Beiträge von Zyprim

    [Irgendwo am Unigelände] Yumi & Darren



    Es wäre so einfach. Ein einfaches 'nein' würde alles viel leichter machen. Sie würde ihren Weg gehen und er seinen und vielleicht würden sie sich noch ein paar Mal über den Weg laufen aber sie würden sich immer weiter entfernen, sie musste keine Panik mehr haben, dass der Andere ihr zu nahe kam und doch ließ sich die Studentin schließlich von ihm mitziehen, riss sich nicht los sondern genoss die Wärme, die von seiner Hand ausging. Gar nichts war einfach und das war das verdammte Problem. Die Blonde biss die Zähne zusammen und versteifte sich ein Stück weit, ließ sich aber dennoch mitziehen. Die Blicke der vorbeiziehenden Studenten blieben ihr nicht verborgen. Namenlose Gesichter, die mit ihr studiert hatten oder die ihr auf irgendwelchen Partys über den Weg gelaufen waren. Gesichter, die sie kannten oder etwa den Schauspielstudenten. Gesichter, die wussten das dies kein gewöhnliches Verhalten war. Gesichter, die wussten, dass sie nicht zusammen passten und keines dieser kitschigen Pärchen waren, die Händchen haltend über den Campus liefen. Sie senkte den Blick, ließ sich von ihm vorbei an zahlreichen Hörsälen führen. Ein Weg den sie oft gegangen war aber der sich heute noch viel falscher anfühlte als an all den anderen Tagen. "Ich schnarche...?" hinterfragte Yumi schließlich eher beiläufig immerhin musste dieser Fakt dem Anderen eigentlich bekannt sein. Sie hatten immerhin nicht nur eine Nacht nebeneinander verbracht. "Oh nein... erzähl das bloß nicht rum..." kam es nüchtern über ihre Lippen dabei war es doch wohl bekannt, dass sich die Blonde herzlich wenig um die Meinung der Anderen kümmerte. Yumi war sich selbst die nächste und was man von ihr dachte war ihr ziemlich egal. Immer wieder grüßte Darren einige der vorbeilaufenden Studenten und allein dieser Fakt zeigte der jungen Erwachsenen wie unterschiedlich sie doch waren. Er hatte hier überall Freunde - Bekanntschaften - Wasauchimmer. Er war kein namenloses Gesicht sondern auf positive Weise bekannt wie ein bunter Hund. Im Gegensatz zu ihrer Person. Sie kannte man nur als… ja was…? Wahrscheinlich kam den Wenigsten auch nur ein positives Wort über die Lippen wenn sie an die Blondine dachten. Ganz anders als es bei ihm sein dürfte. Der Blick ihrer blauen Augen wanderte in seine Richtung, über sein Profil. Wahrscheinlich gab es kaum Jemanden der etwas Schlechtes über ihn dachte. Everybodys Darling. Dieser Typ war er. Das komplette Gegenteil zu ihrer Person.

    Offensichtlich hatte er wirklich die Hauptrolle in den Stück, was er ihr erhobenen Hauptes verkündete. Er schien stolz, wobei sich Yumi im nächsten Moment nicht wirklich sicher war ob es letztendlich nicht wieder eines seiner Spielchen war. "Willst du mich etwa... beeindrucken?" neckte die Blonde den Anderen und funkelte ihn durch ihre blauen Augen an, ehe ihr ein Lachen entglitt und die Gedanken über die zahlreichen Unterschiede zwischen ihnen in den Hintergrund rückten. Nicht für lange immerhin war er es der ein altbekanntes Thema zwischen ihnen zur Sprache brachte. Eine Nebenrolle in ihrem Leben. Unbedeutend. Flüchtig. Nicht dafür gemacht an ihrer Seite zu sein sondern an der einer Anderen. Yumi blinzelte, erwiderte kurz seinen Blick. Ihre Lippen öffnete sich einen Spalt breit aber kein Kommentar diesbezüglich wollte ihr entgleiten. Es war alles gesagt. Zu viel sogar. Das wussten sie Beide und doch war sie nicht bereit das zu vertiefen. Nicht jetzt. Eigentlich nie. Yumi folgte Darren schließlich in einen der größeren Hörsäle. Dazu mussten sie die halbe Uni durchqueren. Leise öffnete er die Türe, da die Probe offenbar schon begonnen hatte. Tatsächlich war es dort schon relativ ruhig, vereinzelte Menschen saßen in den Reihen mit mal mehr und mal weniger Abstand zum Nächsten. Der Blick des Mädchens glitt über die Bühne ganz unten. Sie könnte sich nicht erinnern schon einmal hier gewesen zu sein. Sie hatte in den hinteren Reihen angehalten und ihr Blick war noch nach vorne gerichtet als sie seine Stimme an ihren Ohr hörte. Ein leises Flüstern um nicht zu viel Aufmerksamkeit zu erregen und dennoch jagte es ihr einen Schauer über den gesamten Körper als es an ihrem Ohr kitzelte während der andere Student sprach. Sie grinste unweigerlich wegen seines blöden Kommentars und noch bevor er sich von ihr entfernt hatte drehte sie ihren Kopf in seine Richtung. Ihre Gesichter waren unweit voneinander entfernt und da war wieder einer dieser Momente - gefährlich im Anbetracht der Tatsache, dass sie Abstand zu ihm halten wollte. Sie sah in die braunen Augen des Anderen - unverblümt. "Warum hast du das nicht früher gesagt? Ich hab ihn sicherheitshalber schon geöffnet..." Yumi unterdrückte ein Lachen und nahm schließlich auf einen der freien Sitze Platz während sie dem Anderen hinterher sah, der schließlich hinter dem roten Vorhand verschwand. Als die Studentin wieder alleine war schüttelte sie ihren Kopf. Was tat sie hier eigentlich?

    Irgendwo am Unigelände] Yumi & Darren

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    Ihr Name kam sanft über seine Lippen und zeitgleich spürte sie seine wärmende Hand an ihrem Bein als sich ihre Blicke begegneten.Durch dunkelbraune Augen sah der Student die junge Erwachsene an und für einen Moment - vielleicht sogar zwei - konnte man beinahe vergessen, dass es sich bei ihrem Gespräch um eine Lappalie handelte und sie nur über Dinge sprachen, die eigentlich nicht relevant waren - Dinge, die sie nicht einmal annähernd auf dem Schirm gehabt hatte weil sie doch eigentlich nur dazu gehörten wenn man auf dem üblichen Weg die Uni verließ. Feierlich- mit einem Abschluss in der Tasche und mit einem fünf Jahres Plan im Hinterkopf. Währenddessen wusste Yumi noch nicht einmal was heute passieren würde. Was würde nach dieser Begegnung geschehen? Wie würde sie enden? Auf dem üblichen Wege oder doch ganz anders? Der Blick ihrer eisblauen Augen streifte seine Lippen und tauchte schließlich in die Wärme seiner Augen ein - verlor sich für einen flüchtigen Moment darin weil sie so einnehmend waren. Für einen Moment glaubte die Blonde seinen Worten - wollte sie glauben und doch holte sie sich selbst oder vielmehr die Realität sie zurück auf den Boden der Tatsachen. Keine Angst. „Ich habe keine Angst.“ kam es etwas zu schnell über ihre Lippen. Lüge. Sie hatte eine Riesenangst. Vor dem heute. Vor dem Morgen. Vor dem was kommen würde - vor dem was ausblieb. Sie hatte in Wirklichkeit eine Scheißangst vor so vielen Dingen und spürte immer wieder- wenn nicht sogar permanent den Drang sich davor zu verkriechen - versteckte sich stattdessen hinter der Fassade einer harten Schale und eines noch härteren Kerns. Unantastbar sein. Das war wünschenswert. Keine Schwäche oder Verletzbarkeit zeigen. Niemals. „Jeder wird wissen, dass du nur meine Idee gestohlen hast…“ Ihre Lippen formten ein Schmunzeln und kurz blitzte in ihren blauen Augen ein fast schon kindliches Funkeln auf. Eine Leichtigkeit wie man sie fast nur aus Kinderaugen kannte wenn man nicht schon von den Höhen und Tiefen des Lebens geprägt war. Darren verstand den Seitenhieb hinsichtlich seiner Vorlieben für Jüngere und doch wich er ihrem Blick dabei nicht aus - erwiderte ihn stattdessen und schüttelte dabei nur den Kopf. Er stritt es nicht länger ab. Rechtfertigte sich mit keinem Wort und ging auch nicht auf andere Dinge ein, die bei ihrer letzten Begegnung gesagt wurden. Dinge, die ihr über sie Lippen gekommen waren - die nicht für seine Ohren bestimmt waren. Für Niemandes Ohren genau genommen. Es war der Alkohol, der aus ihr gesprochen hatte - der sie dumme Dinge tun lies. Und doch… war es nicht unwahr. Sie wollte ihn. Sie war unerwartet besitzergreifend und fragte sich einen Moment lang ob das immer schon so gewesen war oder ob das eine Seite an ihr war, die sie gerade erst entdeckte. Keine Schokoladenseite soviel war sicher denn diese Seite passte ganz und gar nicht zu der Einstellung, die sie sonst hatte. Zur Liebe. Zu zwischenmenschlichen Beziehungen generell. Sie wollte ihn. Ja. Jede Faser ihres Körpers wollte ihn. Sogar jetzt fühlte sie sich zu diesem Mann einfach nur hingezogen aber dieses Wollen war nicht gleichzusetzen mit dem was er wollte und allein deshalb war es besser sich fernzuhalten und dieser Anziehung nicht länger nachzugehen. Eine Sache, die sich als schwierig erwies. Schwieriger denn je wenn er sie mit diesem Blick ansah und auf ein ganz bestimmtes Aufeinandertreffen anspielte, welches sich im Büro der Wohnheimleitung ereignet hatte. „Das sind nicht meine Lorbeeren mit denen du mich da schmückst…“ Ein vielsagender Blick ihrerseits folgte. Immerhin war in dieser Sache genau genommen Darren die treibende Kraft gewesen und er war ja noch im Wohnheim. Er konnte also gut und gerne damit weitermachen nur eben mit einem anderen Mädchen. Vielleicht einer die seine Vorstellung von Beziehung teilte - die auch auf dieses kuschelwuschel Gehabe stand und sehnsüchtig darauf wartete, dass er ihr eines Tages einen Ring auf den Finger steckte. Nein danke. Da war sie raus. Die theatralische Beinaheverbeugung des Studenten hinsichtlich ihrer Liste an Verstößen nahm Yumi dankend an. Nichts als Show, doch das war wohl Beiden bewusst. Umso unerwarteter traf die Blonde seine scheinbar ernstgemeinte Einladung, die daraufhin folgte - sie fast schon überraschte. Dennoch ruderte sie zurück Oder letztendlich gerade deswegen. Brachte Abstand zwischen sich und dem Dunkelhaarigen- entzog sich ihm und seiner Nähe doch scheinbar nicht sonderlich erfolgreich, denn schon im nächsten Moment drangen seine erfreuten Worte an ihr Ohr als hätte er nur auf diese Antwort gewartet. Er schloss zu ihr auf und erklärte sich und noch bevor Yumi etwas erwidern konnte, hatte er sich ihre Hand geschnappt und mit sich gezogen. Ganz selbstverständlich. Als gehörte ihre Hand in die seine. Seine Wärme umschloss sie - sendete ein Kribbeln durch ihren Körper, dass sie unschwer zu beschreiben vermochte. Vielleicht gar nicht kannte. Sie folgte ihm. Leistete keinen Widerstand und auch schien sie unfähig Widerworte zu formulieren. Stattdessen schwieg sie einen Moment und hatte erst nach wenigen Schritten ihre Stimme wiedergefunden. "Kann ich da auch schlafen wenn es zu langweilig wird...?" Sie hatte ihren Blick gehoben - ließ ihn in seine Richtung gleiten und zeitgleich zierte ein Grinsen ihre Lippen. Was tat sie hier eigentlich? Sie sollte gehen - sie gehörte hier nicht hin. Nicht an die Uni - nicht an seine Seite. Sie wusste es und doch Ignorierte die Blonde das Alarmsignal in ihrem Inneren, welche sie davor warnte das zu tun was sie gerade tat. Sie machte ihm Hoffnungen. Hoffnungen, die es nicht gab und trotzdem war es ihr irgendwie unmöglich seine Einladung auszuschlagen. Irgendetwas in ihr hatte sich gefreut ihn wieder zu sehen. Ihr Herz hatte doch einen kleinen Hüpfer gemacht als er sie durch seine dunklen Augen angesehen hatte, ihr ein Lächeln geschenkt hatte, ihre Hand ergriffen hatte. "Wenn du nicht mindestens die Hauptrolle spielst bin ich enttäuscht..." neckte Yumi den Anderen und schmunzelte bevor sie das Gebäude betraten.

    [Irgendwo am Unigelände] Yumi & Darren

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    Er bemerkte, dass sie auf Abstand ging. Es war nur eine kurze Regung in seinem Gesicht aber sie entging ihr nicht als ihr Blick kurz darüber glitt und doch jedes kleinste Detail davon wahrnahm. Aber er schwieg - wie auch sie. Wahrscheinlich taten Beide es aus unterschiedlichsten Gründen aber die Blonde war froh darum - fast schon dankbar, dass sie sich über Nichtigkeiten unterhielten auch wenn seiner Aussage ganz klar eine Zweideutigkeit mitschwang, die sie einfach überhörte weil es nicht diese Art von Zweideutigkeit in Worten aus seinem Mund hören wollte. Auch sie musste kurz Schmunzeln als er ihr eine helfende Hand anbot und doch wussten wohl Beide, dass weder ihm noch ihr in dieser Hinsicht zum Scherzen zu Mute war. Das war wohl dieser schwarze Humor von dem man immer sprach. Manchmal musste man einfach darauf zurückgreifen um sich selbst zu schützen und nichts anderes taten sie hier doch in Wirklichkeit - schon die längste Zeit eigentlich. Sie vielleicht noch mehr als er. "Manchmal ist es besser nicht so viel zu wissen damit man keine Konsequenzen fürchten muss..." Kurz trafen sich ihre Blicke. Sprachen sie hier noch von vermeintlichen Streichen? Wahrscheinlich eher nicht aber wer wusste das schon genau. Nur jeder für sich - so hatte es den Anschein. Yumi hob erneut eine Augenbraue als der Lockenkopf schließlich noch den obligatorischen Badeschaum im Schwimmbad erwähnte. "Du schaust definitiv zu viele Teenie-Filme..." Es brauchte zwar besagte Filme nicht um auf diese Ideen zu kommen aber vielleicht ließ sich die Blonde diesen Seitenhieb auch nicht nehmen. Immerhin schien er auch in anderer Hinsicht Jüngere zu bevorzugen. Sie klang dabei aber viel nüchterner als man vielleicht in dieser Situation klingen sollte. Gleichgültig in einer Art und Weise um auch ja nicht zu viel Gefühl durchblitzen zu lassen. Nichts Neues für die junge Frau. Sie war geübt darin sich nicht in die Karten schauen zu lassen. "Ich glaube die Tatsache, dass sie mich so lange ertragen musste ist schon Bestrafung genug." Ein Lachen entglitt ihrer Kehle als sie an die Furie des Wohnheims dachte, die laut Darren wohl eine ganz besondere Verabschiedung verdient hatte. "Bestimmt habe ich ihr das eine oder andere graue Haar gekostet..." Die Liste an Vergehen war bestimmt endlos und vielleicht war die Entweihung ihres Schreibtisches auch nicht das letzte - ein paar Tage blieben Yumi immerhin noch. "Wahrscheinlich wird ihr ohne mich richtig langweilig werden..." Sie schmunzelte und wickelte sich gedankenverloren eine Haarsträhne um den Zeigefinger als würde sie sich tatsächlich Gedanken darum machen wie das Leben der alten Schreckschraube nun weiter verlaufen würde. In Wirklichkeit blieb in ihrem Kopf gar kein Raum für derartige Gedanken. Da herrschte pures Chaos, welches sie einfach nur unterdrückte um im Moment zu leben - um nicht am Boden ihres Zimmers zu sitzen und zu verzweifeln. Ein Chaos, welches sie Tag für Tag mit sich trug. Mal fiel es ihr leichter - mal schwerer. Er bedankte sich für den Tipp, den er mit großer Wahrscheinlichkeit nicht gebraucht hätte und noch bevor sie Anstalten machen konnte den Campus zu verlassen lud er sie ein ihn heute zu begleiten. Die Einladung kam so überraschend, dass Yumi in ihrer Bewegung inne hielt bevor sie den Dunkelhaarigen irritiert ansah. "Ich soll... was?" Yumi zog die Augenbrauen zusammen und der Blick ihrer blauen Augen wanderte über seine Gesichtszüge, welche ihr mittlerweile schon so vertraut waren. Yumi schüttelte den Kopf und erhob sich folgend von der Bank, auf der sie bis gerade eben noch gesessen hatte. "Ich wüsste nicht was ich dort zu suchen hätte..." Der Blick der jungen Erwachsenen riss sich von ihm los und wanderte über das Unigebäude, welches sich über den größten Teil des Campus erstreckte. "Ich gehöre nicht mehr hierher." Hatte sie das jemals? Hatte sie sich nicht im Grunde immer schon fehl am Platz gefühlt? Was hatte sich geändert? Eigentlich nichts. Nur das sie sich nicht mehr einfach nur treiben lassen konnte. Nicht so wie noch vor wenigen Tagen.

    [Irgendwo am Unigelände] Yumi & Darren


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    Ihr Atem ging ruhig. Beinahe hätte sie vergessen wo sie sich befand. An welchem Ort. Wo in ihrem Leben. Musik hatte diese Wirkung auf sie - immer schon gehabt. Ein Grund weshalb sie sich immer wieder darin geflüchtet hatte. Seit jeher. Es war kein Ausweg für immer aber eine Art von Flucht, die einem auf Dauer nicht schadete. Nicht die Art von Flucht, die sie heute immer wieder wählte. Alkohol. Drogen. Sie benebelten die Sinne auf eine Art und Weise, die selbst Musik nicht schaffte. Aber auch sie waren nicht von Dauer gewesen. Nichts war von Dauer. Eine Erfahrung, die man irgendwann im Leben machen musste. Früher oder Später. Sie öffnete ihre Augen - sah in den Himmel. Es waren kaum Wolken zu sehen. Surreal wenn man bedachte, dass es bereits Winter war. Die Sonne wärmte ihre Haut und ließ die Blonde vergessen, dass ihr die Zeit davon rannte - das es Dinge gab um die sie sich kümmern musste. Aber sie war immer schon gut darin die Dinge beiseite zu schieben. Sei es auch nur für einen Moment. Die Dinge waren zwar trotzdem präsent aber sie genoss jede Sekunde, in der sie nicht im Vordergrund standen und wenn sie diese Sekunde hier auf diesem Unigelände genießen musste. Sie war frei und zugleich wusste sie auch das sie niemals frei sein würde. Yumi befand sich in einer Art Schwebe. Sie war keine Studentin mehr und noch musste sie sich auch nicht abrackern um ein Dach über den Kopf zu haben. Yumi schloss ihre Augen wieder, summte leise die Melodie jenen Liedes mit, welches ihr gerade auf den Ohren dröhnte und genoss es zu schweben. Ihre Mundwinkel zuckten nach oben - nur für eine winzige Sekunde - vielleicht auch für zwei. Doch im nächsten Moment spürte die junge Erwachsene wie sie Jemand an den Füßen packte und sich mir nichts dir nichts sein Plätzchen auf der Bank ergatterte nur um anschließend ihre Füße auf seinen Schoß zu betten. Sie hatte ihre Augen vor Überraschung weit aufgerissen und sah in ihr sehr wohl bekannte braune Augen, die sie regelrecht angrinsten. Ihr Herz setzte einen Moment aus - so hatte Yumi tatsächlich nicht damit gerechnet ihn hier wieder zu sehen. Der Campus war immerhin riesig und die Chance durch Zufall jemanden über den Weg zu laufen war doch quasi null. Ein Blick in sein Gesicht genügte um jene Situation im Wohnheim wieder in ihr Gedächtnis zu rufen. Ihre Worte. Sowie auch die Tatsache, dass sein Schulmädchen nur mit seinem T-Shirt bekleidet durch den Flur spaziert war. Sie zog sich die Kopfhörer aus den Ohren und ihre Beine ein Stück an, damit sie nicht länger auf seinem Schoß ruhten. Außerdem richtete sich Yumi ein Stück weit auf, was sie ohnehin auf Grund seines Überraschungsangriffs schon getan hatte. Sie richtete ihren Cardigan, welcher ihr ein Stück weit über die Schulter gerutscht war mit einer Hand und schmunzelte schließlich. „Wenn ich es dir verrate, ist es doch nur noch halb so lustig…“ Für einen Moment hatte sie geglaubt er erkundigte sich nach ihren weiteren Plänen - ihrem Plan Geld zu verdienen und sich damit ein Dach über den Kopf zu beschaffen. Pläne, die von so vielen Dingen abhingen aber die gleichzeitig auch noch irgendwie in der Schwebe waren. Sie hatte gezögert mit ihrer Antwort weil es darauf auch keine gab. Nicht für sie und auch nicht für ihn denn wenn sie erst aus dem Wohnheim war, würden sich diese Zufallsbegegnungen auch in Wohlgefallen auflösen. Einen kurzen Moment spürte sie dabei ein Ziehen in ihrer Magengegend, welches sich nur schwer ignorieren ließ aber sie schaffte es ihre Gedanken in eine andere Richtung zu leiten - eine Richtung, die ihr keine Magenschmerzen bereitete. „Ich hätte dir mehr Kreativität zugetraut…“ kommentierte sie seine Vorschläge schließlich als der Schauspielstudent die Klassiker unter den Streichen aufzählte. Sie hob eine Augenbraue als verurteilte sie diese mangelnde Kreativität. „Zum Glück hast du noch Zeit dir etwas Besseres auszudenken…“ Yumi fuhr sich durch die Haare und zupfte ihr Oberteil zurecht bevor sie sich ein wenig streckte und Anstalten machte weiter zu ziehen. „Nur so als Tipp: wenn du noch Bedenkzeit brauchst, solltest du artig an den Vorlesungen teilnehmen sonst musst du dir am Ende auch früher etwas einfallen lassen…“ Sie sprachen über nichtige Dinge - nichts was wichtig wäre - nichts was in Wirklichkeit zwischen ihnen stand. Nicht das Yumi vorgehabt hatte es zu thematisieren. Himmel. Sie war ganz sicher nicht der Typ Mensch dafür. Genau genommen war es vielmehr der Andere, der viel zu viel redete - manchmal mehr als ihr lieb war. Und doch waren es doch auch irgendwo ihre Worte, die jetzt zwischen ihnen schwebten und die dazu führten, dass sie am liebsten früher als später die Flucht ergreifen wollte…

    [In Darrens Zimmer] Alessa & Darren - Alessa geht


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    Wusste er es wirklich nicht oder waren es nur Ausflüchte? Sie vermochte es nicht zu sagen - nicht einzuschätzen - hatte ohnehin das Gefühl den Anderen nicht wirklich zu kennen. Aber war das überhaupt möglich? Einen Menschen durch und durch zu kennen - ihn so gut einschätzen zu können um seine Reaktionen auf gewisse Situationen vorher zu ahnen. Wahrscheinlich nicht. Man konnte es nur vermuten aber ganz sicher wusste man es nie. Nicht einmal bei den innigsten Freundschaften und davon waren Darren und sie offensichtlich meilenweit entfernt. Noch weiter als das Blondchen vermutet hatte. Es hatte sich ein Spalt zwischen ihnen aufgetan durch das Treffen mit seiner Angebeteten und ihrer kleinen Freundin. Dieses kleine Wörtchen, dass gefallen war in ihrem Gespräch hatte etwas mit ihnen gemacht - zwangsläufig auch mit ihrer Freundschaft egal ob er es erklären konnte oder auch nicht. Ein Blick in seine Richtung genügte um ihr zu zeigen, dass er sich quälte. Das Aufeinanderpressen seiner Lippen - seine Gedanken waren fast so laut, dass Alessa sie hören konnte. Und wieder behielt er sie für sich. Entschied sich zu schweigen aber vielleicht war es auch besser so. Vielleicht musste jeder für sich erst etwas Raum für sich gewinnen. Raum für die Gedanken, die man sich hinsichtlich der ganzen Sache machte. Aber war Schweigen wirklich besser? Zumindest schien es bei Hina nicht sonderlich gut zu funktionieren das was zwischen ihnen stand stillzuschweigen. Wiederholte sich die Geschichte nur auf andere Art und Weise aber mit dem gleichen Ergebnis? Würde sie am Ende allein da stehen? Wie ihr ganzes Leben schon auf gewisse Art und Weise. Ihr Blick traf den seinen. Seine Augen waren warm und wirkten ehrlich aber in seinem Blick lag etwas Gequältes. Auch wenn er sich im nächsten Moment einen Scherz erlaubte - ihr Wiedergutmachung versprach und anscheinend auch über Leichen gehen würde um seine Weste wieder rein zu waschen. Das Lächeln spiegelte sich auf den geschminkten Lippen des Mädchens. „Ich glaube da haben wir dann einen Interessenskonflikt…“ erwiderte Alessa schließlich und aus dem Lächeln wurde ein Schmunzeln. Nicht das sie wirklich darauf aus war, dass seine Angebetete von der Bildfläche verschwand. Sie hätte schließlich nichts davon außer einen Trauerkloß, mit viel zu schönem Haar, der ihr auf ewig etwas vorheulen würde. Für eine Sekunde - vielleicht sogar zwei - war es schön nicht über ganz so ernste Themen zu sprechen aber natürlich war das Thema nicht aus der Welt und es holte sie auch bald wieder ein - gewährte ihnen nicht mehr. Das Schmunzeln verschwand von ihren Lippen und was zurück blieb war Sorge. Sorge, diese Freundschaft verloren zu haben. Auf beiden Seiten. „Ich…versuche es…“ Alessa erwiderte seinen Blick mit feuchten Augen, widerstand den Drang ihn zu umarmen für einige Sekunden nur um es dann doch zu tun - sich kurz an seine Brust zu schmiegen - die Wärme, die von ihm ausging zu genießen - zumindest so lange diese Umarmung andauerte. Sie endete viel zu schnell und doch wusste die Schülerin das es zeit war zu gehen. „Bis dann…“ Ein erneuter Blick in seine dunkelbraunen sanften Augen folgte und sie zwang sich zu einem Lächeln bevor sie sein Zimmer und schließlich auch das Studentenwohnheim hinter sich ließ. Unsicher wohin sie überhaupt wollte. Viele Orte gab es ohnehin nicht. Eigentlich nur einen. Zuhause. Ein Ort an dem sie sich doch nie daheim gefühlt hatte. tränen brannten in den Augen des Mädchens. Das Wort ‚Fehler‘ schlich sich immer wieder in ihre Gedankenwelt. Hinsichtlich auf die Sache mit Darren - auf ihre Freundschaft mit Hina und schließlich auch auf ihre ganze Existenz…

    [In Darrens Zimmer] Alessa & Darren

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    Wahrscheinlich war es nicht richtig ihm jetzt Vorwürfe zu machen aber diese ganze Geschichte ließ sie an allem zweifeln. An ihm. An sich. An ihrer Freundschaft und das war die einzige Art und Weise wie sie diesen Zweifeln Ausdruck verleihen konnte ob es ihm gegenüber nun fair war oder auch nicht. Es war nur verständlich, dass er erst einmal selbst mit der ganzen Geschichte klarkommen hatte müssen - all das verarbeiten was passiert war. Sie verstand es. Ja wirklich. Aber zugleich fühlte sie sich ausgeschlossen aus seinem Leben - nicht wirklich Teil davon sondern nur wie ein lästiger kleiner… Fehler. Die beiden Mädchen hatten ins Schwarze getroffen auch wenn sie es niemals zugeben würden - nicht ihnen gegenüber. Sie hatten Salz in eine Wunde gestreut, die sie allzu gerne ignorierte weil sie Niemanden diese schwache Seite zeigen wollte.

    Mit jedem Wort, welches seine Lippen verließ, wurde seine Stimme lauter - eindringlicher. Machte er ihr nun die Vorwürfe? War das wirklich notwendig? Auge um Auge quasi? Er stromerte durch den Raum - brachte wieder mehr Abstand zwischen sich und die Blonde - wirkte aufgewühlt - vielleicht in jene Situation damals zurückversetzt auf eine Art und Weise. Er war alleine gewesen - sich selbst dafür entschieden - oder? Er hatte seine Sorgen mit Niemanden geteilt sondern alles mit sich selbst ausgemacht. „Meinst du nicht es wäre leichter gewesen, wenn du nicht allein gewesen wärst?“ Alessa schüttelte verständnislos den Kopf und sah ihn durch ihre roten Augen an und wusste im Grunde selbst, dass sie es wahrscheinlich ebenfalls lieber mit sich selbst ausgemacht hätte als Andere mit hineinzuziehen. Keine sonderliche gute Entscheidung aber man konnte auch nicht aus der eigenen Haut - oder nicht? Vielleicht war sie einfach nicht die Richtige gewesen. Nicht die Person, die er sich an seiner Seite gewünscht hätte. Seine Worte deuteten es doch im Grunde schon an - das Erwähnen ihrer Abwesenheit nach der Operation und auch nach dem Krankenhausaufenthalt. Er hatte sich nur sie an seiner gewünscht aber sie war nicht da gewesen - hatte sich zurückgezogen - aus welchem Grund auch immer. Wahrscheinlich war sie die Einzige, die das wusste.

    Ein belustigter Laut entkam den Lippen des Lockenkopfs als er sich fragte wie man sich in einer Situation wie er sie durchleben hatte müssen bei seinen Freunden meldete. Ein Lachen, welches den Schmerz verstecken sollte? Vielleicht auch irgendwo die einzige Möglichkeit mit seiner Situation umzugehen ohne in ein Tief zu stürzen. "Ich... hätte es zumindest gerne nicht einfach durch... Zufall erfahren..." Was gab es noch was er zurückhielt? Was gab es noch, dass er nicht bereit war mit ihr zu teilen weil ihre Freundschaft vielleicht doch nur an der Oberfläche kratzte und keine Tiefe besaß? Das Klirren der Flaschen in ihrem Jutebeutel ließ sie kurz zusammenzucken - war dieses Geräusch im Vergleich zu der Lautstärke in seinem Zimmer doch verhältnismäßig laut. Jetzt wo jeder einen Teil seines Ballastes abgeladen hatte war es weniger angespannt zwischen ihnen aber doch irgendwie nicht so locker wie noch vor dem Treffen mit den Mädchen. Sie rang sich ein Lächeln ab - irgendwie. "Das ist wahr..." Es wäre unschön wenn die Flaschen kaputt gingen. Es wäre unschön wenn ihre Klamotten noch mehr von dem Hochprozentigem durchnässt wären. Sie richtete die Henkel der Jutetasche auf ihrer Schulter und sah ihren Gegenüber an. "Es ist wohl besser wenn ich jetzt gehe..."

    [In Darrens Zimmer] Alessa & Darren

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    Sie hörte wie ihm ihr Name über die Lippen glitt aber sie blieb nicht stehen sondern steuerte geradewegs auf sein Zimmer und somit auch ihr Ziel zu. Sie wollte einfach nur weg. Wollte sich seine Lügen nicht anhören sondern mit ihrem Schmerz allein sein. Einen Moment hatte sie geglaubt die Beiden hatten das alles nur erfunden um sie mit purer Absicht zu verletzen aber ein Blick von ihm hatte ausgerecht um dieses kleine Wörtchen zu bestärken - diesen Zweifel an ihm und ihrer Freundschaft weiter wachsen zu lassen und das binnen der letzten Minuten. Der Zweifel hatte ein Ausmaß angenommen, welches das Blondchen nun drohte zu erdrücken - ihr die Luft zum Atmen abschnürte. Er folgte ihr - betrat wenige Sekunden nach ihr seine eigenen vier Wände nur um erneut das Wort an sie zu wenden aber sie hatte ihm nichts zu sagen - kämpfte stattdessen mit den Tränen, die sie Auge in Auge mit den beiden Älteren gut unterdrücken hatte können. Die Blöße wollte sie sich nicht geben. Niemals. Er setzte zu einem Satz an - einer Ausrede aber fand anscheinend doch nicht die richtigen Worte dafür. Weil es sie nicht gab. Weil es keine Erklärung dafür gab. Dieses Hadern mit den eigenen Worten machte Alessa zunehmend wütend und so konnte auch sie nicht länger an sich halten und mit einem wütenden Funkeln in den Augen, welche sie nun auf den Dunkelhaarigen gerichtet hatte, brachen die Worte nur so aus ihr heraus. Sie spürte ihre nassen Klamotten auf ihrer Haut aber es war ihr egal. Sie fühlte sich in seiner Gegenwart nicht länger wohl - wollte Abstand zwischen sich und den Schauspielstudenten bringen um Klarheit zu schaffen wo es schier unmöglich schien. Sie wollte keine weiteren Lügen hören - keine Ausreden - keine Erklärungen. Genau genommen wollte die Schülerin, dass er ihr klipp und klar ins Gesicht sagen konnte, dass seine Auserwählte und ihr Schoßhündchen nur Müll erzählt hatten und er dieses Wörtchen in Zusammenhang mit ihr nie in den Mund genommen hatte. Aber sein Blick vorhin hatte ausgereicht und diesen Wunsch verpuffen lassen. Jetzt wäre es nur noch ein kläglicher Versuch die Wogen zu glätten. Jedes Wort, welches über seine Lippen kam fühlte sich wie eine glatte Lüge an, weshalb ihr auch ein verachtender Laut über die Lippen kam - gefolgt von einem Kopfschütteln ihrerseits. Ihre Augen formten sich zu Schlitzen als Darren sich dann doch ausbesserte. Nicht so gemeint. Natürlich. Schadensbegrenzung. Mehr war das nicht was er hier trieb. Er wollte weiterhin so tun als wäre nichts während die Anderen auf sie herabsahen weil sie immer noch etwas mit ihm zu tun hatte obwohl er sie als Fehler bezeichnete. Er näherte sich ihr ein Stück doch die Blonde hob eine Hand und wich zurück. Sie wollte seine Nähe gerade nicht und zugleich wollte sie sich von ihrem Freund trösten lassen weil sie so unglaublich wütend war - so verletzt. Sie wollte die Wärme seiner Umarmung spüren aber dieses Wörtchen hatte sich in ihren Gedanken festgefressen und wollte sie nicht mehr loslassen. Er sprach ruhig - nahezu leise im Vergleich zu der Lautstärke, die sie gewählt hatte. Alessa biss sich auf die bebende Unterlippe und doch änderte es nichts daran, dass ihr Tränen über die Wangen kullerten. Sie fühlte sich so dämlich und schwach - heulte hier wegen Dingen, die ein paar Studentinnen ihr an den Kopf geworfen hatten. Erneut schnaubte sie als der Lockenkopf davon sprach, dass ihm ihre Freundschaft sehr wohl etwas bedeutete. "Ja. Ich merke es. Deshalb muss ich Monate später erfahren, dass du im Krankenhaus warst - das du deine Hand nicht mehr spürst und selbst dann ist es anscheinend nicht von Bedeutung zu erwähnen, dass du eine riesige OP hinter dir hast..." Sie deutete in die Richtung seines Bauches - eine Anspielung auf die Narbe, die dort zierte. "Was ist das für eine Freundschaft wenn man sich ohnehin nie beim Anderen meldet oder irgendwas erzählt?" Alessa schüttelte den Kopf und griff nach ihrem Jutebeutel in dem noch ein paar Flaschen hochprozentigen Alkohols aneinander klirrten. Sie schulterte das gute Stück und strich sich schniefend eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die anscheinend nicht Folge leisten wollte. Mit ihrem Handrücken wischte sie die Tränen beiseite - sah zu Boden und nicht länger in die dunkelbraunen Augen ihres Gegenübers. Was hatte sie sich erwartet? Hier eine Freundschaft zu finden, die der ihren mit Hina glich? Die ihr das Wasser reichen konnte - jetzt wo es zwischen ihnen seltsam geworden war? Ein lächerlicher Gedanke. Ein kläglicher Versuch. Sie hatte einen Ort gesucht an dem sie ihre Sorgen abladen konnte - vielleicht einen Ratschlag bekommen konnte aber war es der richtige Ort? Sie wusste es nicht. Nicht mehr. Hatte es vielleicht auch nur gehofft. Alessa ließ seine Worte auf sich wirken. Schwieg für die Dauer seiner Aussage und auch ein Stück weit danach. "Ich mache dir keinen Vorwurf, dass die Dinge so gelaufen sind..." Kam es ihr kurz und knapp über die Lippen und sie meinte es auch so. Sie war vielleicht ein Stück weit in ihrem Stolz verletzt gewesen, hatte sich auch ein wenig in ihn verguckt gehabt aber war nie unsterblich in ihn verliebt gewesen. Darren war nett anzusehen und das was sie miteinander gehabt hatten war... gut gewesen aber irgendwie war zeitgleich auch die Sache mit Hina passiert und hatte sie so viel mehr eingenommen als diese Sache also vielleicht war sie im Nachhinein betrachtet auch nicht ganz ehrlich gewesen und hatte nur die Aufmerksamkeit genossen - ihren kleinen Flirt. Ihre Tränen versiegten nach und nach und trotzdem wollte dieses kleine Wörtchen nicht ganz verschwinden. Auch als er sich erklärte schwebte dieses Wort immer zwischen ihnen und das fühlte sich alles andere als gut an. "Ist... das nur eine Ausrede weil du Angst hast das ich dich mit dem hier verprügle?" Alessa hob ein wenig den Jutebeutel an und kurz zuckten ihre Mundwinkel nach oben als sie seinen Blick einfing...

    Einige Tage später... [Irgendwo am Unigelände] Yumi

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    Nach einigen Kaffees - Yumi wusste letztendlich nicht mehr wie viele es wirklich gebraucht hatte um halbwegs wach zu werden - fühlte sie sich nicht mehr ganz so neben der Spur und war sogar in der Lage halbwegs klar zu denken. Sie hatte nun einige Wohnungsbesichtigungen hinter sich gebracht und hatte wirklich alles gesehen. ALLES. Ein Schauer durchfuhr sie bei dem Gedanken daran und im nächsten Moment überlegte sie wieder wie sie es schaffen könnte drei Jobs unter einen Hut zu bekommen um nicht mehr ganz so grauenhafte Erlebnisse bei Wohnungsbesichtigungen erleben zu müssen weil sie sich automatisch in anderen Preisklassen umsehen könnte. Zumindest hatte sie es heute geschafft diese zwei seltsamen Typen, die das WG Zimmer zu vergeben hatten, zu überzeugen. Nun ja zumindest hatten die Beiden sie nicht direkt abgewiesen. Sie wollten sich in den nächsten Tagen melden und das klang schon ein wenig besser als unter der Brücke zu schlafen. Ihr Kopf dröhnte zwar noch ein wenig vom Vorabend, weil sie es wie so oft ein kleines bisschen übertrieben hatte, aber zumindest war die Studentin körperlich anwesend und für das weswegen man sie noch einmal in der Uni sprechen wollte, würde es wohl genügen. Vermutlich nur eine Unterschrift hier und ein paar leere Worte dort. Viel mehr konnte es ja nicht sein. Es fühlte sich dennoch seltsam an hier am Unigelände zu sein in ihrer Lage. Ein wenig fühlte sie sich wie ein Eindringling aber in Wirklichkeit hatte sie ja auch nie hierher gepasst - oder? Aber gab es diesen Ort überhaupt? Einen Ort an dem sie hinpasste... Vielleicht war sie einfach mehr der Typ Mensch, der irgendwann weiterzog. Vielleicht war der Moment gekommen Riverport hinter sich zu lassen und weiter zu ziehen. Vielleicht war der Rauswurf aus der Uni der Anstoß den sie gebraucht hatte. Es gab immerhin Nichts, dass sie hier hielt. Sie meldete sich in der Verwaltung und wie erwartet brauchte es nur noch ein paar Unterschriften und sie war ein freier Mensch. Mehr oder weniger freiwillig. Die ältere Dame, die ihr die Formulare reichte, sah sie verurteilend über ihre Brille hinweg an aber ihre Blicke prallten an Yumi ab, weswegen sie letztendlich wortlos dieses Gebäude wieder verließ nachdem der bürokratische Part erfüllt war. Ein erleichtertes Seufzen kam über die Lippen der jungen Erwachsenen als diese Verpflichtung erledigt war. Sie hatte sich die Kopfhörer aufgesetzt, denn so konnte sie all das drumherum besser ausblenden und tatsächlich erinnerte es sie an die Zeit in der, sie hier nach den Vorlesungen durch die Gänge spaziert war, während Musik sie beschallte. Es fühlte sich ein kleines bisschen so an als wäre sie Protagonistin in einem Film und sie bestimmte den Soundtrack. Sie stieß die Tür nach draußen auf und setzte sich die Sonnenbrille auf die Nase, da es ein ziemlich sonniger Herbsttag war. Sie hatte das Gefühl als wäre gerade noch Sommer gewesen und nun war es schon bald wieder Weihnachten. Ein Feiertag, der ihr im Grunde nichts bedeutete aber dennoch überall zelebriert wurde. Yumi steuerte auf eine freie Bank in der Sonne zu und nahm dort Platz. Sie machte es sich gemütlich indem sie ihre Tasche als Kissen verwendete und ihren Kopf darauf bettete. Ihr blondes Haar hatte sich wie ein Fächer darüber ausgebreitet. Wie immer waren ihre Haare ein einziges Chaos aber sie störte sich nicht daran. Sie gähnte hinter vorgehaltener Hand und schloss schließlich ihre blauen Augen. Die Musik dröhnte nach wie vor auf ihren Ohren und grenzte so alles, was um sie herum geschah aus. Ihre Kommilitonen hatten sie gefragt ob sie mit ihnen etwas essen ging aber sie hatte, wie eigentlich die meiste Zeit wenn man sie dazu einlud, verneint. Sie hatte kurz darüber nachgedacht sich bei Cylie zu melden aber sie hätte nicht gewusst was sie ihr hätte sagen sollen. Seit jenem Treffen im Wohnheim herrschte Funkstille und es war wohl an ihr sich zu melden, richtig? Aber sie wollte nicht reden. Sie wollte nicht darüber nachdenken was geschehen war und sie wollte auch nicht an IHN denken. Genau genommen war sie froh, dass sie sich seitdem nicht mehr über den Weg gelaufen waren und bald brauchte sie sich auch keine Gedanken mehr machen ob er nicht vielleicht zum selben Zeitpunkt sie sie das Zimmer verließ und ihre Wege sich so zwangsläufig kreuzten. Bald war sie weg von da und sie konnte das hinter sich lassen. Klar nach dem Motto: Aus den Augen aus dem Sinn. Sie spürte die warme Sonne auf ihrer Haut. Es war richtig warm für einen Herbsttag aber dennoch wehte ab und an eine kühle Prise. Einen Fuß hatte sie über den anderen geschlagen und ihre Hände lagen lockern neben ihrem schlanken Körper. So lies es sich doch leben. Das waren ihre letzten Minuten hier ab Campus. Bald gehörte auch das der Vergangenheit an und ein neues Kapitel in ihrem Leben schlug auf und Yumi hatte keinen Plan wohin es sie verschlagen würde...

    [In ihrem Zimmer] Yumi geht ~


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    Hör auf damit. Das waren seine Worte gewesen. Das war das Einzige was er über seine Lippen gebracht hatte in diesem Moment. Vielleicht lag es daran, dass sie ihm nicht die Gelegenheit dazu gegeben hatte auch nur irgendetwas Anderes dem Ganzen hinzuzufügen aber vielleicht war es aber auch nur zu viel für ihn in diesem Moment - die Tatsache, dass sie sein Prinzesschen halbnackt im Badezimmer des Wohnheims angetroffen hatte und seine Worte nun nur noch weniger wert waren als Worte es im allgemeinen waren. Hatte sie sich mehr erwartet? Nein. Im Gegenteil. Jede auch nur irgendwie mögliche Reaktion seinerseits wäre zu viel gewesen - hätte sie nur noch mehr zur Flucht gedrängt als dieses breite Grinsen in seinem Gesicht als die erlauschten Worte an sein Ohr gedrungen waren. War es das was er wollte? Er hatte nur darauf gewartet so unbedachte Worte aus ihrem Mund zu hören? War es das jetzt? Jetzt hatte die ganze Sache doch keinen Reiz mehr - richtig? Jetzt hatte er das was er glaubte haben zu wollen. Jetzt konnte er sich das nächste Mädchen krallen, welches sich rar machte - welches auf seinem masochistischem Herzen herumtrampelte. Hör auf damit. Womit genau? Damit sein kleines Schulmädchen zu beleidigen? Musste sie vor der bösen Furie beschützt werden, die Yumi war? Das arme Ding. Bestimmt fiel dem Schauspielstudenten eine Möglichkeit ein ihr Trost zu spenden. Beinahe entglitt ihr ein herablassender Laut aber sie verschluckte sich beinahe daran und es wurde ein Schluchzen daraus. Sie vergrub ihren Kopf in ihren Händen und ihre Gedanken im Alkohol, weil das ja immer schon so viel gebracht hatte. Ihre blauen Augen hatte sie geschlossen und doch änderte das nichts daran, dass diese Bilder immer wieder in ihrem Kopf auftauchten. Bilder von denen sie geglaubt hatte, dass sie ihr nichts ausmachen würden weil er nur eine lockere Geschichte war und doch hörte sie sich selbst immer wieder diese Worte wiederholen, die sie an sein kleines Betthäschen gerichtet hatte. Seinen Fehler, wie er sie bezeichnet hatte und den er anscheinend doch immer wieder gerne beging. Sie passten besser zueinander - das war ihr klar. Dennoch war ihr allein der Gedanke daran zuwider sie miteinander zu sehen. Das Klopfen an ihrer Tür ließ sie hochschrecken. Ihr Herz eine Sekunde lang aussetzen aber es war nur Cylie, deren Stimme auf der anderen Seite der Tür zu hören war. Sie hatte sie einfach stehen gelassen und jetzt kehrte sie auch ihr den Rücken zu weil es einfach nie was Gutes mit sich gebracht hatte wenn sie Menschen an sich herangelassen hatte. Ihre Lippen blieben stumm als die Brünette sich nach ihr erkundigte. Sie musste nichts sagen. Es war der Studentin auch so klar, dass es nicht wahrscheinlich war, dass Yumi bereits in einen tiefen Schlaf gefallen war. Manchmal war das nicht Vorhandensein von Worten doch in Wirklichkeit Antwort genug, oder nicht? Ihre Fingernägel krallten sich in den Unterarm der anderen Hand als Cylie ihr versprach für sie da zu sein. Ein Versprechen das gerne leichtfertig gegeben wurde aber doch wollte die Blonde ihrer Freundin glauben. Trotzdem schwieg sie weil das Aussprechen der Dinge, die einem belasteten erst damit an Gewicht bekamen. Wenn man es in sich hineinfraß - die Probleme mit Schnaps hinunterspülte und sie einfach von sich drückte hatte man irgendwann einmal wieder die Mauer um sich aufgebaut, die man nie auch nur annähernd zerbröckeln hätte lassen dürfen. Yumi biss sich auf die Unterlippe und spürte wie eine Träne ihre Wange hinunterlief. Der Druck auf ihrer Brust nahm zu. Sie war es nicht wert für Jemanden Alles zu sein. Sie war es nicht wert glücklich zu sein. Sie war es nicht wert, dass man ihr Vertrauen schenkte. Warum also war sie...enttäuscht? Das war nichts Neues für sie. All diese Dinge wusste sie und dennoch hatte ein Teil von ihr seinen Worten glauben wollen. Wie dumm. Wie naiv. Erneut griff sie zur Flasche und spülte diese Bitterkeit mit och mehr Bitterkeit hinunter.

    Am nächsten Tag wachte sie am Boden liegend auf. Die leere Flasche lag unweit von ihr entfernt und ihr Kopf dröhnte. Murrend richtete sich die junge Erwachsene auf und fuhr sich durch die zerzausten Haare. Sie fühlte sich elendig und das nicht nur weil sie auf dem nicht gerade bequemen Boden geschlafen hatte. Es dauerte etwas bis sie es geschafft hatte sich aufzurichten - nach ihrem Handy zu greifen nur um Festzustellen, dass sich ohnehin kein Schwein für sie interessierte und ihr Interesse an der Außenwelt ungefähr gleich groß war. Langsam schleppte sie sich zum Bett und ließ sich auf die Matratze fallen. Sie legte ihren Arm auf ihre Stirn und schloss erneut die Augen. Alles drehte sich und ihr war übel. Sie blinzelte und runzelte die Stirn. Shit. Heute wollte sie sich doch diese WG ansehen in der ein Zimmer frei geworden war. Wie spät war es überhaupt? Ein erneuter Blick aufs Handy verriet Yumi, dass sie wohl noch etwas Zeit hatte aber noch einmal Einschlafen war keine Option obwohl dass das Einzige war worauf sie Lust hatte. Ein Seufzen entglitt ihren trockenen Lippen und irgendwann schaffte sie es tatsächlich sich so weit fertig zu machen um vielleicht nicht direkt eine Absage zu bekommen. In der Uni musste sie die Tage auch noch vorbei weil die wohl noch irgendetwas von ihr brauchten. Vielleicht wollten sie Salz in die Wunde reiben oder ihr noch einmal klar machen wie sehr sie versagt hatte...


    [Vor dem Gemeinschaftsbad - In Darrens Zimmer] Alessa & Darren

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    Die Narbe war riesig. Was zur Hölle war passiert? Er hatte ihr zwar davon erzählt aber wie gewaltig das Ausmaß dieses Unglücks war, hatte der Student wohl für sich behalten. Es war eine Sache, dass seine Hand unbrauchbar geworden war - vielleicht nie mehr so werden würde wie zuvor - aber diese riesige Narbe machte klar, dass der Lockenkopf eine nicht gerade kleine Operation hinter sich hatte, richtig? Medizin war zwar nicht so ihr Ding aber um sich dessen bewusst zu sein musste man nicht studiert haben soviel war klar. Selbst als sein T-Shirt wieder alles versteckte waren ihre Augen immer noch weit aufgerissen und wahrscheinlich stand auch ihr Mund offen so sehr hatte sie dieser Anblick aus der Bahn geworfen. Es waren die Worte seines Mädchens, die sie aus diesem tranceähnlichem Zustandsbild wachrüttelten. Worte, die nur verzögert bei ihr ankamen weil ihr Kopf sich immer noch ausmalte was wohl wirklich geschehen war - was ihm passiert war und wieso er nicht in der Lage war ihr die ganze Geschichte zu erzählen. Sie blinzelte irritiert in die Richtung der anderen Blondine, die wohl immer noch daran festhielt, dass sie hier in seinem T-Shirt rumlief weil sie gerade frisch gevögelt aus seinem Zimmer spaziert war. Naja sie hatte es auch nicht abgestritten. Nicht nur weil ihr die ganze Sache Spaß bereitet hatte sondern ein Stück weit auch um ihr zu zeigen, dass ihr der Kerl hier in der Runde vielleicht doch nicht so egal war, wie sie es ihm anscheinend gerne glauben ließ. Aber all das war in den Hintergrund gerückt weil das Aufeinandertreffen dieser ungewöhnlichen Konstellation anscheinend auf ihr Ende zusteuerte. Nicht zuletzt weil sein Mädchen in ihr Zimmer aufbrach weil sie wohl keinen Bock mehr auf diese ganze Angelegenheit hatte. Er hatte noch versucht die Sache zu klären und doch wirkte er in ihrer Nähe ganz klein - unfähig sich die rechten Worte zurechtzulegen - unfähig sich zu erklären. Ihre Worte hatten ihn wohl getroffen. Worte, die eigentlich doch an die Schülerin gerichtet waren und doch tat der Vorwurf ihrerseits den Schauspielstudenten anscheinend grob. Die Freundin seines Mädchens drohte ihm noch zum Abschluss bevor auch sie das Weite suchte. Zurück blieben nur Alessa und Darren und die Stille, die inzwischen eingekehrt war. Eine erdrückende Stille irgendwie und das Blondchen fragte sich ob er es genau so empfand oder ob es nur für sie so war weil nach wie vor das Bild seiner Narbe in ihrem Kopf herumkreiste und die Worte der beiden Anderen. Ein ganz spezielles Wort. Sie senkte den Blick. Ließ zu, dass dieses Wort an Gewicht gewann als schließlich seine raue Stimme, die Stille zwischen ihnen durchbrach. Es dauerte einen Moment bis Alessa ihren Kopf anhob und sie den Blick seiner dunkelbraunen Augen einfing in denen sich Unsicherheit widerspiegelte auch wenn ihr nicht ganz klar war ob sich seine Frage auf die Drohung der Studentin bezog oder vielmehr auf das was er vermutete was nun seitens der Schülerin folgen würde. Stumm sah sie ihn einen Moment an bevor sie sich an ihm vorbeischob und in die Richtung seines Zimmers aufbrach, welches ohnehin nur wenige Schritte entfernt war. Sie machte sich nicht die Mühe, die Tür hinter sich zu schließen, da er ihr ohnehin gleich folgte. Sie machte sich nicht die Mühe etwas zu sagen als sie wieder aus seinem T-Shirt schlüpfte und es zu Boden gleiten ließ nur um folgend wieder in ihre nassen Klamotten zu schlüpfen. Kein Wort verließ ihre Lippen während sie ihren zierlichen Körper wieder in ihre gewohnte Kleidung hüllte. Sie spürte seinen Blick auf sich. Nicht zwangsläufig weil sie halbnackt war sondern vielmehr weil er mit der Stille zwischen ihnen nicht klarzukommen schien. Alessa zupfte sich die Haare zurecht und mit einer Spange, die sie aus ihrer Tasche fischte, bändigte sie ein paar verirrte Strähnen. "Ist es das was ich für dich bin? Nichts weiter als ein Scheißfehler???" Sie konnte nicht anders. Sie wollte wortlos gehen aber dieses Wort hallte so lange in ihrem Kopf wieder bis ihre Lippen nicht länger schweigen konnten. Bis die Worte aus ihr herausbrachen und so auch die Tränen, die sie so lange zurückgehalten hatte. "Bedeutet dir all das gar nichts? Hast du nicht einmal den Mumm mir das ins Gesicht zu sagen? Bin ich dir so wenig wert, dass ich es so erfahren muss wie du wirklich denkst?" schnauzte sie den Lockenkopf schließlich an und dachte noch nicht einmal daran ihre Lautstärke zu zügeln weil es mitten in der Nacht war und man hier Tür an Tür mit Fremden lebte.

    [Vor dem Gemeinschaftsbad] Yumi, Cylie, Alessa & Darren

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    Das Grinsen wollte aus dem Gesicht des Schauspielstudenten gar nicht mehr verschwinden seit ihre Worte an sein Ohr gedrungen waren. Worte, die Alessa ihr entlockt hatte weil sie die Andere vielleicht ein kleines bisschen zu sehr reizte. Nicht nur weil es ihr Freude bereitete. Na gut - ein kleines bisschen auch weil es ihr Freude bereitete sein Mädchen aus der Fassung zu bringen wobei dafür anscheinend die Tatsache reichte, dass sie hier im T-Shirt des Anderen herumlief und nicht in ihren eigenen Klamotten. die für gewöhnlich doch ein bisschen mehr her machten. Gerade jetzt schien es aber genau das perfekte Outfit zu sein um den kleinen Wachhund der Blonden zu triggern und anschließend die Blonde selbst. Man konnte es ihr nicht verdenken, oder? Wenn man ein Mädchen aus dem Zimmer der eigenen Liebelei kommen sieht und dieses nur ein T-Shirt trug, welches eben auch noch besagter Liebelei gehörte, konnte man schon mal auf falsche Gedanken kommen. Vor allem wenn dieses Mädchen es mit keinem Wort bestritt. Unwahrscheinlich das sie ihr geglaubt hatte. Yumi und die Schülerin hatten nun wirklich kein sonderlich vertrautes Verhältnis also würde sie die Jüngere wohl oder übel ohnehin der Lüge bezichtigen. Warum sich dann nicht gleich einen Spaß daraus machen - warum dann nicht gleich ihre Eifersucht ausnutzen um ihr endlich die Wahrheit zu entlocken, die sie selbst wohl nicht sehen kann oder vielmehr konnte? Nun war die Katze aus dem Sack aber offensichtlich gefiel seiner Auserwählten der Gedanke nicht wirklich, dass ihre Worte vielleicht genau an der richtigen Stelle angekommen waren. Jemand, der wohl genau auf diese Worte gewartet hatte. Doch es hatte den Anschein, dass allein die Vermutung wer hinter ihr stehen könnte jegliche Farbe aus ihrem Gesicht vertrieb. Wird wohl doch nichts mit einem romantischem Geständnis. Wer hätte das gedacht? Alessa konnte nur erahnen welchen Gesichtsausdruck Yumi gerade machte aber sie war sich ziemlich sicher, dass dieser sich nicht in dem Gesicht des Schauspielstudenten widerspiegelte, welcher nach wie vor vergebens damit zu kämpfen schien das Grinsen auf seinen Lippen zu verstecken. Einen Moment glaubte Alessa tatsächlich er hatte endlich seine Worte wiedergefunden aber natürlich kam der kleine Giftzwerg ihm zuvor. Alessas Blick wanderte in die Richtung des Störenfrieds. Lallte die Alte jetzt noch mehr oder war das nur Einbildung? Schrecklich. Es war mehr als offensichtlich das sie kein eigenes Leben hatte. Die roten Augen der Schülerin verengten sich ein kleines Stück als besagte Person in ihre Richtung torkelte und auch noch die Frechheit besaß ihr eine Hand auf die Schulter zu legen, was sie ihr nur für einen Moment gewährte, bevor sie sich ihrer Berührung mit einer abwehrenden Geste entzog. "Fass mich nicht an. Am Ende ist sexuelle Frustration noch ansteckend..." Wer sich letztendlich von wem entfernt hatte wusste Alessa nicht mehr. Immerhin nahm der Giftzwerg jenes Wort in den Mund, welches sie sich vorhin schon einmal anhören konnte. Ein Fehler. Sein Fehler. Waren das wirklich seine Worte gewesen oder führte sie das Mauerblümchen nur vor? So oder so gab es da Klärungsbedarf zwischen ihr und dem angehenden Schauspieler aber Alessa war sich unsicher ob sie das vor diesen beiden Schnepfen machen wollte. Wahrscheinlich war es das was sie mit ihrer Aussage bezweckte und das Blondchen ärgerte sich darüber, dass der Plan der Brünetten offensichtlich glückte, denn dieses kleine Wörtchen nagte an ihr und ihrer... Freundschaft zu dem Lockenkopf. Unweigerlich trafen sich ihre Blicke. Darren schien ebenfalls irritiert von ihrer Wortwahl und zugleich nicht minder überfordert mit diesem Wörtchen oder der Gesamtsituation. Zu sehr beharrte der Wachhund seiner Auserwählten auf dieser Bezeichnung. So sehr, dass es wahr sein musste? Der Druck auf ihrer Brust nahm zu, weil allein der Gedanke er könnte dieses Wort in den Mund genommen haben sie schmerzte aber Alessa gab sich Mühe diesen Schmerz hinunterzuschlucken, ihn hinter einem Lächeln zu verbergen, welches Überlegenheit ausdrücken sollte. Selbstbewusstsein. Glücklicherweise musste sie diese Fassade nicht lange aufrecht halten, da der brünette Trampel sich und ihren Körper offensichtlich nicht im Griff hatte und im nächsten Augenblick Darren mit sich zu Boden riss. Alessa zuckte zusammen als die Körper der Beiden unsanft am Boden aufschlugen oder vielmehr seiner, da der Giftzwerg auf ihm landete. Der Schmerzenslaut des Lockenkopfs war schwer zu überhören und gerade als Alessa einen giftigen Kommentar bezüglich ihres Gewichts ablassen wollte fiel ihr Blick auf den entblößten Bauch des Dunkelhaarigen. Sein T-Shirt war bei dem Sturz etwas nach oben gerutscht und man hatte nun freie Sicht auf eine wirklich lange Narbe. Eine Narbe, die er damals noch nicht gehabt hatte. Ganz sicher. Die roten Augen des Mädchens weiteten sich vor Schock. "Was zum Teufel...?" entglitt es ihr bei dieser Offenbarung. "Was ist..." Sie stoppte sich selbst zeitnah. Es muss mit dem Aufeinandertreffen mit diesen miesen Kerlen zusammenhängen, oder? Wieso war ihr das vorher noch nicht aufgefallen? Wieso hatte sie nicht darauf geachtet? Ihr Blick wanderte automatisch in die Richtung der anderen Blondine. Im Hinterkopf hatte sie die Worte des Musikers. Yumi, die sich die Schuld dafür gab was ihm passiert war...



    [Vor dem Gemeinschaftsbad] Cylie, Alessa , Yumi & Darren - geht in ihr Zimmer


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    Dieser Moment schien endlos. Wie lang er wirklich dauerte vermochte die Blonde nicht zu sagen. Letztendlich rückte alles in den Hintergrund. Einzig ihre Worte hallten in ihrem Kopf wieder und wieder während sie in sein Gesicht sah. Worte, die so viel Gewicht hatten, dass sie die Macht hatten sie zu erdrücken und genau so fühlte sie sich in diesem Moment: erdrückt von ihrer eigenen Wortwahl und der Bedeutung dahinter. Eine Bedeutung, die sie so gar nicht bereit war zuzulassen. Nicht einmal vor sich selbst geschweige denn vor jenen Menschen, dem sie jetzt gegenüberstand, der sie mit seinen Blicken durchbohrte. Einem Grinsen auf den Lippen als wären das die Worte auf die er schon seit ihrer ersten Begegnung gewartet hatte - als mussten diesen Worten nun Taten folgen weil es sich einfach so gehörte - weil man das so machte. Ihr wurde unfassbar schlecht und für einen Augenblick hatte Yumi das Gefühl als hätte sie ihren Körper verlassen und betrachte die Situation nun als Außenstehende. Himmel wie sehr wünschte sie sich sie wäre lediglich eine Außenstehende - unbeteiligt in jeglicher Hinsicht. Sie war unfähig sich vom Fleck zu rühren obwohl alles in ihr schrie: RENN. LAUF. Weil das ihre Art war mit Dingen umzugehen. Schon immer. Nein. Das war nicht wahr. Schon eine sehr lange Zeit weil es sich einfacher anfühlte als Konfrontation. Letztendlich war sich Yumi nicht einmal sicher ob sie überhaupt geatmet hatte oder die ganze Zeit über die Luft anhielt. Eigentlich unmöglich wenn man daran dachte wie unendlich dieser Moment schien. Und dann geschah es wie in Zeitlupe. Seine Lippen, die sie zeitgleich mit ihren Augen fokussierte, öffneten sich einen Spalt als hätte er nun passende Worte gefunden, die es ganz eindeutig nicht gab weil auch ihre Worte unpassend gewesen waren - einfach nur im Eifer des Gefechts aus ihr herausgebrochen waren und keinerlei Bedeutung hatten. Das war einfach sie. Sie wollte ihn nur weil er sich offensichtlich ihren Rat zu Herzen genommen hatte und mit einer Anderen ins Bett hüpfte. Es hatte nichts mit ihm zu tun oder ihr. Oder das was sie Beide miteinander hatten oder auch nicht hatten. Überhaupt nichts. Die Worte, die vermeintlich aus seinem Mund kommen hätten sollen blieben aus. Stattdessen meldete sich Cylie zu Wort und Yumi war ihrer Freundin tatsächlich unfassbar dankbar dafür, dass sie den Druck aus der Situation nahm - vielleicht ein Stück von dem Gesagten ablenkte. Erst jetzt bemerkte die Blonde, wie sehr sie ihren Körper angespannt hatte. Erst jetzt bemerkte sie wie sehr sie sich verkrampft hatte. Es dauerte einen Moment bis sie realisierte von was ihre Freundin da überhaupt sprach, das sie die Tatsache, dass Darren unbemerkt hinter ihnen gestanden hatte ins Lächerliche zog nur um folgend seine Prinzessin wieder als Fehler zu bezeichnen. Einen Moment senkte Yumi den Blick, wich dem seinen aus nur um ihn einen Moment später wieder für den Hauch einer Sekunde einzufangen um weiter zu ihr zu wandern - jenem Mädchen, welches als Prinzessin in seinen Kontaktdaten eingespeichert war - jenem Mädchen, mit dem er im Bett gewesen war, welches er unter Tränen als Fehler bezeichnet hatte als sie damals in diesem gottverlassenen Irrgarten gewesen waren. Jenes Zeitfenster an das er sich nie erinnert hatte, richtig? Jenes Zeitfenster an das nur sie sich erinnerte. Jenes Wort an das nur sie sich erinnerte. Sie brauchte ihn nicht ansehen um zu wissen, dass er mit dieser Information - mit dieser Bezeichnung - nicht viel anfangen konnte und doch würde allein die Tatsache, dass Cylie dieses Wörtchen ins Spiel gebracht hatte vielleicht Unmut zwischen den Beiden stiften. Darauf würde bestimmt ganz besonders viel Versöhnungssex folgen. Reizend. Bevor Yumi diesen Gedankengang weiterspinnen konnte entfernte sich Cylie von der Jüngeren und torkelte auf Darren zu um ihn folgend mit sich umzureißen. Yumi hatte noch eine Hand nach ihrer Freundin ausgestreckt aber da war es schon zu spät gewesen und die Kleinere begrub den Schauspielstudenten unter sich. Sein Schmerzenslaut durchfuhr die Blonde wie ein Messerstich. Sie zuckte unweigerlich dabei zusammen weil sie schon ahnte, wieso dieser Sturz alles andere als angenehm gewesen war. Ihr Blick wanderte über die Beiden und heftete sich an die entblößte Narbe an seinem Bauch. Nichts was sie nicht schon kannte und doch erinnerte ihr reiner Anblick sie daran warum ihre Worte von vorhin völlig bedeutungslos waren - sein mussten. Selbst wenn sie ihn wollte - sie hatte ihn nicht verdient - würde es niemals. Sie hatte sein Leben - seine Zukunft kaputt gemacht mit einer unbedachten dummen Tat, die immer nur ihr schaden hätte sollen weil sie eine Einzelkämpferin war - keine Teamplayerin. Es waren die Worte seiner Prinzessin, die sie aus ihren Gedanken rissen. Worte, die einen glauben ließen sie sehe diese Narbe gerade zum ersten Mal und schlagartig hatte Yumi ihre Gedanken zu einem Paket verschnürt und in die hinterste Ecke ihres Kopfes versteckt damit sie überhaupt in der Lage war die Situation zu kommentierten - damit sie in der Alge war überhaupt irgendwie zu funktionieren weil sie sich sonst irgendwo in einer Ecke verkrochen hätte um sich von der Schuld auffressen zu lassen. Mehr hatte sie ohnehin nicht verdient. Ein herablassender Laut drang über ihre Lippen als sie sich an sein Schulmädchen wandte. "Ach bitte..." Yumi verschränkte die Arme vor der Brust und durchbohrte Alessa mit ihrem eisigen Blick förmlich. "Tu nicht so als hättest du diese Narbe nicht schon gesehen..." Verständnislos schüttelte die ehemalige Studentin den Kopf bevor sie fortfuhr. "Vielleicht macht ihr zwischen dem Vögeln mal eine Pause und du lässt dir beibringen wie man eine bessere Schauspielerin wird. Sonst sehe ich schwarz was diesen Karriereweg angeht..." Sie verzog ihr Gesicht angewidert was zur Abwechslung keine große Kunst war weil allein der Gedanke was er mit ihr angestellt hatte dazu führte. Sie war zwei Sekunden nachdem Yumi sein Zimmer verlassen hatte hineinspaziert und wenn Darren nicht in Windeseile zu seinem Schrank gestürmt war um sich ein T-Shirt überzuziehen dann war es völlig unmöglich, dass sie diese Narbe übersehen hatte. Yumi schüttelte den Kopf weil dieser sich offensichtlich dazu entschieden hatte irgendeine Erklärung für diese Situation zu finden , die nicht darauf hinauslief das die Beiden im Bett gewesen waren. Bescheuert eigentlich weil sie hier in seinem beschissenen T-Shirt herumspazierte als wäre sie eine Art Trophäe, die man herzeigen musste. "Macht was ihr wollt - ich geh ins Bett..." kam es schließlich wieder wesentlich ruhiger über die Lippen der Blonden als sie seiner Prinzessin den Rücken kehrte und schließlich an ihrer Freundin und den am Boden liegenden Darren vorbei ging. Sie schenkte ihm keinen weiteren Blick und ihr Ziel war auch nicht wirklich das Bett aber es war ein Ausweg um sich dieser Situation zu entziehen - um nicht Gott bewahre reden zu müssen über das was gesagt wurde - das was geschehen oder nicht geschehen war. Die Tür fiel hinter ihr ins Schloss und sie ließ sich daran nach unten gleiten. Yumi schloss die Augen. Der Bild dieses Mädchens in seinem T-Shirt. Es wollte ihr nicht aus dem Kopf gehen. Sie hatte selbst gesagt es war ihr egal wenn er ganz Riverport vögelte. Es musste ihr egal sein und doch spürte sie wie die Tränen in ihren Augen brannten als sie zur Schnapsflasche griff, die glücklicherweise gut erreichbar auf dem Boden lag. Er brannte ihr die Kehle hinunter und sie hoffte damit auch dieses verdammte Bild aus ihren Gedanken brennen zu können. Nicht nur dieses. Auch die Bilder von damals als er ihretwegen verletzt worden war. Die Bilder seiner Narbe - seiner verletzten Hand. Vielleicht konnte sie irgendwann genug trinken um auch ihn aus ihrem Kopf zu streichen weil sie schlichtweg kein Recht darauf hatte an ihn zu denken. An eine Situation in der sie nicht pures Gift für ihn wäre. Gott war sie naiv. Am Ende hatte die Leichtgläubigkeit ihrer Freundin noch auf sie abgefärbt. Cylie. Shit. Sie hatte sie einfach da draußen stehen lassen. Würde sie es in ihr Zimmer schaffen ohne einen größeren Unfall zu haben obwohl ihr gerade aus gehen offensichtlich schon schwer fiel. Yumi vergrub ihren Kopf in ihren Händen ohne die Flasche aus ihrer rechten Hand zu entlassen. Sie hatte es nicht verdient von guten Menschen umgeben zu sein. Sie hatte es verdient allein zu sein. Ihre Finger gruben sich in ihre blonden Haare.

    [Vor dem Gemeinschaftsbad] Yumi, Cylie & Alessa (& Darren)

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    Die Schülerin vermochte nicht zu sagen ob ihr Gegenüber sich nur ein Schutzschild aufgebaut hatte oder ob ihre Worte tatsächlich keinerlei Wirkung auf sie hatten. Genau genommen war es dem Blondchen einerlei, denn es war nicht unbedingt ihr Lebensziel dieses Mauerblümchen fertig zu machen. Sie war nur im Weg - hatten den ihren gekreuzt auf eine nicht gerade angenehme Art und Weise, da sie offensichtlich das Gefühl hatte ihre Freundin verteidigen zu müssen. Zumindest schien ihr das eine passende Ausrede. Viel näher lag die Vermutung, dass sie einfach nur frustriert war und jetzt im betrunkenen Zustand keinerlei Hemmungen mehr hatte sich zurückzuhalten. Ein Mädchen das mit dem Kerl ihrer Freundin ins Bett zu hüpfen schien war dann wohl der richtige Ort um diesen Frust abzuladen - dachte sie jedenfalls so hatte es den Anschein. Das gerade Alessa nicht auf den Mund gefallen war, war wohl blöd. Wahrscheinlich hatte sich die Brünette vorgestellt, dass ihre Worte sie verletzen würden - das sie weinend davon lief und es ihr damit besser ging weil sie eine vermeintlich gute Tat für ihre blonde Freundin erledigt hatte. Sie war wohl an das falsche Mädchen geraten. Vielleicht war sie es gewohnt, dass man bei solchen Worten einknickte aber Alessa hatte nicht vor ihr diesen Gefallen zu tun. Niemandem um genauer zu sein. Dazu war sie zu stolz. Sie zeigte ihren Schmerz nicht. Sie war genau genommen eher der Part der austeilte. vielleicht war es Karma nun in dieser Position zu sein aber Alessa glaubte nicht an sowas, weshalb sie ein zuckersüßes Lächeln aufsetzte und mit den Wimpern klimperte. "Man muss dir doch unter die Arme greifen bevor du noch biestiger wirst wegen deiner Durststrecke..." Ihre Mundwinkel zuckten zusätzlich oben als sie zu Ende gesprochen hatte, doch bereits im nächsten Moment war ihr Streitgespräch mit dem Mädchen beendet, da SIE aufgetaucht war. Seine Auserwählte. Sie Person um die es hier doch eigentlich ging, nicht wahr? Die Brünette hatte sonst schließlich keinen Grund ihr gegenüber die Krallen auszufahren. Ihr konnte es egal sein ob mit Darren etwas lief oder nicht. Die Antwort seines Mädchen entlockte ihr ein Kichern. "Das sollte doch ein Begriff sein der dir nicht unbekannt ist, oder?" Sie fing den eiskalten Blick ihres Gegenübers an, bemerkte wie ihre stechendblauen Augen sie regelrecht durchbohrten als wäre sie der Feind persönlich. Nicht verwunderlich eigentlich immerhin lief sie hier vor ihr mit dem T-Shirt jenes Kerls rum, der ihr offensichtlich mehr bedeutete als sie ihm glauben lassen wollte. Gefühle, die sie sich offensichtlich selbst nicht eingestand aber für alle anderen auf der Hand lagen. Zumindest ihre Freundin schien in dieser Hinsicht mehr zu wissen als die Betroffene selbst und auch Alessa hatte dem Schauspielstudenten mehrmals versucht klar zu machen, dass auch von der Seite seiner Auserwählten Gefühle da waren. Das Blondchen ignorierte den Seitenhieb der Größeren gekonnt. Schwieg darüber was genau hinter seiner Zimmertür vorging - vielleicht weil es ihr Spaß bereitete sie ein wenig vorzuführen. Vielleicht auch weil sie daran glaubte dem Kerl dadurch irgendwie helfen konnte wenn Yumi endlich begriff, dass er nicht nur ein Bettgeschichte für sie war. Zumindest war das die Intention bis dieses kleine Wörtchen gefallen war, dass ihr doch näher ging als sie es die Beiden anderen glauben ließ. Ein Fehler. Hatte er dieses Wort in den Mund genommen um sie zu beschreiben? War er so weit gegangen? Dieses kleine Wörtchen nagte an ihr, grub sich tiefer und tiefer in ihre Gedanken aber Alessa ließ nicht zu, dass es dieses Gespräch beeinflusste. Noch nicht. "Richtig. Ich vergaß, dass du offenbar mit niemanden über ihn oder das was in seinem Zimmer mit Anderen vermeintlich passiert sprichst..." Alessa machte eine nachdenkliche Pose - tippte sich dabei gegen die geschwungenen Lippen. "Ach halt doch. Deswegen werde ich von deinem Kampfzwerg auch angegriffen weil du sonst vor Eifersucht stirbst - Zitat ende." Ein kurzer Blick in die Richtung der Brünetten. Triumphierend in gewisser Weise immerhin hatte sich das Mädchen wohl oder übel verplappert. Erneut drang ein amüsierter Laut aus der Kehle des Blondchens als besagter Kampfzwerg einen Seitenblick erntete. Der Moment in dem ihr auffiel, dass noch eine weitere Person zu ihnen gestoßen war. Darren. Ihre Blicke begegneten sich in einem unbeobachteten Moment. Sie sagte nichts aber war sich sicher, dass dieser eine Blick den sie ausgetauscht hatten schon mehr verriet. Er war ihr einige Antworten schuldig und das zeitnah. Es blieb nicht mehr Zeit, denn erneut geriet Alessa ins Visier seines Mädchens, die offenbar auch erwartete, dass sie liebend gerne mit ihrem Freund - oder Exfreund - wie auch immer in die Kiste wollte. Alessa jedoch hob abwehrend die Hände. "Nein. danke." Ein Schmunzeln zierte ihre Lippen. "In dieser Hinsicht bin ich völlig.... bedient." Eine Lüge. Aber eine glaubhaft rübergebrachte Lüge und nur das zählte. Vielleicht schaffte sie es ja Yumi noch ein kleines bisschen mehr zu provozieren. Eine Idee, die wohl oder übel doch durch ihren Alkoholkonsum voran getrieben wurde. "Aber wie wärs wenn du dir einfach jemand Anderen suchst. Es geht dir ja anscheinend nur um Sex...." Das Blondchen betonte das Wörtchen 'anscheinend' ganz besonders damit auch ja rüberkam, dass die Schülerin nicht wirklich daran glaubte. "Ich bin mir sicher, das sich hier im Wohnheim jemand finden lässt, der die hilft Pepp in deine Beziehung zu bringen oder was auch immer sonst der Grund ist warum du deinen Kerl bescheißt..." Ihre Lippen formten sich zu einem süßen Lächeln.


    [Vor dem Gemeinschaftsbad] Cylie, Alessa & Yumi (& Darren)

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    "Durchaus. Wenn ich an Mädchen wie dich denke kommt mir dieses Wort oft in den Sinn zum Beispiel..." Cylie nahm sich seit ihrer Ankunft deutlich zurück und doch bemerkte Yumi immer wieder wie ihr kleiner Körper bebte wenn sich die beiden Blondinen angifteten. Sie erhielt dafür einen Seitenblick der Größeren aber die Brünette schien sich nicht wirklich daran zu stören - bemerkte ihn vielleicht auch gar nicht. Genau genommen war ihre Freundin auch nicht Schuld an den gemischten Gefühlen, die in ihr tobten seit dem sie seine Prinzessin hier nur in seinem T-Shirt bekleidet rumlaufen gesehen hatte. Aber irgendwie auch schon. Wahrscheinlich wäre sie wesentlich besser darin das gekonnt zu ignorieren wenn sie nicht die letzten Stunden damit verbracht hätte darüber zu philosophieren was genau er mit ihr dort in seinem Zimmer trieb. Er war viel zu präsent in ihren Gedanken. Sie ließ das viel zu nah an sich heran und bemühte sich mit aller Macht es von sich wegzuschieben, was sich als schwierig erwies wenn sein Flittchen hier mit ihren zerwühlten Haaren vor ihr herumtänzelte und sie nur weiter provozierte. Es machte sie nur noch rasender als sie ihre Vermutung nicht abstritt. Sie im Grunde gar nicht kommentierte als wäre sie es nicht wert zu erfahren was hier Sache ist und im Grunde stimmte das ja auch. Es waren ihre eigenen Worte gewesen. Sie selbst hatte ihm immer wieder gesagt wie egal es ihr war wenn er sich durch die ganze Stadt vögelte. Sie selbst hatte sich gesagt, dass sie so etwas wie Eifersucht nicht empfinden durfte weil sie kein Recht darauf hatte. Und es war alles wahr. So sollte es sein. Wenn es so lief wie sie es gerne gehabt hätte wäre ihre Begegnung nach dem Treffen am See zu Ende gewesen aber das Leben hatte anders gespielt. Sie hatte Gefallen an ihm gefunden - wollte so etwas wie Freundschaft Plus nur ohne das Freundschaftsding aber hatte es nicht geschafft es völlig zu trennen. Er hatte sich schon so oft dafür entschuldigt das was sie hatten kaputt gemacht zu haben aber in Wirklichkeit hatte sie es kaputt gemacht in dem sie ihn immer wieder zu nah an sich herangelassen hatte. So hatte er Gefühle entwickelt und es war kompliziert geworden. So war er ihr nicht egal geworden und es wurde noch komplizierter. Es gab kein Zurück mehr und das engte sie dermaßen ein, dass sie das Bedürfnis hatte in das nächste Flugzeug zu steigen und zugleich war der Gedanke, dass er sich noch vor wenigen Minuten durch die Haare dieser kleinen Schlampe gewühlt hatte, unerträglich. Er fraß sie auf. Er fraß sie auf eine Art und Weise auf, die sich nicht einmal mit der Menge an Alkohol, den sie in sich gekippt hatte wegspülen ließ. Sie versuchte es sich nicht anmerken zu lassen und doch traf jedes Wort, welches die Lippen dieses Mädchen verließ sie. Nicht unbedingt, dass sie hier gleich in Tränen ausbrechen würde - so Jemand war Yumi nicht. Aber das egoistische Bedürfnis ihn für sich zu haben drang mehr und mehr an die Oberfläche. Ein Bedürfnis, welches sie nicht verspüren durfte. Sie hatte kein recht dazu. Es passte nicht zu der Lüge, die sie ihm aufgetischt hatte. Als die Jüngere klar machte, dass sie um ihre Eifersucht wusste, die sie genau genommen nie als solche bezeichnet hatte - just saying - erntete Cylie einen Seitenblick der ehemaligen Studentin. Sie musste wohl nicht erwähnen, dass es nicht die beste Idee gewesen war so etwas vor seinem Flittchen zu offenbaren, oder? Generell einer anderen Person als ihr. Yumi runzelte die Stirn, öffnete ihre Lippen einen Spalt und doch kam kein Wort darüber in Richtung ihrer Freundin. Das war eine Sache, die sie nicht hier vor ihr besprechen wollte. Vielleicht überhaupt nicht mehr im Anbetracht der Tatsache, dass sie wohl alle ein kleines bisschen zu viel getrunken hatte. In ihrem Fall nichts Neues aber normalerweise geriet sie dann doch nicht in Situationen wie diese. Das Grinsen auf den Lippen dieses Mädchens provozierte sie nur noch mehr. Vor allem die Tatsache, dass sie es nicht unerwähnt ließ wie sehr er sie doch offenbar befriedigte. "Ich will keinen Anderen. Ich will ihn also geh zurück zur Schule und such dir Jemanden in deinem Alter… " presste sie schließlich hervor nahezu wie ein trotziges Kind, dem man sein Spielzeug weggenommen hatte. Zeitgleich war sie um ihre eigenen Worte erschrocken, die ihr über die Lippen gekommen waren. Worte, die sie so noch nicht in den Mund genommen hatte. Vielleicht während sie mit dem angehenden Schauspieler im Bett gewesen war - unter gewissen Umständen und so aber nicht auf diese Art und Weise. Yumi wollte gerade noch einen giftigen Kommentar bezüglich ihres Alters hinzufügen als ihr das triumphale Leuchten in den Augen seiner Prinzessin auffiel. Es verwirrte sie zusätzlich aber es brauchte etwas bis sie merkte, dass es nicht unbedingt ihr galt. Sie sah an ihr vorbei. Die blauen Augen der jungen Erwachsenen weiteten sich vor Schreck als sie bereits vermutete wer da hinter ihr stand. Sie biss sich auf die Unterlippe. Nein. Nein. Neinneinnein. Sie atmete ein und wieder aus. Das war nicht gut. Das war ganz und gar nicht gut. Sie spürte wie jegliche Farbe aus ihrem Gesicht gewichen war. Wie ihr plötzlich heiß und anschließend eiskalt wurde. Wie ihr Herz in ihrer Brust klopfte und zugleich drohte augenblicklich stehen zu bleiben. Scheiße. Yumi schloss die Augen und zählte gedanklich bis zehn bevor sie sich langsam umdrehte und in die vertrauten dunkelbraunen Augen eben jenen Kerls blickte, der überhaupt für diese Auseinandersetzung verantwortlich war. Der überhaupt nicht hier sein sollte. Der diese Worte aus ihrem Mund nicht hören sollte. Natürlich war er da. Natürlich hatte er jedes beschissene Wort gehört.

    [Vor dem Gemeinschaftsbad] Yumi, Cylie & Alessa


    Ihre Lippen kräuselten sich als die Brünette erneut zu einer Beleidigung griff. "Laufen so alle deine Begegnungen mit Kerlen?" Alessa zog die Augenbrauen zusammen als hätte sie tatsächlich Mitleid mit ihrem Gegenüber aber da sie einander kaum kannten und sie offensichtlich die Freundin seiner Auserwählten war, fehlte jegliche Spur davon. "Ich muss dich leider enttäuschen aber das läuft bei Anderen ganz anders..." Sie schüttelte den Kopf und ließ den Blick ihrer roten Augen auffällig über die Studentin wandern. Abschätzig und urteilend als hätte sie es nicht anders verdient. Wenn man sich vor Augen hielt was dieser Möchtegernkampfzwerg ihr gerade schon alles an den Kopf geworfen hatte dann war es wohl wenig verwunderlich. "Du sprichst von Selbstvertrauen meine Liebe aber kein Wunder, dass dir dieser Begriff völlig fremd ist..." Das Mädchen lachte einmal auf und begegnete den Blick der grünen Augen ihres Gegenübers. "An deiner Stelle hätte ich so etwas auch nicht." Der Versuch ihre Figur hinunterzumachen scheiterte kläglich. Alessa wusste um ihr gutes Aussehen und sie achtete in der Regel auch darauf was sie zu sich nahm. Der jämmerliche Versuch der Anderen prallte also einfach an ihr ab. In Alessas Position gab es schließlich immer Neider und es war nicht das erste Mal, dass man sie auf diesem Wege versuchte zu brechen und daran scheiterte. Als die Kleinere die Vermutung äußerte das eine Begegnung mit ihr und Yumi ihr wohl Angst machte musste Alessa nur lachen. wovor sollte sie bitte Angst haben? Was gab es schon was diese Beiden ihr antun konnten? Es gab nichts was sie in dieser Hinsicht fürchtete. Sie war keine zerbrechliche Prinzessin und machte sich in dieser Hinsicht sehr gerne die Hände schmutzig. "Mhmm..." kam es über die Lippen des Blondchens als sich die Andere rechtfertigte. Jedes Wort prallte an ihr ab und generell wirkte sie als würde sie den nichtigen Worten der Brünetten nicht wirklich Gehör schenken. Ein Schmunzeln legte sich folgend auf die perfekten Lippen der Schülerin als der Kampfzwerg weiter austeilte. Vermeintlich. "Etwas das dir anscheinend schon seeeehr lange nicht mehr passiert ist, oder?" Ein leises amüsiertes Kichern drang aus ihrer Kehle. "Das erklärt natürlich das du so unausgeglichen bist und nichts besseres zu tun hast als mich hier blöd anzumachen..." Alessa schob sich an der Kleineren vorbei um das Gespräch folgend auch zu beenden weil sie definitiv besseres zu tun hatte als sich hier mit Yumis Kampfzwerg zu streiten. "Aber hey es gibt sicher auch Jemand, der mit dir ins Bett hüpft. Vielleicht gegen Geld. Oder im Dunkeln... es gibt sicher Möglichkeiten..." Gerade als sie das andere Mädchen stehen lassen wollte um zurück ins Zimmer des Schauspielstudenten zu gehen rannte sie gegen eine weitere Person. Yumi. Ein kaum hörbares Seufzen entwich der Jüngeren weil ihr zeitgleich klar wurde, dass dieses Gespräch offensichtlich doch noch nicht beendet war, da seiner Angebeteten natürlich nicht entging wessen T-Shirt sie da an hatte. Der knappe Kommentar seitens der Blonden und ihr eisiger Blick sprachen Bände. Wahrscheinlich hätte sie ihr den Fetzen am liebsten vom Leibe gerissen und das nicht weil sie so scharf auf sie war sondern weil sie ganz offensichtlich genau das Gleiche dachte wie ihre Freundin. Genau genommen war es wohl wenig verwunderlich wenn man bedachte welchen Eindruck das wohl gerade machte. Vor allem bei ihrer Vorgeschichte mit dem jungen Musiker. Sie widerstand dem Verlangen sich ihrem Blick zu entziehen obwohl er sie förmlich durchbohrte. Die folgenden Worte seiner Auserwählten hallten in ihrem Kopf wider. Ein Fehler. Hatte er das gesagt? Wie in einer schlechten Teeniesoap stellte sich der Kampfzwerg neben Yumi und kicherte wie ein Schulmädchen als sie erneut Salz in die frisch aufgerissene Wunde streute aber Alessa ließ es sich nicht anmerken - zuckte nicht mit der Wimper - unterdrückte den dumpfen Schmerz, den diese Worte in ihr auslösten. Vielleicht schlug sie nur um sich weil sie offensichtlich verletzt war und es nicht zugeben konnte aber vielleicht waren es auch seine Worte gewesen. "Bitter ist eher wenn man sich wie eine Hure durch das halbe Wohnheim schläft und glaubt Anspruch auf jeden Kerl hier zu haben..." Ihre Mundwinkel zuckten nach oben und sie sah direkt in die eisblauen Augen ihres Gegenübers. "Muss schwer sein da im Kopf zu haben wessen Name man am Ende stöhnen muss. Machst du dir Notizen? Müssen sie Namensschilder tragen?" hakte Alessa schließlich nach und ein amüsierter Laut drang aus ihrer Kehle. "Was würde wohl dein Freund dazu sagen wenn er wüsste, dass du rasend vor Eifersucht bist weil du ein anderes Mädchen aus Darrens Zimmer kommen siehst...?"


    [Vor dem Gemeinschaftsbad] Cylie, Alessa & Yumi 

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    Yumi schielte in die Richtung der Brünetten, welche sich an ihrer Seite positioniert hatte. Sie schien sich köstlich über die Enthüllung seitens der ehemaligen Studentin zu freuen. Offensichtlich das Ass, nach welchem sie in ihrer Diskussion mit der Jüngeren gesucht hatte. Cylie war fast schon ein wenig furchteinflößend und die Blonde war sich sicher, dass es wohl besser war sie zur Freundin statt zur Feindin zu haben, denn offensichtlich konnte der kleine Kampfzwerg ganz schön austeilen wenn sie wollte. Von dem Mauerblümchen-Image fehlte nun jede Spur. Auch wenn Yumi diese Anspielung vorhin auch nicht wirklich ernst gemeint hatte - sie hatte lediglich die Worte der Anderen aufgegriffen. Das sie unterschiedliche Stile hatten stimmte natürlich aber das machte ihre Freundin nicht gleich zum Mauerblümchen. Ihre Einstellung zur Liebe dann schon eher aber das war eine andere Angelegenheit. Entweder sein Püppchen war taffer als sie dachte oder aber sie glaubte ihren Worten nicht, denn zu keiner Sekunde hatte es den Anschein als hätte sie die Bezeichnung als 'Fehler' wirklich getroffen. Vielleicht war sie nur gut darin eine Maske zu tragen. Zumindest konnte man dann im Bezug auf einen gewissen Schauspielstudenten ein Muster erkennen. Blond. Nicht auf den Mund gefallen. Gut darin das zu verstecken was wirklich in einem vorging. Aber sie war nicht hier um sich mit ihr zu vergleichen. Das hatte sie nicht nötig. Dem war sie entwachsen. Schon vor Jahren. Irgendwann hatte die Kleinere anscheinend ihre Stimme wiedergefunden - war es satt das über sich ergehen zu lassen und teilte natürlich aus. Ein Lachen entfuhr der Älteren, die ihren Blick keine Sekunde lang von seinem Betthäschen abgewandt hatte. Vielleicht um sich selbst vor Augen zu halten, dass sie sehr wohl Recht behalten hatte - das seine Worte nichts wert gewesen waren weil er nur wenige Stunden nachdem sie bei ihm gewesen war die Nächste flachlegte. "Wie hast du mich genannt?" Die ehemalige Studentin runzelte die Stirn. "Du nimmst den Mund ganz schön voll für Jemanden, der überhaupt nur hier ist um sich von ihm vögeln zu lassen..." Ihre Augen verengten sich einen Moment bevor sich ihre Gesichtszüge wieder ein wenig entspannten - sie allgemein wieder ein wenig runterkam. "Musst du um diese Zeit nicht schon Zuhause sein?" fügte sie schließlich noch hinzu als Anspielung daran das es in ihrem Alter doch sicher so etwas wie eine Sperrstunde gab. Das leise Kichern seiner Prinzessin führte nahezu dazu, dass ihr neutraler Gesichtsausdruck wich aber das gönnte sie dieser Göre nicht. Dieses siegessichere Grinsen auf ihren Lippen. Sein T-Shirt wie es ihren schlanken Körper umspielte. Die zerwühlten Haare, durch die er gewiss seine Finger gleiten hatte lassen, wie er es auch bei ihren tat. Getan hatte. Wie viele Stunden bevor er mit der Nächsten im Bett war? Ob er ihr auch so süße Worte zuflüsterte - ihr das Gefühl geben wollte die 'Einzige' zu sein? Zumindest schien dieses junge Ding unbesorgt - wirkte nicht überrascht, dass sie mit dem selben Kerl im Bett waren. Vielleicht hatten sie nur Spaß. Das Gleiche wie sie. Sie und der Schauspielstudenten hatten schließlich auch nur Spaß aber warum wurde ihr bei der Vorstellung er könnte all diese Dinge auch mit ihr machen nur so unfassbar schlecht. Für einen Moment hatte sie das Verlangen sich zu übergeben weil ihr dieses Gedankenkarussel, welches sich immer weiter und weiter drehte - immer um die gleichen Dinge - einfach zu viel wurde aber die folgenden Worte dieses Püppchens verpassten ihr eine regelrechte Ohrfeige und somit auch die Erkenntnis, dass sie sich gefälligst zusammenreißen sollte. Sie wusste also um die Lüge, die sie Darren erzählt hatte. Woher sonst. Außer er und Cylie wusste niemand davon und Zweitere hatte es gerade erst vor wenigen Minuten von ihr selbst erfahren. Yumi drängte die Gedanken um das was hinter seiner Tür bis vor kurzem noch getrieben wurde beiseite und zog die Augenbrauen zusammen. Sie wirkte fast ein wenig angewidert. "Törnt euch das an? Vorher oder währenddessen noch über Andere zu reden - den neuesten Klatsch auszutauschen? Das ist echt abartig..." Die Tatsache, dass er es ihr gesagt hatte - mit ihr über sie redete. Es widerte sie an. Von all den Menschen, die es da draußen gab suchte er sich ausgerechnet sein kleines Flittchen aus um sein Herz auszuschütten - um Dinge weiterzutragen, die sie ihm erzählt hatte. Was wusste die Jüngere noch alles über sie? War je ein Wort sicher bei ihm und warum störte sie diese Tatsache so sehr? Wusste sein Püppchen auch von ihrer Vergangenheit mit Alex - was damals passiert war? Wusste sie das sie Schuld an seinem Unfall war? Vielleicht war sie nun da um ihm endlich das einzureden was Yumi schon die ganze Zeit versuchte: das sie nicht gut für ihn war. "Soll ich dir die Nummer von ihm geben? Vielleicht willst du ihm ja auch einmal einen Besuch abstatten..."

    [Im Gemeinschaftsbad] Cylie & Alessa


    Ein Lachen kam der Blonden über die Lippen als die Andere nahezu ihre Gedanken aussprach - den Gedankengang, der ihr tatsächlich gerade noch durch den Kopf gegangen war. Ihr Blick wanderte etwas auffällig über die Kleinere - nicht zuletzt um ihre folgenden Worte zu bekräftigen. "Ja. Immerhin hast du beim letzten Mal nicht gleich die Krallen ausgefahren als ihr uns gestört habt..." Ihre Lippen wurden von einem belustigten Lächeln umspielt als sie eine passende Geste mit ihrer Hand machte - fast so als wäre sie eine Katze. "Was ein bisschen Alkohol ändern kann..." Der Blick ihrer roten Augen wanderte über das Gesicht der Studentin als hätte sie einen völlig neuen Menschen hier vor sich - als müsste sie die Brünette erst noch genauer unter die Lupe nehmen auch wenn das keinesfalls notwendig war - so interessant war sie dann doch nicht. Weder als Gegnerin noch in anderen Belangen. Durch diese Begegnung sogar noch ein kleines bisschen weniger als nach ihrer ersten Begegnung. "Wirklich? Dann hat sie in Dinge regeln aber noch ganz schön Nachholbedarf..." Fakt war schließlich, dass nicht die Blonde ihr gegenüberstand, von der sie hier gerade sprachen sondern lediglich dieser kleine Möchtegernkampfzwerg. Zwar eine große Klappe aber in Wirklichkeit steckte dann ja doch nichts dahinter. Erst Recht nicht im nüchternen Zustand wie die Schülerin vermutete, da die Freundin seiner Angebeteten beim letzten Mal doch um einiges zurückhaltender gewesen war - gar freundlich im weitesten Sinne. Offensichtlich störte sie sich sehr an der Vermutung, dass sie mit dem Schauspielstudenten ins Bett hüpfte, dass aus dem vermeintlichen Mauerblümchen ein richtiges Biest wurde. "Vielleicht würde ihr dann endlich klar werden was sie will..." Alessa rollte übertrieben mit den Augen weil dieser Gedankensprung, den die Andere da gerade machte einfach hoffnungslos übertrieben war aber so funktionierte wahrscheinlich das Gehirn unter Alkoholeinfluss - wenn man rot sah. Als ihr Gegenüber sie einlud die Angelegenheit direkt mit Yumi zu klären hob die Jüngere nur abwehrend die Hände. "Nein danke. Ich habe ihr nichts zu sagen..." Genau genommen eigentlich sogar ne ganze Menge aber tatsächlich hielt die Freundschaft zu Darren sie zurück seiner Angebeteten die Wahrheit ins Gesicht zu knallen. Am Ende wollte nicht sie daran Schuld sein, dass er in Hinsicht auf Yumi nicht das erreichte was er so unbedingt herbei sehnte. "Vielmehr hab ich das Gefühl sie hat mir etwas zu sagen aber da sie mir nur ihren Kampfzwerg vorschickt muss ich wohl passen..." Alessa drehte sich noch einmal in Richtung Spiegel um ihr Aussehen zu checken. Wirkte dabei so desinteressiert als würde sie nebenher über das Wetter reden. Die Schülerin zupfte noch ein kleines bisschen an ihren Haaren herum um ihnen wieder ein bisschen Ordnung zu verpassen - auch irgendwie um abzuwarten ob die Andere noch ein paar Beleidigungen übrig hatte, die doch irgendwie an ihr abzuprallen schienen. Vielleicht einen wunden Punkt trafen aber sie ließ ihr nicht die Genugtuung dies zu bemerken. Ihr Gesicht zeigte keinerlei Regung als sie ein weiteres Mal zum Schlag ausholte. Sie hatte niemanden. Das war wohl wahr. Sie fühlte sich oft einsam. Das war richtig. Aber sie zeigte es nicht. Nicht hier. Nicht vor ihr. "Ist dein Leben so langweilig, dass du dich hier einmischen musst...?" Ein letztes Mal strich Alessa sich das T-Shirt glatt bevor sie sich an der Brünetten vorbeischob und das Badezimmer verließ - vielmehr verlassen wollte - denn schon im nächsten Moment krachte sie gegen eine weitere Person. Wenn man vom Teufel sprach...


    [Yumis Zimmer] Cylie & Yumi - im Flur vor dem Gemeinschaftsbad mit Cylie & Alessa


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    Die Brünette schien sich geschlagen zu geben obwohl wohl Beide wussten, dass Vieles ungesagt blieb. Vielleicht weil Cylie es Leid war gegen eine Wand zu reden - vielleicht weil es auch gar nicht relevant war ob Yumis Treffen mit dem angehenden Schauspieler nun Dates waren oder nicht. Sie existierten und das sagte in Wirklichkeit doch viel mehr als eine Bezeichnung dafür jemals könnte. Mehr als Yumi eingestehen wollte - Cylie gegenüber - ihm gegenüber - sich selbst gegenüber. So oder so ließen die jungen Frauen dieses Thema fallen aber das war nur ein weiteres kleines Kapitel des großen Ganzen. Ein ganz bestimmter Kerl war dennoch weiter Teil ihres Gespräches. Nicht zuletzt weil wohl die Kleinere nicht locker lassen konnte wenn es um ihn ging - ganz eindeutig Armor in dieser Geschichte spielen wollte auch wenn es mit großer Wahrscheinlichkeit vergebene Liebesmühe war. Yumi schmunzelte leicht als ihre Freundin andeutete, dass der Lockenkopf sie wohl am Liebsten vor den Blicken Anderer abschotten würde - laut Cylie vielleicht sogar bis ans Äußerste dafür gehen würde und zum wiederholten Male kam ihr dabei ein flüchtiger Gedanke in Richtung einer bestimmten Netflixserie.. Das Schmunzeln wich von den Lippen der Blonden - verblasste ein kleines bisschen bevor sie zu einer Antwort ansetzte. „Er macht kein Geheimnis daraus, dass er eifersüchtig ist…“ Unwillkürlich dachte sie an jenen Moment in der Innenstadt als sie ihn vorführen wollte nur um letztendlich von seiner Ehrlichkeit regelrecht überfordert zu sein. Sie hatte nicht damit gerechnet gehabt, dass er es einfach zugab - so offen zu Gefühlen stand. Regelrecht befremdlich für sie selbst. Erst als ihr Gespräch in Richtung andersartige Geldbeschaffung schwenkte hing Yumi nicht länger gedanklich dieser Begegnung hinterher - war fast dankbar für die Ablenkung, die ihre Freundin ihr bot. „Sei nicht so gierig. Es gibt doch genug alte Säcke…“ Yumi runzelte die Stirn und rollte anschließend theatralisch mit den Augen als wäre sie tatsächlich genervt von der Sturheit der Anderen - als würde sie tatsächlich über diese Art Geld zu beschaffen nachdenken. Lukrativ war es wahrscheinlich allemal. Ob sie in das Beuteschema dieser alten reichen Säcke fiel war eine andere Sache - umgekehrt genauso. Allein bei dem Gedanken überkam der Blonden ein Schauer der negativen Art. So schnell wie dieses Thema aufgekommen war - so schnell war es auch wieder unter den Tisch gekehrt worden - nicht zuletzt weil das Mädchen vor ihr, ihr wohl ein bisschen ins Gewissen reden wollte hinsichtlich ihrer zukünftigen Wohnsituation. Für Yumi war es abwegig ihr Angebot oder das des Schauspielstudenten anzunehmen. Der Gedanke sich wie ein Parasit im Leben der Anderen einzunisten ging ihr ganz gewaltig gegen den Strich. Sie wollte alles mögliche versuchen um darum rum zu kommen. Irgendwas würde ihr einfallen da war sie sich sicher. "Ich soll dein Zimmer im Ausgleich putzen?" Yumis Augenbrauen schnellten nach oben und sie deutete auf das Chaos in ihrem eigenen Zimmer. "Sicher, dass das eine gute Idee ist?" Gerade was Ordnung anging war sie wohl die letzte Anlaufstelle. "Am Ende sieht es danach schlimmer aus..." gab die junge Erwachsene zu bedenken auch wenn es eine Vielzahl an anderen Gründen gab wieso das eine ganz schlechte Idee war mit ihr auf so engem Raum zusammenzuleben. Sie lachte als die Kleinere Darren als 'ihren Kerl' bezeichnete. "Gerade weil es nicht mein Kerl ist, wäre es seltsam...." Mal angenommen er würde seine Prinzessin sehen wollen - das wäre dann doch sehr schräg. Nein. Sein Angebot anzunehmen war sogar noch abwegiger als das selbe Angebot aus dem Mund ihrer Freundin hier. "Mach dir keine Sorgen. Mir fällt schon etwas ein. Ich werde schon nicht auf der Straße landen..." Der Vergleich mit einer Katze wurde ihr gegenüber dann doch ein wenig zu oft geäußert. War sie wirklich vergleichbar mit diesen Tieren? Das konnte doch kein Zufall mehr sein, dass das immer wieder zur Sprache kam. Yumi nahm einen Schluck ihres Drinks und seufzte als ihre Freundin zu Ende gesprochen hatte. "Ach bitte. Wenn dann glaubt er nur mich zu kennen und ist sich des vollen Ausmaßes der Katastrophe nicht einmal ansatzweise bewusst..." Darren kannte zwar viele ihrer Schattenseiten aber bei Weitem nicht alle und irgendwann würden die Schattenseiten zu viel werden. Irgendwann würde das Bild des Mädchens, dass er glaubte zu kennen verblassen und er würde die Wahrheit erkennen. Es war nur eine Frage der Zeit. Wenn sie nicht vorher das Weite suchte. Cylie schenkte noch einmal die Shotgläser nach als Nick thematisiert wurde und Yumi konnte es ihr nicht einmal verdenken - nahm stattdessen bereitwillig ihr volles Gläschen entgegen. "Ich bin mir nicht sicher ob ich mehr über deine Techniken erfahren möchte... aber ein bisschen neugierig bin ich schon..." Yumi legte den Kopf schief und der Blick ihrer blauen Augen wanderte über das Gesicht ihrer Freundin als könnte sie darin bereits mehr erfahren aber das Einzige was sie darin erkennen konnte war das Cylie schon ganz schön betrunken war. Nicht verwunderlich denn auch sie spürte bereits die Auswirkungen des Giftes in ihrem Körper und Yumi war sich ziemlich sicher, dass sie ein kleines bisschen mehr vertrug als der kleine Kampfzwerg hier vor ihr. Die Blonde lachte als die Andere rätselte um was es bei One-Night-Stands noch ging. Außer Ablenkung natürlich. "Oh Gott... was...." Yumi musste aufpassen, dass sie sich nicht an dem hochprozentigem Zeug verschluckte weil die Mutmaßungen der Anderen einfach so absurd waren. In ihren Ohren zumindest. Mochte ja gut sein, dass manche Mädchen sich wirklich genau das erhofften. "Ich glaube diesen Kerlen kein Wort. Denen geht es nur um diese eine Sache aber das ist in Ordnung denn mehr will ich von ihnen auch nicht..." Sie brauchte keine Komplimente denn Worte verblassten. Sie brauchte nur diese flüchtige Nähe wenn sie sich einmal einsam fühlte. Nähe, die wieder verging weil sie ihr irgendwann sowieso zu viel werden würde. "Es geht nur darum sich zu amüsieren..." Yumi beobachtete wie auch ihre Freundin das kleine Shotgläschen in einem Zug leerte bevor sie sich von ihrem Stuhl erhob. Einen Moment hatte die Blonde die Sorge sie würde umkippen aber Cylie schaffte es noch irgendwie ins Gleichgewicht zu kommen. Mehr oder weniger denn nach einem bösen Blick in die Richtung der ehemaligen Psychologiestudentin wegen den Mauerblümchenkommentars machte sie sich auf den Weg in Richtung Zimmertür um die Toilette aufzusuchen. Als die Tür hinter der Kleineren ins Schloss fiel schüttelte Yumi den Kopf aber musste doch schmunzeln.

    Sie wartete eine ganze Weile und als Cylie länger nicht mehr auftauchte, beschloss Yumi nach dem Rechten zu sehen. Am Ende hatte sie sich verirrt oder hing mit dem Kopf über der Toilette. Sollte Zweiteres der Fall sein musste ihr wohl oder übel Jemand die Haare halten. Es war sicher nicht sehr lecker Erbrochenes aus dieser Mähne zu bekommen. Die Blonde verzog das Gesicht und leerte ihren Drink in einem Zug bevor sie sich vom Schreibtisch erhob. Auch sie bemerkte als sie einen Fuß vor den anderen setzte, dass es ihr zunehmend schwer fiel gerade zu gehen - gewiss schwankte auch sie mittlerweile ein kleines bisschen. Sie ließ das Zimmer hinter sich und steuerte das Gemeinschaftsbad an. Sie vermied es in die Richtung seines Zimmers zu sehen weil sie zugleich auch die Augen davor verschließen wollte was hinter dieser Tür vor sich ging. Wenigstens waren sie dabei nicht so laut das man es bis auf den Flur hörte sonst hätte Yumi sich vielleicht doch noch übergeben müssen. "Cylie ist alles in Ordnung? Bist du..." Yumi kam nicht dazu ihren Satz zu beenden weil sie direkt mit Jemanden zusammenstieß. Noch bevor sie überhaupt auf ihre Freundin treffen konnte. Die Blonde kniff die Augen zusammen und als sie sie wieder öffnete stand vor ihr seine Prinzessin. Natürlich war sie noch hier. Was hatte sie auch anderes erwartet? Yumi runzelte leicht die Stirn und erst im nächsten Moment fiel ihr auf was sie da trug. Das war ja mal ganz sicher nicht ihr T-Shirt. Ein belustigter Laut entkam ihr. Sie schaffte es nicht mehr in zurückzuhalten was nicht zuletzt auf ihren Alkoholpegel zurückzuführen war. "Nettes T-Shirt." kam es knapp über ihre Lippen und der Blick ihrer blauen Augen fixierte das Gesicht der Anderen. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und bemerkte nun auch die durcheinander geratenen Haare des Mädchens. Erst jetzt fiel ihr auf, dass wenige Schritte hinter seiner Prinzessin auch Cylie stand und irgendetwas an ihrer Ausstrahlung sagte Yumi, dass auch der kleine Kampfzwerg die Andere dafür schon in die Mangel genommen hatte. Wenig verwunderlich wenn man bedachte wieviel sie getrunken hatte. Zusätzlich mit dem Drama um Nick war ein Mädchen das mit dem vermeintlichen Kerl ihrer Freundin vögelte gewiss ein gutes Ventil. "Dafür das es ein Fehler war passiert es aber doch ganz schön oft aber der Spruch das man aus Fehlern lernt ist wohl überbewertet..." Yumis Mundwinkel zuckten provokant nach oben als sie sich wieder an Alessa wandte.

    [Im Gemeinschaftsbad] Cylie & Alessa


    Sie spürte wie der Blick der Anderen über sie wanderte und wie sich zeitgleich ihre Stimmung zu ändern schien - ihre Gesichtszüge entglitten ihr. Obwohl das Mädchen schon ordentlich Alkohol in sich gekippt hatte entging ihr dieses Detail nicht und noch bevor sie die Brünette darauf ansprechen konnte, hatte diese offensichtlich ihre Worte wiedergefunden. Ihre Augen formten sich zu Schlitzen und anstatt ihr Platz zu machen damit sie einfach wieder in das Zimmer des Schauspielstudenten spazieren konnte, verschränkte sie die Arme vor der Brust. Alessa runzelte die Stirn als die Worte der Anderen an ihr Ohr drangen. "Was..." kam es irritiert über die Lippen der Schülerin, welche doch ein wenig vor den Kopf gestoßen war und irgendwie nicht mit dieser Frage gerechnet hatte - sie im ersten Moment auch nicht zuordnen konnte - zumal ihr nicht ganz klar war, dass mit 'ihm' wohl der Lockenkopf gemeint war, der ihr vorhin noch sein Herz ausgeschüttet hatte bevor sie es ihm gleichgetan hatte. Dem Blondchen fehlten im ersten Moment die Worte und das obwohl sie eigentlich nicht der Typ dafür war. Im Grunde war sie mehr der Typ Mensch, der immer einen Konter parat hatte. Für Manche bewundernswert aber sehr oft hatte das Mädchen auch Andere damit vor den Kopf gestoßen. Meistens nicht sonderliche wichtige Menschen aber ab und an war ihre große Klappe ihr auch schon zum Verhängnis geworden. Als der Kampfzwerg vor ihr fortfuhr, fiel es Alessa wie Schuppen vor den Augen, weshalb sich ein amüsiertes Grinsen auf ihre Lippen schlich. Daher wehre also der Wind. Natürlich. Es hätte ihr gleich klar sein müssen, wo sie doch wusste das die Beiden befreundet waren - immerhin waren sie damals auch gemeinsam in der Uni aufgeschlagen. Das Grinsen auf ihren Lippen als der Name einer gewissen Blondine fiel wich als die Studentin vor ihr fortfuhr und den Aufzug der Jüngeren als nuttig bezeichnete, was ihr doch glatt ein Schnauben entlockte. Das waren ja ganz neue Töne. Bei ihrer letzten Begegnung wirkte ihr Gegenüber ja fast wie ein Mauerblümchen und jetzt das. Ob der Alkohol das aus ihr gemacht hatte? Das sie endlich das aussprach was in ihrem Kopf vor sich ging - wozu sie sonst nicht den Mumm hatte. "Hörst du dich selbst gerade reden? Würdest du dich das nüchtern auch trauen?" Der Blick der Blonden wanderte nun über die Andere, die doch noch ein Stück mehr angetrunken schien als sie selbst und das obwohl sie den Alkohol in ihrem Blut durchaus spüren konnte. "Warum regelt sie ihre Probleme mit mir nicht selbst sondern schickt dich voraus? Ich dachte immer sie nimmt kein Blatt vor den Mund aber anscheinend ist sie was ihn angeht doch ein wenig auf den Mund gefallen... interessant." Erneut drang ein amüsiertes Lachen aus ihrer Kehle. Was würde wohl Darren dafür geben diese Worte zu hören? Sehr viel wahrscheinlich. Sein Mädchen hatte also doch Gefühle - war nicht so eiskalt wie sie es alle glauben ließ. Das erklärte wohl auch die bösen Blicke in ihre Richtung, die seit damals auch nicht weniger geworden waren - wenn man das anhand ihrer Begegnungen überhaupt einschätzen konnte, denn freiwillig liefen sich die Beiden ganz sicher nicht über den Weg. "Wenn es sie so stört eine Andere mit ihm zu sehen, sollte sie vielleicht etwas dagegen unternehmen..." Alessa spielte mit einer losen Haarsträhne, nach wie vor ein Grinsen auf den Lippen, welches gar nicht mehr verschwinden wollte. "Das kannst du ihr gerne ausrichten." Anscheinend war die Andere ja so etwas wie ihr Laufbursche. Ein Mädchen, dass die Drecksarbeit erledigte - das aussprach wozu sie offensichtlich nicht in der Lage war.


    [Darrens Zimmer] Alessa & Darren - im Gemeinschaftsbad mit Cylie

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    Ein amüsiertes Lächeln umspielte die perfekten Lippen des Blondchens. "Das muss ich gar nicht. Es kann nur besser werden..." Erneut glitt der Blick ihrer roten Augen über das Vogelnest auf seinem Kopf. Selbst ein Blinder würde da wohl nur eine Verbesserung bewirken. Ein Kichern drang aus ihrer Kehle. Diesen Gedankengang behielt die Schülerin dann doch für sich. Gänzlich vergraulen wollte sie den Studenten dann doch nicht. Ein bisschen Stichelei musste er jedoch vertragen immerhin hatte er sie beinahe sitzen lassen - ihre Nachrichten und Anrufe einfach ignoriert. Da war es doch das Mindeste, dass er ihre Sprüche über sich ergehen ließ ohne gleich die beleidigte Leberwurst zu spielen. Er gab sich geschlagen - bekannte sich für schuldig hinsichtlich seiner zweideutigen Aussage, die dann doch zu viel Info für ihre Verhältnisse Preis gab. So genau wollte Alessa nämlich gar nicht wissen was zwischen den Beiden lief - oder wie. Das konnte er gerne für sich behalten. Sie waren zwar mittlerweile so etwas in der Art wie Freunde geworden aber man musste das nicht unbedingt ausreizen. Alessas Augenbrauen hoben sich als der Lockenkopf sich selbst als überzeugend betitelte - im Grunde nur ihre Worte aufgriff aber dann doch ein wenig sehr überzeugt davon schien. Vielleicht einfach sein Talent als Schauspieler? Sie vermochte es nicht zu sagen. er löste seine Pose mit einem Lachen und folgend gelang es auch Alessa nicht den zweifelnden Gesichtsausdruck beizubehalten. "Ich will gar nicht wissen womit du sie überzeugt hast..." murmelte sie aber doch gut für den Dunkelhaarigen hörbar. Ihre Blicke trafen sich und erneut malte sich ein Schmunzeln auf die Lippen des Mädchens. Ein warmes Gefühl durchströmte ihren Körper. Sie genoss seine Gesellschaft. Es war leichter geworden. Es war anders geworden und sie war froh darum. Für sein Dasein, wenn der werte Herr es denn einrichten konnte. Kurz verharrte ihr Blick auf seinem Profil - sie sah zu wie er die Flasche ansetzte und einen fast schon zu kräftigen Schluck nahm als wäre das Thema alles andere als leicht für den Schauspieler. Nicht verwunderlich. Es war zwar nicht mit ihrer Situation vergleichbar aber es war so oder so nicht leicht wenn der Andere die Gefühle nicht erwiderte - man trotzdem nicht von demjenigen loskam. Aufs Stichwort switchte das Thema und plötzlich war sie es deren Probleme offengelegt wurden - der Grund ihres Besuchs - irgendwie. Es tat gut es endlich einmal auszusprechen, weil sie bisher mit Niemanden darüber geredet hatte aber doch wurde es dadurch nicht leichter. Wie auch? Es löste ihr Problem nicht. Niemand konnte es. "Vielleicht gibt es nur für mich etwas zu besprechen..." Ihre Mundwinkel hoben sich zu einem traurigen Lächeln und sie starrte stur auf den Bildschirm auf dem gerade der Horrorfilm lief. Sie sah hin aber zugleich bekam sie auch gar nichts mit. "Macht es nicht noch mehr kaputt wenn ich ausspreche wie ich empfinde und es geht ihr nicht so? Dann können wir nie mehr normal miteinander umgehen..." Es würde nie wieder so wie vorher sein können weil sie das Thema ins Spiel gebracht hatte - ausgesprochen hatte. "So habe ich die Hoffnung, dass diese Gefühle irgendwann abklingen und ich kann nach wie vor bei ihr sein - als ihre Freundin..." Eine bescheuerte Hoffnung. Ein schmerzhafter Gedanke aber alles war besser als Hina für immer zu verlieren weil sie sie mit ihren Gefühlen verschreckt hatte. Alessa sank noch tiefer in das Kissen und fuhr sich mit einer Hand durch die verwuschelten Haare. "Es hätte nie passieren dürfen..." kam es reumütig über ihre Lippen. Mehr ein Gemurmel, welches in den Schreien die vom Fernseher her dröhnten nahezu unterging. Darren erleichterte sie um die Flasche in ihrer Hand als sie sich fast an dem Alkohol verschluckte. Auch der angehende Schauspieler genehmigte sich einen kräftigen Schluck, während er fortfuhr - seine Meinung dazu kundgab. "Du sprichst aus Erfahrung." stellte das Mädchen fest und sah ihn von der Seite an. "Du hast es ihr noch immer nicht wirklich gesagt..." Ein Seufzen kam über die Lippen des Mädchens und sie erhob sich von dem Bett. Sie schüttelte den Kopf. "Dir ist nicht mehr zu helfen..." Sie zupfte etwas an seinem T-Shirt herum, welches ihren Körper zierte und entschuldigte sich kurz um auf die Toilette zu gehen. Kurz bevor sie durch seine Zimmertür schlüpfte, drehte sie sich noch einmal nach dem Lockenkopf um, welcher nach wie vor auf dem Bett lag. "Solange du deine Sache nicht hinkriegst, solltest du gar keine Tipps in Sachen Liebe geben dürfen..." Alessa streckte ihm die Zunge raus, ehe sie mit einem grinsen durch die Tür verschwand, welche sie nur anlehnte bevor sie in Richtung WC aufbrach. Glücklicherweise war es gleich über den Gang weshalb es wohl nicht schlimm war, dass sie nur mit einem übergroßen T-Shirt bekleidet war. Das Wichtigste verdeckte es immerhin und in Windeseile würde sie wieder zurück im Zimmer sein. Wahrscheinlich hatte die Schülerin sogar Röcke, die weniger bedeckten. Nachdem sie ihre Blase entleert hatte fand sich Alessa vor dem Spiegel am Waschbecken wieder. Sie musterte ihr Spiegelbild während sie sich die Hände wusch. Himmel. Sie hatte echt schon bessere Tage gesehen. Das Make-up saß zwar noch aber man merkte, dass sie fertig aussah, Die Haare hatten sich auch ein wenig verselbstständigt und auch das T-Shirt schmeichelte ihr nicht unbedingt. Naja. Die Zeiten in denen sie Eindruck beim Anderen machen wollte waren vorbei also konnte sie wohl darüber hinwegsehen. Ohne allem konnte sie ohnehin nichts daran ändern, weshalb sie sich nur ein wenig die Haare zurechtzupfte und in Richtung Tür spazieren wollte als diese etwas abrupt aufschlug und ein Mädchen in der Tür stand, welches ihr nicht unbekannt war. Ihre Augen weiteten sich etwas als sich ihre Blicke trafen. Das war doch die Freundin von seinem Mädchen, oder nicht? Obwohl auch sie selbst nicht wenig getrunken hatte stieg ihr der beißende Geruch von zu viel Alkohol in die Nase, die sie zwangsläufig etwas rümpfte. Sie Andere torkelte wobei torkeln wohl zu drastisch formuliert war aber zumindest war Gehen wahrscheinlich nicht mehr so leicht wie im nüchternen Zustand. Auch Alessa hatte auf dem Weg ins Bad gemerkt, dass die Welt sich ein kleines bisschen zu drehen schien - mehr als gewöhnlich. Sie setzte zu einer knappen Begrüßung an - zog ihre Mundwinkel zu einem seichten Lächeln nach oben bevor sie sich an der Anderen vorbei schieben wollte aber die machte keinerlei Anstalten sich vom Fleck zu bewegen. "Äh... lässt du mich wieder zurück oder...?" Alessa deutete an der Studentin vorbei in Richtung Flur weil sie sich sicher war, dass ihr wahrscheinlich einfach nur nicht aufgefallen war, dass sie den Weg blockierte. Warum sollte sie sonst verharren?

    [Yumis Zimmer] Cylie & Yumi


    Füreinander bestimmt. Hilfe. Das war nicht wirklich der Ernst, der zukünftigen Ärztin oder? So geblendet von diesen ach so tollen Liebesfilmen und Romanen konnte doch niemand sein. Zumindest Niemand, der auch nur den Hauch einer Ahnung von der Realität hatte. Gewiss übertrieb ihre Freundin - versuchte Yumi aus der Reserve zu locken, da selbst Cylie wohl mittlerweile wusste welche Einstellung die Blonde zu diesem Thema hatte. Sie machte schließlich kein Geheimnis daraus. Im Gegenteil. Tatsächlich ging Yumi mit ihrer Abneigung gegen zu viel Nähe sogar hausieren. Der Schauspielstudent, der nun doch schon länger Thema bei den beiden jungen Frauen war, konnte wohl ein Liedchen davon singen. Als die Andere schließlich die Sache mit den nicht vorhandenen Dates hinterfragte stockte Yumi einen Moment. Nicht zuletzt weil die Brünette nahezu die Dinge aufzählte, die sie bereits mit dem Lockenkopf geteilt hatte im Rahmen ihrer Zufallsbegegnungen, wie sie sie liebevoll betitelte. "Das waren keine Dates." kam es bestimmt über die Lippen der ehemaligen Studentin um die Worte ihrer Freundin zu widerlegen, die wohl genau diese Art von Begegnungen als Date betitelte. Mochte ja sein das manche Pärchen auch diese Dinge machten aber das was Darren und sie unternommen hatten waren ganz sicher keine Dates gewesen. "Außerdem käme ich nicht auf die Idee mit ihm feiern zu gehen..." Allein die Vorstellung war irgendwie absurd und wollte gar keinen Raum im Kopf der Blonden finden. In Wirklichkeit hatte der Andere doch gar keinen Platz in ihrem Leben und umgekehrt genauso wenig. Nicht mehr als sie ihm ab und an für etwas Spaß und vielleicht auch mehr eingeräumt hatte. Auf die Aussage ihrer Freundin hin musste Yumi lachen. "Erzähl mir mehr von diesem Trick - das klingt sehr vielversprechend..." Yumi genehmigte sich wieder einen kräftigen Schluck ihres Drinks und ließ ihre Beine in der Luft baumeln. Mittlerweile schien ihr schon fast jedes Mittel Recht um an Geld zu kommen und so wie Cylie das beschrieb klang es auch sehr lukrativ. Bei ihr wäre das Geld auch sicher besser aufgehoben als bei Jemanden, der bald das Zeitliche segnete. Zumindest sah Yumi das so. "Das hat er mir auch so angeboten aber... das will ich einfach nicht." Er war ihr nichts schuldig und sie konnte nicht bei Jemanden ein und ausgehen, der sich mehr erhoffte. Mehr als sie bereit war zu geben. Mehr als sie geben konnte. "Wie stellt ihr euch das vor? Das ich mich bei euch einniste wie ein Parasit?" Ein amüsierter Laut drang aus ihrer Kehle. Sie hatte ja noch etwas Zeit. Sie würde das schon schaffen. Irgendwie. Andere Menschen schafften es ja auch also...

    Yumi verdrehte die Augen als Cylie die Idee mit der 'Kraft der Liebe' weiter spinnte. "Du bist doch bescheuert..." Ein Magical Girl also. Da zeigte der liebe Alkohol wohl langsam aber sicher seine Wirkung. Vielleicht. Möglicherweise war dieses Mädchen aber immer ein wenig verrückt und das war mitunter wahrscheinlich eine der positiven Eigenschaften der Studentin. Anders würde sie es mit Yumi wohl gar nicht aushalten. Dafür gehörte wohl eine große Portion Wahnsinn. Der Abend wurde zunehmend flüssiger. Die Beiden schenkten einander was die Menge an Drinks anging nicht viel aber je mehr sie heute vernichteten desto weniger musste Yumi bei ihrem Umzug mitschleppen und das war nur einer von vielen Vorteilen. Yumi zuckte mit den Schultern als ihre Freundin von ihren Schattenseiten sprach und das Darren sie wohl kaum wieder von sich stoßen würde wenn diese an die Oberfläche drangen. "Wie kann er glauben damit zurecht zu kommen wenn er nichts darüber weiß? Er kennt mich doch gar nicht. Er kennt nur das was ich ihm zeige..." Yumi wollte der Anderen gerade widersprechen als sie ihr zuvor kam, was die Blonde schmunzeln ließ. Touché. Das war in etwa der Wortlaut, der Yumi als Erstes in den Sinn gekommen war. Wie konnte man auch glauben, dass man Jemanden liebte, wenn man nicht um deine dunkelsten Seiten wusste. Sie passte nicht in seine perfekte Welt - brachte nur Chaos hinein.

    Yumi entspannte sich etwas als es stattdessen um Cylie ging und schenkte sich bereits als die ersten Shotgläser geleert waren wieder nach. "Mit ein bisschen Übung schaffst du das auch..." machte die Blonde der Anderen Mut als wäre nicht von flüchtigen One-Night-Stands die Rede. Sie beugte sich ein wenig in die Richtung der Brünetten um auch ihr leeres Gläschen wieder mit dem Hochprozentigem zu füllen - um ihre Zunge zu lockern. Vielleicht brachte sie Cylie heute sogar so weit diesem Volltrottel endlich mal die Meinung zu sagen. Danken konnte sie ihr dann im Nachhinein. "Ich biete mich freiwillig an die Sache mit dem runterhauen zu übernehmen..." Die Lippen der Blonden kräuselten sich als könnte sie es kaum erwarten dem Kerl die Augen zu öffnen. Cylie war ohnehin viel zu nett und würde dann ja doch kneifen. "Es geht ja nicht nur um die Ablenkung..." Yumi setzte das kleine Gläschen an ihre Lippen und leerte es bevor sie es neben sich auf dem Schreibtisch abstellte. Uff. Das Zeug war wirklich widerlich. Aber solange es seine Wirkung nicht verfehlte... "Die Ablenkung ist nur ein großer Bonus." Manchmal zwar der Einzige aber diese bittere Erfahrung musste dann wohl jeder für sich machen. "Es gibt auch genug Kerle, die auf den Mauerblümchenlook stehen!" Bekräftigend nickte Yumi auch wenn sie ganz und gar nicht der Meinung war, dass Cylie wie ein Mauerblümchen aussah. Ihr Stil war zwar ein ganz anderer als der ihre aber das war doch auch gut so. Er passte zu ihr. "Beim nächsten Mal suchen wir dir etwas... Spaß und du wirst sehn bald verschwendest du keinen Gedanken mehr an Nick..."

    [Yumis Zimmer] Cylie & Yumi 


    Yumis Mundwinkel hoben sich als das Angebot der Anderen an ihr Ohr drang. Ein Angebot, dass sie ihr nicht zum ersten Mal gemacht hatte. Ein Angebot, dass ihr bekannt vorkam aber welches sie trotzdem nie auch nur annähernd in Erwägung gezogen hatte weil ihr dieses ganze Studium nie wichtig genug gewesen war. Sie hatte es nebenher laufen lassen - ab und an mit ihrer Anwesenheit geglänzt nur um sich beim nächsten Mal wieder davor zu drücken. Es war nicht daran gescheitert, dass das Studium sich als zu schwer erwiesen hatte. Vielmehr als nicht die richtige Wahl aber es war leichter gewesen es auf ihre Art und Weise zu manipulieren als einen klaren Entschluss zu treffen. Den Entschluss das Studium abzubrechen - sich nach etwas Anderem umzusehen. So eine Entscheidung war endgültig und man erwartete einen Plan B aber in Yumis Leben gab es niemals einen Plan B. Noch nicht einmal einen Plan A um genauer zu sein. Sie lebte vor sich hin. Von einem Tag in den nächsten und manchmal war das anstrengend genug aber immer noch weniger anstrengend als sich wirklich mit der Zukunft auseinander zu setzen. Vielleicht pumpte sie deshalb Tag für Tag Gift in ihren Körper. Vielleicht würde ihr auch so eine Entscheidung abgenommen. Sie ließ die Worte ihrer Freundin unkommentiert. War ihr dankbar für das Angebot aber vielleicht war der Kleineren auch irgendwo bewusst, dass es nicht ausschließlich an dem mangelnden Lernen gescheitert war. Sie war keine Psychologin. Würde es nie sein. Wenn dann passte sie doch in Wirklichkeit viel besser auf die andere Seite dieses Szenarios und das war ihr wahrscheinlich die längste Zeit klar gewesen. Auch Cylie schien das Thema fallen zu lassen - kommentierte es nicht weiter. Offensichtlich interessierte sich die zukünftige Ärztin dann doch mehr für etwas Anderes, dass Yumis Leben ein wenig auf den Kopf stellte. Für einen gewissen Schauspielstudenten um genauer zu sein, der präsenter war als es die Blonde wahrhaben wollte. In ihrem Leben. In ihren Gedanken. Die Blicke der stechend grünen Augen der Anderen durchbohrten Yumi förmlich, die daraufhin nur mit den Augen rollte. "Es waren immer nur Zufälle, okay? Ist ja nicht so als hätte ich ihm jemals auf eine Nachricht geantwortet oder als hätten wir Dates..." Das letzte Wörtchen spuckte sie förmlich aus als wäre die bloße Vorstellung ein Date zu haben ganz und gar undenkbar in ihrem Universum. Es waren nicht immer nur Begegnungen im Wohnheim gewesen aber wenn es sie ans andere Ende der Stadt verschlagen würde, würden sich ihre Wege vielleicht auch nicht mehr ganz so oft kreuzen und wenn man sich nicht mehr so oft sah, konnten auch nicht Dinge passieren, die so oft gar nicht gewollt gewesen waren. Irgendwann verlor man sich aus den Augen und machte weiter. So wie es schon nach der ersten Nacht hätte sein sollen. Wenn sie konsequent genug gewesen wäre. Die Stadt zu verlassen um Darren aus dem Kopf zu bekommen war laut Cylie offensichtlich keine Option. Zumindest nicht wenn Yumi ihr Dasein nicht irgendwo im Keller des Krankenhauses in Ketten gelegt verbringen wollte. Zwar hätte sie so vermutlich ein Dach über den Kopf aber das Ganze erschien ihr dann doch irgendwo ein wenig spaßbefreit. Sie verzog die Lippen als wäre es tatsächlich eine Option für sie gewesen. War es auch irgendwie aber dennoch wäre ein nettes Polster an Geld ganz nett für ein Vorhaben dieser Art. Zumindest wenn sie nicht an der frischen Luft schlafen wollte. Yumi tat es ihrem Besuch gleich und genehmigte sich einen kräftigen Schluck ihres Drinks, bevor sie wieder in die Richtung der Brünetten stichelte - einen Komplott hinter dieser ganzen Aktion vermutete - natürlich nur scherzhalber - oder? Die Blonde lachte auf - verschluckte sich beinahe an ihrem viel zu starkem Getränk. "Ich bitte dich. Du bist Studentin. Wenn du nicht irgendwo eine superreiche Familie hast tust du wahrscheinlich alles für Geld..." Eine Augenbraue der jungen Erwachsenen huschte nach oben während sie mit einem Schmunzeln auf den Lippen den Blick der Anderen einfing. Als Cylie fortfuhr wurde aus dem Schmunzeln ein amüsiertes Lachen. Dinge entlocken. Dankbar sein. Wofür? Für die Erkenntnis das ihr ein Typ der ihr eigentlich scheißegal sein sollte doch nicht so scheißegal war? Was änderte es? Gar nichts. Aber Yumi unterließ es diese Worte in die Richtung ihrer Freundin zu pulvern. Noch war sie Frau über das was sie sagte - was ihr über die Lippen kam. Noch konnte sie unterscheiden wie weit sie gehen konnte und was zu viel des Guten war. "Was hätte es geändert?" Yumi runzelte verständnislos die Stirn. "Ich wär trotzdem von der Uni geflogen und müsste mir eine Bleibe suchen?" Sie lachte bitter auf bevor sie ihren Drink in einem Zug leerte - ihre blauen Augen folgend auf das Mädchen richtete, welches auf ihrem Schreibtischstuhl saß. "Glaubst du die magische Kraft der Liebe hätte eine gute Studentin aus mir gemacht?" Ein amüsierter Laut drang aus ihrer Kehle. Niemals hatte sie den Gedanken zugelassen, dass eine Beziehung oder was auch immer sich positiv auf ihr gesamtes Leben auswirken würde. Vielmehr war sich die Blonde sicher, dass sie das Leben eines anderen ebenfalls ins Verderben stürzen würde. Berechtigter Weise wenn man sich die jüngsten Ereignisse vor Augen führte. Die folgenden Worte prasselten auf Yumi ein, die ihr Glas immer noch mit ihrer Hand umklammert hielt. Es war leer und bereits im nächsten Moment wünschte sie sich, sie hätte früher für Nachschub gesorgt. Ihm glauben. Sie behandelte ihm unfair. Ja. Ja. Jede Annäherung war unfair weil sie ihm folgend wieder von sich stieß. Es war unfair ihn anzulügen damit er fernblieb aber noch unfairer war es trotzdem wieder seine Nähe zu suchen. Es war unfair ihn anzulügen weil sie es nicht schaffte die Wahrheit auszusprechen. "Ich weiß...." kam es leise seitens der jungen Erwachsenen. Sie biss sich gedankenverloren auf die Unterlippe. "Meinst du ich weiß nicht, dass ich unfair zu ihm bin...?" Ihre Mundwinkel zuckten kurz und sie drehte das leere Glas in ihren Händen, sah darauf hinab. "Er ist einfach zu... gut. Was glaubst du macht es mit ihm wenn ich mich darauf einlasse? Irgendwann sieht er, dass er sich das alles nur schön geredet hat. Das er mit all meinen Schattenseiten nicht umgehen kann." Yumi stellte das Glas beiseite. Zögerte einen Moment bevor sie sich erneut einschenkte, nicht zuletzt weil die Aktion der Anderen sie ein wenig aus der Bahn warf - einen Moment ihre Gesichtszüge entgleisen ließ. Aber offensichtlich gehörte das zum Plan der Brünetten. Ein teuflisches Weib. Cylie stichelte weiter. Wartete offensichtlich darauf, dass Yumi zugab, dass sie so etwas wie Eifersucht verspürte wenn seine Prinzessin bei ihm war und nicht... Yumis Augenbrauen huschten nach oben als ihre Freundin mit der nächsten tollen Idee kam. "Es interessiert mich n..." setzte die Blonde an aber brach doch mitten im Satz ab weil sie der Anderen nicht noch mehr Stoff bieten wollte aber das war offensichtlich auch nicht nötig wenn man sich das triumphale Grinsen der Studentin so ansah. Yumi seufzte und strich sich die verirrten Haarsträhnen mit einer flüchtigen Handbewegung zur Seite. Was sollte sie sonst glauben? Das sie jetzt auf einmal auf beste Freunde machten obwohl er mit ihr im Bett gewesen war? Bitte. Das war doch lächerlich. Vor allem konnte doch ein Blinder sehn, dass dieses Mädchen noch mehr von ihm wollte. Yumi verfluchte ihre eigenen Gedanken. Versuchte sie mit einem Kopfschütteln zu vertreiben aber griff dann doch lieber zum Alkohol. Funktionierte für gewöhnlich auch besser. "Es ist doch auch irgendwie wie eine Krankheit...." Die Blonde zuckte mit den Schultern als wäre sie völlig überzeugt von ihrem Worten. War sie auch irgendwie. Gefühle waren flüchtig. Wie eine Idee. Sie kamen und gingen. Und genauso würde es auch bei ihr wieder vergehen. Sie hatte einfach viel zu viel Zeit mit ihm verbracht. Ihn zu weit in ihr Leben gelassen. Das würde sich nun ändern. Gemeinsam leerten die jungen Frauen ihre Shotgläser bevor Yumi auf die Aussage der Anderen einging. "Das ist es. Du verschließt dich nur davor Andere kennenzulernen weil du viel zu sehr auf diesen Kerl versteift bist..." Cylie war hübsch und das blieb auch Anderen nicht verborgen aber der Kopf der Kleineren war so voll mit Gedanken und Bedenken wegen Nick, dass sie das nicht einmal bemerkte. Zumindest war es bisher so gewesen. Vielleicht hatte das dämliche Verhalten des Kerls auch endlich dafür gesorgt, dass sich das änderte. "Natürlich hast du was Besseres verdient als Jemand der es nicht auf die Reihe bekommt zu Dingen zu stehen, die offensichtlicher nicht sein könnten..." Yumi tat es ihrer Freundin gleich und leerte ebenfalls das nächste Shotglas. "Aber du hast dich dafür entschieden, dass du diesen Trottel willst also hör auf ihn mit Samthandschuhen anzufassen und sag ihm was Sache ist vielleicht kapiert er es dann endlich und hör auf dich auf Zeichen oder sonst was rauszureden...

    [Yumis Zimmer] Cylie & Yumi 


    Cylie war bereits außer Reichweite als sie etwas auf ihre Worte erwiderte. Gut für sie, denn wahrscheinlich hätte sie ihr erneut einen Seitenhieb verpassen müssen. Allein die Vorstellung auf der Suche oder gar fündig geworden zu sein passte so gar nicht in das Weltbild der Blonden. Sie wüsste nicht wann sie jemals auf der Suche gewesen war. Vielmehr waren es in ihrem Leben doch eher mehr Zufallsbegegnungen gewesen, oder nicht? Selbst das Kennenlernen des einzigen Kerls, den sie je näher an sich herangelassen hatte war nichts als Zufall gewesen. Alles was darauf folgte erst Recht. Flüchtige Geschichten. Meist nicht mehr als eine Nacht. Was also hatte sich geändert? Wieso hatte sie ihre gut funktionierende Taktik achtlos beiseite geworfen um einen Fehler nach dem Anderen zu begehen und das viel zu oft mit dem selben Kerl? Ein kaum hörbares Seufzen entwich ihren Lippen und der Blick ihrer blauen Augen folgte Cylie, die es nun wieder in ihre Nähe wagte weil sie wohl glaubte außer Gefahr zu sein. Yumi unterließ einen Überraschungsangriff und nahm stattdessen lieber einen kräftigen Schluck ihres Drinks. Half für gewöhnlich auch wesentlich besser. Bei was genau? Das vermochte wahrscheinlich nicht einmal die junge Erwachsene zu sagen aber wenn ihre Gedanken stumm blieben ließ sich das alles wesentlich leichter ertragen. "Was für eine brave Studentin. Ich hätte mir mal eine Scheibe abschneiden sollen..." Ein bittersüßes Lächeln umspielte die Lippen der Blondine bevor sie ihren nächsten Drink leerte nur um sich erneut einzuschenken. Alles ohne sich vom Fleck zu bewegen. Wie gut das sie den Alkohol gleich neben sich stehen hatte lassen. So machte es deutlich weniger Mühe wenn mal wieder ein Glas leer war. Nach einem Wechsel stand ihr sowieso nicht der Sinn. Genau genommen war es Yumi sogar relativ egal welche Art von Gift sie ihrem Körper zuführte - es musste nur helfen. Dabei Dinge zu verdrängen, die ihr zu viel waren. Der Rauswurf aus dem Wohnheim. Der Verlust ihres Studienplatzes. Seine Nähe. Seine Verletzungen. Ihre Schuld. Kurz zögerte Yumi als es darum ging den Alkohol mit etwas Saft zu verdünnen aber dann entschied sie sich doch dafür. Nicht zuletzt weil sie nicht alleine war. Weil sie Cylie keine Sorgen bereiten wollte. Dieses Mädchen schaffte es zwar ihr Worte zu entlocken, die sie so vielleicht nicht ausgesprochen hätte aber es gab immer noch genug was sie unter Verschluss hielt und das sollte auch so bleiben. Das Applaudieren der Brünetten kommentierte Yumi nur mit einem Augenrollen aber irgendwie fand sie es auch ganz süß wie sich die Andere freute - gönnte ihr diesen vermeintlichen Erfolg. "Können wir es nicht dabei belassen, dass der Weg das Ziel ist...?" versuchte Yumi den Enthusiasmus der Studentin zu bremsen, denn offensichtlich hatte Cylie es sich zum Ziel gemacht Yumi zu einer süßen kleinen Hausfrau mit zehn Kindern und einem Hund zu machen. Die Blonde zuckte beiläufig mit den Schultern als würden sie über das Wetter reden und nicht über die Tatsache, dass sie gerade das erste Mal in Worte gefasst hatte, dass Darren sie nicht kalt ließ - das er ihr nicht völlig egal war wie ein flüchtiger One-Night-Stand. "Bald bin ich hier ohnehin weg und dann wars das auch mit den Zufallsbegegnungen. Ich glaube an das Sprichwort: Aus den Augen aus dem Sinn..." Bisher waren sie sich schließlich immer nur per Zufall über den Weg gelaufen. Auf seine Nachrichten hatte sie schließlich nie reagiert. Nachrichten, die er damals im Krankenhaus und in der Reha verfasst hatte. Nachrichten auf die sie irgendwann sogar gewartet hatte und doch nie den Mumm hatte zu antworten. Yumi schmunzelte ein kleines bisschen als Cylie fortfuhr - unbeirrt von Gefühlen redete und auch keine Widerrede zulassen wollte. "Gibs zu du wurdest in Wahrheit geschickt um mich umzustimmen? Was zahlt er dir?" Die richtete ihren Zeigefinger auf ihre Freundin und tat so als hätte sie sie auf frischer Tat ertappt. War ja schon auffällig wie sehr sie sich für den Schauspielstudenten einsetzte obwohl sie einander gar nicht kannten. "Ich bin dafür das wenigstens die Hälfte für mich rausspringt weil ich eure gemeinsame Sache entlarvt habe..." Nun reichte sie ihrer Freundin die flache Hand als wartete sie auf ihre Bezahlung, welche offensichtlich leider aus blieb. Das hieß sie musste sich wohl oder übel doch um einen Job kümmern. Wie anstrengend. "Ich bin mit meinem Lebensstil nicht unglücklich. Na gut momentan läuft es ein wenig scheiße aber das hat nichts mit meiner Einstellung zu Beziehungen zu tun also warum etwas daran ändern?" Immer wieder genehmigte sich die Blonde einen Schluck ihres Drinks, spürte wie das Gift sich langsam aber sicher in ihrem Körper ausbreitete - sich alles weniger schwer anfühlte. Sie lachte als Cylie den Lockenkopf verteidigte. Glaubhaft machen wollte, dass es nur möglich war das er im betrunkenen Zustand mit seiner Prinzessin ins Bett gesprungen war. "Ach bitte. Sie ist hübsch. Er würde es jederzeit wieder tun und das ist in Ordnung, denn es gibt keinen Grund es nicht zu tun aber dann braucht er nicht mit heuchlerischen Worten um sich werfen von wegen: Ich will nur dich." kam es ein wenig zu trotzig über ihre Lippen bevor sie sich dem Blick ihrer Freundin entzog. Als sie sich im nächsten Moment etwas zu ruckartig von ihrem Schreibtischstuhl erhob setzte Yumis Herz kurz aus und ihre Aufmerksamkeit richtete sich wieder 100% auf die Brünette, die definitiv keine guten Ideen hatte. Ob es an dem Alkohol lag blieb dahingestellt aber nein. Sie musste Cylie aufhalten. Doch noch bevor sie ihren Arm nach ihr ausstecken konnte hielt die Andere in ihrer Bewegung inne und fuhr fort. Sie hatte nicht unrecht. Es würde nichts daran ändern. Allein bei dem Gedanken sie in seiner Nähe zu wissen wurde ihr schlecht. Und diese Tatsache war zum Kotzen. "Ich bin keine vierzehn, dass ich wegen sowas rot werde..." maulte Yumi schließlich und schüttete sich noch mehr von dem Alkohol in sich, der viel wahrscheinlicher Auslöser für die Farbe in ihrem Gesicht war zudem sie heute nicht zu Rouge gegriffen hatte. Die Blonde war erleichtert als Cylie wieder Platz nahm - ihren Plan die beiden Turteltäubchen zu stören wieder verwarf. Wahrscheinlich zu erleichtert - weshalb Yumi schon ahnte, dass sie sich gleich wieder rechtfertigen durfte. "Ich habe nicht vor die Beiden beim Vögeln zu unterbrechen..." spuckte sie schon fast aus und leerte ihr Glas folgend auch wenn ihr im nächsten Moment bewusst war, dass sie ihren Frust nicht an der Anderen auslassen sollte weshalb sie ihr einen entschuldigenden Blick zuwarf. Die angehende Ärztin hatte nicht Unrecht. Yumi wusste das. Nur zu gut. Verdrängte Dinge holten einen gerne ein wenn man es am wenigsten gebrauchen konnte aber das war nur... ja was? Eine kleine Schwärmerei? Nein. Allein das Wort klang lächerlich. Sie war einfach ein wenig verwirrt weil sie ihn zu oft in ihr Leben gelassen hatte - zu weit. Er hatte Dinge erfahren, die er nie erfahren hätte sollen. Diese Verwirrung würde vergehen. "Es ist kein vertuschter Mord, okay? Sondern nur... meinetwegen nenn es Gefühle wenn du glücklich damit bist aber sowas vergeht..." Yumi entspannte sich ein klein wenig als es nicht mehr um ihre Person ging oder vielmehr um Darren. Sie lauschte den Worten der Anderen und gab ihr einen Tipp, der sie wohl nicht zufrieden stellte. "Nein." kam es knapp über die Lippen der Blonden. "Aber wenn ihm so der Mumm fehlt über diese Dinge zu sprechen wäre das vielleicht ein möglicher Weg. Alkohol entlockt vielen Menschen die Wahrheit." Zeitgleich hüpfte die junge Erwachsene von ihrem Tisch und holte eine Flasche Schnaps hervor um auch folgend ein paar Shotgläser zu füllen, die noch im Regal standen. Dinge, die man noch brauchte sollte man schließlich zuletzt einpacken. "Ist die Wahrheit schwerer zu ertragen als der jetzige Zustand...?" fragte Yumi und reichte ihrer Freundin ein Shotglas bevor sie sich wieder an den Schreibtisch lehnte und das ihre in die Richtung der Medizinstudenten hielt um mit ihr anzustoßen. "Darauf das es so etwas bescheuertes wie Schicksal nicht gibt." Ihre Mundwinkel zuckten nach oben als sie den Blick der Anderen einfing bevor jeder für sich das kleine Gläschen in einem Zug leerte. "Alsoooo da wäre ganz viel Alkohol und Sex mit anderen Männern..." zählte Yumi schließlich auf als Cylie sie um einen nicht ganz ernst gemeinten Tipp bezüglich Gefühle verdrängen fragte. "Sie sind nicht gerade im Guten auseinandergegangen was man so hört also kann ich mir nicht vorstellen, dass da wirklich etwas läuft und außerdem kann ich bestätigen das es megaätzend war mit dir und diesem Kerl auf diese Feier zu gehen und das ist für gewöhnlich immer ein Zeichen, dass da was läuft. Diese verliebten Blicke waren einfach ekelhaft." Yumi schüttelte sich als hätte sie etwas ganz grausiges im Sinn und wenn sie daran zurückdachte erinnerte sie sich wirklich daran, dass sie gleich gewusst hatte das zwischen den Beiden etwas lief. So ekelhaft wie sie nun tat war es zwar nicht gewesen aber doch nicht gerade unauffällig...



    [Darrens Zimmer] Alessa & Darren

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    Sie beobachtete sein theatralisches Schauspiel durch ihre roten Augen und hob eine ihrer perfekt gezupften Augenbrauen. "Najaaa..." setzte Alessa folgend an und ließ ihren Blick an dem Lockenkopf herabgleiten bis sie bei seinem Bauch angekommen war, der natürlich nicht so massig vorhanden war wie es dieses Gespräch einen glauben lassen konnte aber man merkte doch, dass der Andere nicht mehr ganz so fit war wie zu Zeiten wo sie sich auf andere Weise näher gekommen waren. Eine Weise, die über ihr freundschaftliches Verhältnis hinaus ging aber das war ja bekanntlich Geschichte. Er war nicht dick geworden aber vielmehr merkte man das er doch etwas abgebaut hatte, was vermutlich an der Geschichte lag, die er ihr vorhin erzählt hatte - dem langen Krankenhausaufenthalt und schließlich auch die Reha. Sie war zwar dazu da um die Leute wieder fit zu machen aber von richtigem Training konnte da natürlich nicht die Rede sein auch wenn Alessa nicht wusste ob Darren überhaupt der Typ war, der ins Fitnessstudio ging. Irgendwie passte es nicht zu ihm. Oder vielleicht doch? Irgendwie kannten sie einander gar nicht so gut wie es manchmal den Anschein hatte. "Ich glaube es wird Zeit, dass du dich wieder ein wenig um dich selbst bemühst..." stänkerte Alessa schließlich weiter während sie ihre Fingernägel studierte. Apropos. Sie musste auch mal wieder zur Maniküre. Folgend schenkte das Mädchen dem Studenten ein breites Grinsen damit er ihr ihre Worte auch ja nicht übel nahm. Sie Zweideutigkeit in seiner folgenden Aussage blieb ihr allerdings nicht verborgen auch wenn er sich darum bemühte ein Schmunzeln zu verkneifen. Das Blondchen verzog die Lippen und hielt sich schließlich die Ohren zu als könne sie das Gehörte ungeschehen machen. Zusätzlich summte sie eine kleine Melodie um etwaige nachfolgende Worte zu überhören. Worte bei denen er vielleicht vor hatte noch mehr ins Detail zu gehen. "Too much information..." fügte das Mädchen noch hinzu und warf ihm einen strafenden Blick zu. Erst als sie sich sicher war, dass seine Lippen stumm blieben nahm sie ihre Hände wieder hinunter und konnte sich letztendlich ein Grinsen doch nicht verkneifen. Auch nicht als er versuchte sich auf die Allgemeinheit - oder wie er es nannte: die Mehrheit zu beziehen auch wenn ihnen wohl Beiden bewusst war von wem hier die Rede war - wer offensichtlich einen Faible für Badboys hatte. Das sanfte Tippen auf ihre Stirn ignorierte sie - kommentierte es nur mit einer herausgestreckten Zunge bevor er fortfuhr - seine Angebetete wohl doch in diese sogenannte Mehrheit mit einbezog. Alessa genehmigte sich einen Schluck ihres Drinks bevor sie fortfuhr. "Oha du musst überzeugend sein wenn sie von ihrem Beuteschema ablässt..." Sie studierte die Gesichtszüge des Anderen und ein leises Kichern entfuhr ihr als er weiter sprach. "Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass sie zu diesen Menschen gehört..." Erneut ein leises Lachen weil vielleicht auch der Alkohol seine Wirkung nicht verfehlte. "Oder doch?" Da hätte sich die Schülerin aber sehr täuschen müssen. Die beiden alberten ein wenig weiter herum - was sich irgendwie schön anfühlte. Als wären sie wirklich schon länger befreundet und nicht erst durch besondere Umstände. Es fiel ihr auch zunehmend leichter nicht ständig trübsinnige Gedanken zu haben was ihre beste Freundin anging. Es war eine angenehme Ablenkung auch wenn sie nicht von Dauer sein würde, denn allein die Frage ob auch Hina sich gerade ablenkte bereitete dem Mädchen Bauchschmerzen. "Vielleicht auch Paparazzi. Ob es gut für dein Image ist bleibt aber dann fraglich. Wahrscheinlich nur wenn du dich vorher wieder etwas aufgehübscht hast..." Die deutete auf das Vogelnest auf seinem Kopf - das Tier in seinem Gesicht und folgend auch seinen Körper, der auch schon einmal besser ausgesehen hatte. Spaßeshalber kniff Alessa den Anderen noch in die Seite als wollte sie seine Fettpölsterchen erwischen.

    Irgendwann entschieden sie sich weiter im Programm zu machen. Es wartete schließlich noch ein Film auf sie und was noch viel wichtiger war: jede Menge Shots auch wenn diese schon dazu geführt hatten, dass Alessa mit der Sprache herausrückte. Teilweise zumindest. Offenbar genügte das Dem Studenten jedoch nicht denn er hakte immer weiter nach - stellte Fragen, die sie sich selbst unzählige Male gestellt hatte aber auf die sie bisher keine Antwort gefunden hatte oder vielleicht schon? "Weil ich das Gefühl habe als gäbe es nichts zu besprechen weil wir einfach so wie davor weitergemacht haben..." Es gab sehr viel zu besprechen. Für sie zumindest. Aber ob das auch für Hina galt? Sie war schließlich ganz happy als sie von diesem Kerl da erzählt hatte dessen Name Alessa längst schon wieder aus ihrem Kopf gestrichen hatte. "Vielleicht fühlt es sich nur für mich seltsam an und das war so eine schräge Freundschaft plus Sache..." Gegen Ende des Satzes ließ sie sich nur noch tiefer in das Kissen sinken - murmelte die Worte nur noch vor sich hin als führte sie Selbstgespräche und doch spürte sie seinen forschenden Blick von der Seite. "Davor alles zu verlieren. Die Freundschaft und das was es sein könnte..." Sie spürte wie ihre Augen sich mit Tränen füllten aber sie schaffte es sie wegzublinzeln bevor sie ihre Wege gehen konnten. "Dann behalte ich die Gefühle lieber für mich und verliere sie nicht..." Den Blick auf den Bildschirm gerichtet griff Alessa nach der Flasche, öffnete sie und genehmigte sich einen vielleicht viel zu kräftigen Schluck an dem sie sich auch beinahe verschluckte sich aber nach einer kleinen Hustenattacke wieder fangen konnte.

    [Yumis Zimmer] Cylie & Yumi 


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    Offensichtlich war ihre Reaktion nicht unauffällig genug auch wenn das nie der Plan gewesen war. Dennoch wollte sie die Brünette nicht unbedingt vor den Kopf stoßen nur weil ihre Ansichten so weit wie nur irgendwie möglich auseinander zu gehen schienen. Wenig verwunderlich. Es war nicht das erste Mal, dass der Blonden auffiel, dass Cylie wohl eine sehr nun ja sie selbst würde es naiv nennen aber die meisten Menschen nahmen dieses Wort nicht so gut auf deshalb nennen wir es mal 'blumige' Ansicht zum Thema Liebe hatte. Eine Ansicht, die sie vor mehreren Jahren vielleicht irgendwie auch geteilt hatte aber sie wurde einfach eines Besseren belehrt und das lag nicht zwangsläufig an nur an einem gewissen Silberhaarigen. Vielmehr hatte die Realität ihr die Augen geöffnet weshalb sie ihre Erwartungen bei diesem Thema etwas zurückgeschraubt hatte. So weit wie nur irgendwie möglich. Böse Zungen würden sogar behaupten sie hätte ihre Gefühle abgeschaltet. Auch wenn es für Yumi nie eine Form der Beleidigung war, wenn derartige Worte an ihr Ohr gedrungen waren. Genau genommen war es doch das was sie erreichen wollte. Unantastbar zu sein in diesem Thema. Zumindest schien Cylie einen Moment so als würde sie es aufgeben die Andere eines Besseren zu belehren - wirkte gar verzweifelt wenn man sich ihr Seufzen so zur Gemüte führte. Das was sie da über ihre erste und einzige Beziehung sagte gab Yumi einen Moment zu denken. War die Beziehung mit Alex wirklich nur furchtbar? Nein. Sie hatten auch schöne Zeiten. Wirklich schöne Momente aber umso hässlicher hatte das zwischen ihnen geendet und damit eigentlich alles was sie jemals hatten in den Dreck gezogen und genau darauf blickten sie im Grunde zurück, oder? All die glücklichen Momente waren automatisch weniger wertvoll - weniger denkwürdig. Cylie fuhr fort noch bevor Yumi etwas erwidern konnte was zur Folge hatte das sie nur ihre Augenbraue hob. "Ich bin gar nicht auf der Suche..." kam es über die Lippen der jungen Erwachsenen während sie den Blick der grünen Augen ihres Gegenübers erwiderte. Die Studentin nippte an ihrem Drink und murmelte etwas gegen ihr Glas, was allerdings auch nicht den Ohren der Blonden verborgen blieb. Sollte es vermutlich auch nicht, weshalb Cylie ein strafender Blick erwartete, der ihr wohl verdeutlichen sollte, dass ihre Aussage nicht ungehört blieb aber auch nicht wirklich wohlwollend aufgenommen wurde, was eigentlich überflüssig war - oder?

    "Ein im Dreieck springendes Herz... ich glaube du liest zu viele Schnulzen..." kam es von Yumi, die einen Teil ihrer Worte wiedergab - sich auch ein Stück weit darüber lustig machte und sich doch einen Moment ertappt fühlte. Sie hatte ja nicht Unrecht. Der Schauspielstudent brachte sie aus dem Konzept. Mehr als es geplant war. Er war in ihren Gedanken auch wenn er da absolut nichts verloren hatte und sie setzte alles daran ihn daraus zu verbannen auch wenn es ihr nicht wirklich gelang. Selbst wenn si es mit aller Macht versuchte. Ein Seufzen entwich ihrer Kehle bevor sie einen Schluck von ihrem Drink nahm. "Na schön er ist mir nicht so egal wie ich es gerne hätte aber das ändert trotzdem nichts an meiner Meinung..." Der Meinung, dass sie nicht gut für ihn war. Der Meinung, dass sie nicht zusammenpassten. Der Meinung, dass er etwas Besseres verdient hatte - Jemanden der sich sicher war. Den Vergleich ihrer Person mit einer Katze im Zusammenhang mit seinem Faible für den Vierbeiner kommentierte Yumi nur mit einem Schmunzeln. Nicht zuletzt weil es nicht das erste Mal war, dass man ihr Verhalten mit dem distanzierten Verhalten dieser Tiere verglich. Die viel zu romantische Vorstellung ihrer Freundin von der Liebe kippte jedoch bereits im nächsten Moment oder zumindest hatte es den Anschein, denn sie war nicht minder entrüstet darüber, dass Darren wohl eine Vorliebe für ein gewisses anderes Blondchen hegte. Yumi verschluckte sich in dem Moment als die zukünftige Ärztin auf das Alter des Mädchens anspielte. Einen ausgesprochenen Gedanken, den sie wohl lieber für sich behalten hätte aber den Yumi selbst nur zu gerne in Gegenwart des Lockenkopfs aussprach wenn besagtes Fräulein irgendwie zwischen ihnen zum Thema wurde. "Ach bitte man muss sie nur ansehen und man weiß das sie zusammen im Bett waren..." kam es trocken über die Lippen der jungen Erwachsenen und musste zeitgleich an ihr Gespräch damals in diesem Labyrinth denken. Ein Zeitraum an den er sich nicht erinnerte aber sie umso besser. Das war auch gut so. "Sie war auf dem Weg zu ihm als ich vorher in die Stadt bin um mich nach einem Job umzusehen." erklärte die Blonde bevor sie einen Schluck von ihrem Drink nahm und vielleicht mit Absicht den Part der Geschichte verschwieg bei dem sie aus Darrens Zimmer kam. Nicht weil sie ein Geheimnis daraus machen wollte sondern wahrscheinlich weil sie dieser liebenswürdigen Liebesfanatikerin nicht noch mehr Stoff für wirre Gedanken schenken wollte. Als sie jedoch trotzdem Alternativen aufzählte die man zu Zweit gemeinsam in einem Zimmer mit Jemanden machen konnte mit dem man bereits im Bett war schenkte Yumi ihr nur einen ungläubigen Blick. So naiv konnte doch nicht einmal Cylie sein, oder vielleicht doch? War das dieses 'ans Gute im Menschen glauben'? Schrecklich. "Da brodelt gar nichts. Ich bin einfach nur realistisch. Das hat nichts mit Eifersucht zu tun..." stritt sie ganz bewusst die Vermutung ihrer Freundin ab auch wenn sie wusste, dass sie Recht hatte. "Wie kann ich eifersüchtig auf Jemanden sein, wenn ich gar nicht bereit bin mehr mit ihm anzufangen als hin und wieder meinen Spaß zu haben? Dazu habe ich nicht das Recht." Sie drehte das Glas in ihrer Hand. Einmal. Zweimal. Spürte wie der Gedanke an ihr nagte. Sie biss sich auf die Unterlippe. Spürte den Blick der Anderen, die sie nicht aus den Augen ließ wie bei einem Verhör. Erneut ein kräftiger Schluck von ihrem Drink, der sich auch wieder nach und nach leerte. Relativ zügig sogar was auch irgendwie dem Gesprächsstoff zu Schulde kam. "Gibst du Ruhe wenn ich dir sage, dass es mich stört..." Sie verdrehte die Augen und es hatte für einen Moment den Anschein als sagte sie diese Worte nur um ihrer Fragestunde zu entkommen aber wenn man genauer hinsah, sah man wahrscheinlich war wirklich dahinter steckte. Sie floh vor ihrem Blick - richtete den ihren in die Leere um sich nicht etwas erklären zu müssen womit sie sich nicht bereit war auseinanderzusetzen weil der Gedanke sie zerfraß. Dennoch schaffte sie es, dass ein Lachen über ihre Lippen kam als Cylie etwas auf ihren Fluchtplan erwiderte. "Drohst du mir etwa?" hinterfragte Yumi die Aussage der Anderen belustigt und konnte sich nur zu gut vorstellen, dass man es sich mit dem kleinen Kampfzwerg lieber nicht verscherzte. "Ich glaube danach zurückzukommen ist der eigentliche Fehler..." fügte Yumi hinzu und lächelte schwach, fragte sich insgeheim wie ihr Leben wohl verlaufen wäre wenn sie einfach weggeblieben wäre. Sie hatte nicht unrecht was die Vermutung eines Musters hinter Yumis Verhalten anging. "Ich bin eben feige..." Bevor etwas zu gut wurde, dass es sie verletzen könnte rannte sie lieber weg. Bevor Jemand sah, dass ihr etwas zu nahe ging nahm sie reißaus damit man dachte ihr war alles scheißegal. Lieber war sie ein Miststück als verletzt und schwach in den Augen eines Anderen. Das gab ihm Macht über sie - etwas das sie um jeden Preis verhindern wollte. Offensichtlich war nun der Moment gekommen in dem es nicht länger nur um sie ging und Yumi musste zugeben es war ein Stück weit angenehm. Lenkte sie von ihrem eigenen Leben ab. "Oh ich habe also Recht. Erzähl mir mehr davon." Ein breites Grinsen legte sich auf die Lippen der Blonden und sie schien unter den Worten der Kleineren förmlich zu wachsen aber überließ es der Brünetten die Geschichte weiter auszuführen. Yumi hob die Augenbrauen als Cylie von ihrem Drama berichtete und schüttelte seufzend den Kopf. Sie unterließ es zu ihren üblichen Sätzen was das Thema Liebe anging zu greifen. Nicht zuletzt weil sie die Andere nicht mehr niedermachen wollte als es Nick offensichtlich schon geschafft hatte. Das Leila wieder da war hatte Yumi auf der Halloweenfeier bereits gemerkt aber auch wenn sie früher gut befreundet waren schienen jetzt Welten zwischen ihnen zu liegen. So viele, dass sie einander noch nicht einmal begrüßen konnten anscheinend. "Diese Beinahe-Sex-Geschichten sind einfach schrecklich..." setzte Yumi schließlich an und schüttelte den Kopf. "Am Ende ist es Beiden unangenehm weil keiner sich eingestehen will, dass es fast dazu gekommen wäre weil was ist wenn es alles zerstört mimimi..." Sie nahm einen Schluck von ihrem Drink und musterte das Mädchen vor sich am Stuhl. "Ihr solltet euch einfach gemeinsam betrinken und die Beinahe-Sex-Geschichte zu einer Sex-Geschichte machen und danach dann darüber reden weil so niemand mehr die Sorge haben muss ob man die Zeichen des Anderen vielleicht falsch gedeutet hat..." Yumi nickte bekräftigend als hätte sie die ultimative Idee mit ihrer Freundin geteilt. Eine Idee, die wahrscheinlich für sie funktionierte aber für die Brünette vielleicht eher nicht. "Glaubst du es ist etwas zwischen den Beiden passiert...?" harkte Yumi schließlich nach und zog die Augenbrauen fragend zusammen.


    [Darrens Zimmer] Alessa & Darren

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    Sie entgegnete seinen empörten Worten mit einem Augenrollen. "Ist das meine Schuld?" Er hatte schließlich nicht angeboten, dass er sich um das Essen kümmern würde. Stattdessen hatten sie sich Beide für den Weg des geringsten Aufwands entschieden: Pizza bestellen. Und sie bereute es auf keinen Fall. Fettige Pizza war einfach Essen für die Seele. Danach ging es einem doch gleich viel besser, oder? Zumindest bis das schlechte Gewissen einsetzte weil man so viele Kalorien in sich gestopft hat. Aber zumindest heute würde sich dieses schlechte Gewissen noch nicht ankündigen. Dafür würde der Alkohol schon sorgen. "Du warst doch so schweeer beschäftigt in letzter Zeit..." Sie betonte ihre Worte ganz deutlich damit er auch ja verstand, dass sie es ihm immer noch übel nahm, dass er sich nicht bei ihr gemeldet - gar ihre Nachrichten und Anrufe ignorierte hatte. Und das sie die schweren Flaschen alleine bis ganz nach oben schleppen hatte müssen nur weil er sich mit seinem Mädchen amüsiert hatte - pardon - dem Mädchen eines Anderen. Diesen Part des Vorwurfs behielt die Schülerin für sich. Sie hatte nicht vor weiter Salz in die Wunde zu streuen. Nicht in diese zumindest. Das war die Aufgabe einer anderen Blondine, die das wohl auch sehr gut beherrschte wenn man sich den Gemütszustand des Lockenkopfs so ansah. Seine folgende Aussage kostete die selbsternannte Prinzessin ein Lachen. "Wenn du es dir mit ihr nicht verscherzen willst, würde ich das Thema eher nicht anschneiden..." Spätestens dann würde sie ihn wohl zum Teufel schicken, oder? Zumindest konnte Alessa sich das gut vorstellen aber da sie seine Auserwählte auch gar nicht so gut kannte, gab es auch die Möglichkeit, dass sie sich täuschte. Gewiss konnte Darren ihre Reaktion da besser einschätzen auch wenn sich das Blondchen beim besten Willen nicht vorstellen könnte, wie dieses Gespräch ablaufen würde. Ein Teil von ihr wäre dabei aber auch gern ein kleines Mäuschen nur um die Reaktion hautnah mitzuerleben. Wahrscheinlich besser als jede Soap. Popcorn durfte da ganz sicher nicht fehlen. Der angehende Schauspieler wirkte fast schon enttäuscht als sie ihn als einen von den Guten entlarvte, da die Badboy-Masche wirklich nicht zu ihm passte. Fragend hob das Mädchen eine Augenbraue bevor er seine Enttäuschung näher ausführte. "Die Mehrheit meinst du? Hmmmm ist diese sogenannte Mehrheit etwa blond, hat einen ziemlich eisigen Blick und ist auch sehr abweisend?" Sie tippte sich fragend ans Kinn als würde sie wirklich darüber nachdenken. Ob er wirklich Sorge um die Mehrheit hatte wusste Alessa nicht aber sie konnte sich gut vorstellen, dass zumindest Yumi diesen Typ Mann nicht unanziehend fand. Passte irgendwie zu ihr. "Badboys sind nur reizvoll wenn man nichts ernsthaftes sucht. Kaum Jemand kann sich wahrscheinlich vorstellen mit ihnen wirklich eine Beziehung zu führe. Ganz sicher auch nicht die... Mehrheit." Das letzte Wörtchen betonte sie ganz besonders und untermalte ihre Aussage mit einem wissenden Grinsen. Vielleicht zweifelte er aber auch gar nicht an seinem Image und sie war nur Opfer seines schauspielerischen Talents geworden. Das vermochte sie gerade nicht zu sagen auch wenn sie das Gefühl hatte immer besser darin zu werden auch hinter die Maske zu sehen.

    Die Beiden alberten ein wenig herum. Nicht zuletzt wegen des gewaltigen Egos, dass der Kerl hier anscheinend hatte. "Ich lasse das nicht länger als Ausrede gelten!" Noch bevor sich Alessa an seinem Kleiderschrank bediente, drehte sie sich zu ihm um und richtete bedrohlich ihren Zeigefinger aus ihn. Jedoch ließ Darren nicht locker weshalb schließlich auch das Blondchen auf seine Albernheit einstieg. "Du musst echt anfangen deine Sachen wieder zurück zu verlangen sonst hast du bald nichts mehr zum Anziehen..." Sie verzog den Mund und ließ ihren Blick noch einmal über die Auswahl an Klamotten gleiten als würde es schon ziemlich mager im Inneren des Schrankes aussehen doch sie löste im nächsten Moment ihr Schauspiel und gesellte sich wieder ins Bett zu ihm damit sie mit ihrem Spielchen und natürlich auch dem Film weitermachen konnten. Es wurde immer flüssiger und irgendwann aus dem nichts rückte Alessa auch mit der Sprache heraus warum sie mit nicht gerade wenig Alkohol vor seiner Tür stand. Zumindest zum Teil. Irgendwie. Sie knibbelte an ihren Fingern herum während ihr Blick weiterhin auf den Bildschirm gerichtet war. Beinahe hätte sie sogar das kleine Spiel nebenher vergessen, wenn Darren nicht gerade zum nächsten Shot gegriffen hätte. Sie tat es ihm gleich und mittlerweile musste sie das Gesicht auch gar nicht mehr verziehen, wenn der starke Alkohol ihre Lippen benetzte. "Es... sind Dinge passiert die weit über Freundschaft hinaus gehen aber was wenn sie nur passiert sind weil wir betrunken waren - Spaß wollten oder was weiß ich..." Sie seufzte schwer und ließ sich tiefer ins Kissen sinken. "Wir haben natürlich nicht darüber geredet und einfach so getan als wäre nichts gewesen und jetzt ist es nicht mehr so wie früher sondern irgendwie... krampfig..." Alessa knabberte Gedankenverloren an ihrer Unterlippe während sie wieder nachschenkte. Die nächsten Shots mussten immerhin bereit sein - der Film war schließlich noch nicht zu Ende. Es lebten immerhin noch einige Darsteller.

    [Yumis Zimmer] Cylie & Yumi 


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    Natürlich war es kein Talent. Natürlich war es nichts worauf man stolz sein konnte oder gar sollte aber das änderte dennoch nichts an der Tatsache, dass es fast schon zwangsläufig passierte wenn man so unterschiedlich war wie sie es waren, oder nicht? War es da nicht besser es so früh wie möglich zu beenden auch wenn man wohl nun schon länger nicht mehr von früh reden konnte. Zu viele falsche Entscheidungen hatten es unnötig in die Länge gezogen. Hatten ihn mehr leiden lassen als unbedingt notwendig gewesen war und nur weil sie es genoss sich mit ihm zu amüsieren? Sie knabberte gedankenverloren an ihrer Unterlippe. Es war mehr als nur ein Spaß. Das wusste sie selbst aber das änderte nichts an den Fakten. Vielleicht würde dieser unfreiwillige Umzug wenigstens etwas Abstand zwischen sie bringen. Abstand, den sie nicht einhalten konnte und er genauso wenig. Er würde ihnen Beiden gut tun da war sich die Blonde sicher. Weniger sicher war sie sich bezüglich der Aussage ihrer Freundin. Sie klang ja fast schon wie aus einem Beziehungsratgeber auswendig gelernt weswegen Yumi zeitgleich mit den Augen rollte. "Ich kann das einfach nicht. Ich will tun und lassen können was ich will und keine Verpflichtungen haben oder mich vor Jemanden rechtfertigen müssen..." fügte die junge Erwachsene schließlich noch hinzu um ihre Abneigung gegen Beziehungen nicht an der Anderen auszulassen. Sie konnte immerhin nichts dafür, dass Yumis Einstellung zu diesem Thema offensichtlich sich ganz und gar von der ihren abhob. Auf die Vermutung der Studentin bezüglich ihrer vergangenen Beziehung musste das Blondchen nur schmunzeln und wirkte folgend auch ein wenig so als würde sie darüber nachdenken. Der Vergleich mit einer Netflixserie blieb ihr nicht verborgen weshalb sie etwas auflachte. "In diese Rolle passt glaube ich Darren besser..." Die dunkelbraunen Hundeaugen. Die dunklen Locken. Fehlte nur noch die unverkennbare Stalkermütze. Als besagter Kerl zum Thema wurde zuckte Yumi mit den Schultern. Wirkte gar auffällig abweisend wenn man sie etwas genauer kannte. Vielleicht war er nicht der Typ, der Kinder wollte und in der Vorstadt mit Haus und Hund wohnte. Vielleicht hatte Cylie Recht mit ihrer Annahme, dass er mehr der Typ war, der durch die Welt reiste. Ein Thema, welches sie mit dem Schauspielstudenten nie hatte und wenn es nach ihr ging auch nie haben wollte weil sie alleine beim Gedanken daran Schnappatmung bekam. Eine Panikattacke um genauer zu sein. "Selbst wenn das sein Plan ist - glaubst du ich hocke zu Hause und warte bis er wieder heim kommt? Oder glaubst du ich reise wie ein braves Hundchen mit ihm?" Ein Schnauben entglitt der Blonden so lächerlich kam ihr diese Vorstellung vor auch wenn sie diesen Gedankengang noch nie so weit gesponnen hatte. Sie war eigentlich viel mehr der Typ Mensch der von Situation zur nächsten dachte und nicht einen abartigen fünf Jahres Plan oder so hatte. "Ich bin mehr der Katzentyp..." entgegnete Yumi mit einem aufgesetzten, breiten Lächeln in die Richtung der Anderen während sie sich daran machte ihren nächsten Drink zu mischen. Das der Alkoholanteil etwas größer ausfiel störte die Blonde nicht. im Gegenteil. Sie spürte den Blick der grünen Augen auf sich als sie Cylie den Rücken zugedreht hatte. Spürte wie er sie durchbohrte als sie etwas genauer nachharkte. Seine Prinzessin erwähnte. Yumi zögerte nicht und nahm einen kräftigen Schluck von ihrem Drink. Er brannte erst in der Kehle und folgend im Magen. Kein sonderlich gutes Zeichen wahrscheinlich. Sie verzog etwas das Gesicht aber unterließ es den Drink etwas mehr zu verdünnen. Er sollte schließlich auch wirken. Das war doch der Sinn des Gifts. Vielleicht lag es aber auch mehr an der Thematik, die die Beiden näher beleuchteten. "Er vögelt sie." kam es knapp über ihre Lippen und ihr Blick wanderte kurz aus dem Fenster. "Er hat es mir selbst erzählt." Ein amüsierter Laut drang folgend aus ihrer Kehle aber in Wirklichkeit empfand sie das Thema nicht sonderlich amüsant und doch konnte sie nicht anders als darüber zu lachen. "Seine Prinzessin." Das Wort kam ihr wie ein Schimpfwort über die Lippen bevor sie sich wieder an den Schreibtisch lehnte und Cylie ansah. "Er meinte zwar es war ein Fehler aber da sie gerade jetzt bei ihm ist..." Ein Blick auf ihre Handyuhr als würde sie die Uhrzeit checken auch wenn es völlig irrelevant war. Der Gedanke daran machte sie verrückt seit sie ihr über den Weg gelaufen war - seit sie sich im Flur begegnet waren. Ein Grund mehr diesen und ähnliche Gedanken mit ausreichend Alkohol abzutöten. Mit einem Ruck nahm Yumi wieder auf dem Tisch Platz - überschlug die Beine und ließ sie ein kleines bisschen in der Luft baumeln. "Sind sie. Gefühle machen einen schwach und verletzlich." kommentierte sie zeitgleich die Aussage der Anderen. Gefühle hatten Darren überhaupt erst in diese Situation gebracht. Eine Situation in der er sich wahrscheinlich niemals wiederfinden wollte. Gefühle machten einen blind und naiv. Das was sie über die erste Liebe sagte war wahr, weshalb Yumi schwach nickte. Besser hätte sie es selbst nicht formulieren können. Es beschrieb haargenau das was Alex und sie miteinander hatten.

    Kurz kehrte Ruhe ein. Niemand sagte etwas und doch war es Cylie, die letztendlich das Schweigen zwischen ihnen brach. "Die Befürchtung habe ich auch. Vielleicht ist es deshalb besser zu gehen. Ohne wieder zurückzukommen." Ein klarer Schnitt. Wenn sie genug Geld beisammen hatte. Wenn man ihrer Zufallsbegegnung in der Innenstadt Glauben schenken wollte dann brauchte man gar nicht so viel. Hatte wahrscheinlich auch viel mit dem eigenen Lebensstil zu tun aber seine Worte hatten sie zum Nachdenken gebracht. Dennoch entlockte Cylie ihr mit ihrem Geschwafel über Schicksal ein Lachen. "Schicksal. Du spinnst ja..." Yumi schüttelte den Kopf. Was für ein lächerlicher Gedanke. Als Student trieb man sich eben in den ähnlichen Gegenden herum. Das hatte nichts mit Schicksal zu tun. Immer wieder nahm die Blonde nebenher einen Schluck von ihrem Drink während sie mit der Anderen ein wenig herumalberte - die Stimmung zumindest zwischenzeitlich ausgelassener wurde. Einen Moment tat Yumi sogar so als würde sie tatsächlich in Erwägung ziehen einfach von Bett zu Bett zu hüpfen bevor sie sich schließlich etwas nach vorne beugte und Cylie einen Klaps gegen den Oberarm verpasste. "Ich muss überhaupt nichts verdrängen..." Sie beobachtete wie die Kleinere sich einen weiteren Drink mischte während sie über Yumis Wohnungssuche redeten. Ein leidiges Thema weshalb ihr auch ein Seufzen entwich. "Wenn es dir keine Umstände macht. Ich nehme alles..." Sie hatte zwar noch ein wenig Zeit und es gab auch noch einige Stellen, die sie abklappern musste aber es konnte sicher nicht schaden wenn sich auch Cylie umhörte. Sie war immerhin direkt an der Quelle. Bevor sich die Studentin wieder hinsetzte musterte Yumi sie genaustens - traf ihren Blick und ließ ihn nicht los. "Und? Wie viele Drinks bist du davon entfernt dir auch deinen Scheiß von der Seele zu reden...?"