• Die Gesprächsfetzen, die Lynette immerwieder versuchte aufzunehmen, störten Lynn langsam ziemlich. Sie stand auf, und staubte den Dreck von ihrer Hose. Sie tat sich eine lose Haarsträhne hinter das Ohr. Ihre Haare waren von dem Wind nun sowieso ziemlich zerzaust. Die Rosahaarige hatte ihre unstabielen Krücken schon fast vergessen, und ohne sie losgelaufen, da fielen ihr die Krücken in den Augenwinkel. Mensch, sowas ist aber echt nervig!, dachte sie, während sie versuchte, sich zu bücken - ohne sich irgendwie weh zu tun. Ein kleiner Stich in den Beinen und - Schwupps! - hatte Lynette die Krücken in ihren beiden Händen. Sie holperte in irgendeine Richtung. Moment! Lynn, wo möchtest du überhaupt hin?!, überlegte sie. Sie wusste es nicht genau, deshalb holperte sie weiter. Dabei spürte sie garkeine Schmerzen mehr - wie ungewöhnlich für die Rosahaarige Augenklappenträgerin. Sie warf die Krücken ohne Gefühl zu Boden, und versuchte selbstständisch - also ohne Hilfe von ihnen - zu gehen. Sie tat es nur ganz langsam, und es tat auch nur wenig weh. Yeah! Sieht so aus, als würde ich die nicht mehr lange brauchen!, dachte sie zufrieden. Ein kleines Lächeln huschte ihr über ihr Gesicht, welches aber schnell verging, als sie die Krücken wieder in ihre Hände nahm.
    ~Lynette holperte davon~

  • Zwar blieb sein Blick eindeutig am See hängen und insgeheim wollte Dylas damit signalisieren, dass sie ihn nicht weiter nach seiner Aura fragen sollte, doch leider blieb Dolce weiter hartnäckig. Wieder überlegte er sich, von was genau sie da überhaupt sprach, doch es klingelte nicht. Niemals wäre er auf die Idee gekommen, seine dunkle Seite in ihm drin könnte eine Aura ausstrahlen. "So ungern ich das zugebe..." Dylas hielt inne und dachte dabei an das Runenarchiv zurück. Was er dort für einen Zauber gelernt hatte. Zurecht behütete Kanno das besagte Buch wie einen Augapfel, denn wahrlich hatte es der Zauber in sich. Aber Dylas glaubte nicht daran, dass er die Fähigkeit nun so fortgeschritten beherrschte, dass Aussenstehende ihn bereits spüren konnten. Er fuhr fort. "Ich glaube nicht, dass..." Gedachtes konnte er nicht mehr aussprechen. Viel mehr interessierte ihn, warum sie sich so sehr in seine Angelegenheiten einmischte. "Was geht dich das überhaupt an?" Und sollte es bloß ihm einfallen, jemanden so mit Fragen zu durchlöchern, er würde sich selbst dafür verfluchen. Schließlich hatte es doch sowas nettes an sich und das war das letzte, was er vermitteln wollte - Interesse an jemandem. Für einen Augenblick hoffte er inständig, sie würde ihn nun in Ruhe lassen. Es funktionierte sogar. Stattdessen kümmerte sie sich endlich um die Belange, weswegen sie überhaupt erst den Weg auf sich genommen hatte. Ein nutzloser Schluck Wasser in einem Behälter war es letztendlich, den sie mit sich rumtrug. Tja da hat dich einer gehörig verarscht... dachte er sich bloß und wollte sich nicht wieder dem kalten Blick seines Gegenübers aussetzen. Sie konnte demnach nicht oft am See gewesen sein, sonst wusste sie, dass das Wasser hier nicht außergewöhnlicher war als andere Gewässer. Zumindest nicht äußerlich... Vielleicht wusste aber auch ihr Auftraggeber mehr als alle anderen in Trampoli. Dylas beschäftigte sich nicht weiter mit ihr und stellte sich stattdessen abseits von ihr auf, um endlich den neu erworbenen Zauber zu üben. Es stellte sich nicht als sonderlich leicht heraus, denn er wusste nicht, in welche Position man sich dafür bringen sollte, oder ob es irgendwelche speziellen Voraussetzungen gab. Um nicht wie ein Depp darzustehen, streckte er einfach seine Hand aus und konzentrierte sich auf einen Punkt - in diesem Fall ein Baum. Augenblicke später passierte das, womit Dylas nicht gerechnet hatte. Ein erbärmlicher lilaner Blitz schlug am Baum ein und hinterließ nur eine kleine Einkärbung, während seine Hand qualmte. Vor lauter Entsetzen ballte er seine Hand zu einer Faust und verfluchte Kanno, dass er ihn so getäuscht hatte und ihm so einen schlechten Zauber gab. Er wandte sich wieder an Dolce. "Siehst du. An meinen magischen Fähigkeiten liegt es gewiss nicht..." Nach dem ausgesprochenen Satz ließ er diesen nochmal revue passieren. Ja... er war ein Narr zu glauben, er könnte sofort jeden Zauber beherrschen den man ihm vorsetzte. Er nahm sich innerlich vor, weiter zu üben um besser zu werden. Doch Dolce unterbrach ihn. "Hyänen halten sich in Wüstengebieten auf, ich sehe hier aber weit und breit keine." Etwas, das er ausnahmsweise nicht wusste. Aber er schenkte der Höhle auf dem Weg zum Polisee auch nie größere Beachtung, daher zog er eine mögliche andere Seite hinter dem Berg nicht in Betracht. "Aber ohne Waffen wird das eh nichts." wies er sie darauf hin und merkte sogleich, dass auch ihm eine Waffe fehlte. Von der neu eröffneten Schmiede in Trampoli wusste er jedoch nichts und so ging er davon aus, dass Dolce wusste, wo man sich hier aufrüsten konnte.


  • Dolce hob eine Augenbraue als Dylas irgendwelche Wortbrocken vor sich her stammelte. Schien beinahe so als würde er innerlich mit sich selbst ringen nur um anschließend mit einem 'Was geht dich das überhaupt an?!' vom Thema abzulenken. Zumindest schien er es zu versuchen. Ein schier jämmerlicher Versuch der selbstverständlich scheiterte. Diese Worten machten der jungen Elfe nur noch deutlicher das ihre Bekanntschaft etwas zu verbergen hatte. Nicht einer dieser 0815 Geheimnisse die sowieso Jeder, der auf dieser Welt wandelte, mit sich herumschleppte. Es war nicht ihre Art weiter danach zu bohren. Es wäre sowieso zwecklos. Ihr Gegenüber schien sozial nämlich noch unangepasste zu sein als die Elfe es selbst war. Für eine Sekunde empfand Dolce fast schon etwas wie Sympathie gegenüber dem Silberhaarigen. Wesentlich weniger sympathisch wäre er ihr gewesen wenn er pausenlos mit einem verlogenen Grinsen und sinnlosen Smalltalk auf sie einplappern würde. Somit schieden schon einmal mindestens die Hälfte der Einwohner Trampolis als Personen aus, welche Dolce selbst als sympathisch bezeichnen würde. Das Dylas ein widerlicher Giftzwerg war, der selbst ihre eigenen Schweigsamkeit übertraf war der Elfe klar und dennoch war ihr ein widerlicher Giftzwerg wesentlich lieber als diese dauergrinsenden, verlogenen Menschen.
    Während Dolce das Wasser aus dem See in ihr Fläschchen füllte, war Dylas scheinbar schon drauf und dran seine magischen Fähigkeiten zu testen. Gerade als die Elfe sich zu ihm umdrehte um ihn nach dem Aufenthaltsort von Hyänen zu fragen schoss ein lilafarbender Blick aus der Hand des Silberhaarigen und schlug am Baum ein. Die Bezeichnung Blitz wäre vielleicht übertreiben gewesen. Vielmehr war es eher ein kleiner Funke der an seinem Zielort nur eine kleine Einkerbung hinterlies. "Das war wohl nichts..." kommentierte Dolce die Zauberkräfte des Anderen. Dennoch schlug ihr Herz einen Takt schneller als sie diese Art der Magie zu Gesicht bekam. Ganz klar. Es handelte sich um Schattenmagie. Diese Art der Magie interessierte sie noch ein Stück mehr als es die andern Arten taten. Sie hatte sich der Schattenmagie immer schon zuehörig gefühlt. Beinahe so als würde in ihrem Inneren schon eine Art Begabung dafür vorherrschen. Versteckte Talente. Eine Funke der lediglich noch entfacht werden musste. All diese Gefühle kamen plötzlich in ihr hoch. Sie musste diese Magie beherrschen. Fast schon mit Begeisterung funkelte sie die Hand des Silberhaarigen an, welche immer noch von einem dunklen Rauch eingehüllt war. "Übung macht ja bekanntlich den Meister..." Ein wenig amüsant fand es Dolce ja schon das ihre Begleitung scheinbar Wunder erwartet hätte. Was dachte er denn wer er sei? Nur weil scheinbar auch von ihm eine starke Kraft ausging, bedeutete das doch nicht gleich das er jeden Zauber sofort beherrschte. Selbstüberschätzung. Ein zu großes Ego.
    Sehr zur Überraschung Dolces wusste die besagte Person auch wo sich das gesuchte Monster aufhielt. Die Elfe hätte sich im nächsten Moment am liebsten selbst verflucht. Natürlich hielten sich Hyänen in der Wüste auf. Da sich Dolce in ihrer Freizeit oft mit Büchern die Zeit vertrieb wusste sie auch ganz genau wo sie jetzt zu suchen hatte. Unweit von hier war ein Wüstengebiet. Die Elfe hatte sich selbst noch nie dort hin gewagt aber nun war es scheinbar an der Zeit diesem Areal einen Besuch abzustatten. Dylas hatte jedoch Recht. So ungern Dolce es auch zugeben würde. Ohne Waffe konnte sie sich diesen Abenteuertrip gleich abschminken. Es würde gefährlich werden. Sie würde auf Monster stoßen und die Elfe konnte nicht erwarten, dass sie jemand auf diese Reise begleiten würde. Das Pico sie begleiten würde war klar, doch dies wollte Dolce um jeden preis verhindern. Der Rest Trampolis kannte wahrscheinlich nicht mal ihren Namen und wenn einer ihn kannte, dann sprach man gewiss nicht gut über sie. "Ich bin nicht lebensmüde keine Sorge. Gerüchten zu Folge hat jemand aus Alvarna eine Schmied in der Stadt eröffnet. Ich schätze ich werde diesen Jemanden mal einen Besuch abstatten..."

  • Mit einer derart harmlosen Reaktion wie der ihrer hatte Dylas gar nicht gerechnet. Sie machte keine einzige herablassende Bemerkung zu seiner misslungenen Aktion mit dem Zauber. Einen skeptischen Blick erlaubte er sich aber nicht, sonst hätte sie das vielleicht nachgeholt. Doch unkommentiert ließ sie es natürlich nicht und am liebsten hätte er sie dafür angegeifert, aber sie konnte letztendlich nichts für seine momentane Untauglichkeit, die er sich nicht eingestehen will. Stattdessen dachte er lieber an die Zeit, die ihm noch bevorstehen würde. Zumindest glaubte Dylas stark daran, dass er bald eine große Bedeutung in der Zukunft Trampolis spielen würde und solange seine Heimat in Gefahr war und es den Anschein hatte als wollte niemand etwas dagegen tun... wäre niemand in der Lage es ihm auszureden. Dolce machte aber nicht den Eindruck als wolle sie das, im Gegenteil, sie sprach dem Silberhaarigen so etwas wie Mut zu. Übung macht den Meister... Pah, als wüsste ich das nicht... Ein leises Zischen entfuhr seinem geschärften Mund als er nochmal den Baum betrachtete. Irgendwann würde er hierher zurückkehren und diesem Baum erneut zeigen, wer hier der Standhaftere ist. Dieser Moment währte nicht lange, da wandte er sich schon wieder an Dolce, schließlich hatte sie ihm ja eine Frage gestellt. Sie machte den Eindruck als wäre ihre Frage bereits beantwortet und so schritt sie schon mit dem nächsten Gedanken voran. Ein Besuch in der Schmiede... "Eine Schmiede sagst du??" Jetzt rüsteten sich diese Halunken aus Alvarna auch schon in Trampoli für den nächsten bevorstehenden Krieg? Sein erster Gedanke war: Solle doch niemand dort hingehen, damit diese Schmiede pleite geht. Aber das passierte in diesem Kaff sowieso nie, dass irgendetwas pleite ging... diesen Umstand hatte er sowieso nie begriffen. "Ich brauche auch eine Waffe, da ich den Weg nicht kenne muss ich dir wohl oder übel folgen..." Die Tatsache, dass er lieber selbst suchen gegangen wäre, hätte zuviel Zeit in Anspruch genommen, die niemand in Trampoli hatte - das wusste er. Deswegen biss er die Zähne zusammen und folgte ihr lieber. Kaum auszudenken wie es ihm dabei gegangen wäre, hätte er sich bei jedem einzelnen Dorfbewohner erkundigt und sozialen Kontakt geknüpft. Eine Gänsehaut bildete sich schon fast auf Dylas' Rücken, so schaurig war ihm dieser Gedanke. Zu diesem Zeitpunkt befand Dolce sich schon wieder an der Brücke auf dem Weg zurück, daher blieb dem Silberhaarigen nichts anderes übrig als den Schritt zu beschleunigen, obwohl er den Abstand zu ihr sichtlich genoss.
    Dylas und Dolce verlassen den Polisee in Richtung Schmiede~

  • Und ein weiteres Mal bekam die Lilahaarige die Aussagen des Butlers in den falschen Hals. Sie unterstellte ihm doch tatsächlich zu lügen und sah ihm dabei noch nicht mal in die Augen. Tatsächlich versuchte sie ziemlich stark den direkten Augenkontakt mit dem Blauhaarigen zu vermeiden. Vishnal wusste nicht woran es lag, wahrscheinlich tat ihr Nacken vom vielen Hochgucken weh, aber dass sie ihm nicht glauben konnte - oder wollte -, bekümmerte ihn schon ein weg.


    Allerdings wusste er auch nicht, was er noch tun konnte, um seine Kollegin zu besänftigen. Vielleicht wollte sie einfach nur ein bisschen Wut auslassen. Immerhin hatte sie einen schweren Tag gehabt, was zugegeben auch teilweise Vishnals schuld gewesen war. Dass sie jetzt gereizt und sauer war, war nur allzu verständlich.
    Der Herr atmete tief aus, während er Chlorica weiterhin hoffnungslos anblickte. Diese hatte sich inzwischen dazu entschieden, ihren Gesprächspartner doch eines Blickes zu würdigen und - war das ein Lächeln? Vermutlich spielten die Augen Vishnals ihm nur einen Streich, doch er hätte schwören können, in dem Gesicht seiner Begleitperson wenn auch nur den Hauch eines Lächelns gesehen zu haben. Leider verweilte dieses nicht lange, sondern verschwand sofort wieder und es wirkte so, als hätte es diesen kurzen Stimmungswechsel nie gegeben.
    Nein, lange in positiven Gefühlen zu schwelgen war wirklich nicht Chloricas Ding, doch übelnehmen konnte man es ihr wohl auch nicht. Dies war wirklich nicht der geeignetste Moment, um plötzlich in Gelächter auszubrechen, aber daran würde sich die Lilahaarige auch später nicht stören. Jedoch hatte Vishnal für den Moment größere Probleme. Ein weiteres Mal hatte er die Dame verärgert und das ließ sie ihn auch sehen. Einen Schritt trat sie näher an den Mann heran, während sie versuchte bedrohlich zu wirken (was ihr nicht ganz gelang; es sah in Vishnals Augen eher putzig aus).
    »Chlorica, es tut mir leid! Wie oft soll ich es denn noch sagen!«, stieß er aus, nachdem besagte Frau ihre Hand erneut gehoben hatte. Der Lilaäugige packte sie nochmals an ihren Schultern und schüttelte sie ein wenig, als wenn sie einen Alptraum hätte und Vishnal versuchte sie aufzuwecken. Eine simple Entschuldigung würde dennoch nicht alles wieder gut machen. Auf der anderen Seite blieben ihm kaum noch andere Möglichkeiten. Schlimmstenfalls müsste er eben damit leben, dass die Lilahaarige ihm nie verzeihen würde. Oh Gott, wo hatte er sich da nur reingeritten.

  • #16 - {Chlorica & Vishnal}


    Noch während die Hand, offen, angespannt, in der Luft verharrte, sich auf ein Niveau herunterbegab, auf dem sie in unwillkürliches Zittern ausgebrochen musste, erschütterte eine simple, dennoch recht heftige Bewegung die Hellhaarige, dessen Gedanken zunächst von purem Schock untergraben waren - Die hellbraunen Farben ihrer Iris versteckten sich, ein zarter Schleier, das Augenlied höchstpersönlich, war der Retter in der Not, bot dem Auge, welches relativ empfindlich auf grelles Licht reagierte, einen scheinbar gemütlichen Zufluchtsort. Allerdings war es nicht so, dass jener Augapfel einzig und allein eine unglaubwürdig dünne Decke trug, nein, zugekniffen wurden die "Deckchen", über den Kopf gestülpt, wenn man es denn so bezeichnen wollte. Rütteln. Ja, im wahrsten Sinne des Wortes handelte es sich hierbei um ein Rütteln, welches nicht nur in den chaotischen, unsortierten Gedanken der jungen Dame wie ein Erdbeben alles niederriss, nein, auch in der Realität existierte diese unregelmäßige, heftige Bewegung. Erschrocken riss die Hofdame ihre zuvor friedlich gebetteten Augen auf, schwenkte mit der einst gehobenen Hand in der Luft, suchte nach der Quelle, dem Ursprung der Erschütterung, ergriff ihn. Ein Handgelenk. Vishnal. Was erhoffte der Blauhaarige sich bloß? Was wollte er mit der starken Bewegung überhaupt erreichen? Irritiert taumelte die Hellhaarige umher, zumindest als es soweit war und der werte Herr von ihr abließ. Daraufhin hielt man sich das eigene Haupt, schüttelte ihn ein wenig, überzeugt von der Tatsache, dass sie früher oder später von anscheinend grundlosen Kopfschmerzen heimgesucht werden würde – Dafür würde er jedoch noch büßen müssen! Allerdings mussten einige Minuten dahinschwinden, auf dass die Bedienstete sich wieder gefangen hatte – Ironisch, wo die Folgen seiner Taten doch nie und immer auf diese Art und Weise so „verheerend“ sein konnte, oder nicht?


    Tadelnd starrte Chlorica ihr Gegenüber an, schritt es zu und… stockte in jedweder Hinsicht. Nein. Zwar war es wichtig ein Lebewesen, ein kleines, naives Kind, hin und wieder zu bestrafen, doch wenn es wegen jeder einzelnen Kleinigkeit geschah, dann hätte sich die Strafe irgendwann in Furcht verwandelt, hätte ebenjenes unschuldige Wesen in eine Art von Schrecken versetzt – War es also genug, die Grenze erreicht? Abermals nahm die Bedienstete einen Schritt, näherte sich dem Blauäugigen ein kurzes Stückchen, griff schnell nach der rechten Hand des Butlers, welche sie vor der unbeholfenen, gänzlich ungewollten „Tanzeinlage“ losgelassen hatte, und hielt diese auf Brusthöhe – Brusthöhe, wenn man von der eigentlichen Höhe der Dame ausging, wohlbemerkt. Mit den eigenen Greifern verschloss man die des Herren, legte den Kopf leicht schief, zeigte ein seichtes Lächeln, der Anflug eines zarten Schmunzelns. Es war keinesfalls erzwungen, nein, ebenjenes Grinsen war real, kam von der Person selbst, ging vom Herzen aus, wie man es auch bezeichnen konnte. Ungewöhnlich. Zumindest für die Erwachsene war es das. In der Tat; ungewöhnlich, aber gewiss nicht unmöglich, wie man zu dieser Zeit ja gut sehen konnte. »Ich sollte mich entschuldigen«, murmelte sie, das Augenmerk gesenkt, um jeglichen Blickkontakt zu vermeiden. Was? Genau genommen verstand man sich selbst nicht mehr. Warum blieb sie stehen? Welch‘ einen Grund hatte sie für das erdrückende Gefühl, welches aus dem Nichts aufgetaucht war… Dem plötzlichen Gefühl von Reue? Was wenige Momente zuvor noch ein hübsches, sich versteckendes Lächeln war, verwandelte sich, hatte sich in einer ungewöhnlich kurzen Zeit zu einem freudigeren, breiteren Grinsen entwickelt. Idiotisch. Vielleicht war die eigene Einstellung, das persönliche Benehmen dumm gewesen, doch man konnte sicherlich behaupten, dass ebenjener überaus unwichtiger Vorfall lediglich ein trügerischer Schein war, nicht das aussprach, was er aussprechen sollte – Ein Schleier, der die Wirklichkeit verhüllte… Ironisch wie dieses anscheinend bedeutungslose Ereignis das Fräulein dazu veranlasste, ihrer blinden Rage den Rücken zu zukehren, nachzudenken, was?
    Um ein fröhliches Kind „zu erziehen“, musste man wohl auch einmal locker lassen, sowohl mit Zuckerbrot, als auch mit Peitsche ordentlich umgehen können… Wie lange diese Einstellung jedoch noch aufrecht zu erhalten war, war eine Frage, die sich wohl kaum punktgenau beantworten ließ… Hauptsache war jedoch, dass Vishnal aufpassen musste, was für Worte er aus seinem Mund kriechen ließ, sodass der Zorn vorerst vergraben werden konnte. »Was hältst du davon, von hier zu verschwinden..?«, murmelte die Hellhaarige nach einer kurzen Phase des elenden Zögerns und blickte auf das sich stets verändernde Wasser hinaus. Nie stockte es, es wagte nicht einmal, an einer Stelle zu verharren, es war in seiner Bewegung frei, frei wie der Wind, der ein paar helle, fliederfarbene Strähnen der Reinigungskraft mit sich gerissen hatte. Vielleicht handelte es sich bei dem Polisee doch um keinen derart schlechten Ort, wie die einstige Parfümeurin bis dato gedacht hatte… Im Gegenteil… In Wirklichkeit lag hier eine kleine Idylle für sich vor. »… Danke…« Flüstern, welches mehr an sich selbst, als an den anderen gerichtet war.

  • Scheinbar durchfuhr Chlorica ein plötzlicher Sinneswandel, als sie langsam wieder ihre Hand senkte. Vishnal war ihrem Zorn wohl noch einmal entkommen, das nächste Mal - welches es hoffentlich nicht geben würde - würde sie ihn wahrscheinlich nicht so locker davon kommen lassen. Ob das Rütteln wirklich etwas gebracht hatte? Vielleicht war sie ja tatsächlich wie in einer Art Trance gefangen gewesen und musst einfach.. aufgeweckt werden. Diese Theorie wurde dem Blauhaarigen bestätigt als die Dame erschrocken nach seinem Handgelenk griff, um sich von ihm loszureißen, woraufhin die Dame konfus herumtaumelte. Das machte dem Butler dann jedoch wieder ein wenig Sorgen. »Chlorica.. alles in Ordnung?«, fragte er leicht beunruhigt, als er seine Hand nach ihr ausstreckte, um sie wieder zum Stillstand zu bringen. Das schaffte die Lilahaarige dann aber doch von alleine, woraufhin Vishnal seine Hand schnell wieder zurückzog. Er wollte sie ja nicht bedrängen.
    Dann war Chlorica es, die den nächsten Schritt machte. Wortwörtlich. Sie blickte ihr Gegenüber strengen Blickes an und ging dann auf ihn zu. Jedoch schien es trotz ihres Blickes nicht so, als würde sie den armen Mann wieder ohrfeigen wollen. Deshalb blieb dieser auch einfach ruhig dastehen, selbst als die Lilahaarige ihre Hand wieder bewegte. Er vertraute ihr - Was ziemlich naiv war, wenn man bedachte, dass er der Frau vertraute, die Stimmungsschwankungen wie sonst wer hatte. Allerdings hatte Chlorica diesmal wirklich nichts Böses im Sinne. Sie hatte ihre Hände nur gehoben, um die des Butlers mit ihnen zu umschließen. Danach lächelte sie seicht und entschuldigte sich, irgendwie zumindest. Leider konnte Vishnal ihr Lächeln nicht erwidern, da er immer noch um ihren Zustand besorgt war. Der Mann hatte die letzten paar Stunden damit verbracht, ihr das Leben schwer zu machen und jetzt war sie der Meinung, sie müsse sich entschuldigen? Nein, da ging etwas nicht mit rechten Dingen vor. Erneut streckte er vorsichtig seine freie Hand nach ihr aus, ohne sich runter zu beugen, und fühlte ihre Stirn ab. Sehr zu seiner Verwunderung hatte sie jedoch kein Fieber. Aber wenn es das nicht war, was war es dann? »Geht es dir wirklich gut?«, fragte er noch einmal behutsam nach, während er seine linke Hand wieder wegzog und diese dann benutzte, um sie auf Chloricas Hände zu legen. Seine rechte Hand befreite er dann auch aus ihrem Griff, um ihre zarten Hände zu umklammern. »Du musst dich nicht entschuldigen, du hast nichts falsch gemacht.« Damit zog er seine Hände auch langsam wieder weg und lächelte die Bedienstete sanftmütig an. Er wollte ihr wirklich nicht das Gefühl geben, als hätte sie etwas falsch gemacht.


    Das Thema wechselnd stellte Chlorica dann die Frage, ob sie den Standort wechseln wollten. »Das ist vielleicht gar nicht mal so eine schlechte Idee«, antwortete Vishnal ihr darauf und richtete seinen Blick kurzzeitig ebenfalls auf die Wasseroberfläche. »Was hältst du davon, wenn du dir jetzt aussuchst, wo wir hingehen?« 
    Auf das geflüsterte Danke der jungen Frau reagierte er nicht großartig, außer dass sich sein Lächeln noch ein wenig weitete. Das Thema war jetzt abgehakt und die Tatsache, dass es der Lilahaarigen besser ging, war schon Freude genug für Vishnal.

  • #17 - {Chlorica & Vishnal}


    Verständnislos starrte Chlorica ihre Begleitung in Form eines relativ hochgewachsenen Mannes an. Noch immer war der werte Herr ihr ein ungeklärtes Rätsel, ein Mysterium, welches mal mit simplen Mitteln zu durchschauen war und dann, in einen der massig vorhandenen, darauffolgenden Momenten, unberechenbar zu sein schien - Und dies bei einer Person, bei der man (oder zumindest die Bedienstete) dazu neigte, sie deutlich zu unterschätzen, was dadurch zustande kam, dass er doch recht... "typisch" erscheinen konnte. Wie ironisch, dass es diese "einfache" Persönlichkeit gewesen war, die es abermals geschafft hatte, für einen winzigen Hauch von Verwirrung zu sorgen. Gewiss doch konnte sie ihm, jener Herrschaft, kein Verständnis entgegenbringen - Immerhin hatte Vishnal wenige vergängliche Augenblicke zuvor seine Hand allen Ernstes auf die recht hohe Stirn der Zofe gelegt, lediglich um zu prüfen, ob es ihr denn gut ginge. Widerwillig knurrte die Dame jedoch, schien es ihr doch sehr fragwürdig: Wie war der Blauhaarige bloß darauf gekommen, dass sie Fieber oder dergleichen hätte? »Vishnal. Es geht mir gut.«, gab sie
    letzten Endes in höherer Lautstärke von sich und entließ kurz darauf einen leisen Seufzer. Selbstverständlich ging es dem cholerischen Fräulein gut, hervorragend, wenn nicht sogar blendend! Doch dann stellten sich ihr die Gedankengänge des Gegenübers in den Weg; jene Gedanken... Chlorica wusste nicht so recht, ob sie von ihnen erfahren wollte oder nicht, obgleich es doch mehr als deutlich war, dass sie hin und wieder wirr, komplex, ineinander verworren sein konnten - Ironisch, wenn man bedachte, dass sie doch diejenige war, die um plötzlich aufkommende Ecken dachte, von einer Konversation über Brot auf Glühwürmchen kommen konnte... Meistens jedenfalls.
    Tadelnd schüttelte die feine Nase ihr Haupt, erblickte aus den Augenwinkeln die eigenen, lilanen Strähnen, welche abermals der Bewegung folgten, für den Bruchteil einer kleinsten Sekunde mit den überaus schwachen Brisen harmonierten. Wie das Gras, welches unter den Füßen der Angestellten seinen Platz gefunden hatte, sich um den See herum breit machte. Und auch das Wasser in Trampolis größtem - vermutlich auch einzigem - See schlug sanfte Wellen. Wellen, welche mit dem Takte des Windes übereinstimmten, zu seiner lieblichen Melodie einen galanten Tanz aufführten. Ein weiteres Mal zeigte jene Umgebung, was sie bieten hatte, welch' eine beruhigende Atmosphäre sie mit wenigen Mitteln schaffen konnte - Doch darauf konzentrierte die Dunkeläugige sich keineswegs, es kümmerte sie nicht, wenngleich man doch mehrere Minuten lang den stetig suchenden Blick auf der Landschaft ruhen hatte, es wenigstens hätte tun können. Nein, es existierte da eine Sache, welche weitaus wichtiger war, als das, was der Wind alles vollbringen konnte - Und ebenjenes Etwas trug den - zugegebenermaßen etwas ungewöhnlichen - Namen "Vishnal".


    Dieser hatte nämlich seine Hände aus dem sanften, umschließenden Griff der jungen Frau befreit und tat es ihr gleich: Der Spieß hatte sich gewendet, denn nach ebenjener unauffälligen Geste waren es seine ungeschickten Greifer, die die ihre umschlossen. Zaghaft. Irritiert. Auf eine seltsame Art und Weise, welche diese beiden Begriffe miteinander verknüpfte, biss die Langhaarige sich auf die Unterlippe. Der Butler schien in der Tat nicht vorhersehbar. Abermals erfolgte ein langer Seufzer seitens der weiblichen Kandidatin, welche es keinesfalls für eine dringende Notwendigkeit hielt, weiter auf das von ihr höchstpersönlich angesprochene Thema einzugehen, hätte der junge Mann ihrer fehlerhaften Vermutungen zufolge nicht verstanden, worauf sie hinaus wollte, auf was sie zielte. Eine Entschuldigung? Ja, eine derartige Sache hatte sie ihm geschuldet, wenngleich er es nicht anerkennen wollte, waren es doch nur Kleinigkeiten, winzige Details, die der Mann mit den tiefblauen Augen - wie das weite Meer - verpatzt hatte... Vorausgesetzt man war in der Lage dazu, jenes Theater, das noch am selben Tag, morgens, stattgefunden hatte - Fraglich war nur, ob die Reinigungskraft die Gedanken an jenes unfassbare Ärgernis ohne weitere Hilfe einfach so hätte begraben können.
    Andererseits spielte all dies nun keine relevante Rolle mehr, hatte sie schließlich das Gesprächsthema gewechselt, sich auf ein anderes vorbereitet und letztendlich sogar eine wertvolle Antwort erhalten, obgleich diese nicht mehr zufrieden stellen konnte, als das Ergebnis ihrer Bemühungen zu einer anständigen Entschuldigung zuvor: Geschockt, in einem Sinne, welcher für unwissende Außenseiter eher amüsant war, betrachtete die gleichermaßen ruhige wie auch aufbrausende Maid ihren Gesprächspartner - Verlangte der freundliche Herr etwa wirklich von ihr, einen Ort auszuwählen, das nächste Ziel auf der imaginären Karte der Zukunft zu verzeichnen? Kurz darauf, als der Moment des "großen Schocks" - gerechnet hätte die Hellhaarige mit einer derartigen Antwort jedenfalls nicht, von der Tatsache abgesehen, dass es die Rache für ihre Tat zuvor zu sein schien - abgeklungen war, nahm die schweigsame Dame eine sonderlich unglücklich gelungene, heutzutage typische Denkerpose ein: Während die eine Hand, zur bedrohlichen Faust geformt, den ihr fremden Ellenbogen stützte, strich sie mit Daumen und Zeigefinger, welche dem gestützten Arme zugehörig waren, über die eigenen Wangen - Bis zur Perfektion fehlte jedoch das äußerst wichtige »Hmm...«, welches die meisten, die in dieser Position für lange Zeit verharren
    konnten - wie auch immer das möglich war, entpuppte sie sich für die Hofdame doch als sehr unbequeme Stellung -, von sich gaben. Welch' eine Art von antwort hätte sie ihrem Gegenüber geben sollen? War sie dem tollpatschigen Blauhaarigen überhaupt eine Antwort schuldig? Vielleicht hätte das Duo auch einfach nur losgehen sollen... Fragte sich nur, wohin die leitende Hand, die den Faden zukünftiger Tage, das Schicksal eines Menschen sponn, führte: Ob sie, wenn sie quer durch Trampoli laufen würden, wieder bei der Villa ankämen? Oder fänden sie sich eher im Einkaufsviertel der hübschen Stadt wieder? Nein, dem Zufall wollte die Braunäugige diese wichtige Entscheidung nicht überlassen, wenn es denn ein tragende Entscheidung gewesen war...
    Und dann folgte der grandiose Einfall! Tatsächlich kreuzte eine Ortschaft, nicht unweit von ihrem derzeitigen Standort, die Gedanken Chloricas, wenngleich sie selbst nicht einmal wusste, woher diese spezifische Erinnerung gekommen war - Sie tat es einfach, sie tat es und erhob sich nun vor dem inneren Auge der Zofe. Um welche Ortschaft es sich hierbei handelte? Die Hellhaarige musterte ihr Gegenüber. Ob er etwas dagegen einzuwenden hätte? Rasch hob sie ihren Arm an, machte eine halbe Drehung und deutete mit dem zugehörigen Zeigefinger auf die stabile Holzbrücke, die es zu überschreiten galt, wenn man die Idylle des Polisees betreten oder aber, wie sie, verlassen wollte. Zugegeben: Es war keine sonderlich aussagekräftige Geste, aber dennoch konnte sie eine wichtige Botschaft vermitteln; in ebenjene Richtung sollte es gehen - Sicherlich war es hilfreich zu wissen, dass in angedeuteter Richtung nicht viele sehenswerten Ortschaften lagen, neben der hohen Klippe, in der ein Riss klaffte (wohin auch
    immer er führen würde), und einer hübschen "Lichtung" mit so manchem Obstbäumchen gab es nicht viel zu besichtigen... Und , nun, die Höhle in unbekannte Finsternis hätte das Fräulein mit dem werten Herrn Kollegen gewiss nicht betreten, zur Auswahl stand dementsprechend nur noch die Lichtung, welche bei einer Wegabzweigung vorzufinden war. »[color=#9F7CC]Sternwarte..![/color]«, wisperte sie, mehr zu sich selbst als zum Gesprächspartner und begann, sich in Bewegung zu setzen, der Blauäugige würde ihr schon folgen... Wenngleich die Nacht noch nicht gänzlich angekommen war, die hellen Sterne noch nicht strahlen konnten.


    » Die Sternwarte.


  • Lange dauerte der Weg bis zum Polisee. Sie kamen vorbei an der Sternenwarte, den unzählgen Obstbäumen, doch nach einem langen Fußmarsch erreichten sie eine Holzbrücke. Von dort hatte man einen Atemberaumenden Ausblick über ganz Trampoli. Gleich nachdem sie dir Brücke überquerten waren sie am Ufer des Polisees angekommen. Cecilia sah zwei kleine Inseln aus der Mitte des großen Sees ragen. Auf einer Insel ragte eine Ranke hoch in den Himmel hinauf. Was da oben wohl ist? Sie kümmerte sich nicht weiter um diesen Gedanken denn der See faszinierte sie. Der Wasserfall wurde von der Sonne angestrahlt, sodass alles glizerte und das Wasser war so klar das man bis zum Boden schauen konnte. Die Elfe seufzte wegen dem wunderschönen Anblick.

  • ~ Zaid erreicht den Polisee von Irgendwo im Wald heraus.
    Lange hatte er die Wälder durchstreift, um dieser gottverdammten Reise ein Ende zu setzen. Sein Orientierungssinn ließ ihn immer am Ende der Welt und Haumichtot landen. Dieser Anblick war vergleichbar mit seiner Ankunft in der Waldstadt vor einiger Zeit... Ebenso verwildert und äußerlich betrachtet konnte man glatt meinen - sofern man ihn nicht kannte - er sei ein Penner. "Endlich!!" War zwar nur ein See zu sehen, aber wenigstens keine dicht besiedelten Bäume und Sträucher mehr. "Wasser!" In Zeiten wie diesen lernte man den Wert von ein paar Tropfen zu schätzen, ganz zu schweigen von einem See. Er entledigte sich seiner Kleidung und machte einen Satz in's Kühle Nass. In der Tat war es wirklich kalt... aber wenigstens konnte es dafür sorgen, dass nicht jeder Mensch in einem Radius von 10 Metern die Nase rümpfen musste. Doch diese Idylle wurde von der Frage überschattet, wo denn nun die nächste Stadt sein könnte. Zaid musste schließlich so schnell wie möglich in die Stadt zurück, in der Dorothy nun lebte. Er tauchte auf und blickte umher. Nichts zu sehen, außer Wald, Ranken die in den Himmel ragten und voraus befand sich das absolute Nichts. Oder eine Schlucht, was er aus dieser Position nicht beurteilen konnte. Na super, ich bin wohl in eine Sackgasse geraten... Also blieb ihm nichts anderes übrig, als sein Bad fortzusetzen und einen anderen Weg anzutreten.

  • [font='Georgia, Times New Roman, Times, serif']| Bianca errreicht den Polidee |
    [IMG=http://www.imgbox.de/users/public/images/CQjgx3qeJO.png,left]
    Obwohl die junge Frau noch gar nicht lange unterwegs war, sagte ihr Gesichtsausdruck alles. Genervt war sie. Genervt von diesem kleinen Dorf indem nur irgendwelche Bauerntrampel lebten. Schnaufend setzte sie mit der selben schlechten Stimmung ihren Weg fort. Sie hatte sich eher eine reiche Gemeinschaft erhofft die mit ihrem Luxus mithalten konnten und nicht in einer kleinen Holzhütte lebten. „Meine Schuhe kann ich gleich wieder in die Tonne werfen. Total durchgeweicht und einfach wiederlich! Mit sowas kann ich mich doch nirgendwo blicken lassen!” Der Tag fing doch schonmal super an und genau im selben Moment - als sie ihren Blick gerade aus richtete - sah die Blauhaarige die nächste Tragödie. Mit schnellen Schritten ging sie auf den Unbekannten zu und zögerte nicht lange, ihn unsanft mit einem Stock anzustubsen. „Was fällt ihnen ein!”, zischte Bianca und funkelte den jungen Mann böse an. „Wie können sie hier drinnen baden? Haben sie schonmal darüber nachgedacht, ob das Dorf aus diesem See Trinkwasser befördert?” Eigentlich wusste dies Bianca selbst überhaupt nicht, sie ging einfach davon aus. Naja, sie brauchte jemanden für ihre schlechte Laune. „Das kann man jetzt überhaupt nichtmehr trinken! Alles voller Dreck! Nur wegen Ihnen! Sie sollten sich schämen. Sie... - Sie Bauerntrampel!” Schnaufend beendete Bianca dieses Gespräch und drehte sich schnell um. Wie konnte es dieser Kerl wagen? Was sollte sie nun trinken? Und ihm war es wohl egal, sich in der Öffentlichkeit ein Bad zu gönnen. „Sie sollten sich in Grund und Boden schämen!”, wiederholte sie nochmal deutlich.

  • Die Zeit verging wie im Flug, ohne dass Zaid die Annäherung einer Person bemerkte. Für ihn wäre diese Unaufmerksamkeit ja in der wilden Natur fatal gewesen, hätte ihn doch nun jemand mit Leichtigkeit erstechen können oder ähnliches! Stattdessen erwischte ihn ein Stock am Rücken und für den ersten Moment ging der Blonde eher davon aus, dass der von einem Ast abgefallen wäre oder so. Doch gleich darauf musste er feststellen, dass eine unverschämte junge Frau sein Bad gestört hatte. Dorf. Trinkwasser. Worte, die er schon lange nicht mehr vernommen hatte. Um nicht zu sprechen von einem anderen Lebewesen, das nicht die Absicht hatte ihn zu töten. Jedoch machte dieses Fräulein keinen besonders netten Eindruck. Immer wieder fuhr sie ihn garstig an, doch ihn interessierte nur die Tatsache, dass hier in der Nähe ein Dorf sein musste. Zaid stieg aus dem Wasser, ohne zu merken, dass er nicht bekleidet war. "Das tut mir leid, ich wusste nicht, dass hier irgendwo überhaupt Zivilisation ist." Insgeheim fragte der Blonde sich noch, ob sie überhaupt wusste, dass hier unzählige Fische ihr Geschäft machten und das viel schlimmer war als ein bisschen Dreck am Körper. Wahrscheinlich hatte sie einfach einen schlechten Tag erwischt, oder war nicht besonders scharfsinnig. Schließlich konnte man jemanden nicht so anfauchen, wenn man ihn doch gar nicht kannte? "Aber sagen Sie... wo ist dieses Dorf? Ich sterbe vor Hunger!" 

  • [font='Georgia, Times New Roman, Times, serif']| Polisee |
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    Als der junge Mann aus dem See stieg wurde das Wasser leicht unruhig und schlug ein paar kleinere Wellen, die aber sofort wieder verschwanden. Zu ruhig war das gesamte Wetter, kein starker Wind, sondern nur eine leichte Brise wehte über das Land. Noch schien die Sonne am Himmel, Bianca befürchtete aber, dass sie schon bald untergehen würde. Noch immer drehte sich die Blauhaarige nicht um, sie wusste einfach, dass sie diesen Anblick bis an den Esstisch verfolgen würde. Trotzallem verschränkte sie immernoch sauer die Arme vor ihrer Brust, schloss die Augen und hob ihren Kopf leicht in die Luft. „Pft!”, machte sie und zuckte dann mit den Schultern. Sie tat einfach so, als würde sie seine Entschuldigung nicht hören. Am liebsten wäre es ihr ja gewesen, wenn er vor ihr auf den Boden kriechen würde und sich somit bei ihr entschundigte. Eventuell würde er sogar ihre Schuhe putzen, aber...so leid tat es ihm anscheinend auch nicht. „Jeder Idiot würde bemerken, dass hier ein Dorf ist!”, sagte die Blauhaarige und deutete mit einer flüchtigen Kopfbewegung in die Richtung, aus der sie gekommen war. „Normalerweise helfe ich keinen Fremden...” *Bauern...* „Wahrscheinlich wirst du dort auch irgendwelchen Fraß finden.”

  • Es wurde allmählich frisch und zugig zwischen Zaids Beinen und trotzdem bemerkte er noch immer nicht, dass ihm die nötige Bekleidung fehlte, um den Intimbereich abzudecken. Das war wohl darauf zurückzuführen, dass er ohnehin schon in arschkaltem Wasser gebadet hatte und somit die kalte Luft noch nicht gespürt hatte. Nichtsdestotrotz bekam die unbekannte Frau nichts davon mit, da sie sich vehement weigerte, ihm in die Augen zu sehen. Sehr zu Zaids Wohlwollen, falls er von seiner Nacktheit im wahrsten Sinne des Wortes Wind bekommen sollte. Statt sich nun darauf zu konzentrieren, seine Sachen anzuziehen und auf das Dorf los zu stapfen, starrte der Blonde Löcher in die Luft. Meinte das Fräulein wirklich die Schlucht da hinten? "Da ist doch gar nichts..." Sie musste wohl von Idioten reden, die in besagtem Dorf wohnten, dachte er sich. Wie kam die Fremde nur darauf, dass ein Tourist Ahnung davon hatte, wo es lang zu gehen galt? "So wie Sie aussehen, erwarten sie im Gegenzug sehr viel, nicht wahr?" So edel wie sie angezogen war - zumindest in Relation zu Zaid - kam er auf keinen anderen grünen Nenner. Reiche Leute ließen ja bekanntlich andere die Arbeit machen und waren sich gerne mal zu schade für einen krummen Finger. Besonders stark sah sie ebenfalls nicht aus. "Wenn ich Lust hätte, könnte ich Sie jetzt einfach aufschlitzen und von dannen ziehen. Stattdessen gebe ich Ihnen die einmalige Gelegenheit, meine Sympathie zu gewinnen..." Das sollte sie lieber nutzen, wenn das Mädchen noch immer nicht verstanden hatte, in welcher Lage sie sich eigentlich befand. Weit und breit kein Mensch außer den Beiden zu sehen und Zaid beherrschte sicher genug Techniken, um es mit ihr aufzunehmen. "Also... wo sind die 'Spelunken', von denen Sie gesprochen haben?"

  • [font='Georgia, Times New Roman, Times, serif']| Polisee |
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    Schade. Leider lies sich der Fremde nicht so einfach rumschubsen wie andere Leute - zum Beispiel ihre Bediensteten. Bianca hatte nämlich gehofft er wiederspricht ihr nicht und sieht es ein, ihr unterlegen zu sein. Stattdessen blieb der Blonde ruhig und von der Wortwahl höflich. Naja, wenn man nicht genau hinhörte. „Drohen Sie mir etwa?”, fragte die Blauhaarige und schüttelte den Kopf. „Sagen Sie mir bitte...”, fing sie recht ruhig an und wurde Wort für Wort lauter. „Wie soll ich Sie ernst nehmen, wenn Sie nichts anhaben!” Der junge Mann hatte - wie schon so oft gesagt - keinen Anstand, in Biancas Augen. Genervt fasste sie sich an die Stirn und tippte anschließend unruhig mit dem Zeigefinger auf ihre Lippen. Gedanklich ging sie nochmals die Worte von Zaid durch. Sicher lag ihr viel an ihrem Leben, sehr sehr viel und den Kerl konnte sie nicht einschätzen. Gegen ihren Willen nickte sie zustimmend, hob ihre Hand und winkte leicht mit dieser:„Beeil dich gefälligt mit dem ankleiden! Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.” Wirklich besseres zu tun hatte sie nicht, jedoch konnte man sich bei diesem Satz fast sicher sein, dass die betroffene Person wirklich in Eile geriet. So hoffte die Blauhaarige dies würde auch bei Zaid funktionieren. „So kommen Sie mir nämlich nicht ins Dorf.”

  • Die ihm gegenüber stehende Person schien doch schlauer zu sein als er dachte. Zaid ging nicht davon aus, dass er eine derart starke Aura ausstrahlen oder er ihr wirklich etwas antun könnte, daher war es in dieser Situation von Vorteil, ein Unbekannter zu sein. Diesmal hat er richtig gepokert... was eine Führerin anging. Nun bemerkte dann auch Zaid endlich, dass er nackt war. Leider nicht vor ihr. Peinlich berührt schlug er beide Arme über die Weichteile um das nötigste zu bedecken. "Der Punkt geht an Sie!" Unauffällig begab er sich Richtung Ast an dem die Klamotten hingen, wohl bemerkt immer noch recht staubig und vermodert, und zog diese nur widerwillig an. Ihm blieb ja leider nichts anderes übrig, als diese alten Fetzen, die von seinen unzähligen Kämpfen schon gezeichnet waren. Einerseits hingen Erinnerungen daran, andererseits waren sie inzwischen nicht mehr alltagstauglich. "Jetzt dürfte ich seriös genug wirken." Zumindest als Eremit... zum Glück kam noch niemand auf den Gedanken, ihn so zu nennen, denn er hätte dem niemals etwas entgegen zu setzen gehabt. "Wenn Sie mir dann also den Weg zeigen könnten? Ich wette unser beider Zeit ist kostbar." Noch einmal richtete Zaid seinen Blick in die Richtung, in der das Dorf liegen sollte. Ob es diesmal das richtige ist. Es mussten schon unzählige Dörfer gewesen sein, die er vergebens durchforstet hatte... nach bekannten, nach einem Hinweis, wo er als nächstes hingehen könnte. Bislang alles kläglich gescheitert.

  • [font='Georgia, Times New Roman, Times, serif']| Polisee |
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    Ein leichtes Rascheln in der Nähe der Gebüsche und die Aussage:"Dieser Punkt geht an Sie.", lies die Blauhaarige erleichtert ausatmen. Endlich hatte der Blonde es begriffen. ENDLICH! Wieso er es nicht bemerkt hatte, konnte sich die Adelstochter nicht erklären. Es war kalt und man würde doch allein schon bei dem Wind erfrieren. Stattdessen tat er so, als ob er einen dicken Fellmantel trug. Sogar das er soeben aus dem Wasser gekommen war, lies ihn nicht an seine Nacktheit denken. „Schön, dass Sie nun doch noch zu dem Entschluss gekommen sind, sich etwas anzuziehen. Es soll ja Leute geben, die gerne nackt in der Weltgeschichte rumlaufen...”, sagte Bianca leicht spöttisch und schaute nun den jungen Mann leicht kritisch von oben bis unten an. „Diese Leute nennt man auch gerne pervers.” Die Klamotten des Fremden sahen "etwas" mitgenommen aus. Sie waren überhaupt nicht Biancas Geschmack, was man auch gleich an ihrem Gesichtsausdruck erkennen konnte. Eine Augenbraue war nach oben gezogen, ihre blauen Augen verweilten skeptisch auf Zaids Gesicht und ihre Arme vor der Brust verschränkt. *Mit was für Leuten ich mich hier abgeben muss...* Selbstverständlich hielt sich Bianca für etwas besseres. Sie hatte frische Klamotten an, aus einem edelen Stoff und dazu ein kleines - und vorallem teueres - Pelzjäckchen. Nochmals musterte sie ihren neuen "Begleiter" und konnte nur leicht den Kopf schütteln. Eigentlich war sie doch zu nichts verpflichtet und konnte ihn genauso gut hier stehen lassen. Aber...leider musste sie zugeben im Moment nichts besseres vorzuhaben. „Na dann komm mal mit.” Eine flüchtige Handbewegung folgte ehe die Blauhaarige an dem Blonden vorbei lief. Orientierungssinn schien er auch nicht zu haben, oder warum musste ausgerechnet sie ihm zeigen wo er billiges Essen zu sich nehmen konnte?


    | Zaid und Bianca verlassen den Polisee |

  • ~Kohaku kommt an~
    Die junge Frau spazierte auf die für sie typische gedankenverlorene Art und Weise durch die Gegend und kam schlussendlich an den tosenden Wasserfall an. Einen stibitzen Apfel in der Hand blieb die einen Augenblick auf der Brücke über den sich in die Tiefe stürzenden Wassermassen stehen. Mit leuchtenden Augen beobachtete sie die abertausenden Tropfen, die in dem warmen Sonnenlicht glitzerten wie kleine Feen. Am liebsten hätte sie die Hände danach ausgestreckt, aber im letzten Augenblick konnte sie sich von dieser äußerst dummen Idee abbringen. Bei ihrem Geschick wäre sie womöglich direkt mit den ganzen Tropfen hinunter gestürzt und Schmetterlinge konnten mit nassen Flügeln bekanntlich nicht fliegen. Wie jedes andere beflügelte Insekt auch. Den Kopf eingezogen und innerlich mit sich schimpfend trat Kohaku den Rückzug an und überquerte die Brücke. Auf der anderen Seite angekommen genoss sie das weiche Gras an ihren nackten Fusssohlen, auch wenn es zu dieser Jahreszeit noch nicht allzu warm von der Sonne wurde. An dem Polisee angekommen setzte sie sich ans Ufer und tippte vorsichtig ihre Fusszehen ins Wasser. Lange darinbleiben konnte sie nicht, das Wasser war eiskalt. Enttäuscht machte sie eine Schmolllippe. Wohl oder übel musste sie es dabei belassen die sanften Geräusche und die Sonnenstrahlen zu genießen. Etwas missmutig aß sie weiter ihren Apfel.

    "Come on, little lady, give us a smile"
    No, I ain't got nothin' to smile about
    I got no one to smile for, I waited a while for
    A moment to say I don't owe you a goddamn thing

    Nightmare - Halsey

  • « Taverne.


    Tori machte sich auf zum Polisee, einem der wenigen ruhigen Orte den sie bisher kannte. Der Weg war weit, doch gegen die Lauferei hatte sie nichts, denn sie fühlte sich müde und ihr Kopf wog schwer - so behielt sie zumindest ein Ziel vor Augen.
    Als sie in das idyllische Reich gelangte, blieb die Brillenträgerin erstmal stehen und atmete erleichtert aus. Sie sollte sich nicht immer so unter Druck setzen, erst recht nicht mit Banalitäten. Der Polisee war wundervoll, das einzige was fehlte war ein Herzstück Heimat, doch vielleicht würde auch das irgendwann noch wachsen. Langsam schlenderte Tori über die Wiesen und wollte sich schon eine Birne von einem der Bäume nehmen, allerdings wusste sie nicht wem diese gehörten, daher ließ sie es sein. Während sie also so entlangging, kam irgendwann ein kleines Mädchen in ihre Sichtweite, welches missmutig in ihren Apfel biss. Das Blondchen wollte sie schon fragen, was denn passiert sei, allerdings traute sie sich nicht, außerdem ging sie das ja gar nichts an. Allerdings hatte die Grünhaarige sie schon gesehen, weswegen Tori schüchtern winkte (und sich danach ganz schön blöd vorkam.)

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