Der Wachposten

  • [kommt an] Barrett bei Kiel, Brodik und Elefantin


    Seite schlechte Laune hatte ihn ziemlich schnellen Fußes an den Rand Trampolis gebracht. Normalerweise würdigte der Brünette dem Wachposten keinen Blick und schritt einfach hindurch, schließlich sollte diese nur Dinge draußen halten und ihn nicht drin, aber irgendetwas hielt ihn heute hier an. Mit gerunzelter Stirn sah er sich nach dem Grund seiner Ablenkung um. Als er es entdeckte war ihm nicht wirklich klar wie ihm das bewusst überhaupt entgehen konnte, schließlich war ein Elefant nicht wirklich eine Kleinigkeit. Um das Tier standen zwei Männer, der eine von ihnen hatte die Hand im Maul des Ungetüms. Beim zweiten Blick erkannte er die Person mit der Schleimhand auch wieder. "Junge, meinst du nicht das ist irgendwie widerlich was du da tust? Du solltest dich echt was schämen" rief er ihm grinsend zu, seine Laune schlagartig besser als noch ein paar Minuten zuvor.

    "Come on, little lady, give us a smile"
    No, I ain't got nothin' to smile about
    I got no one to smile for, I waited a while for
    A moment to say I don't owe you a goddamn thing

    Nightmare - Halsey

  • Kiel, Barrett und Brodik vor dem Wachposten


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    Kiel schien nicht abgeneigt von seinem Missionsvorschlag zu sein. Forte bemutterte ihren Bruder zwar immer und hätte Brodik jetzt auf Anhieb zwanzig Gründe genant, wieso es viel zu gefährlich für Kiel war mitzugehen. Aber der Grauhaarige fand schon immer, dass der Blondschopf kein Kind mehr war, sondern ein Mann. Er hatte ja auch beim Monsterangriff bewiesen, dass er kämpfen und sich verteidigen konnte. Also sprach in den Augen des Wächters nichts dagegen. "Es geht darum die Gute zu verkleinern.", erklärte Brodik, während er sich den Elefantensabber besorgte, woraufhin Kiel sofort begann lauthals loszulachen. Er verschluckte sich dabei an seinem Apfel und nun war es der Grauhaarige, der einen amüsierten Laut von sich gab. "Geschieht dir recht. Den brauchen Kanno und Arthur für irgendwas.", stellte er klar und noch bevor er weitersprechen konnte vernahm er eine bekannte Stimme und ein breites Grinsen legte sich auf seine Lippen. "Ich schmier es gleich an dir ab.", begrüßte er Barrett, der auf sie zukam. "Du kommst gerade richtig. Wir wollten gleich los um ein paar Spinnweben zu besorgen. Könnte sein, dass wir dabei ein paar Spinnen beseitigen müssen." So ganz genau wusste Brodik das auch nicht, aber es war nie gut allein in ein Monsterareal zu gehen. Während er sprach machte er sich auf den Weg zu einem nahegelegenen Wassereimer an dem er sich den Elefantensabber von den Händen wischte. "Ich muss nur vorher das hier zum Uhrenturm bringen und rausfinden wo es diese Spinnenviecher überhaupt gibt." Tja. Das hätte er besser mal bei den beiden Zauberern erfragt. "Kiel. Du weißt das doch sicher, oder? Würde uns Zeit ersparen und wir könnten gleich los. Ihr seid doch beide dabei, oder?"

  • Kiel bei Brodik, Barrett und der Elefantendame

    Den Elefanten verkleinern? Kiel hatte so ziemlich mit allem Möglichen gerechnet aber nicht damit. Folglich zeichnete sich die Überraschung darüber sofort in seinen Gesichtszügen ab. Es würde also eine Art Zaubertrank für den Dickerhäuter gebraut werden? Nachdenklich musterte er für einen Augenblick das Tier, welches irgendwie zu bemerken schien, dass über sie gesprochen wurde. Neugierde stand in den sanften großen dunklen Augen, was den Blondschopf zum Schmunzeln brachte. Er mochte das Haustier des Wachposten und war froh, dass nun offenbar eine gute Lösung gefunden worden war. Auch wenn er sich das große Tier nicht so recht in einer Miniversion vorstellen konnte. Elefant und klein … das passte nicht so recht zusammen. Obwohl es natürlich auch noch darauf ankam wie klein die Dame denn werden sollte. Das Wort war ja nun doch recht dehnbar. Bevor er Brodik jedoch weiter dazu oder zur Besorgung befragen konnte, tauchte eine weitere Person auf, die ihm irgendwie bekannt vorkam. Dennoch war es ihm weder möglich zu sagen wie der Bursche hieß, noch wann er ihn schon einmal gesehen hatte. Vielleicht auch nur eine Einbildung. Sein Kollege und er schienen sich jedoch zu kennen. Er selbst hob zur Begrüßung des jungen Mannes kurz die Hand und bedachte ihn mit einem Lächeln.

    Kiel öffnete den Mund, um nun, nach dem etwas seltsamen Hallo zwischen Brodik und dem Neuankömmling, seine Frage zu stellen, woraus die bevorstehende Besorgung denn nun genau bestand, doch der Hüne kam ihm zuvor. Oh … Spinnweben. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, hatte er irgendwie auf irgendwelche Kräuter gehofft. Spinnweben bedeuteten gleichzeitig auch Riesenspinnen. Uff. Kiel konnte zwar gut mit seinen Zwillingsschwertern umgehen, doch Kämpfe mit Monstern bereiteten ihm immer Bauchschmerzen. Zugeben würde das jedoch nicht und schon gar nicht vor den beiden Männern hier. Er gestand es sich ja selbst nicht einmal gerne ein. Immerhin war es seine Aufgabe die Stadt zu beschützen, wenn es hart auf hart kam!

    Brodik hatte aber offenbar vergessen in Erfahrung zu bringen, wo er die geforderte Zutat überhaupt herbekam. Der Blondschopf verkniff sich ein Seufzen. Das war so typisch für den Kerl. Einfach kopflos drauf los! Zeit ersparen.. na klar. Kurz suchte Kiel in seinem Gedächtnis nach einer Antwort auf diese Frage, die Brodik schon an ihn abgetreten hatte. Sein Wissen über die Monsterareale war trotz seiner heimlichen Abneigung groß. Er hatte schon so einige Bücher der Bibliothek aufmerksam studiert. Diese Tatsache war wohl nicht unbemerkt geblieben. “Soweit ich weiß sind Riesenspinnen recht verbreitet. Hmmm.” Eine kurze Denkpause entstand, ehe er weiter sprach: ”Am ehesten finden wir die Spinnweben dann wohl entweder auf den beiden Inseln oder in der ... Grotte.” Bei der Aussprache des letzten Wortes sackte sein Magen ein gutes Stück tiefer. Bei dem Gedanken an die vielen verworrenen und vor allem dunklen Gänge, schrie eigentlich alles in ihm das ganze bleiben zu lassen. Dennoch nickte er und beantwortete die letzte Frage des Hünen mit einem festen: “Klar.” Schließlich hatte das alles ein sehr sinnvolles Ziel. Dennoch hoffte er, dass sich die beiden für eine der Inseln entscheiden würden. Selbst wenn nicht, würde er sich auf keinen Fall die Blöße geben seine Angst nach außen zu tragen. Das war zumindest immer der Plan.

  • [Kyle] & Bianca vor dem Wachposten


    2887-kyle-pngDas "Richtige" verpassen? Hah. Dafür ist es wohl schon ein klein wenig zu spät, dachte er sich innerlich. Wenn dieses "Richtige" da draußen existieren sollte, hatte er es vermutlich schon etliche Male verpasst. Wie sehr er sich auch bemühte, es schien sich seinem Griff immer zu entgehen, als ob es das Schrecklichste auf der Welt wäre, seins zu sein. Er wusste zuerst nicht, was er auf diese Aussage antworten sollte. Der Bauer war sich ja nicht einmal sicher, dass wenn er dieses sagenhafte "Richtige" endlich für sich hatte, er es behalten könne. Er biss die Zähne zusammen. Natürlich konnte er sich nicht anlügen und behaupten, er würde nie wieder im Leben etwas Schönes erfahren wollen. Auch, wenn ihm die Welt immer wieder Scherben gab, wollte er ein Fenster daraus bauen, wie sehr ihn seine Fehlschläge daraufhin auch bis ins Mark erschüttern würden. "Und was soll es mir bringen, dieses 'Richtige'? Wahrscheinlich bleibt es sowieso nicht lange", murmelte er bitter. Er erwartete keine, aber dennoch hoffte er irrational auf eine Antwort, die einen Sinn für ihn ergab. Einen Sinn, denn er wissentlich besaß, aber sich keinen Reim aus ihm machen konnte. "Und was soll das überhaupt sein? Das Richtige, von dem du sprichst?" Indem er verloren in den Gedanken seiner vergangenen Verluste war, sprach er mit einer überraschend lockeren Zunge. In der Regel versuchte er nicht einmal, die Antworten auf solche Fragen zu finden. Doch jetzt interessierten sie ihn, wenn auch aus einer fragwürdig zynischen Motivation heraus. Würde es ihm etwas bringen zu wissen, was diese Sache war, die er nie bekommen würde? Und würde es etwas bringen, wenn ihm die Antwort zu diesen Fragen von einer anderen Person gegeben wurden? Wenigstens die Antwort nach seiner Frage schien etwas Licht in die Verwirrung zu bringen. Es war also doch ein Adelding. "Ah, verstehe", schnaufte er herablassend. "Ich bin also nicht fein genug für deine Bekanntschaft? Ist es das?" Er wollte nicht so schroff klingen, wie er es gerade tat, und dennoch konnte er sich nicht davon abhalten. Das ganze Thema verband er mit Frustration und Bitterkeit, die seinen Ton zum Erhärten brachten. Wieder drückte diese Frau irgendwelche ihm nicht bewusste Knöpfe, die ihn nervten und ihn dazu brachten, Aussagen zu tätigen, die eine Konversation offensichtlich zum Eskalieren brachten. Mit dem Unterschied, dass die Adelige es dieses Mal vermutlich noch nicht einmal mit Absicht getan hatte. Bianca hatte wirklich ein Talent.

  • [Vor dem Wachposten] Kyle & Bianca

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    Es war jedes Mal das Gleiche. Wie naiv war sie gewesen zu glauben, dass eine Begegnung mit ihm auch ein zweites Mal anders ablaufen könnte wie an jenem Abend. Wie am Abend des Balls in der sie sich Beide von einer ganz anderes Seite präsentiert hatten. Einer verletzlichen Seite. Dieser Abend schien mittlerweile schon so lange zurück zu liegen. Beinahe könnte man glauben, dass es vielleicht nur ein Traum gewesen war im Anbetracht der Tatsache wie sie sich heute wieder gegenüber standen - distanziert und auf Konfrontation aus. Als hätte es diese gemeinsamen Stunden nie gegeben, als hätte es den Kuss nie gegeben. Ihr Herz schlug bei dem Gedanken an dieses Ereignis wieder etwas schneller und unweigerlich zierte ein rosafarbener Schimmer ihre blassen Wangen, ehe sie seinen Blick wieder auswich, schon gar nicht mehr mit einer Antwort rechnete. Kyle war noch nie ein Freund großer Worte gewesen und vielleicht war es auch besser so bevor wieder ein Kommentar über seine Lippen glitt, welches die Situation zwangsläufig zum eskalieren bringen würde. Ein Murmeln drang aus seiner Kehle und die Adelstochter hob ihren Kopf wieder an, begegnete seinen dunklen Augen für wenige Sekunden ehe er sich letztendlich wieder ihrem Blick entzog. Es lief ihr eiskalt den Rücken runter, kurz verspürte sie einen Stich in ihrem Herzen als er sie danach fragte was denn überhaupt das besagte Richtige war. Sie schüttelte den Kopf ehe ein Seufzen ihre Lippen verließ. Er war wirklich so begriffsstutzig. "Woher soll ich das wissen..." Bianca strich sich eine Haarsträhne, die sich von ihrer Frisur gelöst hatte hinters Ohr und verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust. Die neuen Zofen waren eine Katastrophe und wahrlich zu nichts zu gebrauchen. Sie schüttelte den Kopf. Das Gespräch mit ihm machte einfach keinen Sinn. Hatte es noch nie und trotzdem war sie unfähig diesen Menschen völlig aus ihrem Leben zu streichen. Kyle war mehr oder weniger eine Konstante. Gerade als sie sich verabschieden wollte, da das Gespräch mit ihm ohnehin keinen Sinn machte, fuhr er schließlich fort. Ein herablassendes Schnauben verließ die Lippen des Anderen. Sein Worte waren schroff. Sie trafen sie mitten ins Herz und beinahe hätte sie fast schon aus Reflex an die schmerzende Stelle gefasst. Sie presste ihre Lippen zusammen und ihre Hände ballte die Adelstochter zu Fäusten. Ihre blauen Augen richteten sich auf Kyle und funkelten ihn an, während sich in ihnen zugleich Tränen sammelten, die sie bewusst wegblinzelte. "Du verstehst gar nichts!" blaffte Bianca ihren Gegenüber an. Ihre Wangen waren gerötet und das Blau ihrer Augen war dunkler als sonst. "Im Gegensatz zu dir kann ich mir nicht einfach aussuchen mit wem ich zusammen bin oder nicht - ich habe nicht die Wahl!" Ihre Augen weiteten sich vor Schreck als die unbedachten Worte über ihre Lippen gekommen waren, ihre Wangen hatten sich gerötet und eine einzelne Träne kullerte über ihre Wangen bevor sie sich mit der Hand den Mund hielt aber es war zu spät. Die Worte waren einfach so - unbedacht - über ihre Lippen gekommen. Ihr Herz hatte einen kleinen Aussetzer gemacht und sie wich einen Schritt zurück, entzog sich seinen Blick indem sie zu Boden sah bevor sie sich abwandte. Sie zögerte einen Moment. Wahrscheinlich würde er es dennoch nicht verstehen. Ihre Welt war immerhin eine ganz andere als die seine. Würde es immer sein - oder?

  • [Kyle] & Bianca vor dem Wachposten


    2887-kyle-pngKurz zuckte er zusammen, als die Adelige ihn anfuhr. Die Wut war dem Schreck gewichen, wobei er nicht wirklich wusste, warum er sich so erschreckt hatte. Schließlich war es nicht gerade ungewöhnlich für Bianca, mal etwas lauter zu werden. Vermutlich lag es daran, dass sie die ganze Zeit bis jetzt so leise gewesen war und jetzt von einer Sekunde auf die andere ausgebrochen war. Was sein Herz jedoch wirklich dazu brachte, ihm in die Hose zu sinken, war der Inhalt ihres Ausbruchs. Er konnte sich denken, was sie meinte, als sie das Wort "zusammen" verwendete. Sie hatten schließlich die ganze Zeit um die Gefühle des anderen und sich selbst herumgetanzt, eben gerade weil keiner der beiden wirklich aussprechen wollten, warum sie sich verhielten, wie sie es taten, und was es für sie bedeutete. Doch Bianca hatte diese Barriere gerade gebrochen, und er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. Naja, keine Überraschung. Mit dem Herumgetänzle konnte er ja auch schon nicht besonders gut umgehen. Noch bevor er auch nur den Ansatz einer Antwort formulieren konnte, wurden die intensiven Augen der Blauhaarigen glasig, ließen sogar eine Träne frei, bevor sie den Blick gen Boden wandte. Es versetzte ihm einen Stich ins Herz. So sehr sie sich auch fetzten und ankeiften, er konnte sie noch nie weinen sehen, wusste nicht ansatzweise, wie er sie dazu bringen konnte, damit aufzuhören. Verdammt, schrei mich lieber an! , hätte er ihr am liebsten zugerufen, aber der Knoten in seinem Hals ließ ihn nicht. Tief musste er schlucken, damit er überhaupt wieder das Gefühl hatte, wieder atmen zu können. Das hatte sie also gemeint mit ihrer Familie. Dass sie sich nicht aussuchen konnte, wen sie als ihren Partner nehmen konnte. Es ging nicht um eine Bekanntschaft, sondern eine Partnerschaft, auch, wenn ihm diese Realisation immer noch irgendwie fremd in seinem Kopf schien. Jetzt, wo Bianca so aufgelöst vor ihm stand, konnte er es nicht mehr ignorieren. Die ganze verschleierte Sprache, über die er weder nachdenken noch verstehen wollte, war zu einer klaren Aussage geworden, die ihm so hart an den Schädel geworfen wurde, dass selbst er nicht wegschauen konnte. Sollte das heißen, dass sie sich tatsächlich für ihn entscheiden würde, wenn sie die Wahl hätte? Der Gedanke daran, hinterließ ein mulmiges Gefühl. Er wollte nicht zulassen, dass ihn diese Wahrscheinlichkeit freuen könnte, konnte die erhöhte Anzahl seiner Herzschläge allerdings auch nicht so herunterschrauben, dass er sich von einer Gleichgültigkeit überzeugen konnte. Und auch, wenn diese Frage so auf seiner Zunge brannte, konnte er sie nicht aussprechen. Was, wenn diese Frage wieder so dumm war, dass sie nur noch mehr wegen ihm weinen würde? Stattdessen trat er langsam an sie heran und blickte ihr wohl zum ersten Mal an diesem Tag direkt in die Augen, ohne den Blick wieder anzuwenden und legte ihr eine Hand sanft auf die Schulter. "Tut mir Leid" In diesem Moment entschuldigte er sich innerlich für alles, wofür er noch nie Worte gefunden hatte. Für seine Begriffsstutzigkeit, seine Vergangenheit, die ihm jegliches Vertrauen genommen hatte, jemals wieder so etwas wie erfüllendes Glück und aufrichtige Liebe zu finden, und ihre Gegenwart, die ihr die Möglichkeit nahmen, diese Dinge für sich erfüllen zu können, obwohl sie es wollte. Er verkniff sich den sarkastischen Kommentar, dass die beiden doch sowieso nur miteinander streiten würden, selbst wenn ihre Familie es erlauben würde, zusammen zu sein, und war einfach nur da.

  • [Vor dem Wachposten] Kyle & Bianca




    Bereits als die Worte über ihre Lippen gekommen waren bereute sie es aber es war unmöglich sie wieder zurück zu nehmen. Es war unmöglich das Gesagte ungesagt zu machen und wieder zur Ausgangssituation zurück zu gelangen. Er schwieg. Für wie lange? Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor. Irgendwann rechnete sie nicht einmal mehr mit einer Antwort seinerseits, entzog sich dem Blick seiner dunklen Augen und zog sich allgemein ein Stück zurück. Sie hätte sich gerne selbst dafür geohrfeigt dermaßen töricht zu sein, zu glauben es sah in ihm gefühlsmäßig ähnlich aus wie in ihr. Sie war beschämt. Welch fürchterlicher Fauxpas. Bianca biss sich auf die bebende Unterlippe um ein Schluchzen zu unterdrücken, schlang ihre Arme um ihren zierlichen Körper und sah zu Boden. Ihre Locken fielen ihr ins Gesicht, verbargen seine Sicht auf die Tränen, die folgten. Sie hätte es nie sagen sollen. Sie hätte es einfach stillschweigend hinnehmen sollen - es akzeptieren, dass sie irgendwann mit einem Mann aus einem anderen Adelshaus verheiratet werden würde, der in ihrer Welt lebte und nicht wie Kyle zwar am selben Ort aber in einer völlig anderen Welt lebte. Sie unterschied sich gänzlich von ihrer und doch war es an jenem Abend egal gewesen. Bianca schloss für einen Moment die Augen, ignorierte den Schmerz in ihrer Brust so gut es nur möglich war. Es war besser so. So konnte jeder seinen Weg gehen - nach all den Jahren konnten sie einander los lassen, mussten nicht mehr um den jeweils anderen herumtanzen, sich über Nichtigkeiten streiten. Dieser Fakt schmerzte noch mehr und auch die Tatsache, dass es der einzige Weg war, es keine Alternative gab. Vielleicht wurde ihr jetzt zum ersten Mal bewusst, dass Kyle ihr nicht so egal war wie sie es gerne Andere und auch ihm glauben machen wollte. Schwachsinn. Sie wusste es schon viel länger. Schon damals als er sich für Cammy entschieden hatte, als er fortging, als er wieder zurück kehrte. Sie wollte es nur nicht wahrhaben - nicht aussprechen. Letztendlich war es passiert. Sie war so in ihren Gedanken versunken, dass sie erst merkte, dass er an sie heran getreten war als sie seine Hand auf ihrer Schulter spürte. Sie zuckte leicht zusammen aber lies ihn gewähren, hob sogar ihren Kopf ein Stück an und fand den Blick seiner dunklen Augen. Seine Entschuldigung sie tat gut aber zugleich veränderte sie rein gar nichts. Worte konnten den Schmerz, den sie verspürte nicht lindern. All die Juwelen, neuen Kleider und sonstiger Schnickschnack konnten das nicht. Sie hatte es versucht. Immer wieder kullerten Tränen über ihre Wangen. Ein Teil von ihr wollte sich von ihm trösten lassen, wollte sich in seinen Armen verkriechen, vor der Welt verstecken. Ein anderer Teil wollte einfach weglaufen - vor ihm - vor ihren Verpflichtungen. Sie hatte ihm gerade ihre Gefühle offen gelegt und er hatte nur eine Entschuldigung übrig. Wäre sie nicht so dermaßen verletzt, hätte sie ihm wahrscheinlich eine verpasst und von sich gestoßen. Bianca wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Ihre Wangen waren nach wie vor gerötet - vor Scham. "Jetzt... weißt du es." Nun kannte er ihre Gefühle. Gefühle, die sie sich so lange nicht eingestanden hatte, es noch immer nicht in Worte fassen konnte. Sie sah in seine Augen, lies ihren Blick über sein Gesicht wandern als müsste sie es sich merken. Es fühlte sich wie ein Abschied an und vielleicht war es das auch. Ihr Herz fühlte sich schwer an aber so war es nun mal wenn man einer Adelsfamilie angehörte, nicht wahr? Man hatte in so vielen Dingen eine Wahl aber vielleicht in der Einzigen, die zählte letztendlich nicht. Die Adelstochter griff nach seiner Hand, die auf ihrer Schulter lag, legte ihre für einen Moment darauf, genoss es sie dort zu spüren - nur für wenige Sekunden. "Kyle..." hörte sie sich sagen aber letztendlich schaffte sie es keine Worte des Abschieds zu formulieren. Nicht sofort. Sie zog ihre Hand zurück, entfernte sich ein Stück von ihm, war schon einige Meter gegangen ehe sie anhielt.An Ort und Stelle für einen Moment verweilte bevor sie sich zu ihm umdrehte, die Meter, die sie nun trennten überwandte und ihre Arme um ihn schlang, sich an ihn drückte. Bianca vergrub ihr Gesicht in seiner Schulter, genoss seine Nähe - das letzte Mal - nur ganz kurz.

  • Kiel, Barrett, Brodik und Elefantendame vor dem Wachposten


    Als ihm der Andere androhte den Schleim an ihm abzuwischen legte er warnend die Hand an sein Schwert. "Wag es ja nicht, ich werde nicht zögern..." raunte er immer noch grinsend, aber seine Augen wurden wachsamer. Er entspannte sich erst als Brodik sich die Hände wusch. "Spinnen? Ich... du... ich muss los. Äh... ich hab was im Gasthof vergessen" antwortete er auf die Mission die der Grauhaarige darlegte. Wieso mussten eigentlich immer alle irgendwelche widerlichen Sachen finden. Am besten noch welche die sich wehren konnten. Da würde er sich lieber auf Trüffelsuche begeben. Lieber voll gematscht mit Erde als von einer Spinne eingesponnen zu werden. Er stöhnte widerwillig als der junge Blonde, der bereits bei Brodik gestanden hatte, die Orte erwähnte an denen sie die Monster finden würden. "Muss das sein? Also ich finde die Kombination Grotte und Spinnen nicht besonders verlockend... allerdings weiß ich jetzt auch nicht welche Insel sonderlich besser ist...". Er wand sich davor eine Antwort zu geben. "Shit... ja von mir aus, aber wenn ich verrecke werde ich dich finden und dann ersticke ich dich mit diesen Spinnweben. Ist das klar" gab er dann zurück. Wieso hatte er auch stehen bleiben müssen?

    "Come on, little lady, give us a smile"
    No, I ain't got nothin' to smile about
    I got no one to smile for, I waited a while for
    A moment to say I don't owe you a goddamn thing

    Nightmare - Halsey

  • Kiel, Barrett und Brodik vor dem Wachposten ~> Gehen


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    Im Gegensatz zu Kiel schien Barrett nicht besonders von der Idee des Grauhaarigen begeistert zu sein. Ganz im Gegenteil: Er machte deutlich wie ungern er diese Mission begleiten wollte. Spinnen waren wohl nicht sein Fall. Brodik musste schmunzeln, verkniff sich aber eine bissige Aussage, denn er wusste, dass er jede helfende Hand brauchen konnte und auf Barretts Kampfkünste war Verlass. Das hatte der Grauhaarige bereits in der Wüste zu sehen bekommen. Bei der Drohung des Brünetten musste Brodik lachen. "In Ordnung. Du darfst mich heimsuchen.", genehmigte er. Wovon er weniger amüsiert war, waren die Orte, die Kiel als mögliche Spinnenwohngebiete bekannt gab. Die Grotte wäre dem lausigen Wächter von allen eigentlich am Liebsten gewesen, aber die beiden anderen Herren schienen nicht sonderlich begeistert davon zu sein. Zur Pluvia-Insel mussten sie allerdings zuerst übers Wasser und zur Walinsel die Ranke am Uhrenturm hinaufklettern, oder? Dort mussten sie doch ohnehin vorbei, um den Elefnatensabber abzugeben, oder? "Wir müssen eh zum Uhrenturm, also würde ich vorschlagen wir nehmen dort die Ranke zur Walinsel. Der Aufstieg ist zwar beschwerlich, aber das ist der Weg zur Pluvia-Insel ist auch nicht gerade ein Zuckerschlecken... oder kommen müssten wir sowieso die Ranke bei der Pluvia-Insel nach oben nehmen? Ich kenn mich da nicht aus. Weißt du mehr Kiel? Wenn die Ranke am Uhrenturm reicht. Nehmen wir die.", erklärte der Wächter und sprach so ein Machtwort, während er alle Sachen zusammenpackte, die er für die Mission brauchte. Phiolen und seine Kriegsaxt waren das Wichtigste. Und das Zeug, das er von Arthur bekommen hatte, um die Spinnweben weniger klebrig zu machen. Dadurch war es sicher einfacher die Dinger zu besorgen und schnell wieder zu verschwinden. Dass der Tränkemeister das Gebräu allerdings verwechselt hatte, konnte der Silberhaarige ja nicht wissen. "Na dann los! Sonst überlegt es sich Barrett doch noch anders, weil er zu viel Angst hat.", stichelte Brodik jetzt doch noch und machte sich mit den anderen beiden auf den Weg zum Uhrenturm und der Walinsel, nachdem diese alles zusammen hatten.


    gehen ~> (Lässt du sie auf der Walinsel ankommen Anne?)

  • [Kyle] & Bianca vor dem Wachposten


    2887-kyle-pngDie Mauer, die es ihm möglich gemacht hatte, immer wieder Entschuldigungen und Ausreden für seine Gefühle zu finden, war mit einem Mal von der Blauhaarigen abgerissen worden. Auch wenn er versuchte, alte Denkmuster zu verwenden, wie "Ich bin nicht gut genug", "Sie will bestimmt Jemanden mit ihrem Stand" - diese Ausreden funktionierten nicht mehr. Er war zwar schwer von Begriff, doch gesprochene Worte konnte selbst er nicht so einfach ignorieren. Es war offensichtlich, dass sie mit ihrer Situation nicht zufrieden war, dass sie keine Wahl hatte und wenn sie die Wahl hatte - so schwer es für ihn auch zu glauben war - sie sich wohl für ihn entscheiden würde. Eine komplett fremde Frustration machte sich in ihm breit. Es war keine Frustration, die aus einem wie sonst immer herrschendem Missverständnis entstanden war, sondern jene, die aufgrund der Realisierung einer unangenehmen Wahrheit entstand. Stumm lauschte er ihren Augen, während sie sich in die Augen schauten. Ja, jetzt wusste er es. Und trotzdem wusste er immer noch nicht, was er machen sollte. Er konnte sich ja nicht einfach zum edlen Ritter schlagen lassen und einem Adelshaus beitreten. Die Wärme ihrer Hand, die sich auf seine legte, sein Name, der von ihren Lippen gesprochen wurden - diese Sinneseindrücke fühlten sich auf einmal so viel schärfer, so viel klarer an, doch sie hielten nicht lange. Instinktiv streckte der Braunhaarige seine Hand nach ihr aus, als sie sich von ihm entfernte, jedoch blieb sie nicht lange auf Abstand. Noch bevor er einen ersten Schritt auf sie zugehen konnte, warf sie sich in seine Arme und Erleichterung machte sich in ihm breit. Sie war nicht wieder weggegangen. Nicht wie an jenem Morgen nach einem vertrauten Abend, den sie zusammen verbracht hatten. Er drückte sie näher an sich, ließ seine Wange auf ihrem parfümierten Haar ruhen. Er wollte diesmal nicht der Grund sein, dass sie sich wieder von ihm entfernte. "Gibt es wirklich keine andere Option?", fragte er sich selbst, erwartete aber gleichzeitig insgeheim auch irgendwie eine Antwort. Die Adelige hatte doch immer eine Vorstellung davon, wie Dinge zu laufen hatten und sollte es nicht so sein, würde sie die Dinge nach ihrem Belieben zurechtrücken. In seinem Kopf war es noch nicht angekommen, dass es vielleicht Dinge gab, an denen die Blauhaarige auch nichts ändern konnte. Er wollte es nicht verstehen. Lieber stützte er sich wieder auf seinen üblichen Modus Operandi der Verleugnung, die letzte Bastion, an die er sich noch klammern konnte.

  • [Vor dem Wachposten] Kyle & Bianca




    Sie spürte seine Wärme, spürte wie sich seine Arme um ihren Körper legten und sie ein Stück weit näher an sich zogen. Die Geste fühlte sich seltsam vertraut an obwohl solche Zärtlichkeiten doch eigentlich eher ungewöhnlich für sie Beide waren. Diese Vertrautheit mit der sie einander umarmten lies ihr Herz schneller schlagen. Es klopfte fest gegen ihre Brust, so dass sie schon die Ahnung hatte, das er es spüren konnte. Ihr Gesicht fühlte sich warm an, sie fühlte wie ihr die Farbe in die Wangen geschossen war. Sie hatte Kyle tatsächlich irgendwie gesagt, dass sie wenn sie könnte mit ihm zusammen sein wollte. Es fühlte sich irgendwie befreiend an jene Worte, die schon so lange in ihren Gedanken kreisten ausgesprochen zu haben aber zugleich fühlte sich die Adelstochter verletzlicher denn je. Die Mauer, die sie sich aufgebaut hatte über Jahre hinweg war eingerissen und sie fühlte sich irgendwie hilflos. Selbst ihre taffen Worte, die sonst so gedankenlos aus ihr heraussprudelten vermochten ihr jetzt nicht zu helfen weil sie ihr im Hals stecken blieben. Sein Kopf ruhte auf ihrem und sie schloss für einen Moment ihre blauen Augen, genoss einfach nur diesen Moment, versuchte zu vergessen warum es diesen Moment gab und das es sich doch tatsächlich irgendwie wie ein Abschied anfühlte. Seine Nähe sie tat so gut aber zugleich war es so frustrierend - es schien so ausweglos. Sie hörte seinen Herzschlag als sie ihren Kopf an seine Brust lehnte. Es schlug schneller als gewöhnlich. War es möglich, dass er den gleichen Wunsch verspürte? Sie all die Jahre nur umeinander Herumgetänzelt hatten um zum Entschluss zu kommen, dass es einfach nicht möglich war zusammen zu sein. Hätte diese Erkenntnis etwas gebracht wenn sie früher gekommen wär? Unwahrscheinlich. Dafür war Bianca zu stur. Zu eigensinnig. Aber auch diese Charaktereigenschaften stießen irgendwann auf ihre Grenzen, oder? Seine Worte waren nur ein Flüstern. Wahrscheinlich hätte die Adelstochter sie nicht einmal gehört wenn sie nicht so nahe bei ihm gewesen wäre, sie wären einfach untergegangen. Letztendlich wusste das Mädchen nicht ob er eine Antwort erwartete oder ob er sich diese Frage nur selbst stellte oder ob sie tatsächlich ihr galt. Ob die Lösungsfindung ihr überlassen blieb? Gab es das überhaupt? Eine Lösung? Allein die Vorstellung, dass sie ihren Papa darum bettelte diese... Verbindung zu akzeptieren kam ihr schon lächerlich und unwirklich vor. "Solange es niemand aus der Villa weiß..." kam es über ihre Lippen und kam sich schon im nächsten Moment unfassbar dumm vor. War dieser Plan nicht zum Scheitern verurteilt? Das kannte man doch, oder? Irgendwann würde es herauskommen. Irgendwann würden sie einen Fehler machen. Und hatte sie diesen Plan nicht gerade irgendwie ohne Kyles Einverständnis gemacht? Vielleicht wollte er das doch auch gar nicht. Immerhin hatte er diesbezüglich noch nichts gesagt. Nur sie hatte sich die Blöße gegeben und ihre Gefühle offen gelegt. Nur sie stand völlig Schutzlos vor ihm. Ihr Körper spannte sich ein kleines bisschen an und dennoch verharrte sie in dieser Position, schmiegte sich an seine Brust weil sie Angst hatte wenn sie sich von ihm löste wäre alles vorbei. Sie würden getrennte Wege gehen, gar akzeptieren, dass es keine Chance für sie gab. Er würde ein anderes Mädchen finden. Sich in ein anderes Mädchen verlieben und mit ihr glücklich werden. Bianca bemerkte eine Enge in ihrer Brust, die ihr die Luft zum Atmen raubte. Was war sie eigentlich für ein gehässiger Mensch. Sie gönnte ihm kein Glück wenn es nicht mit ihr war. Die Adelstochter presste ihre Lippen aufeinander, unterdrückte ein Schluchzen und merkte wie ihr wieder eine Träne über die Wange kullerte.

  • [Kyle] & Bianca vor dem Wachposten

    Das Finale eines zehnjährigen Balztanzes?


    2887-kyle-pngSein Herz setzte kurz aus, als er tatsächlich eine Antwort auf seine Frage bekam. Eine geheime Beziehung, die mit dem öffentlichen Auge nicht erfasst werden konnte. Oder zumindest nicht mit dem adeligen Auge. War das eine Möglichkeit, eine Realität, welche die beiden leben konnten? Konnte er damit leben? Nervosität machte sich in ihm breit. Der verzweifelte Wunsch nach ein wenig Glück und die schneidende Angst davor, dieses Glück letztendlich wieder zu verlieren, rissen ihn innerlich in zwei Teile. Doch einer Sache war er sich sicher - wenn er jetzt 'Nein' sagte, würde sich diese Chance vermutlich nie wieder ergeben. Wofür wäre dieses emotionale Hin und Her gewesen, wenn er jetzt wieder den Schwanz einzog und sich von seiner lähmenden Angst besiegen ließ? Schnell nahm er die Luft in sich aus, und stieß sie langsam wieder aus. Sein ganzer Körper pochte so intensiv, dass er sich langsam nicht mehr sicher war, ob es sich bei diesem Gefühl um seinen anderen Körper handelte, oder von der Frau an seiner Brust ausging. Er wollte sich so sehr konzentrieren, seinen Kopf benutzen und darüber nachdenken. Eine Sache, die er nicht oft tat, doch wenn sein eigener Körper so von seinen Gefühlen gelähmt war, hatte er Hemmungen, sich von einem chaotischen Bündel voller Emotionen leiten zu lassen. In einem Kampf würde das ziemlich nahe eines sicheren Todes kommen. Doch so sehr er sich auch anstrengte, der Sinneseindruck seiner zugeschnürten Kehle lenkte ihn zu sehr ab. Er war nicht in einem Kampf. Er hatte keine tödliche Situation vor sich, die ihn von seinen leiblichen Leiden ablenken konnten. Selbst das Schluchzen von Bianca nahm er nur gedämpft war, ließ seinen Blick jedoch instinktiv zu ihr wandern. Vielleicht sollte er einfach aufgeben, zu denken. Er schaffte es offensichtlich nicht, sich seinem Körper zu widersetzen. Sein Kopf war vollkommen leer, als er die Umarmung langsam lockerte und seine Hände auf ihren Schultern ablegte, eine davon wanderte zu ihrer Wange, mit der er sanft ihren Kopf nach oben führte, damit er seine Lippen auf ihre legen konnte. Der Sinneseindruck dieses Kusses hatte diesmal nicht den gleichen elektrisierenden Effekt auf ihn, wie zuvor, da er bereits seit mehreren Minuten unter Strom stand. Er festigte seinen Entschluss jedoch nur noch mehr. "Wenn du das willst, versuchen wir's", flüsterte er. Der Terror blieb immer noch in seinem hinteren Teil des Kopfes bestehen, war jedoch mittlerweile von so vielen anderen Emotionen überschwappt worden, dass er gar nicht mehr wusste, welchem Gefühl er sich widmen sollte und führte zu einer Depersonalisation jener. Er konnte sich nicht mehr erinnern, wann er sich das letzte Mal innerlich so überfüllt, und gleichzeitig so leer gefühlt hatte, aber wenn ihn dieser emotionale Kurzschluss wieder zu einem halbwegs funktionierenden Menschen machte, entschied sich der Braunhaarige, sich nicht darüber zu beschweren.

  • [Vor dem Wachposten] Kyle & Bianca


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    Bianca konnte selbst nicht glauben was sie da gerade gesagt hatte. War es das was sie wirklich wollte oder war es letztendlich der letzte Strohhalm an den sie sich klammerte? War es die einzige Alternative - entweder nichts oder das? Aber war es besser als nichts? Eine heimliche Beziehung? Wie lange ging so etwas gut? War es nicht letztendlich doch zum Scheitern verurteilt? Vielleicht hoffte ein kleiner Teil in ihr, dass er sie wieder zu Verstand brachte, ihr sagte, dass es einfach keinen Sinn machte und sie lieber die Tatsachen akzeptieren sollten. Vielleicht hoffte ein kleiner Teil in ihr, dass er der Klügere von Beiden war. Dieses eine Mal. Wenn er nun ablehnte, dann würde sie abschließen können, oder? Wenn er ihr einfach sagte, dass es nicht das ist was er wollte wäre es endgültig vorbei und sie konnten beide neue Wege gehen. Es klang so einfach aber einfach war es zwischen ihnen noch nie gewesen. Es war vieles aber ganz sicher nicht einfach. Die Adelstochter lauschte seinem Herzschlag, spürte die Wärme seiner Umarmung. Seine Nähe - sie war tröstend und nervenaufreibend zugleich. Er schwieg. Kurz hoffte sie vielleicht er hätte ihre Worte nicht gehört. Sie fühlte sich so nackt - so ausgeliefert. Wann waren sie je so ehrlich zueinander gewesen. Eine völlig neue Situation. Sie schrien einander nicht an, ignorierten einander nicht. Letztendlich stand nur die Wahrheit zwischen ihnen, die sie ausgesprochen hatte - voller Wut, weil er nicht zu verstehen schien. Wie könnte er auch. Das zwischen ihnen war seit jeher auf Missverständnissen aufgebaut gewesen. Nie hatte jemand den Mut gehabt es anzusprechen. Trotzdem fühlte sich Bianca feiger denn je. Der Weg den sie vorschlug war doch im Grunde der feigste aller Wege. Sie war nicht mutig genug sich gegen ihre Familie aufzulehnen weil sie die Konsequenzen fürchtete. Sie war nicht mutig genug um ihn von sich zu stoßen. Den Kontakt für immer zu kappen weil sie es nicht wagte, sich davor fürchtete er könnte sich in ein anderes Mädchen verlieben und sie vergessen. Sie war so furchtbar feige, hasste sich beinahe selbst. Er war es der die Umarmung lockerte. Ihr Herz klopfte fest gegen ihre Brust, sie wagte es nicht Kyle anzusehen. Sie fürchtete seine Antwort. Sie fürchtete ihren Vorschlag aber zugleich auch seine Ablehnung. Vielleicht war es seit jeher nur sie, die mehr empfunden hatte, sich mehr erhofft hatte. Bianca spürte seine Hände auf ihrer Schulter, hielt den Kopf gesenkt als eine seiner Hände nach oben wanderte, über ihre Wange strich und ihren Kopf etwas anhob. Ihre Wangen waren gerötet als sich ihre Blicke trafen. als sie ihm nicht mehr ausweichen konnte. Als sich das Gesicht des Anderen näherte schloss sie für einen Moment die Augen, spürte im nächsten seine Lippen auf den ihren. Sie waren so weich. Der Kuss schmeckte bittersüß. Er war nur flüchtig und doch wusste sie nicht wohin mit ihren Gedanken, mit ihrem Gefühlen. In ihr tobte ein Sturm. Seine Stimme war nur ein Flüstern als er sich wieder von ihr löste. Ihre Augen flackerten bevor sie sie wieder öffnete, ihn durch sie ansah. Seine Hand lag immer noch an ihrer Wange. Unsicherheit spiegelte sich in ihrem Blick. War es das was sie wollte? Es erschien ihr eigentlich nicht als hätte sie großartig eine Wahl. "...ist es auch das was du willst?" Sie sah ihn direkt an, flüchtete dann vor seinem Blick. Er war noch nie ein Mann großer Worte aber momentan fühlte sie sich einfach so ausgeliefert. Sie hatte gefühlt alles offen gelegt und er machte einfach nur mit um sich ihrem Willen zu beugen? Sie wirkte fast schon unsicher. Zögernd sah sie wieder in die braunen Augen des Anderen in der Hoffnung dort die Antwort zu finden.

  • [Kyle] & Bianca vor dem Wachposten


    2887-kyle-pngIhre Frage schaffte es endlich, bei ihm eine Emotion in den Vordergrund zu locken, die alle anderen überdeckte: Überraschung. Ein Gefühl, welches ihn fast kurz auflachen ließ, so unerwartet wurde er damit konfrontiert. Woher kam diese plötzliche Sorge darüber, was er wollte? Hatte sie ihn das schon jemals gefragt? Vielleicht hatte er es sich zu einfach vorgestellt. Bis jetzt hatte er sich immerhin entweder klar gegen etwas gestellt, oder sich von anderen mitziehen lassen, wenn es um menschliche Beziehungen ging. So etwas wie Initiative hatte er schon lange nicht mehr gezeigt. Vermutlich das Resultat der vielen verlorenen Leben, die er miterleben musste. Ereignisse, die ihn zu einem großen Teil taub gemacht hatten, und wenn er diese Taubheit mal nicht spürte, handelte es sich um erstickende Angst. Bianca war die einzige Ausnahme in menschlicher Form in seinem Leben gewesen, der in letzter Zeit auch nur einen Hauch an positiven Gefühlen in ihm hervorgerufen hatte. Doch nun stand sie vor ihm wie ein Wooly, welches man zum ersten Mal geschoren hatte, und er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. Er konnte seinen eigenen verwirrten Blick nicht verstecken, während er zuschaute, wie ihre Augen sich abwechselnd ihm widmeten und im nächsten Moment gleich wieder auswichen. Ja, war es denn das, was er wollte? Hatte er jemals gewusst, was er wollte, wenn es um die Menschen in seinem Umfeld ging? In den letzten Jahren hatten sich seine Erwartungen so sehr reduziert, dass er froh war, wenn die Personen um ihn herum am Leben waren, aber das wollte die Blauhaarige sicher nicht hören. Und bei der Vorstellung so etwas Kitschiges zu sagen wie 'Ich will nur, dass du glücklich bist' kam ihm innerlich das Frühstück von heute Morgen hoch. Letztendlich musste er sich eingestehen, dass er es nicht wusste. Er wusste nicht, was er wollte. Er wusste nur, dass Bianca eine Person war, an die er sich unbewusst schon lange geklammert hatte, schon lange nicht mehr aus seinem Leben wegzudenken war, und wenn es sich bei der Alternative darum handelte, dass sie sich gar nicht mehr sehen würden, war er definitiv dagegen. "Wenn es sonst keine andere Option gibt, dann ja", antwortete er endlich, seine Augen verirrten sich dieses Mal nicht in alle Richtungen, bevor sie für ein paar Sekunden auf ihre trafen. Er war gradlinig. Vermutlich verstand er nicht einmal zur Gänze, was diese Option genau bedeutete, was sie mit sich brachte. Vielleicht war das nur etwas, was man am feinen Hof verstand, gänzlich außerhalb der mentalen Reichweite eines gewöhnlichen Bauerns, aber es brachte auch nichts, zu versuchen diese ihm komplett fremde Welt zu verstehen. Die Adelige verstand mehr davon, sicher wusste sie, was sie tat.

  • [Vor dem Wachposten] Kyle & Bianca




    Seine Augen weiteten sich ein wenig vor Überraschung als hätte er mit einer derartigen Frage nicht gerechnet. Wahrscheinlich hatte sie es sich selbst zu zu schreiben. In all den Jahren in denen sie nun umeinander herum tanzten nur um sich anschließend wieder zu zanken oder aus dem Weg zu gehen hatte sie ihn wohl nie danach gefragt was er eigentlich wollte. Es war immer nur darum gegangen was sie wollte oder nicht wollte. So war sie nun einmal. So war sie auch erzogen worden. Ihre Wünsche hatten oberste Priorität. Sie war besser als das Fußvolk. In gewissem Maße war es so in ihr verankert. Sie lebte dieses Leben, dass man ihr anerzogen hatte. Es wäre gelogen wenn sie behaupten würde, dass sie darauf verzichten konnte. Kyle und ihre Beziehung zueinander oder wie auch immer man das bisher definieren hätte können hatte noch nie in dieses Bild gepasst und dennoch kam sie nicht davon los. Sie kam nicht von ihm los. Seit Jahren nicht. Selbst wenn sie sich stritten, wenn seine Unbeholfenheit sie zur Weißglut brachte genoss sie es ihn zu sehen. In seine braunen Augen zu sehen, ihm maßregelnde Worte entgegen zu schleudern. Er passte nicht aber dennoch hatte ihr Herz sich doch schon längst entschieden. Er war nicht der Adelige, den sie sich immer erträumt hatte. Perfekt. Charmant. Wohlhabend. Er war alles andere als das und dennoch schlug ihr Herz schneller wenn er sie küsste, wenn sie in seinen Armen lag. Sie hatte das Gefühl es konnte dann alles gut werden auch wenn die Vernunft in ihr dabei stark aufschrie, sie tadelte. Er sah sie direkt an. Sie spürte seinen Blick auf sich. Er sah nicht weg, wich ihr nicht aus bevor er zu einer Antwort ansetzte. Eine Antwort, die sie so nicht erwartet hatte - oder doch? Waren es nicht letztendlich genau solche Worte, die sie von ihm erwartet hatte? So war er schon immer gewesen, richtig? Oder hatte die Zeit so einen Menschen aus ihm gemacht. War es ihm gleichgültig? All das schien ihm nicht nahe zu gehen. Konnte er überhaupt etwas empfinden? Was ging in seinem Kopf vor. Bianca presste die Lippen aufeinander, biss sich auf die Unterlippe, die zu beben begann. Wollte er es ihr am Ende einfach nur Recht machen? Ihre Augen suchten sein Gesicht nach der Antwort ab, die er nicht aussprach. Konnte sie es überhaupt ertragen? Hatte er diese Art Gefühle für sie oder war es nur zur Gewohnheit geworden um einander herum zu tanzen. Sie verlangte stumm nach Antworten für nie gestellte Fragen aber hatte zugleich Angst davor. Angst vor Ablehnung. Sie. In Wirklichkeit war hinter all dem nach außen vermittelten Selbstvertrauen doch auch nur ein verletzliches Mädchen aber war er sich dessen bewusst? Tatsächlich musste Bianca dann kurz auflachen. Vielleicht weil sie damit die Unsicherheit überspielte. Vielleicht weil sie sich so zurückhielt ihn wieder anzuschreien, wie sie es doch so gerne tat, weil er sie mit seiner wortkargen Art und Weise wahnsinnig machte. "Ist das dein freudiges Gesicht?" Ihr Lachen wurde ehrlicher. Vielleicht wurde sie auch einfach nur wahnsinnig, weil Kyle den Anschein machte als wäre das die einzig mögliche Option - als müsste er das machen. Irgendwie hatte sie sich das anders vorgestellt. Irgendwie romantischer. Irgendwie... emotionaler? Wie leichtgläubig von ihr. Wie dumm. Es ging immerhin um Kyle. Sie nahm seine Hand. Verschränkte ihre Finger mit den seinen. Spürte seine Wärme und spürte auch das Kribbeln in ihrem Bauch, war sich aber nicht sicher ob es Freude war oder einfach nur Angst. Vielleicht ein bisschen was von Beidem.

  • [Kyle] & Bianca vor dem Wachposten


    2887-kyle-pngBiancas plötzliches Lachen brach die Anspannung, die er unbewusst aufgebaut hatte. Sein Körper sackte etwas zusammen, seine Erscheinung damit weicher. Ein Glucksen entwich unwillkürlich zwischen seinen Lippen, als ihr Lachen in seinen Ohren hallte. Ihr Kommentar war nicht das, was er erwartet hatte, so tat er nichts dazu bei, diese Situation klarer erscheinen zu lassen, aber es wäre auch zu viel verlangt gewesen, wenn Jemand anderes den Scherbenhaufen in seinem Inneren einfach so aufräumen könnte, den er schon so lange mit sich herumschleppte. Er griff sich ans Gesicht, als ob er tatsächlich abtasten könne, welches Gesicht er gerade gemacht hatte. Frag mich doch nicht lauter Sachen, von denen ich keine Ahnung habe, dachte er ratlos. Er war noch nie gut darin einzuschätzen, in welche Richtung die Konversationen mit Bianca gingen. Welches Gesicht machte er wohl? Ein Freudiges war es sicher nicht. Wohl eher das Gesicht von Jemandem, der entschlossen in seiner Entscheidung war. Doch wollte sie das auch hören? Wollte sie, dass er fröhlicher aussah? Das letzte Mal, dass er richtige Freude empfunden hatte, war vermutlich... an dem Ballabend. Doch auch diese Freude wurde von Verwirrung und Niedergeschlagenheit überschwemmt. Würde es diesmal genau so ablaufen, wenn er wieder Freude zulassen würde? Er konnte es nicht. Diese Hürde der Verletztheit zu überwinden. Noch nicht. Er wusste auch nicht, ob er es jemals wieder können würde. Aber das konnte er nicht ausdrücken. "Es ist schon mal nicht mein verwirrtes Gesicht, also machen wir immerhin Fortschritte", schmunzelte er, unsicher, ob diese Antwort zufriedenstellend für die Blauhaarige war. Er rechnete damit, dass die Antwort darauf ein verzweifeltes 'Nein' sein würde, und doch war es die einzige Antwort, die er in diesem Moment geben konnte. Seine altbekannte Strategie, seinen Schmerz mit Humor zu verstecken, würde er wohl nie los werden.

  • [Vor dem Wachposten] Kyle & Bianca




    Als sie den Blick ihrer blauen Augen wieder auf ihn richtete wirkte Kyle ein kleines bisschen weniger angespannt. Er war nicht mehr so verkrampft wie noch zuvor aber von glücklich sein konnte wohl auch nicht die Rede sein. Sie musterte seine Gesichtszüge, bemerkte wie er sein Gesicht selbst abtastete als wäre er sich nicht sicher welches Gesicht er gerade machte. Als wäre dieses Gesicht ihm fremd, als kannte er nur noch den gleichgültigen Ausdruck. Hatte er über all die Jahre hinweg einfach verlernt wie es war glücklich zu sein? War einfach zu viel passiert? Unweigerlich fragte sich die Adelstochter ob er es bei ihr gewesen war. Die Zeit in der er und Cammy in einer Beziehung waren. Als es offiziell wurde... hatte er da gelächelt oder hatte er einen ähnlichen Gesichtsausdruck gemacht wie eben? War er damals der gleiche Mensch wie heute gewesen? So viele Fragen kreisten im Kopf des Fräuleins, das doch eigentlich für ihr Selbstbewusstsein bekannt war. Bianca Saint de Coquille lies sich von einem einfachen Bauernjungen verunsichern. Das hatte er im Grunde schon immer gekonnt. Vielleicht war es ihr früher einfach leichter gefallen es zu verbergen. Irgendwie war die ganze Situation befremdlich. Irgendwie wartete etwas in ihr immer noch darauf, dass auch er es aussprach aber letztendlich schwieg er nur, beugte sich vielleicht nur ihrem Willen und ging damit den Weg des geringsten Widerstands. Bianca strich sich eine lose Haarsträhne hinters Ohr und senkte für einen Moment ihren Blick bevor sie ihr Kleid ein wenig glatt strich und seinem Blick wieder begegnete als Kyle seine Worte wieder gefunden hatte. Ein Schmunzeln lag auf seinen Lippen und Bianca spürte wie ihr Herz ein kleines bisschen schneller schlug bei dem Gedanken, dass es ihr galt. Sie kam sich unendlich dumm vor dabei aber dennoch kräuselten sich dabei auch ihre Lippen. War es das wirklich? Ein Fortschritt? Die geheime Liebe, wenn man es als solche bezeichnen wollte. Wie würde das alles ablaufen? Wann konnten sie sich sehen und wie lange würde das gut gehen? In einer so kleinen Stadt wie Trampoli war es doch nur eine Frage der Zeit, oder? War diese kurze Zeit des Glücks besser als gar nicht erst von dem Glück gekostet zu haben? Und wohin führte das überhaupt? Es hatte keine Zukunft. War er sich dessen bewusst und konnte deshalb nicht lächeln? Dachte er bereits an das Ende des Glücks? Er war in Wirklichkeit schon zahlreiche Schritte weiter als sie und verschloss im Vergleich zu ihr nicht die Augen vor der Wahrheit. "Wirklich...?" kam es ihr nur leise über die Lippen und sie war sich nicht sicher ob er es hören hatte können. Es spielte ohnehin keine Rolle. Bianca wandte sich von ihm ab, strich dem Elefantenmonster noch einmal über den Kopf, lehnte ihre Stirn kurz dagegen und lächelte mit geschlossenen Augen ehe sie sich stumm von ihr verabschiedete bevor sie wieder an Kyle Seite trat und ihre Finger mit den seinen verschränkte. Eine simple Geste. Man nahm sich bei der Hand. Und doch fühlte es sich irgendwie schön an das tun zu können. Hier wo sie nur für sich waren, fern von den Blicken Anderer. "Ich habe gehört es findet heute ein Fest in der Stadt statt..." begann Bianca schließlich und sah in die dunklen Augen des Anderen als ihre Schulter seinen Arm streifte. Weitere Worte verließen nicht ihre Lippen. Vielleicht weil sie sich erwartete, dass er den nächsten Schritt machte, sie vielleicht einlud mit ihr gemeinsam hin zu gehen oder aber vielleicht weil ihr bewusst war, dass sie dort nicht einfach so seine Hand halten konnte und dabei tat es so gut. Seine Hand fühlte sich so warm an. Zugleich war diese Geste so neu aber irgendwie fühlte sie sich vertraut an. Die Adelstochter war ein kleines bisschen überfordert mit dieser neuen Situation, wusste nicht so recht wie sie sich verhalten sollte und was das für sie bedeutete. Wahrscheinlich erging es Kyle nicht anders. Er war immerhin nicht gerade dafür bekannt, dass er mit Liebesdingen gut konnte und dabei lag es doch auf der Hand, dass Bianca sich auch ein wenig Eigeninitiative erhoffte, richtig?

  • [Kyle] & Bianca vor dem Wachposten


    2887-kyle-pngDie Blauhaarige murmelte etwas in einem fragenden Ton, als sie sich von ihm abwandte und dem Monster über den Kopf strich. Einen Moment lang sackte ihm das Herz in die Hose, hatte kurz das Gefühl, dass er wieder etwas falsch gemacht hatte und sie wieder gehen würde, wie in jener Nacht. Doch stattdessen wandte sie sich ihm wieder zu und verankerte ihre Finger in seinen. Sein Atem ging lang und tief, er war immer noch angespannt, wobei die Berührung der Adelstochter noch einen Schuss Aufgeregtheit in ihm verursachte. Er erwiderte die Geste, festigte ein wenig den Griff um ihre Hand. Er konnte sich nicht dazu durchringen, seinem verkrampftem Gesicht ein Lächeln aufs Gesicht zu geben, auch wenn er es gerade gerne getan hätte. Was auch immer sie vorhin gesagt hatte, es schien keine Auswirkung auf das Ergebnis ihres Gespräches gehabt zu haben, da sie kurzerhand die Konversation auf ein Fest lenkte. Stimmt. Kyle konnte sich daran erinnern, dass es am Platz ziemlich hektisch zuging. Anscheinend war dies der Ursprung des Ganzen. "Würdest du gerne hin?", fragte er instinktiv, da er gerade nach allem gegriffen hätte, was nach einer Ablenkung für ihn aussah. Er war sich nicht sicher, ob eine Dame des Adelshauses sich tatsächlich etwas aus Festivitäten für einfache Leute machte. Wenn er so darüber nachdachte wusste er eigentlich überhaupt nicht viel davon, was Bianca gerne in ihrer Freizeit machte. "Also, wenn dir die Unterhaltung des einfachen Volkes gut genug ist", scherzte er daraufhin, die Befürchtung, dass er sie gerade auf irgendeine Art und Weise ihren adligen Hintergrund beleidigt hatte, wuchs. Er wollte es nicht, aber er fühlte sich immer noch so, als würde er durch einen Wald voller Fallen laufen. Als ob der nächstbeste Laubhaufen sich mit einem Schritt zu einem tiefen, schwarzen Loch verwandeln würde, wenn er darauf trat. Warum auch immer musste er sich daran erinnern, wie einfach es immer mit Cammy gewesen war. Wie er nicht darüber nachdenken musste, was er zu ihr sagte. Doch für Cammy hatte er auch nie tiefere Gefühle, als Freundschaft gehegt. War das also normal für etwas... Innigeres, als Freundschaft? Sollte er sich so fühlen? Er war es schon wieder müde, darüber nachzudenken.

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    Er drückte ihre Hand. Hielt sie fest und unweigerlich schlug das Herz der Adelstochter einige Takte schneller als gewöhnlich. Seine Hand war so warm und diese simple Geste machte so unendlich viel mit ihr. Aber so machte man das doch wenn man verliebt war, richtig? Waren sie das? Zwei Verliebte? Was würden die Anderen denken wenn man sie Händchen haltend erwischen würde? Trampoli war eine kleine Stadt. Man kannte einander. Jeder kannte jeden und wenn es Gerüchte gab wusste sofort jeder Bescheid. Eine Adelstochter und ein gewöhnlicher Mann. Sie konnte ihren Vater schon abfällig schnauben hören. Vielleicht auch nur sich selbst. War sie wirklich bereit ihr luxuriöses Leben dafür aufs Spiel zu setzen? Für ein kleines bisschen Herz klopfen? Sie schwieg. Hatte keine Antwort auf diese Frage, die sie stumm stellte. Das alles war so falsch. Das war nicht das Leben, dass für sie bestimmt war aber gab es so etwas überhaupt? Bestimmung. Und wenn es sie gab war das was Kyle und sie hatten vielleicht soetwas in der Art. Wie lange schon war da eine Sache zwischen ihnen - unausgesprochen aber nicht minder aufregend - dabei nicht immer im positiven Sinne. Wie oft hatten sie sich angeschrien, dem anderen die Schuld zugewiesen? Konnten sie so überhaupt funktionieren? Ohne die Streitereien? Was waren sie dann noch? Ihr eben noch vor Freude klopfendes Herz fühlte sich plötzlich ganz schwer an. Aber sie war Bianca Sainte de Coquille. Was konnte ihr groß passieren? Es war ihr doch sonst auch egal was die Menschen über die dachten. Es war ihr komplett egal wenn sie zu weit ging aber Kyle weckte in ihr immer wieder diese Zweifel. "Hmmm wir können es uns ja mal ansehen..." kam es Bianca unbeeindruckt über die Lippen. Vielleicht versteckte sie ganz bewusst die Aufregung hinter diesem Besuch. Es war ihre erste gemeinsame Unternehmung. Es war das erste Mal, dass sie gemeinsam etwas unternahmen. In ihrem Bauch kribbelte es ein kleines bisschen. Wie es sich wohl anfühlte - Hand in Hand über das Fest zu laufen. Gemeinsam etwas Schönes zu erleben, wo ihre Vergangenheit doch nicht unbedingt mit schönen Erlebnissen gespickt war. Ein neckendes Kommentar kam von seiner Seite und Bianca plusterte beleidigt ihre Wangen auf. Sie runzelte ihre Stirn und funkelte ihn von der Seite durch ihre blauen Augen an. Mit ihrer freien Hand warf sie ihre Lockenpracht über ihre Schulter und ein herablassender Laut verließ ihre Lippen. "Das werden wir ja dann sehen wenn wir dort sind. Ich erwarte natürlich nicht allzu viel..." Bianca rollte mit den Augen und zog Kyle mit sich um diesen Ort endlich hinter sich zu lassen. Schließlich kräuselten sich ihre Lippen und ein Lächeln bildete sich darauf. "Du tust so als wäre es etwas Schlechtes hohe Ansprüche zu haben..." Sie lugte über ihre Schulter weil Kyle ein Stück weit langsamer lief als sie selbst. Nach wie vor hielt sie seine Hand und auch wenn es vielleicht so aussah als wäre daran nichts Besonderes so spürte sie bewusst wie ihre Finger ineinander verschlungen waren, wie ihr Herz klopfte weil sie sich berührten. In den Augen der Adelstochter funkelte der Schalk, fast so als wollte sie ihn ein kleines bisschen aus der Reserve locken. Damit der Kyle hervorgelockt wurde, der nicht auf den Mund gefallen war, der sie stehts auf die Palme brachte. Gleichzeitig aber auch der Kyle wegen dem ihr Herz jetzt so schnell klopfte.

  • Eunice kommt an von der Taverne


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    Schnaufend schleppte sich Eunice zu dem kleinen Häuschen, dass sich direkt an der Stadtgrenze befand. In ihren Händen trug sie einen riesigen Korb über den sie ein Tuch gelegt hatte, um den Inhalt von neugierigen Augen und eventuellen Regentropfen zu schützen. Aber das Wetter war eigentlich ganz nett und so kam sie unversehrt mit ihrem Paket bei dem Wachhaus an. Sie war sicher keine Person, die man oft hier in der Gegend zu sehen bekam. Ganz im Gegenteil sie mied eigentlich die Stadtgrenze aus Angst, dass sie vielleicht die Wächter dort stören konnte oder Monster hinter der Mauer sah, die gruselig waren. Aber sie hatte sich die letzten Tage ein wenig in der Taverne verschanzt, wo ihr dann vor lauter Langeweile eine Idee gekommen war: Sie war so dankbar für alles, was die Wächter für die Stadt machte, wieso also revanchierte sie sich nicht einmal mit etwas, dass sie gut konnte? Und so hatte sie sich in die Küche begeben und hatte den ganzen Tag gewerkt. Sie hatte ein kleines Essenspaket zusammengestellt, damit die Männer und Frauen nach ihrer Patrouille nicht auch noch kochen mussten. Sie hoffte, dass sie ihnen damit wirklich eine Freude machen konnte. Das Zubereiten selbst hatte sie ja gern gemacht, aber den Korb bis zum Häuschen zu schleppen, war dann doch anstrengender gewesen als gedacht. Sie stellte also den Korb vor der Tür ab und wischte sich mit der Schürze einmal über das Gesicht. Sie musste erst eine kleine Pause machen, bevor sie anklopfte.

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