Die Taverne

  • [Tabatha] & Elsje | Küche




    Tabatha behielt Elsje im Blick, während der Brotpudding im Ofen vor sich hingarte. Die Elfe legte den Kopf schief, als die Magd zu sprechen begann - wie im Delirium. Hatte sie sich etwa in den Kräutern vergriffen?! Nein, ausgeschlossen. Dann war es also der Halbschlaf der aus ihr Sprach? War das normal bei Menschen? Tabatha hatte keine Ahnung. Und noch mehr verwirrten sie die Worte, die Elsje an sie richtete. "Mir... helfen?", wiederholte sie irritiert, "Bei was möchtest du mir denn helfen, Elsje?" Seltsamerweise lösten die Worte eine gewissen Sehnsucht in der Elfe aus. Tatsächlich hatte ihr noch nie jemand ein solches Angebot unterbreitet. Unter Elfen war ein solches Verhalten nicht üblich. Und unter den Menschen hatte sie als Magd gedient - sie war diejenige die half, nicht der geholfen werden musste. Und doch, ach, wie sehr wünschte sich Tabatha manchmal all ihre Gefühle mögen an die Oberfläche dringen und sie hätte jemanden, mit dem sie reden konnte - ganz offen, ohne das etwas dazwischen stand. Ihre Gedanken wanderten zu Lady Bianca. Diese Aussprache hatte sie auch noch vor sich, doch ihr Magen zog sich zusammen, als sie an das letzte Treffen dachte. Das hätte alles so nicht passieren dürfen. Sie seufzte. Erst als ihr ein rauchiger Geruch in die Nase stieg, schreckte die Elfe wieder auf. Dummerweise hatte sich Elsje komplett an sie gelehnt und schlief - bei den Runeys wie konnte man in dieser Haltung nur schlafen?! Sie gab es auf, sie zu wecken, griff stattdessen bestimmt ihre Schultern und drückte sie zurück auf den Stuhl - wo sie hoffentlich nicht umfiel, ehe sie zum Ofen stürzte und den Brotpudding rausholte, bevor er vollkommen verbrannte. Gerade noch rechtzeitig!

  • 4047-beatrice-pngBeatrice | verlässt die Taverne


    Schlagartig öffnete sich die Tür der aufgeheizten Taverne, ein kalter Luftstoß gemeinsam mit einem schick gekleideten Mann kam herein. Sein Gesicht war rot. Von der Kälte und der Eile. Hastig schaute er um sich. „Miss Beatrice!“, rief er mit rauen und lauten Worten. Fremde hatten ihm gesagt dass man die adelige Dame in die Taverne hatte gehen sehen. Begleitet mit einem Mann, doch der kümmerte ihn nicht. Sein Augenmerk lag allein auf der silberhaarigen Schönheit, die mit einem Einheimischen gemeinsam an einem Tisch saß, sich wohl köstlich amüsierte, doch nicht mehr lange. Unter den Augen der anderen Gäste kämpfte sich der Fremde vor, schlug mit seinen flachen Händen auf den Tisch und die Panik schien im ins Gesicht geschrieben. „Miss Beatrice, endlich habe ich sie gefunden! Sie.. sie müssen kommen.. ihre Eltern! Sie..“ Er sprach nicht zuende. Nicht mit Worten, doch mit Blicken und mit einem Mal reagierte die Prinzessin, die schon bei der Ankunft des Mannes ihre hübschen Äuglein geweitet hatte. „Benedict.. was tust du hier?“ Die Adelige erhob sich und wenn sie nicht schon alle Aufmerksamkeit der Anderen hatte, war es spätestens jetzt der Fall, denn ihr Stuhl war bei ihrer raschen Bewegung umgekippt. „Ich erkläre es Euch unterwegs, wir müssen zurück. Sofort.“ Das junge Fräulein wartete nicht länger. Eine der engsten Vertrauenspersonen ihres Königreiches war bei ihr, aufgebracht, und es bedarf keiner weiteren Worte. Und auch keines Abschieds. Ohne Eric ein Wort der Erklärung dazulassen oder ihm einen weiteren Blick zu schenken, folgte die Prinzessin ihrem Landsmann durch die stickige Taverne und ein unachtsamer Schritt zur Seite – natürlich war das nicht ihr Fehler – ließ sie mit einem anderen Mädchen zusammen stoßen, welches folgend Bekanntschaft mit dem dreckigen Boden machte. Wo es auch hingehörte, wie all die anderen Anwesenden, die lachten, schimpften, jammerten und einfach Gesindel waren. Die Unterschicht. „Pass doch auf!“, brüllte das Fräulein schon fast, natürlich auf eine edle Art und Weise, sie war ja keiner dieser Bauern. „Mach das nächste Mal die Augen auf und nimm die dämliche Kapuze runter.“ Kopfschüttelnd machte sie sich auf und davon, stieg davor noch auf das zu Boden gefallene Kuscheltier und ließ laut die Tür ins Schloss fallen. Nicht zu glauben was hier herum lief. „Weg von hier.“, waren ihre letzten Worte als sie mit ihrem Bediensteten in die Kutsche stieg.




    3772-dorothy123-pngDorothy | am Eingang


    Fröstelnd trat die junge Dame in die Taverne, in der Hoffnung sich dort etwas aufwärmen und gleichzeitig ihren knurrenden Magen zum Schweigen zu bringen. Natürlich hätte sie sich auch Zuhause etwas kochen können, vorallem auch für ihre Schwester und ihren Vater, doch dieser hatte ein Treffen mit ein paar wichtigen Persönlichkeiten des Dorfes daher wollte sie nicht stören und war, nachdem sie ihnen Tee serviert hatte, gemeinsam mit Fern etwas herum spaziert. Bis sich eben ihr Bauch gemeldet hatte und ihr leichtes Frühstück war doch schon etwas her. „Auf was hast du Lust, Fern?“, fragte sie ihr Plüschtier und strich ihm sanft über den Kopf während sie nach einem freien Tisch Ausschau hielt. Hier und da war zwar ein freier Platz, doch zu nah an anderen Menschen und auch wenn bekannte Gesichter dabei waren, so wollte sie einen Tisch für sich, etwas abseits damit sie gemeinsam mit Fern genügend Platz hatte. Der kleine Kerl hatte ihr nämlich gerade sein Menü eröffnet und dafür brauchten sie wirklich einen großen Tisch. „D-du solltest nicht immer so viel essen... das.. das ist nicht g-gesund.“ Vorallem wenn man bedachte dass seine Auswahl fast nur aus Nachspeisen bestand. Ganz klar würde sie ihm das nicht bestellen. Eher sollte er auf etwas Gemüse bestehen. Eine leckere Kartoffelsuppe vielleicht? Das wäre jetzt wirklich das Richtige. Bei dem Gedanken lief ihr beinahe schon das Wasser im Munde zusammen, denn Herbst war wirklich Suppenzeit und sobald sie wieder den Markt aufsuchen würde, landeten bestimmt ein paar Zutaten für jegliche Gemüsesuppen in ihrem Körbchen. Während sie überlegte wann der nächste Markt überhaupt war, war ihr der Tumult der herrschte gar nicht wirklich aufgefallen und so bekam sie es auch nicht mit, dass eine Adelsdame ihren Weg nach draußen suchte und sie dabei unsanft anrempelte. Und schließlich auch um rempelte. Dorothy verlor das Gleichgewicht und fiel zu Boden, landete nicht gerade sanft und so verlor sie auch ihren geliebten Fern aus der Hand. Ein leises und überraschtes Quietschen war ihr über die Lippen gekommen und ihre Kapuze rutschte noch weiter ins Gesicht. Die niederschmetternden Worte der Fremden überhörte sie fast, war sie eh so schnell wieder weg wie sie plötzlich aufgetaucht war und die werdende Heilerin war eh mehr damit beschäftigt nach Fern zu suchen. Der zertrampelt unweit von ihr auf dem schmutzigen Boden lag. „Fern!“ Ungeachtet auf die besorgten und irgendwie auch irritierten Blicke der anderen krabbelte sie hinüber zu ihrem besten Freund. „Oh nein.. Fern, ist a-alles gut..? Fern!“ Dass ihr eigener Ellbogen verletzt wurde, der Stoff ihres Mantels aufgerissen war und sie blutete, das war ihr gar nicht wirklich aufgefallen. Es schmerzte, doch der Anblick von Fern schmerzte mehr..

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