Beiträge von Leesh

    Majo & Alex am Rande der Klippe


    Seinen Wunsch danach, dass sie ihn einfach fallen lassen sollte wenn er sprang, quittierte sie nur mit einer gehobenen Augenbraue. Tatsächlich war sie sich nichtmal so sicher ob sie so etwas einfach geschehen lassen würde, außer bei Sky beispielsweise, oder Sherry. Klar war sie nicht gerade "lawfull good" aber für "evil" hielt sie sich selbst nun auch nicht. Was andere mit Sicherheit bestreiten würden.

    "Naja zu spät schätze ich mal... verkleide mich tendenziell zu Halloween als Hexe, weil... u know... duh! Und meistens fällt mir nichts anderes ein" sagte sie dann achselzuckend. Hexe sein. War halt nun mal ihr Ding. Vermutlich konnte sie auch einfach nichts anderes sein. Zumindest nicht wenn es nach ihrer Sippschaft ging.

    "Ich glaube um erfolgreich einen Kerl irgendwo hin zu locken müsste ich es länger als 5 Minuten in der Gegenwart von den meisten aushalten. Und ich meine... wofür? Ich will sie nicht essen, Blutmagie ist für mich eigentlich eher ein No-Go und ich würde ich jemanden als Partner haben wollen der sich so einfach verzaubern lässt? Habe nicht das Gefühl Hexen sind für gesunde Beziehungen gemacht, ob nun bewusst oder nicht. Und viele Männer können es nicht ertragen wenn sie mehr Macht hat als er" wieder ein Achselzucken. Es war nicht so als würde sich irgendwo in ihr etwas nach einem Partner sehnen, aber sie hatte eine gewisse Anforderung an diesen und würde die Messlatte bestimmt nicht absinken damit irgendein Dude mit erhobenem Haupt darunter durchlaufen konnte. Lieber würde sie einsam in einer Hütte verrotten als sich an jemanden zu ketten der glaubte es genügte schon wenn er einen Job hatte und Geld mit Heim brachte. Sie war viel und sie würde sich nicht reduzieren um in jemandes Welt zu passen. Stellte sich nur die Frage wieso sie dann bereit war es für den Zirkel zu tun, oder Noita, oder für irgendwen der Anforderungen an ihre Magie stellte. Eventuell war es einfach an der Zeit zu tun als wäre sie eine gute, kleine, brave Hexe aus dem Lehrbuch und endlich die zu sein die sie sein konnte. Wer sollte sie schon aufhalten? Sherry hielt auch niemand auf. Sie hatten alle viel zu viel Angst vor ihr, aber die junge Blondine hatte keine Angst vor ihr. Nicht mehr.

    Majo snappte aus ihren Gedanken als sie Alex' Launenumschwung mitbekam und schmunzelte leise. "Sie scheint ja ein echtes Herzchen zu sein. Wenn du ganz lieb bettelst fällt mir bestimmt was nettes für sie ein" scherzte sie mit einem überheblichen Lächeln auf den Lippen. "Aber wie du wünschst... wie stehst du dazu jemandem etwas zu verschweigen weil du nicht möchtest, dass sie etwas, was sie nicht mag, nur für dich tut?" fragte sie dann mit etwas verkniffenem Gesicht. Dieser Gesichtsausdruck verflog aber bei seiner nächsten Aussage. "Anmache?!" sie gluckste, "Aber klar doch. Mal davon abgesehen, dass ich ganz sicher nicht als Lückenbüßer diene" sie hob eine Augenbraue und lachte nochmal auf.

    Kiel, Brodik und Barrett an einem der Tische


    Es war ein Traum endlich wieder einfach nur zu sitzen und die Beine auszustrecken. Das kühle Getränk war gerade eine wahre Wohltat und er schloss einen Moment zufrieden seine Augen. Als Brodik wegen der Bezahlung jammerte machte er eine wegwerfende Handbewegung. "Dann halt die Nächste, weil ich glaube ich stehe so bald nicht mehr auf" sagte er dann ächzend und überlegte ob es nicht vielleicht auch nett wäre etwas zu essen, allerdings sollte er noch etwas warten bis die ekelerregenden Bilder der Spinnen wenigstens so halbwegs aus seinem Hinterkopf verschwunden waren.

    Er schaute zu Brodik und Kiel während diese die Geschichte der Elefantendame in dem Wachposten erzählten. Sein Blick verdunkelte sich einen Augenblick als der Wächter den Monsterangriff erwähnte, er versuchte das Gefühl aber schnell wieder abzuschütteln. Er runzelte die Stirn. "Warum bringt ihr sie nicht einfach... keine Ahnung... zur Farm oder so? Die dürften doch genug Platz für so nen Tier haben" er trank einen Schluck, mit einer Kopfbewegung zu Kiel hin fügte er hinzu: "Und werden vielleicht auch genug Futter haben. Weil ich kann mir gut vorstellen wie viel so ein Ungetüm braucht." Andererseits waren Frauen was Tiere anging ja ein bisschen eigen, vermutlich hatten die Beiden schon genug Auseinandersetzungen mit ihr gehabt was die Unterbringung eines solchen Tieres anging. Am Ende wahr es wohl einfacher den Kopf einzuziehen und einfach mit zu spielen. "Schwester? Forte?" er schüttelte den Kopf. Er kannte die Wächterin tendenziell nur vom Sehen und das war nicht in letzter Zeit gewesen. "Ne, sorry. Wäre mir allerdings nichtmal sicher ob ich sie ohne Rüstung und das ganze Klinkklonk erkennen würde..."

    Majo & Alex am Rande der Klippe


    Alex’ Laune schien sich im Allgemeinen nicht besonders von ihrer zu unterscheiden, trotzdem freute es sie ein klein wenig ihm ein leises Schmunzeln ins Gesicht zaubern zu können. Es musste ihnen ja nicht beiden beschissen gehen. Als er sich neben sie setzte und sich alle Mühe gab nicht zu nah an den Rand zu kommen musste sie selbst schmunzeln, verkniff sich aber einen bissigen Kommentar. Haha, nope. "Na, Höhenangst? Wir können auch ein Stück zurück wenn du willst. Zur Not kann ich dich bestimmt auch auffangen solltest du wider Erwarten runterfallen" piesackte sie ihn und rutschte dann einfach etwa einen Meter weiter zurück. Bei seiner Aufzählung seiner Vorurteile gegenüber Hexen bewegte sie ihren Kopf und machte ein Gesicht a la you’re not wrong tho "Naja aktuell finde ich es ein wenig zu frisch für knappe schwarze Kleidchen... die Hüte sind halt leider ziemlich auffällig und eignen sich auch nicht besonders gut zum dramatisch dahin schreiten. Du weißt schon, wegen der riesigen Hutkrempe. Lebkuchen ist tendenziell auch nicht so meins... in den meisten ist mir zu viel von diesem Citronat drin und oder Orang... Orangat?... Orangeat? Dieses räudige kandierte Schalenzeugs bei dem im Winter irgendwie plötzlich alle ausrasten und wie wild in ihre süßen Backwaren kippen als wäre es ein Heilmittel gegen saisonale Depressionen" sie schüttelte sich angeekelt. "Aber ansonsten hast du womöglich recht. Ich denke ich bin so schon ziemlich viel weißt du? Ich versuche im Allgemeinen die Seite erstmal unerwähnt zu lassen. Sonst wird es auch eher schwer kleine Kinder und andere ahnungslose Personen in mein Heim zu locken" fügte sie dann noch hinzu und lächelte zurück. Vielleicht war es doch ganz nett sich von ihrem eigentlichen Problem ablenken zu lassen. Bevor sie hier noch irgendwas anstellte was sie später bereuen würde. Sein Angebot ihr seine Jacke zu geben winkte sie mit einer knappen Handbewegung und einem Schnauben ab. Gleichzeitig schuf sie eine kleine Blase mit wärmerer Luft um sie herum. Das erinnerte sie zwar an Dan aber die Jacke von jemandem bekommen war ihr dann doch zu viel des Guten. "Danke, aber ich weiß mir schon zu helfen. Wozu bin ich Hexe wenn ich mir ob meiner schlechten Kleiderwahl den Hintern abfriere?" erklärte sie dann achselzuckend.

    "Und was versuchst du so im Meer zu ersäufen?"

    [1. OG - Wohnzimmer] Juliet und Chris


    Es war irgendwie angenehm einfach sich mit Chris zu unterhalten. Er zwang sie nicht über Sky und die ganze Situation zu sprechen. Aber warum sollte er auch? Im Grunde kannten sie sich kaum. Es war schon ein "Wunder", dass er sich überhaupt mit ihr abgab in diesem Augenblick. Andere Jungs hätten sofort den Rückzug angetreten. Sie hatte momentan keine Lust sich in das Loch, welches das Ende ihrer Beziehung war, zu stürzen. Vielleicht nahm sie das auch erst in Angriff sobald die Erkenntnis, dass sich das schon lange angekündigt hatte und sie sowieso schon eine ganze Weile nicht mehr wirklich zusammen gewesen waren, sich bei ihr festgesetzt hatte. Während sie an das dachte stieg in ihr das drückende Gefühl der Einsamkeit auf, welches durch die mangelnden Reaktionen ihrer Geschwister noch verstärkt wurde. Mit einem Kopfschütteln stopfte sie die Empfindung wieder in die Box zurück aus der sie kam und steckte den Korken wieder drauf. Bei Chris' Frage kräuselte sie ihre Nase. "Nein, nicht wirklich. Ich hatte nur meinem Bruder und meiner Schwester geschrieben aber keiner antwortet mir. Was im Grunde auch irgendwie nichts neues ist aber... ja keine Ahnung. Passiert halt wohl wenn jeder sein eigenes Leben führt" antwortete sie dann achselzuckend.

    Als sich Chris für ihre Schönheitsgeheimnisse bedankte gluckste die leise und deutete mit ihrem Zeigefinger und Mittelfinger einen Salut an. Das schob ihren Trübsinn endgültig wieder in eine aushaltbarere Entfernung. "Aber immer doch, aber denk dran, ich habe das eine oder andere Einhorn... horn... die sind sehr spitz. Wenn du mich verrätst schrecke ich vor nicht zurück! Ich habe hart dafür gearbeitet!" warnte sie ihn spielerisch und lächelte leicht. Das Lächeln glitt ihr allerdings aus dem Gesicht, als sie seine Reaktion auf ihre Frage bemerkte. Stirnrunzelnd beobachtete sie wie er sich praktisch vor etwas in seiner Erinnerung duckte, als er endlich sprach zog sie die Augenbrauen zusammen. "W... was für bestimmte Erlebnisse? Also, du musst nicht drüber reden wenn du wirklich nicht willst, aber jetzt hast du mich neugierig gemacht!"

    Die Blondine hatte mit ihrer Frage nur dem unbestimmten Nagen in ihrem Inneren nachgegeben, dass es so ernst werden würde war nicht ihr Ziel gewesen. "Ich weiß nicht so recht. Ich hatte jetzt keine offensichtliche Begegnung mit Magie oder so... glaube ich... aber das eine oder andere Mal gab es schon Situationen die sonst keinen Sinn machen würden? Ich hab keinen Beweis oder so, nur so nen Bauchgefühl, verstehst du?" beantwortete sie dann seine Gegenfrage. "Und irgendwie habe ich das Gefühl mir fehlt ein Schnipsel meines Nachmittags" platzte es dann aus ihr raus. "Ich weiß nichtmal wie ich drauf komme, aber irgendwas ist komisch."

    Majo & Alex am Rande der Klippe


    Die blonde Hexe wusste gar nicht wie lange sie bereits am Wasser gesessen hatte. Die Zeit waberte unsichtbar an ihr vorbei und verstrich einfach ins Nichts. Es war vermutlich eine halbe Ewigkeit her, dass die junge Frau so lange einmal nicht in Bewegung gewesen war. Ein Außenstehender mochte denken, dass sie tief in einer Meditation steckte und damit im Zen, aber musste dafür nicht irgendwann Erleichterung im Geist eintreten?

    Majo war noch komplett in ihrem Mantra gefangen, welches sie davor bewahren sollte einfach auszurasten, als sie hinter sich eine Stimme hörte. Ihre Augen flackerten und ihr Kopf wandte sich langsam zu dem Sprecher um, als sie Alex erkannte lächelte sie schwach aber das Lächeln weigerte sich die Verbindung zu ihren Augen aufzunehmen. "Müsste ich dafür nicht stehen? Ich meine, ich kann mich auch einfach runterkugeln lassen..." antwortete sie dann tonlos bevor sie sich innerlich schüttelte. Jetzt stell dich mal nicht so an! Du bist Majo Fucking MacCailín! "Außerdem was lässt dich glauben, dass ich plane mich selbst dort hinunter zu stürzen? Vielleicht warte ich auch nur darauf, dass eine verlorene Seele dumm genug ist mich anzusprechen..." fügte sie dann hinzu, mit einer weiten Handbewegung zeigte sie aufs Meer. "Außerdem... wer ist nicht gerne hier? Meinst du ich chille den ganzen Tag in gruseligen Wäldern herum um mir mein Lebkuchenhaus zu bauen? Ist schon ganz schön Vorurteilhaft von dir finde ich. Ich meine wieso bist du hier? Bestimmt nicht für skinny dipping" sie zog bei der nächsten Briese ihr Jeanshemd fester um sich. Klar sollte es Leute geben die keine Probleme mit kühler Luft hatten, aber ihr persönlich wäre es vermutlich doch schon zu frisch um in das aufgewühlte Wasser zu springen. Andererseits konnte sie sich wenigstens das Wasser erwärmen.

    Kiel, Brodik und Barrett kommen an


    Während der Situation im Uhrenturm hatte sich Barrett am Ende einfach nur noch rausgehalten. Mal davon abgesehen, dass er im Grunde nicht wirklich eine Ahnung hatte wofür sie die Spinnweben hatten besorgen müssen, war das Mädchen welches sie empfangen hatte einfach nur schräg drauf und er besann sich darauf schweigender Teilhaber zu sein. War vermutlich auch die bessere Entscheidung bei seinem Talent dem weiblichen Geschlecht eher auf den Zeiger zu gehen.

    Während Brodik und Kiel also die Sache regelten ließ er seinen Blick teilnahmslos herumgleiten und langweilte sich zu Tode. Als sie den Turm endlich verließen atmete er fast schon erleichtert die frische Luft ein. Begegnungen mit den Meistern, tendenziell egal welches Gebiets, waren normalerweise immer eine eher angespannte Angelegenheit. Gruselige Mädchen machten sowas nicht besser.

    Doch recht erschöpft erreichten die drei Männer schließlich die Taverne. Es war später Nachmittag, die Sonne verkroch sich langsam hinter dem Horizont und malte bunte Flecken durch die Fenster an der Vorderfront. Barrett bestellte ihnen am Tresen allen eine Runde Bier während die anderen beiden ihnen einen Platz suchten. Mit den Bierkrügen in der Hand schloss er sich ihnen an, stellte jedem von ihnen ein Getränk vor die Nase. "Ich hoffe ihr wolltet alle eins?" sagte er dabei, ließ sich auf einen Stuhl fallen und streckte die Beine zur Seite aus. Ein Ächzen befreite sich aus seiner Kehle. Er hob sein Bier an und prostete seiner Begleitung zu. "Auf Spinnenweben!" rief er halblaut bevor er es ansetzte um einen großen Schluck zu trinken. "Was zum Teufel hat es eigentlich mit dieser Elefantendame auf sich?" stieß er dann hervor und schaute fragend zwischen den beiden Männern hin und her.

    [1. OG - Wohnzimmer] Juliet und Chris


    "Naja ich glaube nicht, dass es unbedingt diese Art Mann sind... also die... stalkenden Psychopathen... sondern der Typ Mann der von einer Frau geschrieben wurde. Ich meine... wer liebt denn nicht den, gut geschriebenen, dunkelhaarigen, morally grey Massenmörder? Aber Stalker sind jetzt nicht so meins wenn ich ganz ehrlich bin" mit ihrer Popcorngefüllten Hand an ihrem Mund sah sie eine Weile auf den Bildschirm mit dem Film, bis Chris wieder etwas zu ihrem Männergeschmack sagte. Sie lachte auf "Oh ja! Stanley Tucci und... Patrick Stewart!" sie hob ihre Hand an ihren Mund und küsste ihre Fingerspitzen, dann brach sie in richtiges Lachen aus. "Es gibt halt Daddyissues und... Daddyissues denke ich..." fügte sie dann hinzu und zog eine Grimasse. Glatze war wirklich nicht so ihr Ding, irgendwie sahen ihr glatzköpfige Männer für sie immer eher etwas shady aus, oder alt. "Ich mag Haare auf dem Kopf. Danke." Wie es mit ihren Daddyissues aussah war eher eine Frage für einen anderen Tag. Andererseits war ihre Familie ein einziges Issue, war es da dann überhaupt notwendig zu differenzieren? Apropos Familyissues, mit gerunzelter Stirn hob sie kurz ihr Smartphone an um zu checken ob sie von ihren Geschwistern irgendein Lebenszeichen bekommen hatte. Mit einem leisen, etwas gefrustetem Schnauben ließ sie das Gerät wieder zwischen sich und Couchlehne fallen.

    "Hä, du nicht? Und einmal im Monat gibt es Einhornblut, das wirkt wahre Wunder! Was meinst du warum es im Keller so mufft? Irgendwo muss ich ja die Ressourcen lagern..." sie gluckste auf "Wie so ne Grasfarm nur mit Junfern und einem Einhorn." Innerlich ein Teil von ihr irritiert die Augenbrauen zusammen und schüttelte den Kopf bei dem Nonsens den sie von sich gab. Im Lauf des Gesprächs hatte sie ihren Kopf auf die Rückenlehne sinken lassen, nun riss sie ihn wieder nach oben, sah zu Chris und fragte: "Glaubst du an... Hexen? Oder sonst irgendwas Übersinnliches?"

    Majo kommt an > an den Klippen


    Die schlechte Laune der jungen Hexe entfesselte einen ungeahnten Bewegungsdrang in ihr, der sie schlussendlich am Wasser entlang bis zum Leuchtturm brachte. Irgendwie war die raue Landschaft und die brachiale Gewalt der Wellen gegen das Gestein genau das richtige für ihre aktuelle Stimmung. Ihre schweren Schritte brachten sie bis an die Kante und sie starrte mit zusammengezogenen Augenbrauen in die Ferne. In ihrem Kopf spielten sich die letzten Stunden immer und immer wieder ab, nach und nach kamen die ganzen restlichen Jahre hinzu bis in ihr irgendwas explodierte. Ihre Hände fingen an zu leuchten und stießen einen sanft orangenen Dunst aus, als sie einen Wutschrei ausstieß entlud sich die Kraft mit einem Schlag und brachte die Erde um sie herum zum Beben, wie eine Art Blitz schlug in die Klippe vor ihr und ein großer Brocken des brüchigen Gesteins brach einfach ab. Bevor dieser abrutschen konnte streckte sie eine Hand aus um ihn vor dem Fallen abzuhalten. Mit purer Willenskraft hob sie ihn an, ließ ihn einen Augenblick vor sich schweben. All ihren Hass legte sie in ihren Blick als würde sie damit versuchen den Stein zu durchbohren, da das so nicht funktionierte stieß sie mit einem weiteren Schrei sie ihre Handfläche nach vorne und der Brocken flog in hohem Bogen ins Wasser, wo er auf der Oberfläche zerschellte. Wie gerne sie das Ding eigentlich in den Leuchtturm gescheppert hätte. Nach dieser Aktion war ihre Wut nur minimal verraucht, aber immerhin war der Drang etwas oder irgendwem (Sherry) weh zu tun etwas verraucht. Nun beschränkte sie sich darauf sich Steine vom Boden in die Hand fliegen zu lassen und dann mit aller Kraft ins Wasser zu pfeffern. Sie war es so leid. Ihr ganzes Leben bestand daraus die bestmögliche Hexe zu werden. Das war die einzige Grund für ihre Existenz. Sie war als Hexe geboren worden und sie war als Hexe an eine andere Hexe verschenkt worden um eine gute Hexe zu werden. Nichts anderes. Keine gute Tochter. Keine gute Schülerin. Kein guter Mensch. Keine gute Mutter. Nur Hexe. Sie liebte es Hexe zu sein. Etwas besonderes. Aber für ihresgleichen war sie nichts besonderes, sie war nur eine Kreatur die man biegen musste und selbst das hatten sie gründlich vermasselt. Die erste falsche Entscheidung war gewesen sie zu Sherry zu schicken und ab da war es nur bergab gegangen. Sie hatten es nichtmal für notwendig gehalten sie und Noita zu sich zu holen, als wäre es in Ordnung zwei Kinder sich selbst zu überlassen. Auf der einen Seite war sie irgendwie stolz darauf was sie alles alleine geschafft hatte und wer weiß was sie für eine Person geworden wäre, wäre alles anders gelaufen. Auf der anderen Seite wünschte sie sich nichts anderes als eine Geschichte ohne Sherry. Ohne den Zirkel. Ohne die nagende Einsamkeit die bisweilen an ihr nagte, auch wenn sie Noita, die meiste Zeit, an ihrer Seite hatte. Sie war es leid sich wegen anderen zurück zu halten oder von anderen zurückgehalten zu werden. Wer wusste schon wie viel mächtiger sie sein könnte wenn sich irgendwer mit magischen Fähigkeiten für sie interessiert hätte. Sie liebte Noita und konnte deren Verwirrung und Angst und Verletztheit nachvollziehen, dennoch verletzte es sie, dass sie ihr in der ganzen Sache Willkür unterstellte. Als hätte sich ihr ganzes Leben nicht darum gedreht es ihr so angenehm wie möglich zu machen. Ihnen so angenehm wie möglich zu machen. Sie war bereit gewesen für Noita auf diese Prüfung zu verzichten und für was? Um einfach stehen gelassen zu werden. An Tagen wie diesen hatte sie das Gefühl der einzige Weg den sie gehen konnte war es der bösen Hexe die ganz Sternbach oder gar Riverport in ihre Gewalt bringen würde. Ob sie irgendwer aufhalten würde? Irgendwer anderes als die Polizei oder Noita? Noita würde sie wahrscheinlich ins Nirvana verunglücken, aber sonst?

    Als Majo den Strudel an Gedanken endlich wahrnahm schlug sie ihre Hände vors Gesicht, drückte sich die Handballen auf die Augen und versuchte sich wieder zu sortieren. Ihr Atem kam stoßweise und versuchte sich zu leisen Schluchzern zu formen, aber die Blondine weigerte sich zu weinen. Nach einer Weile atmete sie tief durch, nahm die Hände von ihren Augen und schüttelte sie kräftig durch. Noita hatte es nicht böse gemeint. Im Gegensatz zu Sherry. Noita hatte sie verletzt, aber Sherry war am Ende das wahre Problem. Mit diesem Mantra im Kopf ließ sie sich an dem Rand der Klippe auf den Boden im Schneidersitz nieder. Irgendwann bemerkte sie wie sie nur noch taub auf die Wasseroberfläche starrte und nahm es hin. Taubheit war wohl erstmal besser als blinde Wut.

    [1. OG - Wohnzimmer] Juliet und Chris


    Als Chris sie aufzog weil sie gerne die Verantwortung abgab gluckste sie leise. „Naja wer nicht? Ich finde wenn man etwas zusammen schaut sollten schon so viele wie möglich glücklich mit der Auswahl sein. Ich setze mich ja mit niemandem hin damit der sich dann zu Tode langweilt und desinteressiert auf seinem Handy rumdrückt… dann kann ich es auch irgendwie lassen“ sie zuckte mit den Achseln. Juliet war schon auch bewusst, dass ein solches Bedürfnis nach Harmonie ab einem gewissen Punkt nicht unbedingt ein gutes Zeichen war, aber wie sollte man bei ihrer Familiengeschichte nicht den Wunsch nach etwas Harmonie haben? Egal wie unwahrscheinlich das sein mochte.

    „Naja tatsächlich habe ich ihn zuerst in Gossip Girl gesehen. Vielleicht auch keine Rolle die ihn besonders gut aussehen lassen… Weiß nicht. Ich find ihn komisch und irgendwie gibt es ansehnlichere Schauspieler als den“ wieder zuckte sie mit den Achseln und bremste sich bevor sie irgendwelche Leute aufzählte. Das erschien ihr irgendwie kein guter Gesprächsstoff mit einem Kerl. Es sollte ja den einen oder anderen geben dessen Ego damit nicht besonders gut klarkam. Allerdings war das nächste Thema nicht unbedingt weniger weird, vor allem mit einer Person die sie kaum kannte, weswegen ihre Wangen etwas rot anliefen. „Diese Szenen kommen vor allem dann wenn man irgendwie Nachts alleine irgendwas schaut und ohne jede Warnung… Dinge passieren und sich der Ton entscheidet: Und jetzt drehen wir mal auf! Und alle anderen denken du wärst zu dumm dir Kopfhörer vorher einzustöpseln“ sie lachte bei der Vorstellung und nochmal bei dem plötzlichen Wechsel wieder zu Horrorfilmen. „Ich weiß nicht…irgendwie ist es zu viel Stress für mein altes Herz. Ich mag es nicht erschreckt zu werden… ansonsten ist Blut auch eigentlich kein Problem für mich“ sie runzelte die Stirn. „Glaube ich…“

    [1. OG - Wohnzimmer] Juliet und Chris


    "Du hast vermutlich recht... am Ende hofft man doch immer, dass es doch irgendwie funktioniert und alles wieder so wird wie früher... und irgendwie bleibt man dann weil das Gehen zu schwer ist" murmelte sie dann zustimmend. Eigentlich hatte sie sich nie so wirklich als Schisser gesehen aber trotzdem war sie nicht davor sicher an einem Ort zu bleiben weil ihr ein anderer zu fremd erschien. Sky war kein Ort gewesen, aber lange Zeit ein sehr wichtiger Teil ihres Lebens. Der Grund wieso sie vielleicht nie so durchgedreht war wie ihre Mutter. Wobei das noch werden konnte. Als Chris sich etwas von ihrem Popcorn mopste entschuldigte sie sich leise für ihren Egoismus und stellte die Schüssel zwischen sie auf die Couch damit er besseren Zugriff hatte. "Ich hasse es nur immer eine Auswahl zu treffen wenn noch jemand dabei ist... so wie wenn man das Auxkabel im Auto in die Finger bekommt und dann den DJ machen soll. Ich meine... was ist wenn die anderen deine Musik scheiße finden? Oder eben deine Filmauswahl?" erklärte sie dann lächelnd und gluckste dann als Chris auf ihr Kommentar zu Tucci antwortete. "Schon traurig wenn man ihn vor dem Loveinterest des Films nennt was?" sagte sie dann, ihre Hand etwas peinlich berührt an ihrer Stirn. "Ich finde den Typen nur irgendwie so... komisch. Vielleicht von Gossip Girl her... irgendwie fühlt er sich... fishy an. Verstehst du was ich meine?" sie überlegte kurz. "So wie er im Grunde in You dargestellt wird. Sein Vibe ist irgendwie off" fügte sie dann noch hinzu, zum Ende hin immer leiser werdend da sie sich irgendwie seltsam vorkam mit ihrem Gefasel. Deswegen sprang sie auch einfach wieder zum nächsten Thema. "Ja aber trotzdem gibt es ja Sachen die man nicht unbedingt sehen möchte. So dramatische Anschweigfilme zum Beispiel... in denen irgendwie das Kind verschwindet und die Eltern sich dann zwei Stunden lang anschweigen um sich am Ende zu trennen. Oder so ganz weirden Shit in dem irgendwie andauernd jemand nackt ist und rumschreit. Womit ich nicht von Pornos spreche!" Sie schmunzelte über sich selbst und zuckte dann mit den Achseln. "Horror kann ich halt auch gar nicht ertragen."

    [1. OG - Wohnzimmer] Juliet und Chris


    Juliet war sich zum Teil selbst nicht so ganz sicher wieso genau sie sich nicht einfach auf ihr Zimmer verkrümelt hatte um da auf ihrem Laptop irgendwas zu schauen. Allerdings hatte sie so einen Grund nicht hemmungslos rum zu flennen und sich in ihrem Selbstmitleid zu suhlen. Und irgendwie war sie es auch einfach leid sich weiterhin alleine durch die Gegend zu schluffen, es war also ganz nett, dass Chris aufgetaucht war. Juliet entging aber auch nicht Chris‘ Unwohlsein in ihrer Gegenwart. "Mach dir keinen Stress. Ich habe nicht vor dich voll zu heulen oder so. Du musst auch nichts schlaues sagen oder so. Das war lange überfällig" erklärte sie ihm dann Achselzuckend während sie planlos durch die Netflixstartseite scrollte. "Vielleicht ist vergessen auch der falsche Begriff... mir hilft sowas halt einen gewissen Teil meines Hirns so weit zu beschäftigen, dass ich nicht komplett in den Grübelsumpf gerade. Verstehst du? Als würde ich den Arschlochteil meines Hirns einfach ins Wartezimmer stecken" murmelte sie dann und zwirbelte sich eine Haarsträhne auf den Zeigefinger, auf dem Bildschirm flackerte der Trailer von Einfach zu haben"Der Film klingt doch eigentlich ganz nett. Ich mag Stanley Tucci". Ihr Blick wanderte zu Chris. "Vermutlich nicht so ganz deins oder?" Sie war sich nicht sicher ob ein Kerl überhaupt Bock auf so einen Weiberfilm hatte, sie traute ihm zwar tatsächlich zu ihr zuliebe ihrer Auswahl zuzustimmen, aber dazu zwingen wollte sie ihn auch nicht. "Was schaust du denn so generell für Filme?" fragte sie dann einfach gerade heraus, die Fernbedienung locker zwischen ihren Fingern, ihre Augen suchten seinen Blick.

    [In der Küche] Majo & Noita > Majo geht



    Majo sagte nichts weiter zu Noitas Einwänden, sie waren alt und auch verständlich für die Junghexe, auch wenn sie die Ansichten nicht teilte. Vor allem, weil Sherry ihr die Entscheidung abnahm wer von ihren Fähigkeiten wusste und wer nicht. Aber Majo wusste nicht weiter was sie darauf sagen sollte, also schwieg sie.

    Die Reaktion der Schwarzhaarigen auf ihr Geständnis war irgendwie wie sie erwartet hatte und verletzte sie, auch wenn sie das nie zugeben würde. Was an ihren Taten ließ ihre Cousine so sehr an ihr Zweifeln, dass sie Abstand von ihr brauchte? Frust stieg in ihr auf. Am liebsten hätte sie ihr entgegengeworfen, dass genau diese Reaktion der Grund dafür gewesen war, aber sie riss sich am Riemen. Die Äußerung würde die Situation nicht besser machen. "Natürlich hat das nichts mit dir zu tun, ich habe keine Ahnung wieso sie das zu deinem Problem machen müssen, deswegen habe ich den Brief ja auch ignoriert!" warf sie dann ein und rang mit ihren Händen. Mit zusammengezogenen Augenbrauen beobachtete sie wie Noita aufstand, sich zum Gehen wandte um nochmal zu ihr zurück zu kommen um sie zu umarmen. "Im Ernst jetzt?" rutschte es ihr über die Lippen, sie biss sich auf die Innenseiten ihrer Wangen und beobachtete die Andere beim verlassen des Raumes. Als sie die Haustüre ins Schloss fallen hörte stand sie mit Tränen in den Augen auf. Dabei blieb sie mit ihrer Hüfte am nächsten Stuhl hängen, was dazu führte, dass er umkippte. Frustriert gab sie dem Möbelstück einen kräftigen Tritt. Mit einem Knall schlitterte es über den Boden und knallte gegen die Wand. Die Blondine ließ es dort liegen und begann lautstark das Geschirr weg zu räumen. Als sie damit fertig war, war ihr Frust nur minimal weniger geworden und sie starrte den Stuhl eine Weil schweigend an bevor sie ihn mit ihrer Magie wieder aufrichtete und ihn an seinen Platz stellte. Danach rumpelte sie durch das Haus in ihr Zimmer in der Hoffnung, etwas Schlaf würde ihre üble Laune irgendwie kitten.

    Sobald sie wieder erwachte wurde ihr bewusst, dass der Schlaf keineswegs irgendwas gerettet hatte und so stand sie grummelnd auf, duschte, kleidete sich an und verließ dann mit der Laune einer Gewitterwolke das Haus. ~

    [1. OG - Wohnzimmer] Sky und Juliet > Juliet und Chris


    Die Schwingungen in dem Raum waren mehr als unangenehm und allmählich viel es Juliet immer schwerer ihre Contenance zu bewahren. Ob sich das eher in einem Heulkrampf oder einem Wutanfall äußern würde wusste sie selbst nicht. Deswegen hob sie erst nur eine Augenbraue auf Skys Nachfrage. "Naja der Kerl tötet Leute" gluckste sie dann. Schnell wischte eine Welle an Traurigkeit ihr das Lächeln wieder aus dem Gesicht. Sie biss sich auf die Innenseite ihrer Unterlippe und nickte als er ihr viel Spaß wünschte. "Ja ich... ja klar. Danke" murmelte sie dann leise, hinter Sky tauchte Chris auf dem beim Anblick der Situation augenblicklich im Gesicht stand wie unangenehm es ihm war reingeplatzt zu sein. Sie schaffte es aber nicht ihm zu antworten, ihr Blick folgte nämlich dem anderen Jungen wie er aus dem Raum, aus ihrem Leben ging und verharrte dort noch eine ganze Weile bis sie wieder zurück in die Realität snappte und ihr Chris wieder einfiel. "Hey Chris" rief sie hinter ihm her, ihr Gesicht leuchtete minimal auf als sie ihn ansah. Eine Person, die nichts mit irgendwas in ihrer Vergangenheit zu tun hatte, war auf jeden Fall mal was angenehmeres. "Sorry wegen der Situation eben... Sky wollte eh gehen also..." sie schnitt eine Grimasse und ihr Blick ging zu dem Fernseher. "Wenn du etwas anschauen willst um das Ende einer Beziehung zu vergessen, was wäre das? Ich frage... für einen Freund."

    [Vor dem Haus > Küche] Majo & Noita kommen an


    Als Noita erwähnte, dass Darren sich erinnerte hob sie die Augenbrauen und kippte den Kopf leicht zur Seite als würde sie damit Well... sagen wollen. "Naja, vor unserer Türe stehen keine katholische Kirche um uns zu verbrennen also scheint er ganz cool damit zu sein... wobei ich tatsächlich nicht so daran gezweifelt habe? Ich konnte nur nicht gleichzeitig ihn handeln und schauen ob du diesen Sprung überlebt hast" sagte sie dann mit gerunzelter Stirn. "Ich verstehe ja, dass niemand in die Sache mit Sherry gezogen werden soll, ICH möchte nichtmal in die Sache gezogen werden... aber du BIST nunmal ein Mensch mit diesen Fähigkeiten. Du kannst doch nicht einfach etwas deiner Selbst einfach ausklammern weil du glaubst das die Leute damit nicht umgehen können oder weil es nicht normal ist... und dann davon ausgehen, dass es dir nicht mitten ins Gesicht explodiert. Was hast du denn davon? Deine magischen Kräfte sind ja keine Haarfarbe die du nicht leiden und einfach umfärben kannst. Emotionen kann man auch nicht für immer unterdrücken. Ist es dann nicht sicherer, einfacher, sie einfach für dich zu nutzen damit sie nicht einfach irgendwann hochgehen? Ich weiß, dass du es ganz anders siehst und das ich ja eh immer viel heißer auf diese Kräfte war und blablabla, aber Shit happens. Man kann auch über den Verlust seiner Beine zerbrechen oder sich einfach einen Rollstuhl schnappen und der beste fucking Rollstuhlbasketballer werden den die Welt je gesehen hat. Ist nen dummer Vergleich, aber da du deine Magie eher als Behinderung siehst..." sie zuckte ihre Achseln. Innerlich etwas frustriert darüber, dass sie diese Diskussion im Grunde seit Jahren führten und sich nichts, oder nur sehr langsam änderte. Ein Umstand der sie störte, aber versuchte nicht an Noita auszulassen, auch wenn es manchmal schwer war. Immerhin war sie gerade auf dem besten Wege ihre Kräfte wenigstens etwas anzunehmen. Jeder in seinem Tempo. "Du sollst ja nicht rumrennen mit nem fetten Schild auf der Brust auf dem Hexe steht. Aber ich glaube nicht, dass es einen großen Unterschied macht wenn du das weiterhin so handhabst und dann eben einfach random vor anderen Leuten verschwindest. Dann kannst du dir das Schild auch gleich umhängen"


    Während der Begegnung mit dieser unsagbaren Zirkelhexe viel ihr der komische Blick Noitas auf, den sie ihr zuwarf als diese die Forderung aussprach, dass sie die Schwarzhaarige das nächste Mal auf die spirituelle Ebene manövrieren sollte. Majo entschied sich den Blick einfach zu ignorieren und hoffte darauf, dass ihre Cousine es irgendwie vergaß oder so. Als sie wieder auf ihrer Existenzebene angekommen waren rannte die Andere so schnell auf die Toilette, dass Majo ein wirklich schlechtes Gewissen bekam, weswegen sie ihr schweigend eine Tasse mit frischem Minztee zuschob um ihren Magen zu beruhigen. Als sie anfing zu sprechen schloss sie kurz die Augen und hob ihre eigene Tasse an den Mund um ihre Antwort hinaus zu zögern. "Ähm... also..." druckste sie dann herum. "Ich rede nicht mit denen. Zumindest nicht mehr als nötig. Ich... ich hatte ihnen geschrieben. Wegen der Hexenprüfung. Weil... warum auch nicht. Nicht, dass es irgendwie großartig relevant ist oder so... aber ich wollte wissen ob ich trotz allem eine Chance habe" begann sie unwillig zu erklären. "Sie haben die Prüfung an eine Bedingung geknüpft. Weil so sind diese Pissnelken halt. Sie setzen ein kleines Kind der Willkür einer Irren aus ohne ihr irgendwie zu helfen und stellen dann auch noch Bedingungen..." ihre Stimme wurde immer leiser, sie hob ihren Tee wieder an ihren Mund und nuschelte die nächsten Worte schnell in diesen hinein: "Sie wollen, dass du die Prüfung auch machst."

    Kiel, Brodik und Barrett 


    Sobald sie es in Sicherheit geschafft hatten sprach Brodik irgendwas davon das nächste Mal einen Ausflug an den See zu machen. Barrett schüttelte belustigt den Kopf. "Alter, bei unserem Glück taucht da ein Seeungeheuer auf und frisst uns einfach auf" gab er glucksend zurück während er beim Laufen allerlei Dreck und Spinnweben von seiner Kleidung zupfte. Bei dem zweiten Vorschlags des hellhaarigen hob er eine Augenbraue. "Für die ganze Scheiße braucht es mehr als ein Bier als Entschädigung" murmelte er und schnippte ein zusammengerolltes Spinnwebenknäuel von sich.

    Der restliche Weg zurück in die Zivilisation und die Bohnenranke hinunter verlief unter den drei Männern eher schweigend. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach oder war schlicht und ergreifend darauf konzentriert nicht herunter zu fallen. Barrett stapfte den anderen einfach stumpf hinterher in den Uhrenturm hinein, wo Kiel nach Kanno und Arthur rief. Während sie auf eine Reaktion warteten wühlte der Brünette in seinen Taschen herum, als er gefunden hatte wonach er suchte stieß er seinen blonden Begleiter mit dem Ellbogen in die Seite und hielt ihm etwas Geld hin. "Hier. Sorry nochmal wegen der Lampe... ich weiß, dass die Dinger nicht das allergünstigste sind und ja... es ist vermutlich einfacher wenn du dir die selbst kaufst? Bevor ich dir irgendwas falsches besorge" sagte er zu ihm und drückte ihm die Münzen in die Hand, vermutlich konnte der Junge sich davon noch zusätzlich Zunder zu kaufen. Nach dieser kurzen Interaktion war noch immer keiner der beiden Männer erschienen und die Stille in dem Haus wurde langsam unangenehm. Zumal er das Gefühl hatte beobachtet zu werden. Die Unruhe die er verspürte führte auch dazu, dass er doch recht heftig zusammenzuckte als plötzlich eine Stimme hinter dem Schreibtisch vor ihm erklang. Mit großen Augen starrte er das Teenagermädchen an und musste sich am Riemen reißen um ihr zu antworten. "Ähm... äh..." stammelte er. Wie kann ein Mädchen eigentlich so unheimlich sein? "Er hier" er schob Brodik nach vorne damit er ihn halb verdeckte. "Er musste Spinnenweben sammeln" erklärte er ohne irgendwas zur Erleuchtung der jungen Dame beizutragen. Er ließ Brodik los und wich etwas zurück als würde er den beiden nur respektvoll mehr Raum geben.

    [1. OG - Küche > Wohnzimmer] Sky und Juliet 


    Irgendwann war auch das Popcorn endlich fertig und die Stille wurde kaum zu ertragen als dessen Geploppe nicht mehr durch den Raum hallte. Bei Skys Kommentar zu ihrer Idee sich Bridgerton rein zu ziehen hob die eine Augenbraue. "Ich denke du solltest dir erst Sorgen um mich machen wenn ich mir irgendwas von Nicholas Sparks reinziehe... irgendeiner in dem einer der beiden richtig hässlich und unnötig am Ende krepiert. Oder sowas wie ’The Equalizer’ zu... Fortbildungszwecken" gab sie dann zu bedenken während sie das Popcorn in eine Schüssel kippte. Irgendwie machte sie Skys Zögern plötzlich wütend. Wie konnte er es eigentlich waren jetzt fürsorglich zu sein? Es hatte ihn doch die ganze Zeit auch nicht interessiert wie es ihr ging. Stirnrunzelnd stierte sie einen Moment in die Schüssel vor sich, gab sich alle Mühe diese Wut nicht nach oben dringen zu lassen. Langsam stieß sie ihren Atem durch die Zähne aus. "Naja, ich hab es doch bis jetzt auch alleine geschafft" murmelte sie dann, dabei klang sie wesentlich vorwurfsvoller als sie gewollt hatte. Sie strich durch ihre Haare. "Sorry. Das sollte nicht so hart klingen. Wer weiß wo der schon wieder steckt. Du weißt doch wie er ist."

    Sie zuckte mit den Achseln, klaubte ihre Sachen zusammen und lief ins Wohnzimmer hinüber wo sie sich auf eine Couch fallen ließ. Klar hätte sie sich auch in ihr Zimmer setzen können, aber dieser offene Bereich würde ihr helfen nicht komplett in Selbstmitleid zu verfallen und ihr Popcorn matschig zu weinen. Mit der Fernbedienung schaltete sie den Fernseher ein und öffnete die Netflix App in der praktischerweise schon irgendwer angemeldet war. "Schau, ich bin in Sicherheit" sagte sie dann zu ihm, schaute zu ihm hoch.

    [Vor dem Haus > Küche] Majo & Noita kommen an


    "Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, habe ich auch nicht mehr Familie als du. Ich würde es also sehr begrüßen, wenn du dich das nächste Mal nicht für mich opfern wollen würdest. Wir stecken zusammen in dieser Scheiße und stehen diese auch bis zum Ende durch" erklärte Majo auf ihrem Heimweg bestimmt. Nach ihren Worten gab sie ein gespieltes Würgegeräusch von sich. "Alter das klang grad schon echt kitschig... aber so ist es wohl halt einfach" sie zuckte mit ihren Achseln. Ihr Kopf rotierte um die Geschehnisse der letzten Stunde herum und versuchte all das irgendwie zu verarbeiten und Erklärungen für alles zu finden. Aber sie kannte weder den Grund für Sherrys plötzliches Auftauchen, noch wie Noita immer wieder in der Lage war solche Zauber zu generieren. Klar waren ihre Emotionen der Grund dafür, aber wie sollte man damit arbeiten? Wie sollte man austüfteln was das eben eigentlich für ein Zauber war wenn Noita im Grunde nicht einmal mitbekommen hatte was sie da getan hatte? "Ich weiß es ehrlich gesagt auch nicht. Irgendwie müssen wir wohl an deine Emotionen um zu zaubern? Keine Ahnung, aber wir finden schon irgendwie eine Lösung. Und wenn nicht bringe ich dich einfach jedes Mal auf die Palme wenn du zaubern musst. Kein Problem. Das bekomme ich hin" sagte sie dann um ihre Cousine an ihren Gedanken teilhaben zu lassen. Die Sache mit Alice bereitete ihr nicht so viel Bachschmerzen wie Noita, aber kalt ließ sie das ebenso wenig. "Ich hab Darren die Erinnerung genommen gehabt. Aber meistens gibt es irgendeinen Haken? Also, könnte er sich zum Beispiel daran erinnern wenn er uns wieder sieht. Und ich denke jetzt dürfte es eh zu spät sein... je länger man sowas in den Köpfen lässt, desto schlechter bekommst du sowas wieder raus ohne die Person komplett verrückt zu machen. Wobei ich bei Alice nicht unbedingt das Gefühl hatte, dass sie davon so weit weg war..." gab sie dann als Erklärung zurück. Den letzten Teil murmelte sie undeutlich vor sich hin. Sie räusperte sich und sprach wieder in normaler Lautstärke. "Naja also ist es wohl einfacher es ihr ganz normal zu erklären. Ich weiß nicht ganz genau was ich von ihr halten soll, aber sie wirkte jetzt nicht auf mich wie eine Hexenjägerin. Hoffe Sherry vergreift sich nicht wieder an ihr... dann könnte ich nämlich verstehen wenn sie uns brennen sehen will to be honest...".

    Als sie endlich wieder vor ihrem Haus standen sah Majo die Fassade hinauf und suchte nach den kleinen Schutzzeichen die sie überall angebracht hatte. Als hätte sie geahnt, dass Sherry eines Tages doch wieder auftauchen würde. Brummend trat sie auf die Haustüre zu, aber anstatt hinein zu gehen, legte sie ihre Hände daneben auf die Hauswand und schloss die Augen um den Schutz wieder mit der notwendigen Magie zu versorgen um unliebsame Hausgäste fern zu halten.

    Nachdem das abgehakt war winkte sie die Schwarzhaarige hinter sich hinein und schlurfte in die Küche wo die den Würfel auf die Kücheninsel legte. Am besten kümmerte sie sich sofort um dessen Transport zum Zirkel. Auf keinen Fall würde sie dieses Ding in ihrem Haus lassen. Mit einem Pot Salz in der Hand zeichnete sie ein Pentagramm auf den Untergrund und legte dann den Würfel in dessen Mitte. "Komm her und stell dich mir gegenüber" wies sie dann Noita an, als diese an der ihr zugewiesenen Position stand nahm sie ihre Hände und sagte ihr, dass sie ihr nachsprechen und möglichst an nichts besonderes denken sollte. Sie sprach die Worte die für ein solches Übertragungsritual von Nöten waren und wartete darauf, dass jemand aus dem Zirkel den Ruf annehmen würde. Es dauerte eine ganze Weile und mehrere Versuche, schließlich hatte Noita darin keinerlei Erfahrung und Majo konnte auch nicht wirklich damit angeben oft mit anderen Leuten sprechen zu wollen, vor allem nicht über diesen Weg. Aber am Ende spürte sie wie sich ihr Bewusstsein etwas von ihrem Körper löste und der Raum um sie herum dunkel wurde und nur noch der Würfel zwischen ihnen schwebte. Nach ein paar Augenblicken tauchte eine etwa 50 Jährige Hexe vor den beiden Junghexen auf. Die Haare streng nach hinten geknotet und eine eckige Brille auf der Nasenspitze, sah die Frau aus als wäre Professor McGonagall ihr all time Inspirational Character. Die Dame, nicht besonders freundlich aussehend, musterte die beiden Mädchen mit gehobenen Augenbrauen bis ihr Blick auf Majo hängen blieb. "Du hast sie hergebracht. Ich bin beeindruckt. Das nächste Mal will ich, dass sie der treibende Motor in diesem Ritual ist und nicht du. Mal schauen ob ihr es dann zurückschafft" tönte ihre hochnäsige Stimme durch den freien Raum und hallte als befänden sie sich in einer riesigen Höhle. Majo verkniff sich eine bissige Antwort, was der Dame wohl bewusst war, ihr huschte ein belustigter Ausdruck über das Gesicht. "Okay. Ihr seid hier. Woher habt ihr diesen Würfel?" fragte sie dann nach einer Runde peinlichen Schweigens, ihre Augen blitzten zu dem Artefakt. "Sherry ist wieder da. Ich wage anzuzweifeln, dass ihr davon nichts wisst. Sie hat uns dieses Geschenk überlassen. Ich wollte es nicht in dem Schloss liegen lassen und hier in meinem Haus will ich es auch nicht haben. Deswegen denke ich, dass es bei euch besser aufgehoben ist" erklärte die Blondine dann achselzuckend und warf der Hexe das Dings zu. Etwas missmutig wirkend ob ihrer Rücksichtslosigkeit bei der Handhabung des Artefakts fing sie es auf und wog es in ihren Händen. "Okay... ich werde das alles den anderen mitteilen. Ich wünsche, dass ihr euch wieder meldet wenn die... Hexenprinzessin wieder auftauchen sollte" sagte die Frau dann mit einem Nicken und verschwand einfach. Wieder alleine auf der Ebene gab es keinen Grund dort zu bleiben und Majo beförderte sie, recht unsanft wieder zurück in die Küche. Ihr Herz raste und sie fühlte sich ein wenig als hätte man sie an eine Autobatterie angeschlossen. Noita war genauso blass um die Nase wie sie sich fühlte. "Upsi. Sorry. Das war etwa zu schnell glaube ich" entschuldigend grinste sie Noita an und rieb sich über die Brust.

    Sky und Juliet - kommen an


    Es war irgendwie merkwürdig gemeinsam mit Sky durch die Gegend zu laufen. Es fühlte sich ein bisschen an wie früher, nur, dass es nicht mehr so wie früher war. Sie hatte so viel Hoffnung in die Beziehung gelegt gehabt. Ihre Eltern hatten alles was Beziehungen anging komplett gegen die Wand gefahren und sie hatte es besser machen wollen. Am Ende schaffte sie es genauso wenig eine Beziehung am Laufen zu halten. Wenigstens schienen sie das Drama aber so weit übersprungen zu haben. Zumindest fühlte sie sich nicht als müsste die das Kind einer Anderen die Klippe runterwerfen. Zum Glück blieb ihr das... Verlangen erspart zu bleiben.

    Während sie nebeneinander hergingen grübelte Juliet vor sich hin was sie mit dem Abend anfangen sollte. Klar, sie hatte vorgehabt auf das Halloween-Fest zu gehen, aber das erschien ihr nun wie eine unschaffbare Aufgabe. Sie verkündete Sky, dass sie wohl lieber ins Wohnheim gehen wollte um da irgendwas zu Netflixen. Das erschien ihr ein machbares Ziel für sie zu sein. Entweder das oder sie ging in die nächste Bar um sich zu betrinken, aber der Punkt mit dem Alkohol war undenkbar. Zumal sie sich nicht sicher war wohin das dann führen würde und das war niemand der sie sein wollte. Also gingen sie unterwegs noch bei einem Supermarkt vorbei wo sie sich mit Mikrowellenpopcorn, Eistee und tatsächlich auch einen Becher mit vorgeschnittenem Obst (Schokolade hatte sie nämlich sowieso noch gebunkert). In dem Wohnheim angekommen gingen sie zuerst in die Küche im ersten Stock um das Popcorn zuzubereiten. Während sie der Tüte beim drehen zuschauten breitete sich ein unangenehmes Schweigen aus. Juliet räusperte sich. „Also äh... danke, dass du mich begleitet hast und so... ich... keine Ahnung... vielleicht hast du ja wo besseres zu sein. Ich komme schon klar. Glaube ich hab gar keinen Nerv um mir heut noch jemanden anzutun“ sagte sie dann zu ihm und fuhr sich durch ihre Haare. „Ich ziehe mir einfach irgendeinen seichten Mist auf Netflix rein. Bridgerton oder sowas... Alex meldet sich bestimmt bald, oder Alice. Mal schauen“ fügte sie dann leiser hinzu, dann fuhr sie sich müde über das Gesicht.

    Kiel, Barrett und Brodik in der Höhle


    Glücklicherweise wurden es immer weniger Spinnen die bei den Dreien aufschlugen, ob es nun daran lag das sie die Population immens verkleinert hatten, oder die Viecher nun Angst vor ihnen hatten, vermochte er nicht sagen zu können. Es war ihm allerdings auch egal. Als könnten die nicht innerhalb von Sekunden tausende neue Spinnenbabys machen. Barrett beobachtete, zwischen den noch zeitweise auftauchenden Monstern, wie Kiel nach einem Stock suchte und musste sich beinahe übergeben als dieser, in Ermangelung eines Stockes, ein Spinnenbein zur Hilfe nahm. „Ich werd heut Nacht bestimmt richtig geile Sachen träumen...“ murmelte er schaudernd. Bei Kiels Fertig hoben sich seine Schultern und er blickte hoffnungsvoll in die Richtung in der der Höhlenausgang lag.

    Der Gang nach draußen verlief recht langsam, da die drei immer nach hinten blickten um nicht hinterrücks überrannt zu werden. Die Dunkelheit in der Höhle begann sich allmählich zu lichten und als sie die Öffnung bereits erahnen konnten, hörte der Brünette hinter sich ein beunruhigendes Geräusch was ihm eine Gänsehaut über den Rücken jagte. „Da kommt noch was!“ rief er den andern beiden zu, als er die besonders große Spinne vor sich sah stieß er ein Fluchen aus und wich dem ersten Angriff des besonders wütenden Exemplars aus. „Geh doch einfach wieder in das Loch zurück aus dem du gekrochen bist verdammt!“ rief er abgefuckt, nachdem das Ding heftig nach ihm geschnappt hatte platzte ihm der Kragen, er griff nach der Laterne an Kiels Gürtel, riss sie herunter und schmiss sie dem Monster an den Kopf wo die zischend zerplatzte. „Sorry Kiel, ich kauf dir ne Neue!“ rief er dem Anderen entschuldigend beim werfen zu. Die Spinne gab ein jämmerliches Kreischen von sich, wich zurück und schlug blind um sich. Tot war sie aber beim besten Willen noch nicht.