Der Platz des Volkes

  • 3772-dorothy123-pngDorothy & Eric | auf dem Dach eines Schaustellerwagens


    Die roten Augen des Mädchens weiteten sich ein Stück weit als Eric seine Worte aussprach. Irgendwie klang das ganz schön kompliziert, je mehr sie darüber nachdachte. „S-solange diejenigen glücklich sind.. ist es doch.. irgendwie in Ordnung.. oder?“ Denn das war doch mit am wichtigsten im Leben. Glücklich sein. Sein eigenes Glück zu finden. Das machte jeder an etwas anderem fest. „Wobei Lügen doch.. immer irgendwann.. aufgedeckt werden..“ In den meisten Fällen zumindest. Und was passierte dann? Viel man in ein schwarzes Loch, weil das Leben in diesem Moment keinen Sinn mehr hatte? Weil einem auffiel, dass man jahrelang nicht die Wahrheit gesehen hatte? Es war ein schweres Thema und ehrlich gesagt, bedrückte es das Mädchen. Dass es da draußen Menschen gab, die blind in ihr Verderben liefen, weil sie ihre Augen verschlossen. Das war nicht wirklich einfach aber was konnte man schon tun? Das leise Lachen des Mannes ließ sie aufhorchen, sie ließ sich seine Worte durch den Kopf gehen und kicherte. Dorothy nickte. „Da hast du wohl recht.. es.. da draußen gibt es g-genug Menschen, die s-sich in unser Leben einmischen wollen..“, stimmte sie ihm zu. „M-manche meinen es wahrscheinlich auch g-gar nicht b-böse..“ Vielleicht auch nur die wenigsten. Aber diese wussten es nicht besser. Wussten vielleicht nicht, dass man gewisse Ratschläge gerade nicht hören wollte. Dass sie einen nicht voran brachten. Nicht auf diesen richtigen Weg, den man sich selbst gesucht hatte. Als Eric schließlich in ihr Lachen mit ein stimmte, diese Worte aussprach, die beinahe schon wie eine Drohung klangen, hob die Heilerin ihre Augenbrauen. Sah etwas überrascht und fragend in das Gesicht des Mannes. „I-ich will a-aber nicht dass du jetzt.. Tag für Tag.. an meinem Fenster stehst und mich beobachtest..“, murmelte das Mädchen und bekam dabei beinahe schon rote Wangen bei der Vorstellung. „Das wird Fern verhindern!“ Das Mädchen kicherte erneut, fand die Vorstellung irgendwie witzig. Wenn auch ein bisschen merkwürdig. Dorothy wand mit einem Lächeln auf den Lippen ihren Blick ab. Entdeckte die Freundin des Anderen. „W-was..?“, stieß die Tochter des Priesters wahrscheinlich ein bisschen zu laut hervor. Oh nein, sie hatte sich dazwischen gedrängt. Wahrscheinlich wollte Eric gar nicht mit ihr hierher. Wollte eigentlich Sophia sehen. Nicht sie. Dorothy fühlte sich schlecht, sie spielte nervös mit ihren Fingern und schaffte es doch, ihren Kopf zur Seite zu drehen. Eric anzusehen, auch wenn dieser seinen Blick gesenkt hatte. „I-ich.. es.. entschuldige ich.. ich wollte mich wirlich nicht.. es tut mir so leid, ich.. vielleicht sollte ich g-gehen..“ Die junge Frau rutschte ein bisschen zurück und wollte aufstehen bis ihr auffiel, dass sie immer noch seinen Mantel um ihre Schultern trug. Der sie so wärmte, der immer noch so gut nach ihm duftete. Bei genau diesem Gedanken trieb es ihr die Schamesröte ins Gesicht und sie hielt kurz inne, hatte ihre Beine an ihren Körper heran gezogen und schloss ihre Arme darum. „Magst du.. sie denn noch..?“ Dorothy wagte es nicht ihn anzusehen, schaute stattdessen weiter in die Menge und bildete sich ein, dass auch die Adelstochter in ihre Richtung sah. Ob sie sie entdeckt hatte? Sollte Dorothy ein schlechtes Gewissen haben? Obwohl sie doch eigentlich nichts getan hatte oder? „Ich glaube sie.. sie hat d-dich gesehen..“

  • [An einem Essstand] Bianca & Kyle



    Offenbar amüsierte der Gedanke ihn, dass sie sich unter Alkoholeinfluss vielleicht nicht so damenhaft verhalten hatte, wie man es von einem Mädchen ihres Standes erwartete. Sein Schmunzeln war irgendwie ansteckend und es spiegelte sich auf ihrem Gesicht. Es wirkte vertraut und zugleich befremdlich. Wie lange war es her, dass sie es gesehen hatte? Normalerweise verhielten sie sich ganz und gar sonderbar in der Gegenwart des Anderen und meistens artete es in einem Streit aus. Aber was hatten sie noch wenn sie sich nicht mehr ankeiften und einander die Schuld zuwiesen. Wer waren sie letztendlich noch? War sie sich selbst überhaupt noch treu? War sie noch sie selbst? Das Lächeln auf ihren Lippen erlosch als wäre in ihrem Kopf ein Schalter umgekippt, Als wäre schlagartig die Leichtigkeit, die der Alkohol mit sich gebracht hatte verschwunden und hatte stattdessen Selbstzweifeln Platz gemacht - Selbstzweifeln, die sie normalerweise niemals aussprechen würde weil die Adelstochter sie hinter ihrer Maske versteckte. Hinter ihrer Maske hinter die sie niemanden blicken lies - oder beinahe. Ihr Blick wanderte über sein Gesicht - nagelte ihn förmlich fest aber zur Abwechslung einmal nicht auf bedrohliche Art und Weise sondern vielleicht sogar hilfesuchend. Er wollte fliehen aber irgendetwas hielt ihn zurück. Vielleicht das was heute passiert war. Ein knappes 'Nein' verließ letztendlich seine Lippen und tatsächlich überraschte Bianca diese Antwort, weshalb sich ihre blauen Augen ein Stück weiteten. Die Lippen des Mädchens öffneten sich einen Spalt aber ohne das ein Wort sie verließ, schloss sie diese wieder. Hier in dieser Konstellation oder hier an diesem Ort? Sie stellte die frage nicht sondern versuchte seine Antwort so zu akzeptieren. Für einen Moment schien er seinen Gedanken nachzuhängen aber er verriet nicht worin es darin ging. Er war alles andere als ein offenes Buch. Immer behielt er seine Gedanken für sich. Hatte sie ihn über die lange Zeit ihrer Bekanntschaft mundtot gemacht? Als er auf ihr Kennenlernen zum Sprechen kam, musste sie ein kleines bisschen lächeln. Sie dachte an die Zeit die sie zu Viert verbracht hatten - an die Abenteuer, die sie erlebt hatten. Schon damals hatte sie mehr als nur Freundschaft für ihn empfunden aber sie versteckte die Gefühle hinter ihrer ruppigen Art. In Wirklichkeit hatte sie ständig Angst gehabt er würde sich in ihre Freundinnen vergucken. Felicity, war immer viel bodenständiger - viel echter als sie und Alicia hatte diese fraulichen Reize, die sie niemals vorzuweisen hatte - auch heute nicht. Sie selbst war einfach nur ein Mädchen aus reichem Hause, dass das Abenteuer gesucht hat - vielleicht heute noch suchte, denn egal wie viele schöne Kleider in ihrem Kleiderschrank hängen oder wie viele Ketten und andere Schmuckstücke in ihrer Schatulle lagen - sie gaben ihr letztendlich nicht das was ihr ein Abenteuer da draußen gab. Bianca stützte ihren Arm am Tisch ab und lehnte ihren Kopf an diesen. "Ich vermisse diese Zeit... manchmal." Es war auch damals nicht alles super. Es gab auch damals Probleme zu Hauf aber irgendwie erschienen sie aus dem heutigen Blickwinkel nicht mehr so schlimm oder zumindest wurden sie von den positiven Erlebnissen überschattet. Sie spürte den Alkohol in ihrem Blut - sie spürte wie er ihren Kopf durcheinander brachte. "Ich dachte immer du würdest dich in eine von den Beiden verlieben..." kam es schließlich doch noch über ihre Lippen weil sie der Gedanke einfach nicht loslies und weil ihre Zunge durch den Alkohol gelockert war. Wahrscheinlich würde sie es am nächsten Tag bereuen. Ganz sicher sogar. Ein leises Lachen kam über ihre Lippen obwohl ihr eigentlich gar nicht zum Lachen war. Sie spürte wie ihre Wangen vom Alkohol glühten. Wie konnte eine so kleine Menge an Alkohol eine so große Wirkung haben? Unglaublich. Wirklich unglaublich. Seltsamerweise fühlte sich Bianca dadurch jedoch sehr viel unbeschwerter...

  • [Cinnamon] & Joe



    "Klar, wegen was denn sonst?", entgegnete sie mit einem Stirnrunzeln. Sie glaubte nicht, das Joe geglaubt hatte, sie würde abhauen. Und es war doch klar, dass sie ihren Kumpel hier nicht alleine ließ, sondern unterstützte! Das tat er für sie ja auch. Beide gemeinsam im Suff. Was ein Traum.

    Einen Traum jedoch, hatte Cinnamon ihren neuen Freund zum Platzen gebracht. Tatsächlich hatte sie kein Stück die Avancen des Mannes verstanden - was schon eine Leistung für sich war. Aber um eine Cinnamon für sich zu gewinnen, nun, da hatte Joe sich keine dankbare Aufgabe ausgesucht. Ein gut gemeinter Rat am Rande: belass es bei der Freundschaft. Die hatte der Hüne nämlich längst für sich gewonnen. Auch wenn er im nächsten Augenblick wieder nah dran war, sie zu verspielen. Cinnamon funkelte ihn ernst an - im Dunkeln sicher schwer zu erkennen, aber sicher spürte Joe den Funken! - als er feststellte, dass ihr das Taschentuch wichtig war. "Sehr. Also verk--," Sie kam gar nicht dazu ihn zu Ende zu warnen, denn er unterbrach sie und fragte nach der Bedeutung der Initialen. Und verkannte die wunderschönen Fische! Zugegeben, die Handarbeitskunst ihrer kleinen Schwester ließ zu wünschen übrig (auch ihr Hut lässt grüßen), aber in ihren Augen war es perfekt und ließ keinen Grund zur Beschwerde aufkommen. Es gab eben kaum einen Menschen, den sie so liebte, wie ihr Schwesterherz, da ließ sich immerhin auch schon auf eine gewisse Zeitspanne zurückblicken. Eine Zeit und intensive Beziehung, wie Joe sie nur erträumen könnte! Nein mein Lieber, so wird das nichts. "Das sind Fische!", klärte sie in bestimmenden Tonfall auf und nahm dann das Taschentuch sofort wieder an sich, noch bevor Joe es benutzt hatte. "Ich glaub ich behalt's doch besser. Du hast es nie gesehen!" In ihrem Gutwillen und im Zeichen ihrer neuen Freundschaft, hatte sie es ihm für einen kurzen Moment anvertrauen wollen, doch der Moment war dahin, das Risiko zu hoch, der Schatz zu wertvoll. Chance vertan! Cinnamon nahm es kurz in ihre Hände, betrachtete es mit einem liebevollen Blick, ehe sie es wieder sicher zurück in die Tasche gleiten ließ. Dann setzte sie sich auf den Boden, nahm zuvor den Speer dafür ab und legte ihn neben sich (nicht auf die Seite wo Joe saß, wohlgemerkt - so viel zum Vertrauen.) So jedenfalls, lehnte sie sich an die Bank (was ziemlich unbequem war) und hatte die Füße gerade ausgestreckt. "Oh man, ich bin so durch.", ächzte sie und wie zur Bestätigung entfuhr ihr ein eleganter Rülpser. "Hoppla."

  • [Joe] & Cinnamon

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    "Hm, was?" Er kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. "F-Fische?", wiederholte er etwas lallend. Eines Abends in einer Tarverne, irgendwo im nirgendwo, hatte er mal jemanden sagen hören, dass man besser sehen könne, wenn man die Augen so zusammenkniff. Beziehungsweise, das die Konzentrationsfähigkeit so gesteigert sei. Nun ja, bemerkte er nun, DAS WAR EINE GLATTE LÜGE! Er kniff die Augen zusammen, immer und immer wieder und doch konnte er nichts weiter als zwei oder vier graue Dingsbumse da in der Ecke erkennen. "D-das ... soll'n Fische sein?", fragte er ungläubig. Zu seiner Verteidigung: Es war dunkel, ja? Sehr dunkel. Und Joe schien viel betrunkener als anfangs gedacht. Er brachte das kleine Stück Stoff noch näher an sein Gesicht. "Warum ... F-Fische?", konnte er noch fragen, bevor sie das kleine Stofftaschentuch plötzlich wieder in ihre Gewalt brachte. "Hey!", rief er empört aus. "Das wollt' ich noch benutzen ..." So wischte er sämtlichen Schmodder und andere nicht nennenswerte Körperflüssigkeiten mit dem rechten Ärmel ab. Er glaubte nicht, auch nicht im betrunkenen Zustand, dass ihm Cinnamon das Stofftaschentuch nochmals aushändigen würde. Er legte den Kopf in den Nacken, als sie sich neben ihm setzte. "... ich bin so durch", sagte sie und als er gerade etwas darauf erwidern wollte, entfuhr der jungen Dame ein lauter, uneleganter Rülpser. Huch? Große, weit aufgerissene Augen blickten sie an. Schockiert? Sprachlos? Sekunden verstrichen und dann ... dann brach er in schallendens Gelächter aus. "Hoppla?", wiederholte er amüsiert. "Hoppla! Haha! Cinnamon! Wusste gar nicht, dass so hübschen Frauen wie du so rülpsen kann- ... hicks!" Die süße Cinnamon rülpste und Joe wurde von einem Schluckauf geplagt. "Hicks!" Einem unaufhörlichen Schluckauf. "Hicks!"

  • [Cinnamon] & Joe



    Cinnamon entfuhr eine Mischung aus Ächzen und Entnervtheit voller Unverständnis. Nein genervt war sie nicht, aber den Nerv ihn über Fische und was für eine Bedeutung sie für sie und dieses Stofftaschentuch hatten, hatte sie auch nicht. Vielleicht würde sie ihm irgendwann mal davon erzählen. Von ihren Hobbies und Leidenschaften, von Candy und ihrer Familie. Doch nunja. Ehrlich gesagt, müsste Joe sich das schon irgendwie verdienen und sie hatte nicht mal ein Fünkchen Vertrauen in ihm, was das anbelangte. Naja, vermutlich war sie aber auch selbst einfach zu betrunken, um in dieser Hinsicht noch irgendwelche Schlüsse ziehen zu können. Fest stand nur eins: Joe beim Angeln? Das würde in einem Desaster enden. So viel war sie sich sicher.

    Also schwieg sie dazu. Besser war's, denn ihr Magen fühlte sich noch immer schlecht an und ihr drehte es sich ein wenig, obwohl sie doch sicher auf dem Boden saß, angelehnt an einer Parkbank, Schulter an Schulter mit ihrem Kumpanen. So, wie es sein sollte. Als sie rülpste und Joe daraufhin in ein schallendes Gelächter ausbrach, konnte sie nicht anders als zu lächeln. Es war ein sanftes, erschöpftes Lächeln, doch es stahl sich nichtsdestotrotz auf ihre Mundwinkel. "Rülpsen ist nicht nur stinkenden Männern vorbehalten.", verteidigte sie sich scherzhaft. Was für ein Idiot. Als ob schöne Frauen nicht rülpsen würden. Oder Frauen generell. Naja, feine Damen taten das wohl tatsächlich nicht, aber zu denen gehörte sie - glücklicherweise - nicht. Bei der Vorstellung das Leute des Adelshauses beim eleganten Abenddinner rülpsen würden, gluckste sie. Egal ob nun Frauen oder auch Männer des edlen Standes, der Gedanke war witzig - und sie würde diese Bilder vermutlich nie wieder aus dem Kopf bekommen. Gut das sie mit keinen von den Schnöseln verkehrte.

    Cinnamon hielt den Blick leicht nach oben gerichtet. Die vielen Lichter des Festes verschleierten die Schönheit des Nachthimmels. Hm, dass sich die Rothaarige für Mond und Sterne interessierte, würde Joe vermutlich überraschen - und sicherlich hätte er auch eine ganz romantische steile These hierfür. Sie schmunzelte auch bei dieser Idee und sagte daher nichts dazu. Wandte den Kopf erst zu ihrem neuen Freund hin, als sie ein merkwürdiges Hicksen vernahm. "Oh oh.", meinte sie, "Das hast du nun davon." Von was genau, da war sie sich selbst auch nicht sicher. Auch egal. Irgendwas würde es schon gewesen sein. "Du musst an drei hübsche Männer denken, damit's weg geht.", riet sie ihm, der Alkohol im Blut, der ihre Zunge löste. Zuerst wollte sie ja Frauen sagen - aber ihr noch nicht vollständig verstehendes Unterbewusstsein ahnte bereits welch drögen Komplimente dann seinerseits kommen würden. Idiot, sie sagte es ja wie's war. Ein bisschen homoerotische Fantasien konnten Joe sicher nicht schaden - sei es nur um einen Schluckauf wieder loszuwerden.

  • [Joe] & Cinnamon
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    Überraschenderweise sagte sie nichts zu den Ratten, Keinerlei Erklärung, keinerlei Rechtfertigung. Joe schlussfolgerte daraus, dass ihr das mit dem Ratten unangenehm war. Solch schmutzige Viecher auf so einem schönen Stofftaschentuch. Sie hatte bestimmt gehofft, er würde es schnell benutzen und nichts von der seltsamen Stickerei bemerken. Zu Joe's Missfallen schwieg sie auch zum "C&C". Was das wohl zu bedeuten hatte? Er würde sie zu einem späteren, besseren Zeitpunkt nochmals darauf ansprechen!
    Cinnamon reagierte wie erwartet und Joe entfuhr wie aufs Stichwort ein lauter, ausgedehnter Rülpser. "Hey? Was soll das heißen?", rief er empört aus. "Stinkend? Wohl riechend, meine Liebe, nach harter Arbeit und Bier ... oder Met!" Ein Geruch von dem die kleine Cinnamon wohl erstmals die Nase voll haben wird. Joe allerdings entlockte es ein herzhaftes Lächeln. Er konnte sich noch so oft von diesem Gesöff übergegen, er würde es mit Freunden immer und immer wieder trinken!
    Mittlerweile wurde Joe im Sekundentakt vom Schluckauf geplagt und wie üblich gaben die Menschen in seinem Umfeld , also Cinnamon, ihre Tipps zum Besten. Doch im Gegensatz zu dem Üblichen die Luft eine Weile anzuhalten oder einen Schluck Wasser zu trinken, schlug sie vor an drei hübsche Männer zu denken. Das klang so absurd, dass er ihren Vorschlag wiederholen musste, um sicherzugehen, dass sie das wirklich gesagt hatte. "An drei hübsche Männer? Willst du mich damit erschrecken? Hicks, hab mal gehört, dass das auch gegen Schluckauf helfen soll ... hicks!" Ansonsten konnte er sich nicht vorstellen, dass ihm das aus seiner Misere helfen würde. "Ich kenne nicht mal drei Männer, die ansatzweise ansehnlich wären ... hicks? Dafür kenne ich aber eine Menge hübsche Frauen? Geht das auch?", fragte er lachend. Daran dachte er auch viel lieber! Männer, pah! Frauen, ja! Schöne Augen, ein bezauberndes Lächeln, zarte Haut ... es gab so viele hübsche Frauen. Und an ihnen war einfach alles schön! An Männern konnte er nichts dergleichen finden! Nicht mal im Ansatz.

  • Der Strand ~> Julia kommt an


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    Seit ihrem Abenteuer waren einige Tage vergangen. Das warme Bad hatte die kleine Gruppe tatsächlich entspannt und sie erzählten sich was sie von ihrer Reise noch wussten. Ehrlich gesagt gab nichts davon wirklich Auskunft darüber, wie sie wieder zurück aufs Festland gelangt waren, aber die Badehausbewohnerin gab sich die größte Mühe nicht zu viel darüber nachzudenken. Ihr zerrissenes Kleid hatte die Graugrünhaarige schließlich entsorgt und hatte sich voll und ganz in ihrer Arbeit verloren, um die Abenteuerfetzen, die ihr nicht wieder einfallen wollten, vollends zu vergessen. Die fahrenden Händler waren es schließlich, die Julia dazu brachten das Badehaus wieder zu verlassen. Sie erschienen eine passende Gelegenheit zu sein, um nach heilenden und gutriechenden Kräutern Ausschau zu halten und eventuell fand sie ja auch einen Ersatz für ihr zerrissenes Kleid. Dieses Mal würde sie Carlos nicht dafür zahlen lassen. Sie hatte es schließlich selbst kaputt gemacht, als sie bei Leo etwas beweisen wollte. Eine weitere Aufgabe, die es für sie zu bewältigen galt, sobald sie ihre Arbeit wieder für ein paar Tage an ihre Kolleginnen abgeben konnte.

  • [Auf dem Dach eines Schaustellerwagens] Dorothy & Eric



    Glück. Es war von so vielen Dingen abhängig. Wenn alles im Leben gut lief übersah man gerne einmal, dass man glücklich war - man betrachtete als selbstverständliches Gut. Dabei war es in Wirklichkeit so fragil - zerbrechlich. Jeder fand für sich in den unterschiedlichsten Dingen sein Glück und das war auch in Ordnung so. es war nur wichtig, dass man sich irgendwann entschied woran man sein Glück festmachen wollte - um nicht ständig auf der Suche zu sein - ein Leben lang vielleicht sogar. Erics Blick wanderte zu dem Mädchen neben ihm und ein Lächeln huschte über seine Lippen während er ihren Worten lauschte. Sie kannten einander eigentlich noch nicht so lange und doch war Dorothy schon viel offener geworden. Wahrscheinlich gab es noch so viele ungesagte Worte in ihrem hübschen Köpfchen aber dennoch machte es ihn irgendwie glücklich, dass sie zumindest bereit war einen Teil ihrer Gedanken mit ihm zu teilen. "Danke, dass du mitgekommen bist..." sagte der junge Mann schließlich - wie es schien aus dem Nichts heraus. Der Blick seiner braunen Augen wanderte über das Gesicht des Mädchensund das Lächeln auf seinen Lippen wurde etwas breiter. Vielleicht war es an der Zeit die bedrückenden Themen ruhen zu lassen und den Abend einfach nur zu genießen. Nicht das er es bisher nicht getan hatte. Es war schön jemanden zu haben mit dem man sowohl über ernste Themen reden konnte - sich aber genauso gut amüsieren konnte. Sehr viele Menschen gab es davon nicht in seinem Leben. Meist kratzten sie nur an der Oberfläche. Eine Zeit lang hatte sich der Jäger gar nicht erst die Mühe gemacht und Menschen an sich heran gelassen - vielleicht aus Angst sie ohnehin wieder zu vergessen aber nun hatte ihn sein Kopf schon eine ganze Weile nicht mehr im Stich gelassen. Eigentlich nur dieses eine Mal aber eben jenes Mal war einschneidend genug - hatte eine große Lücke hinterlassen. Nicht nur in seiner Erinnerung. Als Dorothys Lachen erklang, konnte Eric nicht anders als mit einzusteigen. Ihr Lachen war ansteckend. Beiläufig zuckte Eric mit den Schultern. "Zuuuu spät. Das hättest du dir vorher überlegen sollen." Ein Grinsen blieb auf den Lippen des Dunkelhaarigen zurück als sie ein kleines bisschen herumalberten. Als das Mädchen jedoch ihren Plüschhund ins Spiel brachte hob Eric beide Hände an und gab sich geschlagen. "Okay okay... da bekomm ich es aber mit der Angst zu tun..." er rutschte sogar ein kleines bisschen weiter weg - wirklich nur wenige Millimeter aber er wollte Dorothy zeigen, dass er es wirklich Ernst meinte auch wenn es natürlich nur ein Scherz war. Die ganze Geschichte. Aber es war schön sich in blödsinnigen Fantasien zu verstricken und einmal nicht über den Ernst des Lebens zu philosophieren. Die Angst war doch ohnehin ständig präsent in Zeiten wie diesen. Es war deshalb fast schon schade, dass er seine Gedanken ausgesprochen hatte - damit der Situation die Leichtigkeit nahm. Eigentlich hätte Eric wissen müssen, dass Dorothy es falsch auffassen würde. Zögerlich kamen Worte über die Lippen des Mädchens und mit einem Mal war sie wieder das zurückhaltende Ding - unfähig einen vollständigen Satz über die Lippen zu bringen weil sie nicht wusste wohin mit ihren Gedanken. Sie war überfordert mit der Situation - versuchte sich zurück zu ziehen. "Nein... Dorothy..." kam es über Erics Lippen und er griff nach ihrer Hand als wäre es selbstverständlich sie zu halten. "Ich bin genau mit dem Menschen hier mit dem ich auch hier sein will," Er suchte ihren Blick und fand ihn schließlich auch - irgendwo hinter dem viel zu langen Pony, der sie aber zugleich ausmachte. "Es gibt nichts wofür du dich entschuldigen müsstest." stellte der junge Mann schließlich klar und es verstrich ein Moment in dem er einfach nur in die hübschen roten Augen des Mädchens sah. "Wenn sich einer entschuldigen muss dann bin es ich..." Ein trauriges Lächeln huschte über die Lippen des Jägers und er hielt ihren Blick stand bevor er nach unten in die Menge sah - in ihre Richtung. Dorothy hatte sich wieder in ihr Schneckenhaus verkrochen, ihre Beine an sich gezogen als verstecke sie sich vor der ganzen Welt - auch vor ihm weil er alles andere als ein guter Mensch war. Er machte Fehler. Traf die falschen Entscheidungen. Irgendwann hätte sie es ohnehin bemerkt. es war nur eine Frage der Zeit. "Ja..." kam es schließlich über seine Lippen als er weiter auf dieses besondere Mädchen da unten in der Menge sah. Sie strahlte. Sie leuchtete. Sie hob sich von der Menge allein durch ihre Präsenz ab. "...aber ich weiß nicht ob es noch auf die selbe Art ist wie damals. Ob es Liebe ist oder einfach nur die Vorstellung davon..." Es überraschte ihn ein bisschen, dass seine Worte so selbstverständlich über seine Lippen kamen. Als würde er mit jemanden sprechen den er schon seit Jahren kannte und dabei... verbanden sie doch eigentlich nur wenige Momente und doch fühlte sich Dorothys Gegenwart so vertraut an. Beide sahen sie nach unten in die Menge aber keiner von ihnen machte Anstalten sich zu bewegen. "Ich weiß..." Er hatte ihren Blick gespürt. Nach all der Zeit und trotz der mangelnden Erinnerungen fühlte er diese Verbindung zu ihr aber wusste nicht was er damit anfangen sollte.

  • 3772-dorothy123-pngDorothy & Eric | auf dem Dach eines Schaustellerwagens


    Das junge Fräulein spürte die Hitze in ihren Wangen als Eric sich bei ihr bedankte. Sie fragte sich zunächst warum. Nur weil sie mit ihm auf das Fest gekommen war? War das denn wirklich einen Dank wert? Ein kleines Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, doch sie sagte nichts dazu. Eher sollte sie sich bedanken, dass der Kerl sich überhaupt mit ihr abgab. Vielleicht hatte er auch einfach nichts Besseres zu tun und Dorothy war die einzige gewesen, den er hätte fragen können. Zumindest in dem Augenblick. Es waren zu viele Gedanken, die sie sich machte und die durch das Lachen, das sie im nächsten Moment von ihm hörte, auch schnell verstummten. Hatte sie ihn wirklich wieder zum Lachen gebracht? Ein roter Schimmer legte sich auf ihre Wangen und sie hielt ihre Hand vor ihren Mund während sie weiter kicherte. „Ja, Fern kann wirklich angsteinflößend sein!“ Auch sie hob ihre Arme für einen kurzen Moment, dautete mit ihren Fingern an als hätte sie lange Krallen und lachte. Eigentlich war ihr bester Freund friedliebend aber wenn es um Dorothy ging, da konnte er schon einmal anders werden! So wäre die junge Heilerin eigentlich auch gerne.. aber zu oft ließ sie einfach ganz schrecklich mit sich umgehen weil sie sich nicht traute etwas dagegen zu sagen. Die Tochter des Priesters erschrak kurz, hatte gar nicht richtig aufgepasst und war ein bisschen zurück gerutscht weil sie eigentlich ja gehen wollte aber als Eric nach ihrer Hand griff, blieb sie weiter sitzen. Wirkte beinahe wie versteinert während ihr Blick auf ihrer und Erics Hand lag. Ihr war ganz warm. „N-nein, m-musst du nicht.. e-es..“ Es kamen nur kurze Worte über ihre Lippen. Reines Gestammel, das auch nicht besser wurde als sie ihren Kopf anhob und den Blick seiner braunen Augen erwiderte. „E-es ist wirklich n-nicht deine S-schuld.. nicht.. sei nicht so.. t-traurig, bitte..“ Sie erkannte recht schnell das traurige Lächeln auf seinen Lippen. Das war nicht so schön wie all die anderen Lächeln, die er ihr heute geschenkt hatte und das wollte Dorothy wirklich nicht. Daran war jetzt sie Schuld oder? Das Mädchen wand ihren Blick wieder ab, schaute nur noch einmal ganz kurz zu Sophia und ließ ihren Kopf dann einfach hängen. „D-dann musst du doch.. wieder m-mehr Zeit mit ihr verbringen.. o-oder? Vielleicht hilft dir das.“ Anders konnte man so etwas doch gar nicht heraus finden oder? Wobei man dem anderen dann vielleicht auch etwas vorspielte und Hoffnungen machte. Es war wahrlich keine leichte Situation. „M-manchmal h-habe ich das gleiche Gefühl wenn.. wenn es um Zaid geht..“ Ihre Finger gruben sich in den Stoff ihrer Kleidung. „Weil er schon so lange weg ist.. w-woher weiß ich ob.. ob er noch die Person ist die.. in die ich.. also die..“ Irgendwie fiel ihr es ihr schwer dieses Wort auszusprechen. Weil es auch so viel bedeutete! Dorothy knabberte nervös an ihrer Unterlippe. Ihr Herz überschlug sich beinahe bei diesem Thema. Zaid, Liebe und verflossene Liebe? Liebe von der man nicht mehr wusste ob sie es auch wirklich war.. „Willst du.. gehen?“ Ob jetzt Nachhause oder zu Sophia.. das überließ sie ihm.

  • [Cinnamon] & Joe



    Cinnamon schnaubte. Geruch nach Bier und Met, ja. Aber harter Arbeit? Als ob. "Was für 'ne harte Arbeit denn, hm?", zog sie ihn daher auch direkt auf. Stimmt, womit verdiente Joe eigentlich sein täglich Brot? In Anbetracht seiner leeren Taschen wohl mit nicht viel - oder aber er hatte einfach keine Kontrolle über sein eigenes Konsumverhalten. Naja, war aber auch egal. Sie musste jedenfalls kurz lachen, als Joe ihr entgegenkonterte, ob er sie damit erschrecken wollte. Der war gut. Alás, das Niveau an diesem Abend war aber auch bereits sehr, sehr niedrig. "Du hast dir keine hübschen Frauen verdient.", erwiderte sie daher, ganz einfach, aus Prinzip. Und war nicht ganz ernst gemeint. Oder ob sie damit implizierte, Joe hätte sie nicht verdient? Im Angesicht der lieblichen Komplimente, die allesamt an ihr abgeprallt waren, wäre das ein wunderschöner Korb durch die Blume gewesen - aber ehrlich gesagt, so weit dachte sie in ihrem Zustand kein Stück. "Ansonsten könntest du auch die Sterne zählen. Vielleicht geht's dann we-- HICKS." Oh nein. Oh nein nein nein. All ihre guten Tipps durfte sie jetzt wohl selbst ausprobieren. "Hicks." So ein Mist. "Ich hab mich bei dir angesteckt, ver-HICKS-dammt!", maulte sie, obwohl Schluckauf ja nun nichts war, womit man sich üblicherweise anstecken konnte. Mit Gähnen allerdings schon. Irgendwie spannend, oder?

  • [Joe] & Cinnamon

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    "Hey!
    ", rief er aus und stieß mit der flachen Hand leicht gegen ihre Schulter. "Ich arbeite den ganzen Tag, klar? Von früh bis, hicks, spät, also ... normalerweise. Wenn ich nicht gerade, hicks, schöne Frauen zu Festen ausführe ...!" Er grinste sie breit an. Ja, er konnte einfach nicht anders. Er wackelte auf seinem Platz hin und her und legte kurz seinen Kopf auf ihre Schulter. Für einen Moment schloss er die Augen, die erste hübsche Frau für seine 'Liste' hatte er also schon. Sie saß neben ihm und musste seine Anwesenheit, seine Nähe und die Schwere seines (hohlen) Kopfes ertragen. Als Cinnamon einen Augenblick später meinte, er hätte sich keine hübschen Frauen verdient, hob er seinen Kopf wieder an, um angemessen dagegen protestieren zu können. "Was?!", rief er empört, die Lippen zu einem Schmollmund verzogen. "Warum sagst du sowas, hicks? Jetzt bist du aber mal richtig gemein, Cinnamon ... hicks!" Er legte kurz den Kopf in den Nacken. "Ich habe mir, hicks, keine schönen Frauen verdient, hmpf", grummelte er vor sich hin. "Mein Lebensinhalt, hicks? Warum sollte ich denn noch, hicks, ein Krieger werden wollen, wenn es für mich nichts mehr gibt, was ich beschützen könnte...? Hicks!" Er zog die Knie an die Brust und umklammerte diese mit den Armen. Ja, er gab sich besonders viel Mühe seine Gefühlslage so dramatisch wie möglich rüber zu bringen. Und ja, er wusste, dass Cinnamon ihn nur aufziehen wollte. Auch wenn es trotzdem weh tat aus ihrem Mund zu hören, dass er sich keine hübschen Frauen verdient hätte. Also auch keine Cinnamon? "Hicks!" So langsam nervte ihn der Schluckauf. Er hielt die Luft an und versuchte dreimal hintereinander zu schlucken. Das funktionierte normalerweise immer! "Hicks." Nur dieses mal anscheinend nicht. hm. Oder? Hey, moment mal? Das war ja Cinnamon! "Ha!", rief Joe schadenfreudig aus. "Das hast DU dir jetzt verdient!" Er lachte, ja, er lachte sie aus. Sein Trick hatte also doch funktioniert! Anscheinend sogar so gut, dass er es ihr einfach weitergegeben hatte. Ha! Verdient! "Jetzt musst du an drei hübsche Männer denken, also ... ich helfe dir mal aus, ja ... Wie wärs mit Joe und Joe ... und - ach ja! Nochmal Joe!", rief er auf, während er ihr wieder ein wenig auf die Pelle rückte.

  • [Cinnamon] & Joe



    Cinnamon hätte mitzählen können, wie oft Joe ihr schon Komplimente über ihre angebliche Schönheit gemacht hatte, aber... sie tat es nicht. Sie registrierte die netten Beschreibungen nicht einmal wirklich. Wenn ein Junge ein Mädchen mit der Frage 'Willst du mit mir auf ein Date?' begegnen würde, würde Cinnamon nicht verstehen, dass es sich um ein Date handelte, sondern es als ein nettes Treffen unter Freunden abtun. (based on a true story. Mine.) Aber das konnte der arme Joe ja nicht erahnen. Daher ging Cinnamon auch nur auf den für sie interessanten Teil ein. "Ach, und was - HICKS - arbeitest du soo?" Sie wollte ihn nicht aushorchen, sie war tatsächlich neugierig.

    "Tschuldigung.", murmelte sie um ihre vielleicht etwas dreiste Aussage zurückzunehmen. Und weil es wohl angebracht klang. "Hmm? HICKS." Ach, das nervte vielleicht! "Du willst Krieger werden, um Frauen den Hof zu machen?", vergewisserte sie sich. Er hatte ihr zwar zu nüchterneren Zeiten erzählt, dass er der größte und beste Krieger aller Zeiten werden wollte (bisschen spät dafür, oder? Musste man dafür nicht früh anfangen?), aber Cinna war sich nicht sicher, ob er eine Motivation dafür genannt hatte. Jetzt hatte sie die. Sie wusste nicht recht, was sie davon halten wollte, aber jeder Mensch wurde von etwas anderem angetrieben, etwas, das ihn anstachelte nach Höherem zu streben und das galt es zu respektieren. Wenngleich Cinnamon sich insgeheim fragte, warum er denn nur schöne Frauen beschützen wollte. "Was ist mit den stinkenden, hässlichen Männern?" Bedarf es ihnen etwa keinen Schutz? Aber ach - dafür gab es ja Frauen wie Cinnamon. Rülpsende, hicksende Frauen, die sich den armen, ungeliebten Männern annahmen um sie im Falle des Falles zu beschützen. Damit glich es sich wieder aus. Cinnamon wandte den Kopf zu ihm, als er seine Schadenfreude zu ihrem Schluckauf kundtat. An drei hübsche Männer denken? Dreimal Joe? Moment, wann... war er ihr denn so nahe gekommen? Sie musterte ihn im Schein der Fackeln, die ihnen schwaches Licht gaben. Und es war, als würde sie ihn diesmal richtig anblicken. Hässlich war er nicht. Und stinken tat er auch nicht. Ob er schön war? Cinnamon legte den Kopf leicht schief. Hmmmm. Woher sollte sie das denn wissen? Vielleicht? Irgendwie hatte sie keinen Sinn für sowas. War denn schön gleich schön? "Hab gehört die Adligen sind alle ganz hübsch.", bemerkte sie, völlig aus dem Kontext gelöst. Aber das sagte man Adeligen ja nach, oder? Ganz gleich ob es stimmte oder nicht. Wen kannte sie sonst noch? Nicht viele, zumindest nicht viele Männer. Leon kannte sie, der war wohl ganz ansehnlich. Wer brauchte auch Oberteile, wenn man eine solch muskulöse Brust präsentieren konnte? Nicht das sie jemals darauf geachtet hatte. Wie kam sie jetzt dazu? Es war Joe der sie dazu brachte! Nötigte gar! Aber irgendwie führten diese Gedanken zu nichts - erst recht nicht in ihrem nicht mehr ganz so nüchternen Zustand. "Oh.", bemerkte sie plötzlich. "Scheint funktioniert zu haben." Zumindest war seit einer Weile kein Hicksen mehr gekommen. Das scharf nachdenken - über hübsche Männer?! - hatte also tatsächlich was gebracht. Und wie ging es Joe mit seinem Leiden?

  • Kross & Odette vor einem Kräuterstand


    Zweifeln zog Kross eine Augenbraue nach oben und blickt zwischen Odette und dem Händler hin und her, der sich mittlerweile ihnen zugewandt hatte und, mit affektierter Höflichkeit, das Wort an sie richtete.

    Der junge Zimmermann, so sozial(in)kompetent wie immer, antwortete mit einem galanten: „Äh...“, bevor er sich, seiner seit langem unterdrückten „Charaktereigenschaft“ entsinnte: Unhöflich sein. Bis jetzt hatte er sich, zur Konfliktvermeidung und vielleicht auch weil er ein bisschen anfing seine Begleitung zu mögen, zurückgehalten. Doch ob der Typ nun Arthur war oder nicht, allein der Gedanke dass es sich um ihn handeln könnte sorgte bei ihm für Unmut.

    Also korrigierte Kross seine zuvor getroffene „Aussage“ mit einem vor Sarkasmus nur so triefendem: „Aber natürlich wir haben GERNE gewartet, wir haben schließlich DEN GANZEN TAG Zeit.“ Dem Ganzen setzte er noch mit ein geheucheltes Lächeln die Krone auf, dann fuhr er in einem etwas weicherem Ton fort: „Meine bezaubernde Begleitung kann Ihnen mit Sicherheit sagen was wir suchen.“ Er wollte nicht zugeben, dass er sich nicht genau an die Zutaten erinnerte und wollte sich auch nicht die Blöße geben indem er etwas Falsches sagte . Um seine Aussage zu unterstreichen, legte er Odette eine Hand auf die Schulter und schob sie sanft vor sich in Richtung des Händlers. Für einen Moment behielt er diesen minimalen und absolut harmlosen Körperkontakt bei während sich in seinem Kopf klickend die Zahnräder drehten um ihm,stark verzögert, die Information zu liefern, dass er doch eine absolute Abneigung gegen Berührung hatte. Als hätte er sich verbrannt zog er seine Hand zurück und verschränke die Arme mit der Bemühung entspannt zu wirken.

    Your existence is not impossible, but it's also not very likely.


    If you see something
    say nothing
    and drink to forget

  • Sophia bei Aria

    Sophia sah von ihrem Eintopf auf, als Aria sie fragte, ob alles in Ordnung war. Etwas ungläubig sah sie in die schönen Augen der kleinen Dame und wusste nicht so recht, was sie sagen sollte. Vielmehr noch verblüffte es sie etwas, dass sie sich nach ihrem Wohlergehen erkundigte. Dieses junge Mädchen hatte mit Sicherheit eine größere Last zu tragen, als sie selbst. Vermutlich war dieses Kind eine Waise, war sie doch der anfänglichen Frage nach ihren Eltern ausgewichen. Nicht zuletzt der Umstand, dass sie sich so darüber freute, dass Sophia ihr eine warme Mahlzeit ausgab, sprach dafür. Plötzlich kam sie sich richtig albern vor. Ein etwas schüchternes Lächeln begann ihre Mundwinkel zu umspielen, eine Antwort blieb sie ihr vorerst noch schuldig. Wortlos erstand sie den gewünschten Eintopf für Aria und bedeutete ihr zu einer kleinen Bank zu folgen von der gerade eine ältere Dame aufgestanden war. Im Sitzen aß es sich ganz einfach besser. Die Adelstochter lächelte diesmal ein ehrliches Lächeln, dass auch ihre Augen erreichte, als Aria sich bedankte, und winkte ab. “Genieße ihn!”, Vorsichtig begann sie also ihren eigenen Eintopf in kleinen Portionen zu essen. Doch sie hielt schnell inne, ließ den gerade angehobenen Löffel wieder sinken. Arias Frage spukte immer noch in ihrem Kopf umher. Nicht nur, weil sie ihr noch keine Antwort gegeben hatte. Sie wusste selbst nicht, was die Antwort auf diese so simple Frage war. War alles okay? Eigentlich schon. Worüber hätte sie klagen sollen? Aber so ganz richtig war es trotzdem nicht. “Weißt du …” begann sie schließlich und sah zu ihrer Begleitung hinüber. “Gefühle können sehr viel Verwirrung stiften. Besonders wenn diese im eigenen Herzen um Aufmerksamkeit buhlen und dann auch noch der Verstand ein Wörtchen mitreden will.” Sie machte eine kurze Pause, sah erneut zu Eric hinauf. “Ich habe keine eindeutige Antwort auf deine liebenswürdige Frage … entschuldige.” Dann folgte Schweigen ihrerseits. Hätte sie vielleicht einfach nur ‘ja, alles in Ordnung” sagen sollten? Aber was nützte es. Sophia war keine gute Lügnerin und wer weiß wie oft man dieses Mädchen schon belogen hatte, um ihr keine Sorgen zu bereiten? Vermutlich hatte sie sowieso schon viel zu viele davon.

    Also versuchte sie lieber das Gespräch auf etwas anderes zu lenken. “Das Essen ist wirklich köstlich, nicht wahr? Was wohl das Geheimnis dieses Koches ist … hast du eine Idee?” gespielt verschwörerisch, lehnte sie sich mit gesenkter Stimme ein kleines Stück zu Aria hinüber. Sie kicherte leise und genehmigte sich noch einen weiteren Löffel aus ihrer schon halb geleerten Schüssel.

  • [Joe] & Cinnamon
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    "Hey!", lachte er. "Du hälst mich wohl für einen Faulpelz, was?" Er ignorierte ihre genuschelte Entschuldigung. In ihren Augen war er anscheinend nicht der ehrliche, für sein Geld hart arbeitender Bürger. Aber das konnte er ihr nicht verübeln. Vermutlich hatte er unweigerlich einen schlechten Eindruck bei ihr hinterlassen, als er 'versucht' hatte die Gebetskette zu stehlen. "Vor einiger Zeit reiste ich noch viel durch die Gegend", begann er mit seiner Lebensgeschichte. Sie hatte zwar nicht danach gefragt, aber jetzt musste sie sich das anhören - ob sie wollte oder nicht. "Das wollte ich schon immer machen, soviel wie möglich von der Welt sehen, von einer Stadt zur nächsten reisen. Ich blieb nie lange an einem Ort", sinnierte er. "Um mich über Wasser halten zu können, blieb ich dort, wo es Arbeit gab. Ich hab' schon überall gearbeitet ... auf einem Bauernhof, in einer Tarverne, in einer Klinik. Halt immer da, wo es was zu tun gab ... Ich bin handwerklich sehr geschickt, weißt du!" Er zwinkerte ihr zu. "So jemand wie mich kannst du überall einsetzen!" Er lehnte sich nach hinten, streckte die Arme und gähnte ausgiebig. "Jetzt bin ich hier, um mich zum Krieger ausbilden zu lassen. Ich arbeite in der Kaserne, erledige das, was halt so anfällt, um mich bei Bade einzuschleimen. Damit ich, wie du es so nett formuliert hast, später den Frauen den Hof machen kann." Er lächelte, das wäre wirklich schön. "Als Krieger bist du ein ehrenvoller Mann. Alle blicken zu dir auf, weil du gutes tust und andere beschützt ... auch andere stinkende Männer ...", er lachte und legte den Kopf in den Nacken. "Das möchte ich wirklich, ja." Er schaute in den Sternenhimmel, es war schön mit jemanden, den man mag, diesen Anblick, diesen Augenblick genießen zu können. Auch wenn ihm dieser jemand anscheined nicht als "schön" erachtete. "Die Adeligen?" Entrüstet schaute er sie an. Wen gab es dort überhaupt? Jeder kannte sie, die de Sainte Coquilles, aber wie sie aussahen und wie sie hießen ... äh? Joe kannte sich mit derart Tratsch und Klatsch nicht aus. Empört wollte er erwidern, dass sie seine überaus schöne Anwesenheit nicht verdient hatte, als sie verkündete, dass ihr Trick funktioniert hätte. Hm. "Da hast du ausnahmsweise mal recht gehabt zu haben", nuschelte er in sein Bart. Bei ihm hatte der Trick ja ebenfalls funktioniert. Auch wenn er an drei hübsche Frauen gedacht hatte, und nicht an drei Männer.
    Es war mittlerweile sehr spät geworden. Erneut gähnte er, er streckte und reckte sich und ließ seinen rechten Arm auf die Schultern seiner Begleitung fallen. "Ich bin müde, du auch? Was hälst du davon, wenn ich dich nach Hause begleite?" Das Fest schien auch schon fast zu Ende zu sein. Und Joe hatte mit Cinnamon an seiner Seite auch genug erlebt (und verloren, sein schönes Geld, *weint* *weint*).

  • [Max] verlässt Maerwen --> geht zu Julia | Platzmitte



    Max hatte die Brosche mit den Amethysten nun einfach gekauft. Ehrlich gesagt, interessierte er sich ja auch nicht ernsthaft für die Meinung einer Dienstmagd - selbst wenn sie Electra weitaus besser kennen mochte als er selbst. Er überlegte gerade, sich selbst mit einem neuen Anzug zu bereichern, doch wurde von der billigen Auswahl an Stoffen nicht zufrieden gestellt. Was war das nur für ein Schund? Sicher, jene Stoffe die schillerten und ihre Farbe wechselten waren sehr schön anzusehen, doch schienen sie ihm zu unzuverlässig. Am Ende stand er gerade noch in blau und im nächsten Moment in knallgelber Uniform da - wo kämen wir denn dahin? Während er also seinen Blick über das Fest schweifen ließ, auf der Suche nach etwas was seiner Aufmerksamkeit würdig war, erblickte er tatsächlich etwas. Besser gesagt jemanden. Nein, es war nicht dieser Nichtsnutz von einem Diener Vishnal, der seiner Schwester Gesellschaft leistete - der hätte sich was anhören können! Auch erblickte er keine seiner Cousinen: Weder die edle Sophia, die ihr gutes Herz an Kinder verschenkte, noch die stolze Bianca, die sich gerade von einem Bauerntölpel abfüllen ließ. Ein Jammer. Insbesondere letzere Begegnung hätte für ordentlich Furore gesorgt - oder er, dafür. Wie dem auch sei, Max erblickte keine seiner werten Familienmitglieder mit niederem Volk, sondern jemanden aus dem Bürgertum, mit dem er bereits einmal das Vergnügen gehabt hatte. Zugegeben, die Worte beschönigten das vergangene Zusammenbetreffen, doch diese Maid erschien dennoch eine willkommene Abwechslung zu sein. So schickte er Maerwen mit seinen Einkäufen fort, um jene Gegenstände sicher auf sein Zimmer zu bringen, während er zielsicher, dennoch scheinbar wie zufällig, auf Julia zuging.

    "Fräulein Julia.", grüßte er sie höflich, aufgeschlossen. Sie war wohl gekleidet, im Gegensatz zu der Mehrheit der Anwesenden, Gesindel allesamt. Auch war sie hübsch, nicht umsonst wurde sie zur Ballkönigin, damals auf dem Fest in der Villa, gekürt. Zusammen hatte sie ein Paar mit diesem Jüngling ergeben. Kurz scannte er die Umgebung um zu erfahren, ob sie alleine hier war oder vielleicht auf jemanden wartete, doch dem schien nicht so. Ein Glück. Mit ihrer kleinen Bäckersfreundin hatte er schlechte Erfahrung gemacht. "Ich hoffe Ihr seid wohlauf? Unsere letzte Begegnung ist nun schon eine Weile her." Nicht, das er in der Zwischenzeit einen großen Gedanken an sie verschwendet hätte. Was ihm, wo er sie jetzt so ansah, fast wie eine Verschwendung erschien. Fast. Aber sie hatte ein wirklich hübsches Gesicht. "Wie ist Euer Eindruck der Festivität, die sich hier eingefunden hat?", fragte er sie dann, ließ seinen Blick dabei über den Platz schweifen, ehe er zurück zu ihr fand. Auf die Idee, dass sie von seinem Auftreten her nicht angetan sein könnte, kam er nicht. Welchen Grund sollte es auch dafür geben?



    [Cinnamon] & Joe | Gehen



    Cinnamon drehte den Kopf zu Joe, Erstaunen blitzte in ihren Gesichtszügen auch, doch jene war in der Dunkelheit der Nacht wohl kaum zu erkennen. Sie sah ihn an, hörte zu - hörte vielleicht zum ersten Mal richtig zu, wenn Joe sprach. Vielleicht auch, weil es gerade auch das erste Mal ehrlich erschien. Wahr. Sie hörte ihm zu, während er sprach, was er zuvor so gemacht hatte, hörte zu, während er von seinem Ziel, seinen Wünschen sprach und fand es... angenehm. Joe meinte es ernst. Machte sich nicht wie sonst einen Spaß daraus, zog sie - oder andere - auf, sprach nicht leichtfertig. Das überraschte sie und gefiel ihr gleichermaßen. Es war immer schön zu hören, wenn Menschen eine Überzeugung teilten, von Motivation und Idealen geleitet waren. Cinnamon glaubte ihm diesmal ohne zu zögern. Sie sagte auch nichts weiter dazu - manchmal, da gab es auch einfach nichts zu sagen und es hätte womöglich nur den Moment kaputt gemacht. Selbst ein Stein wie Cinnamon hatte zumindest manchmal ein Gefühl für Sentimentalität. Nicht häufig, aber auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn. Nach einer Weile des Schweigens wandte die rothaarige Frau den Kopf wieder gen Himmel. So blickten sie beide für mehre Momente hinauf zu den Sternen, in Ruhe, in Zeit, als würden jene über sie wachen. Als Joe schließlich vorschlug zu gehen, nickte sie nur in Zustimmung. Sie waren betrunken. Beide. Normalerweise würde sie stolz und eigensinnig jegliche Hilfe ablehnen. Als ob sie eine Begleitung brauchte. Nun, vielleicht brauchte sie sie tatsächlich nicht (obwohl im alkoholisierten Zustand sicherlich eine kluge Idee), doch vielleicht ging es nicht zwingend um das benötigen, sondern einfach um können, wollen, Fürsorge, Herzlichkeit, Freundschaft. Also nickte sie, froh darum und so verließen die beiden Rotschöpfe das Fest, schwankend, wankend, aber in guter Gesellschaft.

  • Kross & Odette vor einem Kräuterstand

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    Vermutlich hätte Odetteder unfreundliche Tonfall von Kross auffallen müssen. Schließlich triefte seine Stimme nur so vor Sarkasmus. Allerdings war die junge Köchin viel zu sehr in ihren Gedanken vertieft. Mit zusammengekniffenen Augen und einer seltsamen Schnute musterte sie den höflichen Verkäufer. Seine Stimme klang verdächtig nach der von Meister Arthur. Sie legte den Kopf ein wenig schief und versuchte so einen Blick auf sein Gesicht zu erhaschen, aber noch immer versperrte die Kapuze ihr die Sicht. So ein Mist! Erst als Kross sie an der Schulter berührte und sie vor schob, änderte sich ihre Mimik. Sie war überrascht. Sofort zog Kross seine Hand zurück, aber Odette wusste endlich wieder wieso sie eigentlich hier waren. Hier ging es nicht um sein oder nicht sein. Sondern um finden oder nicht finden. "Äh... also wir suchen das Pulver von einem Uni-Uni... wie hieß es noch gleich? Uni-vier-horn!", erklärte sie stolz, da ihr die Eselsbrücke wieder eingefallen war, die sie sich selbst gebaut hatte. Dass sie dabei vier Finger in die Luft hielt, war ihr dann doch etwas peinlich und sie ließ die Hand sinken und räusperte sich verlegen. "Also? Finden wir hier sowas?", fragte sie interessiert.


    Max & Julia in der Platzmitte


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    Sie blickte sich um, als jemand ihren Namen aussprach. Die Stimme kam ihr flüchtig bekannt vor und aus Angewohnheit als Badehausleiterin konnte sie sie schnell zuordnen. Es war immer wichtig die Gäste mit ihrem Namen zu begrüßen, wenn es denn möglich war und außerdem war das Dorf ja nicht so groß. Und die Person von der sie angesprochen wurde war ja auch nicht irgendjemand, sondern gehörte dem Adel an. "Max de Sainte Coquille. Ich bin überrascht Sie hier zu sehen." Ohne es wirklich zu begreifen hatte sie leicht geknickst. Oder nur den Kopf zu einer leichten Verbeugung gesenkt? Sie wusste selbst nicht was sie da gerade getan hatte, aber es kam ihr unhöflich vor ihn zu begrüßen, ohne eine Geste zu vollführen. Wahrscheinlich hatte sie es jetzt aber falsch gemacht und war auf ewig in Ungnade gefallen. Um ihre Unsicherheit zu überspielen setzte sie ein freundliches Lächeln auf. Angesichts ihres Berufs kein großer Aufwand für sie. "Mir geht es hervorragend. Ich hoffe das trifft Euch ebenfalls zu?" Ging es jemandem mit seinem Rang nicht immer gut? Er konnte schließlich alles haben was er wollte. Und doch fiel Julia genau in diesem Moment der traurige Ausdruck von Biancas Gesicht wieder ein und sie schämte sich ein wenig für ihre Gedanken. "Und es ist in der Tat lange her. Zuletzt müsste es auf dem Ball gewesen sein." Ihre Mutmaßung traf zu. Im Badehaus hatte sie ihn zumindest nicht gesehen gehabt. Sie war außerdem sehr stolz auf sich, dass sie den Herrn erkannt hatte, obwohl er und sie an diesem Abend maskiert gewesen waren. Vielleicht war es sogar noch beeindruckender, dass er sie erkannt hatte. Aber womöglich hatte er sich nur an sie erinnert, weil sie zur Ballkönigin gewählt wurde. Womöglich nahm er ihr das übel. Sicher hätte Max de Sainte Coquille lieber eine seiner Verwandten auf dem Treppchen gesehen, als jemand aus dem einfachen Volk. Sie machte sich zu viele Gedanken. Viel zu viele. "Ich genieße die Abwechslung sehr und hoffe auf ein paar hübsche Errungenschaften." Sie lächelte fröhlich, denn allein bei dem Gedanken an die schönen Dinge, die sie bereits begutachtet hatte, schlug ihr Herz höher. "Und Ihr? Genießt Ihr die Festlichkeiten?" Mehr fiel ihr leider auch nicht ein.

  • Eunice und Orland


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    Eunice war sich unsicher, ob der kleine Junge sie gut verstand. Zumindest hatte er einen seltsamen Gesichtsausdruck auf. Vielleicht sollte sie ein bisschen langsamer sprechen, damit er sie auch gut verstehen konnte? Sie wollte ihm auf keinen Fall utnerstellen, dass er eventuell ein wenig schwer von Begriff war. Nein, so wirkte er ja im Grunde wie ein aufgeweckter junger Mann. Es lag wahrscheinlich an ihr, dass die Konversation ein wenig holprig lief. Eunice hatte keine kleinen Geschwister und war auch so nicht mit Kindern aufgewachsen. Sie hatte also keine Ahnung, wie man mit ihnen sprechen sollte, ohne, dass man von ihnen als langweilig oder so wahrgenommen wurde. Sie dachte, dass sie mit ihrer Frage vielleicht auf ein spannendes Thema kam, aber der Elf wirkte nicht so überzeugt. "Einen Zyklopen?", echote sie seine Antwort dann überrascht. Sie hatte doch tatsächlich mit einem Monster gerechnet, dass ein wenig flauschiger und...naja niedlicher war. Natürlich bemerkte sie den Blick, mit dem sie nun bedacht wurde. Zusammen mit seinen Worten sorgte das dafür, dass ihr heiß im Gesicht wurde. Man hatte schon oft versucht sie zu ärgern, aber meist waren es doch Erwachsene. Doch Eunice wollte sich nicht anmerken lassen, dass sie von diesen Worten tatsächlich getroffen wurde und so lachte sie und klopfte sich auf ihren runden Bauch. "Na, der hätte bei mir auch ziemlich viel zu essen."


    Maerwen und Max, Maerwen geht


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    Die Dunkelelfe hatte noch nie so viel Zeit mit einer adeligen Person verbracht, die nicht Electra war. Und wenn sie ehrlich war, konnte sie eigentlich auch auf solche Konversationen verzichten. So sehr sie auch ihr Pflichtgefühl davor bewahrte, dass sie etwas Kritisches äußerte, dass ihr vielleicht die Stellung kosten konnte, war sie dennoch etwas ungehalten über die Art, wie Max mit ihr umging. Fast schon so als war sie Luft, es sei denn er brauchte sie. Und wenn sie ihn ansprach und aus seinen Gedanken riss. Doch auch dann wirkte er eher so als hätte er auf einmal einen unangenehmen Geruch in die Nase bekommen und schien sich nicht bewusst zu sein, dass es sehr unhöflich war, jemanden so zu ignorieren. Dienstpersonal hin oder her. Aber Maerwen hatte ja schon zu ihrer Enttäuschung feststellen müssen, dass die Erziehung der Saint-De-Coquilles mehr als dürftig war. Die Antwort auf ihre Frage verdeutlichte das nur noch. Was für ein Großkotz. , dachte Maerwen und ihr Kiefer spannte sich ein kleines bisschen an, als sie versuchte kein bissiges Kommentar von sich zu geben. Es war immerhin noch der Cousin ihrer Herrin, verdammt nochmal! Da musste sie sich schon zusammenreißen. Sie hielt also gehorsam ihren Mund als sie Max hinterherging, stets darauf bedacht einen Schritt hinter ihm zu sein. Niemals würde sie wagen auf einer Linie mit ihm zu gehen. Vor allem ein Schnösel wie Max würde das sicher als Affront auffassen. Nach und Nach bekam sie immer mehr Wertgegenstände in die Hand gedrückt, die sie durch den ganzen Markt schleppen musste. Für Electra gab es eine Brosche, wo sich Maerwen eigentlich sehr sicher war, dass sie ihr gefallen würde. Auch wenn sie kleine Gesten genauso zu schätzen wusste, hatte sie viel übrig für Schmuck. Tatsächlich besaß Max dann auch noch die Frechheit sie wegzuschicken, als er mit seinen Erledigungen fertig war und offensichtlich von ihrer Gegenwart genervt war. Maerwen's verärgerten Gesichtsausdruck sah er aber schon nicht mehr, da er sich zu diesem Zeitpunkt längst umgewandt hatte und nun mit einer jungen Frau sprach. Der Dunkelelfe sollte es nur Recht sein, dann konnte sie die Sachen zur Villa bringen und ein wenig die Ruhe genießen. Er hatte ja doch ihre Nerven stark strapaziert.


  • [Orland] & Eunice
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    Seine Augen weiteten sich. Hm. Mit dieser Antwort hatte der junge Elf nicht gerechnet. Die Erwachsenen reagierten normalerweise anders, wenn er so mit ihnen redete. Verärgert, beispielweise oder wütend gar zornig. Wieder andere waren schockiert, entrüstet über die Worte aus dem frechen Kindermund. Aber das ...? Er beobachtete ihre Handbewegung auf ihrem Bauch - auf und ab. Er ließ sich nichts anmerken, sein Gesicht blieb gleichgültig, als er den Kopf wieder anhob und die Ältere direkt anschaute, aber irgendwie beeindruckte ihn ihre Reaktion. Komisch. Unmerklich schüttelte Orland den Kopf. "Können wir jetzt endlich gehen ...?" Sein Geduldsfaden war nicht der längste. Wenn sie ihn noch weiter hin hielt, würde er ohne sie aufbrechen. Vermutlich hätte er das Monstergehege in der Zeit, die er mit der Älteren verplempert hatte, eh schon gefunden.

  • [Aria] ~ bei Sophia


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    Zunächst bekam das junge Mädchen keine Antwort auf seine Frage. Hatte sie etwas falsches gesagt? Jedoch war diese Sorge schnell wieder vergessen als sie die dampfende Schüssel Eintopf in den Händen hielt. "Dankeschön!" Ein strahlendes Lächeln erstreckte sich über ihr ganzes Gesicht. Aria sog den Duft des warmen Essens in sich auf, wobei ihr das Wasser im Mund zusammen lief. Die Rothaarige folgte Sophia zu einer kleinen Bank und setzte sich neben die junge Frau. Die grau-braunen Augen waren zunächst auf den Eintopf gerichtet, jedoch blickte sie dann wieder zu Sophia auf als sie ihre Stimme hörte. Aufmerksam hörte sie zu wie die Lilahaarige über die Verworrenheit der Gefühle sprach. Zwar mochte Aria nicht genau wissen, über was Sophia da sprach und was sie beschäftigte, jedoch verstand sie das Grundprinzip ganz gut. Arias Augen folgten dem Blick ihrer neuen Bekanntschaft und er führte sie zu einem ... bekannten Gesicht. War das nicht Eric? Wirklich viel miteinander gesprochen hatten sie nie, jedoch erkannte Aria den Bewohner der Farm, ihren Mitbewohner, wenn man so sagen wollte, mit Leichtigkeit wieder. Sah Sophia wirklich ihn an oder ging ihr Blick rein zufällig in seine Richtung? Ihre Augen wanderten langsam wieder zurück zu der Lilahaarigen und Aria betrachtete sie mit einem fast schon mitfühlenden Lächeln. Trotz ihres jungen Alters wusste die Rothaarige, dass über seine Empfindungen, Gedanken und Gefühle zu sprechen alles andere als leicht war. Fast schon fühlte sie sich geehrt, dass Sophia so ehrlich war anstatt sie aufgrund ihres Alters zu schonen. Aria mochte es nicht, wenn man sie anlog, insbesondere, wenn ihr junges Alter der einzige Grund dafür war. Schließlich hatten sie und ihr Bruder schon einiges hinter sich. Umso dankbarer war sie für Sophias Ehrlichkeit, bewunderte ihre Stärke und ihre Ruhe. "Das ist okay. Gefühle sind schwierig, das verstehe ich." Antwortete sie mit einem zarten Lächeln. Dann sah sie wieder auf ihren Eintopf hinab und probierte einen Löffel. Köstlich! Sophia schien das ähnlich zu sehen. "Bestimmt frische, heimische Zutaten! Zumindest sagen sie Zuhause auf der Farm immer, dass das der Schlüssel zu leckerem Essen ist." Der Rotschopf lächelte erneut. Wow, so oft und so viel hatte sie schon lange nicht mehr gelächelt.

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