[Yumis Zimmer] Cylie & Yumi
Offensichtlich war ihre Reaktion nicht unauffällig genug auch wenn das nie der Plan gewesen war. Dennoch wollte sie die Brünette nicht unbedingt vor den Kopf stoßen nur weil ihre Ansichten so weit wie nur irgendwie möglich auseinander zu gehen schienen. Wenig verwunderlich. Es war nicht das erste Mal, dass der Blonden auffiel, dass Cylie wohl eine sehr nun ja sie selbst würde es naiv nennen aber die meisten Menschen nahmen dieses Wort nicht so gut auf deshalb nennen wir es mal 'blumige' Ansicht zum Thema Liebe hatte. Eine Ansicht, die sie vor mehreren Jahren vielleicht irgendwie auch geteilt hatte aber sie wurde einfach eines Besseren belehrt und das lag nicht zwangsläufig an nur an einem gewissen Silberhaarigen. Vielmehr hatte die Realität ihr die Augen geöffnet weshalb sie ihre Erwartungen bei diesem Thema etwas zurückgeschraubt hatte. So weit wie nur irgendwie möglich. Böse Zungen würden sogar behaupten sie hätte ihre Gefühle abgeschaltet. Auch wenn es für Yumi nie eine Form der Beleidigung war, wenn derartige Worte an ihr Ohr gedrungen waren. Genau genommen war es doch das was sie erreichen wollte. Unantastbar zu sein in diesem Thema. Zumindest schien Cylie einen Moment so als würde sie es aufgeben die Andere eines Besseren zu belehren - wirkte gar verzweifelt wenn man sich ihr Seufzen so zur Gemüte führte. Das was sie da über ihre erste und einzige Beziehung sagte gab Yumi einen Moment zu denken. War die Beziehung mit Alex wirklich nur furchtbar? Nein. Sie hatten auch schöne Zeiten. Wirklich schöne Momente aber umso hässlicher hatte das zwischen ihnen geendet und damit eigentlich alles was sie jemals hatten in den Dreck gezogen und genau darauf blickten sie im Grunde zurück, oder? All die glücklichen Momente waren automatisch weniger wertvoll - weniger denkwürdig. Cylie fuhr fort noch bevor Yumi etwas erwidern konnte was zur Folge hatte das sie nur ihre Augenbraue hob. "Ich bin gar nicht auf der Suche..." kam es über die Lippen der jungen Erwachsenen während sie den Blick der grünen Augen ihres Gegenübers erwiderte. Die Studentin nippte an ihrem Drink und murmelte etwas gegen ihr Glas, was allerdings auch nicht den Ohren der Blonden verborgen blieb. Sollte es vermutlich auch nicht, weshalb Cylie ein strafender Blick erwartete, der ihr wohl verdeutlichen sollte, dass ihre Aussage nicht ungehört blieb aber auch nicht wirklich wohlwollend aufgenommen wurde, was eigentlich überflüssig war - oder?
"Ein im Dreieck springendes Herz... ich glaube du liest zu viele Schnulzen..." kam es von Yumi, die einen Teil ihrer Worte wiedergab - sich auch ein Stück weit darüber lustig machte und sich doch einen Moment ertappt fühlte. Sie hatte ja nicht Unrecht. Der Schauspielstudent brachte sie aus dem Konzept. Mehr als es geplant war. Er war in ihren Gedanken auch wenn er da absolut nichts verloren hatte und sie setzte alles daran ihn daraus zu verbannen auch wenn es ihr nicht wirklich gelang. Selbst wenn si es mit aller Macht versuchte. Ein Seufzen entwich ihrer Kehle bevor sie einen Schluck von ihrem Drink nahm. "Na schön er ist mir nicht so egal wie ich es gerne hätte aber das ändert trotzdem nichts an meiner Meinung..." Der Meinung, dass sie nicht gut für ihn war. Der Meinung, dass sie nicht zusammenpassten. Der Meinung, dass er etwas Besseres verdient hatte - Jemanden der sich sicher war. Den Vergleich ihrer Person mit einer Katze im Zusammenhang mit seinem Faible für den Vierbeiner kommentierte Yumi nur mit einem Schmunzeln. Nicht zuletzt weil es nicht das erste Mal war, dass man ihr Verhalten mit dem distanzierten Verhalten dieser Tiere verglich. Die viel zu romantische Vorstellung ihrer Freundin von der Liebe kippte jedoch bereits im nächsten Moment oder zumindest hatte es den Anschein, denn sie war nicht minder entrüstet darüber, dass Darren wohl eine Vorliebe für ein gewisses anderes Blondchen hegte. Yumi verschluckte sich in dem Moment als die zukünftige Ärztin auf das Alter des Mädchens anspielte. Einen ausgesprochenen Gedanken, den sie wohl lieber für sich behalten hätte aber den Yumi selbst nur zu gerne in Gegenwart des Lockenkopfs aussprach wenn besagtes Fräulein irgendwie zwischen ihnen zum Thema wurde. "Ach bitte man muss sie nur ansehen und man weiß das sie zusammen im Bett waren..." kam es trocken über die Lippen der jungen Erwachsenen und musste zeitgleich an ihr Gespräch damals in diesem Labyrinth denken. Ein Zeitraum an den er sich nicht erinnerte aber sie umso besser. Das war auch gut so. "Sie war auf dem Weg zu ihm als ich vorher in die Stadt bin um mich nach einem Job umzusehen." erklärte die Blonde bevor sie einen Schluck von ihrem Drink nahm und vielleicht mit Absicht den Part der Geschichte verschwieg bei dem sie aus Darrens Zimmer kam. Nicht weil sie ein Geheimnis daraus machen wollte sondern wahrscheinlich weil sie dieser liebenswürdigen Liebesfanatikerin nicht noch mehr Stoff für wirre Gedanken schenken wollte. Als sie jedoch trotzdem Alternativen aufzählte die man zu Zweit gemeinsam in einem Zimmer mit Jemanden machen konnte mit dem man bereits im Bett war schenkte Yumi ihr nur einen ungläubigen Blick. So naiv konnte doch nicht einmal Cylie sein, oder vielleicht doch? War das dieses 'ans Gute im Menschen glauben'? Schrecklich. "Da brodelt gar nichts. Ich bin einfach nur realistisch. Das hat nichts mit Eifersucht zu tun..." stritt sie ganz bewusst die Vermutung ihrer Freundin ab auch wenn sie wusste, dass sie Recht hatte. "Wie kann ich eifersüchtig auf Jemanden sein, wenn ich gar nicht bereit bin mehr mit ihm anzufangen als hin und wieder meinen Spaß zu haben? Dazu habe ich nicht das Recht." Sie drehte das Glas in ihrer Hand. Einmal. Zweimal. Spürte wie der Gedanke an ihr nagte. Sie biss sich auf die Unterlippe. Spürte den Blick der Anderen, die sie nicht aus den Augen ließ wie bei einem Verhör. Erneut ein kräftiger Schluck von ihrem Drink, der sich auch wieder nach und nach leerte. Relativ zügig sogar was auch irgendwie dem Gesprächsstoff zu Schulde kam. "Gibst du Ruhe wenn ich dir sage, dass es mich stört..." Sie verdrehte die Augen und es hatte für einen Moment den Anschein als sagte sie diese Worte nur um ihrer Fragestunde zu entkommen aber wenn man genauer hinsah, sah man wahrscheinlich war wirklich dahinter steckte. Sie floh vor ihrem Blick - richtete den ihren in die Leere um sich nicht etwas erklären zu müssen womit sie sich nicht bereit war auseinanderzusetzen weil der Gedanke sie zerfraß. Dennoch schaffte sie es, dass ein Lachen über ihre Lippen kam als Cylie etwas auf ihren Fluchtplan erwiderte. "Drohst du mir etwa?" hinterfragte Yumi die Aussage der Anderen belustigt und konnte sich nur zu gut vorstellen, dass man es sich mit dem kleinen Kampfzwerg lieber nicht verscherzte. "Ich glaube danach zurückzukommen ist der eigentliche Fehler..." fügte Yumi hinzu und lächelte schwach, fragte sich insgeheim wie ihr Leben wohl verlaufen wäre wenn sie einfach weggeblieben wäre. Sie hatte nicht unrecht was die Vermutung eines Musters hinter Yumis Verhalten anging. "Ich bin eben feige..." Bevor etwas zu gut wurde, dass es sie verletzen könnte rannte sie lieber weg. Bevor Jemand sah, dass ihr etwas zu nahe ging nahm sie reißaus damit man dachte ihr war alles scheißegal. Lieber war sie ein Miststück als verletzt und schwach in den Augen eines Anderen. Das gab ihm Macht über sie - etwas das sie um jeden Preis verhindern wollte. Offensichtlich war nun der Moment gekommen in dem es nicht länger nur um sie ging und Yumi musste zugeben es war ein Stück weit angenehm. Lenkte sie von ihrem eigenen Leben ab. "Oh ich habe also Recht. Erzähl mir mehr davon." Ein breites Grinsen legte sich auf die Lippen der Blonden und sie schien unter den Worten der Kleineren förmlich zu wachsen aber überließ es der Brünetten die Geschichte weiter auszuführen. Yumi hob die Augenbrauen als Cylie von ihrem Drama berichtete und schüttelte seufzend den Kopf. Sie unterließ es zu ihren üblichen Sätzen was das Thema Liebe anging zu greifen. Nicht zuletzt weil sie die Andere nicht mehr niedermachen wollte als es Nick offensichtlich schon geschafft hatte. Das Leila wieder da war hatte Yumi auf der Halloweenfeier bereits gemerkt aber auch wenn sie früher gut befreundet waren schienen jetzt Welten zwischen ihnen zu liegen. So viele, dass sie einander noch nicht einmal begrüßen konnten anscheinend. "Diese Beinahe-Sex-Geschichten sind einfach schrecklich..." setzte Yumi schließlich an und schüttelte den Kopf. "Am Ende ist es Beiden unangenehm weil keiner sich eingestehen will, dass es fast dazu gekommen wäre weil was ist wenn es alles zerstört mimimi..." Sie nahm einen Schluck von ihrem Drink und musterte das Mädchen vor sich am Stuhl. "Ihr solltet euch einfach gemeinsam betrinken und die Beinahe-Sex-Geschichte zu einer Sex-Geschichte machen und danach dann darüber reden weil so niemand mehr die Sorge haben muss ob man die Zeichen des Anderen vielleicht falsch gedeutet hat..." Yumi nickte bekräftigend als hätte sie die ultimative Idee mit ihrer Freundin geteilt. Eine Idee, die wahrscheinlich für sie funktionierte aber für die Brünette vielleicht eher nicht. "Glaubst du es ist etwas zwischen den Beiden passiert...?" harkte Yumi schließlich nach und zog die Augenbrauen fragend zusammen.
[Darrens Zimmer] Alessa & Darren
Sie entgegnete seinen empörten Worten mit einem Augenrollen. "Ist das meine Schuld?" Er hatte schließlich nicht angeboten, dass er sich um das Essen kümmern würde. Stattdessen hatten sie sich Beide für den Weg des geringsten Aufwands entschieden: Pizza bestellen. Und sie bereute es auf keinen Fall. Fettige Pizza war einfach Essen für die Seele. Danach ging es einem doch gleich viel besser, oder? Zumindest bis das schlechte Gewissen einsetzte weil man so viele Kalorien in sich gestopft hat. Aber zumindest heute würde sich dieses schlechte Gewissen noch nicht ankündigen. Dafür würde der Alkohol schon sorgen. "Du warst doch so schweeer beschäftigt in letzter Zeit..." Sie betonte ihre Worte ganz deutlich damit er auch ja verstand, dass sie es ihm immer noch übel nahm, dass er sich nicht bei ihr gemeldet - gar ihre Nachrichten und Anrufe ignorierte hatte. Und das sie die schweren Flaschen alleine bis ganz nach oben schleppen hatte müssen nur weil er sich mit seinem Mädchen amüsiert hatte - pardon - dem Mädchen eines Anderen. Diesen Part des Vorwurfs behielt die Schülerin für sich. Sie hatte nicht vor weiter Salz in die Wunde zu streuen. Nicht in diese zumindest. Das war die Aufgabe einer anderen Blondine, die das wohl auch sehr gut beherrschte wenn man sich den Gemütszustand des Lockenkopfs so ansah. Seine folgende Aussage kostete die selbsternannte Prinzessin ein Lachen. "Wenn du es dir mit ihr nicht verscherzen willst, würde ich das Thema eher nicht anschneiden..." Spätestens dann würde sie ihn wohl zum Teufel schicken, oder? Zumindest konnte Alessa sich das gut vorstellen aber da sie seine Auserwählte auch gar nicht so gut kannte, gab es auch die Möglichkeit, dass sie sich täuschte. Gewiss konnte Darren ihre Reaktion da besser einschätzen auch wenn sich das Blondchen beim besten Willen nicht vorstellen könnte, wie dieses Gespräch ablaufen würde. Ein Teil von ihr wäre dabei aber auch gern ein kleines Mäuschen nur um die Reaktion hautnah mitzuerleben. Wahrscheinlich besser als jede Soap. Popcorn durfte da ganz sicher nicht fehlen. Der angehende Schauspieler wirkte fast schon enttäuscht als sie ihn als einen von den Guten entlarvte, da die Badboy-Masche wirklich nicht zu ihm passte. Fragend hob das Mädchen eine Augenbraue bevor er seine Enttäuschung näher ausführte. "Die Mehrheit meinst du? Hmmmm ist diese sogenannte Mehrheit etwa blond, hat einen ziemlich eisigen Blick und ist auch sehr abweisend?" Sie tippte sich fragend ans Kinn als würde sie wirklich darüber nachdenken. Ob er wirklich Sorge um die Mehrheit hatte wusste Alessa nicht aber sie konnte sich gut vorstellen, dass zumindest Yumi diesen Typ Mann nicht unanziehend fand. Passte irgendwie zu ihr. "Badboys sind nur reizvoll wenn man nichts ernsthaftes sucht. Kaum Jemand kann sich wahrscheinlich vorstellen mit ihnen wirklich eine Beziehung zu führe. Ganz sicher auch nicht die... Mehrheit." Das letzte Wörtchen betonte sie ganz besonders und untermalte ihre Aussage mit einem wissenden Grinsen. Vielleicht zweifelte er aber auch gar nicht an seinem Image und sie war nur Opfer seines schauspielerischen Talents geworden. Das vermochte sie gerade nicht zu sagen auch wenn sie das Gefühl hatte immer besser darin zu werden auch hinter die Maske zu sehen.
Die Beiden alberten ein wenig herum. Nicht zuletzt wegen des gewaltigen Egos, dass der Kerl hier anscheinend hatte. "Ich lasse das nicht länger als Ausrede gelten!" Noch bevor sich Alessa an seinem Kleiderschrank bediente, drehte sie sich zu ihm um und richtete bedrohlich ihren Zeigefinger aus ihn. Jedoch ließ Darren nicht locker weshalb schließlich auch das Blondchen auf seine Albernheit einstieg. "Du musst echt anfangen deine Sachen wieder zurück zu verlangen sonst hast du bald nichts mehr zum Anziehen..." Sie verzog den Mund und ließ ihren Blick noch einmal über die Auswahl an Klamotten gleiten als würde es schon ziemlich mager im Inneren des Schrankes aussehen doch sie löste im nächsten Moment ihr Schauspiel und gesellte sich wieder ins Bett zu ihm damit sie mit ihrem Spielchen und natürlich auch dem Film weitermachen konnten. Es wurde immer flüssiger und irgendwann aus dem nichts rückte Alessa auch mit der Sprache heraus warum sie mit nicht gerade wenig Alkohol vor seiner Tür stand. Zumindest zum Teil. Irgendwie. Sie knibbelte an ihren Fingern herum während ihr Blick weiterhin auf den Bildschirm gerichtet war. Beinahe hätte sie sogar das kleine Spiel nebenher vergessen, wenn Darren nicht gerade zum nächsten Shot gegriffen hätte. Sie tat es ihm gleich und mittlerweile musste sie das Gesicht auch gar nicht mehr verziehen, wenn der starke Alkohol ihre Lippen benetzte. "Es... sind Dinge passiert die weit über Freundschaft hinaus gehen aber was wenn sie nur passiert sind weil wir betrunken waren - Spaß wollten oder was weiß ich..." Sie seufzte schwer und ließ sich tiefer ins Kissen sinken. "Wir haben natürlich nicht darüber geredet und einfach so getan als wäre nichts gewesen und jetzt ist es nicht mehr so wie früher sondern irgendwie... krampfig..." Alessa knabberte Gedankenverloren an ihrer Unterlippe während sie wieder nachschenkte. Die nächsten Shots mussten immerhin bereit sein - der Film war schließlich noch nicht zu Ende. Es lebten immerhin noch einige Darsteller.