Der Wachposten


  • Oh diese Provokation! Oooh, bisher waren die Leute in Trampoli doch immer eher friedlich gesinnt gewesen (bis auf Kanno), warum traf sie momentan nur auf Leute, die sie irgendwie zu Rage brachten?! Aber gut, in diesem Fall war sie ja selbst Schuld - und so wie es aussah würde das Musikstück hier nicht solidarisch mitmachen. Umso mehr biss Cinnamon die Zähne zusammen, denn einfach aufgeben, nein, das kam gewiss nicht in Frage! Weiter, immer weiter! Sobald sich die Anglerin an etwas festgebissen hatte, gab sie so schnell nicht klein bei, in dieser Hinsicht jedoch machte ihr ihr eigener Körper einen Strich durch die Rechnung. Vielleicht sollte sie es auch mal mit Alchemie versuchen, um sich etwas zu stärken? Das wäre doch die Idee! Ha! Nein.... Bei dem - okay, Cinnamon hatte irgendwann nicht mehr mitgezählt, denn sich auf das Zählen UND auf die Liegestützen zu konzentrieren war ja wohl wirklich eins zu viel verlangt - unbekannt vielten Male also, klappte der arme Rotschopf schließlich zusammen, keuchend, prustend, Blut spuckend. Okay, letzteres war wohl mehr ein Ausschweif ihrer Fantasie, in der sowieso alles viel dramatischer zuging. Wehe die Kriegerin würde sie belächelnd! Dann würde sie schon ihren Speer - moment, mit dem konnte sie ja noch nicht wirklich gut umgehend - dann würde sie schon ihre Angel zu spüren bekommen! Jaahaaa! Gefochten mit den Armen, die ihr soeben abgefallen waren. Verdammte Scheiße! Natürlich hatte Cinnamon die Fünfzig nicht geschafft, aber - hey, so schlecht hatte sie sich doch nuna uch nicht geschlagen?! Okay, die Figur war mieserabel gewesen, aber so ein bisschen Kraft besaß sie vom Angeln dann tatsächlich - oder? Oder? Sie durfte jetzt nicht aufgeben! Ausgeschlossen! Nur, wirklich einen Ton bekam sie nun auch nicht heraus, dafür war ihr schnaufender Körper dann doch noch nicht in der Lage.


  • Ohne einen Ton von sich zu geben kämpfte Zimt sichtlich mit sich selbst um so lange wie möglich durchzuhalten, auch wenn es von Anfang an klar war, dass sie die 50 Liegestütze nicht schaffen würde. Die blonde Wächterin hatte keinesfalls mitgezählt, wie viele sie schaffte war unwichtig, solange sie nicht so einfach aufgab. Forte hätte schon mehrfach wetten können, dass es bald soweit war, aber die Rothaarige hielt sich erstaunlich wacker. Bis ihre Kräfte sie schließlich verließen. Aber das war okay, Forte war mit dem Training ihrer...Schülerin (der Begriff war ihr immernoch seltsam fremd) doch ziemlich zufrieden, für den ersten Versuch versteht sich. „Gut.“, war dennoch das einzige Wort, was sie ihr entgegenbrachte. Kurz musterte sie das am Boden liegende Frischfleisch, ehe sie ihr die Hand entgegen streckte um ihr aufzuhelfen. „Als deine neue Lehrmeisterin bin ich wirklich zufrieden mit dir.“ Es hatte einen Augenblick gedauert, bis sie in der Lage war diese Worte auszusprechen, alleine weil es ihr nicht ganz behagte sich selbst als Lehrmeisterin zu bezeichnen, dennoch war sie im Augenblick genau dies.

  • Eine Hand die sich ihr entgegenstreckte. Wohlwollende Worte, die ihre Zufriedenheit ausdrückten. Ihr Großvater könnte sich davon ruhig mal eine Scheibe abschneiden! Tatsächlich berührten diese wenigen Worte Cinnamon mehr als angenommen und sie hatte dadurch das Gefühl, dass sich diese scheiß Schufterei tatsächlich irgendwie gelohnt hatte. Erschöpft und froh ergriff sie die Hand der Kriegerin und ließ sich aufhelfen. Immer noch schwer atmend vor Anstrengung versuchte sie grade zu stehen. "Ich danke dir, dass du dich meiner annimmst!", erklärte sie so feierlich wie es ihr gerade möglich war. Sollte man seinen Meister siezen? Jaaah.... nein. Cinnamon war einfach nicht der Typ für unnötige Höflichkeiten. Und sie hatte das Gefühl, dass sich Forte damit auch nicht so wohl fühlen würde.


  • Trotz der auf den ersten Blick wohl etwas gemein erscheinenden Aufgabe bedankte sich die Rothaarige dafür, dass Forte sich um sie kümmerte. Vielleicht konnte sie den Frischling ja als neuen Wächter gewinnen! Zwar ging sie nicht davon aus, dass der Sturkopf wirklich Leine zog, aber ein Wächter mehr konnte gewiss nicht schaden. Wobei sie dann nur einen weiteren untrainierten Kämpfer an ihrer Seite hatte, wobei Cinnamon definitiv willig war, zu lernen. Im Gegensatz zu besagtem Kollegen. „Darf ich fragen aus welchem Grund du dich dafür entschieden hast den Umgang mit einer Waffe zu erlernen?“ Die Motivation war immerhin eine der wichtigsten Information, mit der sich arbeiten ließ. Man konnte so lange trainieren wie man wollte, ohne die nötige Motivation würde daraus nichts werden.

  • Langsam aber sicher kam Cinnamon wieder zu Atem. Das Mädchen griff nach ihrem neu gewonnenen Speer und stützte sich halb an diesem ab. Das war mal wirklich eine andere Tätigkeit! Überrascht von der Frage - etwa ein Test?? - rückte der Rotschopf die Brille gerade und musterte die blonde Kämpferin kurz. "Du kommst aus einer Kriegerfamilie, oder~?", mutmaßte Cinnamon. "Ich will Fischen!", erklärte sie anschließend etwas lauter. Es dauerte einen Moment bis sie eine eher perplexe Reaktion bemerkte und verstand, wohl doch etwas mehr erzählen zu müssen. "Also...", begann sie etwas schwerwiegend, "Ich kann nicht kämpfen. Einmal war ich mit Colette und Persia in der Lacus-Grotte und das war wirklich unglaublich. In den Grotten gab es riesige Seen mit uralten Fischen! Wirklich uralt." Das Zimtmädchen machte eine ausladende Handbewegung. "Und... dann hat mich was am Fuß gepackt und nach unten gezogen. Colette hat mich mit ihren Dolchen gerettet.", gestand die Brillenträgerin. "Ich will diese Fische. Aber! Dazu muss ich mich wehren können. Ein Speer erschien mir sehr passend." Hatte man früher nicht sogar mit Speeren fischen können? "Magie wäre theoretisch auch eine Option, aber..." Cinnamon zögerte kurz. "Die ist nichts für mich!" Das konnte man so im Raum stehen lassen oder? Wobei sie sich ja nicht in einem Raum befande, aber so rein hypothetisch? Das sie in Clinch mit ihrem Grandpa lag wollte sie ihr nicht unbedingt sofort aufschwatzen. Das war sowieso eine ungewöhnlich lange Erzählung gewesen!


  • Ohne zuerst direkt auf ihre Frage einzugehen, fragte Cinnamon die Blonde Wächterin nach ihrer Familie. „Offensichtlich ja. Mein Vater war hier vor mir Wächter und jetzt haben ich seinen Platz eingenommen.“, erklärte sie der Rothaarigen knapp. Schließlich konnte sie ja nicht sie Informationen aus ihr heraus locken und ihr dann selbst keine entgegen bringen. Das wäre doch etwas unhöflich gewesen. Dann begann sie ihre Beweggründe zu erklären. Fischen also. Nun, nicht unbedingt das was Forte erwartet hatte, aber immerhin gab es einen Grund. Scheinbar hatte hauptsächlich ein einschlägiges Ereignis zu jener Motivation geführt, aber das war vollkommen okay. „Klingt einleuchtend.“, entgegnete die Kriegerin, als Cinnamon ihre Erklärung beendet hatte. „Wenn du wirklich interessiert bist im Kampf trainiert zu werden, bin ich gerne damit einverstanden dich regelmäßig dabei zu unterstützen, du solltest dich aber dennoch in nächster Zeit bei Bade melden und um seine Hilfe bitten. Wie bereits erwähnt, ich persönlich kenne mich mit Speeren nicht aus und kann dir nur mit den generellen Grundlagen helfen, aber dazu bin ich gerne bereit! Das würde sich auch gut mit meinem persönlichen Training kombinieren lassen.“ Dass ihr eigentlicher Trainingspartner einfach keinerlei Interesse an dergleichen hatte verschwieg sie. Sie wollte schließlich kein schlechtes Licht auf die Wächter werfen.

  • Ohoo~ Forte schien ziemlich stolz auf ihre Aufgabe zu sein. Cinnamon konnte nicht nachvollziehen, wie sich jemand selbst freiwillig so viel Verantwortung aufbürden wollte. Was wohl mit ihrern Eltern war...? Das Zimtmädchen hakte hierbei nicht weiter nach, konnte es doch ahnen, dass sie ein ähnliches Schicksal wie die ihren teilten. Verdammtes Monsterpack! Ja, da kam eine Möglichkeit sich zu verteidigen ganz recht. Außerdem rechnete Cinnamon es der Kriegerin hoch an, dass sie ihrer wirren Geschichte folgen konnte. "Dann ist das abgemacht!", meinte Cinnamon euphorisch und hielt ihrer neuen Lehrmeisterin die Hand hin. Kriegergruß! "Ich verspreche auch mal zu Bade zu gehen." Solange der nicht so drauf ist wie ein gewisser Magier. "Und einem Training mit dir sehe ich mit Freuden entgegen ♪♫ Wobei ich dir momentan noch kaum Kontra bieten kann..." Cinnamon rückte ihre Brille zurecht. Egal um was es ging, ihr Ehrgeiz war entfacht und wenn sich das Mädchen etwas in den Kopf gesetzt hatte, blieb sie dabei. Der Rotschopf ließ sich von Forte noch einige grundlegende Schritte zeigen, die sie versuchte so gut wie möglich zu verinnerlichen. Doch die Tage wurden kürzer und die Temperatur fiel merklich und so würde es nicht mehr lange dauern, bis die letzten Sonnenstrahlen versiegten. "Danke!", brachte Cinna noch erschöpft hervor. "Glaub mir, ich komme bald wieder!" Erschöpft war das Mädchen, aber auch unglaublich gut gelaunt. Aufgeladen von dieser positiven Energie umarmte sie Forte zum Abschied - echt nicht so schön bei der Rüstung die diese trug - und winkte ihr anschließend zu, ehe sie humpelnd, ächzend, krabbelnd, stöhnend den Wachposten hinter sich ließ.


    » Runenarchiv.


  • Kaum kam der lausige Wächter dem Wachposten entgegen konnte er sie auch schon sehen. Die Rüstung und das lange blonde Haar waren unverkennbar. "Hast du nichts zu tun, oder warum stehst du hier so rum?", fragte er provokant mit einer hochgezogenen Augenbraue. Warum gab er sich eigentlich mit Forte ab? Er hatte besseres zu tun. Er musste seine Sachen packen und vielleicht noch im Runenarchiv nach lesen welche Schwachpunkte diese Raptoren-Biester hatten. Er hatte keine Zeit sich mit ihr zu streiten. "Vergiss es einfach wieder.", sagte er daher schnell und wandte sich wieder zum Gehen.


  • Gerade hatte ihre neue Bekanntschaft und nun auch Lehrling es geschafft die Laune der Blonden wieder etwas zu bessern, da trat ihr auch schon wieder Mister Miesepeter persönlich unter die Augen. Na toll. Wollte er nicht gehen? Vergiss es einfach wieder. War ja klar. Erst auf die Kacke hauen und dann den Schwanz einziehen bevor sie Zeit zum reagieren bekam. „Ich habe gerade einen Lehrling aufgenommen, sie schien mir ziemlich motiviert und würde bestimmt schon jetzt einen besseren Wächter abgeben als gewisse andere Leute!“ Verdammt, eigentlich wollte sie nicht weiter gegen ihn wettern. Auch wenn sie sich wirklich einen besseren Partner vorstellen könnte, so hatte er doch wirklich Potential und jenes würde sie nur ungern ungenutzt gehen lassen. Würde er sich nur einen Funken mehr Mühe geben und etwas Enthusiasmus zeigen! Warum hatte er bloß nicht die Motivation behalten können, den er bei dem Besuch der Schmiede an den Tag gelegt hatte? An diesem Tage hatte die Blonde tatsächlich angefangen etwas Sympathie ihm gegenüber zu empfinden, auch als er sich ohne Wiederworte von ihr verarzten ließ, obwohl niemand als sie selbst besser wusste, wie wichtig ihm seine Würde war und wie sehr sie damit vermutlich sein Ego angekratzt hatte. Gerade wandte sich ihr (Ex?)-Kollege zum gehen um, als der Himmel sich in dem Bruchteil einer Sekunde verdunkelte. Ein Sturm zog auf und schon erhellten die ersten Blitze den pechschwarzen Himmel. „Was zur Hölle ist das?“, fragte sie, ohne dabei eine Antwort von Brodik zu erwarten.


  • Gott! Warum hatte er nur seine Klappe aufgemacht? War doch klar, dass Forte ihm eine schnippische Antwort schenken würde. Aber jetzt war es zu spät und so musste er sich anhören was sie gerade getan hatte. Sie hatte also einen neuen Lehrling aufgenommen, der jetzt schon mehr Motivation zeigte als er? "Wusste gar nicht dass ne Stelle frei geworden ist.", meinte er daher relativ gelassen. Es stand schließlich nicht allein in Fortes Macht ihn von seinem Amt als Wächter zu entlassen. Da hatte sicher der Bürgermeister, oder sonst wer noch ein Wörtchen mit zu reden. Außerdem war ja wohl sehr motiviert! Er kam schließlich jeden Tag zur Arbeit. Irgendwann... und manchmal sogar pünktlich. Bevor der Silberhaarige seiner aktuellen Kollegin allerdings die frohe Botschaft unter die Nase reiben konnte, dass er sich gerade in einer Kriegerprüfung befand, verdunkelte sich der Himmel schlagartig und eine menge Blitze zuckten vom Himmel. "Keine Ahnung.", entgegnete Brodik schließlich wahrheitsgemäß auf Fortes Frage und sah zum Himmel hinauf. So plötzlich zog kein gewöhnliches Gewitter auf und allgemein hatte der angehende Krieger ein ziemlich mulmiges Gefühl in der Magengegend. "Hier stimmt etwas ganz und gar nicht."

  • Wie Kanno es ihm soeben aufgetragen hatte, machte sich der Dorfbewohner auf den Weg, um Forte und Brodik zu suchen und diese zu Bade zu schicken. Er ahnte bereits, dass Ärger im Verzug war, dass es gefährlich werden würde und er wollte sich und seine Familie umgehend in Sicherheit bringen – doch wie sicher würden sie sein, wenn nicht alle Maßnahmen getroffen wurden? Und zu diesen Maßnahmen zählten eben auch Forte und Brodik, waren sie doch als Beschützer Trampolis anzusehen. Anschließend würde er dafür sorgen, dass seiner Familie nichts geschah.
    Eilig rannte er durch die Straßen und erreichte schließlich den Wachposten. Forte war kaum zu übersehen und der Mann stolperte beinahe als er endlich bei ihr ankam. Wie er wenig später bemerkte, war auch Brodik in der Nähe, ein gutes Zeichen. Immerhin würde er nicht noch mehr Zeit investieren müssen, um auch den männlichen Wächter zu suchen, das wiederum war natürlich gut für das Dorf. „Kanno schickt mich, um Euch zu sagen, dass Ihr sofort zu Bade in die Kaserne gehen sollt. Im Dorf geht irgendetwas vor sich und wir benötigen Eure Hilfe!“ Schwer atmend gestikulierte er in die Richtung des Runenarchivs, in dessen Nähe der alte Mann ihn angesprochen hatte. Was genau vor sich ging, wusste der Dorfbewohner ebenfalls nicht, doch die Anzeichen waren alles andere als positiv. „Bitte beeilt Euch, werte Wächter!“ Seine Stimme klang hilfesuchend, flehend, doch bevor Forte oder Brodik antworten konnten, war der Mann bereits wieder verschwunden.


  • Hätte sie doch bloß ihre Klappe geworden, jetzt begann dieses leidige Thema erneut. Aber vermutlich hätte er ebenfalls damit angefangen, wenn sie geschwiegen hätte. Auf eine seltsame Art und Weise waren ja beide ziemlich streitsüchtig... und konnten sich entsprechende Kommentare einfach nicht verkneifen. Da kam der ungewöhnliche Wetterumschwung doch schon fast gelegen, denn augenblicklich schob sich das Thema über den verdunkelten Himmel vor den Streit. Noch ehe die beiden Wächter sich weitere Gedanken über den Ursprung machen konnten wurden sie von einem der anderen Dorfbewohner gestört. Aufgelöst und vollkommen erschöpft lief er auf sie zu und bat sie, sich eilig in die Kaserne zu begeben. Scheinbar ging irgendetwas eigenartiges in Trampoli vor sich, so berichtete zumindest ihr Bote. Er bat sie noch, sich zu beeilen, ehe er sich schnell wieder aus dem Staub machte. Wenn Kanno, der Magiermeister und wohl klügste Kopf des Dorfes, nach ihnen schickte, dann konnte es sich definitiv nicht um ein einfaches Gewitter handeln, sondern um etwas viel gefährlicheres. Der Streit der beiden Wächter war fürs erste auf Eis gelegt, es gab jetzt wichtigere Dinge, die sie zu erledigen hatten, weshalb sich Forte ohne auf ihr vorheriges Thema einzugehen an ihn wandte. „Bereit?“, fragte sie den Silberhaarigen, während sie nach ihrem Schwert griff, um sich direkt auf den Weg in die Kaserne machen zu können. „Du wolltest Spannung im Job, jetzt hast du sie!“ Mit diesen Worten ließ sie ihm also schon keine Wahl sich dagegen zu entscheiden. Würde er jetzt kneifen, wäre er den Posten los. Und um ehrlich zu sein, was auch immer auf die beiden zu kommen würde, würde sie sich doch tatsächlich minimal sicherer fühlen, wenn er an ihrer Seite bleiben und sich mit ihr zu Bade begeben würde. Wenn nach den Wächtern des Dorfes verlangt wurde, konnte es sich schließlich nicht um etwas banales handeln.


  • Die beiden Wächter wurden jäh in ihrer Lieblingsbeschäftigung unterbrochen. Schade. Dabei wäre schon fast wieder ein Streit ausgebrochen nach dem Brodik sich einfach verziehen konnte um eine gute Weile zu schlafen. Aber heute war ihm das nicht vergönnt und so musste sich der Silberhaarige stattdessen das Geschwafel eines Fremden anhören, der sie in Kannos Namen zur Kaserne orderte. "Wirklich? Da komme ich gerade her.", murrte er, als der Bote schnellen Schrittes davon eilte. Der lausige Wächter seufzte einmal tief, als er die zu Boden gestellte Kriegsaxt wieder nach oben wuchtete, um sich mit seiner Kollegin auf den Weg zu machen. Ihm blieb überhaupt keine Wahl, wenn er nicht schon an seinem ersten Tag seiner neu angefangenen Ausbildung versagen wollte. Und er hatte wirklich keine Lust zu versagen. Das lag ihm einfach nicht besonders. "Bereit.", pflichtete er daher Forte bei und ignorierte ihr Kommentar zum Thema 'Spannung im Job'. Um das ging es ihm doch gar nicht. Nicht umsonst hatte er sich die Arbeit gesucht bei der er am wenigsten tun musste. Aber wies aussah gab es jetzt tatsächlich mal etwas zu tun für die beiden und vielleicht konnte er danach seine Arbeitsmoral ein wenig verbessern. Eventuell. Kam ganz darauf an wie sinnvoll der erneute Besuch in der Kaserne sein würde.
    gehen ~

  • [IMG:http://fs1.directupload.net/images/150620/88lp76gy.png<< Platz des Volkes
    >> Kiel kommt am Wachposten an


    Fast den ganzen Weg hatte Kiel laufend zurückgelegt, weshalb er nun völlig außer Atem am Wachposten ankam. Sein Herz raste und das nicht nur angesichts der Anstrengung und der fehlenden Luft in seinen Lungen. Für ein paar Minuten blieb er stehen, stützte die Hände auf den Knien ab, bis sich sein Körper wieder etwas erholt hatte.
    Anschließend begab er sich auf die Suche nach seiner Schwester, rief ab und an ihren Namen, doch niemand antwortete. Anscheinend hatten sie und Brodik sich schon aufgemacht, um dem Grund des so plötzlich finsteren Himmels nachzugehen. Etwas enttäuscht über diese Tatsache, begab Kiel sich also in sein Zimmer. Er hatte Forté schon eine ganze Ewigkeit nicht gesehen, was schon fast ein Kunststück war, wenn man bedachte, dass beide ein und den selben Wohnsitz hatten.
    Die Tür des alten Kleiderschrankes knarrte wehleidig, als Kiel diese öffnete, um sich eine neue Jacke herauszunehmen. Seine andere hatte er bei Illuminator gelassen, die hoffentlich nicht mehr auf der Bank schlief. Vielleicht sollte er später nachsehen gehen … . Er schloss den Schrank wieder, schritt hinüber zu seinem Bett neben dem seine Schwerter an der Wand lehnten. Er nahm beide in die Hand, prüfte mit einem kurzen geübten Blick die Schärfe sowie ihren Glanz und steckte sie zurück in die Scheide, nachdem er mit dem Zustand zufrieden war. Sorgfältig befestigte er sie mit einem stabilen Gurt aus Leder an seiner Hüfte. Jetzt fühlte er sich gleich viel sicherer. Nichtsdestotrotz hielt immer noch eine gewisse Furcht sein Herz fest umklammert, welche Kiel versuchte zu ignorieren.
    Der Blondschopf trat wieder hinaus unter den finsteren Himmel und schloss die Eingangstür geräuschlos hinter sich. Er wusste nicht so recht, was er nun tun sollte, weshalb seine Füße ihn auf die dicke hohe Mauer trugen, die ganz Trampoli umgab. Oben angekommen. Stützte er die Hände auf die Mauerkrone und beobachtete die am Horizont zuckenden Blitze mit einem ernsten Blick, in dem auch Sorge stand. Dieser Himmel konnte nichts Gutes verheißen.

  • Lacus-Grotte >> Wachposten


    Rosalind humpelte erschöpft durch Trampoli. Lange würde sie nicht mehr laufen können. Ihr Bein schmerzte höllisch von dem Angriff der Riesenschildkröte und es zu bewegen war noch schlimmer. Warum war sie da eigentlich hineingegangen? Konnte ihr mal jemand erklären weshalb sie so dumm war und unbewaffnet in ein Monsterareal spaziert war. Der Himmel war mittlerweile dunkel und versprach nichts Gutes. "Große Klasse... " murrte Rosalind. Sie schleifte ihr Bein den Weg entlang, bis sie plötzlich etwas sah. Die Mauer des Wachpostes war nur wenige Meter von ihr entfernt. Vielleicht konnte sich dort jemand ihr Bein ansehen. Keuchend überwand sie die letzten Meter bis zur Mauer. Die Blauhaarige sah daran hoch und erblickte einen jungen Mann auf der Mauer sitzen. Hatte sie ihn nicht schonmal irgendwo gesehen? Ach ja! Am großen Baum war sie ihm einmal begegnet! Wie war sein Name? Rose war zu erschöpft um nachzudenken. Sie öffnete den Mund um den blonden Mann zu rufen, aber sie bekam nur unverständliche Laute heraus. Sollte man sie nicht sehen, so könnte man meinen ein Monster würde hier sterben. Ihre Kehle war trocken und ihr Kopf tat weh. Warum war sie auch nur in die Lacus-Grotte gegangen? Ihr hätte doch klar sein müssen, dass das nicht gut ausgehen würde. Weiter wurden sie ihre Beine fürs erste auf keinen Fall tragen, schon garnicht das verletzte.

  • [IMG:http://fs1.directupload.net/images/150620/88lp76gy.pngBei Rosalind


    Mit einer zunehmenden Unruhe zwischen seinen Eingeweiden, entdeckte Kiel nun auch den strahlenden Mond zwischen den finsteren Wolken. Zwar war die Sonne vorhin dabei gewesen hinter dem Horizont zu verschwinden, aber so schnell konnte es einfach nicht Nacht werden! Viel zu plötzlich kam der Umschwung, völlig unnatürlich. Irgendetwas war hier ganz und gar faul, sodass Kiel sich fast schon einbildete es riechen zu können.


    Jedoch erregte nun etwas anderes seine Aufmerksamkeit. Geräusche drangen von der Innenseite der Mauer an sein Ohr, weshalb der Blondschopf sich umwandte und über die Mauerkrone hinunter auf eine Frau blickte. Kiel bemerkte schnell, dass sie verletzt zu sein schien, ihre Haltung verriet es. Ohne weiter Zeit zu verlieren, hetzte er die Treppe aus massivem Stein hinunter, ließ die letzten Stufen sogar aus und sprang von der Drittletzten auf den festen Erdboden. Bevor die schlanke Gestalt sich nicht mehr auf ihren Beinen halten konnte, war er bei ihr, um sie zu stützen. „Was machst du hier? Du brauchst dringend einen Arzt!“, begrüßte er sie mehr oder weniger freundlich. Viel mehr lang Sorge in seinem Ton, aber auch Strenge. Immerhin wusste er nur allzu gut, dass man solche Wunden so schnell wie möglich behandeln sollte. Aus eigener Erfahrung, aber auch aus vielen Bücher.
    Kiel musterte ihr hübsches Gesicht, welches von ihrem langen himmelblauen Haar eingerahmt wurde. Sie war unnatürlich blass, vermutlich des Schmerzes wegen. Ihre Kleidung wirkte vornehm, wenn man über den derzeitigen Zustand dieser hinweg sah. Ob sie zur blaublütigen Saint-Coquilles-Familie gehörte? Anders konnte er sich ihr äußeres Erscheinungsbild nicht erklären. Ihr Haar wirkte ja fast seiden! Aber im Moment gab es wichtigere Dinge als das und dies war die Gesundheit der ihm unbekannten Dame! Aufmerksam begutachtete Kiel ihre Beine. Wo zum Geier war sie nur gewesen? Und warum? „Du musst in die Klinik. Kannst du laufen?“ Eindringlich sah er ihr in die blattgrünen Augen. Hoffentlich ja, denn tragen konnte er sie nicht den ganzen weit weg lang. Aber alleine würde er sie auf keinen Fall gehen lassen. Nicht nur auf Grund der Tatsache, dass sie verletzt war, sonder auch der seltsamen dunklen Nacht wegen. Der Wind nahm stetig zu, riss beiden an Kleidung und Haaren.

  • Rosalind sah zu dem jungen Mann hoch, der sie stützte. "Oh vielen Dank." Bedankte sie sich förmlich. "Ich hatte eine kleine Auseinandersetzung mit einer Riesenschildkröte." Gab Rose zu. Jemandem von ihrer eigenen Dummheit zu berichten war ihr unangenehm. Schließlich sollte Sie es besser wissen. Auf die Frage des Blonden hin versuchte Rosalind mit dem Bein aufzutreten, zuckte jedoch zurück, als der Schmerz sich ausbreitete. "Ich glaube, im Moment nicht mehr. " Gab sie zu. Es war ihr mehr als nur unangenehm, dass sie gestützt werden musste. "Ich denke es geht schon. " Sagte sie rasch und machte sich von seinem Griff los und stellte sich hin, knickte jedoch sofort wieder um und landete auf dem staubigen Boden. "oder auch nicht. " murmelte die Blauhaarige. Der Wind wurde stärker. Schöner Mist. Was war derzeit nur mit dem Wetter los?

  • [IMG:http://fs1.directupload.net/images/150620/88lp76gy.pngBei Rosalind


    Wie bitte? Hatte er da richtig gehört? Sie war Opfer einer Riesenschildkröte geworden? … einer Riesenschildkröte?! Ungläubig und leicht erschrocken musterte Kiel sein Gegenüber. Was um Himmels Willen brachte eine so zierliche junge, und vermutlich adlige, Dame dazu in die Lacus-Grotte hinab zu steigen?! Wenn es einen Wettbewerb über das unheimlichste und gefährlichste Monsterareal überhaupt geben würde, wäre dieses feuchte unterirdische Höhlensystem der überlegende Gewinner. Nicht einmal im Traum würde Kiel auf die absurde Idee kommen diesen furchbaren Ort zu betreten! Er hatte alles erdenklich Schlechte in Büchern, Zeitschriften und Reisetagebüchern gelesen. Einen Beweis, der auf eigenen Erfahrungen beruhte, brauchte der Blondschopf nun ganz und gar nicht. Zwar prahlte Kiel sehr gerne über kleine Heldentaten, die er vollbracht hatte, aber diese stockdunkle Grotte mit ihrem unzählbaren Tunneln und verworrenen Gängen flößte ihm beträchtlich Angst ein, auch wenn er das nie zugeben würde. Nicht zu vergessen die ganzen Monster, die in der Dunkelheit auf den besten Überraschungsmoment zum Angriff lauerten. Ob sich seine neue Bekanntschaft darüber überhaupt im Klaren gewesen war, bevor sie die Lacus-Grotte betreten hatte?
    Wie es aussah hatte die Riesenschildkröte, wenn man es aus ihrer Perspektive betrachtete, gute Arbeit geleistet. Die junge Dame versucht ihr verletztes Bein zu belasten, scheiterte jedoch. Kiel schüttelte bestätigend den Kopf. Sie würde nicht allein bis zur Klinik laufen können. Aber anscheinend wollte sie, denn unerwarteter Weise entledigte sie sich seiner Stütze. Mit einem „Nein, halt! Warte, du-“, versuchte er sie noch davon abzubringen, doch die vermeidliche Adelstochter war schneller, entzog sich seinem Griff und fiel prompt auf die Erde, weshalb er nicht einmal mehr dazu kam seinen Satz zu beenden. Ein schiefes Lächeln zierte nun Kiels Lippen. „…wirst fallen.“ Ergänzte er nun noch die zwei fehlenden Worte. Anschließend half er ihr wieder auf. Also musst der Blondschopf sie nun doch tragen. Das konnte ja was werden!
    „Komm, ich nehm dich Huckepack.“ Ojeoje … ob die beiden so die Klinik erreichen würden? Kiel war nun wahrlich nicht der Stärkste. Aber so schwer konnte sein Gegenüber eigentlich nicht sein. Vielleicht würde es ja doch irgendwie klappen. Versuchen mussten sie es, auch wenn er der seltsamen Nacht wegen ein zunehmend ungutes Gefühl hatte. Der Blondschopf war kein Freund der Dunkelheit.


  • Rosalind ließ sich dankend aushelfen. "Scheinbar wird das doch nichts. " Die Adelige stütze sich wieder Bei dem jungen Mann ab. "Darf ich Fragen, wie mein Retter heißt? " fragte Rosalind. Es war schon irgendwie ein Klischee: Eine junge Dame in Not und ein junger Herr, der sie rettete, in Rosalinds Fall sie zur Klinik brachte. "Mein Name ist Rosalind. " Als der Blonde meinte, er würde sie tragen, färbten sich Rosalinds Wangen leicht Rosa. Es war ihr sichtlich unangenehm. "Nein, nein. Eine stütze reicht mir." hoffentlich. Sie wollte nicht unbedingt getragen werden.

  • [IMG:http://fs1.directupload.net/images/150620/88lp76gy.pngBei Rosalind


    Überrascht sah Kiel die junge Dame an. Achja, richtig! Sie hatten sich noch gar nicht einander vorgestellt. Irgendwie war ihm das ganz entgangen. Viel zu sehr war er auf ihren gesundheitlichen Zustand fixiert gewesen.
    Seine neue Bekanntschaft stellte sich ihm also als Rosalind vor. Ihr Name passt perfekt in ihr äußeres Erscheinungsbild. Sie musste ganz einfach ein Mitglied der Saint Coquilles- Familie sein. Nun war es also an ihm ihr seinen Namen zu verraten. Kiel war es etwas unangenehm, dass er vermutlich nichtmal in den kommenden zwei Stunden daran gedachte sich mit ihr bekannt zu machen. Jedoch versuchte er dieses ungeliebte Gefühl zu verdrängen und überspielte es mit einem Lächeln. „Ich bin Kiel.“ Ein paar Sekunden verstrichen in denen er Rosalinds Gesichtszüge musterte. „Entschuldige, dass ich frage, aber … gehörst du zur Saint Coquilles-Familie?“, so nun hatte er diese Frage endlich gestellt. Er konnte einfach nicht anders, als seine Neugier zu stillen.
    Besonders begeistert schien die junge Dame vom Huckepack-Vorschlag auch nicht zu sein. Der leichte Röte nach zu urteilen, welche ihre Wangen zierte, schien ihr die Vorstellung den ganzen Weg getragen zu werden, unangenehm zu sein. Nun gut. Kiel würde sie nicht zwingen. „Gut, dann stütze ich dich nur. Aber sag ruhig Bescheid, wenn es nicht mehr geht. Dann trag ich dich.“
    Kiel war sich jetzt schon sicher, dass sie ewig bis zur Klinik brauchen würden. Da sie aber lieber laufen wollte, behielt er diese Vermutung, und den damit einhergehenden Unmut darüber, für sich. Der Gedanke, bei diesem seltsamen Wetter länger als Nötig unterwegs zu sein, schien irgendwie keine gute Idee zu sein.


    >> Kiel und Rosalind verlassen den Wachposten
    >> Klinik



    [Denke es ist okay, wenn sie jetzt langsam mal zur Klinik gehen? Lass einfach beide dort ankommen :) ]

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