Die Schmiede

  • Rosalind erschauderte bei den Vorstellungen, die der Schwarzhaarige ihr lieferte. Na toll, also musste man quasi brutal werden, um zu überleben. Nun ja, es hatte aber auch immerhin Vorteile eine Adelige zu sein, denn die junge Frau könnte nie alleine in den Wald. Ein Schutztrupp würde bestimmt mitkommen. In Waldstadt war das ja noch anders gewesen, dort war alles wild gewesen. Man hatte in Bäumen gelebt, umgeben von Wildnis. Schrecklich. Wieder erschauderte die junge Frau.
    Als der junge Mann sich schliesslich vorstellte, lächelte Rosalind. Soso, ein waschechter Schmiedelehrling. Deshalb also auch die Begeisterung für Waffen. Das hätte ich mir eigentlich denken können. Immer noch zögernd griff Rosalind Gaius’ Hand und schüttelte sie. „Rosalind De Sainte-Coquille. Arbeitslose Erbin“, lächelte sie. „Und ausserdem könnte ich es mir wirklich unter keinen Umständen vorstellen zu töten. Auch keine Silberwölfe, mein Lieber. Vielleicht haben Sie ja Metallstäbe im Angebot? Natürlich nur, wenn so etwas überhaupt existiert.“

  • Rosalind wurde ihm immer mehr und mehr symphatisch. Auch, wenn sie anfangs keinerlei echte interesse an den Waffen gezeigt hatte, so schien sie doch mittlerweile tatsächlich darüber nachzudenken. Oder ist das nur gespielt? Gaius war von Natur aus ein durch und durch misstrauischer Mensch, das war auch der Grund warum er sich bis jetzt nur Raine geöffnet hatte. Man sagte ja immer, dass Kinder nie Lügen und immer die Wahrheit sprachen, wahrscheinlich fiel es ihm deshalb so leicht. Auch er begann zu lächeln, als sie sich ihm vorstellte. Er hatte mit seiner Vermutung, dass sie zu den angeseheneren Personen des Dorfes gehörte, Recht behalten. „Dann sag mir mal, was ist dir lieber? Töten oder getötet werden? Ich denke wir wissen beide, wie jeder von uns handeln würde, Rose – ich darf dich doch so nennen, oder?“ fragte er, während er schon wieder dabei war, die Leiter hinauf zu kraxeln und einen Eisenstab an sich zu nehmen. Er war sich ziemlich sicher, dass die Blauhaarige nicht in der Lage war, den Stab auch nur wenige Zentimeter anzuheben. Dafür müsste man schon ein geübter Kämpfer sein und an solche Gewichte gewöhnt sein, wie er. Schließlich trainierte er fast täglich mit seinem Claymore oder seinem Hammer. Wieder auf dem Boden der Tatsachen – oder auch auf dem Boden der Schmiede – angekommen, reichte er ihr grinsend den Stab. „Gut zum Verteidigen, aber ob der was für dich ist? Ich weiß ja nicht…“

  • „Ja, klar“, meinte die Blauhaarige und beobachtete Gaius, wie er zum zweiten Mal auf die Treppe stieg und nach dem Stab suchte. Solange es nicht Rosa ist, dachte sie dabei kurz, ehe ihre Gedanken wieder in Richtung der Waffen gingen. Und auch zu seiner Frage. „Dann sag mir mal, was ist dir lieber? Töten oder getötet werden? Ich denke wir wissen beide, wie jeder von uns handeln würde..“ War er sich da ganz sicher? Auch wenn er auf diese Frage bestimmt keine Antwort erwartet hatte, konnte Rosalind nicht widerstehen, doch etwas zu entgegnen. „Bist.. du sicher?“, Rosalind fiel es tatsächlich schwer diesen Gaius zu duzen. Viel zu selten kam das vor. „..du und ich scheinen doch aus verschiedenen Welten zu kommen.“ Seit wann war Rosalind so philosophisch gelaunt? Und seit wann bitteschön, war sie so offen zu Fremden?
    Als Gaius ihr schliesslich den Metallstab hinhielt, griff die Blauhaarige gleich danach. Und im selben Moment, in dem Gaius den Metallstab losliess, fiel er lautstark auf den Boden und riss Rosalinds Körper mit. Immerhin konnte sie den Metallstab so festhalten, dass ihre Hände nicht mit auf den Boden geknallt waren. Und trotzdem war sie sich sicher, dass sie mit so etwasem nie richtig umgehen könnte. „Na toll“, seufzte die junge Frau niedergeschlagen.

  • „Ich bin mir sogar ziemlich sicher. Wenn der entscheidende Moment kommen wird, würdest du auch töten um zu überleben.“ Davon war er felsenfest überzeugt. Während er die Leiter zurück an ihren angestammten Platz schob, wandte er seinen Blick nicht von ihr ab. „Das liegt in der Natur des Menschen, auch wir sind Tiere. Falls es soweit kommt, würdest du dich ohne lange darüber nachzudenken verteidigen. Auch wenn du adelig bist und ich nur ein Schmiedelehrling, in dieser Hinsicht sind wir doch alle gleich. Niemand lässt sich einfach so töten.“ Palaverte er weiter. Ihn störte es ganz und gar nicht, dass Rosalind zu der ‘gehobenen‘ Schicht gehörte. Für ihn waren, wie schon erwähnt, alle Menschen gleich, egal ob sie Geld hatten oder nicht.
    Er lachte laut los, als sie den Stab fallen ließ. Genau wie er vermutet hatte, es wäre auch zu komisch gewesen, wenn dieses zierliche Mädchen ihn hätte tragen können. „Damit holt man sich schnell Rückenprobleme!“ schmunzelte er, nachdem er sich wieder beruhigt hatte. „Versuchs erstmal mit dem Holzstab, auch der geht ziemlich schnell auf die Arme, ob du’s glaubst oder nicht. Nach und nach kannst du dir dann einen stärkeren holen.“ Schlug er vor. Eine andere Möglichkeit gab es ja auch nicht. „Sag, gibt es denn hier in der Stadt keinen Schwertmeister der Training anbietet?“ in Sharance hatte dies sein Vater zweimal pro Woche angeboten und fast alle jüngeren Leute aus dem Dorf waren regelmäßig zu den Trainingsstunden erschienen.

  • „Eben nicht“, meinte Rosalind. Nein, sie würde nie töten können. „Meine Leibwachen würden das für mich tun“, meinte sie entschlossen. Schliesslich waren diese Männer doch dazu ausgebildet worden, sie würden bestimmt nicht zögern. Dass Gaius sie nach ihrem Missgeschick schliesslich auslachte, überraschte die junge Frau. Man hatte sie noch nie ausgelacht, man hatte vielleicht höchstens zögernd mitgelacht. Das weckte dann tatsächlich so etwas wie Bewunderung in ihr, jedoch ignorierte sie dieses Gefühl gelassen. „Oh ja, lach du nur.“ Aber trotz allem gefiel Gaius’ Vorschlag Rosalind. Ja, sie könnte eben doch mit dem ach so schwachen Holzstab beginnen und sich daraufhin weiter vorarbeiten. So würde sie bei den Schlägen auch keinen tödlichen Schaden anrichten. Begeistert über Gaius’ Idee zeigte die Blauhaarige dennoch bloss höfliches Interesse. Nur nicht übertreiben. „Das wäre genau das Richtige für mich“, meinte Rosalind schliesslich. Daraufhin sprach der Schwarzhaarige ein äusserst interessantes Thema an.. das Training. Oh ja, Rosalind würde bestimmt üben müssen. Und das auch noch, neben all’ ihren anderen Verpflichtungen. Ich denke nicht, dass Vater zulassen würde, dass ich den Umgang mit Waffen trainiere. Soetwas dürfte nur Max. Und über einen Trainingskurs hatte die Adelige noch nie etwas gehört – weder in Waldstadt, noch in dem alten Alvarna. „Nein, soweit ich weiss nicht..“, meinte Rosalind wahrheitsgemäss mit einem niedergeschlagenem Unterton in der Stimme.

  • Sicher, sie hat ihre Leibwachen. er wollte nicht länger darüber reden, nachgeben würde sie sowieso nicht. Auch wenn er wusste, dass er richtig lag, immerhin hatte sie ja nicht immer Leibwächter dabei. Sie wirkte etwas überrascht, als er über ihren Fehltritt begann zu lachen – zu Hofe würde sowas sicherlich niemals vorkommen. Aber sie war nicht zu Hofe, sie war in seiner Schmiede, da musste sie auch mit den Gegebenheiten klarkommen. Er lächelte, als sie ihre Zustimmung zu seiner Idee gab. Die Sache mit der Schmiede schien sich positiv auf ihn auszuwirken, auch, wenn Rosalind seine erste, richtige Kundin war, solange er seine Interesse an den Waffen an jemanden weiter geben konnte, vergaß er seine Abneigung gegenüber Menschen.
    Schade allerdings fand er die Tatsache, dass es in diesem Örtchen niemanden gab, der sich mit seinen Bewohnern und deren Sicherheit auseinander setzte. „Oh… okay, das ist nicht so gut…“ kurz überlegte er. Sollte er das tun, an das er gerade dachte? Er konnte nicht für das ganze Dorf den Hampelmann spielen und sie trainieren – sollte er das Ganze nur Rosalind anbieten? Verstieß das nicht, gegen seine Weltanschauung? Was solls…mich kennt doch eh keiner, und ich kann schließlich tun und lassen was ich will. „Wenn du willst, kann ich dir dabei helfen!“ schlug er vor.

  • „Wenn du willst, kann ich dir dabei helfen!“, bot der Schwarzhaarige ihr auf einmal mal. Wieso so plötzlich? Misstrauisch beäugte Rosalind den jungen Mann. Wollte er sie ausrauben, wo er doch so gut mit Waffen umgehen konnte, ihr vielleicht sogar drohen? Oder.. hatte er die friedliche Absicht ihr wirklich zu helfen? Die Adelige legte den Kopf schief, musterte Gaius. Oh ja, dieses Misstrauen hatte zu Rosalind - seit sie denken konnte – gehört. Max hatte sie damit immer aufgezogen.
    Rosalind schüttelte den Kopf und lächelte, grinste schon beinahe. Wieso nicht? Wenn er sie würde ausrauben wollen, dann würde sie seine Trainingstricks gegen ihn anwenden. Egal, wie lächerlich das auch klang, dieser Gedanke brachte Rosalind zum schmunzeln. „Netter Kundenservice“, meinte die Blauhaarige und stimme dann zu. „Welchen Preis schwebt dir.. oder euch denn vor?“ Fragend wurde der Schwarzhaarige gemustert.

  • Anfangs musterte er Rose noch, während sie überlegte, begann dann aber den Eisenstab sowie das Schwert wieder zurück an ihren Platz zu bringen. Sollte sie sich ruhig Zeit lassen und in Ruhe über die Idee nachdenken. Ihre Blicken blieben für ihn nicht unbemerkt, ihr schien es ähnlich zu gehen wie ihm, bloß nicht zu vorschnell jemandem vertrauen.
    Nachdem er den Stab wieder an der Wand fest gemacht hatte, kletterte er wieder die Leiter hinab und schob sie weiter zu den Schwertern, als Rosalind ihm endlich ihre Entscheidung mitteilte. Ein Lächeln zierte sein Gesicht, vielleicht würde er es ja endlich schaffen, sich anderen Menschen etwas zu öffnen. Warum konnten nicht alle Menschen so sein wie Raine oder Rosalind? „Gehört dazu, oder nicht?“ Okay, was hatte Leo ihm gesagt? Material + Verarbeitung + Arbeitsaufwand… „Hmm..ich würd sagen der Holzstab…15 Casa, ist ja nur Holz.“ Grübelte er. Hoffentlich war der Preis auch nach Leo’s Meinung angemessen.

  • „15 Casa..“ Ein Fremdwort für Rosalind. Sie benutzte immer nur Minie, schliesslich waren Casa für sie nur Kleingeld. Oh ja, in den höheren Kreisen gehörte Rosalind öfters zu denen, die über Leute mit mehr Casa als Minie gelacht hatten – natürlich nur unauffällig, denn Höflichkeit war immer das wichtigste gewesen. Das Mädchen grübelte darüber nach, das Geld zu wechseln, jedoch entschied sie sich dagegen, da sie sich nicht sicher war, wo die neue Bank war. Oh Gott, die junge Frau hatte wirklich viel zu wenig Zeit in Alvarna verbracht, ihrem alten Zuhause. „Ich gebe dir 5 Minie (50 Casa), okay? Den Rest könnt ihr behalten“, meinte die Adelige schulternzuckend. Schliesslich hatte sie sich in letzter Zeit kaum etwas gegönnt, wieso sollte sie also nicht wieder etwas verschwenderischer mit dem Geld umgehen?
    Als sie von Gaius schliesslich ihre neue Waffe überreicht bekam, strahlte Rosalind einmal zur Abwechslung. Sie fuhr durch das glatte Holz des Stabes und spürte doch eine Begeisterung dafür. Dieser scheinbar wertlose Stab gab der Blauhaarigen ein Gefühl von.. Freiheit? Nun ja, wieso sollte sie es denn nicht ausprobieren? Spontan sein, so hiess es doch. Rosalind lächelte in Richtung Gaius, jedoch wandte sie noch nicht den Blick von ihrer neuen Waffe ab. Scheinbar spürte sie immer noch diese neue Begeisterung in sich. „Wann würde es denn losgehen?“, fragte die junge Frau schliesslich nach einer Weile.

  • Kurz grübelte die Blauhaarige und reichte ihm dann schließlich Geld im Wert von 50 Casa. Wie spendabel die Adeligen hier doch waren, in seiner Heimat war die Oberschicht immer ziemlich knickrig mit ihrem Geld umgegangen und haben überall gespart, wo es nur möglich war. „Recht herzlichen Dank!“ sagte er schmunzelnd und ließ das Geld vorerst in seiner Tasche verschwinden. Leo würde von dem Geld nur das bekommen, was der Stab auch wert war – den Rest würde er für sich behalten, schließlich hatte er sich auch schon lange nichts mehr gegönnt.
    Rosalind schien zufrieden über ihre neue Waffe, und vielleicht auch etwas glücklich, oder bildete er sich das nur ein? Als sie ihm dann eine Frage stellte, überlegte er nur kurz und zuckte dann mit den Schultern. „Wanns dir am besten passt. Muss das nur noch mit Leo klären, dass er dann nicht gerade unterwegs ist. Zeit hab ich immer.“ Muss ja nun nicht mehr auf Raine aufpassen. Meine Arbeit ist getan, sie ist wieder bei ihrer Mutter und da ist sie am besten aufgehoben. Ein wenig traurig war er über die Tatsache, dass er die Kleine nicht mehr sehen würde immernoch, aber vielleicht würde ihn das Training mit Rosalind auf andere Gedanken bringen. „Wenn du willst, können wir gleich Morgen anfangen! Aber sag mal..“ Dieser Gedanke hatte ihm schon die ganze Zeit im Kopf herum gespukt, langsam sollte er sie darauf ansprechen. „Was sagt eigentlich deine Familie dazu? Ist ja nicht gerade normal, dass Mädchen, insbesondere adelige, kämpfen lernen wollen.“

  • Als Rosalind sah, wie Gaius das Geld in seiner Tasche verschwinden liess, huschte ein Grinsen über ihre Lippen. Also behielt er das Geld lieber für sich, anstatt es mit Leo zu teilen – ja, Rosalind kannte immerhin die wichtigsten Personen des Dorfes. Die, die schon seit Urzeiten hier zu sein schienen. Jedenfalls, um zurück zum Thema zu kommen, das Mädchen selber war ehrlicher. Sei es bei Geld oder anderen Fragen. Und gerade als diese Gedanken sich in den Kopf des Mädchens geschlichen hatten, stellte Gaius ihr gerade eine Frage. „Was sagt eigentlich deine Familie dazu? …“ Vor Überraschung wäre der Adeligen beinahe ein „kannst du etwa Gedanken lesen?“ herausgerutscht. Das kam aber auch zu passend, Rosalind schüttelte darüber nur den Kopf. Gerade als sie über ihre Moral nachdachte, konterte der Schwarzhaarige ihre Gedanken einfach weg. „Nun ja“, grübelte Rosalind schliesslich. Was sollte sie denn sagen? Nicht nur, dass sie nicht gerne darüber sprechen wollte, sie konnte ihre Gedanken nicht einmal in Worte fassen. Vielleicht sehr schwer. Deswegen machte sich Rosalind zuersteinmal Gedanken über das Training. „Nun ja“, wiederholte sie ihre vorherigen Worte, damit es aussah, dass sie zur Trainingssache gehörten, „von mir aus kann es auch morgen anfangen. Ich freue mich schon darauf“, lächelte die junge Frau und fragte sich insgeheim weiter, was sie zu der Moralsache sagen sollte. Einfach die Gedanken, die ihr im Kopf rumspukten? Na ja, wieso nicht? „Sie sagen nichts dazu. Weil ich plötzlich gerne das Kämpfen lernen möchte, heisst das ja nicht, dass ich meine anderen Tätigkeiten und Kurse vernachlässigen werde. Ausserdem sind sie ja sowieso kaum da, bemerken können sie das also kaum.“ Oh, ups, hatte sie doch etwas zu viel gesagt. Der Schwarzhaarige hatte eigentlich nicht erfahren sollen, dass die junge Frau die meiste Zeit über alleine in dem riesigen Schloss war. Na ja, Schwamm drüber, zurückzunehmen war das ja nicht mehr.

  • Anfangs ignorierte Rosalind seine Frage mehr oder weniger, es war ihr wohl unangenehm. Er sollte sich etwas zurück halten, immerhin stand sie nicht auf der Stufe wie er. Sie hatte Einfluss im Dorf, davon konnte er noch nicht einmal träumen. Demnächst sollte er besser aufpassen, was für Fragen er ihr stellte, falls er sich zu weit vorwagen würde, könnte es schlecht für ihn enden, auch wenn er Rosalind so etwas nicht zutraute, aber der erste Eindruck eines Menschen konnte täuschen.
    Sie überging die Frage vorerst und sprach erst einmal ihre Gedanken über die Trainingsgeschichte aus. Immerhin freute sie sich auf das erste Training, und dass es schon Morgen losgehen sollte, schien sie auch anzusprechen. „Gut, dann…komm einfach Morgen sobald du Zeit hast rüber. Ich werd entweder hier oder drüben in der Schmiede sein.“ Es kam für ihn etwas überraschend, als sie sich dann doch noch zur Familien-Sache äußerte. Er schmunzelte. „Sind wohl nicht so begeistern von, wie?“ schloss er aus ihren Worten. „Naja, verübeln kanns man ihnen nicht, dass sie nicht wollen, das ihre Tochter kämpft.“ Ihm selbst ging es mit Raine ganz Ähnlich. Falls etwas passieren sollte, würden Rose‘s Eltern nur Vorwürfe machen. So wie er sich Vorwürfe machte, weil er nicht genug auf die kleine Schwarzhaarige aufgepasst hatte.


    (Failpost T^T)

  • „Okay, morgen also“, nickte die Blauhaarige. Gerade als Rosalind gehen wollte, entgegnete Gaius ihr etwas auf ihre Antwort vorhin. „Nun ja, wie gesagt, ich habe nicht vor, etwas zu vernachlässigen.“ Oh ja, schliesslich hatte Rosalind auch jetzt die Zeit gefunden, zur Schmiede zu kommen. Sie würde auch die Zeit finden, jetzt durch Alvarna zu spazieren, ihre neue Waffe zu begutachten. Schliesslich freute die Adelige sich tierisch darüber – und trotzdem hatte sie eine gewisse Ehrfurcht davor. Sie wusste ja nicht mal wie man mit soetwasem wie einen simplen Holzstab umging. Einfach um sich schlagen, könnten manche sagen. Jedoch brachte das wirklich etwas? Gab es da nicht bessere Strategien? Nachdenklich starrte die Adelige auf ihren Stab, versank fast in ihren Gedanken. Und morgen geht es schon los.. ob es wohl sehr hart wird? Jedoch machte die junge Frau sich darüber wenig Sorgen, zu Hause hatte Ausdauer erlernt, egal ob bei physischen oder psychischen Aufgaben. Vielleicht etwas mehr im Gebiet der geistigen – Max hatte dafür eher im körperlichen Gebiet trainiert – jedoch war sie da trotzdem sehr zuversichtlich. Aber zurück zum Thema, schliesslich konnte die Adelige nicht ewig in der Schmiede rumstehen und über Kämpfe philosophieren, dafür war schliesslich ihr Spaziergang durch die Stadt gedacht. Deswegen wanderten ihre Gedanken wieder zu Gaius’ Frage vorhin. Und zu ihrer Antwort. „Und ausserdem.. kann ich sehr gut auf mich selber aufpassen.“ Vielleicht sogar schon besser als Mutter damals. Hätte sie mit Waffe vielleicht überlebt? 
    Rosalind schüttelte den Kopf. Nein, nicht hier, nicht jetzt. „Bis dann!“, meinte die Adelige noch, bis sie es endlich geschafft hatte, sich zu bewegen. Und dann war sie auch schon draussen, irgendwo in den Strassen Alvarnas, wo sie vermutlich philosophierte – sei es über Waffen oder ihre Familie.
    ~geht~


    (Du nennst DEINEN Post einen Failpost? xD)

  • (falls du lesen kannst: Ja, das tue ich! xD)


    „Nun gut!“, erwiderte der Schwarzhaarige als Rose bereit war, ihren Rückzug anzutreten. Auf die Sache, dass sie wohl selbst auf sich aufpassen könnte, brauchte er nicht einzugehen. Er würde nicht darauf setzten, dass sie sich allein verteidigen könnte, sie hatte ja bereits selbst angemerkt, dass sie nicht kämpfen konnte. „Bis Morgen!“ verabschiedete er sich von ihr und schloss danach die Ladentür von innen ab. Es war bereits Abend geworden, er musste ziemlich lange mit Rosalind geredet haben. Gähnend machte er sich zurück in die Schmiede um sein Werk zu vollenden. Nachdem dies geschafft war, war bereits eine weitere halbe Stunde vergangen, und er hörte das Schloss der Eingangstür knacken. Leo war zurück und durch das Knarren der Treppe erkannte Gaius, dass sich der alte Mann sofort in sein Zimmer begab. Sein Tag musste ziemlich anstrengend gewesen sein, wie auch der von Gaius. Müde schleppte er sich die Treppe hinaus, nachdem er das Feuer in der Schmiede gelöscht hatte, und ließ sich in sein Bett fallen. Schlafen… dachte er nur noch und es dauerte keine fünf Minuten, bis er ins Land der Träume abgedriftet war.

  • ~von der Farm


    ...da kam er her. Raguna stapfte leicht genervt den Weg entlang. Wo er hin wollte war ja klar, wohin sollte man auch mit einer kaputten Hacke? Vor der Schmiede sah er ein Mädchen. Er brachte noch mal seine letzte Nettigkeit auf die er kriegen konnte und begrüßte Mei mit einem fröhlichen: "Hallo!" Er wollte noch die Hand heben aber seine Hände waren voll, wegen den Hackenbruchstücken, also beließ er es dabei. "Wartest du auf jemanden?" Raguna könnte mal jemanden zum Reden gebrauchen.

    "Es existiert ein Interesse an der generellen Rezession der Applikation relativ primitiver Methoden komplementär zur Favorisierung adäquater komplexer Algorithmen."
    Warum einfach, wenns auch kompliziert geht.

  • Die Tür knarzte und der Schwarzhaarige schlug die Augen auf. Leo stand gähnend in der Tür und schaute ihn aus seinen kleinen Augen an. „Ab in die Schmiede und zeig was du kannst.“ Gaius blinzelte einmal kurz und rieb sich die Augen. Er hatte kein Wort verstanden. „Was gibt’s?“ fragte er nach. „Du sollst mir was schmieden, ich will sehen was du kannst!“ wiederholte Leo sich. Gähnend setzte der junge Mann sich auf und wandte seinen Blick Leo zu. „Und…was soll ich machen?“ Erneut gähnte er, während der alte Mann nur mit den Schultern zuckte. „Mach was du willst. Am besten wäre ein neuer Stab, den Holzstab hast du ja Gestern verkauft!“ Stimmt ja! Der Platz an dem der Stab hing, den Rose gestern gekauft hatte, war ja nun leer. „Okay, lässt sich machen..“ murmelte er immer noch verschlafen, bevor Leo die Tür schloss und nach unten in den Laden begab. Gaius streckte sich ausgiebig, bevor er den Gang Richtung Bad antrat, um sich frisch zu machen. Danach machte er sich auf in die Schmiede, ganz mit dem Gedanken einen Stab herzustellen, der gut für Rosalind geeignet wäre. Er müsste stabil sein, aber nicht zu schwer, also weder einen Holzstab, noch einen aus Metall. Nachdenklich trabte er in der Schmiede auf und ab, bis ihm die Idee kam. Für Rose musste etwas Besonderes her, etwas was sich im heißen Zustand leicht biegen ließ und innen hohl war. So könnte er etwas Bronze einbauen, um einen grün-bläulichen Schimmer auf der stählernen Oberfläche entstehen zu lassen. Völlig von der Idee überzeugt, machte er sich ans Werk.

  • ~kommt an~
    Rosalind war wieder vor die Schmiede gelangt. Die Adelige hatte Zeit zum Nachdenken gehabt und sie war zu dem Entschluss gekommen, dass ihre Entscheidung die Richtige gewesen war. Sie würde zusammen mit Gaius trainieren. So betrat die junge Frau also mit ihrem Holzstab die Schmiede wieder.
    „Hallo?“, fragte die Adelige beim Entreten. Sie sah sich um, bis sie endlich den Schwarzhaarigen entdeckte. „Ich bin da. Und ich bin bereit“, lächelte sie und ihr Blick fiel entschlossen auf ihren Holzstab. Oh ja, wie bereit Rosalind doch war. Sie würde trainieren, sich diese Kunst aneignen. „Wie sieht das Training denn aus? Und wo wird es sein?“, fragte Rosalind noch. Schliesslich durfte sie ja neugierig sein, denn diese Fragen hatten sie eine ganze Weile lang beschäftigt.

  • Der Schwarzhaarige entfernte mit einem Handtuch den Schweiß von seiner Stirn. Endlich war der Stab fertig. Kaum hatte er ihn zum Abkühlen ins Wasserbad gelegt, sich die Lederschürze ausgezogen, die Werkzeuge wieder in Ordnung gebracht und an ihren vorgesehenen Ort zurückgelegt, betrat Rose die Schmiede.
    „Morgen!“ begrüßte er die Blauhaarige lächelnd. Dann konnte das Training ja starten! Leo wusste bereits Bescheid, Gaius hatte ihn vorhin aufgeklärt, als der alte Mann ihn beim Schmieden beobachtete. „Ich würde vorschlagen, wir machen das auf dem Hof hinter der Schmiede, zumindest fürs erste. Es wird nicht lange dauern, bis du eine Pause brauchst, deswegen würde es sich nicht lohnen, dafür in den Wald zu gehen.“ Er zwinkerte ihr kurz zu, es gefiel ihm, sie ein wenig zu ärgern, und griff sich den anderen Holzstab, den er bereits heute Morgen von der Wand genommen hatte als er Rose bereits erwartet hatte, und stieß die Tür in den Hinterhof auf. Er war nicht besonders groß, jedoch zu Trainingszwecken perfekt geeignet. Falls Rose wirklich in eine solche Situation gelangen würde, in der sie sich verteidigen müsste, hätte sie möglicherweise noch sehr viel weniger Platz. Der junge Mann stellte sich der Adeligen gegenüber und nahm eine Kampfhaltung ein, bei der er den Stab mit beiden Händen fest umschlossen hatte. „Nicht zu weit auseinander und nicht zu weit zusammen die Hände!“ wies er die junge Frau an.

  • Rosalind wurde auch schon von Gaius begrüsst, nachdem sie die Schmiede betreten hatte. Und er hatte sie auch gleich wieder aufgezogen. Anscheinend hatte Rosalind keine gute Ausdauer? Na, mal sehen. Ich wird’s dir schon zeigen, dachte Rosalind und in ihren Augen funkelte Entschlossenheit vom Feinsten. Schliesslich waren ihre Pflichten auch nicht ohne gewesen, er sollte mal stundenlang reiten oder tanzen. Daraufhin hatte er dann jedenfalls vorgeschlagen, in den Hinterhof der Schmiede zu gehen. Die Schmiede hat einen Hinterhof?, dachte die Adelige überrascht und fragte sich gleich, wieso sie nicht einmal das wusste. Oder war dies erst nach der Zerstörung Alvarnas so? Während Rosalind sich darüber Gedanken machte, waren die zwei auch schon im besagten Hinterhof gelandet. Gaius hatte daraufhin auch gleich eine Kampfposition eingenommen, ihr die ersten Anweisungen erteilt. Sie sollte den Stab also eher ausgewogen halten.. die Hände nicht zu nah beieinander aber auch nicht zu weit entfernt. Wie sollte die Adelige da auf das Gesunde Mittelmass kommen? Nach einigen Versuchen, in denen sie versucht hatte, ihre Hände in die richtige Position zu bringen, war Rosalind fast schon zufrieden. Deshalb versuchte sie auch den Rest ihres Körpers in Kampfstellung bringen: Die Beine auseinander, um nicht zu fallen, ebenso ein bisschen in die Knie gehen. Einen grimmigen Blick aufzusetzen konnte auch nicht schaden. „Was jetzt?“, fragte die Adelige neugierig.

  • Gaius nickte ihr zu, ihre Haltung sah schon mal gar nicht schlecht aus. Kurz grübelte er. Erst Blocken oder Angreifen? „Versuch man die eine Hand weiter an deinen Körper zu halten, während du die andere mehr oder weniger von dir streckst, sodass der Stab gerade von dir weg zeigt. Das ist die Angriffshaltung, denn wenn du angegriffen werden solltest, bringt es das Verteidigen alleine nicht. Du musst deinen Gegner zumindest für einen kurzen Moment außer Gefecht setzten, damit du Zeit zum Fliehen hasst.“, lehrte er sie. „Und dann versuch mal, mich anzugreifen!“ Die Forderung bereits ausgesprochen, machte er sich auf einen eher schwachen Angriff von ihr bereit. So wie er sie bis jetzt einschätzte, würde sie sich nicht trauen, mit voller Kraft auf ihn los zu gehen. „Und du darfst nicht vergessen, sobald du eine Hand vom Griff löst, hast du keine Gewalt mehr über ihn. Du brauchst die Kraft beider Arme.“