Reinhard | an der Türe bei Eunice
Das war in der Tat eine wirklich merkwürdige Begegnung gewesen. Reinhard war gleich nachdem er die äußerst beeindruckende Villa gefunden hatte, es war ihm zugegebenermaßen schon schwer gefallen gleich den Ausgang wieder zu finden und so war er einige Flure verirrt und verloren entlang gelaufen aber nach einiger Zeit der Suche war es ihm doch gelungen und er hatte beinahe fluchtartig das Anwesen der hiesigen Adelsfamilie hinter sich gelassen. Gut dass ihm keiner begegnet oder ihn hoffentlich niemand gesehen hatte, da er bestimmt einen verdächtigen Eindruck hätte machen können. Aber für solche Verdachtsfälle war er ja eigentlich da, als Wächter, um solche Kreaturen aufzuspüren und sie aufzuhalten! Aber das Kennenlernen der jungen Electra hatte Eindruck auf ihn hinterlassen. Ob gut oder schlecht, das versuchte sein Kopf gerade noch zu sortieren. Denn auch wenn sie wie eine wohl erzogene junge Dame wirkte, so handelte sie manches Mal schon ein wenig fahrlässig. Gefährdete ihre eigene Gesundheit und ihr Wohlergehen indem sie draußen herum lief, spielte ihm eine Ohnmacht vor ohne an die Folgen zu denken! Ren schüttelte seinen Kopf während er lange schon in seinem neuen Zuhause angekommen war und sich nach kurzer Berichterstattung zu Bett legte. Für einen Moment schlug sein Herz ganz schnell als er daran dachte wie nah er ihr doch gekommen war, obwohl sie sich nicht kannten, aber es war ja notwendig gewesen! Als es wäre rein theoretisch notwendig gewesen.. praktisch hatte es dann doch ganz anders ausgesehen. Sein Gesicht wurde ganz warm und er schlüpfte unter seine Decke, fand schnell seinen wohl verdienten Schlaf und wachte einige Stunden später auch wieder auf.
Wie es von ihm erwartet wurde, kleidete sich der junge Mann in seine Wächterkluft. Praktische und robuste Kleidung, die sehr viel aushielt. Musste sie ja auch! Ihm kam ein leises Gähnen über die Lippen, da er doch nicht so gut geschlafen hatte wie erwartet. In der Gemeinschaftsküche nahm er einen kleinen Krug Wasser zu sich und suchte folgend nach den heutigen Aufgaben. Rundgänge, die Gegend auskundschaften, nach verdächtigen Monstern Ausschau halten.. es gab nichts wirklich Neues, nichts Aufregendes und auch wenn Reinhard darüber froh sein sollte, war es ja doch schon ein bisschen langweilig. Der Wächter streckte sich also noch einmal ausgiebig bevor er sich auf den Weg machen wollte. Doch schon an der Türe des Wachhauses begegnete er einer erschöpften Bewohnerin Trampolis, die direkt dort ein kleines Päuschen zu machen schien. Ihr Gesicht verdeckte sie mit ihrer Schürze, wischte sich wohl den Schweiß von der Stirn, den sie schien doch schon ziemlich aus der Puste. „Kann ich helfen?“, fragte der Kerl natürlich sofort, so wie es sich gehörte aber er schien auch ein bisschen irritiert warum die junge Dame an diesem Plätzchen ihre Pause machte. Und was war das für ein Korb? Sollte er Bedenken haben? „Was.. ist in dem Korb..?“ Die braunen Augen des Mannes verengten sich etwas und argwöhnisch schaute er zwischen der Fremden und ihrem vollgepackten Korb hin und her.