Die Insel des Mondenscheins


  • Für einen Moment sagte keiner der Teenager etwas. Marina schloss die Augen, lauschte dem Rauschen des Regens, versuchte ruhig zu bleiben. Hatte sie einen Fehler begangen? Wenn der Kerl nicht schwieg und es den falschen Leuten erzählte, konnte sie dann noch ein unbeschwertes Leben führen? Wobei, wer würde dem hier schon glauben? Aber was... wenn doch?
    Nacheinander machte sie erst ihr eines dann das andere Auge auf, als sie spürte wie jemand näher an sie heranrollte und auf sie herunter sah. Einige Sekunden verstrichen in denen die Lilahaarige teilnahmslos ins Gesicht des anderen schaute. Sie lauschte seinen Worten, öffnete den Mund einen Spalt, zögerte und schloss ihn wieder.
    "Hier geht's doch nicht um dich...", wisperte sie leise, man könnte beinahe sagen unsicher oder vielleicht sogar ein wenig besorgt. Dann lächelte die Erntegöttin ein Stück und ließ diese Aussage letztendlich unerläutert im Raum (oder sollten wir sagen im Regen?) stehen.
    Der Hauch von Unsicherheit in ihren Augen verschwand just in dem Moment in dem dieser sich in denen des Weinrothaarigen breit machte. Sie setzte zu einer Antwort auf seine Frage an, denn diese Antwort war einfach: Nein. Wieso sollte sie irgendjemanden von ihren Kräften erzählen? Die Göttin musste zugeben, sie hatte sich schon oft gefragt: Wieso nicht? Doch es war... wie ein Instinkt, eine schlechte Gewohnheit, dass sie sich davor hütete, allen Menschen ihre Fähigkeiten zu offenbaren.
    Doch bevor sie auch nur einen Mucks sagen konnte, wandte Kyle sich unvermittelt ab und redete schon weiter. Bei seinen letzten Worten, wandte Marina das Gesicht zum Älteren, zog Marina zunächst skeptisch eine Augenbraue in die Höhe, bevor ein verschmitztes Grinsen ihre Lippen umspielte. Aber natürlich war seine Wortwahl ohne irgendwelche Hintergedanken getroffen worden! "Ich weiß nicht, wie's bei aussieht aber," sie zuckelte gespielt am Schulterteil ihres Gewandes herum, "ich bin klitschnass, Herzblatt.", die Göttin warf dem Menschen ein spielerisches Lächeln zu bevor ihre Mundwinkel sich wieder neutralisierten. "Schieß' los.", forderte sie ihn flüsternd, mit vor Neugier leuchtenden Augen, auf.


  • ( DIE QUALITÄT HEUL but the Refrain °-° )
    Der Russe dachte einen Sekundenbruchteil darüber nach, auf das leise Wispern der Hellhaarigen zu antworten, indem er sich ein wenig über sie lustig machen würde, - immerhin behauptete sie schließlich, es würde hier nicht um den Ich-bezogenen Jugendlichen gehen! - entschied sich dann im letzten Moment jedoch noch rechzeitig dagegen, als ihm der leichte Hauch von Unsicherheit darin auffiel. Meine Fresse, seit wann fällt dir sowas eigentlich auf? Machst du jetzt einen auf mitfühlend, Freak? "Ich weiß.", war deshalb das Einzige, was über seine Lippen kam, während er die, von eben noch angehobene, Hand wieder sinken ließ und seinen Kopf zur magisch Begabten drehte. Konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als Marina einen Hauch von - schlechter - Dramatik in die Runde zu werfen versuchte, indem sie an ihrem Gewand rumfummelte. Demonstrativ legte er die linke Hand auf seinen Kopf, hievte damit seinen Pony nach oben und klatschte den nassen Haufen gegen seine Mütze, welche, ebenso durchnässt wie der Rest von ihm, ein lautes Platschgeräusch von sich gab, ohne dabei die weinroten Strähnen wieder gehen zu lassen. "Same." Das Grinsen wurde breiter und ein paar einfache Handgriffe später war das herausstechende Haar auch schon wieder auf seiner Stirn gelandet, wo es ihm zum Teil unnötig in die Augen fiel und irgendwo ein wenig an rote Knete erinnerte, die man dort draufgepappt hatte - was bei Marina allerdings im Pastelton ebenfalls der Fall war. Als die Göttin jedoch das nächste Mal das Wort erhob, verstummte der Halbblütige und auch ihm wich jegliche Emotion aus den Gesichtsmuskeln. Ein leises: "..Okay.", formte sich aus seinem Munde und fast wäre der Regenschauer zu laut gewesen, als das man seine Worte hätte erhaschen können. Fast eine komplette Minute sah der Junge noch die ihm gegenüber Liegende an, schien irgendwas in ihrem Gesicht zu suchen, analysieren zu wollen oder vielleicht irgendwie auch einfach nur zu hoffen, dass sie laut auflachen und ihre Frage wieder zurücknehmen würde. Doch sie tat es nicht - was ihn dazu brachte, tief ein- und wieder auszuatmen, bevor er sich die Mütze noch ein Stück tiefer ins Gesicht zog. Wieso hatte er eigentlich gerade gewollt, dass sie vom Thema abkommen würden? Es ging hier schließlich um dummen Regen und hey, die Fee schien sich irgendwelche großen, atemberaubenden Hoffnungen zu machen, so wie die Neugierde in ihren Augen aufgefunkelt war! Also wäre es nicht lustig, mit einer flachen Antwort zu kommen und sie damit auf die Palme zu bringen? Der Weinrote lachte kurz, kaum hörbar, auf - die Vorstellung einer empörten Marina war wirklich etwas Besonderes, vorallem, da er sich abstruser Weise dazu dichtete, sie würde mit hochrotem Kopf in die Luft aufsteigen, da ihre Magie vor Wut außer Kontrolle geraten würde,- richtete den Blick dann jedoch wieder vollkommen unbeteiligt auf das Mädchen zurück, welches natürlich niemals so extrem reagieren würde. Er gab etwas ähnliches wie ein Seufzen von sich. "Weißt du, Sis.. als ich kleiner war, da hab' ich mal ein- ..", er hielt inne, wand den Kopf wieder nach oben und vermied absichtlich Blickkontakt mit der anderen Person, suchte sich derweil nachdenklich und mit großer Mühe passende Worte zurecht, - machte dabei auch den Eindruck, als hätte er Sorge, sich irgendwie verplappern zu können, ehe er stirnrunzelnd fortfuhrt, ".. eine Weile.. das Haus nicht verlassen dürfen." Der Blick des Dunkelhaarigen wich in die Ferne, versuchte, sich ein paar Erinnerungen aus den Tiefen seines Hirns zurückzuholen, um Marina halbwegs vernünftig erklären zu können, was er meinte. "Das motherfucking nähste, was 'draußen sein' kam, war vor einem beschissenen Fenster zu sitzen und.. zu beobachten, was auf der anderen Seite so .. passierte. Und fuck man, es war meistens so verdammt langweilig! Immer derselbe Scheiß. Okay, Regen hat daran auch nie wirklich was geändert.. und shit, vorher hatte er mich auch nie besonders interessiert, aber.. ich kam nie an ihn ran, das war das Problem. Sonnenstrahlen, Wärme, all der ganze Kram schien durch die Fenster durch, also hatte ich auf.. meine Weise immer etwas davon? Aber wenn es draußen dunkler wurde und das motherfucking Platschen aufgetaucht ist, dann.. hab' ich wie ein verdammter Idiot jedes mal die Scheibe auf Kippe gelegt und meine Hand so weit es ging hindurch gequetscht, um irgendwie an den Bullshit ranzukommen. Ah, ich durfte sie nicht weiter öffnen, Sis, falls du dich wunderst. Hätte ja sonst.. nevermind. Auf jeden fucking Fall.. hat es mich wahnsinnig angepisst, das Ganze. Zuerst nur, weil ich den Shit unbedingt anfassen wollte, aber nicht konnte.. und dann irgendwann hab' ich mir, glaub' ich Fucker zumindest, gedacht.. dass der Regen mir gehört?" Er machte eine Pause und lachte kurz auf. "Holy Shit, klingt das dämlich! Aber man, Niemand mag Regen, okay? Jeder verpisst sich, wenn er auftaucht und beschwert sich darüber. Alles wird ruhiger und gleichzeitig lauter, wenn es regnet, alles sieht anders aus, wird irgendwie.. besser? Never got why people think my rainy friend is a sad bitch, dude. Aber da keiner sonst ihn haben wollte, warum sollte ich mir ihn dann nicht fucking nehmen? Hahaha, ich mochte sowieso noch nie die Sachen, die die anderen mochten, also wieso es nicht mit etwas probieren, was sonst Jeder hasst? Hat mich irgendwie an mich selbst erinnert, weißt d-" Kyle hielt inne, weitete die Augen ein wenig, als er begriff, dass er ein wenig zu weit gegangen war und gab ein lautes: "Shit!", von sich, bevor er sich schlagartig auf seine linke Seite wand, um der Lilahaarigen den Rücken zuzudrehen. Wieder weiteten sich seine Augen, als er merklich zusammenzuckte - hatte er sich auch, genial wie er war, ausgerechnet nach links wenden müssen - war ja nicht so, dass wir vor ein paar Stunden mit einer frischen Wunde auf jener Seite verziert worden waren, nicht? "Urgh!", entkam es ihm, ein wenig unbeholfen und ungewollt, wobei er sich schnell aufsetzte, dabei aber noch immer komplett in die entgegengesetzte Richtung blickte und reflexartig eine Hand auf die betroffene Stelle gelegt hatte, sie aber, so plötzlich wie sie gekommen war, wieder zurückzog, um nicht nocht mehr Aufmerksamkeit darauf zu ziehen, als er sowieso schon hatte. Der Weinrote gab ein lautes Zischen von sich, schüttelte dann aber sichtlich - an sich selbst gerichtet? - den Kopf und lies die Schultern sinken, setzte jedoch eine abwehrende Körperhaltung ein. "Fuck this shit. Vergiss was ich gesagt hab, Bitch. Ich verpiss mich irgendwohin, wo keine Leute sind, die ich zum Kotzen finde."


  • Gespannt musterte sie das Gesicht des durchnässten Jungen, welcher wohl das gleiche zu tun schien. Innerlich runzelte sie bereits die Stirn. Hey, du sollst mir was erzählen. Die Erntegöttin bereitete sich schon darauf vor bitterlich enttäuscht zu werden und irgendeine dumme Antwort an den Kopf geschmissen zu bekommen, für die sie den Vollidioten in seinem blöden Regen ertränken würde, doch nach einem kurzen Lachen, das der aufmerksamen Göttin natürlich nicht entging, entschied er sich den Mund auf zu machen, einen Moment zu verharren und dann wieder weiterzureden. Still lauschte sie seiner Erzählung, wobei sie... sogar einen Hauch von... Mitgefühl für den weinrothaarigen Idioten verspürte. Die Vorstellung das Haus nicht verlassen zu dürfen (*hust* wenn sie ein Haus gehabt hätte), war wirklich grausam für die naturgebundene Göttin und dann auch noch als Kind! Marina konnte sich zwar an nicht viel aus ihrer Kindheit erinnern, doch sie war sich ziemlich sicher, dass sie immer nach draußen gehen konnte, die warmen Sonnenstrahlen spüren konnte - zumindest so weit sie sich erinnern konnte. Ihr Problem war einfach, dass der größte Teil dessen, was sie unter 'Kindheit' in ihrem Gehirn finden konnte, ein großes schwarzes Loch war, was sich nicht gerade förderlich auf ihre Aussagefähigkeit auswirkt. Doch... hier ging es ja jetzt nicht um sie...
    Mitten im Satz brach der Junge ab. Marina runzelte die Stirn und sah wie er sich ruckartig von ihr abwandte, zuckte selbst zusammen als er sich auf seine frische Wunde drehte, da sie für den Moment des Mitgefühls wohl ebenso die physischen Schmerzen des Teenagers spüren konnte. Langsam erhob sich der Körper der Göttin, drehte sich vorsichtig zum Anderen herüber der sich ruckartig aufrichtete, nachdem er einen unwillkürlichen Laut ausgestoßen hatte. Den wachsamen violetten Augenlichtern entging natürlich nicht die Hand, welche kurzzeitig an einer Stelle über der linken Hüfte verweilte, an das Mädchen mit ihrer magischen Intuition auch sofort eine... überraschend tiefe Schnittwunde ausmachen konnte. "Hey...", flüsterte die Göttin zaghaft, versuchte zu deuten was sich vor dem ihr zugewandten Rücken abspielte, blieb allerdings auf Abstand, bevor der Weinrothaarige sie anzischte. Langsam erhob sich die Lilahaarige, machte lautlos einige Schritte um den Achtzehnjährigen herum und hockte sich wieder vor ihm herunter, allerdings nicht ohne einen größeren Abstand als zuvor. Sie lächelte ihn sanft an, ließ die Regentropfen etwas dünner werden, damit sie ihren Gegenüber besser sehen konnte. "Warum bist du dann noch hier?", raunte sie ihm zu. Das Lächeln verschwand Marina ließ ihre Augen kurz, besorgt herunter zu der Stelle sinken, an dem der Ältere tiefe...frische Verletzung zu tragen schien.

    오늘밤만 나를 위해 친구가 되어줄래요 - Will you be my friend tonight?

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  • Als die Hellhaarige die Stimme erhob, - auch wenn es sich dabei nur um ein leises Flüstern handelte, welches sie von sich gab - zuckte der Amerikaner erneut kurz zusammen. Es war nur ein einziger Laut gewesen, nichts Großes, nichts Besonderes, ein einfaches 'Hey' - und trotzdem. Es war so plötzlich, so unerwartet in die Stille, die nie eine wirkliche Stille gewesen war, hineingeworfen worden, dass es den Jungen einfach kalt erwischen musste. Das Geräusch von Regen, von Hintergrundgeräuschen - es war gewohnt, bekannt. Auch immense, unendlich erscheinende Dialoge, die der Weinrote mit sich selbst führte - sie waren nichts Neues, dieselbe, alte Leier. Eine Antwort darauf zu bekommen - das war neu, fremd. Antworten hatte er bisher nur von Luke bekommen, aber so offen, wie gerade, hatte er selbst mit seinem besten Freund nie gesprochen. Wenn er jetzt so die Gedanken über das Thema huschen ließ, dann fiel ihm auf, dass er eigentlich noch nie ehrlich mit dem Punk gewesen war. Aber deshalb sollte der Jüngere sich nicht dämlich vorkommen - schließlich hatte dieser sein Vertrauen ja komplett in den Größeren gelegt! Denn wenn man die Tatsachen auf den Tisch legte, dann war Kyle bis jetzt auch nie aufrichtig mit sich selbst umgegangen. Aber bei dem Gelbäugigen - ja, da hatte er es zumindest ein wenig versucht. Schließlich hatte er das Straßenkind letztendlich ja in sein Leben gelassen und, wenn wir einmal ehrlich waren, das hatte bisher noch nie jemand geschafft. Der Barkeeper horchte auf, wusste nicht Recht, auf was er wartete - ein weiteres Geräusch vielleicht? Eine der vielen, vielen Stimmen, die es sich für gewöhnlich in seinem Kopf breit machten? Perplex blickte er auf, als die Göttin sich unangekündigt vor ihn hockte. Fast wäre er zurückgewichen, unterdrückte den Schreckmoment, dem sein Körper mit entsprechenden Reaktionen Folge leisten wollte. Sie war so leise gewesen, als sie sich bewegt hatte. War sie geschwebt? Hatte der Regen sie einfach übertönt? Was stellte er in der Situation eigentlich für dumme, unnötige Fragen? Was machte das schon für einen Unterschied? Mit leichter Unsicherheit im Gesicht gemeiselt, beobachtete der Teenager seine Kontrahentin, die es wagte, ein sanftes Lächeln aufzusetzen, bevor sie den Regen ein wenig schwächer werden ließ und die dezent verschwommenen Gesichtszüge, die ihm vorhin noch etwas schwer im Auge lagen, nahmen wieder eine erkennbarere Gestalt an. Ihr folgendes Raunen sorgte dafür, dass er den Mund einen Spalt breit offen stehen ließ. Wieso..? Ja, wieso zur Hölle war er eigentlich noch hier? Und noch wichtiger, warum erzählte er diesem Mädchen all diese wagen Dinge, welche ihm vorher noch nie über die Lippen gekommen waren?! Dinge, die er nicht mal der einzigen Person berichten würde, die für ihn von irgendeiner Bedeutung war? Einen Moment lang wollte der Lilahaarige aufstehen, die magische Gestalt mit einem lauten Lachen verhöhnen und ihr irgendetwas davon erzählen, dass sie seltendämlich war und er mehr als offensichtlich bloß ein wenig Zeit schinden und ihr auf den Zeiger gehen wollte, - bevor er dann unbekümmert aufstehen und verschwinden würde. Stattdessen gab er jedoch ein leises, kurzlebiges Kichern von sich, während sich seine Körperhaltung ein wenig entspannte. Er hatte sich gegen die erste Option entschieden. Wieso?, fragte er sich selbst. Es war eine gute Frage, so fand er. Es hätte doch zu ihm gepasst, oder nicht? Natürlich Bastard, natürlich hätte es das! Kyle schloss die Augen und gab ein kurzes, missbilligendes Schnauben von sich, spielte damit auf seine eigenen Aktionen an, die irgendwie alle doch absolut keinen Sinn ergaben. Hey, Spast, die Schlampe lässt gerade ihre Deckung fallen. Auch wenn sie fucking overpowered ist, ich wette mit dir, gerade könntest du ihr locker den ein oder anderen Knochen brechen, was meinst du? Hmmm? Klingt das nicht guuuut? ~ Der Amerikaner fletschte die Zähne. Nobody fucking asked you, Bitch! Ein Lachen erklang - nur für Kyle hörbar, von einer Stimme in seinem Kopf aus, undefinierbar, aber doch irgendwie bekannt. Fast, da hätte das Halbblut auch aufgelacht. Es war wirklich ansteckend, das Gackern. Es war brutal, bösartig, hämisch - passte zu dem Achzehnjährigen, wenn man sich einmal seinen Humor ansah. Das Fletschen wurde zu einem Knirschen und die gesenkten Lider drückten sich noch fester zusammen. Ignorieren. Ignorieren, was er da hörte, nicht mitmachen. Normalerweise, da gab es keine Stimmen. Normalerweise, da war Melchior da, der ihn anschreien konnte, wenn er wieder einmal mit dem Gedanken spielte, seine aggressive Ader auszuleben. An Unschuldigen, aus banalen Gründen, auf übertriebene und gefährliche Arten. Der Siebenjährige schrie ihn für gewöhnlich an, befahl ihm, aufzuhören und versuchte, meist ein wenig verzweifelt, den Älteren zur Besinnung zu bringen - doch Kyle schubste ihn immer zur Seite, nahm ihn die meiste Zeit über kaum war, fand seine Mühen fast schon wieder amüsant. Und schlug am Ende doch zu, in der Realität, ohne Reue. Wenn Melchior da war, dann gab es keine Stimmen, die den Bemützen verführten, da entschied er sich von sich aus für die falschen Dinge. Doch jetzt, wo der Schwarzhaarige nicht da war - da war es Kyle, der ausnahmsweise schrie, mit den Stimmen stritt, sich zurückzunehmen versuchte und den Drang unterdrückte, Marina zu verletzten. Er öffnete langsam wieder die Augen und hatte inzwischen wieder eine komplett entspannte Haltung eingenommen. Der Drang, Leute zu verletzen, huh..? Irgendetwas war wirklich furchtbar falsch bei ihm, oder? Aber das wusste er doch schon lange. Warum also nicht die Erwartungen der anderen erfüllen? Der Stimmen, seiner eigenen und der der realen, existenten Menschen? Hatte Kyle Astrait, das Arschloch, welches sich einen Scheißdreck für jeden außer sich und den Blauhaarigen interessierte, vielleicht doch soetwas wie ein Gewissen? Ah, halt, es interessierte doch sowieso keinen, was mit dem Russen war. Ein Seufzen entkam seiner Kehle, als er sich mit halb geöffneten, müden, aber auch milden Augen gescheit aufsetzte und dann etwas aufblitzen ließ, was einem gutmütigem Lächeln ziemlich nahe kam, allerdings in dem blassen, irgendwie erschöpft wirkenden Gesicht des Jungen einen etwas zu rauen Unterton hatte. "Wegen deinen Augen, Fucker.", erklärte er dann, ruhig, musste dabei jedoch selbstironisch Grinsen, setzte sich auf die Knie und beäugte den Blick der Langhaarigen, der momentär auf seiner Wunde geruht hatte. Ah? "Weißt du, Luke, Dirkbro und du, ihr habt alle denselben, beschissenen Ausdruck in den Augen." Er hielt inne, wand nocheinmal die Pupillen, zur Seite hin, folgte dem Pfad der Regentropfen und huschte dann wieder zurück zur Göttin. "'n Ausdruck, denn man nur hat, wenn man schon durch 'n Haufen Scheiße durchmusste. Oder noch darin steckt, was auch immer. Außerdem.. hast du Vollidiot mir dein Geheimnis verraten. Man, ernsthaft, wäre es so fucking schwer gewesen, nicht aufzutaufen und keinen auf lebendes Wunder zu machen, Fairy?" Kyle verdrehte kurz demonstrativ, jedoch mit einem Schmunzeln auf den Lippen, die Augen, bewegte sich dann mit dem Oberkörper nach vorne, stützte sich mit dem rechten Arm auf dem Boden ab, indem er einen Teil seines Gewichtes auf diesen verlagerte und hob seine andere, freie Hand zaghaft in die Höhe - wer wusste schon, was die Pastelfarbende von ihm erwartete? Frech streckte er der Teenagerin die Zunge entgegen, als er seine linke Pranke vorsichtig auf ihren Kopf legte und ein wenig Druck ausübte, unterdessen er ihr langsam über den Haarschopf streichelte, was einer sachteren Version eines Durchwuschelns glich. Noch immer mit ihrer Haarpracht beschäftigt zog er die gepiercte Zunge wieder ein und grinste ihr vielversprechend entgegen. "Princess, ich will, dass du mich Motherfucker mit allen fucking News vollspammst, die dir zu deinem Leben als Magical Girl nur so einfallen, okay? Alles, was du sonst Keinem erzählen konntest, weil dann dein verschissenes Geheimnis aufgeflogen wäre! Okay, so wie ich mich kenne, werd' ich Arsch dich dabei sicher hin und wieder anpissen, aber du kannst mich ohne Probleme verfluchen oder so, weil - holy fucking shit - ich weiß Bescheid und so, you know? Keine halfass Lügen mir gegenüber - wie wär's, Sis?"


  • Ugh. Wieso musste dieser Idiot sie auch auf seine Wunde aufmerksam machen. Argh. Wieso musste diese Idiotin auch so aufmerksam sein?
    Marina konnte den Blick kaum von der Stelle lösen, von der die empfindliche Nase der Göttin das getrocknete Blut vernahm. Sie hatte vorher gar nicht darauf geachtet und es nicht bemerkt, doch nach dieser kleinen... unwillkürlichen Bewegung, konnte sie sie es nicht mehr ausblenden. Sie hasste Schmerzen, Verletzungen,.... Blut.
    Langsam wanderten ihre Augen hoch, ins Gesicht, das gerade ein Seufzen ausstieß. Fragend blinzelte sie. Meine Augen? Natürlich waren violette Augen nicht das normalste auf der Welt, aber es war kein richtiger Grund bei jemanden zu bleiben der ihn, wie sagte er so schön 'ankotzte'. Marina wurde nicht schlau aus den Worten des Jungen, was meinte er mit diesem Ausdruck? Und wer war überhaupt Dirkbro? Auf seine Erläuterung, wollte die Lilahaarige ihm widersprechen.
    Bis auf die Tatsache, dass sie in einem See lebte und von der Waisenrente und ihrem Kindergeld kaum leben konnte, fand die Erntegöttin ihr Leben nicht unbedingt traurig oder dramatisch. Es gab keinen Zeitpunkt in ihrem Leben der sie beim zurückdenken sonderlich traurig stimmte - Okay, da war die Sache mit den Gedächtnislücken, aber wenn sie sich nicht daran erinnerte, war es sicherlich nicht wichtig oder? Na ja und es war vielleicht auch nicht so schön, dass sie ihre wahre Identität mehr oder weniger versteckt halten musste und meist seltsam beäugt wurde. Doch was wenn sie wirklich diesen Ausdruck hatte und Kyle tatsächlich mehr in ihren Augen lesen konnte, als sie in ihrem Gehirn?
    Bei diesem Gedanken schloss Marina den leicht, zur Widerrede geöffneten Mund wieder und hörte dem Weinrothaarigen weiter zu. Bei seinen letzten Worten grinste die Erntegöttin und zog unschuldig die Schultern in die Höhe, "Passiert.", sagte sie leichtfertig zuckte jedoch leicht zusammen als der Mensch seinen Oberkörper nach vorne beugte. Die Teenagerin verfolgte die linke Hand die sich auf ihre nicht mehr ganz so prächtige Lockenpracht zubewegte, argwöhnisch. Ließ ihn gewähren, als er seine Hand über ihren Kopf streichen ließ, bis er zu Ende gesprochen hatte. Sie schwieg und sah dem Jungen in die Augen, bevor sie ihre Mundwinkel nach oben zog und ihm versöhnlich entgegen lächelte. Unvermittelt schnellte ihre Hand nach oben und hielt das Handgelenk des Älteren umschlossen. "Nur, weil ich es für dich regnen lassen habe, heißt das nicht, dass ich alles mache was du willst.", erläuterte sie ihm standhaft, während sie die Hand des Weinrothaarigen festhielt und behutsam von ihrem Kopf führte. "Aber, wenn es dich nicht stört, degradiere ich dich gerne zu meinem Tagebuch, Liebster.", redete sie lächelnd weiter, "...aber... wie du mir, so ich dir, okay?"


  • Als die Lilahaarige zu einem Lächeln ansetzte, horchte der Teenager auf und hob die Augenbrauen anerkennend in die Höhe, denn - woah - wär hätte gedacht, dass die Erntegöttin auch weniger tödlich aussehen konnte? Das Grinsen auf seinen Mundwinkeln wurde immer breiter, solange, bis Marinas Hand urplötzlich nach oben schnellte. Einen Moment lang hätte sich fast eine kurzzeitige Panik in ihm breit gemacht, die er in letzter Sekunde zu einem leichten Aufschrecken hatte herunter schrauben können. Ruckartige Bewegungen waren echt nicht sein Ding, wenn er gerade einen offenen Punkt zeigte - konnten die Leute das vielleicht irgendwann mal unterlassen? Als Marina inne hielt, erstarrte auch Kyles Blick, blieb auf dem Arm hängen, der sein Handgelenk umfasst hatte. Zuerst hatte der Dunkelhaarige gedacht, die Jüngere wolle das Werkzeug wegschlagen, seinen Vorschlag abweisen und ihn zum Teufel scheren, - wo er vermutlich auch hingehört hätte - doch so war es nicht. Mit einem Hauch von Perplexität in der Miene verfolgte er den Verlauf, den die beiden Gliedmaße zusammen hinter sich brachten und lauschte dabei still den Worten, die Marina ihm entgegnete. "..Hä?", entkam es ihm, aufrichtig konfus, während ein paar Schrauben in seinem Oberstübchen sich ersichtlich zu drehen begannen. "Wieso.. solltest du das auch machen, Cotton Candy? Like.. oh man, wenn du auch nur eine Sache nach meinen fucking Vorstellungen passieren lassen würdest, wären wir spätestens Morgen früh auf der beschissenen Most Wanted-Liste! Fuck no, not gonna happen .. yet." Beim letzten Teil lachte er kurz leise auf, da er solche eine verworrene Situation eigentlich ziemlich unterhaltsam gefunden hätte, schien dann jedoch eine Art Realisationsmoment zu haben und zog seinen Ärmel deshalb abrupt zurück, bevor er sich wieder nach hinten, in seine Ursprungsposition fallen ließ. "Fuck!", begann er und sah seinem Gegenüber dabei ernst ins Angesicht, "Kannst du es.. vielleicht nicht leiden, berührt zu werden, Sis? Damn it, sowas musst du einem Motherfucker sagen, bevor er auf die fucked up Idee kommt, irgendetwas zu machen, was dich uncomfortable macht!" Er gab ein ergebenes, langes Seufzen von sich und ließ dabei den Kopf sinken, während die Schultern nach oben eilten. Möglicherweise hatte er ihre Worte vollkommen missinterpretiert, aber die einzige Erklärung für ihr Verhalten, dass der Achzehnjährige gerade fand, war wohl, dass sie genauso, wie sein bester Freund, irgendein Problem damit hatte, wenn Leute ihr zu Nahe kamen - hey, genauso oft, wie der Weinrote einen guten Riecher hatte, zeigte er auch einen schlechten, okay? Er blickte wieder auf, ausdruckslos, schlug ein paar mal mit den Wimpern und verzog dann kurz die Visage. "Dude, du würdest mich für 90% des Scheißdrecks, den ich dir dann erzählen müsste, verprügeln. Das klingt nicht gerade fair, meinst du nicht, Goddess?"


  • Die Erntegöttin nickte dem Weinrothaarigen zustimmend zu, während sie seine Hand immer noch festhielt. "Gut. Ich wollte es nur nochmal klarstellen.", quittierte sie bestimmend mit einem Lächeln. Als Kyle seinen Arm urplötzlich zurückzog, wich auch Marina intuitiv ein Stück mit dem Oberkörper zurück. Sie runzelte ein wenig verwirrt die Stirn und stützte ihre Arme wieder auf ihren Oberschenkeln ab. Belustigt zuckten ihre Mundwinkel, als er weiterredete, während sie den Kopf zur Seite neigte. Die Erntegöttin zuckte kurz die Schultern. "Viele Mädchen mögen es doch nicht, wenn man ihre Frisur zerstört, oder?" (Don't touch my hair hoe.), antwortete sie dem Älteren grinsend und warf in einer theatralischen Bewegung ihre, durch den Regen ohnehin durchnässte, Mähne zurück. Am Ende seiner Aussage zog die Lilahaarige skeptisch eine Augenbraue nach oben, "Seit wann interessiert sich so ein 'Motherfucker' für das Wohlbefinden anderer?" Fragend musterte sie das Gesicht ihres Gegenübers, so ironisch wie die Frage anfangs vielleicht klang, war sie gar nicht. Die Göttin fragte sich ernsthaft, wie der Weinrothaarige auf diese Annahme kam. Schließlich hatte die Teenagerin die Hand eigentlich nur von ihren Haaren weggeführt, weil sie dem Jungen symbolisieren wollte, dass weder sie noch ihre Haare ein Spielzeug waren; Hätte ihr die Berührung aus irgendeinem tiefliegenderem Grund nicht gepasst, hätte die Schülerin sicher nicht so ruhig und magielos reagiert. "Magst du es etwa nicht?", fragte sie deshalb perplex, während sie ihre Augen für den Bruchteil einer Sekunde wieder unwillkürlich über die linke Hüfte des Jungen fallen ließ, dann allerdings wieder aufmerksam auf die hellgrauen Augen richtete.
    "Na ja verprügeln würd' ich dich ja nicht..", stellte die Erntegöttin murmelnd fest während sie den Blick abwesend auf die nicht ganz auf natürliche Weise entstandene Wasserwand wandte. Dann lächelte Marina den Achtzehnjährigen wieder an, während sie den Regen an der Stelle an der sie saß versiegen ließ,. Ein wenig genervt von sich selbst rollte sie die Augen und klatschte sich innerlich gegen die Stirn. Gott, darauf hätte ich auch vorher kommen können. "Wie wär's damit: Wenn du mir eine Sache von dir erzählst, erzähl ich dir was von mir...und anders herum.", schlug die Lilahaarige schließlich vor.


  • (Quality-Post .......)
    Bei der Frage der Lilahaarigen fühlte sich der Ältere irgendwie einen Sekundenbruchteil lang ertappt. Nein, nicht die Frage, was die Haare von Mädchen anging. Obwohl der Rothaarige erwähnenswerterweise auch viel Wert auf seine Haare legte, zumindest was für gewöhnlich das Styling und die Frisur anging. Okay, momentan nicht. Aber im Moment, da sorgte er sich ja auch herzlich wenig um sein komplettes Erscheinungsbild, was man, wenn man ihn kannte, daran merken konnte, dass er sich in letzter Zeit so gut wie immer in übergroße Pullis verkroch. Was jedoch in ihm wirklich dieses ungewohnte Gefühl auslöste, war, dass Marina es irgendwie geschafft hatte, einen Teil seiner Gedanken in Laute zu fassen. Die Mundwinkel des Volljährigen wichen in eine negative Richtung und er gab einen kurzen, missbilligen Laut von sich, wobei seine Reaktion eine Klarifikation dessen, worauf genau er mit einem gewissen Grad von Angepisstkeit reagierte, ausließ. Er konnte sich nicht recht helfen, aber die Art und Weise, wie die Magische seine Worte wiederholt hatte, missfiel ihm so sehr und kam ihm so bekannt vor, dass er fast wieder in seine gewohnte Schiene gefallen und Marina in einen erneuten Streit verwickelt hätte. "Ich kann es nicht leiden, wenn..", begann er leise zu brummen, brach jedoch, noch ehe er etwas nützliches sagen konnte, ab und schüttelte recht unauffällig den Kopf. Es war egal, nicht? Immerhin war es ja schon dumm, seine unerklärliche Abneigung, was das Wiederholen seiner eigenen Worte anging. Allein Melchior hatte ihn so oft nachgeäfft, dass er sich inzwischen doch eigentlich damit hätte abfinden müssen? Andererseits stellte der Siebenjährige doch sowieso immer eine Ausnahme da, bei allen möglichen Dingen - hier wahrscheinlich auch. Der Weinrote neutralisierte die Grimasse wieder, musste dann jedoch ein wenig Schmollen. "Daww, Sis, so wie du das sagst klinge ich echt wie der letzte fucking Vollidiot.", beschwerte er sich halbherzig, wobei ihm ein breites Grinsen über die Lippen fleuchte, nachdem er seinen Satz beendet hatte. Kyle wand den Kopf zur Seite und wich dem Blick der Heranwachsen aus, während er überlegte, was er auf ihre Nachfrage eigentlich erwiedern sollte - solange, bis ihm auffiel, dass er das ja gar nicht musste. Und außerdem war es sowieso eine beschissene Frage gewesen - mal ernsthaft! Wie sollte man auf sowas schon reagieren? Der Größere der Beiden richtete sein Augenmerk wieder auf seinen Gegenüber, zuckte dann demonstrativ mit den Schultern: "Nah, dude. I'm fine with that shit. Actually.." Er pausierte und legte den Kopf genauso schief, wie die Göttin es zuvor gemacht hatte und setzte zu einem leichten Schmunzeln an: "..I guess.. I kinda like being close to people I care for..?" Je weiter er gesprochen hatte, desto leiser war er geworden und nachdem er seinen Satz beendet hatte, schreckte er kaum merklich auf und wand seinen Blick wieder von der Schülerin ab - ach fuck! Jetzt hatte er ihre andere Frage doch beantwortet, irgendwie, aber vielleicht würde Marina das ja gar nicht auffallen? Erst als die Kleinere dafür sorgte, dass es direkt vor seiner Nase, aber nicht über ihm selbst aufhörte zu regnen, fuhr er zurück in seine Ausgangsposition und streckte seine Hand neugierig nach Vorne aus, hinein ins Trockene. "Woah.", entkam es ihm als Kommentar, während er den Arm wieder zurückzog und nicht mehr ganz so sonderlich begeistert wirkte, nachdem die Andere ihren Satz beendet hatte. "Das klingt fucking boring, Princess! Wie wär's wenn jeder von uns der anderen Person auch eine Frage oder so vorschlagen kann, auf die wir Bitches dann, je nachdem ob wir Bock haben oder nicht, antworten können? Damn, ansonsten würde mir sowieso nur irgendein Bullshit einfallen.." Kyle schlang nebenbei die Arme um seinen Oberkörper, da er ein wenig fror und neigte sich minimal vor, setzte dann einen trotzigen Ausdruck auf und starrte der Lilahaarigen fest entgegen. "Du fängst an, Sis. Ich hab dir nämlich schon ein paar fucked up Dinge erzählt, weißt du? Man, eine Frage.. eine Frage.. hmm.. wait!" Er richtete sich wieder grader und zog die Augenbrauen irritiert zusammen.. "Wer.. oder was bist du eigentlich, Fairy?"

  • Er kann es nicht leiden wenn was...? Natürlich ließ sich Marina sich nicht von dem breiten Grinsen des Älteren irreführen. Ihr war weder der missbilligende Gesichtsausdruck noch der halb angefangenen Satz entgangen, den er jetzt zu überspielen suchte. Zweifelnd zogen sich ihre unteren Augenlider nach oben, während sie den Blick an dem ihr abgewandten Gesicht hielt. Dieser zweifelnde Geschtsausdruck verstärkte sich, als der Weinrothaarige auf ihre Gegenfrage antwortete. Hatte dieser Typ wirklich Leute - ausgenommen von Luke - die ihm etwas bedeuteten? Nun, er hatte nicht ausgeschlossen, dass er nur einer Person gerne nahe war. Doch die Erntegöttin entschloss sich letztendlich dazu nicht weiter nachzufragen, schließlich hatte er ihre gestellte Frage bereits beantwortet.
    Seufzend kämmte sie ihre durch das ganze Wasser schweren Haare über ihre rechte Schulter und wrang sie aus, bevor sie dem Vorschlag des Älteren mit einem Nicken zustimmte. "Deal.", Die Erntegöttin wusste nicht sicher, ob sie diesem Jungen vertrauen konnte, die offensichtlichen Hinweise sprachen eigentlich dagegen, doch Marina hatte ein gutes Gefühl. Gespannt beobachtete sie wie der Weinrothaarige sich eine Frage ausdachte, runzelte die Stirn als er seine Arme um sich schlang. Sie konnte im Moment nicht deuten ob ihm einfach kalt war oder ihm irgendein Gedankengang zu schaffen machte. Gedankenlesen Lernen wird ganz oben auf die Liste gesetzt! Als er sich schlussendlich aufrichtete und seine Frage stellte, legte sich zunächst ein abgeneigter Ausdruck in ihre Gesichtszüge, welcher jedoch schnell einem leichten Schmunzeln Platz machte.
    Die meisten Menschen hatten lange bevor Marina gelebt hatte aufgehört an die Erntegöttin zu glauben. Natürlich gab es noch Leute wie den Pfarrer, aber diese Leute wurden dann eher für verrückt erklärt oder waren wirklich verrückt. Ihr Schmunzeln wurde zu einem leisen Kichern und sie ließ ihre Knie zu Boden sinken bis sie sich schließlich wieder auf den Boden setzte. "Hast du schon mal von Erntegöttinen gehört? Einige Bewohner erzählten davon, dass die Erntegöttin für die fetten Fische, die fruchtbare Erde und Frieden in der Stadt und der Natur sorgt.", die Lilahaarige räusperte und stützte sich mit einer Hand am Boden ab und zuckte mit den Schultern, "Zumindest sollte sie das. Aber dafür gibt's ja heutzutage genug Erfindungen, sodass ich... überflüssig bin.", ein schwaches Lächeln huschte über ihre Lippen. "Deshalb bin ich offiziell niemand weiteres als Marina, eine einfache menschliche Schülerin, ohne Zauberkräfte, ohne...", das Mädchen verstummte und wandte den Blick ab. Die junge Göttin schüttelte den Kopf und grinste Kyle wieder an, als hätte sie nichts weiter gesagt "Inoffiziell sorge ich hin und wieder für etwas Chaos, damit... es nicht langweilig wird." Mit einem Zwinkern ließ sie einige kleine Regentropfen im Kreis tanzen, wurde dann allerdings wieder ernst. "...und... wer bist du überhaupt? Ich kenne noch nicht mal deinen Namen.", gab sie schmollend zu und lehnte sich etwas näher an das Gesicht des Weinrothaarigen.


  • Gespannt verfolgte der Dunkelhaarige die Aktionen der Schülerin, schmunzelte leicht, als sie sich das runterziehende Wasser aus den Haaren drückte und erforschte dann ihre anderen Tätigkeiten, die alle fast komplett aus Sprechlauten und Änderungen in ihrer Mimik bestanden. Auch Kyle war der dezent abgeneigte Ausdruck in ihrem Gesicht nicht entgangen, nachdem er seine Frage ausgesprochen hatte. Hatte er irgendetwas gesagt, was sie hätte aufregen können? Ein wenig irritiert zog er die Augenbrauen noch weiter zusammen, doch als die Jüngere zu sprechen begann, lockerte sich auch diese Geste wieder. Stattdessen weiteten sich nun die hellgrauen Augen des Teenagers - erst wegen Unverständniss, er war sichtlich von dieser Aussage überrascht worden, doch dann mischte sich ein Hauch von Begeisterung darin hinein, der mit hastigen Bewegungen immer mehr an Intensität gewann, solange, bis das Augenmerk des Jungen fast einen Moment lang aufleuchtete. "Erntegöttin?!", entkam es ihm, noch immer mit einem leicht kuriosen Unterton, so, als wolle er sicher gehen, sie verarsche ihn hier nicht, dann breitete sich jedoch ansatzweise ein Lächeln über seine Mundwinkel aus und er schien sie beim Wort zu nehmen, "Holy shit, Princess.. dann bist du ja wirklich eine motherfucking Göttin? Oh man, ich meine, ich hab dich ja ohnehin schon Goddess genannt, aber damit Recht gehabt zu haben..? Boooy, das ist echt wahnsinn!" Der Barkeeper verstummte wieder, als Marina weitersprach, wollte zuerst einen Kommentar von sich geben und wieder weiteten sich seine Augen, als die Lilahaarigen sich vorstellte - er schlug sich sogar die Hand vors Gesicht, um nicht aufzulachen zu müssen, was ihm nur halbwegs gelang, da hin und wieder ein Prustgeräusch seinen Lippen entfleuchte, auch wenn er sich alle Mühe gab, es nicht zu tun, da seine Kontrahentin schließlich noch immer mitten im Satze war. Was fand er eigentlich so unglaublich lustig an dem Gesagten? Erst als sie abbrach und sich abwand erloschen auch Kyles Probleme damit, sich zusammenzureißen. Einen Sekundenbruchteil lang überlegte er, nachzuhaken. Ohne was?, sprach er die Frage, die ihm auf der Zunge brannte in Gedanken aus, wagte es jedoch nicht, sie in die Realität zu schleudern. Auch, wenn er sich selbst eine dafür hätte verpassen können. Doch hätte er sowieso keine Antwort bekommen, nicht? Es gab Dinge, die erzählte man nicht einmal seinen engsten Freunden - also wer war er bitte, einer fast vollkommen Unbekannten intime Fragen zu stellen, die ihr unangenehm waren? Okay, Kyle war er. Eigentlich hätte er das Ganze echt bringen können, da es ihm irgendwo ja auch egal war, ob er sie damit in eine beschissene Lage brachte - hey, sie musste ja auch nicht antworten, wenn sie keine Lust hatte, also wo lag bitte das Übel in der Sache? Aber dann kam ihm der schleichende Gedanke, dass auch er froh gewesen war, als sein bester Freund abgelassen hatte, als er seinen Verband zum ersten Mal erblickte. Vielleicht, ja, vielleicht würde er sich ja merken, was passiert war und falls sie sich irgendwann mal wiedersehen und eine, seiner Meinung nach passende Zeit kommen würde, nocheinmal das Thema aufgreifen? Wahrscheinlich. Solche Dinge merkte der Weinrote sich nämlich viel zu gut. Es war manchmal echt ätzend. Kyle blickte auf, als Marina sich etwas näher an ihn lehnte, lies die Hand in seinem Gesicht dann sinken, hielt die Luft an, wobei sich seine Wangen aufbliesen und brach dann kurzerhand in schallendes Gelächter, nachdem die kurze, bedrückende Stimmung verschwunden war. So laut und vergnügt hatte der Heranwachsende bis jetzt vor der Kleineren noch nie gelacht - er hätte sich sogar den Bauch gehalten, wäre er nicht damit beschäftigt gewesen, sich mit den Armen ein wenig Wärme zu verschaffen. "Sis, du heißt Marina? Ist das dein Ernst?", begann er, zwischen seinem Lachen herausbringend, wobei er den Eindruck machte, jemand hätte ihm gerade einen alten Insider erzählt, "Jesus, dass ist echt ein beschissener Name, man!" Irgendwie musste die Situation dem Mädchen bekannt vorkommen - warte, hatte Kyle nicht genauso in der Bar reagiert? Wieso zur Hölle wiederholte er dann fast genau dasselbe nochmal?! Und wieso fand er das Ganze so verflucht lustig? Kyle kriegte sich langsam wieder ein, schien sogar langsam, nachdem er fast die komplette Zeit über wütend oder niedergeschlagen gewirkt hatte, wirklich Spaß an diesem Gespräch zu finden und seine Miene war um einiges offenen und frohgesinnter geworden. Allerdings schaffte er es noch immer nicht, auf die Frage der Beflügelten zu antworten, da er zu beschäftigt damit war, über seine eigenen Gedankengänge zu kichern. Der Reiche reagierte also allen Ernstes vollkommen ehrlich auf ihre Worte?!


  • Das lockere Gesicht der Erntegöttin verfinsterte sich augenblicklich, unmittelbar am Rand der Lichtung schlug ein Blitz ein, woraufhin sie versuchte ihre Wut zu bändigen, da sich ihre Gefühle in ihrer Zauberei niederzuschlagen schienen. Schließlich hörte der Regen von einer Sekunde auf die andere auf, bevor der Weinrothaarige sie noch weiter verärgerte und aus Versehen pulverisiert wurde. "Danke, das sagtest du bereits.", kommentierte sie den Ausbruch des Jungen schmallippig, während sie desinteressiert an ihrem Fingernagel pulte. Die Lilahaarige hätte nicht gedacht, dass dieser Typ fähig dazu war derart herzlich zu lachen, es war... fast ansteckend, wäre es nicht so beleidigend gewesen. Sie seufzte und schürzte die Lippen während die Göttin darauf wartete, dass der Junge sich einkriegte. Ihr war nicht wirklich danach mitzulachen und eigentlich konnte Kyle froh sein nicht schon mit einem magischen Arschtritt von der Insel befördert worden zu sein. Fragend legte sich ihre Stirn in Falten. "Was ist so lustig an dem Namen?",, fragte Marina während sie ihre Flügel mit schnellen Bewegungen von den hängengebliebenen Wassertropfen befreite und das wohlige Gefühl der Sonnenstrahlen sich in ihrem zierlichen Körper ausbreitete.


  • Der Weinrote zuckte mehr oder weniger unwillkürlich zusammen, als ein grelles, stechendes Licht die Umgebung erstrahlte und sowohl die Plötzlichkeit als auch die Intensität ihn genauso überraschten, wie die bei Marinas Verwandlung zuvor. Kyles Lachen nahm ab, verstummte kurz nach dem Unwetterphänomen und als dann auch der Regen innerhalb eines Sekundenbruchteiles erlosch, verzog er letzendlich sogar ein wenig das Gesicht. Man, plötzliche, heftige Leuchtkräfte konnte er aus irgendeinem Grund auch nicht leiden. Wobei, es war weniger ein nicht leiden, als ein Gefühl der Unbehaglichkeit, die sie ihn ihm auslösten. Der Barkeeper verstärkte den Griff um seinen Oberkörper und schmollte erneut ein wenig: "Daww, Sis, I did not mean any offense." Kaum war sein Satz beendet, grinste er wieder ansatzweise, blickte die Lilahaarige dann fast schon ein wenig entschuldigend an, bis er ihre Worte vernahm und perplex eine Augenbraue in die Höhe hob. "Hä? Was meinst du damit?", hinterfragte er, geradeaus mit Unverständniss in der Miene, schüttelte dann jedoch den Kopf - und damit die nassen Gesichtssträhnen ein wenig, bevor er wieder eine neutralere Haltung einnahm. Er überlegte einen Augenblick, beäugte seinen Gegenüber mit einer Spur von Faszination, als sie mit ihren dünnen Flügeln schlug und für einen Moment hatte der Bemützte sich schon halb nach vorne gebäugt, um die Fremdkörper genauer untersuchen zu können, doch als er sein Vorhaben realisierte, setzte er sich schleunig wieder zurück auf seine Ausgangsposition, grummelte dann leise ein paar Buchstaben und senkte die müden Augenlider ein Stück weit nach unten, während er die Arme wieder zurück um seinen Körper legte und ein wenig an diesem zu Rubbeln begann. Er legte den Kopf ein wenig schief und fast hätte man eine Art Fragezeichen auf seinem Gesicht deuten können. "Weißt du, was dein Name bedeutet, Cotton Candy?", begann er dann, ließ der Heranwachsenden jedoch keine Zeit für eine lange Erwiederung, richtete den Kopf wieder auf, wand das Augenmerk jedoch zur Seite, musterte die Ferne und besah sich auf die Stelle, wo eben noch der Blitz seinen Schaden angerichtet hatte. "Marina.. bedeutet 'zum Meer gehörend', weißt du..?", murmelte er, halb abwesend, machte dann eine Pause, biss sich kurz zögernd auf die Lippen, gab dann jedoch ein Seufzen von sich, wobei er die Augen nicht wieder zurück zur Erntegöttin wand, "Und.. shit, Motherfucker, this sounds so God damn stupid, it's fucking embarassing!" Er lachte kurz leise über sich selbst und wirkte dann, als er stoppte, ein wenig verlegen oder zumindest war ihm das Ganze auf eine merkwürdige Art und Weise unangenehm, auch wenn wahrscheinlich noch Niemand verstehen konnte, warum eigentlich. "Kyle.. bedeutet Meeresenge. Das ist übrigens mein Name. Kyle Astrait, the worst asshole you'll ever meet. Spürst du die Ironie?" Der Achzehnjährige grinste wieder, entschloss sich dann auch, sich wieder mit dem Gesicht zur Göttin zu wenden, wobei er wieder einen Tropfen von Unsicherheit und leichter Nervösität zeigte. Es erinnerte einen irgendwie an Jemanden, der gerade von seinen liebsten Dingen erzählen wollte, aber damit rechnete, ausgelacht und ignoriert zu werden, da diese Person aus Erfahrung bereits wusste, dass es mehr als wahrscheinlich in solch einer Begebenheit enden würde. Der Amerikaner schloss kurz die Augen und öffnete sie zur Hälfte wieder, diesmal wieder mit einem festeren Mienenspiel. "Oh boy, ich erinner' mich grad' selbst schon an eine Schule - nur unnötige Informationen, die einem sowieso nichts bringen am auskotzen.." Er zuckte mit den Schulternd um vom Thema abzuschweifen.

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    Guess you might say I'm a little intense

    I'm on the bright side of being hell bent...~

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  • Verwundert hafteten ihr Blick an dem immer näher kommenden Jungen, der anscheinend sehr interessiert an ihren kleinen Flügeln war, ohne es zu merken lehnte Marina sich mit jedem Zentimeter den er sich nähert weiter zurück und schnellte schließlich wieder zurück, so der Junge sich wieder aufgerichtet hatte.
    'Zum Meer gehörend.' - ja das würde erklären warum sie auf einer Insel lebte. Aber was war so witzig daran? "Komm schon mach's nich' so spannend.", drängelte die Göttin, während sie jedoch ermutigend lächelte, als sie sein Zögern bemerkte. Ein Lächeln, das ihm zeigen sollte, dass es zwischen ihnen keine dummen Geschichten gab, schließlich hatte sie ihm vor wenigen Momenten erzählt sie wäre eine verdammte Göttin und er hatte es ohne zu zögern hingenommen - okay, verständlich nach so einer Vorstellung. Fakt war, dass für diese beiden Gestalten, die wenigsten Dinge irgendwie zu verrückt oder nicht plausibel waren.
    Der Junge redete weiter und stellte sich schließlich als Kyle vor. Auf seine Erklärung hin blinzelte Marina einige Male um die Worte auf sich wirken zu lassen. Sie legte den Kopf einen Moment schief und sah nichtssagend in das Gesicht welches sich ihr mit ungewohnter Unsicherheit zuwandte, ließ ihn ein wenig in seiner Ungewissheit zappeln, bevor sie die Mundwinkel anhob und anfing laut zu lachen. "Ist das dein Ernst?", immer noch schmunzelnd, wobei man ihr Lachen keinesfalls so interpretieren sollte, dass sie seine Erklärungen irgendwie lächerlich fand, hörte sie seinen weiteren Worten zu, woraufhin sie die Stirn runzelte, "Was, nein. Das ist genial und... bestimmt kein Zufall." - Marina glaubte nicht an Zufälle, alles geschah aus einem Grund oder durch ihr magisches Mitwirken und vielleicht hatte das ach so witzige Schicksal auch hin und wieder seine listigen Hände im Spiel. "Ach weißt du... eigentlich... sind alle Menschen Arschlöcher. Ich...werd' mir selbst ein Bild von dir machen müssen." Die Schülerin stupste den Weinrothaarigen grinsend an, nachdem sie sich dem Gesicht des Älteren genähert hatte, "Wenn es nach unseren Namen geht wirst du mich also nicht so schnell los, genauso wenig wie ich dich loswerde, hm? ... Das wird... bestimmt lustig oder, Kyle?"

    오늘밤만 나를 위해 친구가 되어줄래요 - Will you be my friend tonight?

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  • Als sein Gegenüber urplötzlich anfing lauthals zu lachen, fühlte der Rothaarige sich für einen Augenblick vollkommen aus der - ohnehin nur mäßig existierenden, aber zumindest bisher nach außen hin standhaltenden - Bahn geworfen, weshalb er mehr oder weniger unwillkürlich in seiner momentanen Position erstarrte und nichts weiter tun konnte, als den Geräuschen, die Marina von sich gab, zu lauschen. Hörte ihre ersten Worte, sah jedoch seitdem sie zu reagieren begonnen hatte schweigsam nach unten, weshalb er ihr Gelächter, sowie ihre Frage völlig falsch interpretierte - genau das Gegenteil von dem, was die Göttin eigentlich beabsichtigt hatte! Kyles unsicherer Ausdruck wich aus seinem Gesicht, in seinem Inneren hörte er eine leise Stimme lachen - keine angenehme oder die des kleinen Jungen, die er in diesem Moment gemisst hätte, sondern eine eklige, raue, schadenfreudige Klangfarbe. Kurz fragte der Junge sich, was das eigentlich war, was da gerade durch seine Gedanken kreiste, sie antrieb, sie zusammenhielt und doch, irgendwie - auch verzerrte. War das eine andere Art von Panik? Ungewissheit? Enttäuschung? Falsche Hoffnung? Gott, was wusste er schon! Und was sollte es ihn auch interessieren?! Der Teenager stimmte gedämpft in das Lachen mit ein, hob dann wieder den Blick, - genauso feindseelig, arrogant und aufziehend wie zuvor und mit einem breiten, amüsierten Grinsen gepaart - setzte zu einem mit Sicherheit provukanten, auf's tiefste verletztenden Satz an - als die Lilaäugige ihn jedoch unbewusst stoppte, indem sie seine letzte Aussage unerwarteterweise verneinte. "..Warte.. was..?!", hauchte er kaum hörbar, während das höhnische Gackern in seinem Schädel wieder verstummte und seine eigene Grimasse sich augenblicklich zurück in eine sanftmütigere, jedoch vollkommen verdutzte und ein wenig aufgebrachte Version ihrer Selbst verwandelte. Bestimmt kein Zufall? Kyle blinzelte einige Male - man, aus diesem Treffen hätte man sicher eine Werbung für Mascara zusammenschneiden können - und kam dem Look eines nassen Pudels damit gerade mehr als ähnlich. Wer zur Hölle .. ja, wer zur verdammten Hölle reagierte eigentlich so?! Ein Kerl, mit dem man sich bisher absolut nicht verstand - was der Weinrothaarige der Jüngeren gar nicht verübeln konnte - erzählte einem irgendetwas von makaberen Namensbedeutungen und Marina hatte nichts besseres zu tun, als diesen zuzustimmen? Und dann - ja, dann wagte die Erntegöttin es auch noch allen Ernstes weiter zu reden. 'Ich.. werd' mir selbst ein Bild von dir machen müssen.' Die erste, natürliche Reaktion des Jungen lag darin, ohrenbetäubend laut und ungläubig aufzulachen - stattdessen entschied er sich jedoch für seine zweite Option, die darin bestand, die müden Augen in einem dubiosen Ausmaß zu weiten - schon wieder kalt erwischt, völlig überrascht und geschockt worden, war er! Ein paar Sekunden vergingen und der Reiche ließ sich die Worte der Erntehelferin durch den Kopf gehen. Seine Gesichtsmuskeln entspannten sich wieder, er schüttelte fassungslos den Kopf, senkte die Augenlider wieder zur Hälfte und grinste die Lilahaarige dann auf ein Neues frech an. "God, du musst echt vollkommen bekloppt sein, oder Fairy?", hinterfragte er, noch immer mit einer eher ruhigen, leisen Tonlage, ehe ihm ein warmes Kichern zwischen den Lippen hervorkroch. Der Weinrote zog vergnügt eine Augenbraue in die Höhe, versuchte anmaßend rüberzukommen, allerdings gelang es ihm nicht, da er, fast schon unbewusst, im Moment zu sehr am Strahlen war, um irgendetwas in dieser Richtung halbwegs glaubhaft zu verkaufen: "Woah, Princess, ich hoffe, du schließt sich selbst aber nicht von dieser fucking Liste aus, oder? Die meisten verfickten Götter die ich kenne sind nämlich auch nicht gerade die wunderbarsten Zeitgenossen, zumindest was die motherfucking Mythologie angeht, Sis!" Er wand kurz den Blick ab, beobachtete einen Haufen herabfallender Blätter und rätselte über das Gefühl in seinem Körper, das sich gerade auszubreiten versuchte. Verunsichert davon biss er sich mit einem Hauch von Nachdruck auf die Lippe, um sich selbst davon abzuhalten, falsche, positive Signale auszusenden. The fuck, man? Konnte er vielleicht einmal damit aufhören, halbwegs offen mit dem Mädchen umzugehen? Oder die absurdesten Stimmungsschwankungen überhaupt zu Tage zu geben? Seit wann versuchte er schon sich mit anderen Menschen zu verstehen? Scheiße verdammte, was hatte er hier eigentlich noch verloren? Es machte Klick und augenblicklich ließ Kyle von seiner Lippe ab. Achja. Marina hatte ihn abgelenkt, von seinem Handy, seinen Gedanken, der Realität - deshalb war er noch hier und zunächst einmal hatte er sie kurz loswerden wollen, um sich in Ruhe in seinem eigenen Selbstmitleid suhlen zu können, aber jetzt? Fand er die Schülerin symphatisch? Sich unbemerkt auf sie eingelassen? Vielleicht sogar.. irgendwie.. genauso unbeabsichtigt.. Freundschaft.. mit ihr geschlossen? Sein Augenmerk huschte zurück zur Langhaarigen und wurde von dieser überrascht, indem sie seinem Gesicht näher gekommen war. Verdutzt ließ er sich von der Nachwuchsgöttin anstupsen, hörte ihr aufmerksam zu und lachte dann sanft, bevor er ein Lächeln aufsetzte, aus welchem er einen leicht bitteren Schimmer jedoch nicht heraushalten konnte. "Sure, Princess. Was soll bei dieser awesome Kombination schon schiefgehen?!" Es war praktisch, dass sie keine Gedanken lesen konnte. Vielleicht wäre sie ja empört darüber gewesen, dass Kyle just in jenem Moment beschlossen hatte, nie wieder auf diese Insel zu kommen und zu verschwinden, sobald sich eine günstige Situation ergab? Was natürlich nicht an ihr lag. Gott, es lag doch nie an den anderen! Lustig. Es würde sicher lustig werden? Was für eine Verarsche. Es war schon schlimm genug, dass er Spaß mit Luke hatte. Dass es eine Person gab, die er nahe stand - die er enttäuschen und zurücklassen würde. Wer brauchte da schon eine zweite? Oder mehr? Der Lilahaarige interessierte sich ja nicht ohne Grund nicht für andere Menschen! Oder warte, wie war das? Ein Grund? Der Barkeeper schloss die Augen. Shit. Wer brauchte sowas schon? Ich..? Schwachsinn. Das passt doch gar nicht zu dir! Aber ohne Melchior, ohne Antworten, ohne Plan - ja, Heute ergab doch sowieso alles keinen Sinn? Der Bemützte öffnete die Seelenfenster wieder ein wenig, kam der Magischen ebenfalls ein Stück weit näher und blickte ihr herausfordernd entgegen: "Hey - Marina? Unser Spiel ist noch nicht vorbei, oder? Was meintest du Motherfucker eigentlich eben mit 'Geschenk'?"


  • Neugierig blitzten die Augen der Erntegöttin auf, als der Weinrothaarige meinte, dass er Götter kenne, das Funkeln wandelte sich jedoch schnell in leichte Enttäuschung um. Ach er meint er 'kennt' Götter. Für einen Moment hatte das Mädchen geglaubt er kenne andere Götter persönlich, doch das wäre ja auch zu unwahrscheinlich gewesen. Marina selbst kannte keine anderen Götter - sie war sich nicht mal sicher wie viel an dieser ganzen griechischen Mythologie dran war, woher sollten Menschen an solche Informationen kommen? Über Marina gab es ja ebenfalls genug Legenden, die sie definitiv nicht bestätigen konnte.
    "Na eben.", die Lilahaarige grinste hinterfragte sich allerdings für einen Moment selbst. Was tat sie hier eigentlich? Der Typ hätte es eigentlich verdient in der Hölle zu schmoren, aber... es war ja nicht immer der erste Eindruck der zählte? Warum geriet die Teenagerin eigentlich immer an Typen die absolut unausstehlich waren und freundete sich schließlich auch noch mit ihnen an? Wobei man anfreunden natürlich in Anführungszeichen setzen sollte. Fakt war, dass sie sowohl Neil, als auch Luke und auch Kyle beim ersten Treffen am liebsten in ein Stück Gemüse verwandelt hätte; allen dreien bei ihrem zweiten Treffen aber irgendwie eine zweite Chance gegeben hatte und sich mehr oder weniger mit ihnen verstand, wobei natürlich stets eine gewisse Spannung mitschwang, was die Beziehung zu diesen Typen irgendwie interessant aber auch... hmm...gefährlich machte?
    Verwundert musterte die Lilahaarige den Jungen mit der Mütze, dem wohl gerade etwas Unangenehmes durch den Kopf zu gehen schien. Sie öffnete den Mund um etwas zu fragen, schloss ihn aber wieder als Kyle die Augen aufmachte. "Hm? Oh. Ja. Na ja, früher, als noch mehr Menschen an die Erntegöttin geglaubt hatten, war es Brauch Geschenke für sie in den Göttinnensee zu werfen. Also da," Marina deutete auf das magische Gewässer, "dann soll ich auftauchen und mich für das Geschenk bedanken und wenn es mir gefällt dann belohne ich das gläubige Menschlein vielleicht für seine Mühe... oder wenn es mir nicht gefällt bekommt der Dummkopf auch was dafür." sie grinste Kyle an und zuckte dann abwinkend mit den Schultern, "zumindest wurde mir das so erzählt von...", ja von wem eigentlich? Die Lilahaarige räusperte sich. "zumindest sollte es so sein. Aber mittlerweile kommt ja niemand mehr vorbei um hier irgendwas rein zuwerfen." ihre Augen wurden schmaler, "Es sei denn sie denken mein See ist ein Mülleimer.", sie sah den Weinrothaarigen gespielt tadelnd an. "...Ich bin dran." verkündete die Schülerin, bevor ihr Blick wieder an seinem Oberkörper herunterwanderte, weil sie den Blutgeruch immer noch nicht ausblenden konnte, besonders jetzt wo der Regen aufgehört hatte. Zögerlich hob sie ihren Finger und zeigte auf die linke Hüfte des Jungen."Was... ist das?"

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  • "Oh, eine Opfergabe also..?", schlussfolgerte der Dunkelhaarige auf die Erklärung der Jüngeren hin laut, auch wenn er sich insgeheim sowieso schon lange eben jene Theorie zurecht gelegt hatte - immerhin war es letztendlich auch das einzig Logische, was sie mit Geschenk hätte meinen können! Also wieso stellte er ihr eigentlich nur Fragen, die er sich mit ein wenig Mühe genauso gut selbst beantworten hätte können? Seine andere - wer sie eigentlich sei, war nämlich genauso offensichtlich gewesen, wenn man einmal ehrlich mit sich war. Vielleicht wäre er nicht unbedingt direkt auf Erntegöttin gekommen, da er keine Ahnung von den Sitten und Ritualen der Leute dieser Stadt hatte, aber - im Endeffekt, da hatte die Langhaarige sich ihm doch sogar schon eimal vorgestellt, also was sollte das Ganze eigentlich?! Als Marina sich räusperte hob der Barkeeper fragend eine Augenbraue in die Höhe, ließ sie jedoch schon bald wieder sinken, als das Mädchen weitersprach. Sicher war es kein passender Moment, um ein leises Kichern von sich zu geben, - den ganz gewiss stimmte irgendetwas bei der Sache ganz und gar nicht! - doch irgendwo war es doch schon ein kleinwenig lustig, dass beide Teenager einen Bogen um gewisse Gesprächsthemen machen zu schienen, vollkommen gleich, ob dies eigentlich unterbewusster von dannen ging, als es eigentlich sollte. Einen Augenblick lang musterte der Weinrote das Gesicht der Göttin, fragte sich, worin wohl ihr kleines Geheimnis lag, spielte vielleicht sogar kurz mit dem Gedanken, ihre Worte zu hinterfragen - doch wozu? Nur, um sie in eine unangenehme Lage zu bringen? Er schüttelte unbemerkt den Kopf, setzte dann jedoch wieder einen leicht überraschten Gesichtsausdruck auf, während Marina ihn gespielt tadelte. "..Ouh." entkam es ihn, ein wenig begriffstutzig, als er realisierte, was die Lilaäugige meinte, "..Da ist also meine scheiß Kippe gelandet." Er grinste kurz und hob erwartungsvoll und herausfordernd den Blick, als seine Gegenspielerin ihren eigenen Zug verkündete, ließ jedoch den Mund leicht offen stehen, als ihm ihr Blick auffiel, der langsam in die Richtung seiner Wunden wich. Warte, er hatte sich also doch nicht getäuscht? War ihr tatsächlich aufgefallen, dass es verletzt war? Dabei hatte er seine Hand vorhin doch so schnell wie möglich wieder weggezogen, wie hatte sie da..? "Was meinst du?!", rief er, absolut reflexartig, kaum hatte die Schülerin ihre Frage beendet und genauso abrupt zuckte er seiner eigenen Worte wegen zusammen, die unwillentlich heraus gekommen waren. Dabei.. war seine Erwiederung gar nicht so dämlich gewesen. Wie viel wusste sie? Hatte sie einfach nur bemerkt, dass er Schmerzen hatte? Vielleicht sogar auch, dass seine Wunde eben durch seine dummen Bewegungen wieder aufgeplatzt war? Oder meinte sie.. was unterm Verband war? Kyles Augen weiteten sich, der Griff um seinen Oberkörper wurde stärker, fester - der Junge krallte sich mit den Fingernägeln in die eigenen Oberarme, die mit einem Mal zu zittern begannen. Nein halt, es war sein kompletter Körper. Die komplette Welt? Sein Blick war ein Stück weit nach Unten gerichtet, nicht vollends von Marina abgewand, doch machte das keinen Unterschied, da er sowieso nicht mehr so wirkte, als ob er noch anwesend war. Reiß dich zusammen, Kyle! M-..Melchior?! Der Achzehnjährige hob den Blick wieder, als keine Antwort folgte, hatte den Griff um sich selbst gelockert und sah sich perplex in der Gegend um, fast so, als könne er den Siebenjährigen so irgendwie erblicken, was natürlich wenig Erfolg hatte. Als Kyle wieder bewusst wurde, dass er ja nicht allein war, schüttelte er kurz grinsend den Kopf und richtete sich dann vorsichtig wieder auf, nur um dann - ehrlich gesagt alles andere als elegant - Richtung See zu stolpern, wobei er auf dem Weg dorthin alibitechnisch immer wieder etwas von 'zu viel Alkohol' murmelte, eine Lüge, die man ihm für gewöhnlich mit einem wohligen Nicken abkaufte - aber Heute war er möglicherweise etwas zu nüchtern dafür. Mit einem leisen Lachen kramte der Bemützte in seiner Hosentasche herum, zog dann seine Hand wieder - zu einer Faust geballt - heraus und öffnete sie kurz so, dass nur er sehen konnte, was sich darin befand. "Kein Mülleimer meintest du, Fairy..?", wiederholte er Marinas vorherige Worte noch einmal, schloss seine Hand dann wieder und hob diese - aus welcher zwischen den Fingerkuppen demonstrativ ein paar durchnässte, zerbrochene Zigarettenhälften ragten, über das klare, magische Wasser. Der Lilahaarige legte den Kopf schief und öffnete dann die Hand - woraufhin die Müllreste jedoch zwischen seinen Fingern stecken blieben, so wie er es gewollt hatte und stattdessen die vielen, leicht zerknüllten, aber unzähligen Geldscheine aus seiner Faust langsam hinunter zu segeln begannen. Das Grinsen verschwand von seinen Lippen, doch Kyle wirkte trotz allem ein wenig amüsiert, während er die Kippenreste wieder zurück in seine Tasche steckte. "Hey, ich hatte die Auswahl zwischen 300€ und meiner beschissenen Mütze, also..", er schüttelte grinsend den Kopf und setzte ein kleines Lächeln auf, "..Alles Gute, Goddess. Ich hoffe du freust dich ein wenig..?"

  • Marina zog die Hand zurück und beobachtete besorgt die ziemlich heftige Reaktion des Weinrothaarigen. Sie biss sich auf die Lippe und sah kurz zu Boden bevor sie den Blick wieder aufrichtete. Der Junge, der im Laufe ihres Gespräches eigentlich ziemlich ruhig und entspannt geworden war, sah schien sich schmerzlich an etwas zu erinnern und wirkte fast panisch. Sie folgte Kyles Blick der etwas zu suchen schien, doch Marina konnte nichts erkennen. Sie sah zu wie er sich mühselig aufrappelte und zu ihrem See taumelte, murmelte irgendwas von zu viel Alkohol, woraufhin die Erntegöttin jedoch etwas skeptisch die Augenbrauen hochzog, die Sache aber nicht weiter hinterfragte.
    Sie flog dem Jungen hinterher und schwebte über die Seeoberfläche um ihm gegenüberzustehen. Säuerlich betrachtete sie die Zigarettenstummel in Kyles Hand - klar, er hatte ja bereits erwähnt, dass er das größte Arschloch, das sie je kennenlernen würde, wäre. Die Schülerin schnappte etwas empört nach Luft und setzte schon dazu an ihm die volle Ladung Wasser ins Gesicht zu schleudern, verharrte jedoch als sie die Geldscheine in das klare Gewässer purzeln sah. Teils perplex, teils argwöhnisch beobachtete sie wie die Scheine sanft in die Tiefen des Sees hinabtauchten. In einem Wasserball hob sie das Geschenk des Jungen hoch sah das knittrige Papier stumm an und ließ es schließlich wieder in das blaue Nass platschen. Was soll das? Natürlich, konnte ihre hungrige Haushaltskasse das Geld gut gebrauchen, doch wie kam der Junge an eine solche Summe? Er sah nicht so aus, als käme er aus gutem Hause, doch... wie hieß es so schön man sollte ein Buch nicht nach seinem Einband bewerten? Zudem war es seltsam so viel Geld von jemandem anzunehmen, wäre es unhöflich gewesen das Geschenk abzulehnen? War sie eigentlich verpflichtet Geschenke anzunehmen? Wenn ja musste sie den Zigarettenstummel suchen, den sie Kyle vorher ins Gesicht geschleudert hatte. Ihre Gedanken schienen abzudriften und Marina schüttelte den Kopf. Sie sah Kyle mit zusammengezogenen Augenbrauen in die Augen. "Geld scheint für dich aber auch eher Müll zu sein, wenn du solche Summen einfach in einem See versenkst, der noch nicht mal ein Wunschbrunnen ist.", das Mädchen grinste leicht. Im Harvest Moon Style flog die Erntegöttin mit ein wenig unnötigem Trara in die Höhe und nickte einmal, um eine dankende Verneigung anzudeuten. "Tadadadaaa~", machte sie stereotypisch und versuchte ein Lachen zu unterdrücken was nur mäßig gelang, "Oh, du bist's Kyle. Ich werde dein Geschenk annehmen. Danke.~"(This is Marina right now.) Sie kicherte, ein wenig augenverdrehend über ihren überzogenen Auftritt und ließ sich sanft zwei Fußlängen von Kyle entfernt auf dem Boden nieder. Die Göttin verwandelte sich zurück in ihre (endlich wieder trockene) Menschengestalt und sah zu dem Älteren hoch. "Keine Ahnung ob das so richtig war, aber hey, das war mein erster Erntegöttinnenauftritt und du hattest einen Platz in der ersten Reihe."


  • Der Dunkelhaarige konnte sich ein leises Kichern nicht verkneifen, als er Marina dabei beobachtete, wie sie mithilfe ihrer Magie dafür sorgte, dass die Geldscheine in einer Wasserblase in die Höhe stiegen, nur, um dort eine Weile lang dämlich in der Luft herumzuhängen, bevor die Langhaarige sie wortlos wieder in die Tiefen beförderte. Als sie dann auch noch anfing zu reden, grinste auch er breit: "Nope. Ich find Geld eigentlich ziemlich geil, Sweetheart! Nur dieses Geld da eben nicht." Schmunzelnd beobachtete er die kleine Aktion der Göttin, wobei ihr 'Tadaa!' ihn in einen kleinen Lachanfall verfallen ließ, der nur dann kurz stoppte, als ihm mitgeteilt wurde, dass sein Geschenk akzeptiert wurde - gefolgt von einem einfachen, unbetontem Danke. Ein paar Sekunden lang verfolgte er seine neue Bekanntschaft mit einem monotonen Blick - sah ihr wortlos dabei zu, wie sie in ihre menschliche Gestalt switchte und sich auf den Boden setzte, von wo sie dann direkt nach Oben, in das Gesicht des Jungen blickte. Ihre Blicke trafen sich, verharrten einige Augenblicke so - dann konnte der Weinrote jedoch nicht mehr und fing an belustigt aufzulachen. "Ahahaha, Cotton Candy! Das müssen wir definitiv noch üben, Sucker! Dafür, dass du mich bei deinem ersten Auftritt fast zum Erblinden gebracht hattest, war diese Lichtershow nämlich ziemlich fucking mies!" Schnell kriegte der Dunkelhaarige sich wieder ein und legte dann den Kopf mit einem Grinsen schief, während er die Jüngere am Boden ein wenig nachdenklich begutachtete. "Heeey, hattest du nicht gesagt, du würdest die Menschlein mit irgendetwas belohnen? Oder bestrafen? Wieso hab' ich dann weder noch bekommen? Hab' ich Motherfucker etwa keinen bleibenden Eindruck auf dich hinterlassen?" Bei letzterer Aussage schnappte er absichtlich übertrieben nach Luft um einen geschockten Eindruck zu hinterlassen, wand sich dann jedoch von dem Mädchen ab und entschloss sich zu seinem Handy zu laufen, hielt jedoch, noch ehe er überhaupt einen einzigen Schritt voran kam, in der Bewegung inne, da er merkte, dass bei dem Schwindelanfall, welchen er dabei bekam, sowieso nicht viel daraus werden würde und ließ sich stattdessen neben die Göttin wieder auf den Boden sinken. "Uff.", entkam es ihm leise, um ein schmerzliches Geräusch zu vertuschen - man, wann würde er endlich lernen, nicht zu vergessen, sich vorsichtiger zu bewegen, wenn er verletzt war? Nachdenklich beäugte er das neue Outfit der Erntegöttin und machte dann eine Kopfbewegung in Richtung des Mobiltelefons. "Yo, du kannst nicht zufällig irgendein beschissenes Lüftchen dazu bringen, mir mein Handy anzureichen, oder? Oder ein Eichhörnchen oder so, was weiß ich.. No offense Fucker." Er hob unschuldig die Hände auf Kinnhöhe und zuckte dann mit den Schultern, bevor er sie wieder um seinen Oberkörper legte, so wie zuvor. Woher sollte er schon wissen, wie die Schönheit mit seinen Worten umgehen würde und ob sie das Gesagte nicht wieder in den falschen Rachen bekommen würde? Immerhin passierte ihm soetwas nicht selten, aber hey, wer machte sich auch schon die Mühe, zu hinterfragen? Kyle atmete tief aus und richtete das Augenmerk wieder direkt zur Lilaäugigen. "Nein, aber ernsthaft, Sis.. wenn ich irgendetwas sage, was dir echt nicht gefällt, dann sag mir das, Bitch. Ich würd' sofort damit aufhören, den Bullshit in deiner Gegenwart über die Lippen zu bringen, wenn du willst. Nur maaaaaaaaaan, funkel mich nicht stattdessen finster an oder.. schmeiß irgendwelche scheiß Scherben auf mich - das ist theoretisch vielleicht 'ne echt nette Idee, nur der Wink kommt bei mir nicht ganz so gut an, weißt du?" Er schmunzelte und murmelte dann, allerdings lautlos und an sich selbst gewandt, ein leises: "Kalt.."

  • "Das war gerade mal das zweite Geschenk was du mir in den See geschmissen hast und das erste brauchbare, wie sollst du da einen bleibenden Eindruck hinterlassen?", Marina grinste, "bei der Menge an Geschenken die ich so bekomme...", sie nahm eine gespielt nachdenkliche Pose ein, als würde sie in Gedanken aaall die Geschenke zählen die ihr so in den See geworfen wurden, "...wie gesagt ich bin kein Wunschbrunnen.", erklärte sie schulterzuckend, während sie dem Jungen zuzwinkerte. Sie beobachtete ihn wie er sich umwandte und kurz darauf wieder auf den Boden plumpste. Die Lilahaarige runzelte die Stirn, beließ es aber dabei, da weitere Nachfragen ihn nur wieder aufgeregt hätten. Kommentarlos zog sie das Stück Erde, auf dem das erfragte Mobiltelefon lag zu den beiden Gestalten hin wo es letztendlich neben dem Weinrothaarigen Platz fand. Das Mädchen ließ sich auf die Höhe des wieder am Boden sitzenden herunter. "Geht klar.", antwortete die Göttin knapp mit einem Schmunzeln auf seine Bitte hin, "Aber hey, du hast angefangen mit Scherben zu schmeißen. Deshalb bin ich erst hergekommen.", erinnerte sie ihn und legte den Kopf schief. Marina musterte den Älteren wie er zu frieren schien und ein leises kalt murmelte. Sie schürzte die Lippen und überlegte einen Moment. "Hey, darf ich etwas an dir ausprobieren?" Sie hatte noch nicht viele ihrer Kräfte die den Menschen betrafen am lebenden Objekt ausprobiert, der Erntegöttin wurde bewusst, dass sie das perfekte Versuchskaninchen gefunden hatte! Nun, vielleicht nicht perfekt, aber wenigstens hatte sie jemanden der wenigstens an ihre Magie glaubte. Natürlich musste Kyle erstmal zustimmen, schließlich passierte der jungen Göttin manchmal schon das ein oder andere magische Malheur und wenn das bei einem Zauber passieren sollte, welcher einen Menschen aufwärmen sollte... nun, dann traf es sich gut, dass sie sich in unmittelbarer Nähe eines Sees befanden. Als sonderlich angenehm stellte das Mädchen es sich letztendlich aber nicht vor, von innen heraus zu verbrennen.


  • Als die Göttin ihren Kopf schief legte, tat der Dunkelhaarige es ihr mit einem breiten Schmunzeln gleich. "Oh man, vielleicht sollte ich dann öfter ein paar motherfucking Scherben durch die Gegend kicken? Steht ja bisher noch nicht oft genug auf meinem Wochenplan..", murmelte er zum Großteil an sich selbst gerichtet als Kommentar auf Marinas Aussage hin, konnte sich ein leises Lachen auf die Worte hin jedoch nicht verkneifen. Aber hey, wenn die Erntegöttin deshalb aufgetaucht war, dann konnte so viel Falsches ja nicht dabei sein, diese Freizeitbeschäftigung zu wiederholen, oder? Kyle verkniff sich ein lautes Kichern, als die Erde mit seinem Handy auf ihn zugerast kam - hob es stattdessen auf, mit einem dankbaren Nicken - natürlich nur an das Fleckchen gerichtet, nicht die Langhaarige, ansonsten wäre ja die Komik an der Geste verlorengegangen - und entsperrte dann sein Gerät, nur um es eine gefühlte Minute lang wortlos anzustarren. "..", er gab ein lautes Seufzen von sich, winkte dann jedoch mit der Hand ab - für den Fall, dass seine Begleitung hinterfragen wollte - und versuchte den etwas enttäuschten Gesichtsausdruck, welcher sich auf seine Miene geschlichen hatte mit einem Hauch von einem Lächeln zu überspielen. Als Marina dann nachdenklich wurde, beäugte auch er sie etwas genauer - solange, bis sie das Wort erhob. Schlagartig erhellte sich Kyles Anlitz - auf eine ehrliche, nicht gespielte Weise. "Wirklich?", hinterfragte er, vielleicht mit einem Tick zu viel kindlicher Begeisterung im Tonfall, - immerhin ging es hier um Magie!! - denn er wand sich kurz ab, um dann mit einer gewaltigen Portion weniger davon weiterzusprechen, "..Sure thing though, Sis. Du kannst mit mir machen, was auch immer du willst." Er grinste, wobei man wohl auch ein Fünkchen Wahrheit in das Gesagte hineininterpretieren konnte. Wenn man es genau nahm, da hatte der Weinrothaarige nämlich schon auf eine gewisse Art und Weise den Selbsterhaltungstrieb einer gebratenen Kartoffel.

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