Der Wachposten

  • Brodik verlässt den Wachposten

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    Als der Grauhaarige erwachte, war er verwundert. Wo war er? Das war nicht sein Zimmer. Nein, das war seine Arbeit. War er heute morgen aufgestanden und hatte sich zur Arbeit bewegt und war dann wieder hier eingeschlafen? Nein... er hatte sein Zimmer an seinen Gast verliehen. Mühsam stand er auf, er hatte viel zu wenig geschlafen, aber die Sonne war bereits dabei aufzugehen. Mühsam räumte der lausige Wächter seine Sachen zusammen und begab sich leisen Schrittes auf den Weg in die Richtung seines Zimmers. War es denn okay, seinen Gast schon zu wecken. Er klopfte sachte an die Tür. "Iris? Bist du wach?", fragte er und gähnte dann. Als er keine Antwort bekam, öffnete er sachte die Tür und schielte herein, aber sie war überhaupt nicht mehr zu sehen. Stattdessen fand er einen Zettel vor, dass sie bereits vorgegangen war. Wie sollte er sie denn wiederfinden? Er seufzte, legte den Zettel zur Seite und nachdem er sich seine Kriegsaxt geschnappt hatte, machte er sich auf den Weg, weg vom Wachposten.


    geht zum Polisee ~>

  • Da war sie doch tatsächlich hier draußen eigeschlafen. Wie auch immer sie das zustande gebracht hatte. Daran erinnern, sich eine Decke mitgenommen zu haben, konnte sie sich jedoch nicht. Kurz legte die frisch erwachte Wächterin ihre Stirn in Falten, schob diese nette Geste dann jedoch ihrem Bruder zu. Sicher hatte er sie hier liegen gesehen und sich Sorgen um ihre Gesundheit gemacht. Unwillkürlich begann Forte zu lächeln. Was würde sie nur ohne Kiel tun? Vermutlich hätte sie sich ohne sein Zutun schon zu Tode geschuftet. Während sie sich erhob und die Decke ordentlich zusammen legte entgingen ihr nicht die neugierigen Blicke ihrer neuen, dickhäutigen Freundin. Lächelnd streichelte Forte dem großen Tier über den Kopf. Irgendwie hatte sie die Elefantendame schon ein wenig lieb gewonnen... „Nein‚ hör auf, das kommt gar nicht in Frage!”‚ sprach sie zu sich selbst und erhob sich, um sich erstmal um die Nahrungsbedürfnisse ihrer neuen Freundin zu kümmern, bevor sie sich ins Haus begab und sich frisch machte. ln kompletter Montur und mit ihrem Schwert wollte sie sich auf den Weg in die Kaserne machen, hatte sie gerade spontan entschieden. Es wurde Zeit, dass ihr auch endlich offiziell der Rang einer Kriegerin anerkannt wurde. Auch wenn dies ihre Aufgabe als Wächterin sowieso voraussetzte konnte es doch nicht schaden. Zudem...wollte sie sich bei Bade für den gestrigen Abend bedanken...

  • KIEL kommt nach Hause | beginnt einen neuen Tag | geht wieder


    << Badehaus

    >> kommt am Wachposten an


    Nachdem Kiel Julia nach Hause gebracht hatte, hatten ihn seine Füße schnell zum Wachposten getragen. Der Weg war recht weit und er hatte sich daher beeilte endlich ins Bett zu kommen, denn mit jedem Schritt hatte er gemerkt wie anstrengend der Abend eigentlich gewesen war - mental versteht sich. Anstrengend aber auch schön. Leise hatte er die Unterkünfte betreten, um seine Schwester nicht zu wecken, inständig hoffend, dass sie am Ende nicht sogar auf ihn gewartet hatte, um ihm dann mitzuteilen wie spät es war und dass sie sich Sorgen machte - blabla. Doch er war ohne Zwischenfälle in sein Bett gekommen und sofort eingeschlafen.

    Und nun hatte er neue Tag begonnen und Kiel lag hier schon seit gut einer Stunde wach und starrte an die Zimmerdecke. Seine Gedanken kreisten unaufhaltsam um den gestrigen Abend. Ständig fragte er sich, ob das alles nicht nur ein Traum gewesen war. Hatte er tatsächlich einen Fuß in dieses pompöse Anwesen gesetzt? Hatte er wirklich mit Julia getanzt? Hatte er tatsächlich mit ihr auf der Wiese unweit entfernt von der Villa gesessen und das leckere Essen verspeist? Gab es tatsächlich Essen, dass so unfassbar gut schmecken konnte? Gerade dieser Gedanke schien irgendwie absurd. Und diese Ballköniggeschichte erst! Alles daran war absurd. Kiel schloss langsam die Augen und atmete tief und aus. Er brauchte eine kalte Dusche. Oder zumindest etwas Ähnliches. Abrupt schlug er die Bettdecke zurück und stand auf. Im Bad wusch er sich das Gesicht mit eiskaltem Wasser, wobei sich zwar eine Gänsehaut vom Nacken und anschließend den Rücken hinab bildete, aber ihm dennoch das Gefühl gab klarer denken zu können. Immerhin war ihm nun bewusst, dass der Abend am Tag zuvor tatsächlich stattgefunden hatte, aber dennoch kam es ihm alles wie aus einer anderen Welt vor. So unreal und weit weit weg.

    Nachdem Kiel sich ein wenig gewaschen hatte, warf er sich nun ein paar frische Sachen über und dachte darüber nach, was er denn nun mit dem Tag anstellen sollte. Sein Blick fiel auf seine ordentlich an die Zimmerwand gelehnten Zwillingsschwerter. Ja warum sollte er nicht endlich mal wieder ein wenig damit üben? Seine Muskeln und Techniken waren bestimmt schon total eingerostet … also sollte er lieber direkt in ein Monsterareal gehen anstatt nur in die Kaserne oder ins das Monstertrainingslager! Sorgfältig legte er den Waffengürtel an und überprüfte noch kurz die Schärfe der Klingen. Doch diese hatte er erst kürzlich geschärft und poliert. Es war ihm wichtig, dass seine Waffe stets einsatzbereit war. Gerade für jemanden, der am Wachposten Zuhause war sowieso eine unabdingbare Sache!

    Der Blondschopf nahm sich noch ein Stück Brot aus der kleinen Küche mit, ehe er die Unterkunft wieder verließ.



    >> verlässt den Wachposten in Richtung Lacus-Grotte

  • Brodik kommt an


    << Das Monstertrainingslager

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    Als der Grauhaarige zurück am Wachposten angekommen war, fühlte er sich ausgelaugt und sogar etwas ratlos. Zwar hatte der Bärtige Kautz zugestimmt, dass er das Elefantenmonster im Monstertrainingslager unterbringen konnte, aber wie genau Brodik das Biest bis dorthin bringen wollte, war ihm nicht ganz schlüssig. Das Biest wog schließlich mehrere Tonnen und allein der Versuch ihm zu nahe zu kommen war immer etwas heikel. Schieben oder jagen kam also nicht infrage. Locken war die nächste Idee die dem lausigen Wächter in den Kopf schoss. Er fütterte das Vieh ja schließlich zusammen mit Kiel seit den letzten Monaten, in denen Forte nicht anwesend war. Es sah ihr überhaupt nicht ähnlich, dass sie so eine wichtige Arbeit zurückließ. Aber anscheinend hatte dieser Auftrag sie aus ihrem Alltag gezogen. Vielleicht, aber auch nur vielleicht, genoss sie es aber auch, dass Brodik sich mit dieser Situation abmühte und fast daran verzweifelte. "Und was mach ich jetzt mit dir?", murmelte der Grauhaarige, der die Hände in die Hüfte gestemmt hatte und vor der schlafenden Elefantendame stand. Was sollte er nur tun? Vielleicht war etwas Hilfe von Bade angebracht...

  • [Kommt an] Brodik & Bianca



    Die Sonne schien, die Vögel zwitscherten. Ein auffällig unauffälliger Vormittag. Es schien alles so friedlich. Man konnte gar nicht glauben, dass hier so unschöne Dinge passiert waren. Man konnte nicht glauben das hinter den Stadtmauern die Gefahr lauerte, das ein böser Magier dort draußen nur darauf wartete wieder zuzuschlagen. Der Blick der Adelstochter wanderte die Stadtmauer nach oben. Sie wirkte stabil, vermittelte Sicherheit aber im Grunde war sie nicht unzerstörbar. Sie schützte nicht vor jeder Gefahr und das musste die Bevölkerung schon öfters am eigenen Leib erfahren. Bianca setzte einen Fuß vor den nächsten, unsicher wohin sie sie tragen würden. Vielleicht war es nicht immer notwendig das zu wissen. Vielleicht genoss sie einfach das kleine Stückchen Freiheit, welches sie hatte. Vielleicht wollte sie dem goldenen Käfig nur einige Momente entkommen. Nicht etwa verkleidet wie ihre beiden Cousinen sondern vielleicht auf diese Weise. Bianca schloss die Augen und legte ihren Kopf in den Nacken. Ihr Gesicht streckte sie dem Himmel entgegen, während ihre Lockenpracht über ihre Schultern floss. Sie sog die Luft ein und bereits im nächsten Moment schlug sie ihre Augen wieder auf, musste aber Acht geben nicht gleich gegen einen... Elefanten zu laufen? Ungläubig sah sie das monströse Ding an, welches unweit von ihr entfernt war und die ohnehin schon kaum vorhandene Gesichtsfarbe wich aus dem Gesicht der Adelstochter. Sie taumelte einen Schritt zurück und begutachtete das Monster in seiner vollen Größe. Bianca öffnete den Mund doch das vermeintliche Kreischen blieb aus. Ihre Stimme versagte. Stattdessen schlug ihr Herz kräftig gegen ihre Brust und sie sog scharf die Luft ein beim Anblick des riesigen Monsters. Im nächsten Augenblick wurde die Adelstochter ohnmächtig. Sie spürte noch wie ihre Knie weich wurden und plötzlich war alles schwarz um sie herum. Würde das ihr Ende bedeuten? Gefressen von einem Elefantenmonster? Die Tatsache das unweit von ihr entfernt ein Silberhaariger stand, welcher sich gerade über besagtes Wesen Gedanken zu machen schien war Bianca völlig entgangen. Wer konnte es ihr verdenken? Ein Elefantenmonster mitten in der Stadt - soetwas sah man nicht alle Tage und es konnte einem schon mal die Sprache verschlagen - selbst jemanden wie Bianca.

  • Bianca und Brodik


    1214-brodik-pngDie Elefantendame hob müde den Kopf. Als hätte sie bemerkt, dass er sich gerade Gedanken um sie machte. Trotzdem hatte Brodik immer noch das Gefühl, dass sie nicht sonderlich gut auf ihn zu sprechen war. Er fütterte sie trotzdem brav täglich so gut er konnte mit dem Futter vom Hof und kümmerte sich auch sonst um sie, seitdem Forte nicht mehr hier war. Wie konnte sie ihn mit diesem Monster nur allein lassen? Vielleicht war es besser, wenn er die Elefantendame einfach freiließ. Das war wahrscheinlich das einfachste und schlüssigste, was er tun konnte. Aber das Vieh wollte nicht gehen. Da war er sich tatsächlich sicher. Er seufzte und erkannte, dass die Elefantendame die müden Augen auf etwas anderes als ihn gerichtet hatte. Eine junge, sehr hübsch gekleidete Frau mit aufwändig frisiertem Haar. Irgendwie hatte Brodik das Gefühl sie schon einmal gesehen zu haben, aber er konnte sich nicht erinnern wo. Die junge Frau hatte den Mund beim Anblick es Elefantenmonsters zu einem lautlosen Schrei geöffnet und im nächsten Moment fielen ihre Augen zu. Fiel sie in Ohnmacht? Ohne es wirklich zu realisieren hatte er sich in ihre Richtung bewegt um sie aufzufangen, aber es erschien ihm unmöglich die Distanz in diesem winzigen Moment zu überbrücken. Glücklicherweise hatte der lausige Wächter Hilfe. Der Rüssel des Elefantenmonsters schob Brodik schnell auf die hübsche Frau zu und etwas unbeholfen hielt der Grauhaarige sie an beiden Schultern fest und hinderte sie so daran zu fallen. Ihr Gewicht lehnte sich auf seinen Körper und selbst in diesem kurzen Augenblick bemerkte er, dass sie wahnsinnig gut roch. Eindeutig erstklassiges Parfüm. Nachdem dieser erste Eindruck verdaut war, blickte Brodik sich zum Elefantenmonster um, das den Rüssel weggezogen hatte und die Dame mit den Locken neugierig beäugte. "Danke...", sagte er in Richtung der Elefantendame und sah dann zurück zur Fremden. Ihre Haut war blass, ihre Klamotten sehr aufwändig geschneidert. Sie war wohl aus gutem Hause. Der lausige Wächter hielt sie fest in seinen Armen. Vielleicht war es besser sie im Wachposten auf eine gepolsterte Bank zu legen. Mit einer simplen Bewegung hob er die vornehme Dame nach oben, um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Ihr zierlicher Körper war erstaunlich leicht.

  • Brodik & Bianca



    Sie war in Dunkelheit gehüllt. Mehrmals hatte die Adelstochter versucht ihre Augen zu öffnen aber sie fühlten sich so unfassbar schwer an. Eine Hürde die sie gerade nicht in der Lage war zu bestreiten. Eine eigentlich simple Geste aber es war Bianca einfach nicht möglich. Es war ihr auch nicht möglich den Arm zu heben oder einen Schritt zu tun. Wo war sie? Sie war doch einfach nur spazieren gegangen, hatte sich den strahlend blauen Himmel angesehen und dann... was war dann passiert. Die Stirn des Mädchens legte sich in Falten als sie angestrengt darüber nachdachte, ihren Tagesverlauf Revue passieren lies und als sie sich wieder an das Gewesene erinnerte erlang das Mädchen mit den Korkenzieherlocken ihr Bewusstsein wieder. Ihre Augenlider flatterten. Sie spürte eine Wärmequelle neben sich . Viel mehr umhüllte besagte Wärmequelle ihren zierlichen Körper. Schließlich schaffte sie es ihre Augen zu öffnen - eine Spalt. Durch halbgeschlossene Lider erkannte sie die Umrisse einer Person in ihrer unmittelbaren Nähe. Ihre Lider flatterten erneut und durch ihre dichten Wimpern erkannte sie nun das es sich um eine männliche Person handelte, die sie offenbar gerade wie eine Prinzessin auf seinen Armen trug. Bianca regte sich kurz und immer noch recht benommen murmelte sie ein leises „Träume ich...?“ Ihre Stimme war schwach und sie lehnte sich vielleicht unbewusst gegen die starke Brust ihres scheinbaren Prinzen, der sie auf Händen trug. Als sich alles überraschend echt anfühlte wurde die Adelstochter doch stutzig und öffnete ihre Augen richtig. Sie spürte die definierten Muskeln ihres vermeintlichen Prinzen, welche sie scheinbar umhüllten und plötzlich fiel es Bianca wie Schuppen von den Augen. Das hier war kein Traum - es war die Realität! Sie riss ihre blauen Augen auf und sah den Mann, welcher sie gerade auf Händen trug irritiert an. Noch fühlte sich ihr Körper aber zu schwach an um sich gegen seine Taten zu wehren. „W-Was ist passiert?“ Sie schien es nicht zwangsläufig den Silberhaarigen zu fragen, welcher keinerlei Anstalten machte sie aus seinem Griff frei zu geben, sondern vielmehr sich selbst und da erinnerte sie sich an dieses riesige Monster mitten in Trampoli. Ihr Körper spannte sich bei dem Gedanken daran automatisch an. „Ein Monster!“ kam es schließlich über ihre Lippen und konnte selbst nicht glauben was sie da gesehen hatte oder hatten ihre Augen ihr lediglich einen Streich gespielt?


  • Bianca und Brodik


    1214-brodik-pngEr vernahm ein leises Murmeln, antwortete aber nicht darauf. Sie schien noch nicht ganz wach und daher etwas benommen zu sein. Daher schien sie auch nicht auf eine Antwort zu warten. Ob sie träumte? Angesichts der Freundlichkeit des lausigen Wächters hätte man das zumindest glatt denken können. Er war noch nicht ganz an der Tür zum Wachposten angekommen, als die Lider der schönen Dame sich aufrissen und ihre tiefblauen Augen ihn verwirrt und gleichzeitig etwas schockiert fixierten. Auf ihre nächste Frage schien er antworten zu müssen. Mit seinem Ellbogen drückte er die Klinke der Tür herunter und mit der Kraft seines Körpers lehnte er sich an der Schulter gegen die Tür, um sie aufzudrücken. "Du bist ohnmächtig geworden.", erklärte Brodik, der bei ihrem Monster-Ausruf eine Augenbraue nach oben zog. Sie waren noch nicht ganz im Wachposten verschwunden, weshalb die Elefantendame bei dem Wort den Kopf hob. War sie böse? Sie sah gekränkt aus. Aber das bildete er sich sicher nur ein. Wahrscheinlich verstand das Elefantenvieh nicht einmal um was es ging. Bevor die Tür zum Wachposten wieder zuflog, konnte Brodik noch erkennen, wie das Monster seinen Kopf wieder ablegte und langsam die Augen schloss. Nun war er allein mit der feinen Dame auf seinen Armen. "Wahrscheinlich hat dich der Anblick des Elefantenmonsters vor der Tür verwirrt. Es ist..." Ja, was war es denn? Fortes Haustier? Das konnte er doch nicht so sagen. "Es ist hier, um für den Schutz des Dorfes trainiert zu werden." Oh! Das klang doch viel vernünftiger! Und das sollte unbedingt sein Ziel sein. Oder besser noch das von Forte. Er hatte schließlich nichts damit zu tun. Er fütterte den Elefanten nur in ihrer Abwesenheit, hielt ihn an kalten Tagen mit einer gigantischen Decke warm und hatte ihm einen provisorischen Unterschlupf für Regentage gebaut. Das musste er. Am ersten Regentag hatte es so traurig gewirkt und am zweiten hatte es doch tatsächlich versucht durch die Tür des Wachpostens zu passen. Es hatte nicht funktioniert. Um etwaige Schäden zu vermeiden hatte sich Brodik schließlich dazu durchgerungen ein paar Bretter zu einem Unterschlupf zu formen. Er war klein, aber er genügte im Moment.

    Schließlich war er bei der gepolsterten Bank des Wachposten angekommen, wo er die zierliche Gestalt langsam ablegte, die ganz offensichtlich nicht mehr von ihm getragen werden wollte. "Ich hoffe dir ist nichts passiert?"

  • [Im Häuschen des Wachposten] Brodik & Bianca



    Eindeutig war sie noch etwas benommen. Bianca hätte gewiss auf andere Art und Weise reagiert hätte sie all ihre Sinne beisammen gehabt. So aber war sie fast schon ein zahmes Kätzchen, welches es zuließ das ein Bürgerlicher Hand an sie legte. Der Silberhaarige hatte sich noch nicht einmal eine Ohrfeige eingefangen, weil er sie ihres Glaubens unsittlich berührte. Hatte all das Geschehene sie verändert? Die Sache mit Kyle, der Angriff der Monster und letztendlich auch Astor und seine Armee der Totgeglaubten? Vielleicht war sie ohne es zu wissen ein neuer Mensch geworden. Vielleicht hatte die Freundlichkeit ihrer Cousinen auf sie abgefärbt. Beinahe entglitt ihr ein Lachen aber in Wirklichkeit blieben ihre Lippen stumm. Vielleicht weil es so viel Kraft kostete aber vielleicht auch weil sie Rücksicht nehmen wollte auf den Kerl, der sie offensichtlich nicht einfach regungslos liegen hatte lassen sondern sich um sie kümmerte ohne das es ihm jemand aufgetragen hatte. Allen Anschein nach brachte er sie gerade in das Innere eines Gebäude - war das hier der Wachposten? Ein spärlich eingerichtetes Gebäude, wie Bianca flüchtig feststellte als die Tür ins Schloss fiel. Es roch muffig. Der Blick der Adelstochter richtete sich wieder auf den Kerl, der sie trug. Er schien sehr kräftig, schien keine Mühe damit zu haben sie zu tragen. Ob er einer der Wächter der Stadt war? Schließlich meldete sich seine tiefe, raue Stimme zu Wort und mit wenigen Worten versuchte er Bianca die Situation zu schildern. Bilder tauchten vor ihrem innerlichen Auge auf und als der Silberhaarige ihr erklärte was wohl zu der Ohnmacht geführt hatte sah sie wieder dieses riesige Monster vor sich. Große Ohren - ein gigantischer Körper aber offensichtlich war sie noch in einem Stück. Ob der muskulöse Kerl sie vor dem sicheren Tod gerettet hatte? Nein. Schlimmer. Offenbar gehörte dieses gigantische Wesen zu den Wächtern und sie versuchten es zu trainieren um sie zum Schutz der Bevölkerung einzusetzen. Die Augen Biancas wurden von Wort zu Wort größer und fast schon ungläubig sah sie in die dunklen Augen des Silberhaarigen. „Ein Monster soll uns beschützen?“ Sie hatte eine Augenbraue gehoben. „...und es wird gerade noch trainiert also kann es sein das es sich jederzeit losreißt und die Stadt zerstört...?“ Verständnislos sah Bianca den jungen Mann an und hoffte innerlich sich einfach verhört zu haben. Das konnte doch wohl nur ein schlechter Scherz sein. Sie spürte wie er sie langsam auf die Bank legte, die angenehm gepolstert war und automatisch entspannte sich der zierliche Körper Biancas ein wenig. Schließlich erkundigte sich der Andere nach ihrem Befinden oder vielmehr danach ob sie sich verletzt hatte aber sie verspürte keine Schmerzen. Hatte dieser muskelbepackte Kerl sie gerettet und davor bewahrt unsanft am Boden aufzuschlagen? Sie sah ihn durch ihre blauen Augen an, ein leichter Rotschimmer zierte bei dieser Vorstellung ihre Wangen, von welchem sie mit einem Räuspern ablenkte. „Es geht mir wieder gut. Vielen Dank....“ So rasch wie er sie abgesetzt hatte versuchte Bianca sich nun auch wieder zu erheben und murmelte noch vor sich hin, welche Unart es sei ein so gefährliches Wesen hier zu halten ohne das Wissen der Bürger und ähnliches aber im nächsten Moment wurde ihr wieder etwas schwummrig, weshalb sie sich nicht ganz freiwillig wieder auf der gepolsterten Bank niederließ. Sie war wieder ganz blass um die Nase. Offensichtlich hatte sich die Adelstochter ein klein wenig überschätzt aber zumindest war sie nicht wieder ohnmächtig geworden...

  • Bianca und Brodik


    1214-brodik-pngSie war außerordentlich empört über die Tatsache, dass das Monster das Dorf beschützen sollte. Brodik erwähnte besser nicht, dass es genau das Elefantenmonster war, das die Stadt zerstört hatte. Und er verschwieg auch besser, dass Forte es nur als Haustier hielt. Seine Halbwahrheit schien ihm trotz der Empörung der jungen Dame immer noch die mildeste Erklärung zu sein. "Ich bin mir sicher, dass das Monster die Stadt nicht zerstören wird." Nicht nochmal. Er räusperte sich hinter vorgehaltener Faust, um diesen kleinen Kommentare in seinem Kopf beiseite zu schieben und dabei nicht dämlich zu Grinsen. "Es lebt schon eine Weile hier und ist sehr zahm. Die Leiterin des Wachpostens hat sich persönlich um das Monster gekümmert und es gezähmt." Wieder eine Halbwahrheit, aber er hoffte die Unbekannte so etwas beruhigen zu können. Als sie versuchte aufzustehen, war ihr anzusehen, dass es ihr dabei nicht gut ging. Brodik war froh, dass ihr zierlicher Körper von allein zurück auf die Bank fand und er sie nicht in einem zirkusreifen Hechtsprung wieder vor einem Aufprall retten musste. "Möchtest d-..." Er unterbrach sich selbst, verdrehte innerlich die Augen und setzte noch einmal an. "Darf ich Euch etwas zu trinken anbieten?" Diese Ausdrucksweise schien in Anbetracht ihrer noblen Kleidung angemessener. Und selbst wenn sie nur ein einfaches Dorfmädchen mit zu schicker Kleidung war: Sie war immernoch eine Dame! Ohne auf ihre Zustimmung zu warten goss er etwas Wasser aus einem einfachen Krug in einen simplen Becher. Sicher war sie besseres gewohnt, aber hier im Wachposten gab es nun mal nicht viel. Es kam schließlich selten Besuch und daher erschien es schon ein Wunder zu sein, dass es überhaupt Becher gab. Er reichte ihr das Wasser und setzte sich dann auf einen Stuhl gegenüber von der Bank. "Ruht euch ruhig erst aus." Etwas mit Zucker wäre vielleicht gut für ihren Kreislauf... oder ein belebender Tee. Aber angesichts der viel zu hohen Temperaturen draußen erschien ihm auch das nicht als optimal. "Kann ich euch sonst noch etwas anbieten, oder euch irgendwie behilflich sein.", fragte er und sah sich im Wachposten nach etwas um, das ihren Kreislauf wieder in Schwung bringen könnte. Schließlich hatte er noch ein Elefantenmonsterproblem zu lösen und konnte nicht den ganzen Tag hier herumsitzen.

  • [Im Häuschen des Wachposten] Brodik & Bianca



    Ob er seinen eigenen Worten überhaupt Glauben schenkte vermochte Bianca nicht zu sagen. So gut war ihre Menschenkenntnis nicht um zu erraten ob er voller Überzeugung hinter seinen Worten stand oder sie lediglich versuchte zu beruhigen, still zu behalten, denn diese Tatsache würde zwangsläufig einen Tumult hervorrufen. Wie glücklich wären die Dorfbewohner wenn sie wüssten, dass eine potenzielle Gefährdung hier innerhalb der Stadtmauern gehalten wurde? Im Anbetracht der Tatsache, dass das Dorf bereits schon einmal von Monstern überrannt worden war vermutlich kein bisschen. "Was macht dich so sicher...?" kam es schließlich über die Lippen Biancas während sie ihren Kopf etwas hob um ihn forschend anzusehen. "Man kann nie wissen..." fügte das Mädchen mit den Korkenzieherlocken schließlich noch hinzu. Damals hatten sich selbst die Woolys gegen sie gerichtet. Ein eigentlich friedliches Monster. Total süß und flauschig aber nicht weniger gefährlich wenn es darauf ankam. War ein Monster jemals wirklich zahm? Es waren doch wilde Wesen mit ihrem eigenen Kopf. Unberechenbar. Gerade dieses war auf Grund seiner Größe doch leicht dazu in der Lage die Stadt in Schutt und Asche zu zerlegen.

    Bianca fasste sich an den Kopf. Als sie sich wieder hingesetzt hatte und ein paar Mal tief ein uns aus geatmet hatte verschwand das Schwindelgefühl beinahe wieder. Der Silberhaarige bot ihr schließlich etwas Wasser an und ohne ihre Antwort abzuwarten schob er ihr einen Becher hin, welcher scheinbar mit der klaren Flüssigkeit gefüllt war. erst als er weiter sprach fiel der Adelstochter auf, dass er mit einem Mal viel höflicher war. Er hatte offensichtlich bemerkt, dass sie dem Adel angehörte. Nicht das sie es verborgen hätte. Ihr adrettes Auftreten verschlug dem normalen Bürger gerne einmal die Sprache und es war auch keine Seltenheit das man mit ihr auf diese höfliche Art und Weise sprach. Früher hatte sie darauf großen Wert gelegt. Früher... das klang immer so als wäre sie nun ein neuer Mensch aber dem war nicht so. Sie war immer noch Bianca Saint de Coquille und sie lebte diesen Titel auch aber im Moment hatte sie einfach nicht die Kraft dafür. Nicht weil sie ohnmächtig geworden war. Einfach weil so viel passiert war. Dankend nahm Bianca den Becher entgegen und nahm einen Schluck von dem kalten Wasser. Vielleicht war diese sommerliche Hitze in Kombination mit einem gigantischen Riesenmonster einfach zu viel für sie gewesen. Bianca führte das Gefäß erneut an ihre Lippen und leerte es in einem Zug. Das kühle Nass floss ihre Kehle hinunter und sie fühlte sich schon ein kleines bisschen besser. Vielleicht war sie einfach zu rasch aufgestanden. Tatsächlich zierte für einen Moment ein Lächeln die Lippen der Adelstochter als sie sich höflich bei dem Silberhaarigen bedankte. "...wäre es möglich..." sie zögerte kurz ehe sie fortfuhr aber mit fast schon bestimmter und kräftiger Stimme, wie man es normalerweise von Bianca kannte. "...dürfte ich mir das Monster noch einmal ansehen?!" Ihre blauen Augen sahen direkt in die dunklen Augen ihres Gegenübers.

  • Bianca und Brodik


    1214-brodik-pngWas ihn so sicher machte? Nichts! Absolut nichts. Den einzigen Anhaltspunkt, den er hätte nennen können, wäre die Tatsache gewesen, dass das Tier sich bisher auch nie großartig vom Wachposten wegbewegt hatte. Es hatte einige Zeit gedauert die Elefantendame aus dem Sand am Strand zu befreien und ihm anschließend alle Speere zu entfernen, um die Verletzungen zu pflegen. Anscheinend hatte es so Vertrauen gewonnen und war zu dem Entschluss gekommen, dass es ihm hier besser ging als in der Wildnis. Leider zu Ungunsten Brodiks. "Ich kann es nicht sicher wissen, da hast du wohl recht. Aber so ist es doch auch mit dem Wesen von Menschen. Egal wie gut die Beziehung jetzt ist, es kann sich mit einer falschen Handlung ändern.", gab er zu bedenken. Außerdem hatte er sich jetzt Hilfe von einem Experten geholt! Er wusste was zu tun war! Autorität, keine Angst und noch irgendwas anderes.

    Als der lausige Wächter sah, wie schnell sie das Wasser getrunken hatte, schenkte er ihr nach. Sie bedankte sich sogar bei ihm, was er mit einer schlichten Handbewegung abtat. "Kein Problem. Hauptsache d-... ihr kommt wieder auf die Beine." Er sah sich noch einmal um und seine Adleraugen entdeckten eine kleine Konfektdose. Die Weihnachtsbonbons, die übriggeblieben waren! Davon konnte er ihr unmöglich eines anbieten... vor allem weil er sich nicht sicher war, ob sie angesichts des Wetters nicht zu einer einzigen Suppe verschmolzen waren. Gerade wollte er aufstehen, um diesen Umstand zu überprüfen, da öffneten sich die zartrosa Lippen der Unbekannten erneut für einige Worte und er war etwas überrascht über ihre Frage. "Äääh... Er zögerte. War das eine schlaue Idee. Aber was sprach schon dagegen? "Klar. Man kannst es vom Fenster aus sehen oder ihr könnt einfach mit nach draußen kommen. Ich muss es ohnehin bald füttern." 'Und mir dann überlegen, wie ich es zum Monstertrainingslager schaffe...'

  • [Im Häuschen des Wachposten] Brodik & Bianca --> gehen nach draußen



    Es war irgendwie amüsant wie der Silberhaarige immer wieder versuchte die Höflichkeitsform anzuwenden aber sich stehts verplapperte. Er war es nicht gewohnt auf diese Art und Weise mit einem Menschen zu sprechen, hatte anscheinend nicht viel Kontakt zu der Adelsfamilie. Bianca selbst war damit aufgewachsen. Höflichkeitsformen waren kein Problem für sie, sowie entsprechende Manieren. Man hatte es ihr schon als Kind eingebläut und es gehörte dazu wenn man einen Status hatte, wie sie selbst. Wortlos lauschte die Blaublütige den Worten ihres Gegenübers. Seine Worte klangen bitter. Gut möglich das sich hinter dieser Bitterkeit ebenfalls eine tragische Geschichte versteckte. Hier hatte jeder sein Päckchen zu tragen, hatte geliebte Menschen verloren oder Dinge erlebt auf die er gut und gerne verzichten hätte können. Warum sollte es dem einfachen Volk da anders gehen wenn selbst die Adelsfamilie damit zu kämpfen hatte. So schnell wie sie den Becher geleert hatte, schenkte der kräftig aussehende Kerl ihr auch schon wieder nach. Irgendwie wirkte er unbeholfen. Er war ganz anders als die Männer, die sie durch auf diversen Veranstaltungen kennenlernte. Diese Männer wussten sich zu benehmen, kannten die Umgangsformen und auch wenn sie selbst immer über das gemeine Volk schimpfte so waren ihre Begegnungen damit zwar immer nervenaufreibend und trieben sie an ihre Grenzen aber sie fühlten sich... echter an? Vielleicht war dieses Gefühl dafür verantwortlich das sie sich zu Kyle hingezogen fühlte. Diese Ungeschicktheit und Unbeholfenheit. So völlig anders als mit den wohlerzogenen Söhnen aus reichem Hause. Sie alle trugen eine Maske, wie sie selbst und diese Maske brachte ungewollt auch Distanz. Bianca war überrascht von diesem Gedankengang und noch viel überraschter das er ihr hier gekommen war während sie an einem ziemlich billigen Tisch auf einer ziemlich alten Bank saß. "Es geht mir schon viel besser... ich hatte mich nur erschreckt..." erklärte sich die Tochter aus reichem Hause und meinte es auch so. Nach dem sie etwas getrunken hatte fühlte sie sich wieder in der Lage den Weg nach Hause anzutreten. Dieses Monster hatte jedoch ihr Interesse geweckt. Bianca schielte über ihre Schulter und sah lediglich einen Teil des Kolosses. Schließlich erhob sie sich von ihrem Sitzplatz und griff erneut zum Becher um einen weiteren kräftigen Schluck zu tun, ehe sie ihn wieder abstellte. "Ich würde es sehr gerne aus der Nähe sehen..." Ihr Herz klopfte einige Takte schneller. Aufregung und ein Funke Angst kämpften in ihrem Inneren um die Oberhand. "Die Höflichkeit verlangt es das ich mich vorstelle... mein Name ist Bianca..." Sie zögerte einen Moment, unterließ es jedoch ihren Nachnamen zu nennen, welcher sie gleichzeitig stolz machte aber sie auch einengte. In ihrer Tonlage konnte man aber einen Funken Tadel hören, wenn man es denn hören wollte, der wohl darauf anspielte, dass es eigentlich die Aufgabe des Herren war sich der Dame vorzustellen.

  • Bianca und Brodik bei der Elefantendame draußen vor dem Wachposten


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    Sie versicherte, dass es ihr schon besser ging und sie sich lediglich erschreckt hatte. Er nickte. Musste sie ja selbst wissen, ob sie sich mehr zutraute, oder ob sie noch ein bisschen sitzen bleiben wollte. Schließlich war es nicht sein Pech, wenn sie es übernahm. Und trotzdem fühlte er sich verantwortlich. Wenn es hier am Wachposten passieren würde, dass sie noch einmal stürzte, war er schließlich verantwortlich, oder? Aber ihm blieb nichts weiter übrig, als ihr zu Vertrauen und darauf zu hoffen, dass sie sich nicht übernahm und doch noch den Boden küsste. Vor allem, weil sie erklärte, dass sie das Monster gerne aus der Nähe sehen wollte. Eigentlich sprach nichts dagegen. Es hatte sich die letzten Wochen nie feindselig gegenüber jemandem gezeigt. Es war eher ruhig, gelassen und schlief viel. Wahrscheinlich auch, weil es noch etwas geschockt von den vergangenen Ereignissen war und sich zuerst erholen musste. Trotzdem hatte der lausige Wächter ein mulmiges Gefühl dabei die hübsche Dame einfach so in die Nähe der Elefantendame zu bringen. Als sie sich vorstellte, nickte der Grauhaarige. "Freut mich. Ich bin Brodik.", erklärte er und verstand die Vorstellung seitens Bianca als Aufforderung sie duzen zu dürfen. Es waren ihm eben doch nicht alle Etikette geläufig und eigentlich gab er auch nicht viel darauf. "Na dann... Wenn du es aus der Nähe sehen willst und dich wieder fit fühlst, können wir ja los." Er erhob sich, hielt der hübschen Lady die Tür auf und ließ ihr somit den Vortritt. Als er ebenfalls draußen war, schloss er die Tür wieder und sah zur Elefantendame. In seinem Blick lag eine Bitte und er hoffte, dass sie es verstand. Zumindest sah sie ihn an. Vielleicht aber auch einfach nur, weil sie Hoffnung hatte endlich wieder etwas zu fressen zu bekommen. "Warte hier einen Moment.", bat er Bianca und ging einmal um die Mauer des Wachpostens. Er hatte einige abgesägte blätterbewachsene Äste zurechtgelegt und eine Kiste voller frischem Obst und Gemüse. Einige der Äste landeten auf der Kiste, die er dann anhob und in Richtung des Elefanten trug. "Das ist ihr Futter.", erklärte er. Den Futterplan hatte Forte wohl von irgendjemandem besorgt und er hatte nicht wirklich etwas daran geändert. Die Elefantendame stand auf und streckte ihm den Rüssel entgegen. Er gab ihr eine frische, große Tomate, die sie schnell mit dem Rüssel zum Maul beförderte, nur um sofort nach mehr zu verlangen. Er gab Bianca eine Tomate ab. "Hier. Einfach hinhalten. Sie ist wirklich friedlich. Bei mir bleibt sie nur auf Sicherheitsabstand. Vielleicht mag sie einfach Männer nicht so gerne." 'Oder sie verzeiht mir nicht, dass ich sie bis zum Strand gejagt habe.' Nachdenklich sah Brodik das große Tier an, das gar nicht so gefährlich wirkte, wie es war. Wenn es doch nur kleiner wäre... Moment! Vielleicht war das die Lösung! Er lächelte, gab der Elefantendame Nachschub und hatte fast vergessen, dass Bianca auch da war. DAS konnte eventuell die Lösung für sein Problem sein!

  • [Bei der Elefantendame vor dem Wachposten] Brodik & Bianca



    Ein stummes Nicken seitens des Silberhaarigen folgte und die Mundwinkel der Adelstochter hoben sich ein Stück weit. Aufregung und Sorge kämpften in ihrem Inneren um die Oberhand zu übernehmen aber zugleich war da auch ein Fünkchen Neugierde, welches man in ihren blauen Augen funkeln sehen konnte. Bianca tat es ab als eine Art Kontrolle. Als einer der angesehensten Personen in Trampoli war es ihre Aufgabe dieses Wesen genauer unter die Lupe zu nehmen. Wenn es eine Gefahr darstellte, würde man intervenieren müssen. Genau genommen war es wahrscheinlich die Aufgabe einer ihrer Bediensteten aber eben erwähnte Personen waren gefühlt ohnehin nie zur Stelle wenn man sie denn brauchte. Sie fragte sich immer öfter wofür sie überhaupt so viele Diener hatten wenn sie ohnehin nie da waren oder ihre Aufgaben erfüllten aber darüber konnte sie sich später noch ausführlich beschweren. Der gut gebaute Wächter stellte sich als Brodik vor. Offenbar war der Unterton in ihrer Stimme gänzlich an ihm vorbeigezogen oder aber er ignorierte es mit voller Absicht. Das wohlhabende Mädchen vermutete jedoch eher Ersteres. Brodik schien nicht wie Jemand der viel auf die Abstammung eines Menschen gab. Wahrscheinlich begegnete er Jeden mit der gleichen Distanz. Er unterließ auch seine erbärmlichen Versuche sie in der Höflichkeitsform anzusprechen und Bianca musste fast schon Schmunzeln. Wahrscheinlich ein vernünftigerer Weg als das Herumgestammle, an welchem sich der Andere noch zuvor versucht hatte, aber kläglich gescheitert war. Unter Anderem waren es die jüngsten Ereignisse, die Gespräche mit Max und vielleicht auch ihre gemischten Gefühle dem Adel und den damit einhergehenden Verpflichtungen gegenüber, die sie darüber hinwegsehen ließen. Eine milde Version ihrer Selbst. Es hatte sich viel getan im letzten Jahr. Brodik erhob sich schließlich ebenfalls und nachdem er Bianca die Tür aufhielt, marschierte auch er wieder ins Freie. Offenbar steckte irgendwo hinter diesen Muskeln doch ein Gentleman, den der Silberhaarige aber gut versteckte. Während Brodik das Futter für das Monster besorgte wartete Bianca vor der Tür. Von Weitem betrachtete sie die Elefantendame, die in ihre Richtung blickte. Offenbar wusste sie genau das es gleich etwas Essbares für sie gab, denn sie streckte den Rüssel in die Luft und schnupperte. Wortlos betrachtete die Adelstochter des Wesen. Selbst liegend hatte es eine beachtliche Größe. Der Wächter kehrte mit einer großen Kiste voll mit Futter für das Elefantenmonster zurück und in seiner Begleitung näherte sich das Mädchen schließlich auch dem gewaltigen Tier, welches sich nun auf seine vier Beine stellte und in die Richtung des Silberhaarigen schnupperte. Ohne zu zögern streckte er dem riesigem Wesen eine Tomate hin, welche dieses sofort verspeiste. Mit großen Augen sah Bianca zu dem Monster auf und ehe sie sich versah hatte Brodik ihr ebenfalls eine Tomate in die Hand gedrückt damit sie das riesige Wesen füttern konnte. Völlig perplex sah Bianca zwischen der Tomate, dem Wächter und der Elefantendame hin und her, ehe Brosik ihr erklärte wie einfach dieses Unterfangen doch war. Bianca sah das Monster an, dessen Aufmerksamkeit nun offensichtlich auf ihr lag oder vielmehr der Frucht in ihrer Hand. Das Wesen stapfte einen Schritt auf die Adelstochter zu, da diese unbewusst etwas zurückgewichen war. Die Größe des Monsters war wirklich beachtlich und auch ein kleines bisschen furchterregend. Zögerlich streckte Bianca ihre Hand, in der die Tomate lag dem Monster entgegen und ehe sie sich versah kitzelte etwas an ihrem Unterarm. Ein Lachen drang aus der Kehle der Schönheit. Das Schnuppern des Monsters kitzelte und ehe sich Bianca versah hatte das Wesen sich die Tomate geschnappt und sie sich in das Maul gesteckt. Das Herz der Blauhaarigen klopfte gegen ihre Brust und mit funkelnden Augen sah sie in die Richtung des Wächters. Sie strahlte. Ein ehrliches Lächeln lag auf ihren Lippen. "Hast du das gesehen! Sie hat mir aus der Hand gefressen!" Ihre Locken wackelten bei jeder Bewegung und sie richtete ihren Blick wieder auf die Elefantendame, deren Größe immer noch beachtlich vor ihr aufragte. "... wie heißt sie?" Der Blick Biancas wanderte über den mit Ranken verzierten Körper des Monsters und die rosafarbene Haut darunter. Vorsichtig näherte sich die Adelstochter des Wesen und streckte ihre Hand aus um das Monster zu berühren. Sachte strichen ihre Fingerkuppen darüber. Sie legte den Kopf leicht in den Nacken um ihr in die Augen zu blicken. "... und wie kommt sie hierher?" Kurz wandte Bianca den Blick von dem Monster ab um zu dem Anderen zu sehen.

  • Bianca und Brodik bei der Elefantendame draußen vor dem Wachposten


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    Fast hätte Brodik die Anwesenheit der Dame neben sich vergessen. Angesichts der Erkenntnis die er gewonnen hatte, waren seine Gedanken abgedriftet. Er musste einen Plan ausarbeiten, der es ihm irgendwie ermöglichen würde das Elefantenmonster kleiner zu bekommen. Aber er war sich sicher, dass es einen Weg dafür gab. Ein Trank, ein Zauber, irgendetwas. Dann konnte er sich Futter und Hütte für es leisten und brauchte sich keine Sorgen mehr zu machen. Um das Dorf natürlich! Nicht um die Elefantendame. Das Monster bedeutete ihm selbstverständlich nichts. Ach... wem machte er was vor? Selbst er hatte gemerkt, dass er nach einer Lösung suchte es hier behalten zu können. Und das nicht nur, weil er Angst vor Fortes Zorn hatte.

    Als Bianca sich allerdings so kindlich darüber freute, dass das rosa Wesen ihr aus der Hand gefressen hatte, musste er breit Grinsen. Ihre Gesichtszüge waren so ehrlich und ihre Locken wippten freudig in ihrer Bewegung mit. Er hatte nicht erwartet, dass eine so feine Dame sich über so etwas primitives freuen würde, aber musste zugeben, dass ihm dieses Verhalten sehr sympathisch war. Mit einem Lächeln reichte er Bianca noch mehr Gemüse und stellte sich ein bisschen näher mit dem Korb zu ihr. Sollte sie ruhig den Rest an die Elefantendame verfüttern, wenn sie so viel Spaß daran hatte. "Ein Name?" Oh... daran hatte er überhaupt nicht gedacht. Er nannte sie immer Vielfraß, Dickerchen, Monsterzicke oder Moppelchen. Es war ihm irgendwie nie in den Sinn gekommen einen Namen auszusuchen. Er hatte nicht das Gefühl, dass ihm das... zustand. Schließlich gehörte sie ihm nicht. Sie gehörte ja irgendwie niemandem. "Naja... also sie hat keinen.", gab er schließlich an Bianca gewandt zu, die näher an das Monster herangetreten war und ihm ihre Hand entgegenstreckte. "Ich hatte nie das Gefühl, dass ich ihr einen geben darf.", gestand er, wobei er über seine Ehrlichkeit etwas überrascht war. Das war nicht gewöhnlich für ihn einfach so die Wahrheit auszusprechen. Mit einer Mischung aus Vorsicht und Neid betrachtete Brodik wie Bianca ihre Finger auf die Haut des Monsters legte. Er wartete darauf, dass die Elefantendame zurückwich, so wie sie es immer bei ihm tat, aber die Berührungen der Adelstochter schienen sie nicht zu stören. 'Störrisches Mistvieh!', dachte er bei sich. 'Dabei bin ich es, der dich seit Wochen durchfüttert und sich um dich kümmert.' Womöglich wäre er angepisst gewesen, aber er blieb ruhig, versteckte seinen Ärger und entspannte seine Gesichtszüge, die sich von ganz allein angespannt hatten. Er seufzte. Dann fragte Bianca wie die Elefantendame hierher kam. Für einen Moment war ihm die Überraschung über diese unangenehme Frage wohl ins Gesicht geschrieben. Dann lachte er kurz nervös auf in dem Versuch seine Anspannung zu verbergen. "Also... das ist eine witzige Geschichte.", begann er und suchte nach einer geeigneten Ausrede. Er räusperte sich kurz, ehe er weiter sprach. "Obwohl, so witzig ist sie gar nicht. Bei den vergangenen schrecklichen Ereignissen wurde sie von Wölfen aus dem Wald getrieben, bis sie schließlich am Strand im Sand stecken blieb. Wir... also eigentlich die Chefin des Wachpostens hat sie dort gefunden, befreit und hierher gebracht." Es war nah an der Wahrheit und eben doch nicht ganz die wahre Geschichte. Doch es erschien ihm besser so nah wie möglich an der Realität zu bleiben, ohne Bianca damit Angst einzujagen.

  • [Bei der Elefantendame vor dem Wachposten] Brodik & Bianca



    Der Silberhaarige schien in Gedanken versunken aber Bianca bemerkte dies kaum. Ihr Interesse galt viel mehr dem gigantischem Wesen vor ihr, welches doch ungewohnt sanftmütig schien. Voller Ehrfurcht und mit einer großen Portion Respekt wanderten der Blick ihrer blauen Augen über das Wesen. Es war erstaunlich aber dennoch zitterten die Hände der Adelstochter immer wieder wenn sie der Elefantendame etwas zu essen reichte. Die Sorge sie könnte plötzlich doch nach ihrer Hand schnappen statt nach der Frucht in eben jener war immer noch präsent. Nichts dergleichen passierte. Als hätte sie schon immer aus der Hand von Menschen gefressen nahm das Wesen sorgfältig die Frucht um sie sich danach ins Maul zu schieben. Das Grinsen des Wächters schien ehrlich und war im Vergleich zur sonst so ernsten Miene recht erfrischend. Bianca hatte das Gefühl das es eine Seltenheit war das er sich so präsentierte. Er schien eher der ernste Typ zu sein aber um dies genauer einzuschätzen kannte sie Brodik zu wenig. Er näherte sich ihr mit dem Korb voller Gemüse damit sie das Monster weiter füttern konnte. Ein Lächeln zierte die schmalen Lippen des gut gebauten Mannes. Er wirkte dadurch nicht mehr ganz so unnahbar - regelrecht attraktiv, wenn es ihr gestattet war das von einem Bürgerlichen zu denken. Immerhin ihre Gedanken gehörten nur Bianca selbst und dennoch hatte sie das Gefühl als könnte man ihre Gedanken erraten als sich ihre Blicke trafen. Ein leichter Rosaschimmer zierte die Wangen der Adelstochter als sie ihren Blick bewusst wieder auf die Elefantendame richtete. Vielleicht hatte sie doch einen Sonnenstich. Sie lauschte den Worten des Silberhaarigen während sie sich langsam dem Wesen näherte. Offenbar ehrlichen Worten. Bianca konnte den Gedanken dahinter gut nachvollziehen. Sie war immerhin ein wildes Monster und seiner Geschichte nach hatte es sie nur durch einen unglücklichen Zufall hierher verschlagen. Sie legte den Kopf etwas in den Nacken um dem namenlosen Wesen besser in die Augen blicken zu können, während ihre Hand behutsam über die Haut des Monsters strich, bedacht darauf ihr nicht zu nahe zu treten. "Habt ihr nie darüber nachgedacht sie wider in die Wildnis zu entlassen..." Bianca machte eine kleine Sprechpause, ehe sie fortfuhr. "... wo sie eigentlich hingehört..." In ihrer Stimme konnte man wieder einen Tadel hören, vielleicht war darin aber auch nur die Sorge um dieses Lebewesen verborgen. War es nicht eigennützig das Monster hier zu behalten nur weil man es gut für die Verteidigung der Stadt brauchen konnte? Es klang nicht richtig. Vielleicht hatte es da draußen Junge, die sie brauchten und nur auf die Rückkehr ihrer Mutter warteten. Bianca griff sich eine Karotte und fütterte das monströse Wesen, ehe sie sich Brodik zu wandte. "Vielleicht hat sie einfach schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht..." Die Mundwinkel der Adelstochter hoben sich einen Augenblick, ehe ihre Hand die seine ergriff und sie langsam an das beeindruckende Wesen führte. Behutsam - Zentimeter für Zentimeter ehe seine Fingerkuppen sachte die Haut der Elefantendame berührten, während die Hand der Adelstochter sachte auf der seinen lag. Ein Lächeln erschien auf den Lippen Biancas als sich das Wesen nicht vor der Berührung des Anderen zurückzog, ehe sie erst die Elefantendame anstrahlte und anschließend den Silberhaarigen nur um im nächsten Moment als ihr bewusst wurde, dass ihre Hand immer noch auf der des Anderen lag, eben jene zurückzuziehen. Sie verschränkte eben jene Hand schnell wieder mit ihrer eigenen und räusperte sich. "Vielleicht muss sie einfach auch gute Erfahrungen mit ihnen sammeln um wieder vertrauen zu können..." Sprach Bianca noch von der Elefantendame oder waren es bittersüße Gedanken zu ihrem eigenen Leben - das wusste wohl nur sie selbst und es ging auch nur sie selbst etwas an...

  • [Kyle] bei Bianca & Brodik & der Elefantendame


    2887-kyle-pngEs verging einiges an Zeit nach der verwirrenden Sommernacht, gefolgt von dem unproduktiven, kurzen Abenteuer in der Lacus-Grotte. In die Klinik war er, wie geplant, natürlich nicht gegangen, sondern hatte die Wunde einfach nur ausgewaschen und verbunden. Mittlerweile waren die kleinen Schnittwunden schon wieder verheilt, nur die etwas tiefere Wunde an seiner Schulter war noch nicht vollständig verheilt, aber das machte nichts. Immerhin schmerzte sie nur noch, wenn er den Arm schnell nach oben riss, und nicht schon wenn er am Frühstückstisch nach dem Brot griff. Es waren die kleine Dinge im Leben, für die man dankbar war. Nun aber zu dem Grund, wegen dem er hier überhaupt war. Nachdem er eine Mahlzeit in der Kaserne zu sich genommen hatte und sich eigentlich wieder auf den Weg nach Hause machen wollte, sah er aus der Ferne nämlich ein riesiges Monster beim Wachposten. Sogleich ringen bei ihm alle Alarmglocken. Wurde die Stadt wieder angegriffen? Brauchte da jemand seine Hilfe? Ohne groß weiter darüber nachzudenken, rannte er los. Er hatte es in der vergangenen Zeit zwar immer noch nicht geschafft, sich ein neues Schwert zuzulegen, aber das war ihm jetzt auch egal. Immerhin hatte er noch seine Magie. Mit der könnte er sich schon irgendwie durchschlagen. Als er dann näher kam und noch zwei andere Menschen sah, rief er zu ihnen herüber: "Hey, alles in..." Seine Stimme wurde leiser, als er erkannte, dass dieses Monster anscheinend niemanden angreifte und von den zwei Menschen sogar gefüttert wurde. "Ordnung...?" Seine Füße blieben unmittelbar vor ihnen stehen. Vor einer silberhaarigen Person, die er nicht kannte, und vor... einem Menschen, den er mit Sicherheit hier nicht erwartet hätte. Bianca. Verdammt, darauf war er nicht vorbereitet gewesen. Was machte sie hier überhaupt? Und wie sollte er sich jetzt verhalten? Das Wechselbad der Gefühle, durch dass die beiden an dem Tag durchgegangen waren anzusprechen, war auf jeden Fall keine Option. Schon gar nicht vor jemand Außenstehenden. Nein, in dieses Chaos würde er nun wirklich niemanden reinziehen wollen. Und... vielleicht hatte Bianca auch schon damit abgeschlossen. Zwar hatte er an diesem einen besonderen Abend eine ganz andere Seite von ihr gesehen, eine schwächere, nachgiebigere Seite, aber an diesem Abend waren sie beide nicht sie selbst gewesen. Jetzt aber waren sie es wieder... Nicht wahr? Nicht in der Lage, auf die Schnelle eine glaubwürdige Ausrede für sein Dasein zu erfinden, sprach er einfach die Wahrheit. "Oh, sorry, der Elefant da sieht aus der Ferne irgendwie bedrohlicher aus", versuchte er mit einem verzerrten Lächeln zu erklären, das vermutlich ganz klar zeigte, wie unangenehm die Situation ihm war. Den Blick zu Bianca versuchte er allerdings zu vermeiden. Schließlich wusste er noch nicht mal, wie sie sich begrüßen sollten. Sollten sie sich überhaupt begrüßen? Dumme Frage, die Antwort war wahrscheinlich, dass sie ihn noch nicht einmal sehen wollte. Und dann war da noch dieser eisige Blick, von dem er wusste, dass er ihm nicht standhalten könnte, wenn er auf ihn traf.

  • Bianca, Kyle und Brodik bei der Elefantendame draußen vor dem Wachposten


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    Das mit dem Namen kommentierte Bianca nicht weiter, also schien sie mit seiner Antwort zufrieden zu sein. Sie schien zu verstehen, dass es ihm nicht zustand sie zu benennen. Aber die Frage die darauf folgte brachte ihn zu einem Lachen. Den Tadel ihrerseits hatte er dabei nicht einmal bemerkt. "Sie ist frei. Keine Ketten halten sie hier und sie kann gehen wohin sie will. Sie hat sich nur einfach dazu entschlossen hier zu bleiben." Dass er schon einmal versucht hatte sie mit einem Seil wegzuziehen verschwieg er. Der Versuch war kläglich gewesen und er war sich nicht einmal sicher, ob die Elefantendame überhaupt bemerkt hatte, dass er versucht hatte sie wegzubringen. Sie war hier anscheinend glücklicher als auf der anderen Seite der Mauer, also wieso sollte er sie dazu zwingen zu gehen? "Ich werde sie nicht zwingen hier zu bleiben, aber wenn sie sich schon dafür entschließt hier zu sein, dann muss sie lernen ihren Teil zur Gemeinschaft beizutragen." Er besah das Elefantenmonster ernst. Die rosafarbene Haut war sicher genauso dick wie ihr Sturkopf. Aber irgendwie würde er es schon schaffen sie zu bewegen. Wäre Forte hier, hätte sie sicherlich schon lange einen Weg gefunden das Monster für den Schutz des Dorfes einzusetzen. Kiel und er selbst hatten allerdings schon genug damit zu tun die Dame satt zu bekommen. Immerhin fraß sie aber aus seiner Hand und auch aus der von Bianca, der es sogar gestattet war die Elefantendame zu berühren. Brodik der seinen Missmut darüber gut verborgen hatte, wurde trotzdem von der Adligen an der Hand gegriffen. Er war etwas verwundert, was wohl der Hauptgrund dafür war, dass er sich nicht wehrte, während die hübsche Frau seine Hand behutsam an die Haut des Wesens führte. Mit Argusaugen beobachtete der lausige Wächter die Elefantendame, wartete darauf, dass sie wie gewohnt wegzuckte, doch sie ließ es geschehen. Es fühlte sich wie eine halbe Ewigkeit an, bis die Finger des Silberhaarigen die Haut des Wesens berührten, aber als der Moment passiert war, fühlte er sich unglaublich glücklich. Die harte Arbeit und die investierte Zeit... alles fühlte sich in diesen wenigen Sekunden ausgeglichen. Und das alles nur dank Bianca! Sie war definitiv mutiger als sie auf den ersten Blick wirkte. Ein Charakterzug, der Brodik sehr sympathisch war. Er strahlte sie an, versuchte aber ruhig zu bleiben. Angesichts des wundervollen Moments bemerkte er nicht einmal, dass die Hand der Adelstochter noch immer auf seiner lag. Erst als sie die weichen Finger zurückzog, bemerkte er, wie lange sie verharrt hatten. Ein seltsames Gefühl beschlich ihn. Würde die Elefantendame seine Berührung trotzdem zulassen? Sie blickte ihn aus den großen Augen an und er glaubte, dass er Zufriedenheit darin erkennen konnte. Sie schien also keine Bedenken mehr zu haben. "Vielleicht.", stimmte er Biancas Worten zu und streichelte das Elefantenmonster. "Aber ich hatte erwartet, dass es länger braucht, bis sie bereit ist den ersten Schritt zuzulassen." Das Geständnis hatte seine Lippen verlassen, bevor er es überhaupt in seinem Kopf gefasst hatte. Doch ehe die beiden ihr Gespräch fortführen konnten, rannte eine weitere Gestalt um die Ecke. Was war denn heute los? Das Elefantenmonster stand hier schon seit Wochen, oder Monaten und niemand hatte sich darum geschert und plötzlich kam es an einem Tag in den Blick von zwei Personen. Ging wohl nie jemand am Wachposten vorbei. "Ja, es ist alles in Ordnung.", versicherte Brodik und tätschelte den Hals der Elefantendame, die gerade Biance mit ihrem Rüssel nach mehr Essen absuchte. "Aus der Ferne kann man schnell einen falschen Eindruck von ihr bekommen." Er nahm das niemandem übel. Es war schließlich nicht üblich, dass ein derartig großes Monster sich innerhalb des Dorfes aufhielt. Deshalb musste er es schrumpfen. Im Uhrenturm lebte ein Alchemist, der sicher einen passenden Trank dafür übrig hatte. Oder er würde zu Kanno, dem alten Zauberer des Archivs gehen und diesen um Rat fragen. Irgendjemand würde ihm schon helfen können.

  • [Vor dem Wachposten bei der Elefantendame] Brodik, Kyle & Bianca




    Ein Lachen drang aus der Kehle des Silberhaarigen. Es klang ehrlich und regelrecht herzhaft und doch verstand die Adelstochter gerade nicht was es zu Lachen gab immerhin konnte sie sich nicht erinnern etwas Lustiges gesagt zu haben und so sah sie ihn irritiert an doch die Verwirrung lichtete sich als Brodik seine Reaktion erklärte aber dennoch verstand gerade sie seine Aussage nicht. Sie wandte ihren Blick von dem Muskelprotz und sah in die großen Augen des Monsters ehe Bianca den Blick senkte. „Nicht in Ketten zu sein bedeutet noch lange nicht frei zu sein...“ kam es schließlich über die Lippen des wohlhabenden Mädchens. Vielleicht unterschied sie gar nicht so viel von diesem Wesen. Vielleicht gab es wie auch für sie einen Grund in diesen Mauern zu leben. Vielleicht gab es keine Chance auf ein anderes Leben mehr. Sie musste sich also anpassen, gegen ihr wahres Wesen ankämpfen. Die Geschichte kam der Adelstochter irgendwie bekannt vor.

    Sie beobachtete die Reaktion des Anderen als sie seine Hand an die Elefantendame führte. Er wirkte angespannt aber gleichzeitig schien ihn der Moment als sie nicht zurückzuckte unter seiner Berührung ziemlich glücklich zu machen. Die Mundwinkel des Wächters hoben sich etwas und er wandte seinen Blick nicht von dem Monster ab. Auch als Bianca ihre Hand zurückzog verharrte das rosafarbene Wesen, welches über und über mit Ranken bedeckt war an Ort und Stelle, schien sie Berührung seiner großen Hände sogar zu genießen. Die Mundwinkel der Adelstochter hoben sich kurz an. „Manchmal bemerken Tiere oder eben zahme Monster die Veränderung in uns noch vor uns selbst...“ Unbewusst dachte Bianca an ihren Kater Karlo. Immer wenn etwas in ihr vorging, sie etwas beschäftigte oder gar quälte war er an ihrer seite um ihr Beistand zu leisten. Solche Wesen schienen ein Gespür für die Gefühle der Menschen zu habe noch bevor ihnen überhaupt selbst bewusst war was sie quälte. Wie oft hatte der Kater bei ihr im Bett geschlafen als sie sich abertausend Gedanken gemacht hatte. Früher wie heute. Daran hatte sich nichts geändert. Wenn ihre Lippen nicht sprechen wollten tröstete das Tier sie stumm mit seiner Anwesenheit. Gedankenversunken beobachtete Bianca, wie sorgsam der Silberhaarige seine Hand über das Monster streichen lies so dass sie nicht einmal merkte, dass es seinen Rüssel in ihre Richtung streckte um wahrscheinlich nach etwas Essbarem zu suchen. Schnelle Schritte näherten sich ihnen und automatisch hob Bianca ihren Kopf um den Besitzer dieser Schritte zu sehen doch noch bevor ihre Augen ihn erblickten drang seine Stimme an ihr Ohr. Eine ihr sehr wohl bekannte Stimme. „Kyle...“ kam es leise über ihre Lippen und ihre blauen Augen richteten sich auf die Person, die unweit vor ihnen zum Stehen kam. Der Herzschlag des Mädchens hatte sich beschleunigt. Sie hatte nicht erwartet ihn sobald wieder zu sehen. Eigentlich hatte sie erwartet das er wieder das Weite gesucht hatte - auf Reisen gegangen um einen klaren Kopf zu bekommen so wie es bisher immer gewesen war aber im Grunde war sie diejenige die dieses Mal die Flucht ergriffen hatte. Sie hatte ihn dort oben alleine gelassen und war in ihren goldenen Käfig zurückgekehrt weil es sich so für ein braves Vögelchen gehörte, weil sie nicht wusste wie sie damit umgehen sollte. Unbewusst wanderte der Blick ihrer blauen Augen über seine Lippen und sie musste unweigerlich an diesen Kuss denken. Ihn hier zu sehen wühlte sie auf, ihr Herz schlug schnell je mehr sie an eben jenen Abend dachte. Er hatte sie so schwach gesehen, hatte ihre Tränen weggewischt und ihr Halt gegeben als sie ihn völlig verloren hatte und am nächsten Tag war alles wie früher. Heute war alles so als wäre es nie geschehen. Er brachte den Mund nicht auf, hatte ihr nichts zu entgegnen. Sie war dumm zu glauben es hätte etwas zwischen ihnen geändert wo sie sich doch selbst bewusst gemacht hatte, dass es nichts ändern durfte immerhin war sie eine Tochter aus reichem Hause und er lediglich...Kyle. Ein Rosaschimmer zierte die Wangen der Adelstochter und sie senkte den Blick. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Es war nicht der richtige Zeitpunkt etwas dazu zu sagen nicht wahr aber gab es jemals den richtigen Zeitpunkt oder würden sie einfach darüber schweigen? Darin waren sie doch schon immer gut gewesen. Zu sehr war Bianca in ihren Gedanken versunken das sie nicht gemerkt hatte, dass die namenlose Elefantendame offensichtlich noch hungrig war und nach etwas Essbarem verlangte. Im nächsten Augenblick schnaubte das gewaltige Wesen in das Ohr der Adelstochter, was dazu führte, dass diese zusammenzuckte und ihr einen Laut des Schreckes entlockte. Hoffentlich führte dies nicht dazu, dass sich das gewaltige Wesen erschreckte und etwas unerwartetes machte...

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