Er hatte seltsam gewirkt, fast schockiert, als Lilyen ihm gesagt hatte, dass Felicity ihre Mutter war, was die Grünhaarige zwar sehr verwundert hatte, doch war sie trotzdem froh darüber, dass er das Thema nicht weiter ausgeweitet hatte. "Natürlich ist alles in Ordnung." hatte sie noch gesagt, bevor sie zum Kirschblütenplatz gegangen waren, auch wenn das nicht Ganz der Wahrheit entsprach.
Feste waren ja immer gut, also konnte man ja nichts falsch machen. Es war bereits ziemlich voll, als sie am Platz ankamen, was Lilyen zwar nicht ganz geheuer war, jedoch war es nicht weiter schlimm. Die ganzen Monster machten ihr da schon mehr Sorgen aber solange sich diese in Käfigen aufhalten würden, war auch das kein Problem Carlos kaufte ihr ein Eis, wofür sie sich lächelnd bedankte. Sie mochte Eis - wie wohl jeder. So leckte sie an der Eiskugel, als Carlos ihr auch schon sein Eis in die Hand drückte; schnell wurde Lilyen klar warum, weshalb sie es geduldig festhielt, während sie ihm beim Schießen zusah. Schnell hatte er einen Preis gewonnen; eine Kette, die er ihr sogleich anlegte. Leicht wurde sie rot, als sie sich lächelnd bedankte und den Anhänger der Kette berührte, als sie ihm sein Eis wieder gegeben hatte.
Ihr eigenes war in dem Moment aufgegessen, als das Chaos losbrach. Sie standen gerade direkt neben einem Monstergehege, als diese anfingen, vollkommen durchzudrehen. Sie wurden von Carlos in eine Gasse gestoßen, wodurch sie beinahe das Gleichgewicht verlor und hinfiel, doch konnte sie sich gerade noch so fangen. Was war hier überhaupt los? Alle kreischten und auch die Panik in Lilyen stieg stark an, noch ein Stück mehr, als sie den Silberwolf erblickte, der gerade vor ihnen aufgetaucht war. Sie war im Augenblick starr vor Angst, wie es im Grunde immer war, was eine große Schwäche ihrerseits darstellte. Carlos sagte ihr zwar, dass sie auf einen Baum klettern sollte, doch dauerte es etwas, bis sie diesen Satz auch wirklich realisierte. "Aber.." fing sie an, doch da griff der Wolf schon an, weshalb sie wohl eher aus Reflex handelte und zum nächstbesten Baum rannte, den sie schnell erklettert hatte. Oben angekommen setzte sie sich auf einen dicken Ast und hielt sich am Stamm fest, während sie mit klopfendem Herzen dem Kampf von Carlos zusah.
Dass sich ein anderer Silberwolf direkt zu ihren Füßen eingefunden hatte, bemerkte sie dadurch nicht sofort. Erst als er zu knurren begann, sah Lilyen direkt unter sich und erschrak so, dass sie beinahe vom Baum gefallen wäre. Mit zitternden Händen griff sie zu ihrem Bogen und den Pfeilen und schoss mit genauso zittrigen Händen einen der Pfeile ab; doch treffen tat sie den Silberwolf nicht, der inzwischen versuchte, ebenfalls auf den Baum zu gelangen. Wirklich funktionieren tat das nicht und Lilyen war auch hoch genug, dass das Monster sie nicht aus dem Sprung erreichen konnte, doch trotzdem hatte sie Angst. Sie hätte wohl geschrien, wenn sie dazu in der Lage gewesen wäre. Ein neuer Pfeil wurde abgeschossen, der den Wolf nur streifte, was diesen nur noch wütender machte. Ich krieg's nicht hin, den blöden Bogen ruhig zu halten. dachte sie verzweifelt. Ihre Schwester wäre hier sicher sehr viel besser, als sie.