich jedoch nach der Zeit, wo er noch in einer altbekannten Gruppe durch die Lande gestreift war und großartige Momente erlebte. Seitdem so viele Menschen in seinem Leben von ihm gegangen waren, konnte er sich jedoch nicht mehr dazu bringen, mit anderen diese waghalsigen Unternehmungen zu machen. Hoffentlich ignorierte Bianca einfach seinen unüberlegten Kommentar und ging nicht weiter darauf ein. Allein schon der Gedanke, dass mit ihr das Gleiche passieren könnte wie Cammy... Er drehte ihm den Magen um. Gut, dass die nächste Frage ihn genauso überraschend packte, wie die Erste. "Was, Alicia und Felicity?", gluckste er amüsiert. Die beiden hatte er damals nicht einmal in Erwägung gezogen. Nun, genau genommen hatte er Bianca auch nicht direkt in Erwägung gezogen, weil er allgemein nicht viel darüber nachgedacht hatte, an wem er Interesse hätte, aber die Vorstellung, dass er Gefühle für eine der beiden entwickeln hätte können, fand er ehrlich gesagt etwas bizarr. "Gut, dass sie nicht hier sind, während ich das sage, aber... ehrlich gesagt haben sich die beiden immer viel zu alt für mich angefühlt. So wie große Schwestern" Wenn er sich mit ihnen verglich, fühlte er sich irgendwie immer ein wenig... unreif. Und unerfahren. Vielleicht brauchte er einfach jemanden, mit dem er diese kindlichen Streitereien haben konnte. Letztendlich war es auch das, was ihn damals zu Cammy gezogen hatte, auch wenn in ihrem Fall keine romantischen Gefühle involviert waren.


    [Vishnal] bei Rosalind an einem Essensstand


    3820-vishnal-png"Ich denke, ich habe ebenfalls etwas gefunden", antwortete er auf Rosalinds Frage. Es war offensichtlich, dass der Verkäufer ihm die Bemerkung immer noch übel nahm. Die junge Adelsdame behandelte er nämlich besonders freundlich, was es nur noch umso deutlicher machte, wie wenig er sich einen Dreck um ihn scherte. Keine besonders gute Verkaufsstrategie, dachte er sich. Schließlich sollte er sich doch über jeden zahlenden Gast bemühen. Doch letztendlich konnte es ihm egal sein, solange er wenigstens das Fräulein gut behandelte. Er bestellte sich das Gericht, was am einfachsten klang in der Erwartung, dass man bei einem Steak mit Püree und Soße hoffentlich nicht allzu viel falsch machen konnte. Wie selbstverständlich griff er in seinen Geldbeutel, um die zwei Gerichte zu bezahlen. Es kam ihm gar nicht in den Sinn, dass die Blauhaarige ihr Essen selbst bezahlen sollen müsste.

  • Max & Julia in der Platzmitte


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    Dass selbst die Adelsfamilie sich zu einer solchen Festlichkeit hingezogen fühlte, hätte sie eigentlich nicht überraschen sollen. Zwar war es offiziell ein Event für das Volk, aber es passierte eben auch nicht viel anderes im Dorf, weshalb man sich solche Gelegenheiten wohl besser nicht entgehen ließ. Dennoch überraschte es Julia ein wenig, dass Max hier etwas anderes tat als sich die Stände anzusehen. Es wunderte sie ein bisschen, dass er sie angesprochen hatte. Gewiss wäre er einer Unterhaltung nicht ausgewichen, wenn sie ihn angesprochen hätte, dazu war er einfach zu höflich. Aber er fühlte sich in adeliger Gesellschaft doch sicher wohler. Zumindest hatte sie diesen Eindruck bei ihrem Kennenlernen auf dem Ball gewonnen. Vielleicht täuschte dieser Eindruck aber auch. "Das kann ich verstehen. Es gibt schließlich einiges zu sehen.", kommentierte sie sein Interesse an den reisenden Händlern. Als er erklärte, dass er ihr Befinden teilte, lächelte sie aufrichtig. "Das ist in der Tat schön zu hören." Sie mochten sich nicht kennen, andere Interessen haben, aber es lag einfach in Julias Natur jeden Menschen erst einmal zu mögen. Und es war immer schöner zu hören, dass es jemandem gut ging. Selbst als ihr Gespräch auf ihr letztes Treffen auf den Ball zu sprechen kam, schien sich die Laune des Adligen nicht zu ändern. Entweder war er also weniger eitel, als sie zu Anfang geglaubt hatte, oder er war ein sehr guter Schauspieler. Da die einfache Badehausleiterin immer an das Gute in den Menschen glaubte, gewann der erste Gedanke in ihrem Kopf. "Wahrlich bedauerlich. Ich wäre gern in den Genuss eurer Tanzkünste gekommen.", gab sie zu. "Und ja, ich kannte Kiel bereits vorher. Es wäre mir unhöflich vorgekommen seine Aufforderung abzulehnen." Es hatte wirklich Spaß gemacht mit ihm zu tanzen. Der Gedanke an ihn brachte auch die Erinnerung an ihre Verabschiedung zurück und unwillkürlich wurden ihre Wangen ein wenig warm. Für einen kurzen Moment wandte sie den Blick ab, fixierte ihre Augen auf einen der Stände und ließ ihn dann erst zurück zu Max schweifen. Ich bin nicht wirklich aktiv auf der Suche nach etwas. Aber ein hübsches neues Kleid wäre mir ganz recht.", erklärte sie mit einem Lächeln auf den Lippen, ehe sie erkannte, dass Max wohl nur aus Höflichkeit gefragt hatte. Sie wurde erneut ein wenig rot und sah entschuldigend zum Blonden. "Aber ich wollte Euch nicht mit meinem Gerede langweilen. Könnt Ihr denn etwas empfehlen?" So übergab sie ihm das Wort wieder, in der Hoffnung ihn nicht erzürnt zu haben.

  • [Max] & Julia | Platzmitte



    Kiel war also der Name des Jünglings. Vermutlich wurde dieser bereits am Ball damit ausgerufen, aber Max war in diesem Moment zu entsetzt gewesen, dass dieser Bauernbursche das Rennen gemacht hatte, als dann noch auf Details zu hören. Ein Fehler, der ihm nur selten passierte. Max entging nicht, wie sich die Wangen der jungen Frau leicht verfärbten und sie dabei den Blick abwandte. Sie kannten sich, das hatte sie erzählt, doch ganz offensichtlich steckte da noch mehr dahinter. Der Flegel ist deiner doch nicht würdig, Julia!, dachte Max missbilligend, auch wenn sich nichts davon in seiner Mimik wiederfand. Er wusste auch nicht wieso ihn dies ärgerte. Auch Julia gehörte dem einfachen Volk an, selbst wenn sie gehoben artikulierte. Wenn sie, statt nach oben zu streben, lieber weiter nach unten blickte, war das allerdings eine... Verschwendung. Ihr Kompliment über seine Tanzkünste ließen ihn übrigens feststellen, dass seine Worte von vorhin nicht nur dahin gesagt waren, sondern überraschenderweise der Wahrheit entsprachen. Er bedauerte es tatsächlich nicht mit diesem Fräulein getanzt zu haben - und sei es nur aus dem Grund, sich damit selbst in ihren Augen in ein (noch) besseres Licht zu rücken. Wie dem auch sei. Es war vertan und so schnell würde seine Familie keinen Ball mehr veranstalten, zumindest nicht für alle. Und auf diesem Fest hier zu tanzen wäre leider Gottes weit unter seiner Würde! Nicht das er es vorgehabt hätte. Nichtmal für einen kurzen Augenblick an war ihm diese Idee gekommen, sicher auch nicht als das Thema zwischen Julia und ihm aufkam. Niemals.

    Die Dame vor ihm gab zu, nicht wirklich auf der Suche nach etwas Bestimmten zu sein und nannte dann doch einen Wunsch. Nur um daraufhin fast schon verschämt zu Boden zu sehen. Max zog verwundert die Augenbrauen nach oben, hörte zu als Julia schnell eine Entschuldigung aussprach. Sowas, dachte er. Die meisten Menschen in diesem Dorf waren viel zu stumpfsinnig um sich korrekt mit jemanden aus seinem Hause auseinanderzusetzen. Julia war da tatsächlich ganz anders. "Fräulein Julia, Ihr müsst euch niemals für etwas schämen, das Ihr begehrt.", sagte er und meinte jedes Wort, "Und ebenso wenig für Jenes, über die Ihr leidenschaftlich sprecht." Max mochte ein oberflächlicher, narzisstischer Mensch sein, doch er hatte seine Prinzipien. Julia langweilte ihn nicht - noch nicht jedenfalls und ob das passierte stand noch in den Sternen - und auch wenn er ihre Vorsicht fast schon schätzte, gab es für ihn keinen Grund, falsche Annahmen aufrecht zu erhalten. In diesem Fall zumindest nicht. Es wäre gelogen, hätte er sich das nicht an anderer Stelle auch schon zu nutzen gemacht. "Eine Reihe weiter habe ich zuvor zahlreiche Schneidermeister erblickt. Wenn es Euch Recht ist, begleite ich Euch." Dann konnte er sich auch selbst noch einmal umsehen und sich etwas maßschneidern lassen. Max liebte Kleidung immerhin. Die letzte Frage galt reiner Höflichkeit, er erwartete nicht wirklich das Julia ihm ablehnte. Weshalb sollte sie so etwas auch tun?

  • [NPC] am Kräuterstand | Odette & Kross



    "Das freut mich.", entgegnete Arthur, der Kräuterhändler, mit einem sanften Lächeln, Kross' triefender Sarkasmus dabei völlig ignorierend. "Geduld ist immerhin eine sehr löbliche Eigenschaft und macht das ganze Leben entspannter. Findet Ihr nicht auch?" Der düstere Hüne schob die Verantwortung dann direkt auf seine Begleitung. Sehr selbstsicher, also. Immer noch mit einem Lächeln auf den Lippen neigte er den Kopf also in Richtung von Odette. Tatsächlich erstaunte es ihn, dass diese beiden noch immer zusammen waren. Und dann dieser intime Körperkontakt! Offenbar war der Liebestrank also doch ganz bewusst eingesetzt wurden und konnte es sein, dass sich tatsächlich Liebe zwischen diesen so unterschiedlichen Geschöpfen angebahnt hatte? Wie schön! Auch wenn er Odette's Männerwahl... interessant fand. Arthur war fest davon überzeugt gewesen, er hätte ihrem Männerideal am besten entsprochen. Ein Scherz, ein Scherz. Narzissmus ziemte sich immerhin nicht für einen Meister der Stadt.

    Arthur's Augenbrauen zogen sich kurz irritiert zusammen, als Odette vier Finger in die Luft hielt, sein Lächeln verschwand jedoch nicht aus seinem Gesicht. Den Alchemiemeister sah man eben nur selten von schlechter Laune oder deprimierten Gemüt. Ein leises Glucksen entfuhr ihm dennoch und er hielt die Hand dabei kurz an den Mund, ehe er zu einer Antwort ansetzte. "Ah, gemahlenes Univirhorn.", wiederholte der Meister die Anforderung und sprach das Univir dabei viel weicher aus, als Odette es getan hatte. Es war immerhin ein Wort aus einer andere Sprache - das jenes Volkes - und besaß daher auch einen anderen Klang. Zudem hatten Zahlen darin nichts verloren, doch ihre Eselsbrücke war mehr als gewieft. Gut gemacht, Odette! "Eine überaus seltene Substanz." Das entsprach leider der Wahrheit und kurz wurde die Mimik des Alchemiemeisters nachdenklich, traurig gar. Es war eine Schande, dass diese Wesen bis an den Rand der Ausrottung gejagt wurden. Die Kraft ihrer Hörner hatte dem nicht unbedingt geholfen. Daher war es auch eine Resource, mit der man äußerst umsichtig umgehen musste. Umso mehr hatte es ihn geärgert, dass diese zwei seinen Trank mit Erbrochenen ruiniert hatten. "Tatsächlich bin ich der Einzige, der jenes Pulver auf diesem Fest akquiriert.", erklärte er und ging die Kisten mit Gläsern und Fläschchen derweil durch. Sein Bruder besaß tatsächlich eine überaus wohl sortierte Sammlung, auch von Seltenheiten. Nachdem Arthur sich selbst auch schon in aller Genüge auf dem Fest umsehen konnte und mit vielen Leuten gesprochen hatte, war seine Aussage nicht einmal gelogen - auch wenn es nach lächerlicher Verkaufsstrategie klang. Das hatte er aber nicht nötig. Alles in Allem, sprang er ja gerade nur ein. "Es wird euch einen hohen Preis kosten. Was seid ihr bereit zu geben?", fragte er und hatte gesuchtes Fläschchen mittlerweile gefunden. Arthur hielt es fest zwischen Daumen und Zeigefinger einer Hand, als er sich wieder zu seiner Kundschaft umdrehte. Auch wenn er das Mädchen mochte, konnte er nicht das Geschäft seines Bruders ruinieren. Univirhorn war sehr wertvoll. Daran gab es nichts zu rütteln. "Kennt ihr denn die Geschichte hinter den Univir? Oder zu welchem Zweck sucht ihr nach diesem speziellen Element?" Er wusste den Grund natürlich, war aber dennoch auf ihre Antwort gespannt. Außerdem war er ja Undercover unterwegs, damit galt es Fragen zu stellen, dessen Antworten er wusste. Tatsächlich, wurde er da doch manchmal überrascht. Ach, das Leben steckte einfach voll von Überraschungen!

  • Dylas und Iris Noire | am Rand des Festes

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    Als Noire seine Frage beantwortet war Dylas erstmal entspannt. Denn Menschen sollte man eher nicht essen. "Ach ja stimmt, du fühlst dich bestimmt in der Nacht viel besser als am Tag." kommentierte Dylas. Als sie das sagte, guckt das Halbwesen sich auch um und merkte, dass die Sonne immer weiter sich nach unten bewegte und auch die Menschen langsam anfingen den Platz zu verlassen. Dabei musste Dylas darüber nachdenken, was er überhaupt machen sollte. Aber die Idee mit spazieren gehen hörte sich interessanter an. "Spazieren gehen hört sich gut an. Ja was zu essen, wäre vermutlich auch noch ganz gut, aber ich habe noch was von heute vom Einkaufen übrig, also da hätte ich noch was.", sagte der Langhaarige, bis er dann anfügte, "wir können ja auch jetzt noch etwas rumlaufen und später hier beim Fest noch was essen, was hälst du davon?"

  • [Auf dem Dach eines Schaustellerwagens] Dorothy & Eric


    Mit ihr hier oben zu sitzen fühlte sich unglaublich leicht an. Obwohl sie nicht gerade einfache Themen ansprachen war es irgendwie schön. Sie waren mitten im Geschehen aber zugleich doch so weit weg von dem Treiben dort unten. Es tat ihm im Nachhinein fast schon Leid, dass er die unbedarfte Stimmung zwischen ihnen zerstörte indem sie auf Sophia zu sprechen kamen. Aber er hatte das Gefühl gehabt ehrlich mit ihr sein zu können, hatte dabei keineswegs beabsichtigt gehabt sie zu verletzen oder irgendwelche Selbstzweifel in dem hübschen Mädchen wecken. Aber er hätte es wohl besser wissen müssen. Im Nachhinein war man bekanntlich immer klüger, richtig? Dennoch erfreute er sich an der lockeren Stimmung noch, musste darüber lachen als Dorothy ihm versicherte, dass ihr Freund Fern auch ziemlich angsteinflößend sein konnte. Die Grimasse, die sie dazu schnitt war herrlich. Nicht nur weil sie lustig war sondern auch die Tatsache, dass sie dabei so sie selbst war. Sie gab sich nicht Mühe sich zurückzuhalten oder sonst irgendetwas. Sie wirkte einfach so gelassen - so ehrlich. Das war richtig erfrischend. Er sah das Mädchen einfach nur an für diesen Moment, konnte nicht anders als ebenfalls zu lachen als das ihre ertönte, Deshalb war es fast grausam als die lockere Stimmung mit einem Wisch weg war. Weil er seine Zunge nicht in Zaum gehabt hatte - weil er nicht wie immer einfach nur geschwiegen und seine Gedanken für sich behalten hatte. Er kannte Dorothy mittlerweile gut genug um zu wissen, dass sie sich wahrscheinlich selbst die Schuld für die momentane Stimmung zwischen ihnen gab, was ihre wenigen Worte, die nur in Fetzen über ihre Lippen kamen - fast schon zusammenhangslos schienen. Sah er traurig aus, wenn er über die Situation zwischen Sophia und sich nachdachte? War es das? Oder machte er ein trauriges Gesicht weil er das Gefühl hatte Dorothy verletzt zu haben? Wahrscheinlich war es letztendlich eine Mischung aus Beidem weshalb er sich Mühe gab wieder ein Lächeln mit seinen Lippen zu formen. "Wahrscheinlich hast du Recht..." stimmte er Dorothy schließlich zu als sie ihm vorschlug einfach mehr Zeit mit Sophia zu verbringen. Anders konnte er nicht herausfinden was da noch war und ob es ihm dabei half mehr über seine Vergangenheit herauszufinden. Gedankenverloren strich sich der junge Jäger durch seine Haare und seufzte. Abertausende Gedanken huschten durch seinen Kopf und er wusste nicht wohin damit. "Aber ich habe auch ein wenig Angst vor dem was dabei rauskommt..." gestand Eric schließlich als er wieder in die hübschen roten Augen des Mädchens sah auch wenn sie ihn danach vielleicht für feige hielt. Im Grunde hätte sie mit dieser Annahme doch nur Recht, Schließlich ergriff sie wieder das Wort, erzählte ein Stück weit von sich. Sie brach mittendrin ab aber es war nicht notwendig, dass sie zu Ende sprach. Der junge Mann wusste auch so worauf sie hinaus wollte. Überrascht hatte er seine Augenbrauen gehoben. Nicht nur weil es offensichtlich einen Menschen in ihrem Leben gab den sie liebte - mit dem sie vielleicht sogar zusammen war. Sondern auch weil Dorothy von sich erzählte - einen Teil ihres Lebens mit ihm teilte. "Zaid..." widerholte er den Namen, den sie gerade erwähnt hatte. "Ist er... dein Freund?" fragte Eric schließlich und musterte das Mädchen neben sich von der Seite. Es war nicht verwunderlich, dass ihm der Name nichts sagte. Vielleicht kannte er ihn ja von früher aber da war immer noch das Problem mit seiner Amnesie. "Wo ist er hingegangen?" fragte Eric schließlich noch und biss sich im gleichen Moment auf die Zunge weil er sich nicht sicher war ob es in Ordnung war die Geschichte weiter zu hinterfragen - ob sie bereit war so viel mit ihm zu teilen. Vielleicht hätte er einfach zufrieden sein sollen mit dem was sie von sich aus erzählt hatte, nicht unnötig in der Wunde stochern sollen. Aber nun war es auch schon zu spät. Die Worte waren bereits wie selbstverständlich über seine Lippen gekommen weil er doch auch mehr über sie erfahren wollte. Alles was sie bereit war zu teilen. Eric presste seine Lippen aufeinander und zögerte noch einen Moment. "Es ist in Ordnung...wenn du nicht darüber reden willst mein ich..." Seine Mundwinkel huschten kurz nach oben als er über ihre Hand strich und seine schließlich wieder zurückzog. Es war Dorothy, die ihn schließlich fragte ob er gehen wollte. Für einen Moment zögerte - sah wieder zu Sophia nach unten nur um den Blick dann wieder abzuwenden. Er schloss kurz die Augen und atmete einmal tief ein und anschließend wieder aus. "Ist es in Ordnung wenn wir noch einen Moment bleiben...?" Ein egoistischer Wunsch, oder?

  • Max & Julia in der Platzmitte


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    Obwohl Max es nicht aussprach, hatte Julia das Gefühl, dass er nicht gerne über den Ball sprach. Vielleicht wurmte es ihn wirklich, dass sie beide nicht getanzt hatten, dass sie Kiel vorgezogen hatte. Sie hoffte inständig, dass der Adlige ihr das nicht übel nahm. Kiel hatte sie direkt aufgefordert und es wäre ihr wirklich unhöflich vorgekommen seiner Bitte nicht nachzukommen. Und der Ball war so schnell vorüber gewesen. Sie hätte zu gerne länger getanzt, ihr schönes Kleid im Kreis gedreht und die Maskerade noch eine Weile aufrecht erhalten. Sie dachte wirklich gerne an den Abend zurück. Vor allem, weil die hohe Gesellschaft ein solches Ereignis nicht regelmäßig plante. So etwas war besonders für sie. Für Max womöglich nicht, aber für eine einfache Badehausbewoherin allemal. Vielleicht sollte sie mit Collette noch einmal ihren eigenen Ball planen. Nur sie beide. Nur um die Gelegenheit zu nutzen sich noch einmal schön zu machen und zu tanzen. Um Max nicht unnötig zu verärgern, ließ Julia also das Ballthema bleiben und sprach mit ihm stattdessen über etwas anderes. Sie plauderte, entschuldigte sich und der Blonde reagierte so freundlich, dass sie sofort wieder Lächeln musste. Auch wenn sie nicht so recht verstand, ob sie wirklich so leidenschaftlich sprach. Er hätte sie mal über Duftkräuter reden hören sollen. Oh! Das bekam sie hier bestimmt auch noch. Exotische Düfte für das Badehaus waren ihr immer willkommen. Noch zuvor hatte Julia geglaubt, dass sie die Freundlichkeit von Max überspannt hatte, jetzt bot er ihr sogar an sie zu begleiten. Sie war ein wenig verlegen. Konnte sie das Angebot denn einfach ungeniert annehmen? "Ich würde mich über Eure Begleitung sehr freuen.", erklärte sie, denn ihr war nach Gesellschaft zumute. Seit Collette so viel zu tun hatte, fühlte sie sich fast ein wenig einsam. Der Blonde war wirklich eine gelungene Abwechslung. Vor allem weil die Dame mit den Locken nicht oft in die Gesellschaft des Adels kam. "Aber ich hoffe, dass ich damit nicht Eure Höflichkeit strapaziere." Das wollte sie keinesfalls. Sicherlich hatte Max auch noch andere Verpflichtungen. Doch sie hoffte tatsächlich, dass er ihr noch ein bisschen seiner Zeit schenken oder ihr zumindest eine Empfehlung aussprechen würde. Er kannte sich mit Kleidung aus, was man ihm ansah. Aber wahrscheinlich lag sein Preislimit auch auf einer ganz anderen Ebene. Das könnte womöglich zu einem Problem werden, wenn er mitkam.

  • Sophia bei Aria

    Gefühlen sind schwierig. So eine simple Aussage, aber doch voller Wahrheit. Sophia musterte das junge Mädchen, dass in ihren Augen plötzlich viel erwachsener wirkte, als es eigentlich der Fall sein sollte für ihr augenscheinliches Alter. Dann stal sich ein Lächeln auf ihre zarten Lippen. “Du bist eine sehr gescheite junge Dame, Aria.” Vermutlich hatte sie schon mehr erleben müssen, als Sophia ahnen würde. Hatte mehr schwierige Entscheidungen in ihrem kurzen Leben treffen müssen, als eine Tochter mit blauem Blut es je tun müsste. Was Sophia gesagt hatte, meinte sie auch genau so.

    Aria wusste auch auf ihre Nachfrage nach dem Essen bzw der Zutaten eine kluge Antwort. Doch noch viel mehr interessierte sie der letzte Teilsatz, den ihr Gegenüber wohl eigentlich nur so nebenher gesagt hatte. Neugierde schlich sich in den Ausdruck ihrer violetten Augen. Sogleich glitt der Adelstochter eine entsprechende Frage von der Zunge: “Du lebst auf der hiesigen Farm?” Bisher hatte sie niemanden getroffen, der auf einer Farm lebte, das Gemüse zog, welches sie und ihre Familie täglich auf den kostspieligen Porzellantellern serviert bekamen. Nicht zu vergessen die Tiere. Welch eine Arbeit das sein musste! Sophia liebte es Geschichten zu hören, ganz besonders wenn es sich um Klatsch und Tratsch oder eben um andere Erzählungen über das Leben von Leuten handelte, welche so ganz anders waren als ihres. Das Essen und die Zutaten für den leckeren Eintopf hatte sie schon fast wieder vergessen. “Wohnst du dort mit deiner Familie?” Sophia hatte angenommen, dass Aria gar kein richtiges Zuhause hatte, als ihre Reaktion auf das Thema Eltern so dürftig ausgefallen war. Vielleicht hatte sie aber auch einfach zu viele Erzählungen über das tragische Schicksal von Waisenkindern aufgeschnappt. Die tratschenden Dienstmägde machten doch gerne mal eine Art Wettkampf daraus, wer wohl die dramatischte Geschichte auf dem Wochenmarkt aufgeschnappt hatte und Sophia lauschte dem nur zu gerne - unauffällig versteht sich. Erst jetzt fiel ihr auf, dass es etwas unhöflich war so direkt zu fragen. Etwas verlegen sah sie auf ihren Schoß, wo sich die bereits leere Schüssel befand. “Verzeih mir meine forsche Fragerei. Ich wollte nicht unhöflich sein.” Ihre Neugier bekam sie nur selten in den Griff und vergaß darüber manchmal einfach ihre Manieren. “Es ist nur … ich habe noch nie eine Farm betreten.” Sophia lächelte entschuldigend und hoffte mit der kurzen Erläuterung ihre dreisten Fragen etwas beschwichtigen zu können.

  • [An einem Essensstand] Kyle & Bianca - auf dem Weg zur Villa


    Er war überrascht und eigentlich war das wenig verwunderlich. Wer dachte schon, dass die verwöhnte Adelstochter auf Abenteuer stand? Man erwartete wahrscheinlich, dass sie mit schönen Kleidern und einzigartigen Schmuckstücken zufrieden zu stellen war aber in Wirklichkeit sehnte sich Bianca doch ab und an nach einem Abenteuer - so wie sie sie früher erlebt hatten. Gemeinsam. Die Zeit schien ewig lange her. Heute kaum noch vorstellbar und nicht nur weil die kleine Gruppe sich in alle vier Himmelsrichtungen verteilt hatte. Es war viel geschehen. Die Welt war gefährlicher geworden und doch hatte Bianca das Funkeln in seinen Augen entdeckt als sie über jene Zeit gesprochen hatte. Noch immer mehr als nur ein bisschen angeheitert von dem Alkohol kicherte das Mädchen mit den Korkenzieherlocken wieder. Vor allem als Kyle erwähnte das er zwar nicht wusste wo die anderen Beiden waren aber das die Abenteuer nach wie vor hier waren. "Ist das etwa eine Einladung?" Die Adelstochter hatte die Augenbrauen angehoben und ihre blauen Augen musterten den Anderen. Momentan war sie doch ein wenig zu angeheitert um zu bedenken, dass Abenteuer nicht mehr so waren sie wie vielleicht früher erlebt wurden. Weil zu viel passiert war. Weil sie alle gebrandmarkte Kinder waren. Aber irgendwann mussten sie doch wieder nach vorne sehen, oder? Auch wenn es schwer war. Auch wenn sie das Leid direkt vor Augen hatten. Ihre nächste Aussage schien ihn zu amüsieren. Sein Lachen lies ihr Herz ein kleines bisschen schneller schlagen - es stolpern. So unbeschwert waren sie schon ewig nicht miteinander umgegangen obwohl ihre Situation doch verstrickter war denn je, oder nicht? Als er sich erklärte musste auch Bianca lachen. Oh ja. Die Beiden hätten ihn ganz sicher einen Kopf kürzer gemacht wenn sie hören würden, dass er sie gerade alt genannt hatte. "Sie sind doch nicht älter als wir..." berichtigte Bianca seine Geschichte aber verstand irgendwo auch worauf er hinaus wollte. "Aber ja sie wirkten immer irgendwie weiter..." Die Mundwinkel der Adelstochter zuckten kurz nach oben als sie daran zurück dachte - darüber nachdachte, dass Felicity eigentlich schon Mutter war. Alles wirkte so surreal. Bianca lies ihren Blick über den Platz des Volkes wandern und entdeckte dort Max. Ihre Augen weiteten sich ein Stück weit. Sie hätte es wissen müssen. In diesem gottverdammten Dorf war so wenig los, dass es ihn natürlich auch auf ein derartiges Bauernfest lockte. Mit Bedacht drehte sie sich ein wenig in die andere Richtung und entdeckte auch Sophia , die bei den Ständen war und mit einem kleinen Mädchen sprach. Bianca presste die Lippen aufeinander. Ihr Herz klopfte nun aus einem ganz anderen Grund ein Stück schneller. Sie würden sie sehen. Betrunken und mit einem... mit ihrem... mit Kyle. Auffällig unauffällig verbarg Bianca ihr Gesicht hinter ihrer Hand und fokussierte sich doch wieder mehr auf ihren Begleiter. Ihre Wangen glühten nach wie vor vom Alkohol. "Sie sind alle hier..." kam es leise über ihre Lippen und fast schon unsicher suchte sie seinen Blick als würde darin die Lösung für dieses Dilemma sein. Hierher zu kommen war idiotisch und dumm. Natürlich würden sie hier gesehen werden. natürlich würde es Gerede geben. Doch konnte sie gut genug lügen um das hier als einfache Freundschaft zu betiteln wenn man sie danach fragte? Wollte sie das überhaupt? Bianca knabberte nervös an ihrer Unterlippe. Sie erhob sich ruckartig und der Stuhl auf dem sie eben noch gesessen hatte knallte zu Boden. Dank des Lärms der ohnehin auf diesem Fest herrschte lenkte sie wahrscheinlich keine allzu große Aufmerksamkeit auf sich. Nicht mehr als sonst auch. Alles drehte sich und sie musste sich beim Tisch abstützen um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. "Ich sollte gehen..." Das war wohl auch leichter als gedacht. Kurz wankte sie, ehe sie verhältnismäßig aufrecht durch die Menschenmenge marschierte. Aber wahrscheinlich dachte sie das nur. Zumindest schaffte sie es einen Fuß vor den anderen zu setzen und hatte doch recht bald das Fest in Richtung Villa verlassen. Sie schlang ihre Arme um ihren zierlichen Körper. Es war frisch geworden. Für einen Moment schloss sie die Augen. Das war doch nicht fair ihm gegenüber. Kyle hatte jemanden verdient, der zu ihm stand. Tränen brannten in ihren Augen aber sie schaffte es sie wegzublinzeln. Gerade eben hatte sie noch mit ihm gelacht. Gerade eben noch waren sie in Erinnerungen geschwelgt aber man konnte wohl nicht für immer vor der Realität davon laufen.

  • [Aria] ~ bei Sophia


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    Von dem Kompliment der Älteren geschmeichelt, erwiderte Aria Sophias Lächeln. Dann aber erinnerte der süße Duft des Eintopfes die Rothaarige an dessen Existenz und sie widmete sich wieder ihrer dampfenden Schüssel. Aaaaah, das war so köstlich! So gut hatte sie schon lange nicht mehr gegessen. Vielleicht lag das auch an der wunderbaren Gesellschaft, welche sie hatte. Normalerweise mied Aria Erwachsene, weil sie sie nicht ernst nahmen, aber bei Sophia war das anders. Das junge Mädchen konnte sich glücklich schätzen, ausgerechnet in sie hinein gestolpert zu sein und nicht in irgendjemand anderen. Zwischen den Happen des Eintopfes, die sie zu sich nahm, führte Aria ihr Gespräch mit Sophia weiter. Auf ihre Frage hin nickte der Rothschopf. "Ja, ist ganz schön da." Natürlich musste die Frage aller Fragen dann jedoch kommen. Nur war Aria diesmal nicht so abgeneigt zu antworten, wie zu Anfang ihrer Begegnung. So holte sie einmal tief Luft, ehe sie zu sprechen ansetzte. "Mit meinem Zwillingsbruder, ja. Und ein paar Freunden." Erklärte sie. Freunde, so hatte ihre Oma sie genannt. Alte Freunde der Familie. Zwar hatte sich Aria gut in Trampoli eingelebt und war inzwischen sogar sehr gerne hier, doch ob sie es ihrer Großmutter jemals vergeben würde, sie und Aaron weggeschickt zu haben, das wusste sie nicht. Doch gerade war das auch nicht von Bedeutung. Sophias Worte waren weitaus interessanter und auch ein viel angenehmeres Thema für die Rothaarige. Mit großen Augen sah sie zu der Älteren auf, welche neben ihr saß. "Wirklich noch nie?" Fragte sie ungläubig. "Na... Dann musst du mal bei uns vorbei kommen!" Schlug sie plötzlich vor. "Dann kannst du dir alles ansehen." Aria lächelte breit. Zwar hatte sie noch nie zuvor von jemandem gehört, dass er noch nie auf einer Farm gewesen war, aber da konnte Sophia ja nichts für! Und wenn die Rothaarige die Neugier der Lilahaarigen stillen könnte, indem sie ihr ihr Zuhause zeigte, dann würde sie dies nur allzu gerne tun. Die Felder, die Monster, das hausgemachte Essen, die Augaben, die Werkzeuge, das alte Haus, einfach alles könnte sie ihrer neuen Bekanntschaft zeigen. Und vielleicht könnte Sophia ja dann auch Aaron kennenlernen. Der Gedanke an einen solchen Tag alleine, ließ den Tatendrang in der Rothaarigen aufsteigen. Am liebsten würde sie all das jetzt sofort tun!


    [Iris Noire] ~ bei Dylas

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    Die Silberhaarige nickte. Die Nacht stand ihr wahrlich besser zu Gesicht als der Tag, was auch sicher daran lag, dass sie sich in der Nacht nicht verhüllen musste. Der Vorschlag des Halbwesens war gar nicht schlecht und so stimmte Noire ihm zu, zunächst etwas spazieren zu gehen. Iris blickte gen Himmel auf den bereits beginnenden Sonnenuntergang und versuchte abzuschätzen, ab wann es sicher wäre, ihren Umhang abzunehmen. Fürs erste würde sie den schützendes Stoff jedoch noch auf ihrer bleichen Haut behalten. Ihr Blick glitt wieder zu Dylas. Je dunkler es wurde, desto besser fühlte Iris sich und desto mehr kam ihre etwas spielerische, heimtückische Ader zum Vorschein. Sobald die Nacht eingekehrt war, könnte sie sich doch ein kleines Spiel erlauben, oder? "Und du, liegt dir die Nacht oder der Tag näher?" Fragte sie dann mit klarer Stimme, ehe sie sich für den geplanten Spaziergang in Bewegung setzte. Dylas würde ihr sicher folgen, wenn er noch Interesse an ihrer Gesellschaft hatte. Mit weitaus größeren, festeren Schritten als zuvor im brennenden Sonnenlicht begann die Vampirdame am Rande des sich leerenden Platzes entlang zu spazieren. Bald schon würde die Sonne restlos vom Horizont verschwunden sein. Wirklich für das Farbenspiel am Himmel interessieren tat sich die Silberhaarige nicht. Alles, was sie interessierte, war die zurückkehrende Energie und das aufflammende Wohlbefinden, welches mit jeder Sekunde, die verstrich, stärker wurden.



    [Rosalind] ~ mit Vishnal auf einer Bank

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    Der Unterschied im Verhalten des Verkäufers gegenüber ihr und Vishnal war äußerst deutlich. Die Bemerkung des Butlers schien dem Herren noch immer sauer aufzustoßen, doch Rosalind kümmerte sich nicht weiter darum. Vishnal hatte es nur gut gemeint, auch wenn das zum Nachteil des Verkäufers war. Als der Blauhaarige seine Geldbörse hervor holte, schüttelte Rose den Kopf. "Das ist nicht notwendig. Ich lade Euch ein." Sie gab dem Verkäufer das Geld und nahm ihr Mahl entgegen. Vishnal sollte sich hier nicht wie bei der Arbeit fühlen und außerdem tat er schon genug, indem er jeden Tag mit den Launen der Familie konfrontiert wurde. Der nächste Schritt, welchen sie tat, ließ eine Welle des Schmerzes in ihr aufwallen. Ihr Bein. Jenes, welches von einer Riesenschildkröte getroffen worden war an eben jenem schicksalshaften Tag an dem ihre Bruder Max wieder zum Leben erweckt worden war. Die Wunde war zwar verheilt, aber nach langer Belastung machtesie sich wieder bemerkbar. Rosalind visierte eine nahegelegene Bank an, welche glücklicherweise nicht weit entfernt war, durch ihre abgeschiedene Lage aber auch die ideale Sitzmöglichkeit bot. "Kommt, lasst uns zu dieser Bank gehen." Ein fragender Blick in Richtung des Butlers, dann machte sich Rose auch schon auf den Weg. Mit ihrem Essen in den Händen setzte sie sich hin. Mit einer Hand strich sie über das schmerzende Bein und konnte ein erschöpftes Seufzen nicht unterdrücken. Nach einer kleinen Pause würde es sicher wieder gehen. Also sollte sie sich zunächst einfach auf das Essen konzentrieren. Die Adelstochter blickte zu Vishnal und schenkte ihm ein kleines Lächeln. "Ich hoffe, es bekommt Euch gut." Interssiert begann sie dann ihr Essen genauer unter die Lupe zu nehmen, ehe sie einen ersten Bissen nahm.

  • [Max] & Julia | in der Schneideralley



    Max schenkte Julia ein offenes Lächeln, als sie ihm eine Zusage machte. Nicht, dass er daran gezweifelt hätte. Aber er freute sich trotzdem. "Ich glaube, dass Ihr meine Höflichkeit strapazieren könntet, dafür müsste schon einiges geschehen." Der junge Mann konnte immerhin auch höflich beleidigen. Das war sogar relativ einfach - reizvoll wurde es erst dann, wenn dergleiche Provokationen an Menschen gingen, die ein ebenso gutes Verständnis für höfliche Verunglimpfungen hatten. Jegliche Etikette ließ Max eigentlich nur dann fallen, wenn es einen triftigen Grund gab. Etwa, dass Aufgaben nicht so erledigt wurden, wie es angeschafft wurde oder Tölpel des Volkes sich ihrer Grenzen nicht bewusst waren. Max selbst mochte anmaßend sein, konnte es aber überhaupt nicht leiden, wenn ihm selbiges entgegengebracht wurde. Nachdem Julia jedoch zu keiner der beiden Kategorien gehörte, die seine Hoffart zu fürchten hatten, musste sie sich aber nun wirklich keine Sorgen machen.

    Er hielt ihr nicht den Arm hin - das war wahrlich nur wenigen vorbehalten, seinen weiblichen Verwandten oder Tanzpartnerinnen zum Beispiel - doch ging mit Julia nebenher, als sie die Reihe von Zelten aufsuchten, die vorrangig Stoffe, Spitze und Brokat - samt ihrer Schneiderleistung natürlich, anboten. Viele beschränkten sich dabei auf ein Metier, sei es Uniformen, Anzüge oder Kleider für Alltagsgeschehen, Abendgarderobe oder besondere Anlässe. Auch die Schuhmacher befanden sich hier, denn es verstand sich von selbst, dass für jede neue Kleidung auch der passende Schuh her musste. Durchaus fand sich auch Arbeitsgewandung, doch viel seltener - immerhin waren die Leute hier für Prunk und um sich verzaubern zu lassen! Sei es, weil sie sich etwas gönnen wollten (wie er) oder einfach nur träumen, staunen und den drögen Alltag für einen Nachmittag lang vergessen. Wozu Julia wohl gehörte?

    Max scannte das Angebot mit einem kurzen Blick. Er hatte immerhin vorhin schon vorbei gesehen. "Wollt Ihr euch erst einmal umsehen und inspirieren lassen oder habt Ihr bereits etwas konkretes vor Augen?", erkundigte er sich dann bei seiner Begleitung. Ohne zu wissen wonach Julia suchte, war es schwierig einen passenden Rat zu formulieren. Und wenn sie schon in den Genuss seines Beitrages kommen durfte, dann würde er sicher keine halben Sachen machen.

  • Sophia bei Aria

    Arias Antwort fiel doch anders aus, als sie es gedacht hatte, weshalb sie die Jüngere zunächst etwas irritiert musterte. Natürlich war nichts verwerfliches daran, dass sie zusammen mit Freunden und ihrem Bruder auf der Farm wohnte. Aber Sophias Naivität hatte hier wohl wieder die Hände im Spiel gehabt. Denn in ihrem Weltbild wuchsen doch die armen Kinder ohne Eltern im hiesigen Waisenhaus auf, sofern sie nicht allein in den Straßen der Stadt umher irrten und Essen von den Marktständen stibitzten. Dafür war das Waisenhaus doch da, oder nicht? Allerdings kam ihr dann der Gedanke, dass ihr Bruder vielleicht deutlich älter war, wohl so in ihrem eigenen Alter, und sich daher um die kleine Aria kümmerte. Hinterfragen tat es die Adelstochter aber nicht. Denn auch wenn ihr gegenüber ihr diesmal eine Antwort gegeben hatte, schien das Thema doch recht unangenehm zu sein. Zudem war sie sich eh ziemlich sicher, dass die Theorie des großen Bruders die logischste und daher vermutlich auch zutreffend war.

    Sophias Wangen färbten sich etwas rot, als Aria es offenbar gar nicht fassen konnte, dass es tatsächlich Menschen gab, die noch nie eine Farm betreten hatten. Doch bei dem Angebot eines Besuches stahl sich ein Lächeln auf ihre Lippen und sie nickte eifriger, als es sich für eine Adelsdame geziemte. “Dieses Angebot nehme ich sehr gerne an.” Sophia fragte sich was das Mädchen wohl alles für Aufgaben dort hatte. Gab es dort überhaupt Aufgabenteilung oder machte einfach jeder das, wonach ihm gerade der Sinn stand? Und wie viele Personen lebten überhaupt insgesamt auf der Farm, damit sich niemand überarbeitete und trotzdem alles erledigt werden konnte? Sie musste zugeben, dass sie sich tatsächlich noch nie so wirklich mit diesem Thema auseinandergesetzt hatte. So viele Fragen formten sich plötzlich in ihrem Kopf, aber es war wohl besser diese für den Besuch aufzuheben. Vielleicht erübrigten sich manche ihrer Wissensdürste dann auch schon. Eine Sache wollte aber dennoch sofort von ihrer Zunge: “Gibt es eine Tätigkeit, der du auf der Farm besonders gerne nachgehst?” Ehrliches Interesse lag in ihrem Blick. “Geht dir dein Bruder immer oder jemand anderes dabei zur Hand?” Irgendwie tat es ganz gut, dass die Neugier die Gedanken um Eric ein wenig in den Hintergrund drängten.

  • [Aria] ~ bei Sophia

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    Ein strahlendes Lächeln erhellte das Gesicht der Rothaarigen als Sophia ihr Angebot annahm. Eine Tour durch die Farm könnte schließlich ihre Art sein der Lilahaarigen etwas für ihre Freudnlichkeit zurück zu geben. Außerdem teilte sie ihre Erfahrungen und ihr Leben dort nur allzu gerne. Das eifrige Nicken Sophias motivierte Aria zusätzlich. Womit würden sie anfangen? Mit den Feldern? Oder doch der Scheune? Dem Haus vielleicht? Der kleine Kopf des Mädchens ratterte bereits, obwohl der große Tag noch gar nicht gekommen war. Auf Sophias Frage hin nickte der Rotschopf. "Ich helfe gerne bei unseren Nutzmonstern." Antwortete sie lächelnd. "Sie sind einfach so süß und freundlich." Beim Ausmisten oder Bürsten redete sie ganz gerne mit ihnen. Jedoch nur, wenn sie dabei alleine oder mit ihrem Bruder zusammen war. alle anderen brauchten ihre Monologe nicht zu hören und auch nicht zu interessieren. "Das ist unterschiedlich." Erklärte sie. "Aaron und ich machen unsere Aufgaben gerne zusammen, aber manchmal helfe ich auch jemand anderem oder ich bin alleine." Führte der Rotschopf fort. "Und du? Wo lebst und arbeitest du?" Fragte sie die Lilahaarige dann jedoch. Sie hatten jetzt schon so lange über Aria selbst gesprochen, dass sie gerne auch etwas mehr über Sophia wissen würde.

  • [Vishnal] mit Rosalind auf einer Bank


    3820-vishnal-png"Ihr seid zu großzügig", bedankte er sich bei Rosalind. Eigentlich war es ihm unangenehm, von ihr sein Essen bezahlt zu bekommen. Schließlich bekam er von der Adelsfamilie auch so schon ein recht anständiges Gehalt. Aber die Großzügigkeit von dem Fräulein, das neben ihm saß, war jedem im Haus zur Genüge bekannt und er wusste, dass sie ein höfliches Ablehnen seinerseits vermutlich nicht davon abbringen würde. Besser war es, die freundliche Geste einfach anzunehmen, anstatt eine Diskussion zu starten. "Das hoffe ich ebenfalls für euch" Nervös betrachtete er das Essen der Blauhaarigen. Schon jetzt fühlte er sich auf eine merkwürdige Art und Weise verantwortlich, dass ihr das Mahl mundete, auch wenn sie sich nicht in der Villa befanden. Doch sie beim Essen anzustarren wäre auch unpässlich und so nahm er lieber selbst einen Bissen. Die Hitze, die sich daraufhin in seinem Mund verteilte, war unerträglich. Hatte der Koch den Pfeffer mit Chili verwechselt?! Obwohl er am liebsten sein Taschentuch herausgenommen hätte und das verunglückte Mahl aus seinem Mund damit entfernen wollte, schluckte er es tapfer runter. Essen einfach so auszuspucken war unpassend, auch wenn es absolut widerwärtig war. Besorgt blickte er zu seiner Banknachbarin. "Ich hoffe euch bekommt euer Mal? Es ist nicht etwa... zu stark gewürzt?", fragte er vorsichtig, während sich aufgrund der Schärfe der Speichel im Mund sammelte.



    [Kyle] verlässt das Fest


    3813-kyle-png"Nur, wenn du willst", zuckte er mit den Schultern. Er versuchte es sich nicht anmerken zu lassen, dass er bei dem Gedanken mit Bianca auf ein gemeinsames Abenteuer zu gehen eigentlich Panik bekam. Falls sie es tatsächlich jemals vorschlagen würde, wüsste er nicht, wie er darauf reagieren sollte, und noch weniger wüsste er was er machen würde, wenn ihr tatsächlich etwas passierte. Nachdem sich die Konversation dem eher leichtherzigen Thema ihrer ehemaligen Freunde widmete, konnte er sich zwar so gut es ging wieder ablenken, doch die Leichtherzigkeit in der Luft hielt nicht lange an. Biancas Blick schweifte ein paar Mal durch die Menge und murmelte etwas davon, dass irgendwer hier sei. Er musste nicht fragen, wer genau hier war. Er konnte es sich denken. Schließlich hatte er selbst Bedenken darüber gehabt, dass sie hier in der Öffentlichkeit gesehen werden würden. Doch jetzt war es sowieso schon zu spät. Wenn es eine große Menschenmasse mitbekam, würde es vermutlich irgendwann auch die feine Adelsfamilie mitbekommen. Schließlich tratschte doch jeder hier. Und nach Biancas Aussage zufolge schienen sich also auch ein paar Mitglieder der Familie selber sich auf dem Fest blicken lassen. Das Gefühl, welches sich in ihm ausbreite war eine Mischung aus Genervtheit und Nervosität. Nervosität, weil er nicht wusste, was dies für die Beziehung zwischen den beiden bedeutete. Und genervt, weil er diesen Moment am liebsten nie zu Ende gehen lassen wollte. Doch er ging zu Ende. Und bevor er wirklich irgendwelche Worte finden konnte, die er zu Bianca sagen konnte, um sie vielleicht zu beruhigen, verließ sie auch schon den Tisch, an dem sie saßen. Er stand noch auf, versuchte sie zu stützen, als sie sich wankend vom Platz erhob, doch trotz ihres instabilen Zustandes war sie schnell in der Menge verschwunden. Mit einem schweren Ausatmer ließ er sich wieder auf die Bank fallen, schaute noch eine Weile in die Richtung, in die sie gegangen war, und leerte danach seinen Krug. Er wusste nicht wirklich, was er von der Situation halten sollte. Einerseits wusste er von vornherein, dass es nicht einfach sein würde, sich in der Öffentlichkeit mit ihr zu zeigen, während ihre Familienmitglieder anwesend waren, andererseits konnte er es trotzdem nicht einfach so hinnehmen. Da hatten sie schon ihre Gefühle füreinander gestanden, wollten es irgendwie miteinander versuchen, und am Ende verließ doch wieder jemand den anderen. Er war sich nicht sicher, ob es am Alkohol lag, aber anstatt sich verlassen und depremiert zu fühlen, war er gerade einfach nur sauer. Und er wusste noch nicht mal, auf genau was. Es gab so viele mögliche Faktoren, die ihn nervten, sodass er sich nicht entscheiden konnte, was ihn am meisten auf die Palme brachte. Eine Sache gab es allerdings, die er schon ewig aufgeschoben hatte, und um die er sich endlich kümmern wollte. Dass er im Moment nicht so ganz nüchtern war, war ihm gerade ziemlich egal. So stützte er sich mit einem kräftigen Stoß am Tisch ab und wankte ebenfalls durch die Menge, um das Fest zu verlassen.

  • Eunice und Orland


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    Die Grünhaarige war schon ein wenig verwundert, wie mürrisch der kleine Elf ihr gegenüber war. Sie selbst war als kleines Mädchen eigentlich immer sehr höflich gegenüber Erwachsenen gegeben und hatte auch als oberstes Ziel ihnen ein Lächeln auf ihr Gesicht zu zaubern. Nie im Leben wäre es ihr eingefallen gegenüber einen Erwachsenen anklagend oder gar unhöflich zu sein. Aber Eunice wusste auch, dass sich das mit der Zeit geändert hatte und sie ihre Jugend nicht mehr mit der Kindheit dieses kleinen Jungen vergleichen konnte. Da half also im Grunde nur eines: Sie musste entwaffnend fröhlich sein, denn nur so konnte sie ihn vielleicht anstecken und so hoffentlich zum Lachen bringen. Und wenn sie alleine nicht ausreichte, dann mussten ihr halt knuddelige Monster dabei helfen. "Natürlich, können wir gehen. Du bist wohl eher von der ungeduldigen Sorte, was?", sagte sie mit einem Zwinkern und nahm ihn dann bei der Hand, um gemeinsam zu den Gehegen zu gehen. "Da wären wir, aber achte darauf, dass du nicht zu nahe ran gehst. Ich weiß nicht, wie zahm sie wirklich sind."



  • 3772-dorothy123-pngDorothy & Eric | auf dem Dach eines Schaustellerwagens


    Dorothy hätte den Namen des adeligen Mädchens ganz einfach nicht erwähnen sollen oder? Warum hatte sie den Anderen überhaupt auf Sophia aufmerksam gemacht? Die Heilerin hatte nicht nachgedacht. Wo sie sich doch sonst so viele Gedanken um alles und jeden machte, hatte sie es dieses eine Mal nicht getan und jetzt war Eric traurig. Er wirkte ganz anders, das Lächeln war nicht mehr so echt und irgendwie spürte Dorothy einen Druck auf ihrer Brust. „Ja das.. das kann ich verstehen.“ Konnte sie das wirklich? Sie münzte das gerade auf ihre eigene Situation oder? Was wäre, wenn Zaid jetzt wieder hier wäre.. wäre alles wieder wie vorhin? Wahrscheinlich bräuchte sie auch ihre Zeit. „I-ich kann dir.. leider keinen.. Rat geben..“ Das Mädchen krallte sich fester in den Stoff ihrer Kleidung, hatte ihre Arme weiter um ihre heran gezogenen Beine geschlungen und senkte den Kopf wieder als sie erzählte. Ein roter Schimmer legte sich auf ihre blassen Wangen und sie presste ihre Lippen aufeinander als der Dunkelhaarige diese Frage stellte. Ihr Herz klopfte schneller und sie hielt ganz kurz den Atem an. „...“ Zwar öffnete die Tochter des Priesters ihren Mund, doch es wollte kein Wort über ihre Lippen kommen. War das ein Zeichen? Eric fragte weiter während Doro stumm blieb. Als hätte sie keine Antworten auf seine Fragen und irgendwie war es auch so. War er noch ihr Freund? Wo war er hingegangen? Dorothy hatte keine Antworten darauf. „E-eigentlich.. also.. j-ja, aber.. ich weiß es nicht..“ Sie löste einen Arm von sich und legte diese Hand an ihre Brust weil sie das Gefühl hatte ihr Herz sprang gleich nach draußen. „Er ist.. einfach ohne ein W-wort zu sagen gegangen.. Ohne mir zu sagen.. w-wohin.“, erzählte sie und senkte den Kopf weiter, sodass ihre Kapuze weiter nach vorne rutschte und ihr Gesicht verdeckte. „O-ohne zu sagen w-wann und.. ob er überhaupt.. wieder kommt.“ Ihre Stimme war ganz dünn. Sie zitterte. Ihre Stimme und auch ihr Körper. Es war unfair oder? Zaid war unfair. Dorothy hatte es geschafft sich zu öffnen, zumindest mehr als sonst, hatte sich ihm anvertraut und er.. war einfach verschwunden. Von ein auf den anderen Tag. Wie sollte sie das je wieder schaffen? Selbst wenn er zurück kehrte. Sie spürte seine flüchtige Berührung, die eine Gänsehaut in ihr auslöste. Ein warmes Kribbeln und doch hob sie ihren Kopf nicht. Versteckte die Tränen in ihren Augen. „V-vielleicht ha-hatte er auch.. keine Lust mehr.. auf mich. Und ist deshalb ganz.. ganz weit weg gegangen.“ Aber was war schwerzhafter? So etwas gesagt zu bekommen, von dem Menschen, für den man Gefühle entwickelt hatte oder wenn eben dieser Mensch einfach still und heimlich aus dem eigenen Leben verschwand und man mit diesem Gedanken zurück blieb? Die Heilerin nickte. Auch wenn sie sich jetzt am liebsten zuhause in ihr Bett verkrochen hätte. In solchen Augenblicken kuschelte sie eigentlich gerne mit Fern. Aber sie wollte Eric diesen Abend auch nicht ruinieren. Obwohl sie das bestimmt schon hatte. „Okay...“

  • Kross und Odette beim Kräuterstand


    Dieser Mann konnte vielleicht einen Haufen Fragen stellen, dachte sich der Zimmermann und verdrehte die Augen.

    Auf die Aussage das sie das Pulver einen hohen Preis kosten würde, gab Kross eine zynische Antwort von sich: „Schon klar, so funktionieren Einkäufe normalerweise ja auch oder erwartest du etwa das wir überrascht sind, weil eine seltene Zutat teuer ist?“ und brach so aus seiner Verlegenheit aus. Schließlich galt für ihn immer noch bissig > peinlich. „Also lass mal dein kryptisches Gefassel und sag uns was du dafür willst. Wenn ich mich dafür ausziehen soll, ist der Deal aber nichtig!“ Die Überheblichkeit ihres Gegenübers ging ihm so langsam auf die Nerven, weshalb auch die Antwort auf seine zweite Frage eher schnippisch waren. „Das ihre magischen Fähigkeiten von ihren Hörnern kommen, oder was? Mehr weis ich auch nicht.“ Die Dritte wolle er eigentlich überhaupt nicht beantworten, da er sich zu 99% sicher war,dass der komische Händler Arthur sein musste und der ja schließlich keine Auffrischung brauchte. Jedoch beschloss er, trotz nur 1% Chance einen völlig Fremden vor sich zu haben, die Geschichte noch einmal grob zu überfliegen. Mit sowenig Details wie möglich natürlich. Das hieß die gesamte Vorgeschichte mit Odettes verpatztem Liebestrank weg zu lassen (vor allem weil darüber zusprechen bedeutete auch darüber nachzudenken und er sich mit seinen Gefühlen ihr gegenüber in gar nichts mehr sicher war) und gleich auf das Wichtigste zu sprechen zu kommen. „ Ich hab so nem komischen Lackaffen in den Trank gekotzt und das fand er nicht so gut. Und um das Ganze wieder gut zu machen, sind die Kleine und ich losgezogen um ihm die fehlenden Zutaten zu finden. Zumindest war das der Plan.“ Mit diesen Satz schloss er seine Erzählung ab. „Also, was willst du jetzt dafür?“

    Your existence is not impossible, but it's also not very likely.


    If you see something
    say nothing
    and drink to forget

  • Orland & Eunice
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    Orland schaute auf. "Natürlich, können wir gehen." Vier Wörter. Vier einfache Wörter, auf die er eine gefühlte Ewigkeit gewartet hatte. Na endlich. Er freute sich, auch wenn er es nicht zeigte. Er lächelte nicht. Es blieb der selbe, ausdruckslose Gesichtsausdruck. Wenn man aber ein scharfes Auge hatte und genau hinsah, konnte man kurz, vielleicht für einen Wimpernschlag lag, ein kleines, helles Funkeln in seinen Augen entdecken. Es verschwand genauso schnell wie es gekommen war. Als ihre Bemerkung über seine Ungeduld fiel, verfinsterte sich seine Miene. Er beschloss - zum Gunsten der Allgemeinheit - nicht auf ihre Bemerkung einzugehen, genauso wenig wie auf ihr albernes Zwinkern. Als sie jedoch plötzlich, ohne jegliche Vorwarnung, seine Hand nahm, zuckte Orland sichtlich in sich zusammen. Was soll das?!, wollte er aufgebracht rufen. Seine Augen weiteten sich vor Entsetzen. Am liebsten hätte er sich sofort von ihr losgerissen. Er hasste es ungefragt von anderen berührt zu werden. Jocelyns aufgezwungene Umarmungen, zum Beispiel. Das dämliche Tätscheln auf seinen Kopf von Gerald. Und jetzt das Händchenhalten der Älteren, einer Fremden, dessen Namen er nicht einmal kannte. Er hätte sie am liebsten wüst beschimpft, wenn er nicht folgendes bemerkt hätte: Sie. Setzte. Sich. Endlich. In. Bewegung. Wow. Er beschloss widerwillig ihre Berührung zu dulden. Jedenfalls so lange bis sie sein Ziel, das Monstergehege, erreicht hätten. Trotzdem war jede Pore seines Körpers auf Abwehr gestellt. Er lief relativ steif neben der Grünhaarigen her. Er sagte nichts, er konnte nichts sagen. Seine Nackenhaare waren aufgestellt. Als sie endlich das Monstergehege erreichten und diese Tortur vorbei war, riss er sich - wie versprochen - sofort von der Älteren los. Er kletterte auf den Zaun, die Füße stellte er auf die erste Latte, die Hände stützte er auf das Geländer, damit er das gesamte Monstergehege überblicken konnte. Seine eiskalten, blauen Augen schauten hin und her. "D-das ... ist alles?", kam es ihm enttäuscht über die Lippen. Da standen ein paar Buffamoos. Die Viehcher, die er schon auf der Farm in Trampoli ausreichend beobachtet hatte. Dann rannten da noch ein paar Woolys hin und her. Wow, wie beeindruckend! Es gab noch ein paar große Enten, die die Brotkrumen auf dem Boden aufpickten. Und das Highlight - vermutlich - war ein Elefant. "Hmmm ..." Orland war wieder vom Geländer herunter gestiegen, er war drauf und dran zu gehen. "Wie enttäuschend." Seiner Zeit nicht würdig.

  • [Auf dem Dach eines Schaustellerwagen] Dorothy & Eric

    Er hob seinen Kopf an, schielte in ihre Richtung als das Mädchen an seiner Seite meinte, dass sie leider keinen Rat für seine Situation hatte. Seine Mundwinkel hoben sich kurz und er schmunzelte leicht ehe er den Kopf schüttelte. Er brauchte keinen Rat. Das Wissen darum was richtig und was falsch war hatte er und trotzdem war es eine andere Sache das alles umzusetzen. Vor allem so das es für alle Beteiligten in Ordnung ging. "Das ist in Ordnung." versicherte er Dorothy mit einem Lächeln. Im Grunde holte man sich ohnehin nur einen Rat ein um sich in seiner Meinung bestätigt zu fühlen, oder nicht? Letztendlich traf man die Entscheidung selbst, hatte sie vielleicht ohnehin unbewusst schon getroffen. Eric presste seine Lippen aufeinander und sah das Mädchen, das einst seine Freundin war vom Dach des Schaustellerwagens an bevor er sich wieder seiner Begleitung zu wandte. Erst als schon so viele Fragen über seine Lippen gekommen waren fiel ihm auf das es Dorothy damit alles andere als gut zu gehen schien. Sie hatte sich zusammengekauert, ihre Arme um ihre Beine geschlungen als würde jedes Wort das über die Lippen des jungen Jägers kam ihr mehr zusetzen. Die dunkelbraunen Augen des Mannes weiteten sich und er schloss seinen Mund, verspürte ein Bedauern das er es so weit kommen hatte lassen. Er wollte das Dorothy heute einen schönen Abend hatte - das ihr Aufeinandertreffen einmal unter guten Sternen stand und nicht immer einen negativen Beigeschmack hatte. Er war gescheitert. Wieder einmal. Das wunderschöne Lächeln auf ihren Lippen war verschwunden und schien nicht wieder zu kehren und Eric fragte sich unweigerlich an welcher Stelle ihm die Konversation dermaßen entglitten war. Vereinzelte Wortbrocken kamen schließlich doch noch über ihre Lippen aber es schien so als würde jede Sekunde in der sie sich mit diesem Thema beschäftigte sie schmerzen. Aber er lies sie aussprechen. Er wartete, übte sich in Geduld. Sein Blick ruhte auf ihrem Gesicht, dezent beleuchtet von den Lichtquellen, welche vereinzelt am Platz verteilt waren. Eric hielt den Atem an als sie ihre Geschichte erzählte, sie verkündete das er einfach ohne ein Wort gegangen war und auch wenn es den Dunkelhaarigen schmerzte so wurde ihm doch bewusst das ihm diese Geschichte alles andere als unbekannt war. Sophia hatte ihm noch vor wenigen Tagen doch das Gleiche offenbart. Er war anscheinend ebenfalls von einem Tag auf den anderen verschwunden. Hatte sie ähnlich gelitten wie Dorothy gerade litt? Er erinnerte sich zwar nicht mehr an seine Gründe aber es war im Grunde die gleiche Geschichte. Nur das er der Böse in dieser Geschichte war. Wie also konnte er dieses Mädchen trösten wenn er doch vor einiger Zeit selbst seine Freundin auf diese Weise zurückgelassen hatte? Welche Worte waren die Richtigen? Und selbst wenn er die richtigen Worte fand - war es nicht irgendwie heuchlerisch sie auszusprechen? Er schwieg, wandte sich einen Moment ab weil es einen Druck auf seiner Brust verspürte als er bemerkte wie sehr Dorothy unter dieser Geschichte litt. Sie versteckte ihr Gesicht, senkte ihr Haupt. Ihre Stimme zitterte, ging beinahe unter im nächtlichen Treiben des Festes auch wenn sich die Menschenmenge schon etwas gelichtet hatte. Es war spät geworden aber momentan interessierte der Jäger sich nicht für das was dort unten geschah oder nicht geschah. Seine Aufmerksamkeit galt dem Mädchen neben sich auf dem Dach, welches immer weiter in sich zusammen sank. Sie zitterte und auch wenn er bisher stumm geblieben war weil Eric sich nicht sicher war ob er überhaupt das Recht hatte diese Aktion zu bewerten so kam nun ein einziges Wort über seine Lippen. "Nein." Seine Stimme war kräftig als ließe sie keine Widerworte zu. Ohne weiter darüber nachzudenken zog er den zierlichen Körper des Mädchens an seinen, schloss seine Arme darum und drückte sie an seine Brust. Vielleicht war das nicht in Ordnung. Vielleicht war es unangenehm für sie aber das war die einzige Option die ihm in den Sinn kam. Eine Option die nicht heuchlerisch war - nicht von Doppelmoral gespickt. "Was auch immer der Grund für sein Verschwinden ist..." Seine Stimme war leise - lediglich ein Flüstern. "Du bist nicht Schuld." Eric schüttelte den Kopf und es schmerzte in seiner Brust als ihm bewusst wurde das er diese Worte vielleicht auch an jemand Anderen richten sollte. "Gib dir niemals die Schuld dafür. Das ist einfach nicht wahr." Die Worte kamen fast schon automatisch über seine Lippen ohne das er sonderlich darüber nachdachte. "Du bist ein wundervoller Mensch und jeder kann froh sein dich in seinem Leben zu haben..." Eric strich mit einer Hand über ihren Kopf, der von der Kapuze bedeckt war ehe er noch einen Moment in dieser Position verharrte, erst nach einer Weile seine Umarmung lockerte und sich schließlich erhob und vom Dach des Schaustellerwagens kletterte. Er sah nach oben, lächelte dem Mädchen dort oben aufmunternd zu und hielt seine Arme nach oben, bereit ihr beim Abstieg zu helfen. Vielleicht war es besser den Abend zu beenden, Dorothy nach Hause zu bringen.

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